DE3303898C2 - Verfahren zur Windenergienutzung, sowie dazugehörige Vorrichtung - Google Patents
Verfahren zur Windenergienutzung, sowie dazugehörige VorrichtungInfo
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- F03D3/005—Wind motors with rotation axis substantially perpendicular to the air flow entering the rotor the axis being vertical
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Abstract
Die Kombination Rotor + Vertikalturbine strebt für die Windenergieausbeute an, die zeitlich anfallende Windmenge (m3/sec) durch ein möglichst hohes Druckgefälle im Strömungsverlauf in der Geschwindigkeit zu beschleunigen. Die Energieausbeute steigt dann mit der Beschleunigung in der 2. Potenz an. Den für das Druckgefälle erforderlichen Unterdruck liefert der schnelldrehende Rotor (Modell Flettner) mit seiner Zirkulationsströmung in der Leistungszone um den Rotor. Der anströmende Wind wird mit der Zirkulationsströmung nach einer Seite abgelenkt und aufgrund des Druckgefälles im Strömungsverlauf in seiner Geschwindigkeit stark beschleunigt. Im Strömungsfeld der Leistungszone kreisen die Flügel einer Vertikalturbine, die hier Auftrieb und Widerstand der hochbeschleunigten Windströmung zur Energiegewinnung ausnutzen.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Windenergienutzung, bei dem ein zylindrischer Rotor um seine
Längsachse gedreht und damit um ihn eine Zirkulationsströmung erzeugt wird, so daß um die Oberfläche des
Rotors herum ein Strömungsfeld entsteht, das sich aus dem anströmenden Wind und der Zirkulationsströmung
zusammensetzt, Hierzu ist es nach Λ. Flettner bekannt, senkrecht stehende Rotoren aufcinem relativ zum Wind
beweglichen Objekt vorzusehen und in Rotation zu versetzen. Dabei entsteht aufgrund des Magnus-Effektes
eine Kraft, die quer, also etwa im Winkel von 90° zur Richtung des anströmenden Windes verläuft und das
Objekt entsprechend bewegt. Solche Rotoren sind in den Jahren 1924 bis 1926 Pur den Antrieb von Schiffen verwendet
worden.
Die Erfindung befaßt sich demgegenüber mit einer anderen Nutzung der Windenergie, nämlich mit deren
Umsetzung in elektrische Energie mit Hilfe einer durch den Wind angetriebenen Turbine. Hierzu kennt man
unterschiedlichste Konstruktionen von Windturbinen oder Anordnungen nach dem Propellerprinzip, die im
Prinzip an zwei Mangeln leiden. Zum einen beträgt die maximale Encrgicausnutzung des Windes nach dem
optimalen Leistungsfaktor von A. Betz nur ca. 60% der Windenergie. Hiervon wird noch ein großer Teil durch
Wirbelbildung verbraucht, so daß der Wirkungsgrad solcher Anlagen recht gering ist. Aus diesem Grund ergibt
sich als zweiter Nachteil, daß derartige Konstruktionen sehr große Abmessungen haben müssen, um üöerhaupi
zu einer brauchbaren Energieabgabe zu kommen. Dies erfordert entsprechende Kosten und stößt zunehmend
auf Widerstand in der Bevölkerung, da derartig große Windturbinen das Landschaftsbild beeinträchtigen. s
Aus dem Fachbuch »Windpower«, von V. Daniel Hunt, Van Nostrand Reinhold Company Regional Offices,
New York 10020 IWI, Seite 82, Figuren 4 bis 19, ist die Kombination der Windenergienutzung nach Savonius
mil der Windeni.T£ieausnut/iinii nach Darrieus bekannt. Dabei dient der Sa\onius-Roior in Kleinformat als
Starthilfe lür den Diirrieus-Rotor, der bei kleinen Windgeschwindigkeiten mehl von selbst anlaufen kann und
nach erfolgter Starthilfe die Windenergieausbeule im höheren Windstärkenbereich übernimmt und dazu in der
Regel großformatig ausgeführt ist. Demzufolge sind der Savonius-Rotor und der Darrieus-Rotor fest miteinander
verbunden. Hierdurch ergibt sich aber kein Beitrag im Sinne der Aufgabenstellung und der Lösung der vorliegenden
Erfindung.
Der Erfindung liegt gegenüber dem vorstehend erläuterten Stand der Technik die Aufgabe zugrunde, eine
verbesserte Ausnutzung der Energie des anströmenden Windes zwecks Erzeugung von mechanischer bzw.
elektrischer Energie zu schaffen.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist zunächst, ausgehend von dem eingangs angegebenen Oberbegriff des Anspruches
I vorgesehen, daß der Rotor so mit einer der Erzeugung elektrischer Energie dienenden Vertikalturbine
kombiniert wird, daß sich die Turbinenflügel koaxial zum Rotor in dessen Strömungsfeld befinden und dort den
gleichen Drehsinn wie der Rotor erhalten und daß das Strömungsfeld zum Aufbau eines Unterdruckes der Art
genutzt wird, daß der Unterdruck auf der Seite des Rotors, nach der der Wind abgelenkt wird, Q^ri anströmenden
Wind beschleunigt. Während also bei der ".rläutcvten Literaturstelle »Windpower« (von Hunt) boide Rotoren
zur Windenergienutzung dienen und miteinander gekoppelt sind, ist bei der Erfindung der sich um seine Längsachse
drehende zylindrische Rotor dazu vorgesehen, unter Ausnutzung des erzeugten Unterdruckes den anströmenden
Wind zu beschleunigen, während die Vertikalturbine die Funktion der Windenergienutzung hat.
Rotor und Turbine haben also unterschiedliche Aufgaben und „ind auch nicht miteinander gekuppelt.
