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Wärmekraftanlage mit Gas-Dampf-Kreisprozeß", zur voll-
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ständigen Umwandlung von Wärme in mechanische Arbeit Die Erfindung
betrifft eine Wärmekraftanlage mit einem Gas-Dampf Kreisprozeß", zwecks vollständiger
Umwandlung von Wärme in mechanische Arbeit, insbesondere für Wärmekraftwerke (Fossil-
und Kernkraftwerke) und Fahrzeugantriebe (Wasser-, Schienen- und Kraftfahrzeuge),
so'Nie zur Verwendung als Kältemaschine.
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Bei derartigen Wärmekraftanlagen ist ein Kreisprozeß erforderlich,
bei dem die Abwärme einschließlich des Arbeitsstoffs in den Kreisprozeß bei möglichst
geringem Arbeitsaufwand (Kompressorarbeit) zurückgeführt wird Eine Möglichkeit zur
Erfüllung dieser Erfordernisse ist es beispiels weise, den aus der Dampfturbine
austretenden Naßdampf isentrop auf den Siedezustand zu verdichten und somit die
Erwärmung des Speisewassers im Kessel zu umgehen. Diese Möglichkeit scheiterte jedoch
bisher, weil die Verdichtung eines Wasser/Dampf-Gemisches ohne Kondensation des
Damp anteils praktisch nicht zu bewerkstelligen ist (BWK-po/ue, 23.11.81).
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Aufgrund dieser negativen Ergebnisse ist man schon seit der Erfindung
der Dampfmaschine dazu übergegangen, eine vollständige Kondensation durchzuführen.
Dies ermöglichte zwar das Zurückführen des Kondensats in den Kessel bei minimaler
Kompressorarbeit der Kesseispeisepumpe und damit die Herstellung eines Kreisprozesses,
aber nur durch Inkaufnahme hoher Wärmeverluste, die in Form von Kondensationswärme
(= Verdamp fungswärme, bei Wasser sind dies rund 540 kcal/kg !) an die Umwelt verloren
gehen.
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Da also bei den bekannten Dampfkreisprozessen Kondensationswärme an
die Umwelt abgeführt werden muß, kann die dem Kreisprozeß zugeführte Primärwrme
zu bei dieser bekannten Betriebsweise niemals vollständig in Arbeit umgesetzt werden.
Carnot (1796 - 1832) und später CQausius (1822 - 1888) haben die grundlegende Frage
geklärt, welche Arbeitsmenge
im günstigsten Falle aus einer Wärmemenge
qzu gewonnen werden kann, wenn fUr einen Maschinenprozeß eine obere (To) und eine
untere (Tu) Temperaturgrenze gegeben und verwertbar sind.
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Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, die Erwärmung und Verdamp
fung der Speisefldssigkeit ueber den Kessel bezw. Uber den Verdampfer zu vermeiden
und damit ohne Abgabe von Kondensationswärme (und damit ohne Bildung von Kondensat)
den aus der Dampfturbine austretenden feuchten Dampf unmittelbar in den Kreisprozeß
zuruckzupumpen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, indem der Arbeitsstoff
zwischen dem überhitzten (d. h. ungesättigten) und nur wenig bis trocken gesättigten
Zustand durchlaufen wird. Da der Kreisprozeß also nur die Gas- und Dampfphase durchläuft,
kann er als 11Gas-Dampf-Kresprozeß" bezeichnet werden.
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Für eine adiabatische/isentrope Zustandsänderung im Uberhitzungs-
und Sättigungsgebiet eines Gases oder Dampfes gilt allgemein die rein empierische
Beziehung P . vX = konstant, (Poissontsches Gesetz) worin der Adiabatenexponent
X (Kappa) die Abweichung von der isothermen Zustandsänderung angibt (bei isothermer
Zustandänderung ist X = 1).
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Im Sättigungsgebiet ist für adiabatische/isentrope Kompression in
der Nähe der oberen Grenzkurve (Taulinie im T,s-Diagramm) zwischen 1 und 25 bar
fUr Wasserdampf ae = 1,155 und bei adiabatischer/isentroper Expansion im Uberhitzungsgebiet
X = 1,9 3 Dieses unterschiedliche Verhalten bei adiabatischer/isentroper Zustandsänderung
beim Durchlaufen der Druck-Volumen-Kennlinien im Uberhitzungs-und Sättigungsgebiet
ermöglicht es, in einem solchen Kreisprozeß aus der Wärme des Arbeitsstoffs mechanische
Arbeit zu gewinnen, ohne dabei +) R. C. M. Heck Mech. Engng. Bd. 52 (1930) S. 133.
Siehe auch R. Plank, Thermodynamische Grundlagen, Berlin/Göttingen/Heidelberg 1953,
s. 141, Abb. 64a.
