DE3240397A1 - Verfahren zur feststellung von fehlern an werkstuecken - Google Patents
Verfahren zur feststellung von fehlern an werkstueckenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Untersuchung von Werkstücken zum
Zwecke der Feststellung von Rissen, Sprüngen oder sonstigen Fehlern an der Oberfläche, so daß diese erkannt und z.B. durch Schleifen beseitigt werden
können und nicht in die folgenden Bearbeitungsstufen bzw. in das Endprodukt weitergeschleppt werden.
Die Bezeichnung Werkstücke umfaßt hier Metallstücke der ersten Walzung und
folgender weiterbildender Walzungen sowie die Endprodukte, also z.B. sämtliche Stangen, Blöcke, Rohre, Profile und sonstige Formen, die gewalzt werden.
Es ist bekannt, daß man Risse und Oberflächenfeh]er feststellen kann, indem
man die Oberfläche des Werkstücks mittels hochfrequentem Strom erhitzt während man das Werkstück in seiner Längsrichtung durch eine Hochfreuquenzinduktionsspule
bewegt. Der Teil des Werkstücks, der bei diesem Durchgang gerade die Spule verläßt, wird unmittelbar abgetastet von einem Infrarot-Gerät
zur Aufzeichnung der Temperatur-Verteilung über das Werkstück. Aus de!"
Aufzeichnung der Temperatur-Verteilung ergibt sich ein Strichmuster, aus
dem Risse und Oberflächenfehler ersichtlich sind. Mit einer solchen Aufzeichnung
des Temperaturprofils über das Werkstück längs einer Abtastung findet man eine Erhöhung der Temperatur im Temperaturprofil angrenzend an
die Risse. Der Temperaturanstieg, der sich von Abtastung zu Abtastung wiederholt
bildet bei Kombination eine Temperaturbrücke, welche einen Riß im Werkstück anzeigt.
Es ist Aufgabe der Erfindung, bei einer solchen Aufzeichnung, insbesondere
bei sehr flachen Oberflächenfehlern (weniger als 1 mm Tiefe), gleichförmige Emissionsbedingungen für alle Oberflächen zu bekommen und zugleich
die Störungen im Temperaturbild zu vermindern.
Bei der oben beschriebenen Methode wurde folgendes festgestellt. Bei Temperaturmessungen
mittels Infrarot-Abtastung fIR-Emissionspyrometer) erhält
man Temperaturen, die infolge des Emissionskoeffizienten der Oberfläche
BAD ORIGINAL
von der tatsächlichen Temperatur der Oberfläche abweichen. Der Emissionskoeffizient ist abhängig von der Natur der Oberfläche und kann zwischen
den Werten 0 und 1 schwanken. Gewalzte Werkstücke mit einer Walzhaut oder
Walzzunder haben im allgemeinen einen Emissionskoeffizienten von etwa 0,90
bis 0,95. Um nun während der Prüfung der Werkstücke die besten Bedingungen
zu erhalten und möglichst wenige Störungen im Temperaturbild zu bekommen,
ist eine möglichst saubere Oberfläche erwünscht. Dies kann man z.B. durch Sandstrahlen erreichen und den Reinheitsgrad kann man z.B. gemäß der schwedischen
Normvorschrift SIS Nr. 055 990/1967 klassifizieren. Das Sandstrahlen
führt allerdings zu der unerwünschten Nebenwirkung, daß die Oberfläche glänzend wird, wodurch die Emissionsbedingungen geändert werden. Dies beeinflußt wiederum- die Temperatur, die vom IR-Emissionspyrometer aufgezeichnet
wird, so daß die Temperaturmessung mittels des IR-Emissionspyrorneters
zu niedrige Oberflächentemperaturen liefert und in den Rissen eine zu niedrige
Temperatur angezeigt wird. Bei sandgestrahlten Werkstücken ergibt sich also eine Reduzierung der aufgezeichneten Übertemperatur in den Rissen
im Verhältnis zu Werkstücken mit Walzhaut. Dies führt wiederum zur Interpretation
der Tiefe der Risse, in Abhängigkeit von dem Emissionskoeffizienten
der Oberfläche. Dies sind also unerwünschte Bedingungen, welche die Anwendung dieser Methode komplizieren, denn es ist, um korrekte Resultate
zu bekommen, erforderlich, die Anlage für jeden Typ von Oberfläche neu zu
eichen. Dies erfordert viel Zeit und ist kompliziert und daher für den industriellen
Betrieb ungeeignet.
Es wurde nun gefunden, daß der Emissionskoeffizient für alle Typen von
Werkstückoberflächen annähernd gleich gemacht werden kann, wenn man die Oberfläche mit einer geeigneten Flüssigkeit befeuchtet, z.B. mit Wasser,
das Zusätze zur Herabsetzung der Oberflächenspannung enthält, so daß man
eine bessere Benetzung erreicht. Für die Prüfung von Werkstücken bei Temperaturen
unterhalb O0C können Mittel zur Herabsetzung des Gefrierpunkts
zugesetzt werden.