Anstelle der quer zur Windrichtung verlaufenden translatorischen Bewegung des Rotors nach A. Flettner
(siehe oben) wird hier ein relativ starker Unterdruck auf der Unterdruckseite des etwa hohlzylindrischen
Strömungsfeldes ausgenutzt, um eine tangentiale Bewegung hervorzurufen. Es entsteht auf der Seite, wo Rotordrehung
und Wind die gleiche Richtung haben, ein starkes Druckgefälle in der Strömungsrichtung. Strömungstechnisch
ergibt sich dabei im Prinzip folgendes:
Der anströmende Wind wird vom Rotor in Richtung der Zirkulationsströmung abgelenkt. Damit addieren sich
zunächst auf dieser Ablenkseite (gleich der Unterdruckseite) des Rotors die Geschwindigkeiten der Zirkulationsströmung
v: und der Windslrömung v„. Aufder Unterdruckseite des Rotors entsteht hieraus als Resultierende
die Geschwindigkeitssumme y, und es gilt die Gleichung:
(1) v.: + v„ = v.
Dabei ergibt sich noch eine Erhöhung der Geschwindigkeit v„ der Windströmung aufgrund der durch die
Zylindervübung bedingten Wegverlängerung nach der Kontinuitätsgleichung, die auch bei nicht rotierendem
Zylinder eintritt.
Aufder Gegenseite (Überdruckseite des Rotors) subtrahieren sich die Geschwindigkeiten und es gilt dort für
die Differenzgeschwindigkeit vjdie Gleichung:
(2) ν.- - v„ = v,/
Hinzu kommt, daß durch die Erhöhung der linearen Strömungsgeschwindigkeit ein Abfall des statischen
Drucks hervorgerufen wird. Das entsprechende hohe Druckgefälle in Strömungsrichtung setzt statische Energie
in kinetische Energie um, entsprechend dem Gesetz von Bernoulli, die zum Antrieb der Turbinenschaufeln
genutzt wird. Die Strömungsgeschwindigkeit v„entlang der Oberfläche des Rotormantels ist um etwa den Faktor
4 größer als die Anströmgeschwindigkeit v„ des Windes.
(3) ν,,Λ:. = 4/1
Über lunl'Sektofcn des Rotorumfangs gemittelt, macht diese Steigerung der ursprünglichen Windgecchwind.gkeit
v„ etwa den Faktor 2,6 aus (siehe Gleichung 4).
Ferner kann nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung die Umdrehungsgeschwindigkeit des Rotors über
einen Windmesser synchron nach der vorherrschenden Anströmgeschwindigkeit des Windes so gesteuert
werden, daß die Geschwindigkeit der Zirkulationsströmung in der Unterdn. jkzone oder -seite des Strömungsleides
des Rotors auf höheren Werten gehalten wird als die Geschwindigkeit des anströmenden Windes, wobei
^bevorzugt die Geschwindigkeit der Zirkulationsströmung etwa 2- bis 4mal so groß ist als die Geschwindigkeit
■ des anströmenden Windes. _ J ' .'.
Hs empfiehlt sich, die Umdrehungsgeschwindigkeit des Rotors so hoch als möglich zu wählen. Die Grenze
liegt dort, wo nach den jeweiligen konstruktiven Gegebenheiten die Luftschicht des Strömungsfeldes beginnt,
sich von der Rotoroberfläche abzulösen. Mit einem Geschwindigkeitsverhäctnis gemäß den obengenannten
bevorzugten Merkmalen des Anspruches 2 lassen sich bereits brauchbare Ergebnisse erzielen. Wenn zusätzliche
Maßnahmen gegm das vorgenannte Ablösen der Luftschicht vom Rotormantel getroffen werden, läßt sich
das Verhältnis v:/vu weiter erhöhen.
Die Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens, die möglichst kompakt und
zugleich aber effektiv sein soll.
Hierzu sieht die Erfindung zunächst vor, daß ein Rotor und eine mit Flügeln versehene Vertikalturbine zueinander
konzentrisch in einem Träger, einer Trägerplatte oder dergleichen drehbar gelagert sind, wobei ein
S Antrieb zur Drehung des Rotors und ein Abtrieb der Energie der Turbine vorgesehen sind und daß bevorzugt
die Flügel der Vertikalturbine an ihrer in der Unterdruckzone oder -seite des Strömungsleides des Rotors dem
anströmenden Wind zugewandten Seite einen höheren Widerstandsbeiwert besitzen als auf ihrer anderen Seile,
die in der Überdruckzone oder -seite des Strömungsfeldes dem anströmenden Wind zugewandt ist.
Eine solche Anordnung erfüllt die vorgenannten Forderungen. Dies verringert nicht nur die Herstellungskosten,
sondern hat den weiteren Vorteil, daß derartige Vorrichtungen aufgrund ihrer Kompaktheit nach ihrem
Aufstellen im Freien dort wenig Platz beanspruchen, also nicht stören und auch optisch das Landschaftsbild
kaum beeinträchtigen. Durch das bevorzugte Merkmal, daß die beiden Seiten der Turbinenflügel unterschiedliche
Widerstandsbeiwerte und zwar in der entsprechenden Relation zum anströmenden Wind auf der Unterdruckseite
bzw. der Überdruckseite des Rotors haben, wird der Wirkungsgrad der Anlage weiter gesteigert. Eine
is derartige Ausgestaltung der Turbinenflügel ist zwar an sich bekannt, jedoch nicht im Zusammenhang mit der
vorliegenden Erfindung.
Weiter sieht die Erfindung vor, daß der Rotor und die Vertikalturbine gegen eine Translationsbewegung quer
zum anströmenden Wind fixiert sind. Dies kann mittels des zuvor genannten Trägers, der Trägerplatte oder der-
Die Turbinenflügel können Halbrohre, gegebenenfalls schräggestellte Halbrohre (zwecks Erzielung eines
Auftriebes) oder Darrieus-Flügel sein. Unter einem Darrieus-Flügel versteht man einen Flügel mit dem
Querschnittsprofil eines Flugzeugflügel, der ebenfalls je nach Anströmrichtung des Windes unterschiedliche
ι Widerstandsbeiwerte im obengenannten Sinne hat.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgeschlagen, daß die Breite derTurbinenflügcl der nutzbaren
' 25 Dicke des Strömungsfeldes angepaßt ist, die etwa gleich dem halben Radius r/2 des Rotors ist. Damit ist der
Bereich des hohlzylindrischen Strömungsfeldes optimal genutzt, in dem die Erfindung in erster Linie wirksam
ist. Eine Erstreckung der Turbinenflügel über diesen Bereich in Radialrichtung nach außen erbringt bei gleichbleibendem
Radius des Rotors keine nennenswerte Erhöhung üsr Energieausbeutung.
