DE3235745C2 - Turbinenschaufelabdichtung für Gasturbinenmaschinen - Google Patents
Turbinenschaufelabdichtung für GasturbinenmaschinenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Turbinenschaufelabdichtung für
Gasturbinenmaschinen, die von einem Turbinengehäuse getragen wird,
mit einem einseitig radial verschlossenen Wabenabdichtungsring, in
dem sich die Zellen der Waben im wesentlichen radial erstrecken
und die wenigstens teilweise mit einem Isolationsmaterial durch
Flammspritzen gefüllt sind. Die Erfindung betrifft ferner ein
Verfahren zur Herstellung einer solchen Wabendichtung.
Diese Art von Abdichtungen werden verwendet, um eine Gaspfadabdichtung
zwischen den umlaufenden Turbinenschaufeln und
einem diese radial unmittelbar umschließenden (feststehenden)
Turbinengehäuseabschnitt zu bewirken. Es ist ferner bekannt, daß zwischen
den Turbinenschaufelspitzen (sog. Deckbänder) und der Oberfläche
der Abdichtung in jedem Betriebszustand der Turbine ein so gering
wie möglich zu haltender Spalt vorhanden sein muß, damit ein
Kontakt der rotierenden und der feststehenden Teile unterbunden
wird, der zu einer Beschädigung der Teile und Beeinträchtigung der
Turbinenleistung führen kann. Ein kritischer Zeitpunkt beim
Turbinenbetrieb tritt z. B. während der Verzögerung auf, wenn das
kühlere Gas über die Abdichtungen und dessen Tragstruktur hinwegtritt
und bewirkt, daß diese Strukturen rascher schrumpfen als der
die Turbinenschaufeln tragenden rotor, so daß sich die Möglichkeit
ergibt, daß sich die Abdichtung und das Deckband berühren. Um
diesen Anforderungen gerecht zu werden, sind im Stand der Technik
mehrere Vorschläge gemacht worden, wie die
Turbinenschaufelabdichtung auszubilden ist.
Aus der deutschen Offenlegungsschrift DE 30 38 371 A1 ist eine
Turbinenschaufelabdichtung der oben angegebenen Gattung bekannt,
bei der die Abdichtung aus einer entsprechend gekrümmten
Metallplatte besteht, auf der eine Honigwabenstruktur als
mechanisches Matrixverbindungsmittel für das Isolationsmaterial
angeordnet ist. Die Isolationsmaterialfüllung besteht dort aus
einer der Haftvermittlung dienenden ersten dünnen Schicht aus
NiCrAlY und einer Deckschicht aus einer Keramikmischung, z. B.
bestehend aus Zirkonoxid und Magnesiumoxid. Das gewählte
Isolationsmaterial stellt sicher, daß die thermischen Gradienten
in dem Turbinengehäuse vermindert werden und dadurch der Kontakt
zwischen den Schaufeln und der Abdichtung aufgrund thermischer
Materialexpansion auf ein Minimum reduziert ist. Nachteilig bei
dieser Ausführungsform ist hierbei, daß zur Erzielung der
erwünschten geringen Spaltbreite zwischen Abdichtung und
Turbinenschaufelspitzen die Abdichtung mit extrem genauen
Toleranzen hergestellt werden muß und daher sehr teuer in der
Herstellung ist.
Andererseits ist in dem US-Patent 3 126 149 eine
Turbinenschaufelabdichtung beschrieben, bei der die Isolation aus
einem aufgeschäumten Metall, z. B. Aluminium mit NaSiO₂ besteht. Die
dort zur Stützung des Isolationsmaterials verwendete Wabe ist
vollständig ausgeschäumt. Die Abdichtung ist so dimensioniert, daß
die zu den Turbinenschaufeln weisende Oberfläche beim Erreichen
der maximalen Turbinenbetriebstemperatur während der ersten
Einsätze mit den Turbinenschaufelspitzen in Berührung kommt und
von diesen leicht abgerieben, d. h. eingeschliffen wird.
