DE3302131C2 - Verfahren zur Außerbetrieb- und Inbetriebnahme von Schwefelgewinnungsanlagen - Google Patents
Verfahren zur Außerbetrieb- und Inbetriebnahme von SchwefelgewinnungsanlagenInfo
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Abstract
Verfahren zur Außerbetrieb- und Inbetriebnahme von Schwefelgewinnungsanlagen, bei welchem Rauchgase in die Schwefelgewinnungsanlage eingeführt werden. Das Rauchgas wird von Dampferzeugern durch Umsetzung von Sauerstoffresten mit reduzierenden Gasen an Edelmetall-Katalysatoren bei Temperaturen oberhalb 150°C auf einen O2-Gehalt von weniger als 0,05 Vol.-%, vorzugsweise weniger als 0,01 Vol.-%, gebracht, durch Direktkühlung mit Wasser auf Temperaturen von 120-400°C und Wasserdampfgehalte von 18-50 Vol.-% eingestellt und der Schwefelgewinnungsanlage zugeführt.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Außerbetrieb- und Inbetriebnahme von Schwefelgewinnungsanlagen,
unter Verwendung von jederzeit verfügbarem und ungenutzt emittiertem Rauchgas aus Dampferzeugern,
welches speziell konditioniert und der Anlage zugeführt wird.
Unter Schwefelgewinnungsanlagen sind dabei Anlagen zu verstehen, bei denen Schwefel nach der allgemeinen
Clausreaktion
2 H2S + O2
— Sn + 2 H2O
η
η
aus der Gasphase an festen Katalysatoren gebildet wird. Die Reaktion kann sowohl oberhalb als auch unterhalb
des Schwefeltaupunkts stattfinden.
Bei einem bekannten Verfahren zur Überführung einer Schwefelwasserstoffverbrennungsanlage in eine sogenante
Wartestellung durch Unterbrechung der Schwefelwasserstoffzuspeisung und Zuspeisen eines
Brennstoffes, eines sauerstoffhaltigen Gases und von Wasser und Verbrennen des Brennstoffes mit dem sauerstoffhaltigen
Gas wird das Wasser in die durch die Verbrennung des Brennstoffes mit dem sauerstoffhaltigen
Gas gebildete Flamme eingedüst (DE-OS 51 413).
Das Verfahren gemäß der Erfindung soll nun das An- und Abfahren in kürzerer Zeit und wesentlich schonender
für die Apparate und die Katalysatoren als bei der bisher üblichen Praxis ermöglichen.
Nach dem allgemein bekannten Claus-Verfahren wird elementarer Schwefel aus Schwefelwasserstoff
durch partielle Oxidation mittels Luftsauerstoff unter anschließender Reaktion des aus dem Schwefelwasserstoff
gebildeten Schwefeldioxids mit dem verbliebenen Teil des Schwefelwasserstoffes in Gegenwart eines Katalysators
hergestellt. Die Claus-Anlage besteht aus einer Brennkammer, in der bei 950—13500C etwa
50—70% des im Einsatzgas enthaltenen Schwefels zu elementarem Schwefel umgewandelt werden. Der
Schwefel wird durch Abkühlung des Reaktionsgases auf eine Temperatur unterhalb des Schwefeltaupunktes
auskondensiert. Nach der Schwefelabtrennung werden die verbleibenden Gase an einem Katalysator oberhalb
des Schwefel-Taupunktes weiter umgesetzt. Hierzu werden die Gase vor der Kontaktierung erwärmt. Normalerweise
durchströmt das Gas wenigstens zwei solcher Claus-Katalysatorstufen, zwischen denen das Reaktionsgas
unter den Schwefel-Taupunkt abgekühlt, der kondensierte Schwefel entfernt und das restliche Gas
vor dem Eintritt in das nächste Claus-Katalysatorbett wieder erwärmt wird.
Zur Erzielung höherer Schwefelausbeuten kann die Reaktionstemperatur des letzten Reaktors bis unter den
Schwefeltaupunkt gesenkt werden, wobei der Katalysator im Zyklus mit Schwefel beladen bzw. vom Schwefel
befreit wird.
Bei Gasen mit geringem H2S-Gehalt kann der Elementarschwefel
auch durch direkten Umsatz mit Sauerstoff an geeignete Katalysatoren hergestellt werden.