Weiter kann nach der Erfindung vorgesehen sein, daß im Strömungsfeld Flügel der Vertikalturbinc in zwei
oder mehrerer Bahnen von unterschiedlichen Bahnradien kreisen. Dies stellt eine weitere Variante der Erfindung
dar, die sich vor allen Dingen bei dem Einsatz von Rotoren mit größeren Radien empfiehlt. Hierbei können
auf der einen Bahn Flügel einer bestimmten Querschnittsform und auf der anderen Bahr. Flügel einer anderen
Querschnittsform umlaufen.
Es wurde vorstehend bereits erwähnt, daß die angestrebte Erhöhung der Drehzahl des Rotors seine Grenze
dort findet, wo die Luftschicht des Strömungsfeldes beginnt, sich von der zylindrischen Rotoroberfläche abzulösen.
Um diese Grenze weiter nach oben (im Sinne einer Erhöhung der Umlaufgeschwindigkeit des Rotors und
damit der Geschwindigkeit der Zirkulationsströmung) zu verschieben, kann gemäß einem weiteren Vorschlag
der Erfindung vorgesehen sein, daß Maßnahmen vorgesehen sind, die die Umlaufströmung an der Rotoroberfläche
zum längeren Haften bringen. Beispielsweise ist ein Doppelmantel vorgesehen, dessen zylindrischer
Innenmantel von der zylindrischen Oberfläche des Rotors gebildet wird. Durch Abstandshalter ist damit
konzentrisch und im Abstand ein zylindrischer Außenmantel verbunden, der stark durchlöchert oder netzartig
ausgebildet ist.
Auch ist es nach der Erfindung möglich, daß die zylindrische Oberfläche des Rotors durch in der Umfangsrichtung
verlaufende Scheibenringe oder Querwölbungen vergrößert ist.
Schließlich kann man gemäß der Erfindung auch so vorgehen, daß die zylindrische Oberfläche des Rotors
und/oder die Innenfläche des Mantels und/oder die Sdheibenringe bzw. Querwölbungen aufgerauhte Oberflächen
besitzen. Ferner können der Rotor, insbesondere ein seine Oberfläche bildender Mantel und die Turbinenflügel
aus witterungsbeständigem, spezifisch leichten Kunststoff bestehen. Schließlich ist es nach einem
weiteren Vorschlag der Erfindung möglich, daß Rotor und Vertikalturbine an ihren Stirnseiten durch rotierende
oder feststehende Endscheiben abgedeckt sind, deren Durchmesser größer als der Außendurchmesser der
Turbine sind.
In nachstehender Beschreibung und der zugehörigen Zeichnung ist die Erfindung an Hand von Ausführungsmöglichkeiten erläutert. In der Zeichnung zeigt
Fig. 1 das Strömungsprinzip nach der Erfindung in der Draufsicht,
Fig. 2 eine grafische Darstellung des Verlaufs der Stärke verschiedener Zirkuiationsströmungen in radialer
Erstreckung und Fig. 2a die erzielbare Leistung der Luftströmung in Abhängigkeit von v:,
Fig. 3 '.in Ausführungsbeispiel der Erfindung in der Seitenansicht,
Fig. 4 einen Querschnitt gemäß der Linie IV-IV in Fig. 3,
Fig. 5 eine weitere Variante der Erfindung in der Draufsicht,
Fig. 6 in einer Teildarstellung eine weitere Variante der Erfindung,
Fig. 3 '.in Ausführungsbeispiel der Erfindung in der Seitenansicht,
Fig. 4 einen Querschnitt gemäß der Linie IV-IV in Fig. 3,
Fig. 5 eine weitere Variante der Erfindung in der Draufsicht,
Fig. 6 in einer Teildarstellung eine weitere Variante der Erfindung,
Fig. 7 eine weitere Ausgestaltungsmöglichkeit der Erfindung im Längsschnitt,
Fig 8 eine weitere Ausgestaltungsmöglichkeit der Erfindung in der Draufsicht,
Fig 8 eine weitere Ausgestaltungsmöglichkeit der Erfindung in der Draufsicht,
Fig. 9 und 10 zwei Ausfiihrungsmögüchkeiten von Rotoren nach der Erfindung im Längsschnitt,jedoch aus
Gründen der zeichnerischen Vereinfachung ohne Darstellung der Turbinen.
&5 Die Zeichnungen sind durchweg prirmpie!! und schematisch zu verstehen. Das Prinzip der Erfindung ergibt
sich aus Fig 1. wobei gleichzeitig auch auf Fig 3 verwiesen wird. Ein zylindrischer Rotor 1, der in der Praxis
aus (iewichtsgrüncien ein lln'nl/ylinder -.ein wird, wird am seine senkrecht stehende Achse 2 von einem nur
schcmuiisL-h angedeuteten Antrieb 3. 4 in der Drehrichiiung 5 ungetrieben. Damit ergibt sich an der /yiindri-
sehen Oberfläche 6 des Rotors 1 eine Umfangsgeschwindigkeit r,„ uml /war in ilcr Diehrichluiii; gemäß Pfeil 5.
Die Windströmung ist durch in l;ig. I von links nach rechts laufende Linien dargestellt, wobei eine Verringerung
des Abstandes /wischen diesen Windstromlinien aussagt, daß dort sich die Windgeschwindigkeit erhöht.
