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Die Erfindung bezieht sich auf eine Anordnung
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zum Drehen und Schwenken von front- und heckseitigan Traktoren oder
dergleichen angeordneten Wendepflügen mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs
1.
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Bekanntlich hat es sich speziell bei mehrscharigen Wendepflügen als
vorteilhaft erwiesen,den Pflugrahmen vor Beginn des Wendevorganges einzuschwenken.
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Man erreicht dadurch einen kleineren Abstand zwischen Pflugschwerpunkt
und Wende-Achse und damit ein geringeres Drehmoment. Außerdem wird die Bodenfreiheit
vergrößert. Nachdem zunächst getrennte Regelgeräte für die beiden Vorgänge benutzt
wurden, ist es gemäß der DE-OS 3046 145 möglich, mit nur einem externen Steuerventil
beide Vorgänge einzuleiten. Dies wird dadurch erreicht, daß der Schwenkzylinder
an die Hydraulikleitungen des Drehzylinders angeschlossen ist. Bei Betätigung eines
externen Steuerventils bewegt sich auf Grund des geringeren Widerstandes zunächst
der Schwenkzylinder und irgendwann setzt dann der Drehvorgang ein. Während der Drehvorgang
automatisch abläuft, muß das Rückschwenken des Pflugrahmens durch eine erneute Ventil
betätigung eingeleitet werden.
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Dieser zweite Schaltvorgang ist an sich schon nachteilig und erfordert
ein zweites Schaltventil, wenn Front- und Heckpfluge unabhängig voneinander gedreht
und geschwenkt werden sollen.
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Die naheliegende Lösung, einen Front- und Heckpflug in Parallel schaltung
zu betreiben, verbietet sich deswegen, weil nicht mit letzter Sicherheit Fehler
beim Drehen auszuschließen sind. Wenn z.B. ein Pflug durch äußere Widerstände hängen
bleibt, während der andere gedreht wird, stehen beide phasenverschoben, so daß ein
Arbeiten nicht mehr möglich ist.
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Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Anordnung der in Rede stehenden
Art so auszugestalten, daß mit nur einem Schaltventil beide Pflüge unabhängig voneinander
bedient werden können, wobei das Rückschwenkendes Pflugrahmens ohne erneuten Schaltvorgang
erfolgen soll. Die Ausgestaltung soll einfach sein und keine zusätzlichen Bauteile
oder Kosten erfordern Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt mit den Merkmalen des kennzeichnenden
Teils des Anspruchs 1.
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Die Vorteile dieser Lösung liegen darin, daß als Schaltventil ein
handelsübliches 4/3-Wege-Ventil verwendet werden kann, das eine Mittelstellung sowie
eine Vorwärts- und Rückwoårtsstellung besitzt.
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Da im Gegensatz zu den bekannten Ausführungen der Schwenkzylinder
erst nach der Umsteuereinrichtung an die Arbeitsleitungen bzw. die Arbeitsräume
des Drehzylinders angeschlossen ist,entfallen auch Mengenteiler oder Drosseln, die
sonst eine bestimmte Arbeitsfolge bewirken sollen.
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Außerdem kann auf einen Sperrblock am Schwenkzylinder verzichtet werden,
sofern in der Umsteuereinrichtung ein entsperrbares Rückschlagventil eingebaut ist.
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Die erfindungsgemäße Lösung eignet sich in erster Linie für Umsteuereinrichtungen,
die in Blockform getrennt von den Zylindern ausgeführt sind.
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Bei integrierten Bauweisen, d.h. bei Umsteuereinrichtungen im Zylinderkopf,
müssen ggf. ein oder zwei zusätzliche Anschlüsse vorgesehen werden.
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Anhand eines in den Abbildungen zum Teil mit Hilfe von Hydrauliksymbolen
dargestellten Ausführungsbeispieles wird die Erfindung näher erläutert.
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Figur 1 zeigt einen hydraulischen Schaltplan.
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Figur 2 zeigt eine gegenständliche Anordnung eines Dreh- und Schwenkzylinders.
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Ein Steuerventil 1 ist in Form eines 4/3-Wege-Ventils mit den Anschlüssen
P, A, B und T und den Schaltstellungen "O", "a" und "b" ausgeführt.