Während dieses Einschleifens aufgrund des gewählten, aufgeschäumten
Materials möglich ist, und somit eine optimale, geringe
Spaltbreite erhalten wird ist idese Vorgehensweise bei der
Abdichtung gemäß der erwähnten DE 30 38 371 A1 aufgrund des dort
als Isolation verwendeten Keramikmaterial weder möglich noch
vorgesehen. Andererseits ist das in dem US-Patent erwähnte
Material nicht geeignet, eine gute thermische Isolation zu
bewirken.
Aus der DE-OS 28 38 250 ist ein Schleifgegenstand bekannt, der einen
Metallgrundkörper besitzt, in dem mit Aluminiumoxid überzogene
Siliciumcarbidteilchen dispergiert sind. Der Überzug soll die
Diffusion oder Auflösung der überzogenen Teilchen in das
Grundmetall bei erhöhter Temperatur hemmen, wodurch eine höhere
Lebensdauer des Schleifgegenstandes gewährleistet ist. In der
Offenlegungsschrift sind als Beispiele solcher Schleifgegenstände
Turbinenschaufelspitzen erwähnt, die zur Erzeugung des Spaltes
zwischen Abdichtung und Turbinenschaufeln härter und
abschleifender als die Abdichtung sein müssen. Die Verwendung
eines solchen Materials zur Füllung der Wabenstruktur einer
Turbinenschaufelabdichtung würde daher zum einen aufgrund der im
wesentlichen aus Metall bestehenden Grundstruktur des Materials
keine ausreichende Isolation bewirken und zum anderen eine
abriebfeste Füllung bilden, die von den Turbinenschaufelspitzen
zur Erzeugung des Dichtungsspaltes nicht eingeschliffen werden
könnte.
Aus der offengelegten französischen Patentanmeldung 2 258 524 ist
eine Turbinenschaufelabdichtung bekannt, die einen von einer
Metallplatte einseitig radial verschlossenen Wabenabdichtungsringabschnitt
aufweist, dessen Zellen durch Flammspritzen mit einem
abreibbaren Füllmaterial gefüllt sind. Das Füllmaterial besteht
aus einer Mischung reinen Nickels und nickel-überzogenen
Aluminiumteilchen, die aufgrund des Ni-Überzugs nach dem
Flammspritzen eine bessere Haftung untereinander haben. Zwar
erlaubt das verwendete Material einen Einschleifvorgang zwischen
Abdichtung und Turbinenschaufeln, eine Isolationswirkung wird
jedoch in keiner Weise erreicht.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, bei einer
Turbinenschaufelabdichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1
das Anlauf- oder Einschleifverhalten durch Materialauswahl zu
verbessern und die Abdichtung und ihren Träger effektiv
voneinander zu isolieren, um das thermische Ansprechen der Teile
zu vermindern.
Zur Lösung dieser Aufgabe sind bei einer gattungsgemäßen
Turbinenschaufelabdichtung die Merkmale des Anspruchs 1
vorgesehen, und bei einem Verfahren zur Herstellung der
gattungsgemäßen, einseitig verschlossenen Wabendichtung die
Merkmale des Anspruchs 4.
Durch das Flammverspritzen des aus mit einer Metallegierung
vorbeschichteten Bentonitteilchen bestehenden Pulvers wird eine
Turbinenschaufelabdichtung geschaffen, welche die erwünschten
Isoliereigenschaften sowie bei ausreichender Härte der
Beschichtung ein günstiges Einschleifverhalten ermöglicht.
Gemäß der Erfindung wird das isolierende Pulver bis zu
erwünschten Dickenabmessung in den Zellen der Wabe durch
Flammspritzen abgeschieden. Das bevorzugte isolierende Pulver ist
ein NiCrAl beschichtetes Bentonit-Pulver, bei dem die Partikel aus
Bentonitkernen bestehen, die mit einer NiCrAl-Legierung
beschichtet sind.
Durch die gleichmäßige Auftragung wird eine isolierende Struktur
erzeugt, die die erwünschten Eigenschaften aufweist, ohne daß eine
weitere Behandlung neben dem Flammspritzen erforderlich ist.
Die Isolation vermindert die Schrumpfungsrate der Abdichtung, und
demgemäß die Wahrscheinlichkeit einer Berührung zwischen der
Abdichtung und dem Deckband der Turbinenschaufeln. Da die Abstände
bzw. Spielräume der Maschine für den obengenannten kritischen
Zustand ausgewählt sind und der Spaltabstand durch das
Einschleifen erzeugt wurde, ermöglicht die Verwendung dieser
Isolierung zudem eine Verminderung der Maschinen-
Konstruktionsspiele, wodurch sich eine Maschine höherer Leistung
wegen der verminderten Leckage an der Abdichtung vorbei ergeben.
