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Beschreibung:
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Die Erfindung geht aus von einem Verfahren mit den im Oberbegriff
des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmalen.
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Abstandhalter für Mehrscheiben-Isolierglas bestehen in der Regel aus
metallischen Hohlprofilen, die mit einem Trocknungsmittel, wie z.B. Silicagel gefüllt
und zu einem geschlossenen Rahmen zusammengebaut werden. Die verbreitetste;#rt und
Weif der Herstellung geht aus von geraden Profilabschnitten, welche zunächst mit
dem Trocknungsmittel gefüllt und an ihren Enden mit einem Stopfen, z.B. aus Schaumgummi,verschlossen
und dann mittels Eckwinkeln, welche in die Enden der Profilabschnitte eingesteckt
werden, zu einem geschlossenen Rahmen verbunden werden. Die Verwendung von Eckwinkeln
hat jedoch eine Reihe von Nachteilen: Es sind zahlreiche Schritte für den Zusammenbau
der Abstandhalterrahmen erforderlich, die Eckverbindungen sind häufig recht labil
und erfordern ein besonders sorgfältiges Beschichten mit einem Kleb- und Dichtungsmittel
(zumeist ein Polyisobutylen), mit dessen Hilfe der Verbund zwischen den einzelnen
Glasplatten und Abstandhalterrahmen der Isolierglasscheiben hergestellt wird.
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Es wurde deshalb auch schon vorgeschlagen, die Abstandhalterrahmen
aus einem einzigen Hohlprofilstab durch Biegen der Ecken herzustellen, sodaß nur
noch eine einzige Stoßstelle in einem jeden Abstandhalterrahmen vorhanden ist und
durch ein Verbindungsteil geschlossen werden muß, wobei die Stoßstelle sowohl
an
einer der Rahmenecken als auch im Bereich zwischen zwei benachbarten Ecken liegen
kann.
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Nun ist das Biegen von Hohlprofilstäben mit kleinen Biegeradien an
sich schon nicht ganz einfach, es wird im vorliegenden Falle noch dadurch erschwert,
daß die Hohlprofilstäbe mit einem körnigen, nahezu inkompressiblen Trocknungsmittel
gefüllt sind.
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Dies ist notwendig, weil eine vollständige Füllung nach dem Ecken
biegen mit vertretbarem Aufwand nicht mehr möglich ist. In den Eckbereichen wird
das Trocknungsmittel mit fortschreitendem Biegevorgang zunehmend gestaucht und führt
wegen der .Inkompressibilität des Trocknungsmittels häufig zum Aufreißen des Hohlprofils,
sodaß es nicht weiterverwendet werden kann. Um dem zu entgehen, ist bereits vorgeschlagen
worden (österreichische Patentanmeldung Nr. 7018/78), die Rahmenecken viertelkreisförmig
mit einem größeren Biegeradius zu biegen. Dadurch wird zwar die Gefahr des Aufreißens
des Hohlprofils an den Rahmenecken vermindert, doch wird das mit anderen Nachteilen
erkauft: An den Ecken der Isolierglasscheiben erhält man eine sehr viel tiefere
Randfuge als über den geradlinigen Abschnitten des Abstandhalterrahmens, und diese
tieferen Randfugenbereiche lassen sich nur schwer mit einem der üblichen zähpastösen
Dichtungsmittel füllen, mit denen randverklebte Isolierglasscheiben versiegelt werden
müssen.
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Außerdem sind die viertelkreisförmig gebogenen Rahmen ecken gut sichtbar,
wenn die Isolierglasscheiben in rechteckige Fensterrahmen ohne abgerundete Ecken
eingebaut
werden, es sei denn, man erhöht die Falzbreite der Fensterrahmen über das übliche
Maß hinaus so weit, bis sie auch die viertelkreisförmig gebogenen Abstandhalterrahmenecken
verdeckt.
