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Bezeichnung: Treppenstufe und Verfahren zu ihrer Herstellung
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Beschreibung: Die Erfindung betrifft eine Treppenstufe mit einem Kern
aus einer vorzugsweise einteiligen, mit unterschiedlich verdichteten Schichten ausgebildeten
Holzwerkstoffplatte und Edelholzfurnier zumindest auf der oberen Tritt fläche und
an der vorderen Stirnseite sowie einer im Trittkantenbereich eingesetzten Naturholzleiste.
Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Fertigen solcher Treppen stufen
mit Naturholzleisten.
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Massivholzstufen für Treppen sind aus verschiedenen Gründen nicht
mehr einzusetzen. Der Mangel an hochwertigen liolzern und das berechtigte Be1Urfnishochwertige
Hölzer nur dort einzusetzen, wo nicht andere Werkstoffe genau so gut oder besser
eingesetzt werden können sowie die starken Veränderungen, denen Treppenstufen aus
massivem Naturholz ausgesetzt sind, haben dazu geführt, daß Treppenstufen mit Holzoberflächen
und dem Aussehen von Naturholz fast ausschließlich in furnierter Ausführung gefertigt
werden. Dabei besteht der Kern entweder aus Sperrholzplatten minderwertigerer Hölzer
oder aus einem mehrschichtigen Aufbau von Spanplatten,Hartfaserplatten, gepreßten
Schichthölzern oder sonstigen Fasern mit Kunststoffbindungen. Auch sind aus mehreren
Holzspanplatten zusammengeleimte Grundkörper verwendet worden. Schließlich werden
in besonders vorteilhafter Weise ueber die ganze Stufendicke aus einer Platte bestehende
Jozspanplatten verwendet, die in besonderen Verfahren mit unterschiedlich verdiehteten
Schichten hergestellt werden, um den Anforderungen bezüglich Aufnahme der auftretenden
Spannungen sowie der Notwendigkeit an der Oberfläche eine harte Schicht zu haben,
die das EindrUcken des Furniers verhindert, zu genügen. Auch kann man dickere Spanplatten
mit aufgeleimten Sperrhölzern oder Schichthölzern verwenden. Die Trittflächen und
wenigstens die Stirnkante sowie bei mehrseitig sichtbaren Treppen auch die übrigen
Flächen werden dann in üblicher Weise mit Furnieren versehen. Dabei ergibt sich
im Trittkantenbereich eine besondere Problematik. Die Trittkante sollte abgerundet
sein, damit der Lackauftrag bzw. die Kunststoffbeschichtung an der gerundeten Kante
mit der notwendigen Stärke und Gleichmäßigkeit aufgebracht werden können. Ferner
sollte die Kante nicht so empfindlich sein, daß sie beim normalen Gebrauch schnell
abnutzt und unansehnlich wird und den Grundkörper zum Vorscheinen kommen läßt. Um
eine gewisse Abrundung zu ermöglichen, hat man deshalb relativ dicke Furniere von
zwei Millimeter
Stärke und mehr zumindest auf die Trittfläche aufgeleimt.
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Dabei ist man einem Irrtum erlegen. Die dickere Furnierschicht bietet
insgesamt keine bessere Widerstandsfähigkeit und kein günstigeres Bild. Sie neigt
zu Ungleichmäßigkeit. In den Stoßfugen sind Vertiefungen möglich, in die der Lack
einsinkt und sie reicht auch nicht aus, um im Trittkantenbereich eine solche langfristig
brauchbare Rundung anzubringen, daß der Kern nicht durchkommen würde, vor allem
nicht bei notwendigen Reparaturen. Man verwendet aus Gründen des Preises aber auch
aus Gründen des besseren Aussehens deshalb relativ dünne Furniere von etwa 0,5 bis
1 mm Stärke. Diese lassen sich auch nicht so leicht eindrUcken, wenn sie auf einen
festen Untergrund aufgeleimt sind. Man hjt die verschiedensten Versucht gc-wacht,
im in die hochbeanspruchte Trittkante eine Naturholzleiste einzusetzen.
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Diese ist bisher immer mit dem Furnier gestoßen worden.