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Der Anschluß P ist mit einer nicht näher dargestellten Druckquelle
2 verbunden. Vom Anschluß T führt eine Ablaufleitung 3 zu einem Vorratsbehälter
4 An die Arbeitsanschlüsse A und B sind Leitungen 5 und 6 angeschlossen, die zu
Druckanschlüssen P1 und P2 von Umsteuereinrichtungen 7 und 8 führen,
die
weiterhin Ablaufanschlüsse T1 und T2 sowie Arbeitsanschlüsse A1 und B1 bzw. A2 und
B2 besitzen Die Umsteuereinrichtungen 7 und 8 sind nicht im einzelnen dargestellt.
Es sind jedoch druckabhängig umsteuernde Umsteuereinrichtungen, die zunächst die
Verbindungen g D P1 - B1 und A1 - T1 bzw. P2 - B2 und A2 - T2 herstellen und bei
Erreichen eines Umschaltdruckes die Verbindungen P1 - A1 und B1 - T1 bzw.
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P2 A A2 und 82 ~ T2 herstellen. Beispiele für diese Art der Umsteuerung
sind aus der deutschen Offenlegungsschrift 3014 326 sowie den älteren Patentanmeldungen
P 3122 594 und P 3212 285 ersichtlich.
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Von den Arbeitsanschlüssen A1 und B1 bzw. A2 und B2 verlaufen Arbeitsleitungen
9 und 10 bzw. 11 und 12 zu Arbeitsräumen 13 und 14 bzw. 15 und 16 von Drehzylindern
17 bzw.18. Der Drehzylinder 17 möge einem Frontpflug und der Drehzylinder 18 einem
Heckpflug zugeordnet sein. Von den Arbeitsleitungen 9 und 10 zweigen Leitungen 19
und 20 ab, die zu Arbeitsräumen 21 und 22 eines frontseitigen Schwenkzylinders 23
führen. In gleicher Weise zweigen von den Arbeitsleitungen 11 und 12 Leitungen 24
und 25 ab, die zu Arbeitsräumen 26 und 27 eines heckseitigen Schwenkzylinders 28
führen. Von der Leitung 5 zweigt eine Leitung 29 zum Ablaufanschluß T2 ab. Die Leitung
6 ist über eine abzweigende Leitung 30 mit dem Ablaufanschluß T 1 verbunden. Der
Mittelstellung 110 des Steuerventils 1 entspricht die Verbindung P-T bei geschlossenen
Anschlüssen A und B.
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Die Arbeitsstellungen "a" und b" entsprechen den Verbindungen P-A,
B-T bzw. P-B, A-T.
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In Figur 2 sei beispielsweise der heckseitige Aufbau beschrieben,
wobei die Bezugszeichen von Figur 1 für funktionell gleiche Teile beibehalten werden.
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Mit Hilfe einer nicht näher dargestellten Dreipunktaufhängung kann
ein Pfluggestell 31 an einen Traktor oder dergleichen befestigt werden. Das Pfluggestell
besitzt einen Querbalken 32, an dem. sich Anschläge 33 und 34 sowie eine Drehachse
35 befinden.
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An der Drehachse 35 ist ein Arm 36 befestigt, der mit den Anschlägen
33 und 34 zusammenwirkt. Der Drehzylinder 18 ist einerseits am Pfluggestell 31 und
andererseits am Arm 36 befestigt. Der Arm 36 ist starr mit einer Doppeigabel 37
verbunden, an deren einem Ende ein Pflugrahmen 38 um eine Achse 39 drehbar gehalten
ist.
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Das andere Ende der Doppel gabel 37 besitzt eine Achse 40, die als
Widerlager für den Schwenkzylinder 28 dient, dessen anderes Ende an einer Achse
41 am Pflugrahmen 38 angreift. An dem Pflugrahmen 38 sind nicht näher dargestellte
Pflugschare befestigt.
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Die Umsteuereinrichtung 8 kann am Pfluggestell 31 befestigt sein.
Wenn z.B. der heckseitige .Pflug gewendet werden soll, schaltet der Bedienende das
Steuerventil 1 von der Mittelstellung 11011 in die Arbeitsstellung "b" entsprechend
den Verbindungen P-B und A-T. über die Leitung 6 wird daher der Druckanschluß P2
der Umsteuereinrichtung 8 mit Druck versorgt, welche zunächst die Verbindungen P2
- B2 und A2 - T2 herstellt.
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Das Druckmittel gelangt daher auch in die Arbeitsräume 27 und 16 Da
der Arbeitswiderstand des Schwenkzylinders 28 gering ist, findet zunächst ein Schwenken
statt Bei diesem Schwenken bewegt sich der Pflugbalken 38 um die Achse 39, während
sich der Abstand zwischen den Achsen 40 und 41 durch den ausfahrenden Schwenkzylinder
28 vergrößert.