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Ferner ist schon- vorgeschlagen worden, die mit dem Trocknungsmittel
gefüllten Hohlprofilstäbe vor dem Biegen im Innen-Bereich der späteren Rahmenecken
mit einem Fräswerkzeug flach zu schlitzen. Die Lage der Schlitze markiert exakt
den Scheitel der Ecken und erleichtert den Biegevorgang ein wenig, verhindert aber
nicht das Reißen der Hohlprofilstäbe auf der Außenseite, wenn mit kleinen Biegeradien
gearbeitet wird. Außerdem müssen die eingefrästen Schlitze sehr schmal gehalten
werden, damit aus ihnen weder beim Hantieren mit den Abstandhalterrahmen noch später
nach dem Zusammenbau der Isolierglasscheiben Trokenmittel herausrieseln kann.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Ekenbiegen
von mit einem Trockenmittel gefüllten Abstandhalterrahmen anzugeben, welches ein
Biegen der gefüllten Hohlprofilstäbe mit kleinen Biegeradien gestattet, ohne daß
die Gefahr des Aufreißens der Hohlprofilstäbe im Außenbereich der gebogenen Ecken
besteht. Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren mit den im Patentanspruch
1 angegebenen Merkmalen. Eine zweckmäßige Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
ist Gegenstand des Patentanspruchs 7
Durch das erfindungsgemäß
vor dem Biegen der Hohlprofilstäbe durchgeführte Kerben wird aus den späteren Eckbereichen
der Abstandhalterrahmen ein Teil des Trockenmittels verdrängt, und zwar vor allem
dort, wo beim Biegen sonst die stärkste Stauchung auftritt. Außerdem erhält die
Basis der Hohlprofilstäbe (als Basis wird hier jene Wandung des Hohlprofilstabes
bezeichnet, welche im fertig gebogenen Abstandhalterrahmen innen liegt) durch das
Einkerben eine Gestalt, welche dem Bestreben der Kopfwandung (darunter wird die
der Basis gegenüberliegende Wandung des Hdi#Lprofilstabes verstanden), beim Biegen
das Trockenmittel in den Eckenbereich hineinzupressen und zu verdichten, entgegenwirkt.
Beides zusammen bewirkt, daß die mit einem Trockenmittel angefüllten Hohlprofilstäbe
rechtwinklig mit geringem Biegeradius, z.B. um die der Kerbe in der Basis des Hohlprofilstabes
benachbarte Längskante eines Biegestempels herum gebogen werden können, ohne dabei
aufzureißen, und zwar selbst dann, wenn die Hohlprofilstäbe nicht aus Stahl, sondern
aus dem weniger duktilen, für Abstandhalterrahmen häufig verwendeten Aluminium bestehen.
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Besonders gute Erfolge erzielt man mit Kerbwinkeln zwischen 45° und
900, welche sich durch ein Kerbwerkzeug mit einem entsprechenden Keilwinkel verwirklichen
lassen. Die Länge der Einkerbung sollte etwas geringer sein als die Basisbreite
des jeweiligen Hohlprofilstabes, damit dessen Flanken beim Einkerben unverletzt
bleiben und keine Schwachstelle bilden, aus welcher beim Biegen das Trockenmittel
austreten könnte.
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Die Kerbtiefe sollte nach Möglichkeit wenigstens ein Viertel, vorzugsweise
ein Drittel bis zur Hälfte der von der Basis bis zur Kopfwandung gemessenen Höhe
der Profilstäbe betragen. Eine häufig für Abstandhalterrahmen benutzte Profilform
ist jedoch dadurch gekennzeichnet, daß ihre Kopfbreite geringer ist als ihre Basisbreite,
weil die Profilflanken stufenförmig ausgebildet sind.
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In diesem Fall soll die Einkerbung höchstens bis zu dieser Stufe reichen,
ohne sie zu verletzen.
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Besonders günstig ist ein zweistufiges Kerbverfahren, in dessen Verlauf
der Hohlprofilstab zunächst mit geringerer Tiefe eingekerbt und danach die Kerbstelle
abgesaugt oder angeblasen wird, wodurch aus der Kerbstelle zusätzlich eine kleinere
Menge des Trockenmittels entfernt wird, und zwar insbesondere durch den Kerbevorgang
zerstoßenes, pulveriges Trockenmittel; anschließend wird dann der Hohlprofilstab
an derselben Stelle ein weiteres Mal, jetzt aber bis in die endgültige Kerbtiefe,
gekerbt und danach gebogen. Zur Durchführung dieses zweistufigen Verfahrens verwendet
man zweckmäßigerweise ein Kerbwerkzeug, welches zugleich als Saug- oder Blasdüse
ausgebildet ist. Bevorzugt wird die Ausbildung als Blasdüse. Mit einem solchen Werkzeug
wird zunächst der Hohlprofilstab vorgekerbt, dann das Werkzeug ein wenig zurückgezogen,
um die Kerbstelle freizulegen, anschließend wird durch das als Blasdüse
ausgebildete
Kerbwerkzeug die Kerbstelle kurzzeitig mit Druckluft angeblasen und danach wird
das Werkzeug erneut vorbewegt und der Hohlprofilstab ein zweites Mal gekerbt.
