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Titel: Unterhaltungsgerät mit laufendem Bild
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Beschreibung Die Erfindung betrifft ein Unterhaltungsgerät, bei dem
ein personenaufnehmender abgeschlossener Raum eine ausgedehnte innere Bild-Wandfläche
aufweist, ein Sitz in Richtung zu dieser Bild-Wandfläche ausgerichtet ist und eine
Einrichtung zur Erzeugung eines laufenden Bildes auf der ausgedehnten Bild-Wandfläche
vorgesehen ist. Unter laufendem Bild wird hier ein Bewegungen zeigendes Bild verstanden
und nicht ein stehendes Bild.
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Ein solches Unterhaltungsgerät ist z.B. ein transportabler Kinoraum,
in dem eine Vielzahl von Sitzen und eine gebogene Filmleinwand vorgesehen sind,
auf der ein dreidimensionaler Film abläuft. Durch die Größe und die Dreidimensionalität
des Bildes erhält der Betrachter, der auf dem Sitz sitzt, ein wenig den Eindruck,
sich im Bildgeschehenzu befinden, wodurch der Eindruck des laufenden Bildes auf
den Betrachter verstärkt ist. Allerdings hat der Betrachter keinen Einfluß auf das
vom laufenden Bild dargestellte Geschehen.
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Es ist auch bekannt, in einem personenaufnehmenden abgeschlossenen
Raum die kleine Bildfläche eines Fernsehgerätes vorzusehen, einen Sitz in Richtung
zu dieser kleinen Bildfläche auszurichten und ein laufendes Bild auf der kleinen
Bildfläche zu erzeugen. Bei diesem sogenannten Telespiel ist dem Personengriffbereich
des Sitzes ein Steuerorgan zugeordnet, durch dessen Betätigung über Steuermittel
das laufende Bild hinsichtlich Bewegung steuernd beeinflußt wird. Dieses Telespiel
interessiert, weil der Betrachter Einfluß auf das vom laufenden Bild dargestellte
Geschehen hat, wobei aber das kleine laufende Bild dem Betrachter in keiner Weise
das Gefühl gibt, in ein Spielgeschehen integriert zu sein.
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Eine Aufgabe der Erfindung ist es, ein Unterhaltungsgerät der eingangs
genannten Art zu schaffen, bei dem der Betrachter in der Welt, in der Umgebung bzw.
in dem Geschehen, in die bzw.
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das er sich hineinversetzt fühlt, auch selbst agieren kann.
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Das erfindungsgemäße Unterhaltungsgerät ist, diese Aufgabe lösend,
dadurch gekennzeichnet, daß dem Personengriffbereich des Sitzes ein Steuerorgan
zugeordnet ist, durch dessen Betätigung über Steuermittel das an der ausgedehnten
Wandfläche laufende Bild zumindest hinsichtlich Bewegung steuernd beeinflußbar ist.
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Durch die Kombination der ausgedehnten Bild-Wandfläche mit der Steuerung
der von dem Bild gezeigten Bewegung wird ein völlig neuer Effekt auf den Betrachter
ausgeübt. Es kann z.B. dem Betrachter durch das Bild das Gefühl vermittelt werden,
in einem
Wagen zu sitzen, der mit anderen Wagen ein Rennen fährt,
wobei der Betrachter die Geschwindigkeit des Filmablaufes, d.h. des Rennens steuert.
Die den Betrachter umfassende Wirkung des ausgedehnten Bildes ergibt zusammen mit
der Steuerung von Bewegungsvorgängen des Bildes ungewöhnliche Möglichkeiten, den
Betrachter zu unterhalten. Unter dem Personengriffbereich wird hier derjenige Bereich
verstanden, in dem sich das Steuerorgan befinden muß, damit es von dem auf dem Sitz
sitzenden Betrachter noch ergriffen und betätigt werden kann.
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Es ist denkbar, auch die Helligkeit oder die Farbverhältnisse des
laufenden Bildes zu steuern. Für die Erfindung ist jedoch wesentlich, daß irgendwelche
Bewegungsvorgänge des laufenden Bildes gesteuert werden. Z.B. ist es durch Verwendung
zweier übereinanderlaufender Filmstreifen möglich, ein Auto auf einer Fahrbahn seitlich
hin und her zu verschieben und in der Fahrgeschwindigkeit relativ zu anderen Autos
zu ändern. Die Steuermittel sind an sich bekannt und brauchen daher an sich nicht
näher erörtert zu werden.
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Das erfindungsgemäße Unterhaltungsgerät bringt den erhöhten Unterhaltungseffekt
im wesentlichen nur dem steuernden Betrachter. Deshalb ist es besonders zweckmäßig
und vorteilhaft, wenn der Raum eine Kammer ist und höchstens drei Sitze aufweist.
Zwei der Sitze sind z.B. für Begleiter des steuernden Betrachters vorgesehen und
in der Regel ist in der Kammer nur ein Sitz vorhanden. Unter Kammer ist hier ein
kleine Raum zu
verstehen, der die nur wenigen Sitze und den für
günstiges Sehen erforderlichen Abstand zwischen Sitz und Bild-Wandfläche aufweist.
