DE3301567C2 - - Google Patents
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- DE3301567C2 DE3301567C2 DE3301567A DE3301567A DE3301567C2 DE 3301567 C2 DE3301567 C2 DE 3301567C2 DE 3301567 A DE3301567 A DE 3301567A DE 3301567 A DE3301567 A DE 3301567A DE 3301567 C2 DE3301567 C2 DE 3301567C2
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F41—WEAPONS
- F41F—APPARATUS FOR LAUNCHING PROJECTILES OR MISSILES FROM BARRELS, e.g. CANNONS; LAUNCHERS FOR ROCKETS OR TORPEDOES; HARPOON GUNS
- F41F3/00—Rocket or torpedo launchers
- F41F3/04—Rocket or torpedo launchers for rockets
- F41F3/052—Means for securing the rocket in the launching apparatus
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- Engineering & Computer Science (AREA)
- General Engineering & Computer Science (AREA)
- Transmission Devices (AREA)
- Aiming, Guidance, Guns With A Light Source, Armor, Camouflage, And Targets (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Halte
rung eines Luft-Luft-Lenkflugkörpers mit Feststoff-
Raketentriebwerk in einer Starteinrichtung, enthal
tend:
- (a) eine Verriegelungsvorrichtung, durch welche der Luft-Luft-Lenkflugkörper in Längsrichtung in der Starteinrichtung gegen unbeabsichtigte Bewegungen verriegelbar und welche bei Er reichen eines vorgegebenen Triebwerkschubs zur Freigabe des Luft-Luft-Lenkflugkörpers auslös bar ist, und
- (b) eine Sperrvorrichtung, die von einer äußeren Zustandsgröße gesteuert ist und durch welche in einer Sperrstellung die Auslösung der Ver riegelungsvorrichtung verhindert und in einer Freigabestellung die Auslösung der Verriege lungsvorrichtung ermöglicht wird.
Verriegelungsvorrichtungen sind Bestandteile von
Startgeräten. Sie sollen ein Starten eines Flug
körpers ohne genügenden Schubaufbau oder ein
Herausrutschen des Flugkörpers aus der Startein
richtung vermeiden. Ein solches Herausrutschen des
Flugkörpers könnte beispielsweise eintreten, wenn
ein den Flugkörper tragendes
Flugzeug bei Landung auf einem Flugzeugträger durch
eine Fangeinrichtung stark abgebremst wird.
Eine bekannte Verriegelungsvorrichtung dieser Art ent
hält eine um einen Schwenkpunkt verschwenkbare Sperr
klinke, die mit einem Anschlag in Form einer Nase über
einen an dem Lenkflugkörper angebrachten Führungsschuh
greift. Auf die Sperrklinke wirkt eine Vorlast in Form
einer einstellbaren Feder. Dieser Vorlast sucht die
Sperrklinke mit dem Anschlag gegen den Schub des Raketen
triebwerks des Lenkflugkörpers in Wirkstellung in der
Bahn des Führungsschuh zu halten, so daß der Lenkflug
körper in der Starteinrichtung zurückgehalten wird.
Wenn bei normalem Starten das Raketentriebwerk gezündet
wird, baut sich rasch der Startschub auf. Das von dem
Startschub über den Anschlag auf die Sperrklinke ausgeübte
Drehmoment überwindet das entgegengesetzt gerichtete Dreh
moment, das von der Vorlast um den Schwenkpunkt auf die
Sperrklinke ausgeübt wird. Der Anschlag wird von dem
Schub des Raketentriebwerks unter Verschwenkung der
Sperrklinke zur Seite gedrückt und der Lenkflugkörper
startet (US-PS 30 40 629).