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Mit der im Anspruch 7 gekennzeichneten Vorrichtung arbeitet man z.B.
wie folgt: Ein Hohlprofilstab wird mit seiner einen Flanke auf die Anlegefläche
und gleichzeitig mit seiner Kopfwandung an die Führungsfläche angelegt und mit seinem
einen Ende gegen den Anschlag positioniert. Der Anschlag befindet sich zuerst in
einer solchen Stellung, daß der gegen ihn positionierte Hohlprofilstab mit jener
Stelle, an welcher die ersteder der Ecken gebogen werden soll, dem Kerbwerkzeug
gegenüberliegt. Das Kerbwerkzeug wird dann vorgeschoben und kerbt die Basis des
Hohlprofilstabes, für den die Führungsfläche ein Widerlager bildet. Nach dem Kerben
wird der Anschlag - sofern das Kerben und das Biegen der Rahmenecken an zwei unterschiedlichen
Positionen innerhalb der erfindungsgemäßen Vorrichtung erfolgt - um eine solche
vorwählbare Strecke verschoben, daß der dem Anschlag nachgeführte Hohlprofilstab
mit seiner Kerbe vor der Achse der Biegewange liegt. Vorzugsweise erfolgen das Kerben
und Biegen der Rahmenecken jedoch in derselben Position in der Vorrichtung (vergl.
Anspruch 12), sodaß ein Verschieben des Hohlprofilstabes und des Anschlages zwischen
Kerben und nachfolgendem Biegen entfällt. Um den Biegevorgang nicht zu behindern,
ist das Kerbwerkzeug dazu vorzugsweise hinter die Anlagefläche zurückziehbar. Durch
Verschwenken der Biegewange wird die erste Ecke des Abstandhalterrahmens gebogen,
wobei die Führungsfläche auf der einen Seite und der Biegestempel, um welchen herum
die Biegung vollzogen
wird, auf der anderen Seite als Widerlager
dienen.
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Der Abstand des Biegestempels von der Führungsfläche ist zweckmäßig
einstellbar und wird daß der Hohlprofilstab mit ein wenig Spiel zwischen diesen
beiden hindurchgeführt werden kann. Die weiteren Ecken werden in entsprechender
Weise gebogen, wobei nun der jeweils zuletzt abgebogene Schenkel des Abstandhalterrahmens
gegen den verschiebbaren Anschlag positioniert wird und dadurch dieser mit der vorbestimmten
Stelle in den Einwirkungsbereich des Kerbwerkzeugs und des Biegewerkzeugs gebracht
wird.
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Vorzugsweise ist noch ein Niederhalter vorgesehen, der während des
Kerbens und während des Biegens den Hohlprofilstab im Bereich des Kerbwerkzeugs
bzw. Biegewerkzeugs gegen die Anlegefläche drückt. Dadurch gewinnt der Hohlprofilstab
während des Bearbeitens zusätzlichen Halt, vor allem aber wird gewährleistet, daß
sich der Hohlprofilstab während der Bildung der Ecken dort nicht verbreitert.
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Der Biegestempel, um den herum die Biegung erfolgt, ist vorzugsweise
hinter die Anlagefläche zurückziehbar. Dies erleichtert vor allem, wenn ein Niederhalter
vorgesehen ist, das Einlegen der Hohlprofilstäbe in und das Entnehmen der gebogenen
Abstandhalterrahmen aus der Vorrichtung.
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Für das Kerbwerkzeug eignet sich besonders eine Keilform, vor allem
mit ausgeprägtem Scheitel, aber auch mit schwach gerundetem Scheitel. Die Keilflächen
schließen bevorzugt einen Winkel zwischen
1450 und 900 miteinander
ein. Um zu bewirken, daß die Hohlprofilstäbe nicht über die gesamte Basisbreite
gekerbt werden, sondern ihre Flanken beim Kerben unversehrt bleiben, wird das Kerbwerkzeug
mit Vorteil so ausgebildet und angeordnet, daß es wenigstens im Bereich seiner kerbenden
Spitze (Scheitellinie des Keils) einen Abstand zwischen 1 mm und 3mm von der Anlegefläche
einhält. Mit einem Abstand von ca. 2 mm wird man praktisch allen Profilformen für
Abstandhalterrahmen am besten gerecht werden. Zur Anpassung an Hohlprofilstäbe mit
unterschiedlichen Basisbreiten verwendet man zweckmäßig entsprechend Kerbwerkzeuge
mit unterschiedlich langen, zur Einwirkung gelangenden Scheiteln; die unterschiedlichen
Kerbwerkzeuge können zu einem drehbaren Stern zusammengefaßt werden, sodaß durch
Drehen des Sterns das passende Werkzeug gegen den jeweiligen Hohlprofilstab gerichtet
werden kann. Ein solcher Stern eignet sich vor allem für eine Werkzeugeinstellung
von Hand.