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Bei diesem Vorgang nähert sich der Schwerpunkt des Pfluges immer mehr
der Drehachse 35, so daß ggf. schon während des Schwenkens die Kraft des Drehzylinders
18 ausreicht, um den Drehvorgang einzuleiten.
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Die Umsteuerung im Sinne der Verbindungen P2 - A2 und B2 - T2 erfolgt
automatisch druckabhängig im Totpunktbereich. Während das Drehen nach dem Totpunkt
zunächst kaum Kraft erfordert, müßte zum Rückschwenken in diesem Augenblick eine
beträchtliche Kraft aufgewendet werden mUssen, da der Pflugrahmen am Schwenkzylinder
28 oder einem äußeren Anschlag hängt und vom Schwenkzylinder 28 aufwärts gezogen
werden müßte. Die Folge ist, daß zunächst der Drehvorgang weitergeführt wird und
erst später -möglicherweise vor dem Ende der Drehung- das Rückschwenken beginnt.
Da die Arbeitsräume 15 und 26 kommunizieren, hängt dies allein von den benötigten
Kräften ab. Nach Abschluß der Dreh- und Schwenkbewegung schaltet der Bedienende
das Steuerventil 1 wieder in die Mittelstellung "O". Die Umsteuereinrichtung 8 stellt
sich selbsttätig wieder in die Ausgan-gsstellung zurück.
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Bei Verwendung eines entsperrbaren Rückschlagventiles zum Abschluß
der Arbeitsräume 15 und 26 sind sowohl Dreh- wie auch Schwenkzylinder 18 und 28
verriegelt.
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Die Vorgänge für einen frontseitigen Pflug laufen b-ei Betätigung
des Steuerventils 1 in die Arbeitsstellung "a" in genau der gleichen Weise ab, so
daß auf eine ausführliche Beschreibung verzichtet werden kann. Da die Anschlüsse
P1 und T2 bzw.
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P2 und T1 miteinander verbunden sind, bedeutet eine Druckbeaufschlagung
eines Druckanschlusses immer auch eine Druckbeaufschlagung des entsprechenden Ablaufanschlusses.
Soweit sich ein Druck so in die Arbeitsräume der nicht zur Drehung bzw. Schwenkung
vorgesehenen Zylinder fortpflanzt, schadet dies in keinem Fall, da immer nur die
Arbeitsräume betroffen sind, weiche gerade belastet sind.
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Sollte ein Pflug z.B. vor der Totlage stehenbleiben, d.h. der Drehvorgang
durch äußere Einflüsse unterbrochen worden sein, wird das Steuerventil 1 kurzzeitig
für einige Sekunden in die Mittelstelluna 11011 zurUckgeschaltet, worauf ein neuer
Drehvorgang einaeleitet werden kann. Selbst wenn durch Fehlbedienung oder dergleichen
die Pflege phasenverschoben stehen sollten, kann man dies durch die unabhängige
Bedienung für jeden einzelnen Pflug durch ein einfaches Drehen leicht beheben.
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Bezugszeichenl i ste 1 Steuerventil 2 Druckquelle 3 Ablaufleitung
4 Vorratsbehälter 5 Leitung 6 Leitung 7 Umsteuereinrichtung 8 Umsteuereinrichtung
9 Arbeitsleitung 10 Arbeitsleitung 11 Arbeitsleitung 12 Arbeitsleitung 13 Arbeitsraum
14 Arbeitsraum 15 Arbeitsraum 16 Arbeitsraum 17 Drehzylinder 18 Drehzylinder 19
Leitung 20 Leitung 21 Arbeitsraum 22 Arbeitsraum 23 Schwenkzylinder 24 Leitung 25
Leitung 26 Arbeitsraum 27 Arbeitsraum 28 Schwenkzylinder 29 Leitung 30 Leitung 31
Pfluggestell 32 Querbalken 33 Anschlag 34 Anschlag 35 Drehachse 36 Arm 37 Doppel
gabel 38 Pflugrahmen 39 Achse 40 Achse A A1 Arbeitsanschlüsse A2 B B1 ArbeitsanschlUsse
g2 P Anschluß Pl Druckanschlüsse 2 T Anschluß T1 Ablaufanschlüsse T2 "O" Mittelstelung
II II "a" Arbeitsstellungen "b" Arbeitsstellung