-
Anlaßvorrichtung für Explosionskraftmaschinen. Es sind bereits Anlaßvorrichtungen
für Explosionskraftmaschinen bekannt geworden, bei denen eine mittels Zugorgans
entgegen der Wirkung einer Feder zu drehende Scheibe oder Trommel, eine Freilaufkupplung
und entsprechende Getriebe zur Übertragung der Anlaßbewegung dienen. Vorliegende
Erfindung bezieht sich auf eine Anlaßvorrichtung dieser Art und betrifft insbesondere
die Einrichtung zum selbsttätigen Ein- und Ausrücken der zwischen Motorwelle und
Freilaufkupplung eingeschalteten Klauenkupplung.
-
Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand dargestellt.
-
Fig. i zeigt teilweise in Ansicht, teilweise im Längsschnitt die Kraftwellenverlängerung,
auf der die Organe angeordnet sind, welche infolge einer Drehbewegung, die ihnen
von einer gewissen Entfernung aus mitgeteilt wird, das Anwerfen des Motors bewirken.
-
Fig. 2 zeigt den gleichen Mechanismus in einer anderen Lage. -Fig.
3 zeigt eine Abänderung der Ausführungsform nach Fig. i.
-
Fig. q. zeigt eine besondere Ausführungsform der Rillen und Nuten,
durch welche das Ein-und Ausrücken erfolgt.
-
Fig. 5 ist ein Querschnitt nach Linie A-B in Fig. q..
-
Fig. 6 zeigt die gleiche Anordnung wie Fig. q., jedoch in einer Stellung,
die einer Drehung um den Winkel ,% entspricht. _ ... Fig. 7 ist ein Querschnitt
nach Linie C-D in Fig. 6.
-
Wie aus Fig. i ersichtlich ist, befindet sich in der Verlängerung
der Kraftwelle 2 eine Welle i, welche in einer an der Vordertraverse des Wagengestells
befestigten Hülse 31 gelagert ist. Mittels der Klauenkupplungshälften 16 und 17
kann die Welle 2 mit der Welle i beim Anlassen des Motors im normalen Sinne der
Drehbewegung des letzteren gekuppelt werden. Die Längsbeweglichkeit der Welle i
gestattet jedoch das Auseinanderrücken der Kupplungshälften zu jeder anderen Zeit,
wodurch die beiden Wellen in Unabhängigkeit treten. Auf der Welle i befindet sich
' eine polygonale Verdickung 37, welche von einer Nabe 36 umschlossen ist. Diese
Nabe 36 steht mittels eines Freilaufs mit der Scheibe 35 in Verbindung. Der Freilauf
besitzt Kugeln 38, welche in Einschnitte eingreifen, die an der Innenperipherie
der Scheibe 35 vorgesehen sind. Infolge dieser Anordnung wird die Drehbewegung'
der Scheibe 35 der Welle i nur dann mitgeteilt, wenn die Drehung der Scheibe 35
im gewünschten Sinne, d. h. in dem für das Anwerfen des Motors geeigneten Sinne,
erfolgt.
-
Wenn die Welle i sich unter Einwirkung der Nabe 36, welche durch den
Freilaufmechanismus bewegt wird, frei dreht, so muß sie sich auch gleichzeitig achsial
verschieben, um mit der Welle 2 gekuppelt zu werden, wenn der Motor angelassen werden
soll oder um ausgerückt zu
werden, wenn der Motor bereits angeworfen
ist, oder wenn der Motor rückwärts läuft. Diese Längsverschiebungen der Welle werden
folgendermaßen hervorgebracht: Die Welle i besitzt eine kreisförmige Nut 30, in
welche zwei rechtsgängige schraubenförmige Rillen 31 münden, von welchen eine jede
in eine Nut 32 von beschränkter Länge endigt, welche parallel zur Nut 3o verläuft.
Das zwischen diesen Nuten und der Nut 30 vorhandene Intervall ist als konische
Rampe 46 ausgebildet, deren Gefälle den Nuten 32 zugekehrt ist. Dieser Wellenteil
ist von einer mit der Hülse 31 festgeschraubten Muffe 33 umgeben, die zur Aufnahme
von zwei Kugeln 34 dient, welche mittels Federn 45 in elastischer Weise gegen die
Welle i gedrückt werden und dadurch entweder in die Nut 30 oder in die Nuten 31
oder die Nuten 32 eindringen. Zufolge der Unverrückbarkeit dieser Kugeln nimmt die
Welle i bei ihrer Drehung gegenüber denselben eine schraubenförmige Bewegung an
und nähert sich der Welle 2 oder entfernt sich von dieser je nach dem Sinne der
Drehbewegung.
