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Elektrische Zahnbürste
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Die Erfindung betrifft eine elektrische Zahnbürste gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Für die Zahnpflege haben sich elektrische Zahnbürsten weitgehend durchgesetzt.
Die bekannten Ausführungen bestehen im wesentlichen aus einem Handgriff, in dem
eine Energiequelle in der Form einer Batterie oder eines Akkus und ein kleiner Elektromotor
angeordnet sind. Aus der Vorderseite des Handgriffs ragt ein profilierter Wellenstummel,
der vom Elektromotor über einen Exzenter in Schwing- und/oder Hin- und Herbewegungen
versetzt wird.
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Auf den Wellenstummel ist formschlüssig und bewegungsübertragend ein
Bürstenaufsatz aufsteckbar, der an seiner Vorderseite einen einseitig ausgerichteten
Bürstenkopf, wie von den üblichen Zahnbürsten bekannt, trägt. Der Bürstenaufsatz
kann nach dem Verschleiß des Bürstenkopfes ausgewechselt werden bzw. können für
mehrere Benutzer aus hygienischen Gründen unterschiedliche zugeordnete Bürstenaufsätze
auf den Wellenstummel aufgesteckt werden.
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Für eine medizinisch wirksame Zahnpflege sind im wesentlichen folgende
drei Maßnahmen erforderlich: Die Zähne und deren Zwischenräume sind von Speiseresten
und Belägen zu reinigen, das Zahnfleisch soll massiert werden, aber nicht von den
Zähnen weg, da sich sonst das Zahnfleisch mit der Zeit zurückzieht, eventuell schon
entstandene Taschen zwischen dem Zahnfleisch und den Zahnhälsen sind in Richtung
auf die Zähne auszudrücken und dadurch von Speiseresten und Ablagerungen möglichst
gut zu reinigen.
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Diese drei Forderungen werden auf Empfehlung der Zahnärzte mit einer
von Hand zu benutzenden Zahnbürste dadurch erreicht, daß mit dem Bürstenkopf vom
Zahnfleisch her über die Zähne mit Druck gebürstet wird und bei der Gegenbewegung
der Bürstenkopf entlastet wird. Dadurch werden Speisereste und Ablagerungen sowohl
aus den Zahnzwischenräumen und eventuellen Zahntaschen wirksam ausgebürstet und
das Zahnfleisch wird massiert und in Richtung auf die Zähne gebürstet.
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Bei den bekannten elektrischen Zahnbürsten wird ebenfalls eine Schwing-
und/oder Hin- und Herbewegung ausgeführt.
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Diese Bewegung ist jedoch so schnell, daß eine Be- und Entlastung
des Bürstenkopfes, wie oben bei der Handbetätigung beschrieben, nicht erfolgen kann
und der Bürstenkopf daher mit konstantem Druck auf die Zähne gehalten wird. Das
bedeutet, daß der Bürstenkopf die gleiche Wirkung in beiden Bewegungsrichtungen
entfaltet. Dadurch werden Speisereste und Ablagerungen auf den Zähnen und in den
Zahn zwischenräumen nach oben und unten verschoben und nicht wirksam ausgebürstet,
wodurch nur eine unvollkommene Reinigung erreicht wird. Ein wesentlicher Nachteil
ist jedoch darin zu sehen, daß das Zahnfleisch von den Zahnhälsen weg massiert wird
und in Zahntaschen Speiserste und Ablagerungen hineingedrückt werden, was zu Zahnfleischbluten
und Entzündungen führen kann.
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Aufgabe der Erfindung ist es demgegenüber, eine elektrische Zahnbürste
zu schaffen, mit der eine verbesserte Reinigung der Zähne und Massage des Zahnfleisches
möglich ist.
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Diese Aufgabe wird mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst.