Bei der in der US-PS 30 40 629 beschriebenen Startein
richtung ist eine Sperrvorrichtung vorgesehen, die von
einer äußeren Zustandsgröße gesteuert ist und durch
welche in einem ersten Zustand die Auslösung der Ver
riegelungsvorrichtung verhinderbar und in einem zweiten
Zustand die Auslösung der Verriegelungsvorrichtung frei
gebbar ist. Diese äußere Zustandsgröße ist bei der
US-PS 30 40 629 die Längsbeschleunigung der Startein
richtung. Wenn die Starteinrichtung, z. B. beim Abfangen
des Flugzeugs während einer Landung auf einem Flugzeug
träger, einer starken Verzögerung unterworfen ist, welche
die Gefahr einer Auslösung der Verriegelungsvorrichtung
durch die auf den Lenkflugkörper wirkenden Trägheits
kräfte in sich birgt, dann wird durch die Sperrvorrich
tung eine solche Auslösung verhindert. Die Sperrvor
richtung ist bei der US-PS 30 40 629 ein Hebel, der an
einem Hebelarm eine Masse trägt und an dessen anderem
Hebelarm eine Feder angreift. Unter dem Einfluß einer
Verzögerung der Starteinrichtung wird der Hebel in eine
Stellung bewegt, in welcher er über die Sperrklinke greift
und eine Verschwenkung der Sperrklinke in eine Freigabe
stellung blockiert. Das ist der "erste Zustand". Ohne
eine solche Verzögerung wird der Hebel von der Feder in
einer Stellung gehalten, in welcher er die Bewegung der
Sperrklinke nicht beeinflußt. Das ist der "zweite Zustand".
Es sind weiterhin zusätzliche Verriegelungen bekannt, die
abhängig von mechanischen Schaltern eine starre Fixierung
des Lenkflugkörpers in seiner Position bewirken, so daß
selbst bei normalem Abbrand des Raketentriebwerks der
Lenkkörper im Startgerät zurückgehalten wird. Diese
Verriegelung wird erst nach dem Abheben des Flugzeugs
vom Boden geöffnet. Es wird auf diese Weise sicherge
stellt, daß der Lenkflugkörper nicht vor dem Start des
Flugzeugs abgeschossen werden kann. Diese bekannten
Verriegelungsvorrichtungen öffnen daher bei Schubbela
stung entweder sofort, sobald ein vorgegebener Schub
erreicht ist, oder gar nicht.
Bei Lenkflugkörpern für den Luft-Luft-Einsatz bietet
es ein Problem, die im Raketentriebwerk installierte
Antriebsenergie richtig zu bemessen. Der Lenkflugkörper
soll in niedrigen Höhen bei relativ niedriger Geschwin
digkeit des Flugzeugs eine genügende Reichweite
haben, das bedingt eine relativ hohe Antriebsenergie
des Raketentriebwerks. Wird jedoch ein solcher Lenk
flugkörper in großer Höhe und bei hohen Geschwindig
keiten des Flugzeugs abgeschossen, dann beschleunigt die
im Raketentriebwerk installierte Antriebsenergie den
Lenkflugkörper auf sehr hohe Maximalgeschwindig
keiten. Die von dem Lenkflugkörper erreichte Maxi
malgeschwindigkeit kann ein Vielfaches der Schall
geschwindigkeit betragen. Diese hohen Geschwindig
keiten des Lenkflugkörpers können unerwünschte
Effekte mit sich bringen. Beispielsweise kann sich
die Struktur aerodynamisch aufheizen. Bei Lenkflug
körpern mit Infrarotsuchkopf wird dann die Fähig
keit, sich automatisch ins Ziel zu lenken, beein
trächtigt oder beseitigt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, mit ein
fachen Mitteln solche überhöhten Geschwindigkeiten
des Lenkflugkörpers zu vermeiden.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst,
daß die Sperrvorrichtung nach dem Zünden des Fest
stoff-Raketentriebwerks von einer Zeitsteuervor
richtung nach Ablauf einer vorgebbaren Verzöge
rungszeit aus der Sperrstellung in die Freigabe
stellung umschaltbar ist.
Nach der Erfindung wird bei einem konventionellen
Feststoff-Raketentriebwerk mit nur einem Treibsatz
eine überhöhte Maximalgeschwindigkeit des Lenkflug
körpers dadurch vermieden, daß erforderlichenfalls
der Flugkörper nach dem Zünden des Raketentrieb
werks zunächst noch am Flugzeug zurückgehalten
wird. Der Start des Lenkflugkörpers wird erst frei
gegeben, wenn ein Teil der installierten Antriebs
energie verbrannt ist. Der Impuls des Raketentrieb
werks wirkt in diesem Fall auf das Gesamtsystem
Flugzeug plus Flugkörper. Infolge der großen Masse
des Flugzeugs und der großen Trägheitsmomente sind
die Reaktionen des Flugzeugs gering. Der Fall, daß
ein Raketentriebwerk durch Verklemmen am Flugzeug
vollständig abbrennt (Hangfire) tritt auch bei be
kannten Starteinrichtungen gelegentlich auf und
wird vom Piloten gemeistert. Das Flugzeug nimmt
dabei keinen
Schaden. Es ist daher auch möglich, einen Teil der
installierten Antriebsenergie des Feststoff-Raketen
triebwerks am Flugzeug zu verbrennen.
Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der
Unteransprüche.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist nachstehend
unter Bezugnahme auf die zugehörige Zeichnung näher
erläutert.
Fig. 1 ist eine schematische Darstellung einer
Verriegelungsvorrichtung für Lenkflug
körper.
Fig. 2 zeigt in ähnlicher Darstellung eine abge
wandelte Ausführungsform.
Die Verriegelungsvorrichtung 10 für einen Lenkflugkörper
12 enthält eine Sperrklinke 14 mit einer einen Anschlag
16 bildenden Nase 18. Die Sperrklinke 14 ist um eine
Schwenkachse 20 verschwenkbar. Die Schwenkachse 20 wird
von einem Lagerzapfen bestimmt, der in einem gekrümmten
Langloch 22 der Sperrklinke 14 geführt ist. Die Sperr
klinke 14 liegt mit einer Kante 24 auf dem Rand 26 eines
in dem Startgerät vorgesehenen Durchbruchs auf. Die
Nase 18 ragt in den Durchbruch hinein. Dabei greift der
Anschlag 16 über einen an dem Lenkflugkörper 12 vorge
sehenen Führungsschuh 28. Der Lenkflugkörper 12 ist in dem
Startgerät waagerecht in der Figur beweglich geführt.
Die Nase 18 mit dem Anschlag 16 ragt auf der einen Seite
in die Bahn des Vorsprungs 28 und verhindert so eine
Bewegung des Lenkflugkörpers 12 nach links in der
Figur. Eine zweite Nase an der Sperrklinke 14, die in
den Durchbruch auf der anderen Seite des Vorsprungs 28
ragt, begrenzt die Bewegung des Lenkflugkörpers 12 nach
rechts in der Figur.
Auf die Sperrklinke 14 wirkt eine Vorlast 32 in Form
einer vorgespannten Feder. Diese übt auf die Sperr
klinke 14 ein Drehmoment um die Schwenkachse 20 ent
gegen dem Uhrzeigersinn aus, welches die Kante 24 in
Anlage an dem Rand 26 hält, so daß sich die Sperr
klinke 14 mit dem Anschlag 16 in Wirkeinstellung befindet.
Nach dem Zünden des Raketentriebwerks des Lenkflug
körpers 12 baut sich ein nach links in der Figur ge
richteter Triebwerkschub auf, der in der Figur durch
den Pfeil 34 angedeutet ist. Dieser Triebwerkschub wirkt
über den Vorsprung 28 auf den Anschlag 16 und sucht den
Anschlag 16 wegzudrücken und die Sperrklinke 14 dabei
gegen die Wirkung der Feder 32 im Uhrzeigersinn zu ver
schwenken. Wenn man einmal zunächst von der noch zu
beschreibenden Sperrvorrichtung 36 absieht, geschieht dies
sobald sich ein hinreichend großer Triebwerkschub aufgebaut
hat, der einen einwandfreien Start des Lenkflugkörpers
gewährleistet.
Das ist im wesentlichen die bekannte Konstruktion einer
vom Triebwerkschub auslösbaren Verriegelungsvorrichtung.
Bei der dargestellten bevorzugten Ausführung ist die
Sperrvorrichtung 36 vorgesehen, die in einer in der Figur
dargestellten Sperrstellung mit einer Riegelfläche 38
der Sperrklinke 14 so zusammenwirkt, daß eine Ver
schwenkung der Sperrklinke 14 unter dem Einfluß des auf
den Anschlag 16 wirkenden Triebwerkschubs 34 verhindert
wird, bis die Sperrvorrichtung 36 in eine Freigabe
stellung geht.