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Abwärme an die Umwelt abführen zu müssen. Auf diese Weise ist es grund
sätzlich möglich die dem Kreisprozeß von außen zugeführte Primärwärme vollständig
(zu 100 % !) in mechanische Arbeit zu konvertieren und dam: Primärenergie, zum Beispiel
aus fossilen und nuklearen Energieträgern, im großen Maßstab (bis etwa 70 °/0) einzusparen
und im gleichen Maßstab die Umweltverschmutzung durch Schadstoffe herabzusetzen.
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Da Kaltdämpfe bezw. Kaltgase (aus niedersiedenden Flüssigkeiten durch
Wärmezufuhr erzeugt) im überhitzten und gesättigten Zustand ähnliche Abweichungen
in ihrem Druck-Volumen-Verlauf aufweisen wie die von Wasser dampf, ist es damit
auch hier grundsätzlich möglich in sich ausgeglichf und niedertemperierte Primärwärme,
z. B. Wasser-, Luft- oder erdboden wärme, mittels Kaltdampfkraftmaschinen zu nutzen
und damit eine neue, regenerative Energiequelle zu erschließen 1).
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Der kleinere Adiabatenexponent M für gesättigten Dampf hat seine Ursach
in der viel größeren Wärmeaufnahmefähigkeit (Verdampfungswärme !) geger Uber dem
von überhitztem Dampf. Da die Temperatur von gesättigtem Dampf bei der Komprimierung
demzufolge bei gleichem Ausgangsdruck weniger stc ansteigt, ergibt sich für den
rückzuführenden gesättigten Dampf bezw.
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für den Naßdampf 2) ein entsprechend kleineres Volumen und damit auch
einen entsprechend kleineren Arbeitsaufwand gegenüber dem bei der vxpar sion zuvor
aus dem überhitzten Dampf 3) (bei höherer Temperatur und größerem Volumen) gewonnenen
Arbeit. Damit erhält man aus beiden Arbeit prozeßen eine positive Differenzarbeit,
die der dem Kreisprozeß von außen zugeführten Uberhitzungswärme (= Primärwärme)
äquivalent ist.
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1) Viele sind der Meinung, man könne Wärme "ohne Vorhandensein eines
Temperaturgefälles gegen die Umgebung" nicht in mechanische Arbeit umwandeln, ohne
dabei dem zweiten Hauptsatz der Wärmelehre zwangsläufig zu widersprechen. Dieser
Irrtum infolge mangelnder Kreativitä hat die Menschheit an den Rande des Abgrundes
geführt (inergiekriese 2) Naßdampf ist ein Gemisch aus trocken gesättigtem Dampf
und siedender Flüssigkeit, die meistens in Form winziger Tröpfchen im Dampf schweb
und so eine Art Nebel bildet.
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3) Uberhitzter Dampf besitzt die Eigenschaften eines nahezu idealen
Gases. Es befolgt die Gasgesetze (P'v = P'T, P-v/T = konst.) umso genauer, je weiter
es vom Siedepunkt entfernt ist.
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Um ein möglichst großes Nutzarbeitsverhältnis (Expansionsarbeit/Kompressionsarbeit)
zufolge dieses unterschiedlichen Verhaltens aus der Warme des Arbeitsstoffs gewinnen
zu können, ist es für den praktischen Betrieb vorteilhaft, den Arbeitsstoff möglichst
hoch und während der xpansionsphase mehrmals zu überhitzen. Da bei mehrmaliger Zwischenüberhitzung
die Wärmeflache im Uberhitzungsgebiet im Verhältnis zu der in Sättigungsgebiet bezw.
Naßdampfgebiet zunehmend größer wird, erhält man auch ein zunehmend größeres Nutzarbeitsverhältnis
pro Arbeitszyklus und damit auch eine zunehmend höhere Leistungsdichte der Wärmekraftanlage
gegenüber bei nur einmaliger Uberhitzung.
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Die mit der Erfindung erzielbaren wesentlichsten Vorteile sind: a)
Bei Wärmekraftwerken (Fossil- und Kernkraftxerken) Einsparung von 60...70 % an Primärenergie
und in der gleichen Größenordnung reduziert Schadstoffabgabe bei gleicher Kraftwerksausgangsleistung.
(Der Mehraufwand von etwa 50 % an Maschinen -(an Dampfturbinen und Kompressoren)-
ist durch Einsparung des Kraftwerkskondensators, der Kesselspeisepumpe und der Kühltürme
etwa ausgeglichen.) b) Betrieb der Wärmekraftwerke unabhängig von irgendwelchen
Kühlsystemen (Kühltürmen, Flußläufen, Seen usw.), da keine Warme an die Umwelt abgegeben
werden muß. Dadurch freizügige Standortwahl, insbesondere für Kernkraftwerke.
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c) Anwendung der Wärmekraftmaschine mit dem "Gas-Dampf-Kreisproze"
an Fahrzeugantrieben (für Wasser-, Schienen- und Kraftfahrzeuge) bei hoher Wärmewirkungsgrad
(th = 1) und damit etwa 6o...7o °,% verminderter Kraftstoffverbrauch und Schadstoffabgabe
bei gleicher Ausgangsleistung d) Bereitstellung einer neuen, regenerativen nergiequelle
aus Umwelt wärme, insbes. aus Wasser- und Luftwarme, bei relativ hohem Nuzzwrrregefälle
(T = 80 OC) und überall leichter Zugänglichkeit laser.