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Gemäß Anspruch 1 besteht die erfindungsgemäße elektrische Zahnbürste
aus einem Handgriff, in dem in bekannter Weise eine Energiequelle und ein Elektromotor
enthalten sind, wobei der Elektromotor mit einem aus dem Handgriff ragenden Wellenstummel
verbunden ist und diesen bewegt. Auf dem Wellenstummel ist bewegungsübertragend
ein Bürstenaufsatz aufgesteckt, der einen Bürstenkopf trägt. Der Wellenstummel wird
hier jedoch nicht in Schwing- oder Hin- und Herbewegungen sondern in eine Drehung
versetzt.
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Der Bürstenkopf besteht dabei aus einem sog. Rundbürstenkopf, bei
dem die Borsten rund um einen Träger angeordnet sind. Am Handgriff ist weiter ein
Schalter mit drei Schaltstellungen angeordnet, mit dem die Bewegung des Rundbürstenkopfs
ausgeschaltet oder auf Links- oder Rechtslauf geschaltet werden kann.
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Mit dieser Einrichtung wird vorteilhaft erreicht, daß die Zähne und
Zahnzwischenräume vom Zahnfleisch und den Zahnhälsen weg in Richtung auf die Kauf
lächen gebürstet und gereinigt werden können. Dabei wird eine sehr wirksame Reinigung
der Zähne und Zahnzwischenräume von Speiseresten und Belägen erreicht, da diese
Teile abgestreift und weggebürstet werden und nicht in Richtung auf das Zahnfleisch
verschoben werden. Weiter wird das Zahnfleisch eingehend in Richtung auf die Zahnhälse
zu massiert, so daß einem Zahnfleischschwund wirksam begegnet werden kann.
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Ein weiterer Vorteil wird darin gesehen, daß eventuell bereits vorhandene
Zahntaschen zwischen den Zahnhälsen und dem Zahnfleisch in Richtung auf die Kauflächen
der
Zähne zu ausgedrückt und ausmassiert werden, so daß darin enthaltene
Ablagerungen weitgehend entfernt werden und nicht wie bei den bekannten elektrischen
Zahnbürsten,diese Zahntaschen mit Speiseresten und abgelösten Belägen vollgestopft
werden.
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Dies wird dadurch erreicht, daß die elektrische Zahnbürste bei der
Benutzung mit unterschiedlichen Laufrichtungen betrieben wird. Beispielsweise würde
beim Einsatz der Zahnbürste im rechten oberen Kieferbereich der Bürstenkopf mit
Rechts lauf (vom Handgriff aus auf den Bürstenkopf gesehen) betrieben werden, so
daß die Borsten von oben her über das Zahnfleisch auf die Zähne streichen und dadurch
das Zahnfleisch auf die Zähne zu massieren und die Zähne und Zahnzwischenräume in
Richtung auf die Kauf lächen bürsten.
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Bei der Benutzung im linken oberen Kieferteil wird zur Erreichung
des gleichen Effekts die Laufrichtung durch Betätigung des Schalters in die Stellung
"Linkslauf" erreicht. Entsprechend wird die Bürste bei der Benutzung im rechten
unteren Kieferbereich mit Linkslauf und im linken unteren Kieferbereich mit Rechtslauf
betrieben. Die Vorderzähne werden ebenfalls mit einer Laufrichtung betrieben, bei
der die Borsten vom Zahnfleisch her auf die Zähne streichen. Bei einem Rechtshänder,
der die Zahnbürste von rechts her auf die Vorderzähne führt, sind die Vorderzähne
bequem im oberen Bereich mit linkslaufendem Bürstenkopf und im unteren Bereich mit
rechtslaufendem Bürstenkopf zu reinigen; bei einem Linkshänder, bzw. wenn der Bürstenkopf
von links her auf die Vorderzähne geführt wird, mit entsprechend anderer Laufrichtung.
Die vorbeschriebenen Laufrichtungen beziehen sich auf die Reinigung der Zahnaußenseiten,
bei der Reinigung der Zahninnenseiten sind die Laufrichtungen entsprechend umzukehren.
