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Vorrichtung zur Staubabscheidung aus Industriegasen.
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Bei der Staubabscheidung aus Industriegasen ist es üblich, die Gase
durch einen besonderen Staubsammler treten zu lassen, in dem sich infolge der plötzlichen
Querschnittsvergrößerung die Strömungsgeschwindigkeit so herabmindert, daß der Staub
sich zu BQ-den senken kann; dieser Vorgang entspricht etwa dem Schlammabsetzen in
einem Schlammteich. Um ein möglichst vollkommenes Zurückhalten des Staubes zu erzielen,
hat man nanientlich bei der Reinigung der Gase für die Schwefelsäureerzeugung in
die Staubkammer eine große Anzahl wagerecht liegender Bleche eingeschaltet, deren
Zwischenräume die - Gase durchstreichen und auf denen sich der Staub niederschlägt
undsansammelt. Diese sogenannten Howardkammern haben den Nachteil, daß der Einbau
dieser Blechtafeln Schwierigkeiten machte so daß das etwa nötig werdende Auswechseln
längere Betriebsstörungen bedingt, während der größte Mißstand aber dadurch gegeben
ist, daß die jeweilige Reinigung der Bleche von den darauf angesammelten Staubablagerungen
große Schwierigkeiten mit sich bringt und auch eine lästige, gesundheitsschadliche
Arbeit darstellt. Damit tritt insofern auch eine unerwünschte Störung des Beharrungszustandes
ein, als die Kammern mit der Öffnung auskühlen und in sie »falsche Luft eintritt.
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Durch die vorliegende Erfindung werden die Mißstände derartiger Staubabscheider
mit den beschriebenen Einbauten dadurch beseitigt, daß zunächst der Blechtafeleinbau
in einzelne, für sich eine und auszubauende Gruppen oder Stapel aufgelöst wird,
die hintereinander oder parallelgeschaltet von den Gasen durchstrichen werden. Diese
Auflösung in Einzelgruppen gibt gleichzeitig die Möglichkeit, die einzelnen Blechstapel
so zu kippen, daß der auf ihnen zur Ablagerung gelangte Staub herunterfällt und
sich in Bunkern sammelt, aus denen er von Zeit zu Zeit abgezogen werden kann. Da
diese Staubablagerungen ohne Öffnen der Kammern beseitigt werden können, so ist
sowohl das Eintreten von Luft als auch ein störendes Auskühlen und auch jede Betriebsunterbrechung
vermieden.
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In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes
wiedergegeben, und zwar zeigen Fig. I, 2 und 3 die eine Ausführungsform im Längsschnitt,
-Querschnitt und Grundriß, während Fig. 4; 5 und 6 eine Einzelheit dieser Ausführungsform
in verschiedenen Stellungen wiedergeben. Fig. 7 zeigt die zweite Ausführungsform
in einem schematischen Querschnitt.
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Die durch die Rohrleitung IO ankommenden staubhaltigen Gase werden
durch den Querkanal II auf die einzelnen Abteile der Staubkammer I2 verteilt, die
sie in wagerechter Strömung durchstreichen,-um unter Vermittlung
des
zweiten Querkanals t3 in die Leitung Iq überzutreten. Eine Zunge 15 hindert dabei
die Gase, den Weg des kleinsten Widerstandes durch die Staubkammer zu machen.
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In dem Raum 12 befinden sich die einzelnen -Blechstapel I6, die eine
Auflösung der sonst sich über den ganzen Raum erstreckenden Blechtafeln in (hier
fünf) kleinere Gruppen darstellen. Die einzelnen Blechtafeln sind dabei in rahmenartigen
Führungen 17 gelagert, die sich in Nuten. 18 der Wände der Staubkammerabteile 12
füllrea und so bequem - ein- und ausgebaut werden können.
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Die einzelneii Blechtafeln I6 sind in dem Ralimen 17 um mittlere Zapfen
drehbar gelagert und werden an der einen Seite durch eine Stange 19 gelenkig miteinander
verbunden.