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Besonders zweckmäßig und vorteilhaft ist es auch, wenn die Bild-Wandfläche
den Sitz umfaßt. Wenn z.B. der Blick des Betrachters in einer waagerechten Ebene
hin und her schwenkt, ist das laufende Bild über 1800 vorhanden. Durch dieses seitliche
Umfassen oder auch wenn sich das Bild bis über den Sitz erstreckt, wird die erwünschte
Wirkung des Unterhaltungsgerätes auf den Betrachter verstärkt. Das den Betrachter
umgreifende Bild ist besonders in der Kammer günstig.
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Besonders zweckmäßig und vorteilhaft ist es weiterhin, wenn die Bild-Wandfläche
den Sitz horizontal um mehr als 2400 umfaßt und auch nach oben über mindestens 1800
überspannt. Je größer der Anteil der Wand des Raumes ist, der Bild-Wandfläche ist,
desto besser wird dem Betrachter das Gefühl vermittelt, sich mitten im Geschehen
zu befinden. Ein Bild, das die gesamte Innenfläche des Raumes, insbesondere der
Kammer beet, ist angestrebt.
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Besonders zweckmäßig und vorteilhaft ist es sodann, wenn die Bild-Wandfläche
kugelschalenförmig ist. Das kugelschalenförmige Bild läßt sich einfacher so erzeugen,
daß es das Gefühl vermittelt, im Bildgeschehen zu sein. Hinsichtlich des von der
Erfindung angestrebten Effektes ist eine Kugelkammer mit einem
Kugelbild
optimal.
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Besonders zweckmäßig und vorteilhaft ist es noch, wenn der Sitz um
eine vertikale Achse drehbar gelagert ist. Dies ermöglicht es dem Betrachter, den
Stuhl bzw. Sitz zu drehen und verschiedene Bereiche des Bildes zu betrachten. Die
Drehbarkeit des Sitzes ist um so bedeutsamer, je umfangreicher sich das Bild auf
die Raum-Innenwand erstreckt.
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Eine besonders zweckmäßige und vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung
liegt vor, wenn der Sitz bewegbar gelagert und mittels Verstellantrieb bewegbar
ist und der Verstellantrieb verkuppelt mit dem laufenden Bild steuerbar ist. Die
gesteuerte Verstellung des Sitzes verstärkt die Wirkung des Bildes auf den Betrachter.
Im einfachsten Fall wird der Sitz z.B. so bewegt, wie sich der Sitz eines fahrenden
Autos bewegen würde, in dem zu sitzen der Betrachter aufgrund des Bildes glaubt.
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Es ist denkbar, den Sitz auf einen Koordinatentisch zu montieren und
seitlich undXoder vor und zurück verfahrbar zu machen.
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Auch Auf- und Abbewegungen sind realisierbar. Kippbewegungen des Tisches
in eine, zwei oder mehrere Richtungen können, z.B.
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unter Verwendung einer kardanischen AuShänguRg,realisiert werden.
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Die Steuerung der Sitzbewegung läßt sich von dem Steuerorgan ableiten,
das der Betrachter bedient. Wenn der Betrachter z.B.
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das Auto, in dem er zu sitzen meint, auf dem Bild durch eine Kurve
steuert, wird auch der Sitz so geneigt, wie er sich bei einem richtigen, durch eine
solche Kurve fahrenden Auto neigen würde. Andererseits ist es denkbar, die Steuerung
der Sitzbewegung in Abhängigkeit vom laufenden Bild durchzuführen, indem z.B. der
Sitz auf und ab geschüttelt wird, wenn das Auto, in dem der Betrachter aufgrund
des Bildes zu sitzen meint, durch Schlaglöcher fährt.
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Es ist möglich, daß das laufende Bild von einem Projektor mittels
Licht auf die Bild-Wandfläche geworfen ist, die als Filmprojektionsfläche ausgebildet
ist. Es gibt nämlich sogenannte Fischaugen-Linsensysteme, die ein Kegelbild über
1800 werfen und die z.B. in der Mitte des Raumes aufgehängt werden.
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Mit zwei solchen Linsensystemen läßt sich ein Bild auf eine Kugelfläche
werfen. Es können optische dreidimensionale Filme verwendet werden, zu deren Betrachtung
u.U. auch geeignete Brillen nötig sein können.
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Andererseits ist es auch besonders zweckmäßig und vorteilhaft, wenn
die Bild-Wandfläche von einem elektronischen Bildschirm nach Art einer Fernsehröhre
gebildet ist und das laufende Bild im Rahmen der Fernsehtechnik erzeugt ist. Diese
Telespiel-Technik läßt nämlich die Steuerung des Spielgeschehens in einfacherer
und vielfältigerer Weise zu.
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In der Zeichnung ist eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung
schematisch dargestellt und zeigt Fig. 1 einen vertikalen Schnitt durch ein Unterhaltungsgerät
mit laufendem Bild und-Fig. 2 ein Schaltschema für das Unterhaltungsgerät gemäß
Fig. 1.