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So ergibt sich wiederum eine Fuge, in die der Lack einsinkt und die
für die Benutzung und den VerkalS nachteilig ist. Man sieht auch, daß es sicli um
unterschiedliche Hölzer handelt, selbst wenn man auf den Faserverlauf einigermaßen
achtet. Es besteht also ein Bedürfnis nach einer verbesserten Treppenstufe, die
im Trittkantenbereich ein gutes NaturholC,aussehen hat und langfristig problemlos
einsatzfähig ist. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Kantenausbildung
einer Treppenstufe mit Holzaussehen zu verbesserr und eine geeignete Verfahrensweise
für deren Herstellung anzugeben.
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Die Erfindung sieht bezüglich des Gegenstandes vor, daß bei einer
Treppenstufe mit den vorn angegebenen Merkmalen die Naturholzleiste von dem etwa
0,5 bis 1 mm starkem Edelholzfurnier teilweise überdeckt ist und die Trittkante
derart abgerundet ist, daß noch ein wenige Millimeter schmaler Furnierbereich die
Naturholzleiste gleich aussehenden Holzes überdeckt.
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Es ist zwar bei der Herstellung und vor allem Restauration von hochwertigen
Holzmöbeln, insbesondere solchen mit Intarsien und besonderer künstlerischer Gestaltung
der Furniere bekannt, im Kantenbereich das gewünschte Holz einzusetzen und auch
von einem mit jeweils gewünschter Faserrichtung aufgeleimten Furnier zu überdecken.
Diese in der FeinmöbeSherstellung bekannte Tcchnik ist jedoch bisher auf groben
Beanspruchungen ausgesetzte Treppenstufen, die dem Hochbaubereich und nicht der
Feintischlerei zuzuordnen sind, nicht übertragen worden und vor allem nicht in geeigneter
Weise angepaßt worden.
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Wird erfindungsgemäß die Naturholzleiste so eingesetzt, daß sie in
ihrem Faserverlauf einigermaßen dem Faserverlauf der aufgeleimten Furniere entspricht
und wird sie von diesen ausreichend überdeckt und dann nach dem Einleimen und Furnieren
abgerundet, so treten die Wanten zwischen abgerundetem Furnier und Naturholzleiste
praktisch nicht in Frscheinung und es entsteht der Eindruck eines Massivholzes zumindest
im Bereich von Trittfläche, Trittkante und vorderer Stirnseite, wobei beliebige
Abrundungen auch nachträglich bei Verletzungen der Trittkante möglich sind, was
bei allen bisherigen Ausbildungen selbst mit dicken Furnieren oder in die furnierte
Stufe eingesetzten Trittkantenleisten nicht zu realisieren war. Die an sich einfach
erscheinende Maßnahme, die industriell sehr wirtschaftlich gefertigt werden kann,
stellt eine überraschend gut aussehende und preiswerte Lösung für die in großem
Masse eingesetztenfurnierten Treppenstufen mit Naturholzaussehen dar.
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Für die konstruktive Ausgestaltung der Trittkante gibt es verschiedene
zweckmäßige Lösungen. Diese richten sich nach den jeweiligen Fertigungsmöglichkeiten
und dem Fertigungsablauf. Als besonders zweckmäßig ist
anzusehen,
wenn die Naturholzleiste als eckiger Stab in einen Falz eingeleimt ist. Sie ist
dann schon kraft Formgestaltung mit dem Untergrund gut verbunden und neigt deshalb
nicht züm Lockern. Sie kann auch mit relativ geringer Naturholzmenge bei einem den
praktischen Bedürfnissen gerecht werdenden Radius realisiert werden. Da auf die
Stufe von oben heraufgetreten wird, sollte die Naturholzleiste im Trittflächenbereich
zweckmäßig breiter sein als sie im Stirnseitenbereich hoch ist. So wird vor allem
im Trittflächenbereich auch eine gute Uberdeckung mit dem Trittflächenfurnier ermöglicht.
Als zweckmäßig haben sich in Versuchen Maße von etwa 7 mm für die Breite und etwa
4 mm für die Höhe der Naturholzleiste ergeben.
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Eine andere mögliche und zweckmäßige Ausgestaltung sieht vor, daß
die Naturholzleiste auf eine Kantenfase aufgeleimt ist. Dann braucht nicht ein passender
Falz ausgearbeitet zu werden. Die Haftung wird durch einen guten geeigneten Leim
langfristig sicher gestellt. Vor allem ist die Gefahr der Abbildung der Fuge zwischen
Naturholzleiste und Spanplattenkern geringer, weil eine solche Leiste nicht mit
Abstand zu einer Fläche des Grundkörpers eingeleimt werden kann und weil die schräge
Ecke der Naturholzleiste auf der Fase des Grundkörpers von diesem gut gestützt ist.