Die Windrichtung ist durch Pfeile angegeben. Der Wind hat anströmend die Geschwindigkeit i'„. In dem den
Rotor I umgebenden etwa hohlzylindrisehcn Slrömungsfcld (auch Leistungszone genannt) mit der Dicke //2,
wobei /-der Radius des Rotors ist, entsteht durch die Rolordrchung im Drehsinn eine Zirkulalionsgcschwindigkeil
v. der dortigen Luftschicht. Es gilt obengenannte Gleichung (1).
Dnc Rotor 1 ist /.um besseren Verständnis der nachstehenden Darlegungen in acht Sektoren ο bis //eingeteilt,
von denen die Sektoren α b, c. (/und e im wesentlichen die Unterdruckseile und die Sektoren/^' und Aim wesentlichen
die Überdruckseitc darstellen, wobei die Sektoren η und e Übergangsbereiche bilden.
Unter Berücksichtigung der obengenannten Gleichung (3) ergeben sich tür die einzelnen Sektoren etwa
folgende Geschwindigkeiten:
Sektor | a | Vj = | V; + | 2 V0 |
Sektor | b | V, = | V. + | 3 v„ |
Sektor | C | V, = | Vr + | 3v„ |
Sektor | d | vs = | Vr + | 3v„ |
Sektor | e | V, = | V; + | 2 v„ |
2α
5 ν, = 5 Vr + 13 v„ im Durchschnitt ν, = ν: + 2,6 v„
Der Wert 2,6 v„gilt bei laminarer Anströmung des Windes. Da nun in der erdnahen Luftschicht Turbulenzen
immer auftreten, reduziert sich der Mittelwert von v„ etwa auf 2,5 v„- Damit ändert sich die Gleichung (1) wie
folgt:
(4) v.- + 2,5 v„ = ν, für das Strömungsfeld (Leistungszone).
Aufdcr Gegenseite, nämlich der Überdruckseite, bleibt dagegen die Gleichung (2) für die Sektoren/ g und
teilweise auch A bestehen.
Es versteht sich, daß die Werte der Tabeiie 1 sich dann ändern, wenn das Verhältnis v„A>„ anders wird als für die
Gleichung (3) vorausgesetzt. Das Regulativ hierfür ist die Geschwindigkeit r; der Zirkulationsströmung. Sie
hangt zunächst linear von der Umfangsgeschwindigkeit v„ des Rotors 1 an seinem Zyiinderniantel ab und ferner
von der Oberflächenrauhigkeit des Zylindermantels und möglichen Oberflächenvergrößerung des Zylindermantels.
I Herauf wird später noch näher eingegangen werden.
Vorstehend wurde bereits gesagt, daß die Dicke des Strömungsfeldes und damit der im Sinne der Erfindung
nutzbaren Zirkulationsströmung maximal gleich r/2 ist (/■ = Rotorradius). Hieraus ergibt sich, daß mit einer Ver- 'J
größcrung des Rotorradius sich eine entsprechende Vergrößerung des effektiv nutzbaren Strömungsfeldes
ergibt, wodurch die Profilfiäche der in Fig. 1 schematisch angedeuteten Turbinenflügel 7 (bei gleichbleibender
Rotorlänge) entsprechend vergrößert werden kann. 45 |
Der Verlaufder obengenannten Geschwindigkeit v: der Zirkulationsströmung ist in Fig. 2 bei einem Modell
eines Rotors mit dem Radius rvon 0,25 m und einer Umfangsgeschwindigkeit des Rotors v,,= 8 m/secin radialer
Erstreckung aufgetragen, wobei die Abszisse beim Radius r mit 25 cm beginnt. Der effektiv nutzbare Dicken- m
bereich des Strömungsfeldcs ist durch den Pfeil 8 angedeutet. Es gilt in diesem Beispiel die Gleichung: "-
(5) v_- = 0,6 v„ = 4,8 m/sec
Aufdie Fig. 2 wird weiter unten noch näher eingegangen.
Der Rotor 1 ist koaxial zu einer Turbine angeordnet (siehe F i g. 3), die ebenfalls nur schematisch dargestellt ist
und aus den Turbinenfiügeln 7, deren strichpunktiert eingezeichneten Verbindungsteilen 9 (Fig. 4) zu einer
zentralen Achse 10 und dem Abtrieb 11 dieser Turbine zu einem elektrischen Generator 12 besteht (siehe auch
Fig. 3). Rotor 1 und Turbine laufen mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten, jedoch im gleichen Drehsinn,
um. Fs ist ersichtlich, daß die jeweils auf der Unterdruckseite befindlichen Turbinenflügel aufgrund der dort
erhöhten Windgeschwindigkeit mit einer größeren Windenergie beaufschlagt werden als die Flügel, die sich auf
der Überdruckseite befinden. Bei gleicher Profilfläche wird gegenüber horizontal laufenden normalen Windrädern
oder Propellerrädern etwa das IOfache an Windenergieausbeute erzielt. Detailangaben <
erden am Schluß der Beschreibung gegeben. Wie erwähnt, handelt es sich hier um eine Vertikalturb ne. Vertikal ist dabei
auf die Lage der Turbinenachse zur Horizontalen bezogen.
Fig. 3 zeigt einen Windmesser 1.3, mit dessen Hilfe - über elektrische Schaltkreise - der Rotorantrieb derart
gesteuert wird, daß die Umdrehungsgeschwindigkeit v„des Rotors 1 synchron entsprechend der vorherrschenden
Anströmgeschwindigkeit v„ des Windes derartige Werte erreicht, daß die Zirkulationsgeschwindigkeit größer
ist als v„. Und zwar soll die Geschwindigkeit der Zirkulationsströmung im Strömungsfeld um den rotierenden
Rotor (siehe Bereich r/2 in Fig. 1) so hoch ausfallen, daß sie mindestens 2- bis 4mal größer ist als die gj
Geschwindigkeit v„ des anströmenden Windes. Nur dann ergibt sich ein entsprechend hohes v, gemäß Gleichung
(4).