Versuche haben ergeben, daß infolge einer Befeuchtung bzw. Benetzung der
Werkstückoberfläche mit einer Flüssigkeit der beschriebenen Art alle Werkstückoberflächen,
unabhängig von der Vorbehandlung annähernd den gleichen Emissionskoeffizienten aufweisen und daß dieser Emissionskoeffizient nur
in geringem Grad von dem Emissionskoeffizienten eines trockenen Werkstücks
BAD ORIGINAL
mit Walzhaut abweicht. Die Änderung des Emissionskoeffizienten für befeuchtete
Werkstücke ist so gering, daß dies keine praktische Bedeutung für das Resultat dieser Prüfungsmethode hat. Durch die erfindungsgemäße Befeuchtung
der Werkstücke erreicht man außerdem geringere Störungen im Temperaturbild,
da die Unterschiede im Emissionskoeffizient für verschiedene Stellen der Oberfläche ausgeglichen werden. Hierdurch erreicht man eine bedeutende Verbesserung
des Verhältnisses Signal / Störung in den Signalen des IR-Emissionspyrometers.
Bei sandgestrahlten und nicht erfindungsgemäß befeuchteten
Werkstücken ist das Verhältnis Signal / Störung so niedrig, daß bei gewissen Typen von Werkstückoberflächen Probleme mit der Feststellung der meisten
flachen Risse auftreten.
Die Ergebnisse der Temperaturmessungen mittels Kontaktpyrometer und IR-Emissionspyrometer
an verschiedenen Typen von Werkstückoberflächen, sowohl
feucht als auch trocken sind in der beiliegenden Tabelle (Fig. 1) zusammengestellt.
Probe A war ein Werkstück mit Walzhaut und Probe B war ein Werkstück mit
korrodiertet- Oberfläche (Rost). Die mit CSa 1 - 2, CSa 2 und CSa 2 1/2 bezeichneten
Proben waren durch Sandstrahlen gereinigt, ihre Oberflächen sind definiert gemäß dem schwedischen Standard SIS 055 900/1967. T ist die Temperaturmessung
mittels Kontaktpyrometer und IR die Temperaturmessung mittels IR-Emissionspyrometer.
In den Spalten "trocken" zeigt sich eine erhebliche Temperaturabweichung
zwischen den zwei Messungen und diese Abweichung erhöht sich mit dem Grad des Sandstrahlens, der hier mit CSa 1 - 2, CSa 2 und CSa 2 1/2 bezeichnet
ist. Die Abweichung zwischen den zwei Meßarten verstärkt sich also mit dem Glanz bzw. der Blankheit des Werkstücks. Dies bringt es mit sich, daß bei
Messungen mittels IR-Emissionspyrometer für sandgestrahlte Werkstücke eine
zu niedrige Werkstücktemperatur aufgezeichnet wird und folglich ein geringeres Ansteigen der Temperatur. Diese Tatsachen führen - wie bereits erwähnt
- dazu, da ß man, um brauchbare Resultate zu bekommen, die Anlage entsprechend dem jeweiligen Emissionskoeffizienten der Oberfläche ständig
nacheichen muß. Dies ist ein ganz erheblicher Nachteil, da der Emissionskoeffizient von Werkstück zu Werkstück wechseln kann.
BAD ORIGINAL
Die Herabsetzung der Temperaturspitzen an den Rissen bei sandgestrahlten
Oberflächen führt dazu, daß mit geringeren Toleranzen zwischen den Temperaturspitzen an den Fehlern und den Temperaturen für die fehlerfreien Stellen
gearbeitet wird. Hierdurch erhält man ein vermindertes Signal / Störung Verhältnis, was ungünstig ist.
Wie oben erwähnt, haben Versuche ergeben, daß der Emissionskoeffizient für
verschiedene Werkstückoberflächen geändert werden kann und durch Befeuchtung der Oberfläche für alle Oberflächen annähernd gleich gemacht werden
kann. Unter annähernd gleich ist zu verstehen, daß der Emissionskoeffizient der Werkstückoberfläche innerhalb eines Bereiches liegt, der für die
Ergebnisse der Prüfungsmethode annehmbar ist. Das Werkstück kann befeuchtet werden bevor es durch die Induktionsspule geführt wird und die Befeuchtungsflüssigkeit
wird so gleichförmig wie möglich auf die Oberfläche aufgebracht. Dies kann geschehen mittels Düsen o.dgi. oder indem man die
Flüssigkeit an der Oberfläche entlang fließen läßt bzw. durch Tauchen, Die Wirkung der erfindunsgemäßen Befeuchtung ist in der Tabelle aus den Spalten
"feucht" ersichtlich.
Die in der Tabelle aufgeführten Ergebnisse der Messungen für trockene und
feuchte Oberflächen sind in der Zeichnung graphisch dargestellt. Die Diagramme zeigen, daß die Emissionskoeffizienten für befeuchtete Oberflächen
alle im gleichen Niveau liegen, wie die für trockene Werkstücke mit Walzhaut (Werkstück A(AA 7 B)). Ferner ist ersichtlich, daß durch die Befeuchtung
erreicht wird, daß alle Oberflächen annähernd den gleichen Emissionskoeffizienten
aufweisen, der relativ nahe bei dem theoretischen maximalen Emissionskoeffizienten mit dem Wert 1 liegt.