So ist Markierungen der Leiste besonders gut vorgebeugt. Die Kantenfase sollte entsprechend
der Steigung der Treppe unter Winkeln von etwa 300 bis 500 geneigt sein.
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Die Naturholzleiste braucht nicht aus einem Stück zu bestehen, sondern
sie kann mehrschichtig ausgebildet sein, sollte jedoch in allen Schichten parallel
zur Furnierfaserrichtung verlaufende Fasern aufweisen, damit beim Runden und ggf.
Nacharbeiten
das Bild durchlaufenden Naturholzes nicht verletzt
wird. Die Treppenstufe wird zweckmäßig über Tritt-und Stirnflächen und gerundete
Trittkante durchgehend mit einer gleichmäßigen Lackierung oder Kunstharzbeschichtung
versehen. So gibt es an der Trittkante keine dünneren gefährdeteren Lack- und Kunstharzgehichten
oder ungünstig aussehende Lack- oder Kunstharzschichtsammlungen.
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Die Erfindung zeigt sich jedoch auch in einer Verfahrensweise zur
Herstellung der vorbenannten Treppenstufen und zwar von Holzfaserwerkstoff-Treppenstufen
in furnierter Ausführung. Dabei kennzeichnet sich die Erfindung durch wenigstens
folgende Verfahrensschritte: - In den aus der Platte zugeschnittenen Kern der Treppenstufe
wird im Bereich der vorderen Trittkante ein Falz eingearbeitet; - in diesen Falz
wird eine passende oder geringfügig überstehende Naturholzleiste eingeleimt; - ggf.
nach Eben-Arbeiten zumindest der vorderen Stirnfläche werden die Furniere auf Trittfläche
und Naturholzleiste sowie Stirnfläche und Naturholzleiste jeweils als ebenes Material,
jedoch über die Naturholzleiste durchgehend aufgeleimt; - anschließend wird die
Trittkante gerundet; - die Treppenstufe wird ggf. nach einer weiteren Oberflächenbehandlung
lackiert oder kunststoffbeschichtet.
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Dieses Vorgehen kann leicht mit herkömmlichen Maschinen realisiert
werden und erfördert im Verhältnis zum erzielten Erfolg einen sehr geringen Aufwand.
Wenn man mit sehr genau vorgearbeiteten Naturholzleisten arbeiten kann, erübrigt
es sich unter Umständen eine Nacharbeitung nach dem Einleimen der Naturholzleiste
vorzunehmen.
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Da die Grundkörper jedoch in der Regel aus größeren Platten oder Tafeln
herausgetrennt werden und bei Stärken über 50, 60 und etwa 70 mm in einem Trennvorgang
kaum wirtschaftlich eine für das Furnieren geeignete Stirnfläche geschaffen werden
kann, braucht
man auch den Abmessungen der einzuleimenden Naturholzleiste
in dieser Richtung keine besondere Beachtung zu schenken, sondern kann die Näturholzleiste
und die Stufenstirnseite nach dem Einleimen der Naturholzleiste eben arbeiten. Wichtig
ist, daß die Furniere nach dem Einleimen der Naturholzleiste und diese überdeckend
aufgebracht werden und daß die Abrundung über die Furniere und die Naturholzleiste
im Trittkantenbereich unmittelbar aneinander anschließend sauber vorgenommen wird.
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In der anderen Ausgestaltung der Erfindung sieht die Gestaltung des
Verfahrens zum Herstellen einer furnierten Holzwerkstoff-Treppenstufe wenigstens
folgende Verfahrensschritte vor: - Der Holzwerkstoffgrundkörper wird im Bereich
der Trittkante mit einer unter einer vorzugsweise der Steigung entsprechenden Neigung
verlaufnden Fase versehen; - anschließend wird eine Naturholzleiste aufgeleimt;
- nach dem Abarbeiten überstehender Bereiche werden die ebenen Furnierstücke auf
Trittfläche und Stirnfläche die Naturholzleiste überdeckend aufgeleimt; - danach
wird die Trittkante abgerundet.
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Diese Verfahrensweise hat den Vorteil, daß die Fase mit wesentlich
geringerem Aufwand angebracht werden kann und daß bezüglich des Aufleimens der NatuAiolzleiste
keine sehr genaue Paßarbeit erforderlich is. Gie erfordert jedoch in jedem Falle
einen größeren Zerspanungsaufwand für das Glätten der Naturholzleiste.