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m Luft und Erdboden) sowie dauernde Nutzungsmöglichkeit (Tag und
Nacht, Sommer und Winter) durch Bau von Kaltdampfkraftanlagen bezw. von Kaltdampfkraftwerken
im großen Maßstab.
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e) Erzeugung von Elektrizität und Wasserstoff mit der nach d) ausreichend
erzeugbaren mechanischen Arbeit bei kontinuierlicher Auslastung der Kraftwerke und
damit vollständige Lösung des heutigen vnergieproblems ohne Umweltbelastung. (Einführung
einer sogenannten "Elektrizitäts-und Wasserstoffwirtschaft" durch Bau von Kaltdampfkraftwerken.)
Ein
Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestell und wird im
folgenden näher beschrieben. Es zeigen Abb. 1 das grundsätzliche Schaltbild der
Wärmekraftanlage bei einmaliger Uberhitzung Abb.1.1 eine Teilzeichnung zu Abb. 1
bei Betrieb mit einer Kolbenmaschine Abb. 2 das Druck-Volumen-Diagramm (P,v-Diagramm)
zu Abb. 1 bei einmaliger Uberhitzung Abb. 3 das Temperatur-Entropie-Diagramm (T,s-Diagramm)
zu Abb. 1 und bei einmaliger Uberhitzung Abb. 4 das P,v-Diagramm bei dreimaliger
Uberhitzung Abb. 5 das T,s-Diagramm bei dreimaliger Uberhitzung.
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Die grundsätzliche Ausführung der Wärmekraftanlage für Heiß- oder
Kaltdampfbetrieb gemäß dem Schaltbild Abb. 1 und 1.1, besteht aus folgenden Bauelementen:
a Dampferzeuger (Kessel zur Erzeugung von Sattdampf für Inbetri nahme) b Entnahmeventil
c Uberhitzer t Turbine (Expansionsmaschine) k Kompressor (Verdichter) e Kolbenmaschine
mit Einlassventil v und Rückschlagventil r (als Teilzeichnung zu Abb. 1).
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FUr die Inbetriebsetzung der Wärmekraftanlage (Abb. 1 und 1.1) wird
im Dampferzeuger a durch Zuführung von Flüssigkeits- und Verdampfungswärme qf +
qr zunächst trocken gesättigter Dampf (Sattdampf) vom Zustand 1 (Abb. 1) erzeugt.
Danach wird über das Ventil b dem Uberhitzer c soviel Sattdampf zugeführt, daß bei
weiterer Aufheizung im Uberhitzer c it Uberhitzungswärme qü der Betriebsdruck P
- bei entsprechender Dampfentnahme - konstant bleibt (Abb. 2 und 3). Dies wird erreicht,
indem während der Inbetriebsetzung der in den Uberhitzer einströmende Dampf bei
zunehmender Volumenzunahme im "Durchlauf" bis in den Zustand 2 überhitzt wird (bis
Tü) ) und die Dampfentnahme über die Expansionsmaschine so bemessen wird, daß der
Betriebsdruck möglichst konstant bleibt. Bei Inbetriebnahme müssen die Maschinen
"angeworfen" werden.
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Die Regelung auf konstante Drehzahl - z. B. bei Kraftwerksbetrieb
-bei variabler Leistungsanforderung kann, wie bisher, durch entsprechende Temperaturänderung
oder auch durch Zu- oder Abschalten parallel besrifbener Uberhitzer oder durch Zu-
oder Abschalten parallel laufender Maschinensätze oder durch alle drei genannten
Maßnahmen gleichzeitig vorgenommen werden.
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Bei der Ausführung als Kolbenmaschine (Abb. 1.1) wird die Expansion
und Kompression in einem einzigen Zylinder durchgeführt. Es können jedoch auch zwei
voneinander getrennte Zylinder verwendet werden, wobei in einem die Expansion und
im andern die Kompression durchgeführt wird.
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Die Ausführungen nach Abb. 1 und 1.1 können sowohl mit Reißdampf als
auch mit Kaltdampf betrieben werden. Für eine optimale Anpassung der Siedetemperatur
an den zur Verfügung stehenden Energieträger bezw.
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Primärwärmequelle sind entsprechend geeignete Arbeitsstoffe zu verwenden.
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Abb. 2 zeigt das (unmaßstäbliche) P,v-Diagramm für die Wärmekraftanlage
der Ausführung nach Abb. 1 und 1.1. Die in Abb. 2 angegebenen Adiabatenexponenten
X gelten für überhitzten und gesättigten Wasserdampf in Druckbereich von 1-25 bar.