Durch die erfindungsgemäße Befeuchtung des Werkstücks erhält man auch den
Vorteil, daß der Störpegel für fehlerfreie Oberflächen, bestimmt als Temperaturänderung
über die Oberfläche, gleichzeitig reduziert wird so wie die Temperatur an den Fehlern ansteigt. Letzteres bestimmt sich als Übertemperatur
gegenüber der fehlerfreien Oberfläche. Es wird also das Verhältnis Signal / Störung verbessert.
SAD ORIGINAL
Emissionsbedingungen für verschiedene Werkstückoberflächen, naß und trocken
Die Oberflächen sind bezogen auf SIS 055 900-1967
(Werkstück-Nr. in Klammern)
Die Oberflächen sind bezogen auf SIS 055 900-1967
(Werkstück-Nr. in Klammern)
A (AA 7 B) | IR | naß | IR | B (102 B) | IR | naß | IR | CSa | 1 -2 ( | IR | 66 A) | IR | CSa | I (27 B) | IR | naß | IR | CSa c | IR | 60B) | IR |
trocken | 21,0 | T | 19,0 | trocken | 20,0 | T | 18,0 | trocken | 19,5 | naß | 18,5 | trocken | 20,0 | T | 18,5 | I 1/2 ( | 19,0 | 18,5 | |||
T | 23,0 | 22,4 | 22,0 | T | 21,5 | 22,3 | 22,5 | T | 21,0 | T | 22,5 | T | 21,0 | 22,3 | 22,5 | trocken | 20,0 | naß | 23,0 | ||
23,9 | 28,5 | 24,7 | 27,5 | 24,1 | 27,0 | 26,1 | 27,5 | 22,7 | 24.0 | 21,9 | 27,5 | 23,4 | 22,5 | 25,0 | 27,5 | T | 22,0 | T | 29,5 | ||
25,8 | 34,0 | 29,7 | 35,0 | 25,4 | 33,5 | 30,2 | 33,5 | 25,1 | 27,5 | 25.3 | 32,5 | 26,6 | 24,5 | 29,7 | 34,5 | 22,4 | 24,0 | 22,0 | 33,0 | ||
30,7 | 38,0 | 36,7 | 40,0 | 30,1 | 38,0 | 35,6 | 38.5 | 30,1 | 30,5 | 30,0 | 38,5 | 29,8 | 26,5 | 35,8 | 38,5 | 24,9 | '26,0 | 25,/! | 38,0 | ||
35,6 | 45,0 | 41,3 | 45,5 | 35,5 | 45,0 | 40,0 | 43,5 | 35,0 | 34,5 | 34,5 | 44,0 | 34,8 | 29,0 | 40,0 | 45,0 | 30,0 | 28,0 | 31,4 | 42,5 | ||
40,4 | 47,0 | 47,2 | 40,1 | 48,0 | 44,6 | 40,0 | 40,0 | 39,4 | 46,0 | 35,0 | 34,7 | ||||||||||
47,7 | 46,0 | 44,3 | 45,3 | 45,7 | 40,0 | 40,0 | |||||||||||||||
50,0 | 50,1 | 45,8 | 44,7 | ||||||||||||||||||
T = Temperaturmessung mit Kontaktpyrcmeter
IR = Temperaturmessung mit IR-Bnissionspyrcmeter
IR = Temperaturmessung mit IR-Bnissionspyrcmeter
GO hO -P--CD
GO CD
Claims (2)
1) Verfahren zur Feststellung von Oberflächenfeh]ern an Werkstücken, bei den?
die Oberfläche mittels hochfrequentem Strom erhitzt wird während das Werkstück in seiner Längsrichtung durch eine Hochfrequenzinduktionsspule bewegt
wird,, wobei unmittelbar am Austritt.aus der Spule durch Abtastung mittels
eines Infrarot-Geräts die Temperaturverteilung über das Werkstück aufgezeichnet
wird,
dadurch gekennzeichnet, daß der Emissionskoeffizient für die verschiedenen
Werkstücke erhöht wird und Unterschiede ausgeglichen werden, indem die
Werkstoffoberfläche mit einer Flüssigkeit befeuchtet bzw. benetzt wird,
z.B. mit Wasser, dem Mittel zur Herabsetzung der Oberflächenspannung zugesetzt sind. ......
2) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Befeuchtungsflüssigkeit Mittel zur Gefrierpunktserniedrigung enthält.
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DE102012024367B4 (de) * | 2012-12-09 | 2015-06-25 | INPRO Innovationsgesellschaft für fortgeschrittene Produktionssysteme in der Fahrzeugindustrie mbH | Verfahren und Anlage zum zerstörungsfreien thermografischen Prüfen von Bauteilen wie Kfz-Bauteilen auf innere und/oder Oberflächenfehler bei Steigerung der Oberflächenemissivität der Bauteile |
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