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Für eine automatische Werkzeugeinstellung eignet sich besonders eine
lineare Anordnung von unterschiedlichen Kerbwerkzeugen nebeneinander auf einem parallel
zur Anlagefläche und zur Führungsfläche verschiebbaren Schieber. Durch Verfahren
des Schiebers wird dann das für die Basisbreite des jeweiligen Hohlprofilstabes
passende Kerbwerkzeug in Arbeitsposition gebracht. Die Auswahl und das Positionieren
des Kerbwerkzeugs können automatisch erfolgen, wenn ein Meßfühler vorgesehen ist,
der die Basisbreite des je weiligen Hohlprofilstabes ermittelt und den Antrieb des
Schiebers dementsprechend steuert. Am besten wählt man die Anordnung so, daß der
Meßfühler auf
die jeweilige Endlage des Niederhalters anspricht
in welcher der Niederhalter den jeweiligen Hohlprofilstab einklemmt.
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Die beschriebene Vorrichtung kann auch zur Durchführung des im Anspruch
6 definierten zweistufigen Kerbeverfahrens verwendet werden, wenn man zusätzlich
im Nahbereich des Kerbwerkzeugs noch eine oder mehrere Düsenöffnungen vorsieht-,
mit denen die Kerbstelle abgesaugt oder - vorzugsweise - angeblasen werden kann.
Die Düsenöffnung(en) können in der Anlagefläche oder ggfs. im Niederhalter liegen.
Es können ferner gesonderte Düsen installiert werden.
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Einen besonders günstigen Zugang zur Kerbstelle erreicht man jedoch,
indem man im Kerbwerkzeug selbst, insbesondere in dessen Scheitel, eine Düsenöffnung
vorsieht, welche gegen die Führungsfläche bzw. gegen die Kerbstelle gerichtet ist.
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Die Erfindung wird nachstehend anhand der beigefügten schematischen
Zeichnungen beschrieben.
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Figur 1 bis Figur 5 zeigen fünf aufeinander folgende Phasen des Rahmenbiegevorgangs,
Figur 6 und Figur 7 zeigen zwei unterschiedlich gebildete Abstandhalterrahmen, Figur
8 und Figur 9 zeigen in der Draufsicht den Bereich des Kerbwerkzeugs zweier erfindungsgemäßer
Vorrichtungen und Figur 10 zeigt den Schnitt X-X gemäß Fig. 9.
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Gleiche bzw. einander entsprechende Bauteile sind in den Figuren mit
übereinstimmenden Bezugszahlen bezeichnet.
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Die Figuren 1 bis 5 zeigen die wesentlichen Elemente einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung in der Draufsicht, nämlich eine in der Zeichenebene liegende Anlagefläche
1, im vorliegenden Fall z.B. gebildet durch einen Aufl tetisch; eine von der Anlagefläche
1 im rechten Winkel hochstehende Führungsfläche 2, z.B. gebildet durch eine auf
der Anlagefläche 1 aufliegende Leiste; ein dicht oberhalb der Anlagefläche 1 angeordnetes
und parallel zu dieser sowie im rechten Winkel zur Führungsfläche 2 gegen diese
zustellbares keilförmiges Kerbwerkzeug 3, dessen Keilflächen einen Winkel « von
ungefähr 600 einschließen; eine im Bereich des Kerbwerkzeugs 3 angeordnete Düse
14, welche auf den Einwirkungsort des Kerbwerkzeugs 3 gerichtet ist; einen im Querschnitt
keilförmigen Biegestempel 5, welcher sich oberhalb der Anlagefläche 1 rechtwinklig
zu dieser erstreckt, mit einer seiner Seitenflächen parallel zur Führungsfläche
2 angeordnet ist und von dieser einen einstellbaren Abstand aufweist; eine Biegewange
6, welche um eine rechtwinklig zur Anlagefläche 1 in der Flucht der Führungsfläche
2 verlaufende Achse 7 um etwas mehr als 900, vorzugsweise um 930 schwenkbar ist
aus einer Ausgangslage, in welcher sich ihre Vorderseite 8 in der Flucht der Führungsfläche
2 befindet, in ihre Endlage, in welcher die Vorderseite 8 der Biegewange 6 demgemäß
einen etwas unter 900 (vorzugsweise 870) betragenden Winkel mit der Führungsfläche
2 einschließt. In dieser Endlage stimmt der Abstand des Biegestempels 5 von der
Vorderseite
8 der Biegewange 6 i.w. mit dem Abstand des Biegestempels 5 von der Führungsfläche
2 überein; und einen parallel zur Anlagefläche 1 und zur Führungsfläche 2 verschiebbaren
Anschlag 9 für den jeweils zu bearbeitenden Hohlprofilstab 10.