Die Adiabate 2->3 mit # = 1,3 gilt für die Expansion im Uberhitzungsgebiet und
der Adiabatenexponent M = 1,135 für die Adiabate 3->1 im Sättigungsgebiet in
der Nähe der Taulinie x = 1 (x = Dampfgehalt) 1). Mit den angegebenen Exponenten
erhält man für v1 ein um etwa 23 % 2) vermindertes Volumen gegen v2 bei gleichem
Druck P1 = p2 (Abb. 2). Mit zunehmendem Druckverhaltnis P2/P3 vermindert sich auch
das Volumenverhältnis v2/v1 entsprechend. Bei P2/P3 = 10^/1 wird z. B. v1 um 40
% kleiner als v2.
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1) Zwischen x = 0 und x = 1 spricht man von "feuchtem Dampf" oder
"Naßdampf". x = 0,9 ist z. B. feuchter Dampf mit 1 - x = 0,1 Flüssigkeitsanteil,
oder eine Mischung aus 90 % Dampf und 10 % Flüssigkeit.
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2) Berechnet mit der allgemeinen Gleichung: v2/v1 l (P1/P2) 1/ Mit
p2/p3 = 10/1 , # 2->3 ' 1,3 , 3 = 1,135 wird v1 = 0,773 v2 bei v2 = 1. Die Indizes
der Rechenwerte beziehen sich auf Abb. 2.
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Da zur Gewinnung von mechanischer Arbeit aus dem Kreisprozeß der Adiabatenexponent
X für die Expansion größer sein muß als für die Kompression ( # 2->3 > #3
->1 ) geht hervor, daß ein Betrieb allein im Uberhitzungsgebiet oder allein im
Sättigungsgebiet nicht möglich ist, da in jedem dieser beiden hypothetischen Betriebsfälle
beide P,v-Kurven Deckungsgleich wären und somit keine (positive) Differenzarbeit
übrig bleiben würde.
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Um den Kreisprozeß Optimal zu betreiben (Schließung des Kreisprozesses
bei Punkt 1) ist Voraussetzung, daß soweit in das Naßdampfgebiet expandiert wird
(von Punkt 2' bis 3, Abb. 3), daß die Entropiedifferenzen bis zur Erreichung der
Taulinie (x = 1) gleiche Energieinhalte ausweise Es muß also sein: 53 - 54 = S3,
- S3 (Abb. 3). Entsprechendes gilt auch bei mehrmaliger Zwischenüberhitzung (Abb.
5). Ferner ist für einen optimalen Betrieb Voraussetzung, daß im Kreislauf keine
andersartigen Dämpfe oder Gase (mit anderen Taupunkten) als das des eigentlichen
Arbeitsstoffs eingeschlossen sein dürfen, wie z. B. Lufteinschlüsse.
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Diese würden die Kompressorarbeit unnötig vergrößern und damit unter
Umständen die Leistung der Wärmekraftanlage stark herabsetzen.
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Sämtliche Anlageteile, außer dem wärmeaufnehmenden Verdampfer und
Uberhitzer sowie dessen Zu- und Ableitungen, müssen gegen innere Wärmeabgabe (bei
der Heißdampfkraftanlage) bezw. gegen äußere Wärmeaufnahme bei der Kaltdampfkraftanlage)
gut wärmeisoliert sein.
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Wie aus dem P,v-Diagramm (Abb. 4) zu ersehen ist, wird die effektive
Nutzarbeitsfläche umso größer, je öfters man überhitzt. Das N-utzarbeits verhältnis
(Expansionsarbeitsfläche / Kompressionsarbeitsfläche) ist hier wesentlich größer
als bei nur einmaliger Uberhitzung (Vergleich Abb. 4 mit Abb. 2). Dies geht auch
aus dem Vergleich der beiden T,s-Diagramme (Abb. 5 mit Abb. 3) hervor. Für den praktischen
Betrieb ist es daher vorteilhaft, eine mehrmalige Zwischenüberhitzung vorzusehen.
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Aus Abb. 4 und 5 läßt sich bei 3-maliger Zwischenüberhitzung (bei
Tü = u 500 Oc) ein Nutzarbeits- bezw. Nutzwärmeverhältnis abschätzen von: Expansionswärmefläche
1-2-3-4-5-6-7-8-1 3 Kompressionswärmefläche 7-1-8-7 1 d. h. die Expansionsarbeit
ist etwa 3-mal so groß als die Kompressorarbeit.
Dies bedeutet,
daß bei 3-maliger Uberhitzung (bei Tü # 50C OC) etwa 75 % von der insgesamt in mechanische
Arbeit umgesetzten Warme als Effektivarbeit (Weff) nach außen abgeführt und 25 %
dem Kreisprozeß wieder in Form von Wärme und potentieller Energie zurückgeführt
werden 1 Die nach außen abgeführte Arbeit Weff entspricht dabei der vom Kreisprozcß
von außen aufgenommenen Drimärwärme qü ges . Es ist also: Weff äquivalent qü ges.