F i g. 3 und auch die später zu erläuternde F i g. 7 zeigen, daß der Rotor und die Turbine mit ihren Achsen 2, K) ™
gegen eine Verschiebung quer zu der Achsrichtung fixiert, jedoch drehbar in einem Träger, oder einer Träger- >
platte 13' oder dergleichen gelagert sind. Fig. 3 und 4 zeigen Turbinenflügel T in Form von Darrieus-Flügcln
(siehe auch die Draufsicht gemäß Fig. 4). Die Richtung des anströmenden Windes ist mit 14 beziffert. Die
Variante gemäß Fi g. 5 zeigt Turbinenflügel 7" in Form von Halbrohren, also Rohren, die der Länge nach durchgeschnittensind.
Auch hier ist die Richtung des anströmenden Windes mit 14 angedeutet. Die Flügel T bzw. 7"
der jeweiligen Turbine besitzen gemäß dieser bevorzugten Ausführungsform der Erfindung an ihrer im Unler-
lü druckbereich des Strömungsfeldcs des Rotors dem anströmenden Wind 14 zugewandten Seite einen höheren
,Widerstandsbeiwert als auf ihrer anderen Seite, die dem anströmenden Wind im Überdruckbcrcich des
Strömungsfeldes zugewandt ist.
Die Halbrohre 7" können gemäß der Teildarstellung der Fig. 6 zum anströmenden Wind 14 so schräg gestellt
sein, daß die Turbinenflügel einen Auftrieb erhalten.
Eine starke Oberflächenrauhigkeit hat eine turbulente Grenzschicht zur Folge, wodurch im Gegensatz zur
laminaren Grenzschicht eine Ablösung der Strömung bei sonst zu niedrigen Reynoldzahlen weitgehend vermieden wird. Dies kann durch entsprechende Aufrauhungen der zylindrischen Oberfläche (Mantel) des Rotor»
geschehen. Eine besonders bevorzugte und vorteilhafte Ausführungsform ist in Fig. 8 dargestellt. F.s ist cm
zylindrischer Doppelmantel vorgesehen. Der Innenmantel wird von der Oberfläche des Rotors 1 gebildet,
während der Außenmantel mit 15 beziffert ist. Beide Mantel sind durch Abstandshalter 16, die kreisnnglormig
sein können, zueinander konzentrisch gehalten. Der Außenmantel 15 ist mit Öffnungen 17 versehen oder
netzartig ausgebildet. Seine Innenwand ist ebenso aufgerauht wie die Oberfläche des Rotors 1. Damit kann sich
die Grenzschicht in der zylindrischen Kammer 18 zwischen den beiden Mänteln nicht so leicht ablösen. Daher
wird die Luft in diesem Raum der Zirkulationsströmung von den rotierenden Teilen 1, 15 entsprechend mitgerissen,
so daß ein Durchdrehen der Teile 1,15 gegenüber der umgebenden Luftschicht, d. h. ein Ablösen der
Luftschicht, erst bei wesentlich höheren Umlaufgeschwindigkeiten der Rotoroberfläche (Rotormantelfläche)
eintritt. Bei Windstille betrug für eine Versuchsausführung eines rotierenden Rotors mit r = 0,25 m und einer
Höhe /; von 0,5 m und einer Umfangsgeschwindigkeit v„ = 8 m/sec im Abstand von 1 cm vom Mantel des Rotors
die Flächenstromleistung im ebenen Querschnitt durch die Zirkulationszone (2 π x R = V):
a) bei glatter Oberfläche des Rotors = 4,57 mVsec
b) bei rauher Oberfläche des Rotors = 6,69 mVsec
c) mit 5 cm hohen Scheibenringen im
Abstand von 5 cm. Oberflächen mit Gardinenstoff aufgerauht = 8,49 m2/sec
d) Zylindermantel 15 in 5 cm Abstand
vom Rotor, alle Innenwände aufgerauht. Mantel 15 stark durchlöchert = 10,61 m2/sec
Dem entsprechen die Kurven a), b), c) und d) in Fig. 2. Die Ausgestaltung des Rotors gemäß Fall c) zeigen die
Fig. 9, 10, wobei in Umfangsrichtung des Rotors 1 verlaufend entweder Scheibenringe 19 oder aus dem Material
des Rotors herausgearbeitete Querwölbungen 20 vorgesehen sind, die die Oberfläche des Rotors vergrößern. Auch
diese sind bevorzugt aufgerauht (siehe Ziff. 19', 20'). Analog sehen auch die übrigen Aufrauhungi η aus. Bei all
dem ist darauf zu achten, daß möglichst wenig Wirbelbildung im Strömungsfeld, insbesondere angrenzend an die
Rotormantelfläche eintritt.
' 45 Fig. 8 zeigt, daß, und zwar insbesondere bei Vorliegen eines äußeren Zylindermantels 15 und mit Bildungeines
zylindrischen Hohlraumes 18, unterschiedlich gestaltete Turbinenflügel T und 7" vorgesehen sein können, wobei
die Flügel T auf einem anderen, kleineren Radius um die Achse 10 umlaufen als die Flügel 7". Die Anzahl der
Bahnen kann auch größer als zwei sein.
Die F i g. 3 und 7 zeigen oberseitig rotierende Endscheiben 21, die auch - sofern erforderlich - unterseitig vor-Jo
gesehen sein können und verhindern, daß von oben und von unten her Luft in das Strömungsleid eingesogen wird,
was den angestrebten Effekt mindern würde, da hierdurch dergewünschte Unterdruck teilweise ausgefüllt werden
würde.
Als Beispiel für eine Windenergienutzung mit sich drehendem Rotor und Verlikalturbine werden folgende
Werte zugrunde gelegt:
Radius des Rotors r = 1 m
Höhe des Rotors Λ = 4 m
Höhe des Rotors Λ = 4 m
Es ist eine Doppelmantelanordnung gemäß Fig. 7 vorgesehen, wobei die Abstandshalterungen kreisringförmig
ausgebildet sind. Im äußeren Hohlzylindermantel 15 beträgt das Verhältnis der Lochgröße zu den Stegen zwischen
den Löchern? : I. Das Strömungsl'eld (Leistungszone) erstreckt sich von der Rolorwand r= 1 mbisr= 1,50 mund
besitzt eine Profilflächc von 0,50 m x 4 m = 2,0 m-\
Radius der Vertikalturbine r = 1,25 m
Höhe der Vertikalturbine h = 4 m
65
Höhe der Vertikalturbine h = 4 m
65
Die Umdrehungsgeschwindigkeit v„des Rotors wurde mit dem anströmenden Wind gesteigert, wie die Tabelle
zeigt. Als Mittelwert für die Geschwindigkeit der Zirkulationsströmung im Strömungsfeld ist v- = 0,6 v„ angesetzt.