Der Sperrvorrichtung 36 enthält einen Kniehebel
mechanismus 40 mit einem ersten Lenker 42, der an einem
Ende in einer Lagerung 44 gestellfest angelenkt ist, und
einem zweiten Lenker 46, der mit einem Ende über ein
Gelenk 48 an dem anderen Ende des ersten Lenkers angelenkt
ist und sich mit seinem anderen Ende, links in der Figur,
an der Riegelfläche 38 abstützt. Die Riegelfläche 38
ist dabei leicht konkav geformt um ein Abrutschen des
Lenkers 46 zu verhindern. Die Lenker 42 und 46
kommen an einem Anschlag 50 zur Anlage, so daß sie einen
stark stumpfen Winkel von fast 180° bilden. Der Anschlag
50 liegt in diesem Winkel. An dem Gelenk 48 zwischen den
beiden Lenkern greift ein Hubglied 52 an, durch das in
einem Betriebszustand das Gelenk 48 in Anlage an dem
Anschlag 50 gehalten wird und in einem anderen Betriebs
zustand das Gelenk im Sinne einer Verkleinerung des
Winkels zwischen den Lenkern 42 und 46 bewegbar ist. Der
Anschlag 50 ist gestellfest angebracht. Das Hubglied 52
ist ein Hubmagnet, durch den das Gelenk 48 an den Anschlag
anlegbar oder vor dem Anschlag 50 abhebbar ist. Der
Hubmagnet ist auf der dem Anschlag 50 abgewandten
Seite des Kniehebelmechanismus 40 angeordnet. Der
Hubmagnet ist bei Erregung in einer Arbeitsstellung,
in welcher er den Kniehebelmechanismus in seiner
Sperrstellung hält. Beim Abschalten der Erregung ist der
Hubmagnet durch eine Rückstellkraft, z. B. eine
Feder, in seine Freigabestellung bewegbar.
In der Sperrstellung wird das Gelenk 48 bzw. der Knie
hebelmechanismus 40 gegen den Anschlag 50 gedrückt. Die
Lenker 42 und 46 bilden dabei einen Winkel von fast
180°. Der Hubmagnet 52 braucht daher nur eine sehr
geringe Kraft auszuüben, um die Lenker 42, 46 in dieser
Lage zu halten, auch wenn durch den Triebwerkschub, der
die Sperrklinke 14 im Uhrzeigersinn zu verschwenken
trachtet, eine recht große Kraft über die Riegelfläche 38
auf den Lenker 46 ausgeübt wird.
Das ist aus dem in der Figur eingezeichneten Kräfte
dreieck ersichtlich:
Mit dem Vektor 54 ist die Kraft
bezeichnet, die in Längsrichtung des Lenkers 46 wirksam
wird. Die Horizontalkomponente davon (in der Figur
gesehen) wird über den Lenker 42 und die Lagerung 44
aufgenommen. Das ist durch den Vektor 56 dargestellt.
Der Hubmagnet braucht nur die relativ kleine, durch
den Vektor 58 dargestellte Kraft aufzubringen. Wenn
die Erregung des Hubmagneten abgeschaltet wird, zieht
die Rückstellkraft das Gelenk 48 nach oben in der
Figur, so daß sich der Winkel zwischen den Lenkern 42
und 46 verringert. Dadurch kann sich die Riegelfläche 38
nach rechts in der Figur bewegen. Die Sperrklinke 14
kann sich unter dem Einfluß des Triebwerkschub 34 im
Uhrzeigersinn verschwenken. Der Anschlag 16 weicht aus
der Bahn des Führungsschuh 28 nach links oben aus, und der
Lenkflugkörper 12 wird freigegeben.
Mittels einer Sperrvorrichtung 36 kann die Freigabe
des Lenkflugkörpers 12 nach dem Zünden des
Raketentriebwerks um eine vorgegebene Verzögerungszeit
verzögert werden. Diese Verzögerungszeit kann vom Piloten
eingegeben werden. Bei der dargestellten bevorzugten
Ausführungsform ist ein Rechner 60 vorgesehen, auf den
Zustandsgrößen, z. B. Fluggeschwindigkeit v
und Temperatur T, aufgeschaltet sind, welche die dem
Lenkflugkörper durch das Raketentriebwerk erteilte
Maximalgeschwindigkeit bestimmen. Der Rechner 60 bestimmt
aus diesen Zustandsgrößen eine Verzögerungszeit, während
welcher ein solcher Anteil des Treibstoffs abbrennt, daß
die dem Lenkflugkörper 12 durch das Raktentriebwerk mit
dem verbleibenden Treibstoff erteilte Maximalge
schwindigkeit auf einen vorgegebenen, zulässigen Wert
begrenzt ist. Die Verriegelungsvorrichtung 10 ist durch
den Rechner 60 so gesteuert, daß die Freigabe des Lenk
flugkörpers 12 nach Zünden des Triebwerks mit der von dem
Rechner bestimmten Verzögerungszeit erfolgt.