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Der theoretische thermische Wirkungsgrad der Wärmekraftanlage (Expansionsmaschine
plus Kompressionsmaschine) ergibt sich somit zu: Wab W2,3 - W2,3 - W3,1 Weff (75
%) nith,Anlage qzu qü ges. qü ges. (75%) Der theoretische thermische Wirkungsgrad
der Expansionsmaschine allein ist selbstverständlich im besten Falle nicht größer
als der einer idealen CARNOT-Maschine. Da hier die Abwärme in den Kreisprozeß zurückgeführt
wird ist der theoretische Gesamtwirkungsgrad eben 100 % ! 2) Wegen der Rückführung
des Arbeitsstoffs ist es also nicht notwendig, den Arbeitsstoff während der Expansionsphase
bis auf 0 K zu entspannen, um einen Wärme wirkungsgrad von 100 % zu erreichen 1)
Bei Dampfkreisprozessen mit vollständiger Kondensation des Abdampfes erreicht man
dagegen ein wesentlich höheres Nutzarbeitsverhältnis. ormalerweise beträgt dieses
bei Dampfkraftwerken etwa 99/1, d. h. 99 e5 der in mechanische Arbeit im Kreisprozeß
umgesetzten Wärme können als Effektivarbeit nach außen nutzbringend abgeführt werden,
während nur etwa 1 % der Arbeit der Kesselspeisepumpe wieder zugeführt werden müssen.
Wie schon erwähnt, muß aber dieser Vorteil durch einen sehr hohen Prlmärwärmeverlust
erkauft werden, der in Form von Kondensationswärme verloren geht nd etwa 60...70
% des gesamten Wärmebedarfs des Kraftwerks ausmacht. Für das RiLckpumpen des Abdampfes
müssen im obigen Falle zwar bei gleicher Kraftwerksausgangsleistung etwa 2.25 %
= 50 % mehr an MaschInen (Dampfturbinen und Kompressoren) investiert werden, dafür
können aber der Kraftwerkskrrdensator, die Kesselspeisepumpe, die Kühltürme sowie
die gesamte Abwärme, die etwa 60...70 % der Primirenergie betrugt (ohne Berücksichtigung
der regenerativen Speisewasservorwärmung), eingespart werden.
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2) Die heutige Lehrmeinung - und die schon seit mehr als 150 Jahre
-besagt jedoch, daß man Warme nur teilweise in mechanische Arbeit umwandeln könne,
da eine vollständige Umwandlung letzten Endes dem zweiten Hauptsatz der Wärmelehre
widerspräche. Dies trifft in der Tat natürlich für alle heutigen Wärmekraftmaschinen
zu, die mit den üblichen Kreisprozessen dabei ten und somit ihre Abwärme an die
Umwelt abgeben müssen. Auf die vorgeschlagene Wärmekraftanlage trifft dies jedoch
nicht zu, da aufgrund ihrer Betriebsweise die Abwärme im Kreisprozeß verbleibt und
folglich der zweite Hauptsatz für die Wärmeabgabe nicht anwendbar ist; er ist lediglich
für di< Wärmeaufnahme anwendbar. Daraus ergibt sich, daß die Wärmekraftanlage
nur einen einzigen "oberen Wärmebehälter" benötigt.
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Der theoretische thermische Wirkungsgrad ist bei der vorgeschlagenen
Wärmekraftanlage mit dem "Gas-Dampf-Kreisprozeß" unabhängig von der Temperaturhöhe
der Wärmequelle bezw. vom thermodynamischen Temperaturgefälle Tm der gesamten Wärmeaufnahme.
Das thermodynamische Temperaturgefälle wirkt sich hier lediglich auf das Nutzarbeitsverhaltnis
aus.
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Dieses ist bei niederen Temperaturgefällen kleiner als bei gro3en.
Bei mehrmaliger Zwischenüberhitzung kann das Nutzarbeitsverhältnis jedoch bei allen
Temperaturgefällen vergrößert werden, da die Taulinie (x = 1 Abb. 5) nach rechts
stark abfällt und somit die Uberhitzungswärmefläche (Fläche unterhalb der Linie
1 bis 6) gegen die Naßdampfwärmetläcne (Fläche unterhalb der Linie 7 bis 1) größer
wird. Für ein hohes Nutzarbeitsverhältnis sind insbesondere drei Forderungen möglichst
weitgehez zu erfüllen: 1. hohes thermodynamisches Temperaturgefälle 2. hoher Dampf-
bezw. Gasdruck 3. mehrfache Zwischenüberhitzung Was das thermodynamische Temperaturgefälle
anbetrifft, kann dieses insbesondere mit Hochtemperaturreaktoren erfüllt werden.