Damit ergibt sich nach Gleichung (4) vs = 0,6 v„ + 2,5 v„. Die Druckminderung im Strömungsfeld gegenüber dem
anströmenden Wind wurde nach dem Gesetz von Bernoulli berechnet:
(6) p„ - Ps = γ/2 g ■ (ν,2 - ν,,2)
(7) γ = 1,225 kp/m\ g = 9,81 m/sec2.
(Unterdruckseite bzw. Ablenkseite)
Anström. Wind v„ in m/scc |
Rotorumdreh.- geschwindigkeit i'„ in m/scc |
v, in der Leistungs- Unlerdruckzone in m/sec bei v, gegen 0,6 i'„ + 2,5 v„ = i\ |
P»-Pi in mm WS |
2 | 8 | 4,8 + 5,0 = | 5,75 |
4 | 16 | 9,6 + 10,0 = | 23,01 |
7 | 24 | 14,4 + 17,5 = | 60,54 |
10 | 28 | 16,8 + 25,0 = | 102,95 |
12 | 28 | 16,8 + 30,0 = | 127,89 |
= 9,8 | |||
= 19,6 | |||
= 31,9 | |||
= 41,8 | |||
= 46,8 |
(Überdruckseite bzw. Gegenseite)
Anström. Wind | Rotorumdrehungsgeschwindigkeit | v,/ in ( | ier Leistungszone in m/sec |
v„ in m/scc | v„ in m/scc | 0.6 v„ | - v„ = v,/ |
2 | 8 | 4,8 | - 2 = 2,8 |
4 | 16 | 9,6 | - 4 = 5,6 |
7 | 24 | 14,4 | - 7 = 7,4 |
10 | 28 | 16,8 | - 10 = 6,8 |
12 | 28 | 16..8 | - 12 = 4.8 |
Durch Erhöhen der Rotorumdrehungsgeschwindigkeit v„ ließen sich in den Tabellen 2 und 3 die i\- und
v,r Werte noch verbessern. Dies hat eine Leistungserhöhung zur Folge, wie es aus Fig. 2a zu entnehmen ist,
welche die Leistung der Luftströmung im Strömungsfeld (Leistungszone) bei einem anströmenden Wind von
v„ = 4 m/sec zeigt, wobei auf der Abszisse linear die zunehmenden Geschwindigkeiten v: der Zirkulationsströmung
aufgetragen sind. Als Profilfläche der Leistungszone sei 1 m2 angenommen. Um hierbei etwa störende
Schwingungen zu beseitigen, empfiehlt sich um einen eine Vergrößerung des Rotordurchmessers und dessen
Herstellung aus witterungsbeständigem Kunststoff. Aus dem gleichen Grunde empfiehlt es sich auch, u-ß die
Flügel der Vertikalturbine aus einem leichten Kunststoff bestehen. Beide Kunststoffe sollen witterungsbestänvdig
sein. Dies hat nicht nur die gewünschte Gewichtsverminderung gegenüber Metallausführungen, sondern
auch eine weitere Reduzierung der Herstellungskosten vorteilhafterweise zur Folge. Mit diesem Vorschlag der
^Erfindung werden auch die Lagerreibungen des Rotors und der Vertikalturbine reduziert.
Entscheidend Tür die Beschleunigung von v„ auf der Druckunterseite ist das dort im Strömungsverlauf ent- '
^stehende starke Druckgefälle (Tabelle 2). Dieses starke Druckgefälle im Strömungsverlauf verhindert außerdem
'nachteilige Wirbelbildungen.
*: Bei der nun folgenden Gegenüberstellung der Leistungen von
*: Bei der nun folgenden Gegenüberstellung der Leistungen von
a) einer freilaufenden Darrieus-Turbine (also ohne erfindungsgemäße Kombination mit einem schnellumlaul'enden
Rotor) mit
b) einer Anordnung nach der Erfindung (also Rotor mit Veriikalturbine)
wurde fiira) eine auf F. v. König zurückgehende Leistungsgleichung zugrunde gelegt. Hiernach ist:
(8) die Leistung /?„,„, = 0,000 24 · vj ■ A (kW) A = Profilfläche der Turbine in m2
Für die Anordnung nach der Erfindung errechnet sich die Leistung nach (9).
Bisher ging der Trend bei allen Windrädern zu hohen Gleitzahlen ε = g/g. = Auftriebs- zu Widerstandsbeiwert.
Dies gilt für die Anordnung nach der Erfindung nicht, weil der Wind hier eine Schubleistung ausführt. Für
eine hohe Schubleistung zählt dann die Summe von C0 und c„ sie sollte 1,3 erreichen, besser überschreiten
(r„ + r„ δ 1,3). Unter diesen Bedingungen entnehmen die Turbinenflügel soviel kinetische Windenergie, daß die
Geschwindigkeit in der Leistungszone von v, auf V1 - 1,25 vo zurückgeht. Für die Berechnung der Turbinenleislung
muß demzufolge als Durchschnitt 1/2 (vs + v, - 1,25 v„) = v„ angesetzt werden. Bezüglich der Schnell-
läufigkeit λ = ;/Λ^ = Umfangsgeschwindigkeit der Turbinenflügel: Windgeschwindigkeit im Strömungsfeld gilt
für die Maximalleistung iiA'u, = 0,3. Die theoretisch höchste Leistung einer Anordnung nach der Erfindung mit
12 Flügeln unter den gegebenen Werten der Tabellen 2 und 3 errechnet sich wie folgt:
(9) P = p/2 ■ (c + c) ■ B/2 - dw - uY ■ u
B = Beaufschlasungsfläche der Flügel
B = 0,25 m ■ 4 m · 12 = 12 m2
u = Umdrehungsgeschwindigkeit der Turbinenflügel
B = 0,25 m ■ 4 m · 12 = 12 m2
u = Umdrehungsgeschwindigkeit der Turbinenflügel
für U wird 0,3 v«, gesetzt
ίο für (q, + α) = 1,3 berechnet
ίο für (q, + α) = 1,3 berechnet
= pll ■ 1,3 · 6 · (ν*, - 0,3 vxf 0,3 v„
= p/2 · 1,3 · 6 - 0,147 χJ - 9,81 = kW
= 0,000 703 · νJ (kW)
v» ergibt im Durchschnitt 0,85 v,.