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Nach dem Abrunden der Trittkante kann lackiert oder kunststoffbeschichtet
werden.
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Für beide Verfahrensweisen gilt, daß mit ebenem Furnier gearbeitet
wird und das Furnier nicht über die gerundete Kante gebogen wird, wie es bei den
verschiedensten
Herstellungsverfahren für die Schaffung gerundeter
Möbelplatten üblich ist. Hier soll eine gerundete, aber auch in größerer Tiefe Naturholz
aufweisende Trittkante mit einfachen Mitteln geschaffen werden.
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Die Naturholzleiste kann man in beiden Verfahren mit dem Rohmaterial
entsprechenden Stücken herstellen, zuführen und anbringen. Für eine kontinuierliche
Fertigung ist es jedoch zweckmäßig, Naturholzleisten zu verwenden, die in endlos
aneinandergefügten auf nullen bevorrateten Streifen zugeführt und in den Falz bzw.
auf die Fase geleimt werden. Das kann naturgemäß nur mit Naturholzleisten nicht
allzu großer Stärke geschehen. Wcnn kontinuierliches Zuführen und größere Naturholzstärke
gewünscht werden, nach so k:-lnn/einem weiteren vorteilhaften Vorschlag der Erfindung
die Naturholzleiste in einem mehrschichtigen Aufbau von mehreren Rollen unter Zwischenfügung
von Leim im Trittkantenfalz oder auf der Trittkantenfase vor dem Furnieren aufgebracht
werden. Dabei ist stets auf passenden Faserverlauf untereinander und zum Furnier
zu achten, weil bei dem Abrunden mehrere schichten angeschnitten werden, die trotzdem
ein gleichmäßiges Naturholzbild ergeben sollen. Weitere Einzelheiterl, Vorteile,
Merkmale, Gesichtspunkte und Ausgestaltungen der Erfindung sind auch in dem nachfolgenden,
anhand der Figuren gegebenen Beschreibungsteil behandelt.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnungen
näher erläutert und beschrieben.
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Es zeigen: Fig. 1 die Schrägansicht eines kurzen, geraden Treppenlaufs
mit Stufen, wie sie nach der Erfindung ausgebildet werden können;
Fig.
2 einen Vertikalquerschnitt durch eine Treppenstufe gemäß der Linie 2-2 in Fig.
3 und zwar in gegenüber der Natur vergrößertem Maßstab zur Darstellung der Lage
und Rundung der Furniere; Fig. 3 einen in kleinerem Maßstab gehaltenen Längsschnitt
durch eine Treppenstufe längs der Linie 3-3 in Fig. 2; Fig. 4 eine der Fig. 2 entsprechende
Darstellung eines weiteren Ausführungsbeispielses der Erfindung.
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Fig. 1 zeigt als Beispiel eine Treppe 10 mit Treppenstufen 11, die
zwischen Boden 12 und Podest 13 angeordnet und untereinander zumindest im Bereich
der freien Enden mit Bolzen 114 verbunden sind. Die wandseitige Befestigung ist
nicht dargestellt, zumal es dafür sehr viele Möglichkeiten gibt. Diese Treppe soll
nur die Lage der vorderen Trittkante 15 zeigen.- Die Treppenstufen haben Trittflächen
16 und vordere Stirnseiten 17 sowie weitere seitliche Stirnseiten 18.1 bis 18.3.
Die Treppenstufen sollen aus Holzwerkstoffen bestehen. Die erfindungsgemäßen Treppenstufen
11 sind auch für andere Treppen, beispielsweise gewendelte Treppenläufe und für
Spindeltreppen geeignet. Diese bekannten Treppensysteme werden jedoch nicht dargestellt,
weil es darauf für die Erfindung nicht ankommt, in welche Treppenart die Stufe eingebaut
wird. In den Fig. 2 und 3 ist eine Treppenstufe 11 in Einzelheiten näher dargestellt.