Höchste Umsetzungsgrade, wie sie aus Umweltschutzgründen unerläßlich sind, erfordern den Einsatz hochwertiger Katalysatoren und besondere Aufmerksamkeit beim Betrieb der Schwefelgewinnungsanlagen, um Katalysatorschädigungen zu vermeiden.
Besonders gefährdet sind Apparate und Katalysatoren bei der Außerbetrieb- und Inbetriebnahme der Anlage. Dies kann aus einer Reihe von Gründen erforderlich werden, z. B. Routine-Maintenance Reparaturen, Katalysator-Austausch, Anlagenumbau/-erweiterung oder fehlendes Claus-Einsatzgas.
Höchste Umsetzungsgrade, wie sie aus Umweltschutzgründen unerläßlich sind, erfordern den Einsatz hochwertiger Katalysatoren und besondere Aufmerksamkeit beim Betrieb der Schwefelgewinnungsanlagen, um Katalysatorschädigungen zu vermeiden.
Besonders gefährdet sind Apparate und Katalysatoren bei der Außerbetrieb- und Inbetriebnahme der Anlage. Dies kann aus einer Reihe von Gründen erforderlich werden, z. B. Routine-Maintenance Reparaturen, Katalysator-Austausch, Anlagenumbau/-erweiterung oder fehlendes Claus-Einsatzgas.
Ebenso treten Notabschaltungen auf, die zum Schütze der Anlage und des Personals notwendig sind.
Bei allen Abstellungen ist es wesentlich, daß nahezu aller Schwefel aus der Anlage und den Katalysatorbetten
entfernt wird, um Erstarren des Schwefels, Verstop-
fen der Anlage, Auftreten von Feuer, Katalysatorbeschädigung und Gefahr für die Personen, welche in der
Anlage arbeiten müssen, zu vermeiden.
Die übliche Prozedur umfaßt dabei folgende Schritte:
— Anheben der Temperatur in den Katalysatorbetten,
— Abstellen der Clausgaszufuhr und Inbetriebnahme eines oder mehrerer Hilfsbrenner,
— Spülen der gesamten Anlage mit dem Rauchgas des Hilfsbrenners, bis der erforderliche niedrige Gehalt
an Elementar-Schwefel erreicht ist,
— Abstellen des Hilfsbrenners und Abkühlen der Anlage durch Wärmeabstrahiung
— oder Abkühlung durch Spülen mit einem inerten bo Gas (N2, CO2),
— abschließendes Spülen mit Luft, falls Inspektionen oder Arbeiten stattfinden sollen.
Bei der Inbetriebnahme dienen die Hilfsbrenner ebenfalls zum Aufheizen von Brennkammer und Reaktoren
auf die für die Clausgas-Übernahme erforderlichen Temperaturen.
Bei dieser üblichen Art des An- und Abfahrens von
Clausanlagen tritt eine Reihe schwerwiegender Probleme auf.
Die Brenner sind häufig für eine andere Aufgabenstellung
ausgelegt Sie dienen z. B. als Hilfsbrenner zur Anhebung der Brennkammertemperatur, um beim Einsatz
von schwach hbS-haltigem Clausgas in den für den
thermischen Reaktor notwendigen Bert ich zu kommen.
Als Inline-Brenner haben sie die Aufgabe, das Reaktionsgas nach den Schwefelkondensatoren auf die für
die folgende katalytische Stufe erforderliche Tempe. atur zu bringen. Dabei wird z.T. Clausgas als Brennstoff
eingesetzt.
Selbst wenn die Brenner nur für den Zweck des An- und Abfahrens eingebaut sind, führen Korrosion und
Schwefelablagerunpen zu mangelhafter Betriebssicherheit dieser Brenner.
Beim Aufheizen ist ein sorgfältig kontrollierter Temperaturanstieg
wesentlich, um Schäden an der Brennkammerausmauerung oder am Katalysator durch zu rasche
Verdampfung von absorbiertem Wasser zu vermeiden.
Die Hilfsbrenner führen ohne zusätzliche Maßnahmen zu einer schnellen örtlichen Erhitzung, so daß dem
durch Zufuhr von Inertgas oder Dampf begegnet werden muß. Dadurch werden jedoch auch die Brenneigenschaften
verändert, und Rußbildung, Flammeninstabilität und Brennerausfall können die Folge sein.