Die Umdrehungsgeschwindigkeit des Rotors regele ein Elektromotor 3, der (s. o.) über den Schalenkreuz-Windmesser
13 synchron zur Anströmgeschwindigkeit des Windes elektronisch gesteuert wird. Die Energieabnahme
durch die Flügel der Vertikalturbine entspricht der Differenz der kinetischen Energien bei den
Geschwindigkeiten vs und V1 - 0,625 v„ im Strömungsfeld. Die abgegebene Energie stammt demzufolge aus der
Beschleunigung des Windes auf der Unterdruckseite des Strömungsfeldes von v„ auf 2,5 va und damit aus der
umgewandelten Druckenergie, die diese Beschleunigung verursacht hat. Das Verhältnis V2Au (V2 = Windgeschwindigkeit
hinter der Vertikalturbine) wäre ohne Energieabnahme durch die Turbinenflügel 1/1. Die Energieabnahme
bewirkt, daß die Windströmung früher aus der Unterdruckseite des Strömungsfeldes austritt,
wodurch sich die Stromlinien erweitern und das Verhältnis V2Ar0 sich 0,5 nähert. Hierfür ist allerdings Voraussetzung,
daß c größer als c ausfällt, das ist bei Darrieus-Flügeln und bei schräggestellten Halbrohrcn (siehe
Abb. 5) der Fall.
Die Werte für den Vergleich a) mit b) (siehe S. 7) sind in der Tabelle 4 zusammengestellt. Dabei sind also die
Fälle a (Darrieus-Turbine) und b (Rotor-Turbine nach der Erfindung) unterschieden und dargestellt. Die sich im
Fall b) nach der Erfindung ergebende Leistung ist der ganz rechts gelegenen Vertikalspalte der Tabelle 4 zu
entnehmen. Diese Angaben basieren auf berechneten Durchschnittswerten. Dies gilt auch für die Werte c„
und c„.
Leistung für 2 Windturbinen mit gleich großem Luftraum
a) freilaufende Darrieus-Turbine r = 1,25 m, h = 4 m
b) Rotor-Turbine r = 1,25 m. /; = 4 m
Anströmender Wind |
Windleistung für A - 4 χ 2.5 = 10 ην |
Darrieus- Turbine A = 1Om-' |
Windleistung in der Leistungszone 0.5 x 4 = 2 m- |
kW | Rotor-Turbine B = 12 mJ v„ L-L - L - Ln*) |
kW /.„ | 0,21 |
ν in m/sec | kW | kW | v, m/sec | 1,38 | m/sec | 0,43 - 0,18 - 0,04 = | 0,39 |
2 | 0,049 | 0,019 | 9.8 | 2.24 | 8,6 | 0,84 - 0,36 - 0,09 = | 0.65 |
2.5 | 0.095 | 0,038 | 12,3 | 3,88 | 10,7 | 1.46 -0,64 - 0,16 = | 1,85 |
3 | 0.165 | 0.065 | 14,7 | 9,19 | 12,8 | 3,45 - 1,28 - 0,32 = | 4,16 |
4 | 0.392 | 0.154 | 19.6 | 17,94 | 17,1 | 6,74 - 2,08 - 0,50 = | 7,64 |
5 | 0.766 | 0,300 | 24,5 | 31,00 | 21,4 | 11,64 - 3,20 - 0,80 = | 10,29 |
6 | 1.3? · | 0,518 | 29,4 | 39,60 | 25,7 | 14,39 - 3,20 - 0,90 = | 13,33 |
7 | 2.100 | 0,823 | 31,9 | 49.66 | 27,5 | 17,53 - 3,20 - 1,00 - | 2O.K() |
8 | 3,13h | 1.229 | 34.4 | 74,06 | 29.4 | 26,36 - 4,40 - 1.10 | 26.40 |
9 | 4.465 | 1.750 | 39.3 | 89,11 | 33,7 | 31,00 - 4,40 - 1,20 | 3 1,48 |
10 | 6.125 | 2,400 | 41,8 | 105,70 | 35,6 | 36,18 - 4,40 - 1,30 - | 37,()8 |
Il | 8.152 | 3,194 | 44,3 | 125,06 | 37,4 | 41,88 - 4,40 - 1,40 | |
12 | 10,584 | 4,147 | 46,8 | 39,3 | Rotorrcihunt; ~ Nul/loisliinii | ||
·) /.. /. - L, = | /..bedeutet: Lci.sUinc | der Turbine - Loisl | unu Pur RotnrdrclHinü - Leistung Γϋτ | ||||
Die Werte der Tabelle 4 zeigen, daß die erfindungsgemäße Kombination des Rotors mit Vertikalturbine bei
gleichen Ausmaßen Leistungen erzielt, die 8- bis lOmal höher liegen als bei den bisherigen Windturbinen.