Der Grundkörper wird kurz als Kern 20 bezeichnet. Er besteht aus einem'Holzwerkstoff
mit den vorn angegebenen Aufbaumöglichkeiten, insbesondere aus einer einstückig
mit unterschiedlicher Verdichtung gefertigten Holzspanplatte, wobei die oberen und
unteren Bereiche,aur die das Furnier aufgeleimt wird und in denen die Zug- und
Druckspannungen
am größten sind, besonders stark verdichtet sind. Iver Kerri 20 hat eine obere Fläche
21, eine untere Fläche 22, eine vordere Stirnfläche 23, eine hintere Stirnfläche
24 sowie seitliche Stirnflächen 25 urid 26. I)ie obere Fläche 21 und die untere
Fläche 22 sind von der Herstellung her ausreichend gerade und glatt, um sie furnieren
zu können. Solche Spanplatten werden in größeren Tafeln hergestellt. Der Kern 20
wird also durch geeignete Trennverfahren zur Bildung der Stirnflächen 23 bis 26
aus einer großen Tafel herausgetrennt. I)abe-i reicht zumeist ein Trennvorgang mit
der Säge nicht aus. Es müssen noch Nacharbeitungsvorgänge wie Fräsen, Hobeln und/oder
Schleifen vor dem Furnieren vorgenommen werden.
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Bei dem in den Fig. 2 und 3 dargestellten Ausführungsbeispiel ist
im Bereich der Trittkante 15 ein Falz 28 mit der Grundfläche 28.1 und der senkrechten
Falzfläche 28.2, beispielsweise durch Fräsen ausgespart. In diesen Falz 28 ist die
Naturholælei.te 30 auf der Grundfläche 28.1 und an der senkrechten Falzfläche 28.2
satt anliegend eingeleimt. Bei der Herstellung ist besonders darauf zu achten, daß
an der senkrechten Falzfläche 28.2 sauber anliegend angeleimt wird, damit sich keine
Abbildung der Muffe dieser Fläche im Furnierbild ergibt.
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I)ieses Einleimen der Naturholzleiste 30 kann von Hand, zweckmäßig
jedoch mit geeigneten bekannten Maschinen erfolgen. Der Faserverlauf des Holzes
der Naturholzleiste 30 ist parallel zur Trittkante 15. Das Einleimen und Verarbeiten
dieser Naturholzleiste 30 kann so erfolgen, daß eine Leiste vorgefertigt wird, die
genau der Größe des Falzes 28 entspricht. Dann ist auch die vordere Stirnfläche
23 vor dem Einleimen der Naturholzleiste 30 winklig,gerade und glatt zu bearbeiten.
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In einer anderen Ausgestaltung der Verfahrensweise kann jedoch eine
Naturholzleiste 30 mit geringem Uberstand zumindest über die vordere Stirnfläche
23 eingeleimt
werden, zumal die Stirnflächen 23 bis 26 ohnehin
irgendwann während der Herstellung nach dem Sägen mit einer geeignete Oberfläche
für das Furnieren versehen werden müssen. Eine überstehende Naturholzleiste 70 kann
nach dem Abbinden des Leims auf den Falzflächen 28.1 und 28.2 auch in der Weise
geglättet werden, daß Uberstände der Naturholzleiste 30 in einem Arbeitsgang mit
der Oberflächenbearbeitung der Flächen des Kerns 20 entfernt werden. Ggf. können
auch obere Fläche 21 und untere Fläche 22 nach dem Einleimen der Naturholzleiste
30 beispielsweise durch Uberschleifen in einen für das Furnieren geeigneten Oberflächenzustand
versetzt werden.