Solange sich noch Schwefel in der Anlage befindet, ist beim An- und Abfahren auf Sauerstoff-Freiheit des Verbrennungsgases
zu achten. Jeglicher Sauerstoffüberschuß gefährdet durch Feuer, Korrosion durch SC>3-B;1-dung
und Katalysatorschädigung durch Sulfatierung oder thermischer Überlastung die Anlage in erheblichem
Maße.
Besonders drastisch sind dabei die Auswirkungen beim Spülen mit Luft vor Neuzündung.
Der erwünschte stöchiometrische oder unterstöchiometrische
Brennerbetrieb scheitert häufig an Rußbildung, wodurch ebenfalls der Katalysator durch Blockierung
der aktiven Oberfläche geschädigt wird.
Die verfügbaren Rauchgasmengen sind zudem nur gering, so daß der An- und Abfahrvorgang lange Zeit
beansprucht. Einer erwünschten Zufuhr von Ballaststoffen (Inertgase wie N2, CO2 oder Dampf) sind von der
Verfügbarkeit her und wegen der negativen Auswirkungen auf den Brennerbetrieb Grenzen gesetzt. So beträgt
die gesamte, zum An- und Abfahren verfügbare Gasmenge häufig nur 5—10% der normalen Gasbelastung
einer Clausanlage. Damit ist keine gleichmäßige Gasverteilung in der Anlage gewährleistet, und nur partielles
Spülen der Apparate ist möglich.
Die wesentlichen Nachteile der üblichen Praxis zur Außerbetrieb- und Inbetriebnahme von Schwefelgewinnungsanlagen
lassen sich wie folgt zusammenfassen.
— An- und Abfahrvorgänge erstrecken sich jeweils über mehrere Tage.
— Katalysatorschädigung durch Sauerstoff-Kontakt kann bereits nach einem üblichen Abfahrvorgang
zu einer derartigen Verringerung des Umsetzungsgrades führen, daß eine etwa 30% höhere Emission
an Schwefelverbindungen auftreten kann.
— Das Einhalten der Umweltschutzauflagen ist dann
im allgemeinen nur durch Auswechseln der Katalysatorfüllung möglich. Bei einer Anlage zur Produktion
von 700 t Schwefel pro Tag belaufen sich z. B. die Kosten für eine Reaktorfüllung mit hochwertigem
Katalysator auf etwa 800 000 DM.
— Die erforderlichen Brenner erfordern einen hohen Aufwand an Wartung und Überwachung, um die
notwendige Betriebssicherheit zu gtwährleisten.
— !n Notsituationen (Brände, Explosionen, Leckagen) ist der übliche Brennerbetrieb zur gefahrlosen Außerbetriebsetzung
ungeeignet.
— Abkühlen mit trockenen Inertgasen (z. B. N2) führt
zur Bildung von pyrophoren Eisenverbindungen (Korrosionsprodukte), wodurch auch bei niedrigen
Temperaturen bei Luftzutritt noch Brände und SC>2-Bildung auftreten können.
Es wurde daher nach Möglichkeiten gesucht, die Schwefelgewinnungsanlagen sicherer, schneller und ohne
Schädigung von Katalysator und Apparaten ab- und anzufahren.
Bei Untersuchungen zur Optimierung des Schwefelaustrages aus Clauskatalysatoren mit Hilfe heißer sauerstofffreier
Gase wurde überraschenderweise festgestellt, daß neben der Menge und Temperatur vor allem
der Wasserdampfanteil einen entscheidenden Einfluß auf den Schwefeltransport hat.
In einer Clausanlage mit drei katalytischen Stufen stellen sich folgende durchschnittliche Schwefeibeladüngen
bei handelsüblichen Al2O3-C!auskatalysatoren
ein:
1. Reaktor
2. Reaktor
3. Reaktor
2- 4Gew.-%S
5- 7Gew.-%S
10-13Gew.-%S
Bei Schwefelaustragsversuchen mit trockenem und wasserdampfhaltigen Stickstoff an einen Al2O3-Katalysator
mit 12 Gew.-% Elementarschwefel wurden unter identischen Bedingungen folgende durchschnittliche
Elementarschwefelkonzentrationen vom Stripgas aufgenommen:
Temperatu. Elementar-Schwefel im Stripgas
0C gS/cbm
N2 (trocken) N2 4 27 Vol.-% H2O
210
240
290
10
24
65
24
65
27
50
140
Der Wasserdampfeinfluß beim Vermindern des Elementarschwefelgehaltes
eines AI2O3-Kata!ysators von 12 auf 1 Gew.-% wird aus folgendem Beispiel ersichtlieh.