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Das Unterhaltungsgerät gemäß Zeichnung umfaßt eine abgeschlossene,
im wesentlichen kugelförmige Kammer 1, deren Innendurchmesser ca. 2 Meter beträgt.
Die Kugel ist nur an der Rückwand etwas abgeflacht, wo in die Kammerwandung eine
Tür 2 eingesetzt ist, durch die man in die und aus der Kammer gelangt. Anschließend
an die Tür ist in der Kugelkammer unten ein kleines Podest 3 vorgesehen, das mit
Abstand von der Vorderseite endet. Aus dem Podest ragt eine Säule 4 aufwärts, auf
der sich ein Sitz 5 befindet, der mit Rückenlehne und gegebenenfalls auch mit nicht
gezeigten Armlehnen versehen ist.
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Die Wandung der Kammer 1 ist nach innen hin, abgesehen vom Bereich
der Tür 2, aus einzelnen Bildröhren 6 zusammengesetzt, wie sie an sich von Fernsehgeräten
her bekannt sind und deren Bildschirme derart schalenartig sind, daß sie zusammen
die Kugelschale bilden, welche die Innenseite der Kammer ist. Die Bildschirme bilden
zusammen eine Bild-Wandfläche 7. Solche Bildröhren mit gekrümmten Bildschirmen und
geeigneter Elektronik kann der Fachmann herstellen. Auf jedem Bildschirm läuft ein
Teilbild ab, das zusammen mit den Teilbildern der anderen Bildschirme das erwünschte
Gesamtbild ergibt.
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Gemäß Fig. 2 wird das gewünschte laufende Bild, das Bewegungsvorgänge
wiedergibt, in einem Videorecorder 8 gespeichert, der es als Gesamtsignal einer
elektronischen Bildaufteilung 9 zuführt. Die Bildaufteilung gibt Teilsignale über
Videoverstärker 10 an die Bildröhren 6, von denen nur ein Teil in Fig. 2 dargestellt
ist. Sowohl die Herstellung geeigneter Bildröhren als auch die Herstellung eines
Filmes mit Kugelbild sowie die Steuerung der Vielzahl von Bildröhren zwecks Wiedergabe
des Kugelfilmes ist mit den heutigen technischen Mitteln realisierbar.
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Die Säule 4 ist in einem Fuß 11 um eine vertikale Achse drehbar gelagert
und läßt sich mittels eines reversierbaren Motors 12-antreiben. Der Fuß 11 ist um
eine horizontale Achse 13 kippbar gelagert, wobei die Kippbewegung in Richtung von
der Tür 2 nach vorne und zurück verläuft. Am Fuß greift eine Kolbenzylindereinrichtung
14 an. Es ist auch noch eine Steuereinrichtung 15 unter dem Podest 3 vorgesehen,
die über nicht gezeigte Leitungen an den Stellantrieben bzw. an dem Motor 12 und
der Kolbenzylindereinrichtung 14 angreift.
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An der Säule 4 ist ein Fußbrett 16 unterhalb des Sitzes 5 vorgesehen
und von dem Fußbrett ragt eine Steuersäule 17 aufwärts, die um eine Achse 18 knickbar
ist und über ein Gestänge 19 ein Handrad 20 trägt. Beim Drehen des Handrades 20
wird über nicht gezeigte Steuerleitungen bewirkt, daß der Motor 12 den Sitz in entsprechender
Richtung dreht. Durch Vor- und Zurückschwenken
des oberen Teiles
der Steuersäule 17 wird über nicht gezeigte Steuerleitungen bewirkt, daß die Kolbenzylindereinrichtung
14 den Sitz entsprechend vor- und zurückkippt. So kann ein auf dem Sitz sitzender
Beobachter des laufenden Bildes durch Betätigen des Handrades 20 den Sitz diejenigen
Stellungsänderungen machen lassen, die zum Steigen oder Abwärtsfliegen und zum Links-oder
Rechtsfliegen eines Flugzeuges gehören.
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Die Steuersignale, welche die Stellantriebe 12, 14 ansteuern, lassen
sich auch in nicht näher gezeigter, jedoch an sich bekannter-Weise, dazu verwenden,
einem Teil des laufenden Bildes eine vom übrigen Bild abweichende Bewegung zu geben.
Z.B. läßt sich der Bildteil, der das Flugzeug wiedergibt, in dem der Betrachter
zu sitzen glaubt, in seinen Bewegungen relativ zu dem übrigen Bild so steuern, daß,
der Betrachter das sieht, was er aus einem steigenden, abwärts fliegenden, nach
links fliegenden bzw. nach rechts fliegenden Flugzeug sieht. An dem Handrad ist
auch noch eine Tastatur 21 vorgesehen, mit der sich über nicht gezeigte Steuerleitungen
der Ablauf des gesamten laufenden Bildes oder eines Teiles dieses Bildes, also z.B.
die Fluggeschwindigkeit des Flugzeuges, in dem der Betrachter zu sitzen glaubt,
beschleunigen oder verlangsamen läßt.
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