Die beschriebene Verriegelungsvorrichtung ist einfach
im Aufbau. Sie löst das eingangs geschilderte Problem.
Die Konstruktion ist dabei so, daß vorhandene,
konventionelle Verriegelungsvorrichtungen leicht durch
Einbau der Sperreinrichtung 36 umrüstbar sind.
Fig. 2 zeigt eine abgewandelte Ausführungsform, bei
welcher das Hubglied 52 eine im wesentlichen waagerechte
Hubbewegung ausführt. Der Grundaufbau ist bei der Aus
führung nach Fig. 2 ähnlich wie bei Fig. 1, und ent
sprechende Teile sind in Fig. 2 mit den gleichen Bezugs
zeichen versehen wie in Fig. 1.
Das Hubglied 52 greift an dem Gelenk 48 über ein schwenk
bares Zwischenglied 62 an, das durch das Hubglied 52
zwischen einer ersten, in Fig. 2 dargestellten Stellung,
in welcher es das Gelenk 48 in Anlage an dem Anschlag 50
hält, und einer zweiten Stellung verschwenkbar ist, in
welcher es das Gelenk 48 freigibt. Das Zwischenglied 62
ist um eine Schwenkachse 64 verschwenkbar. In dem in
Fig. 2 dargestellten Betriebszustand, in welchem das
Gelenk 48 an dem Anschlag 50 anliegt, verläuft die
Schwenkachse 64 des Zwischenglieds 62 im wesentlichen durch
die Winkelhalbierende des stumpfen Winkels zwischen den
beiden Lenkern 42, 46. Das Zwischenglied 62 ist eine
Nockenscheibe von dreieckiger Grundform. An einer Ecke
des Dreiecks weist die Nockenscheibe eine abgerundete
Kontur 66 auf, an die sich eine Schrägfläche 68 an
schließt, die zu einer Ecke 70 führt, die einen geringeren
Abstand von der Schwenkachse 64 hat als die abgerundete
Kontur 66. Das Zwischenglied 62 wird von einer vorge
spannten Feder 72 in der ersten Stellung gehalten und
durch das Hubglied 52 gegen die Wirkung dieser Feder ent
gegen dem Uhrzeigersinn verschwenkt. Auf diese Weise kann
das Hubglied 52 normalerweise, d. h. während des Trag
fluges, stromlos sein.
Bei der beschriebenen Anordnung ergibt sich in dem
dargestellten ersten Betriebszustand eine selbsthemmende
Verriegelung. Das Zwischenglied 62 sitzt mit der abge
rundeten Kontur auf dem Gelenk 48. Die Wirklinie einer
das Gelenk 48 durchknickenden resultierenden Kraft geht
durch die Schwenkachse 64 des Zwischenglieds 62. Diese
Kraft übt somit kein Moment auf das Zwischenglied 62 aus.
Durch diese selbsthemmende Verriegelung wird eine größere
Betriebssicherheit der Verriegelungsvorrichtung bei
Längs- und Querbeschleunigungen während des Tragfluges
erreicht.
Die Freigabe der Verriegelungsvorrichtung erfolgt wiederum
durch den Rechner 60, von dem die Versorgungsspannung für
das Hubglied 52 eingeschaltet wird. Das Hubglied 52 zieht
daraufhin das Zwischenglied 62 nach rechts in Fig. 2.
Dadurch kann der Kniehebelmechanismus 40 mit den beiden
Lenkern 42, 46 von der Sperrklinke 14 mit geringer Kraft
ausgelenkt werden. Der Flugkörper 12 wird dadurch frei
gegeben.
Nach Abschuß des Flugkörpers 12 wird das Zwischenglied 62
von der vorgespannten Feder 72 wieder nach links in Fig. 2
gedrückt. Der Kniehebelmechanismus 40 wird dabei von der
Schrägfläche 68 des Zwischenglieds 62 wieder in die dar
gestellte Betriebsstellung (Sperrstellung) gebracht.