Die Temperatur betrug 210°C, Stripmedien waren N2+ H2O.
H2O-Gehalt | vom Stripgas aufgenommener durch |
Vol.-% | schnittlicher Elementarschwefel |
g/cbm | |
0 | 10 |
8 | 14 |
13 | 24 |
27 | 27 |
41 | 30 |
Im folgenden Beispiel werden die benötigten Gasmengen
unterschiedlicher Qualitäten dargestellt, die bei verschiedenen Temperaturen erforderlich sind, um einen
mit Elementar-Schwefel beladenen Katalysator von 12 Gew.-% S auf 1 Gew.-% S zu brineen.
Temperatur
0C
0C
H2O-Gehalt
des Stripgases
Vol.-o/o
des Stripgases
Vol.-o/o
cbm„ Stripgas/t Katalysator um S von 12% auf 1% zu
reduzieren
reduzieren
die ausreichen, um den O2-Gehalt katalytisch entsprechend
210
210
210
210
210
240
240
240
240
290
210
210
210
210
240
240
240
240
290
13
27
41
22
27
48
27
11 000
7 900
4 600
4 000
7 900
4 600
4 000
3 600
4 600
2 300
2 200
2 100
2 300
2 200
2 100
800
Praktische Betriebserfahrungen haben gezeigt, daß selbst bei Reaktortemperaturen von 2000C Sauerstoff
im Stripgas zu einer mit starker Temperaturerhöhung und SC>3-BiIdung verbundenen Oxidation des Elementarschwefels
führt. Bereits einmaliges Schwefelfreifahren mit O2-haltigem Stripgas ergab bei einem Katalysator
in einem 3. Reaktor einen Anstieg des Sulfatgehaltes auf 11 Gew.-% und eine Verringerung des
H2S + SO2-Umsatzes von 60 auf 20%.
Diese Tatsachen zeigen, daß ein ideales Gas zum An- und Abfahren von Schwefelgewinnungsanlagen die Eigenschaften
besitzen sollte, sauerstofffrei zu sein, Wasserdampf zu enthalten, mit hohen Temperaturen zum
Schwefelfreifahren, mit variablen Temperaturen zum Aufheizen bzw. Abkühlen und in großen Mengen zur
Verfügung zu stehen.
Außerdem soll dieses Gas unabhängig von der Clausanlage bzw. den dort vorhandenen Brennern erzeugt
werden, in Notfällen z. B. zu Löschzwecken schnell verfügbar sein und den Einsatz anderer z. T. teurer Inertgase
(wie z. B. Stickstoff) ersetzen.
Für die Bereitstellung des Gases sollen möglichst nur ein niedriger Energieverbrauch und ein geringer apparativer
Aufwand erforderlich sein.
Eine geeignete Quelle für ein derartiges Gas wurde nun gemäß der Erfindung in den Rauchgasen der
Dampferzeuger gefunden.
In Erdgasaufbereitungsaniagen oder Raffinerien stehen
immer Dampferzeuger zur Verfugung. Die Rauchgase dieser Kessel werden mit Temperaturen von
150—4000C emittiert. Durch einfache Maßnahmen ist
es möglich, einen Teilstrom dieser Rauchgase so zu konditionieren, daß die obengenannten Anforderungen erfüllt
werden.
Die Erfindung betrifft demgemäß ein Verfahren zum beschleunigten Entfernen von Elementarschwefel aus
katalytischen Betten und Apparaten von Schwefelgewinnungsanlagen und zum schnellen Aufheizen derselben
mit konditionierten Abgasen aus Dampferzeugern.
Im erfindungsgemäßen Verfahren wird das Rauchgas eines Dampfkessels mittels Verdichter auf einen ausreichenden
Druck angehoben, der es ermöglicht, die gewünschten Mengen durch die Schwefelgewinnungsanlage
zu fördern. Der im Rauchgas noch vorhandene Sauerstoff wird an handelsüblichen Edelmetallkatalysatoren
mit reduzierenden Gasen wie H2, CO oder Kohlenwasserstoffen
umgesetzt.