Damit steigt auch das Nutzarbeitsverhältnis noch stärker an, als oben angegeben
wurde Bei Verwendung eines Kältemittels als Arbeitsstoff läßt sich auch mit niedertemperierter
Umweltwärme, z. B. mit Wasser-, Luft- oder Erdbodenwärme (mit oder ohne Temperaturdifferenzen
gegen die Umgebung), überhitzter Kaltdampf erzeugen und damit schon bei einmaliger
Uberhitzung ein relativ hohes Nutzarbeitsverhältnis von etwa 2/1 erreichen. on der
in mechanische Arbeit umgesetzten Wärme (100 %) können demnach 2/3 nach außen als
Effektivarbeit nutzbringend abgeführt werden, während di Restarbeit von 1/3 als
sogenannte Kompressorarbeit dem Kreisprozeß wied in Form von Wärme und potentieller
energie zugeführt werden. Auch wenn in diesem Falle das Nutzarbeitsverhältnis wesentlich
ungünstiger ausfäl als bei der Bereitstellung hoher Temperaturen durch hochwertige
Energie träger (Kohle, Öl, Kernenergie), so hat diese Betriebsweise mit Umgebun
wärme den großen Vorteil, daß Primärenergie umsonst und unbegrenzt zur Verfügung
steht und immer (Tag und Nacht) und überall auf der Erde leic zugänglich ist. Da
die thermodynamische Mitteltemperatur T m bei Kaltgasen im Mittel etwa 80 oC betrugt,
kann damit eine relativ hohe Energie dichte von etwa 20...40 % heutiger Wärmekraftwerke
(bei Tm = 400*..200 erreicht werden.
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Um mit Kaltdampfkraftmaschinen Wärme "ohne Temperaturdifferenzen gegen
die Umgebung" überhaupt nutzen zu können, muß man einen Arbeitsstoff verwenden,
dessen Siedetemperatur noch bei relevantem Betriebsdruck (Siededruck) unterhalb
der der Umwelttemperatur liegt, so daß cie Warme bei der Aufnahme in den Kreisprozeß
ein fallendes Temperaturgefälle vorfindet. Die Temperatur der Umweltwärme (Primärwärme)
muß dabei wegen des benötigten Wärmegefälles noch etwas höher liegen als die angestrebte
Uberhitzungstemperatur des Arbeitsgases. (Damit ist dem zweiten Hauptsatz der Wärmelehre
bezw. dem Entropiesatz entsprochen, da die Wärme nun vom höheren zum tieferen Niveau
fließen kann !) Als Arbeitsstoffe eignen sich hierzu Kältemittel mit sehr niederen
Siedepunkten, wie z. B. die folgenden Halogen-Kohlenwasserst-offe sie aufweisen
R14 (CF4), R21 (CHF C12), R22 (CHF2Cl) und R23 (CHF3).
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So läßt sich beispielsweise mit dem Kältemittel R14 (CF4, Siedepunkt:
1,013 bar, -128 OC) bei einem Betriebsdruck von p2= 22 bar im Verdampfer (a) gesättigten
Kaltdampf von T1 = -50 OS erzeugen (aus der Dampfdruckkurve für das Kältemittel
R14 entnommen) und - z. B. mit Wasserwärme von 4 OC - im Uberhitzer (c) bei konstantem
Druck P1 = P2 = 22 bar bis auf T2 = -20 oC überhitzen. In einer Expansionsmaschine
(t, e) kann man den so erhaltenen überhitzten Dampf (= Gas) bis auf beispielsweise
p3 = 2 bar entspannen, wobei unter Arbeitsabgabe die Temperatur auf T3 = -124 °C
fällt 1). Dabei erreicht man ein mittleres thermodynamisches Temperaturgefälle von
T m X 800C und ein Nutzdruckgefälle von a p = 20 bar.
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Bei Umschließung des Uberhitzers mit einem Isolierbehälter, der gleichzeitig
zur Einlagerung von Kühlgut geeignet ist (Kühlschrank), läßt sich die angegebene
Kaltdampfkraftanlage auch als Kältemaschine" betreiten.
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Die nach außen abgegebene mechanische Leistung ist dann der Kältele
ssurg äquivalent. Falls die mechanische Arbeit bei dieser Betriebsweise nicht als
solche genutzt werden kann, muß sie in Reibungswarme (mechanische Bremsvorrichtung)
oder auch in elektrische Arbeit (Generator) umgewandelt und auf diese Weise an die
Umgebung abgeführt werden.
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1) Berechnet mit der Gleichung: T3/T2 = (p2/p3) Mit T2 = -20 °C =
253 K, P2/p3 = 20/2 und k = 1,3 wird T3 = 149 K = -124 oC . Die Indizes 2 und 3
beziehen sich auf Abb. 2.
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Die Wärmekraftanlage kann auch zum unmittelbaren Antrieb einer Wärmepum
benutzt werden. Auf diese Weise kann das Mehrfache (im Mittel das 3-fac der aufgewendeten
Verdichterarbeit (= Wärmekraftmaschinenarbeit) erhalt werden. Die Wärme kann dabei
aus der gleichen oder aus zwei verschieden Quellen bezogen werden (Anwendung für
Raumheizungen etc.).