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Die Wahl der Laufrichtung ist einfach durch einen bequem zu erreichenden.Schalter
durchzuführen, der vorzugsweise im Bereich der Daumenauflage am Handgriff angeordnet
ist
und drei Schaltstellungen aufweist, wobei die Mittelstellung
die "AUS"-Position ist (Anspruch 6). Durch die einfache Bedienung ist ein Benutzer
sehr schnell daran gewöhnt, die Zahnbürste je nach Position im Mund einfach in der
Laufrichtung umzuschalten. Sollte dies versehentlich unterbleiben, wird der Benutzer
sofort durch das unangenehmere Gefühl, das die Bürstenkopfrotation in Richtung auf
das Zahnfleisch ausübt, erinnert. Diese einfachen Umschaltungen sind auch jederzeit
kleineren Kindern beizubringen, die ohnehin an Schalterbetätigungen, beispielsweise
von Radiogeräten, Fernsehgeräten, etc., gewöhnt sind.
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Nach Anspruch 2 ist ein Abschirmbügel vorgesehen, der den Bereich
des Bürstenkopfs abdeckt. Damit wird erreicht, daß insbesondere bei Benutzern mit
empfindlichen Mundpartien die Bürste dort abgeschirmt wird bzw. Teile der Lippen
und der Mundhöhle vom rotierenden Bürstenkopf weggehalten werden. Der Abschirmbügel
ist daher mit dem Handgriff verbunden und nicht drehbeweglich. Der Abschirmbügel
könnte dazu beispielsweise aus einem, auf den Handgriff aufsteckbaren Drahtbügel
bestehen, der im Bereich des Rundbürstenkopfs eine plattenförmige Ausbildung aufweist.
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Nach Anspruch 3 wird vorgeschlagen, daß der Abschirmbügel am Handgriff
aufsteckbar ist. Es könnte damit ähnlich wie bei mehreren aufsteckbaren Bürstenaufsätzen
für unterschiedliche Benutzer auch entsprechend unterschiedliche zugeordnete Abschirmbügel
vorgesehen sein.
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Nach Anspruch 4 soll der Bürstenaufsatz und der Abschirmbügel eine
Einheit bilden, wobei der Bürstenaufsatz und der Abschirmbügel drehbeweglich verbunden
sind. Mit diesen Merkmalen wird eine insgesamt auf den Antriebskörper aufsteckbare
Einheit erreicht, so daß nicht der Bürstenaufsatz und der Abschirmbügel getrennt
aufgesetzt werden müssen.
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Gemäß Anspruch 5 soll der Wellenstummel über eine Rutschkupplung mit
dem Elektromotor verbunden sein. Dies ist eine Maßnahme, die dann vorteilhaft ist,
wenn sich beispielsweise eine Borste in einem Zahn zwischenraum verfängt und dadurch
der Elektromotor gebremst und möglicherweise überlastet werden könnte.
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Anhand einer Zeichnung wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
mit weiteren Merkmalen, Einzelheiten und Vorteilen näher erläutert.
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Es zeigen Fig. 1 eine schematische Darstellung des mechanischen Aufbaus
einer elektrischen Zahnbürste, Fig. 2 ein Schaltbild für die Ansteuerung des Elektromotors
aus Fig. 1.
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In Fig. 1 ist eine elektrische Zahnbürste 1 dargestellt, die im wesentlichen
aus einem rohrförmigen Handgriff 2 besteht, in dem von seiner Rückseite beginnend
eine Kupferspule 3, eine Diode 4, ein Akku 5 und ein Elektromotor 6 angeordnet sind.
Eine Abtriebswelle 7 des Elektromotors 6 ist über eine Rutschkupplung 8 mit einem
Wellenstummel 9 verbunden, der aus dem Vorderteil des Handgriffs 2 herausragt. Auf
den Wellenstummel 9 ist ein Bürstenaufsatz 10 aufsteckbar, der an seiner einen Seite
eine Bohrung 11 aufweist, die profiliert ist und formschlüssig auf den Wellenstummel
9 paßt, so daß der Bürstenaufsatz 10 mit dem Wellenstummel 9 bewegungsübertragend
verbindbar ist. An der Vorderseite des Bürstenaufsatzes 10 ist ein Rundbürstenkopf
12 angebracht. Mit dem Handgriff 2 verbunden und nach vorne abstehend ist ein Abschirmbügel
13 angeordnet, der sich bis in den Bereich des Rundbürstenkopfs 12 erstreckt. Weiter
ist am Handgriff 2, etwa im Bereich der Daumenauflage, ein Schalter 14 vorgesehen,
der
zur Steuerung des Akkus 5 bzw. des Motors 6 dient. Der Schalter 14 weist drei Schaltstellungen
auf: "Linkslauf", "Aus", "Rechtslauf".