-
Die normale Lage der Welle i gegenüber den Kugeln 34 ist die der Ruhe,
wie sie durch Fig. i dargestellt ist und welche der Ausrückstellung für die Kupplungshälften
16 und 17 entspricht. Bei dieser Lage der Welle i befinden sich die Kugeln 34 in
den Nuten 32.
-
Über die Scheibe 35 läuft ein Kabel, welches bis zum Führersitz reicht.
Wenn infolge einer Zugwirkung auf das Kabel die Welle i sich frei um sich selbst
dreht, so bewegen sich die schraubenförmigen Rampen gegenüber den Kugeln 34 nach
Art einer Schraube, wodurch die Welle i an die Welle 2 herangerückt wird, bis die
Kugeln 34 in die Nut 30 treten, wie dies aus Fig. 2 zu ersehen ist. Während
dieser Zeit sind die Kupplungshälften 16 und 17 in Eingriff getreten, oder sie sind
bereit, in Eingriff zu treten, dies zufolge der Spannkraft der hinter der Hülse
16 befindlichen Feder 37 a, welche die totale Einrückung der Welle i bewirkt, selbst
wenn die gegenseitige Lage der Klauen an den Kupplungsteilen 16 und 17 der sofortigen
Einrückbewegung sich widersetzt. Die Welle 2 kann nunmehr von der Welle i mitgenommen
werden. Bei ihrer Drehbewegung setzt die Welle 2 den Motor in Bewegung, und sobald
dieser anfängt sich zu drehen, stoßen die Klauen des Kupplungsteils 17 die Kupplungshälfte
16 zurück, welche mittels der Feder 37 die Welle i nach hinten zurückschiebt. Diese
Rückbewegung hat zur Folge, daß der Rand der Nut 3o die Kugeln 34 anhebt, welche
sich dabei gegen die konische Fläche 46 legen, deren Neigung ausreichend ist, damit
der Achsialschub, den die Kugeln auf demselben ausüben, in den Stand gesetzt wird,
die Welle i bis zur Erreichung der Ruhelage nach hinten zurückzuschieben. Sobald
die Zugspannung im Betätigungskabel aufhört, wird die Scheibe 35 mittels einer zwischen
ihrer Nabe 49 und der festen Muffe 33 eingeschalteten Spiralfeder 48 in ihre ursprüngliche
Lage zurückbewegt. Die Nabe 49 besagter Scheibe schützt die einzelnen Organe des
Mechanismus.
-
Die Scheibe selbst ist von einem Gehäuse 50 umgeben, welches eine
Hülse 51 trägt, die das freie Ende der Welle i umgibt. Diese Hülse 51 wird aufgeschraubt
und kann abgenommen werden, wenn es zufolge mangelnden Funktionierens des Mechanismus
notwendig werden sollte, das Anlassen des Motors mittels einer Kurbel zu bewirken.
-
Wie aus Fig. 3 ersichtlich ist, kann die Raschheit der Einrückung
erhöht werden, sowie sicherer und demzufolge wirksamer gestaltet werden im Falle
wo der Motor rückwärts laufen soll. Dies geschieht einerseits, indem jenseits der
Ringnut 40 schraubenförmige Rampen 41 a gebildet werden, welche gegenüber den Kugeln
44 als Schrauben wirken und andererseits, indem man die Muffe 33 mit weiteren Kugeln
44a versieht, welche mittels Federn 45 a in die schraubenförmigen Rampen 41 a gepreßt
werden. Die Rolle der Kugeln 44 beschränkt sich darauf, das Wiedereinrücken der
Welle i nach einer Rückbewegung zu gewährleisten, wogegen die Kugeln 44a die Aufgabe
haben, das Ausrücken besagter Welle i zu sichern, wenn eine Rückbewegung stattfindet.
-
Für gewöhnlich, wenn die Ausrückung erfolgt ist, ruhen die Kugeln
44 in den Nuten 42 (Fig. 3), wogegen die Kugeln 44a in die Nut 40 eingreifen. Beim
Einrücken dagegen treten die Kugeln 44 in Wirksamkeit und verursachen die Verschiebung
der Welle i von rechts nach links. Sobald die Welle i unter Einwirkung der Scheibe
35 im Sinne des Uhrzeigers sich dreht, treten die Kugeln 44 in die schraubenförmigen
Nuten 42 a, welche die Verbindung zwischen der Rille 42 und der Rille 4o herstellen.