Bevorzugt wird dabei der Dampfkessel mit einem so geringen Luftüberschuß gefahren, daß neben dem Sauerstoff
auch noch Kohlenmonoxid und Wasserstoff in solchen Konzentrationen im Rauchgas vorhanden sind.
O2 + 2CO = 2CO2
umzusetzen.
Bei der stöchiometrischen Methanverbrennung wird im Gleichgewicht z. B. folgendes Rauchgas erhalten:
CO | 0,88 Vol.-% |
H2 | 0,45 Vol.-% |
O2 | 0,45 Vol.-% |
CO2 | 9,15Vol.-% |
N2 | 70,7 Vol.-% |
H2O | 17,9 VoL-°/b |
Auch bei schwach überstöchiometrischen Betrieb des Brenners für den Dampferzeuger ist im allgemeinen ein
ausreichendes H2- und CO-Angebot im Rauchgas vorhanden.
Das Rauchgas steht mit einer für die katalytische Sauerstoffentfernung
an edelmetallhaltigen Katalysatoren (Pd. Pt) ausreichende Temperatur zur Verfügung.
Sauerstoffrestgehalte von weniger als 0,01 Vo!.-% sind leicht zu erzielen.
Sauerstoffrestgehalte von weniger als 0,01 Vo!.-% sind leicht zu erzielen.
Zur Temperaturregelung wird dem heißen Rauchgas nach uer katalytischen Reinigung Wasser zugeführt und
verdampft.
Wasserdampfanteile bis 50 Vol.-% sind nicht schädlich für die in Schwefelgewinnungsanlagen eingesetzten
Katalysatoren und verbessern wie bereits angeführt die Schwefelaustragseigenschaften des Gases.
Das so aufbereitete bzw. konditionierte Rauchgas wird vorzugsweise unmittelbar vor jedem Reaktor der
Schwefelgewinnungsanlage bereitgestellt. Ein Teilstrom kann bei Bedarf auch in die Brennkammer einer
Clausanlage eingespeist werden.
Das Stripgas wird am Ende der Schwefelgewinnungsanlage über die vorhandene Nachverbrennung in den
Kamin abgeleitet.
In der Nachverbrennung wird der nicht kondensierte Schwefel zu SO2 oxidiert.
Die Ausführungsform des Verfahrens wird anhand des Füeßschemas (F i g. 1) erläutert.
In einem Dampferzeuger 2 entsteht durch die Verbrennung eines Brenngases in einem oder mehreren
Brennern 1 Rauchgas 4. Der Wärmeträger, im Regelfall Dampf 3, wird in der Schwefelgewinnungsanlage zum
Warmhalten/Aufheizen bzw. zu sonstigen Erfordernissen in anderen Anlagen verwandt. Ein beliebiger Teilstrom
5 des Rauchgases 4, das üblicherweise im Temperaturbereich von 160° bis 400° vorliegt, wird mit Hilfe
eines Verdichters 6 auf einen Druck gebracht, der ausreicht, die gewünschten Mengen durch die Konditionierungsanlage
und über die Einspeisestellen 15,16,17 und 18 durch die Clausanlage zu leiten. Das verdichtete Gas
7 gelangt in den Reaktor 8. Hier sollten die Sauerstoff-, Kohlenmonoxid- und Wasserstoffkonzentrationen des
Rauchgases so sein, daß ein ausreichendes Reduktionspotential zur Verfügung steht, damit die Sauerstoffentfernung
am Katalysator erfolgen kann. Wenn dieses Reduktionspotential jedoch nicht durch eine geeignete
Einstellung des Brennstoff/Luft-Verhältnisses am Brenner
1 erreicht werden kann, können folgende Varianten zur Anwendung kommen:
a) separate Wasserstoff- bzw. Flüssiggaszuführung
vor dem Reaktor 8 über Leitung 21 und Ch-Entfernung mit einem geeigneten Edelmetallkatalysator,
b) Herstellung und Zumischung eines hh/CO-haltigen
Gases mit einem Brenner über Leitung 22 und Sauerstoffentfernung mit einem Platinkatalysator
c) Sauerstoffentfernung durch direkte Umsetzung von Methan über Leitung 21 am Edelmetallkatalysator.