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Wenn auf eine der vorgenannten Arten die Naturholzleiste 30 eingeleimt
und mit der oberen Fläche 21 und der vorderen Stirnfläche 23 fluchtend geglättet
ist, werden das Trittflächenfurnier 31, das Unteraeitenfurnier 32, das Stirnseitenfurnier
33 und das Rückseitenfurnier 34 in üblicher Weise aufgebracht, jedoch nun die Naturholzleiste
30 überdeckend, wie es in Fig. 2 gut, dargestellt ist, während es bisher üblich
war, das Furnier bis an die auf die verschiedenste Weise eingesetzte oder angebrachte
umleimerartige Naturhozleiste anstoßen zu lassen. Die Faserrichtung der Furniere
31 und 33 ist gleich der Faserrichtung der Naturholzleiste 30, also parallel zur
Trittkante 15. Dabei braucht nicht unbedingt bis ganz in den vorderen Eckbereich
furniert zu werden. Wichtig ist nur, daß ausreichend breite, jedoch insgesamt relativ
schmale Furnierbereiche 31.1 und 33.1 die Naturholzleiste 30 überdecken und auf
dieser gut aufsitzend angepreßt und also dauerhaft mit ihr verbunden werden. Nach
dem Abbinden des Furnierleirns wird dann die Rundung 35 der Trittkante 15 beispielsweise
durch einen Fräs-, Feil-, }lobel-, und/oder Schleifvorgang angebracht und zwar vorzugsweise
in einer solchen oder sehr ähnlichen Formgestaltung,wie sie in Fig. 2 dargestellt
ist, daß nämlich eine mehr teilelliptische oder teilparabolische Ausbildung
Falz
Rundung 1>{> i i der Weise elfolg,t,, daß 1 im oberen '2rittflAcherlbereicll
die Rundung flacher und mit geringerem Krümmungsradius verläuft als im Bereich der
vorderen Stirnseite 17 der Stufe. Es ergeben sich dann Anschnittflächen 31.2 und
33.2 der Furniere 31 und 33, die in Furnierspitzen 31.3 und 33.3 auslaufen. Durch
dieses spitze Auslaufen der gut aufgeleimten Furniere 31 und 33 erfolgt ein praktisch
nahtloser Ubergang zu dem Trittkantenbereich 35.2 der Rundung über der Naturholzleiste
30. Da die Furniere 31 und 33 sowie die Naturholzleiste aus gleichen Naturholz fierausgeschält
bzw. geschnitten sind und gleichen Faserverlauf haben und da eine in der Größenordnung
dCr Einzelfaser liegende Spitze 31.3 bzw. 33.3 den Anschluß bildet und kleine Faserbereiche,
selbst wenn Linie in der Stärke einiger weniger Fasern ausbrechen, nicht als Fuge,
sondern als naturgegebene Maserung ein- und denselben Holzes in Erscheinung treten,
sieht die gesamte Treppenstufe, insbesondere aus der normalen Batrachtungsentfernung
von mehr als 1,5 m wie eine aus massivem Naturholz gefertigte Treppenstufe aus.
Dafür kann man auch dadurch sorgen, daß die Furniere auf den seitlichen Stirnflächen
25 und 26 mit geeigneter Faserrichtung und in günstiger Eckausbildung angebracht
werden. Da die Furniere,vor allem die Furniere 31 und 33 von Trittfläche 16 und
vorderer Stirnseite 17 aber auch die übrigen Furniere nur eine Stärke von etwa 0,5
bis 1 mm haben, treten auch die sonstigen Kanten nicht sonderlich deutlich in Erscheinung.
Teilweise sind sie ohnehin von Wandteilen, Geländern und von den darüber liegenden
Stufen abgedeckt, so daß es für das Bild des Betrachters im wesentlichen auf die
Trittkante 15 ankommt.
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Wenn die Treppenstufe 11 in dieser Weise aus Kern 20, Naturholzleiste
30 und aufgeleimten Furnieren 31 bis 33 hergestellt, im Bereich der Trittkante 15
gerundet und
ggf. auf den übrigen Flächen geschliffen ist, kann
sie lackiert oder mit einem Kunststoff beschichtet werden und zwar in allen üblichen
bekannten Verfahren. Dabei macht sich vorteilhaft bemerkbar, daß die Trittkante
15 nicht scharfkantig oder nahezu scharfkantig, sondern mit einer weit geschweiften
Runduhg 35 versehen ist und folglich der Lack- oder Kunststoffauftrag in diesem
Bereich nicht durch Spitzenwirkung oder Kantenwirkung sich ansammelt und zu einer
überstehenden, meist rauhen Kante führt, die besonders abnutzungsgefährdet ist,
sondern einen gleichmäßigen, gut mit dem Untergrund verbundenen Auftrag bildet,
der den hohen Beanspruchungen auch jahrelanger Benutzung gut standhält.
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Dir Fig. 4 veranschaulicht eine weitere Ausgestaltungsmöglichkeit
für die Anbringung der Naturholzleiste 50.