In dieser Weise treiben die Kugeln 44 die Welle nach links und bewirken so die Eindrückung.
Während dieser Verschiebung von rechts nach links gleiten die Kugeln, welche sich
in der Rille 4o befanden, auf den schraubenförmigen Rampen 41 a und gelangen in
dieser Weise in die durch Fig. 3 dargestellte Lage. Dabei sind die Kugeln 44 in
die Nut 40 übergetreten. Durch diesen Vorgang erfolgt die Einrückung. Wird zum Zweck
des Anwerfens des Motors auf die Scheibe 35 weiter eingewirkt, so wird die Drehung
der Welle i in keinerlei Weise durch die Kugeln behindert. Die Kugeln 44 gleiten
nämlich frei in der Nut 4o; während die nach Art einer Klinke arbeitenden Kugeln
44a durch die schrägen Flächen 41 gezwungen werden, zurückzuweichen, um später plötzlich
wieder hervorzutreten, sobald die Kanten 41 b überschritten sind (Fig. 5 und 7)
und
solange die Welle i sich im Sinne der Uhrzeiger dreht.
-
Sobald der Motor anläuft; dreht sich die Welle 2 schneller als die
Welle i, und unter Einwirkung der Klauen 17 und 16 hat nunmehr die Welle x das Bestreben,
sich nach rechts zu verschieben. Diese Bewegung wird möglich gemacht, weil die Kugeln
44a von neuem in die Nut 40 gelangen und dabei zurückweichen, um die schrägen Ränder
der Nuten 41a zu überschreiten. Andererseits kehren die Kugeln 44 in die Nuten 42
zurück, indem sie unter Einwirkung der Rampen 40a zurückweichen und darauf in die
Nuten 42 zurücktreten.
-
Die Welle i wird von neuem unbeweglich und der Motor dreht sich, so
daß nunmehr der Wagen in die normale Fahrt übergeht.
-
Nunmehr sei untersucht, was geschieht, wenn die Kugeln 44 und 44a
die durch Fig. 3 dargestellten Lagen einnehmen und der Motor anstatt im richtigen
Sinne anzulaufen, in entgegengesetztem Sinne sich bewegt. Die Welle,-, hat
das Bestreben, die Welle i im Sinne der Uhrzeiger zu drehen. Die Kugeln 44 setzen
sich in keinerlei Weise dieser Bewegung entgegen, da sie frei in der Nut 40 gleiten
können. Das gleiche trifft aber nicht für die Kugeln 44a zu. Zufolge der Drehbewegung
der Welle i im Sinne der Uhrzeiger stoßen die Kanten 41b mit ihren senkrechten Teilen
gegen die Kugeln 44a, welche nicht zurückweichen können und so gezwungen werden,
an den Kanten 41b entlang in den schraubenförmigen Nuten 41 a zu gleiten, um in
die Nut 40 zurückzukehren. Zufolge der Einwirkung der Kugeln 44a in den schraubenförmigen
Nuten 41a verschiebt sich die Welle i nunmehr von links nach rechts, wodurch die
Ausrückung erfolgt. Bei dieser Verschiebung der Welle treten die Kugeln 44 von neuem
in die Nuten 42 und weichen unter Einwirkung der schrägen Rampen 42a zurück. Die
Einwirkung des Zugkabels auf die Scheibe 35 kann in beliebiger Weise erfolgen, z.
B. mittels eines Hand= griffs oder eines vom Führer leicht erreichbaren Hebels.
-
Anstatt das Anwerfen des Motors mit einem Male zu bewirken, kann man
den Vorgang auch in zwei Abschnitte zerlegen, und zwar so, daß durch ein erstes
Anziehen die -Welle i in die Einrücklage gebracht wird, worauf man unter Einwirkung
der Feder 48 das Kabel von neuem auf der Scheibe 35 sich aufwickeln läßt. Nunmehr
wird durch eine zweite Zugwirkung auf das Kabel das Anwerfen des Motors bewirkt.
Letztere Verfahrensart hat den Vorteil, daß die ganze Zuglänge des Kabels zum Anwerfen
benutzt werden kann.