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Während sich im Betriebe die Tafeln 16 in wagerechter Lage befinden,
können sie zwecks Reinigung in die in Fig. 5 gezeichneteSchräglage gebracht werden,
wobei der auf ihnen lagernde Staub nach unten in die Bunker 20 fällt, aus denen
er nach Öffnen der Versclllüsse 2I in die Wagen 22 entleert werden kann. Um ohne
- Störung des Betriebes bzw. ohne Beeinträchtigung des Beharrungszustandes die-
jeweilige Reinigung vornehmen zu. können, wird immer für einen solchen Fall durch
Ventil 23 und 24 in den Kanälen 11 bzw. .13 das betreffende Abteil der Staubkammern
ausgeschaltet. Grundsätzlich wäre auch eine Reinigung während des Betriebes möglich,
indem die einzelnen Blechstapel nacheinander-in die in Fig..I und 5 dargestellte
Stellung gebracht werden, so daß der Beharrungszustand für das Durchströmen der
Gase und die Staubablågerung während dieser Zeit nur wenig beeinträchtigt wird.
Jedenfalls brauchen die Kammern dabei nicht geöffnet zu werden.
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Bei der in Fig. 7 dargestellten Ausführungsform sind die einzelnen
Blechstapel I6 in trommelförmige Körper aufgelöst, die in rohrförmigen RäumenI2'
drehbar untergebracht sind. Diese Räume werden parallelgeschaltet von den Gasen
durchstrichen und sind wieder zu einer entsprechenden Anzahl nebeneinander angeordnet.
Auch hier gestattet die Auflösung der großen Blechstapel in einzelne Gruppen zunächst
ihren bequemen Eine und Ausbau, d. h. auch das Auswechseln etwa beschädigter Teile
ohne empfindliche Betriebsstörung. Darüber hinaus ist aber ganz im Sinne der ersten
Ausführungsform eine Entfernung des auf den Blechtafeln angesammelfen Staubes möglich,
indem die nach Art der Kreiselwipper ausgebildeten und drehbaren TrommelnI6' um
etwa yoO gedreht werden, so daß der Staub in die darunter befindliche Kammer 20'fällt,
aus der durch einen darin schlitten- oder wagenartig geführten Schieber 25 an die
eine Stirnseite der Staubkammer I2' gefördert werden kann, von wo er ins Freie abgezogen
wird.
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Es ist an sich bekannt, in Staubablagerungskammern die darin angebrachten
senkrechten Bleche derart beweglich zu lagern, daß sie von außen um einen kleinen
Winkel gedreht werden können, ersichtlich wohl, um ein Abschütteln des daran haftengebliebenen
Staubes zu ermögIichen. Dençgegenüber geht die Erfindung insofern einen anderen
Weg, als sie für die eigentliche Aufgabe der Staubabscheidekammer die wagerechte
Lagerung der Blechtafeln beibehält, wie sie sich von den Howardkammern her bewährt
hat, während nur für die von Zeit zu Zeit erforderliche Stauhreinigung der Kammern
die Ablagerungsplatten in eine senkrechte oder annähernd senkrechte Lage gebracht
werden können. Wenn es dabei auch bekannt gewordenist, - die Blechtafeln der Länge
nach in einzelne Gruppen zu unterteilen, so ist doch'von dem hier vorliegenden Gedanken,
diese Blechstapel nach oben und der Seite- für- sich bequem ausbauen zu können,
kein Gebra-tich gemacht.
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PATENT-ANSPRÜCHE : I. Vorrichtung zur Staubabscheidung aus Industriegasen
mit in einer Staubkammer beweglich angebrachten, von den staubhaltigen Gasen bestrichenen
und zu einzelnen für sich beweglichen Gruppen oder Stapeln zusammengebauten Blechtafeln,
dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Gruppen in die Staubkammer leicht auswechselbar
eingebaut und derart drehbar ausgestaltet sind, daß die während des Betriebes wagerecht
liegenden Blechtafeln ohne -Öffi'ung der Kammern und gegebenenfalls ohne Betriebsunterbrechung
gruppenweise behufs zeitweiliger Beseitigung des abgelagerten Staubes in eine schrage
Lsge gebracht werden können.