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Gleiche Teile sind im übrigen mit gleichen Bezugszeicher versehen
und werden nicht weiter erläutert. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist an dem Grundkörper
20 anste: des Falzes 28 eine Fase 48 angebracht. ÜS ese kann entsprechend der flach
geschweiften Rundung 55 unter einem Winkel 49, der etwa der teigung der Stufen entspricht,
angebracht werden. Sie wird mit ausreichender Tiefe angebracht, so daß die Naturholzleiste
mehrere Millimeter Stärke hat. Auf die Fase 48 wird eine etwas über die obere Fläche
21 und die Stirnfläche 23 über stehende Naturholzleiste 50 aufgeleimt. Dann werden
die Kantenbereiche eben gearbeitet, vorzugsweise gleichzeitig mit der Oberflächenbearbeitung
zumindest der Stirnfläche 23. Danach erfolgt in üblicher Weise das Furnieren, Abrunden,
Schleifen, Reinigen und Lackieren oder Beschichten. Die vorn genannten Vorteile
gelten gleichermaßen. Hier tritt ein weiterer Vorteil auf.
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Im Bereich der Ecken 20.1 und 20.2 des Kerns 20 ergibt sich eine stumpfwinklige
Ausbildung, auf der die Naturholzleiste 50 mit spitzen Ecken 50.1 und 50.2 aufsitzt.
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Durch den stumpfwinklingen Grundköper und die spitzwinklige
Ausbildung
der überfurnierten Naturholzleiste 50 ergeben sich sehr günstige Verhältnisse auch
bei geringer fügigen Veränderungen des Holzes, nämlich in der Weise, daß sich die
Kanten unter dem Furnier nicht markieren, wie es bei der eingeleimten Naturholzleiste
nach Fig. 2 in ungünstigen Fällen vorkommen könnte. Im Zusammenhang mit Fig. 4 ist
eine Naturholzleiste 50 aus zwei Schichten 50.3 und 50.4 dargestellt. Das kann man
insbesondere dann machen, wenn man kontinuierlich von Rollen arbeiten möchte und
eine möglichst starke Naturholzleiste 50 im Bereich der Trittkante 15 haben möchte.
Dann werden entsprechende biegsame Leistenstücke mit Längsfaserverlauf endlos aneinandergefügt
.Ind auf Rollen bevorratet. Von zwei Rollen werden die Streifen abgespult, miteinander
und mit dem Kern dauerhaft verleimt und dann weiter bearbeitet. Je nach zu vcrarbeitendem
Holz können auch mehr als zwei Schichten verarbeitet werden. Wichtig ist jedoch,
daß auch bei dieser Verfahrensweise zumindest in oberen Bereichen der Naturholzleiste
50 mit gleichem Faserverlauf gearbeitet wird, daß beim Abrunden und ggf.
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nachträglichen Tieferarbeiten von Verletzungen stets Naturholz mit
gleichem Faserverlauf an der Oberfläche erscheint. Wenn es aus Festigkeitsgründen
sinnvoll erscheinen sollte, kann in weiter unten liegenden Bereichen der Naturholzleiste
ggf. auch eine querverlaufende Schicht eingearbeitet sein, nur muß sichergestellt
werden, daß sie beim Abrunden und Nacharbeiten nicht zum Vorschein kommt, damit
im Bereich der Spitzen 31.3 und 33.3 stets ein Ubergang mit im wesentlichen gleichen
Faserverlauf erfolgt.
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Bezeichnung: Treppenstufe und Ve-rfahren zu ihrer Herstellung Bezugszeichenliste:
10 Treppe 11 Treppenstufe 12 Boden 13 Podest 14 Bolzen 15 Trittkante 16 Trittfläche
17 vordere Stirnseite 18.1 seitliche Stirnseite 18.2 seitliche Stirnseite 18.3 seitliche
Stirnseite 20 Kern 20.1 Ecke 20.2 Ecke 21 obere Fläche 22 untere Fläche 23 vordere
Stirnfläche 24 hintere Stirnfläche 25 seitliche Stirnfläche 26 seitliche Stirnfläche
28 Falz 28.1 Grundfläche/Falzfläche 28.2 senkrechte Falzfläche 30 Naturholzleiste
31 Trittflächenfurnier 31.1 Furnierbereich 31.2 Anschnittfläche 31.3 Furnierspitze
32 Unterseitenfurnier 33 Stirnseitenfurnier 33.1 Furnierbereich 33.2 Anschnittfläche
33.2 Anschnittfläche 33.3 Furnierspitze 34 Rückseitenfurnier 35 Rundung 35.2 Trittkantenbereich
49 Winkel 50 Naturholleiste 50.1 spitze Ecke 50.2 spitze Ecke 50.3 Schicht Ecke
50.3 Schicht 50.4 Schicht
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