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Der Quersc#hnitt des Biegestempels 5 ist deshalb keilförmig gewählt,
wobei die eine Keilfläche parallel zur Führungsfläche 2 verläuft und das Biegen
der Ecken der Abstandshalterrahmen um den Scheitel des Keils herum erfolgt, weil
wegen der rückfedernden Eigenschaft des Materials der Hohlprofilstäbe der Biegewinkel
(Schwenkwinkel der Biegewange 6) wie oben erwähnt etwas mehr als 900 betragen muß,
wenn der Eckwinkel nach der Rückfederung genau 900 betragen soll.
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Ein zunächst gerader Hohlprofilstab 10 wird so auf die Anlagefläche
1 und an die Führungsfläche 2 gelegt, daß seine Basis 11 dem Kerbwerkzeug 3 und
dem Biegestempel 5 zugewandt ist, dessen Abstand von der Führungsfläche 2 so einstellbar
ist, daß er nur wenig mehr als die Höhe h des Hohlprofilstabes 19 beträgt oder -
vorzugsweise - z.B, unter der Wirkung eines Pneumatikzylinders leicht klemmend am
Hohlprofilstab 10 anliegt. Mit seinem vorderen Ende wird der Hohlprofilstab 10 bis
gegen den Anschlag 9 geschoben, welcher so positioniert ist, daß das Kerbwerkzeug
3 genau auf jene Stelle des Hohlprofilstabes 10 zielt (Fig. 1), an welcher
die
erste Ecke gebildet werden soll. In der in Fig. 1 gezeichneten Lage wird dann mit
dem Kerbwerkzeug 3 der Hohlprofilstab 10 an seiner Basis 11 ein erstes Mal gekerbt
(Fig. 2)darauf das Kerbwerkzeug 3 ein wenig zurückgezogen, die Kerbstelle kurzzeitig
mit Druckluft beaufschlagt, welche aus der Düse 4 austritt (Fig. 3), und dann wird
dieselbe Stelle ein weiteres Mal bis in die vorgegebene Tiefe gekerbt (wie in Fig.
2).
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Anschließend wird das Kerbwerkzeug 3 hinter die Anlagefläche 1 zurückgezogen
und die Biegewange 6 in Richtung des Pfeils 12 um 930 verschwenkt in die in Fig.
4 gezeichnete Endlage und sofort anschließend in Richtung des Pfeils 13 zurückgeschwenkt
in ihre Ausgangslage. Damit ist die erste Ecke 14 des späteren Abstandhalterrahmens
fertig gebogen.
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Zum Biegen der zweiten Ecke wird der Anschlag 9 derart verschoben
und der abgebogene Schenkel 15 des Hohlprofilstabes 10 gegen den Anschlag 9 positioniert,
daß das Kerbwerkzeug 3 genau auf jene Stelle des Hohlprofilstabes 10 zielt, wo die
zweite Ecke entstehen soll (Fig. 5). Die weiteren Schritte verlaufen nun analog
wie bereits beschrieben, bis der letzte zur Bildung eines Abstandhalterrahmens nötige
Biegevorgang beendet ist.
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Wenn man das Verfahren so ausübt, daß die von den Ecken des Hohlprofilstabes
gebildete Lücke 16, welche durch ein Paßstück zu schließen ist, gerade an einer
Ecke eines rechtwinkligen Abstandhalterrahmens liegt (Fig. 6), dann müssen nur drei
Ecken gebogen werden. Liegt die entsprechende Lücke 16' jedoch in einem der Rahmenschenkel
zwischen zwei benachbarten Rahmenecken (Fig. 7), dann sind alle vier Ecken durch
Biegen herzustellen.