Dieser Erfolg geht allein aufdas erzielte Strömungsgefälle durch Unterdruck zurück. Der bisher in der Fachwelt
vorherrschende Standpunkt, daß die Leistung von Windrädern allein durch die Windgeschwindigkeit oder
zeillich anfallende Luftmasse in m'/see bestimmt wird, läßl sich somit nicht mehr aufrecht erhalten. Genau wie
bei der Wasserbenutzung entscheiden über die Energieausbeute zwei Faktoren:
1. die zeillich anfallenden Massen in mVsec I
2. die Stärke des Strömungsgefalles. 5
Letzteres wurde nun mit der Erfindung in die Windenergienutzung eingeplant und eingebaut. Die erläuterte
Beschleunigung des anströmenden Windes auf das 3- bis 4fache seiner Geschwindigkeit ergibt bereits eine sehr
wesentliche Steigerung der Ausbeutung. Im Durchschnitt gilt, daß bei einer Bruttoausbeute vom Betrag 100
davon etwa 20% für den Antrieb des Rotors 1 aufzuwenden ist, während 80% der Energie der Leistungsgewinn Ln 10
ist.
Erwähnt sei noch, daß eine Vertikalturbine mit Rotor gemäß der Erfindung durch Wirbelstürme aufgrund
ihrer Bauart und Kompaktheit kaum gefährdet ist (ein Nachteil, der bei allen Windrädern das Hauptproblem
darstellt). Da die Energieausbeute der niederen Windgeschwindigkeiten (2 bis 4 m/sec) besonders ergiebig ist,
sind Anordnungen nach der Erfindung auch für windschwache Gebiete, bzw. für Gebiete, die abwechselnd 15
starke und schwache Winde haben, interessant.
Die wirtschaftliche Nutzung der mit der Erfindung gewonnenen Energie liegt in der preisgünstigen t't.'omerzeugung
und zwar sowohl Drehstrom, Wechselstrom als auch insbesondere Gleichstrom.
20 i
Hierzu 6 Blatt Zeichnungen
Claims (14)
1. Verfahren zur Windenergienutzung, bei dem ein zylindrischer Rotor um seine Längsachse gedreht und
damit um ihn eine Zirkulationsströmung erzeugt wird, so daß um die Oberfläche des Rotors herum ein Strömungsfeld
entsteht, das sich aus dem anströmenden Wind und der Zirkulationsströmung zusammensetzt,
dadurch gekennzeichnet, daß der Rotor (l)somiteinerder Erzeugung elektrischer Energie dienenden
Vertikalturbine kombiniert wird, daß sich die Turbinenflügel (7,7', 7") koaxial zum Rotor (1) in dessen
Strömungsfeld befinden und dort den gleichen Drehsinn (5) wk der Rotor erhalten und daß das Strömungsfeld zum Aufbau eines Unterdruckes der Art ausgenutzt wird, daß der Unterdruck auf der Seite des iiolurs,
iö nach der der Wind abgelenkt wird, den anströmenden Wind beschleunigt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Umdrehungsgeschwindigkeit (v„) des
Rotors über einen Windmesser (13) synchron nach der vorherrschenden Anströmgeschwindigkeit (vo) des
Windes so gesteuert wird, daß die Geschwindigkeit (v_.) der Zirkulationsströmung in der Unterdruckzone
oder -seite des Strömungsfeldes des Roturs (1) höher ist als die Geschwindigkeit (v„) des anströmenden
Windes, wobei bevorzugt die Geschwindigkeit (v:) de; Zirkulationsströmung etwa 2- bis 4mal so groß ist als
die Geschwindigkeit (v„) des anströmenden Windes.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
ein Rotor (1) und eine mit Flügeln (T, 7") versehene Vertikalturbine zueinander konzentrisch in einem
Träger, Trägerplatte oder dergleichen (13') drehbar gelagert sind, wobei ein Antrieb (3, 4) zur Drehung des
Rotorswnd ein Antrieb (11,12) der Energie derTurbine vorgesehen sind und daß bevorzugt die Flügel (T, 7")
der Verlikaiiurbine an ihrer in der Unterdruckzone oder-seite des Strornungsfcldcs des Rotors dem anströmenden
Wind zugewandten Seite einen höheren Widerstandsbeiwert (c„) besitzen als auf ihrer anderen
Seite, die in der Überdruckzone oder -seiie des Strömungsfeldes dem anströmenden Wind zugewandt ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Rotor und die Vertikalturbine gegen
eine Translationsbewegung quer zum anströmenden Wind gesichert (arretiert) sind.
5. Vorrichtung nach Ampruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Turbinenflügel Halbrohre (7")
sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Halbrohre (T) zum anströmenden
Wind (14) schräg gestellt sind, so daß an ihnen ein Auftrieb erzeugt wird.
7. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Turbinenflügel Darrieus-Flügel (7')
sind.
8. Vorrichtung nach einten der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite der Turbinenflügel
(7,"', 7") der nutzbaren Dicke des Strömungsfeldes angepaßt ist, die etwa gleich dem halben Radius (/)
des Rotors (1) ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß im Strömungsfeld Flügel
der Vertikalturbine in zwei oder mehreren Bahnen von unterschiedlichen Bahnradien kreisen.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß im Abstand von der
zylindrischen Oberfläche des Rotors (Dein Hohlzylindermantel (15) vorgesehen ist, so daß zwischen beiden
ein Raum (18) gebildet ist, wobei der Mantel (15) mit dem Rotor (1) durch z. B. kroisrin^lrrmige Abstandshalter
(16) konzentrisch im gewünschten Abstand verbunden ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die zylindrische Oberfläche
des Rotors (1) durch in der Umfangsrichtung umlaufende Scheibenringe (19) oder Querwölbungen
(20) vergrößert ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß die zylindrische Oberfläche des
Rotors (1) und/oder die Innenfläche des Mantels (15) und/oder die Scheibenringe (19) bzw. Querwölbungen
(20) aufgerauhte Oberflächen besitzen.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Rotor (!), insbcsondere
ein die zylindrische Oberfläche des Rotors bildender Mantel und die Turbinenflüge! aus witterungsbeständigem,
spezifisch leichtem Kunststoff bestehen.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß an den Stirnseiten
Rotor und Vertikalturbine durch rotierende oder feststehende Endscheiben (11) abgedeckt sind, deren
Durchmesser größer als der Außendurchmesser der Turbine sind.
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