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Für den Betrieb von Kaltdampfkraftanlagen bezw. von Kaltdampfkraftwerke
eignen sich insbesondere Wärmequellen von hohem Fnergieinhalt bei möglichst konstanter
oberer Arbeitstemperatur. Als ergiebigste Arbeitsquel kommt also Wasser infrage,
wie z. B. Meer-, See- oder Flußwasser. Auch künstlich angelegte Wasserreservoirs
am flrt des Verbrauchers eignen sic vorteilhaft.
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Aus 1 m3 Wasser von z. B. 20 °C kann man bis zur völligen Eisbildung,
also einschließlich mit Nutzung der Latentwärme (80 kcal/kg), eine mechanische Arbeit
von etwa kcal 105 1 105 kcal 1 Wmech. Qp / m³ 7 mth, Anlage m³ 116,3 860 860 kcal/kWh
= 860 kcal/kNh kEh/m gewinnen. Daraus können praktisch - über elektr. Generatoren
- etwa 100 kWh elektrische Arbeit erzeugt werden. Hierzu liefert die Latentwär des
Wassers in diesem Falle allein 80 % dieser Energie bei konstanter Arbeitsquellentemperatur
bei +4 °C (bei Verlegung des Erhitzers in di tieferen Wasserschichten, z. B. in
einen natürlichen oder künstlich angelegten See. Hierzu vergl. man DE 30 09 653
Al, Seite 15-18).
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Aus 1 km3 Wasser (etwa lo % der Wassermenge des Bodensees) würde man
somit rund io11 kNh elektrische Arbeit gewinnen können, die allein in den kalten
Wintermonaten bei Außentemperaturen unter 0 OC, also ohne Zufluß von Umgebungswäre
von außen, als Energiereserve zur Verfügung ständen.
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Da nach der vorgeschlagenen Wärmekraftanlage Umweltwärme in mechanisch
bezw. technische Arbeit konvertiert werden kann und diese überall auf der Erde leicht
zugänglich ist und unbeschränkt zur Verfügung steht (auch in kalten Jahreszeiten),
ist die Kaltdampfkraftanlage hinsichtlic ihrer praktischen Auswirkung für die Menschheit
ebenso bedeutungsvoll wie ein wirklich funktionierendes Perpetuum mobile 2. Art
(langfristige Energieversorgung mittels Umweltwärme, insbesondere aus Wasserwarme,
durch Bau von Kaltdampfkraftwerken). Dies bedeutet die Lösung des vnerg problems
über eine sogenannte "Elektrizitäts- und Wasserstoffwirtschaft
Bei
Betrieb des Kreisprozesses mit einem Heißdampf, z. B. mit Wassergamp! als Arbeitsstoff,
lassen sich die bisher in Wärmekraftwerken verwendeten fossilen und nuklearen Energieträger,
die in Form von Wärme auf den Kreisprozeß übertragen wurden, vollständig nutzen,
d. h. vollstrndig in mechanische Arbeit konvertieren und somit 60...70 % der Primärenergie
einsparen. Gleichzeitig vermindert sich die Umweltbelastung durch Schadstoffe um
den gleichen Prozentsatz gegenüber den derzeitigen Wärmekraftwerken bei gleicher
elektrischer Kraftwerksleistung (kurzfristige energie einsparung und Umweltschonung
durch Einführung des Gas-Dampf-Kreisprozesses in die bereits vorhandenen Wärmekraftwerke).
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Da der Wärmewirkungsgrad, wie bisher ausführlich beschrieben wurde,
bei jedem beliebigen Temperaturgefälle an der Wärmekraftanlage theoretisch immer
100 % ist, läßt sich folgende "neue wissenschaftliche Erkenntnis" aussprechen: 1.
Wärme kann vollständig in mechanische Arbeit umgewandelt werden.
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Dabei ist es gleichgültig, ob die Temperatur der umzuwandelnden Wärmemenge
über, auf.oder unter dem Umgebungstemperaturniveau liegt. Daraus folgt eine weitere
Erkenntnis: 2. Energie in Form von Umwueltwärme kann in einem dauernden (eigen)
Kreislauf abwechselnd in den Zustandsformen "Wärme" und "mechanische Arbeit" auftreten:
mechanische Arbeit |
Umwelt wärme --> (evtl. über elektrische oder --> Umweltwärme |
chemische Energieform |
Man kann dies auch wie folgt formulieren: 3. Energie in Form von Umweltwärme kann
von selbst (mittels einer geeigneten Maschine) in einem dauernden (ewigenffKisroze
von einem exergetisch niederen in einen exergetisch höheren Zustand und umgekehrt,
übergehen.
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(Reversibler technischer Kreisprozeß oder: "periodisch arbeitende
Maschine mit ausgeglichener Umweltwärme",) Dieser Maschinen-Kreisprozeß entspricht
dem Kreislauf, den die belebte Natur bei der Entwicklung all ihrer Erscheinungsformen
schon seit Jahrmillionen benutzt. Es ist ein sich ständig wiederholender, reversibler
Kreislauf (biologischer Kreislauf), der hier mit Hilfe des hochwertigen Energiestromes
des Sonnenlichtes ermöglicht wird.