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Figur 8 zeigt im Vergleich zu Fig. 1 bis 5 vergrößert als Detail die
Draufsicht auf einen Stern 17 mit fünf daran abnehmbar angebrachten Kerbwerkzeugen
3a bis 3e, welche zur Anpassung an Hohlprofilstäbe 10 mit unterschiedlichen Basisbreiten
b entsprechend unterschiedliche Scheitellängen s (siehe auch Fig. 10) aufweisen.
Der Rumpf 17a, des .St,erns ist um einen 7.1 Ü Anlagefläche 1 @@@@@@@@@@ verlauf'enden
Z.apferl 1U # drehbar auf einem parallel zur Anlagefläche 1 in Richtung des Doppelpfeils
19 verschiebbaren, gestrichelt angedeuteten Schlitten 20 angebracht.
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Figur 9 zeigt eine Draufsicht auf den Bereich des Kerbwerkzeuges einer
anderen erfindungsgemäßen Vorrichtung. Der Unterschied zu der Ausführungsform in
Fig. 8 besteht i.w. darin, daß fünf Kerbwerkzeuge 3a bis 3e mit unterschiedlichen
Scheitellängen nicht zu einem Stern zusammengefaßt sind,
sondern
in Reihe nebeneinander linear auf einem Schieber 30 angeordnet sind, welcher hinter
der Anlagefläche 1 parallel zu dieser und zur Führungsfläche 2 verschiebbar ist.
Mit dem Niederhalter 28 (Fig. 10) ist ein nicht dargestellter Meßfühler gekoppelt,
welcher auf die untere Endlage des Niederhalters 28 anspr@cht, in we@cher der @ohlprofilstab
10 zwischen Niederhalter 28 und Anlagefläche 1 eingeklemmt ist. Der Meßfühler bestimmt
auf diese Weise die Basisbreite b des Hohlprofilstabes und steuert gemäß der bestimmten
Basisbreite b den Schieber 30 derart, daß dieser z.B. durch hintereinander geschaltete
Pneumatikzylinder, von denen jeder einen genau bestimmten Weg fährt, solange verschoben
wird, bis das zur Basisbreite b passende Kerbwerkzeug 3d am Kerbpunkt steht. In
dieser Lage befindet sich das Kerbwerkzeug 3d unter einer Ausnehmung 31 in der Anlagefläche
1, durch welche hindurch das einzelne Kerbwerkzeug 3d dann vor die Anlagefläche
1 vorgeschoben wird, bis es genau auf jene Stelle des Hohlprofilstabes 10 zielt,
welche gekerbt werden soll. Zum Kerben wird das Kerbwerkzeug 21 in Richtung des
Doppelpfeils 19 vorgeschoben und wieder zurückbewegt.
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Einen durch den schwach gerundeten Scheitel 21 des Kerbwerkzeugs 3d
gelegten Vertikalschnitt zeigt Figur 10. Der Scheitel 21 hat von der Anlagefläche
1 einen solchen Abstand d-und eine solche Länge s, daß das Kerbwerkzeug 3d zwischen
den
Flanken 22 und 23 des Hohlprofilstabs 10 auf dessen Basis 11
einwirkt und die Flanken 22 und 23 unversehrt läßt. Der Kerbdruck wird über die
Kopfwandung 26 in die Führungsfläche 2 eingeleitet. Die Kerbung soll höchstens bis
zu einer solchen Tiefe erfolgen, daß die in den Flanken 22 und 23 des Hohlprofilstabes
10 vorgesehene Stufe 27 unversehrt bleibt.
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Um ein Ausbauchen der Flanken 22 und 23 beim Kerben und vor allem
beim nachfolgenden Biegen zu vermeiden, ist es zweckmäßig, einen Niederhalter 28
vorzusehen, welcher den Hohlprofilstab 10 während der Bearbeitung an den kritischen
Stellen gegen die Anlagefläche 1 preßt.
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Der Niederhalter 28 wird im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 10 durch
einen Ansatz einer Leiste 32 gebildet, welche in Richtung des Doppelpfeils 33 in
eine Ausnehmung der Anlagefläche 1 eintauchend verschiebbar ist, wobei die Vorderseite
der Leiste 32 die Führungsfläche 2 bildet.
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In der Mitte des Scheitels 21 befindet sich im Kerbwerkzeug 3d ein
Kanal 24, dessen Austrittsöffnung 25 (Düsenöffnung) gegen die Einwirkungsstelle
des Kerbwerkzeugs 3d gerichtet ist.
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Durch diese Düsenöffnung 25 hindurch kann die Kerbe eines Hohlprofilstabes
10 mit Druckluft angeblasen und von losem Trorkenmitt,P1 hoCrnit werden.