Die Erfindung wird im folgenden beispielsweise unter Bezugnahme
auf die Zeichnung näher erläutert; es zeigt
Fig. 1 eine Teilschnittansicht durch eine Turbine, wobei die Lage
der Wabendichtung dargestellt ist,
Fig. 2 eine vergrößerte Schnittansicht der an der Abdichtung
vorgenommenen Beschichtung, und
Fig. 3 eine vergrößerte Schnittansicht der Abdichtung.
Gemäß der Fig. 1 sind die Wabenabdichtungen 2 und 4 von einem
Dichtungsring 6 getragen, der innerhalb des Turbinengehäuses 8
angeordnet ist. Die Abdichtung 2 weist einen kleineren Durchmesser
auf als die Abdichtung 4 auf und steht mit den Deckbändern 10 der
Turbinenschaufel 12 im Bereich der voreilenden Ränder dieser
Deckbänder im Eingriff. Die Abdichtung 4 weist einen größeren
Durchmesser auf und umgibt in enger Nachbarschaft eine zentrale
Rippe 14 dieser Deckbänder. Vorzugsweise weisen die Abdichtungen
zu den Deckbändern ein minimales Spiel auf, um die Leckage von Gas
an diesen Dichtungen vorbei zu vermindern; das Wabenmaterial ist
als Abdichtung ausgewählt, da es sich bei einem Kontakt mit den
Schaufeldeckbändern während Motor- bzw. Maschinen-
Übergangszuständen rasch abnutzt, ohne auf die Turbine nachteilige
Einflüsse auszuüben.
Es ist wünschenswert, die Wärmeübertragung von dem durch die
Turbine durchtretenden Gas auf die Dichtungen zu vermindern, so
daß die Veränderungsrate des Durchmessers der Dichtungen während
der Maschinen-Übergangszustände vermindert wird. Wie vorstehend
ausgeführt, konnte dies dadurch erfolgen, daß ein isolierendes
Material in Pasten- bzw. Breiform manuell in die Wabendichtungen
eingepackt wurde. Ein derartiger Vorgang war zeitraubend und
führte nicht zu einer gleichförmigen Verteilung der Paste in den
Öffnungen der Abdichtung, insbesondere wenn die
Dichtungsöffnungen nur teilweise gefüllt werden sollten. Zur
Herbeiführung einer besseren und verläßlicheren Isolierung wurde
gefunden, daß ein geeignetes Isolierpulver in die Abdichtung
hinein flammgespritzt werden kann und der erwünschte gleichförmige
Isoliereffekt mit der erwünschten Tiefe der Isolation in den
Wabenräumen oder -zellen herbeigeführt werden kann. Überdies
bewirkt das Flammspritzen eine bessere Haftung des
Isolierungsmaterials mit gleichmäßigeren Isolationseigenschaften. Das
Material wird durch das Flammspritzen überdies mit der erwünschten
Härte ausgehärtet, so daß eine weitere Wärmebehandlung der
Abdichtung mit der dahin befindlichen Isolation vermieden wird.
Wie in der Fig. 2 gezeigt ist, weist die bienenwabenartig
gestaltete Turbinenschaufelabdichtung 2 Öffnungen oder Hohlräume
16 auf, die sich in ihr radial erstrecken, wobei die äußeren Enden
dieser Hohlräume oder Zellen durch den umgebenden Dichtungsring 18
geschlossen sind. Zur Erzielung der erwünschten Isolation dieser
Abdichtung wird ein geeignetes isolierendes Pulver mit den
erwünschten isolierenden Eigenschaften mit der erwünschten Tiefe
in die Hohlräume oder Zellen hinein flammgespritzt. Bei der
speziell dargestellten Abdichtung beträgt die Zellenabmessung 1,59
mm und die Höhe der Wabe beträgt 2,54 mm. Das Pulver wird in die
Zellen hinein flammgespritzt, um eine Isolation 28 mit einer Tiefe
von 1,27+0,5 mm innerhalb der Zellen zu bilden. Es ist
anzumerken, daß diese Abmessungen nur beispielsweise angegeben
werden, und daß die Zellengröße oder die Isolationstiefe im Rahmen
der Erfindung nicht kritisch sind.