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Der von W. Ostwald, R. Clausius und M. Planck verschiedenartig ausgesprochene
"Zweite Hauptsatz der Wärmelehre", wie z. B. in der Formulierung von M. Planck:
"Es ist unmöglich, eine periodisch funktionierende Maschine zu konstruieren, die
weiter nichts bewirkt als Hebung eines Gewichtes und entspre chende Abkühlung eines
Wärmereservoirs", hat natürlich nach wie vor seine volle Anwendbarkeit für Wärmekraftmaschinen,
die ihre Abwärme (Verdichtungs- oder Xondensationswärme) an ihre Umgebung abführen
müssen. Für die vorgeschlagene Wärmekraftanlaf mit dem Gas-Dampf-Kreisproze" findet
der zweite Hauptsatz lediglich für die Wärmeaufnahme in den Kreisprozeß seine Anwendung.
Für die Wärmeabgabe (Abwärme) kann er dagegen nicht angewendet werden, da keine
Wärme ri sondern nur mechanische Arbeit vom Kreisprozeß nach außen, an die UTmgebung,
abgeführt wird.
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Für die Funktionsfähigkeit der erfindungsgemäßen Wärmekraftanlage
sind insbesondere zwei Bedingungen zu erfüllen: 1. Der Siedepunkt des Arbeitstoffs,
bei dem noch ein relevanter Betrieb druck erreicht wird, muß unterhalb der Temperatur
der Umweltwärme liege Damit ist der Bedingung des zweiten Hauptsatzes entsprochen,
d. h.
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enttropische Wärmeaufnahme in den Kreisprozeß. (Wärme fließt nur von
einem Körper höherer zu einem von niederer Temperatur !) 2. Die (indizierte) Druck-Volumen-Kurve
bei der Rückführung des Arbeits stoffs in den Anfangszustand muß niedriger verlaufen
als die (indiziert Druck-Volumen-Kurve bei der Expansion des Arbeitsstoffs. Dies
wird hier mit dem sogenannten "Gas-Dampf-Kreisprozeß" erreicht, da der Arbeitsstoff
bei der Expansion die Figenschaften eines Gases und bei der Kompression die eines
Dampfes hat, was - gemäß dem Poissonschen Gesetz p t v zea = konstant - durch die
unterschiedlichen Adiabaten-xpcnenten de (Kappa) zum Ausdruck kommt # exp. a4,ompr.
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Diese beiden Bedingungen gelten auch bei Betrieb der Wärmekraftanlage
mit Wärme, dessen Temperatur unterhalb der der Umgebungstemperatur lieg Für die
Gewinnung von mechanischer Arbeit aus Wärme genügt also nunmehr auch ein einziger
Warmebehälter, genauso, wie dies bisher schon bei der Gewinnung von Wärme aus Arbeit
möglich war.
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Mit diesem Vorhaben, d. h. "der vollständigen Umwandlung von Wärme
in mechanische Arbeit", stand man bis heute vor einem ähnlichen Problem wie damals,
bei der Entdeckung der "elektrischen Induktion" durch Michael Faraday (1791-1867):
In beiden Fällen hatte man Erwartungen gehabt, die naturgesetzlich nicht zu erfüllen
waren: Bei der "elektrischen Induktion erwartete man einen elektrischen Strom, ohne
dafür Arbeit bezw. Energie aufzuwenden.
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Bei der wwWärmekraftanlage mit Speisung aus Umweltwärme" (sogenanntes
Perpetuum mobile zweiter Art) erwartete man, daß Wärme von selbst von einem kälteren
zu einem wärmeren Körper übergehe.
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Im 1. Fall widersprach das dem Energieerhaltungssatz (Energie kann
weder neu entstehen noch vergehen; sie kann nur umgewandelt werden).
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Im 2. Fall widersprach das dem Entropiesatz bezw. dem zweiten Hauptsatz
der Wärmelehre, der für diesen Anwendungsfall lautet: "Wärme kann nicht von selbst
von einem kälteren zu einem wärmeren Körper, sei es direkt noch indirekt übergehen"
(Formulierung nach Clausius).
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Jeder, der bis hierher "durchgehalten" hat, muß festgestellt haben,
daß die vorgeschlagene Wärmekraftanlage kein "Perpetuum mobile ist, weder eines
der ersten noch der zweiten Art", sondern eine Maschine, die, wie jede andere Wärmekraftmaschine,
nur unter Berücksichtigung der für sie zuständigen Naturgesetze - in diesem Falle
im Einvernehmen mit dem ersten und zweiten Hauptsatz der Wärmelehre - arbeitet und
daher funktionsfähig ist. Damit ist erstmals in der Geschichte der Menschheit eine
Maschine denkbar, die aus "thermisch ausgeglichener Umweltw-irme" mechanische Arbeit
bereitstellen kann.
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