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Die dargestellte elektrische Zahnbürste 1 enthält als Energiequelle
einen aufladbaren Akku 5. Für die Aufladung wird sie mit der Kupferspule 3 in einen
Ringtrafo eines nichtdargestellten Zusatzgerätes gesteckt. Als Energiequelle könnte
auch eine Batterie oder eine direkte Netzzuleitung vorgesehen sein.
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Der Akku 5 ist über den Schalter 14 mit dem Elektromotor 6 verbunden
(siehe Schaltbild aus Fig. 2). Der Motor 6 ist für Links- und Rechtslauf ausgelegt.
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Der Handgriff 2 verjüngt sich im vorderen Bereich zu seiner verbesserten
Handhabung und ist in seinem Inneren durch eine Zwischenscheibe 15 in zwei Kammern
geteilt.
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Der Abschirmbügel 13 könnte in seinem vorderen Bereich eine Platte
oder einen Halbzylinder tragen, der den Rundbürstenkopf 12 halbseitig umgreift.
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In Fig. 2 ist die Ansteuerung des Motors über den Schalter 14 dargestellt.
Der Schalter 14 ist dabei in seiner mittleren "Aus"-Stellung gezeigt, bei der dem
Motor 6 vom Akku 5 (symbolisch als Batterie dargestellt) keine Spannung zugeführt
wird. Werden die gekoppelten Schaltzungen 16 und 17 nach links bewegt, wird der
linke Motoranschluß 18 mit dem Pluspol des Akkus 5 und der rechte Motoranschluß
19 mit dem Minuspol des Akkus 5 verbunden. Bei einer Bewegung der Schaltzungen 16,
17 nach rechts wird der Elektromotor 6 umgepolt und damit die Laufrichtung geändert.
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Die geschilderte elektrische Zahnbürste hat folgende Funktion:
Die
elektrische Zahnbürste 1 wird bei geladenem Akku 5 in bekannter Weise mit dem Bürstenaufsatz
in den Mund eingeführt und mit dem Rundbürstenkopf an die zu reinigenden Zähne herangeführt.
Anschließend wird der Schalter 14 betätigt und der Rundbürstenkopf dadurch in eine
Drehbewegung versetzt. Die Drehrichtung wird dabei so gewählt, daß die Borsten des
Rundbürstenkopfs 12 vom Zahnfleisch her in Richtung auf die Kauflächen der Zähne
streichen.
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Je nach dem Einsatzort im Mundbereich ist damit die Drehrichtung des
Rundbürstenkopfs 2 unterschiedlich zu wählen und umzuschalten. Die Umschaltung hat
sowohl bei einer Änderung der Bürstenposition von der Innen- zur Außenfläche der
Zähne und von einer zur anderen Kieferseite zu erfolgen. Der Abschirmbügel 13 wird
dabei so geführt, daß der Rundbürstenkopf 12 mit seiner wirksamen Seite an den Zähnen
bzw. dem Zahnfleisch anliegt und die umgebenden Mundpartien vomAbschirmbügel 13
vom rotierenden Rundbürstenkopf 12 abgedrückt oder abgeschirmt sind. Bei einem nicht
zu harten Rundbürstenkopf 12 und nicht sehr empfindlichen Mundpartien, die vom Bürstenkopf
ohne Abschirmbügel 13 berührt werden, kann dieser auch entfallen.
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Insgesamt wird mit der offenbarten elektrischen Zahnbürste eine wirksame
Reinigung und Pflege von Zähnen und Zahnfleisch erzielt.
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