Bei nicht ausreichenden Reaktionstemperaturen des Rauchgases 7 ist es u. U. erforderlich,
diese mittels eines Aufheiz- bzw. Anfahrbrenners 22 zu erreichen.
Nach der Reduktion des Sauerstoffs im Reaktor 8 auf Werte < 100 ppm O2 gelangt das Gas über Leitung 9
zum Kühler 10. In diesem Apparat kann der Gasstrom in direktem Kontakt mit Kesselspeisewasser 11 auf
Temperaturen im bevorzugten Temperaturbereich von 120 bis 4000C abgekühlt werden. Das so konditionierte
Abgas des Dampferzeugers kann über Leitung 14 den Bedarfsstellen 15,16,17,18 der Schwefelgewinnungsanlage
zur Verfügung gestellt werden. Erreicht das konditionierte Rauchgas nicht die erforderlichen niedrigen
Sauerstoffgehalte und/oder Temperaturen oder wird die Anlage erprobt, kann das Rauchgas über Leitung 13
dem Kamin zugeführt werden. Dadurch ist es beispielsweise möglich, rechtzeitig vor Außerbetriebnahme einer
Anlage das Rauchgas gemäß dem Patentanspruch 1 vorzubereiten und nach zufriedenstellender Konditionierung
innerhalb kürzester Zeit in die Clausanlage einzuleiten. Bei bekannten Verfahren war diese Vorkonditionierung
nicht möglich.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
35
40
55
60
65
Claims (4)
1. Verfahren zur Außerbetrieb- und Inbetriebnahme von Schwefelgewinnungsanlagen, bei welchem
Rauchgase in die Schwefelgewinnungsanlage eingeführt werden, dadurch gekennzeichnet,
daß das Rauchgas von Dampferzeugern durch Umsetzung von Sauerstoffresten mit reduzierenden
Gasen an Edelmetall-Katalysatoren bei Temperaturen oberhalb 1500C auf einen O2-Geha!t von weniger
als 0,05 Vol.-°/o, vorzugsweise weniger als 0,01 Vol.-°/o, gebracht und, durch Direktkühlung mit
Wasser auf Temperaturen von 120—4000C und
Wasserdampfgehalte von 18—50 Vol.-% eingestellt, der Schwefelgewinnungsanlage zugeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Rauchgaszusammensetzung durch nahstöchiometrischen Betrieb des/der Brenner des
Dampferzeugers so eingestellt wird, daß eine zur Umwandlung des Sauerstoffs am Edelmetall-Katalysator
ausreichende Menge an Kohlenmonoxid und Wasserstoff vorhanden ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als reduzierende Gase H2, CO oder
gasförmige Kohlenwasserstoffe bzw. H2, CO oder gasförmige Kohlenwasserstoffe enthaltende Gasgemische
dem Sauerstoffreste enthaltenden Rauchgasstrom zugemischt werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Rauchgas in die
Reaktoren und/oder den Clausofen eingeleitet wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19833302131 DE3302131C2 (de) | 1983-01-22 | 1983-01-22 | Verfahren zur Außerbetrieb- und Inbetriebnahme von Schwefelgewinnungsanlagen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19833302131 DE3302131C2 (de) | 1983-01-22 | 1983-01-22 | Verfahren zur Außerbetrieb- und Inbetriebnahme von Schwefelgewinnungsanlagen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3302131A1 DE3302131A1 (de) | 1984-07-26 |
DE3302131C2 true DE3302131C2 (de) | 1986-09-25 |
Family
ID=6188983
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19833302131 Expired DE3302131C2 (de) | 1983-01-22 | 1983-01-22 | Verfahren zur Außerbetrieb- und Inbetriebnahme von Schwefelgewinnungsanlagen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3302131C2 (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3415722A1 (de) * | 1984-04-27 | 1985-10-31 | Metallgesellschaft Ag, 6000 Frankfurt | Verfahren zum entfernen von schwefelwasserstoff aus abgas und zum erzeugen von in schwefel nach dem claus-prozess |
-
1983
- 1983-01-22 DE DE19833302131 patent/DE3302131C2/de not_active Expired
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
NICHTS-ERMITTELT |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3302131A1 (de) | 1984-07-26 |
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Legal Events
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D2 | Grant after examination | ||
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8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
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