Claims (11)
1. Vorrichtung zur Halterung eines Luft-Luft-Lenk
flugkörpers mit Feststoff-Raketenantriebwerk in
einer Starteinrichtung, enthaltend:
- (a) eine Verriegelungsvorrichtung, durch welche der Luft-Luft-Lenkflugkörper in Längsrichtung in der Starteinrichtung gegen unbeabsichtigte Bewegungen ver riegelbar und welche bei Erreichen eines vorgegebenen Triebwerkschubs zur Freigabe des Luft-Luft-Lenkflugkörpers auslösbar ist, und
- (b) eine Sperrvorrichtung, die von einer äußeren Zustandsgröße gesteuert ist und durch welche in einer Sperrstellung die Auslösung der Verriegelungsvorrichtung verhindert und in einer Freigabestellung die Auslösung der Verriegelungsvorrichtung ermöglicht wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Sperrvorrichtung nach dem Zünden des Fest
stoff-Raketentriebwerks von einer Zeitsteuer
vorrichtung nach Ablauf einer vorgebbaren
Verzögerungszeit aus der Sperrstellung in die
Freigabestellung umschaltbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß als Zeitsteuervorrichtung
- (a) ein Rechner ( 60) vorgesehen ist, auf den Zustandsgrößen aufgeschaltet sind, welche die dem Lenkflugkörper (12) durch das Raketentriebwerk erteilte Maximalgeschwin digkeit bestimmen, und
- (b) der Rechner (60) aus diesen Zustandsgrößen die Verzögerungszeit bestimmt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Verriegelungsvorrich
tung (10) als eine um eine Schwenkachse (20)
verschwenwkbare Sperrklinke (14) ausgebildet
ist, die mit einem Anschlag (16) über einen an
dem Lenkflugkörper (12) angebrachten Führungs
schuh (28) greift, wobei die Sperrklinke (14)
durch eine Vorlast (32) mit dem Anschlag (16)
in Wirkstellung gehalten wird, und eine Riegel
fläche (38) der Sperrklinke (14) mit der
Sperrvorrichtung (36) in der Sperrstellung
derselben so zusammenwirkt, daß eine Verschwen
kung der Sperrklinke (14) unter dem Einfluß des
auf den Anschlag (16) wirkenden Triebwerkschubs
(34) verhindert wird.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Sperrvorrichtung (36)
- (a) einen Kniehebelmechanismus (40) enthält
mit
- (a1) einem ersten Lenker (42), der an einem Ende gestellfest und schwenk bar angelenkt ist, und
- (a2) einem zweiten Lenker (46), der mit einem Ende an dem anderen Ende des ersten Lenkers (42) in einem Gelenk (48) gelagert ist und sich mit seinem anderen Ende an der Riegel fläche (38) abstützt, sowie
- (b) einen Anschlag (50) , an welchem die Lenker (42, 46) so zur Anlage kommen, daß sie einen stark stumpfen Winkel bilden, in welchem der Anschlag (50) liegt, und
- (c) ein an dem Gelenk (48) angreifendes Hub glied (52), durch welches in der Sperr stellung die Lenker (42, 46) in Anlage an dem Anschlag (50) gehalten werden und in der Freigabestellung das Gelenk (48) im Sinne einer Verkleinerung des Winkels bewegbar ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß
- (a) der Anschlag (50) gestellfest angebracht ist und
- (b) das Hubglied (52) einen Hubmagneten enthält.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Hubglied (52) auf der dem
Anschlag (50) abgewandten Seite des Kniehebel
mechanismus (40) angeordnet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß
- (a) das Hubglied (52) bei Erregung des Hub magneten die Sperrvorrichtung (36) in Sperrstellung hält und
- (b) die Sperrvorrichtung (36) beim Abschalten der Erregung des Hubmagneten durch eine Rückstellkraft in die Freigabestellung bewegbar ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Hubglied (52) an dem Gelenk
(48) über ein schwenkbares Zwischenglied (62)
angreift.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Schwenkachse des Zwischen
glieds (62) in der Sperrstellung im wesent
lichen durch die Winkelhalbierende des stumpfen
Winkels zwischen den beiden Lenkern (42, 46)
verläuft.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch
gekennzeichnet, daß das Zwischenglied (62) eine
Nockenscheibe ist.
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