Das bevorzugte Pulver besteht aus Partikeln von Bentonit, mit
normalerweise 70 Gew.-% SiO₂ und 20 Gew.-% Al₂O₃; diese Partikel
sind mit einer Mischung aus NiCrAl beschichtet, um eine
Zusammensetzung in dem Pulver von 1,5 bis 6,5% Chrom, 1,0 bis 6,0
% Aluminium, 18 bis 24% Bentonit und dem Rest Nickel zu erzeugen.
Dieses spezielle Pulver liefert eine sehr zufriedenstellende
isolierende Beschichtung. Die Abdichtungen werden vorzugsweise vor
dem Flammspritzen gereinigt, um eine gute Verbindung mit dem
isolierenden Material sicherzustellen; danach wird das Pulver mit
einer herkömmlichen Spritzausrüstung versprüht, die die erwünschte
Beschichtungsdichte erzeugen kann.
Das isolierende Pulver kann beispielsweise mit einer Flammspritzeinrichtung
20 aufgesprüht werden, die eine Düse 22
aufweist, welche eine Flamme 24 gegen die Abdichtung abgibt. Das
Pulver wird über ein Rohr 26 zugeführt, und durch die Düse zum
Eintritt in die Flamme und zur Ablagerung auf der Abdichtung
abgegeben. Die Düse wird axial relativ bezüglich der Abdichtung
und parallel zu deren Oberfläche bewegt, während der Teil zur
Ablagerung des Materials rotiert. Die Düse wird auch vorzugsweise
axial an der Abdichtung vorbei während der Umfangsbewegung
vorbeibewegt, um eine gleichförmige Ablagerung in allen Zellen der
Abdichtung sicherzustellen. Die normale Flammspritz-Abscheidung
überdeckt einen verhältnismäßig kleinen Bereich und wäre
normalerweise nicht weit genug, um die Zellen über die gesamte
Breite der Abdichtung ohne diese axiale Bewegung zu füllen. Gemäß
der Darstellung wird die Isolation 28 nur von dem unteren Teil der
Zelle bis hinauf zur erwünschten Tiefe angebracht. Es wurde
gefunden, daß durch Flammspritzen in der beschriebenen Weise im
wesentlichen nichts von dem isolierenden Pulver an den
Seitenwänden der Abdichtung zwischen der Isolation und dem offenen
Ende der Abdichtung anhaftet.
Claims (5)
1. Turbinenschaufelabdichtung, die von einem Turbinengehäuse
(18) getragen wird, mit einem einseitig radial
verschlossenen Wabendichtungsring (2, 4), in dem sich die
Zellen der Waben im wesentlichen radial erstrecken und die
wenigstens teilweise mit einem Isoliermaterial (28) durch
Flammspritzen gefüllt sind, dadurch gekennzeichnet, daß
das flammgespritzte Isoliermaterial (28) aus mit einer
Metallegierung vorbeschichteten Bentonit-Tonpartikeln
besteht.
2. Turbinenschaufelabdichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Ring (18) vorgesehen ist, der am
äußeren Umfang des Wabendichtungsrings (2, 4) angeordnet
ist.
3. Turbinenschaufelabdichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das Isoliermaterial (28) aus
mit NiCrAl vorbeschichteten Bentonit-Tonmpartikeln besteht.
4. Verfahren zur Herstellung einer von einem Turbinengehäuse
getragenen, einseitig verschlossenen Wabendichtung,
in der die Zellen der Waben im wesentlichen radial
verlaufen und die wenigstens teilweise mit einem Isoliermaterial
durch Flammspritzen gefüllt werden, dadurch gekennzeichnet,
daß das aufzuspritzende Isoliermaterial aus
einem Pulver besteht, das aus Bentonit-Tonpartikeln besteht,
die mit einer Metallegierung beschichtet sind.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß das aufzuspritzende Pulver in Form von Partikeln vorliegt,
welche einen Bentonitkern mit einer NiCrAl-Beschichtung
haben.
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