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Griffbeschlag, insbesondere für Kraftfahrzeugtüren
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Die Erfindung betrifft einen Griffbeschlag, insbesondere für Kraftfahrzeugtüren,
mit gelenkig gelagerter, sich vor der Türaußenfläche erstreckender Griffhandhabe,
die einerends an einem auf der Türaußenwand zu befestigenden Scharnierböckchen angelenkt
ist und deren anderes Ende sich bis in den Bereich eines nahe des Türfalzes verschraubten
Befestigungsböckchens erstreckt, wobei die Griffhandhabe die einzige Verbindungsbrücke
zwischen dem Scharnierböckchen und dem Befestigungsböckchen darstellt.
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Eine derartige Ausgestaltung ist bekannt aus dem DE-GM 7 026 000,
wobei sowohl das Scharnierböckchen als auch das Befestigungsböckchen das Türaußenblech
durchsetzende Gewindezapfen ausbilden, auf die von der Innenseite des Türaußenbleches
Muttern aufgeschraubt sind und so den Griffbeschlag an der Türe haltern. Die Demontage
des Griffbeschlages erfordert daher stets das Entfernen der Türinnenverkleidung,
um an die Schrauben herankommen zu können. Daher verteuern sich Reparaturen am Griffbeschlag.
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Ferner ist eine Ausgestaltung bekannt, wobei das Scharnierböckchen
und das Befestigungsböckchen durch eine innenseitig des Türaußenbleches verlaufende
Brücke untereinander verbunden sind, siehe DE-OS 30 30 519.
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Diese Maßnahme erlaubt es, die Griffhandhabe und das Scharnierböckchen
durch eine Steckmontage zu verbinden. Die Verschraubung des Befestigungsböckchens
erfolgt von der Türfalzseite her, und zwar mittels einer sich etwa in Richtung der
Griffhandhabe erstreckenden Schraube. Der
Aufbau eines solchen Gri
ffbeschlages ist herstellungstechnisch aufwendig.
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Ferner führt eine solche Ausgestaltung zu einem größeren Gewicht,
was dem Bestreben im Fahrzeugbau, Gewicht einzusparen, entgegenwirkt.
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Dem Gegenstand der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Griffbeschlag
der vorausgesetzten Art in herstellungstechnisch einfacher Weise so auszugestalten,
daß einerseits trotz voneinander getrenntem Scharnierböckchen und Befestigungsböckchen
eine erleichterte Demontage ermöglicht ist und daß andererseits eventuell auftretende
Toleranzen im Abstand der Befestigungsstellen von Scharnierböckchen und Befestigungsböckchen
kompensiert werden.
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Gelöst wird diese Aufgabe dadurch, daß das Befestigungsböckchen mit
der Türfalzwand verschraubt ist und die Gelenkstelle zwischen Griffhandhabe und
Scharnierböckchen einschließlich Befestigungsböckchen in Längsrichtung der Griffhandhabe
verschieblich angeordnet ist.
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Zufolge derartiger Ausgestaltung ist ein gattungsgemäßer Griffbeschlag
angegeben, der sich einfach montieren und demontieren läßt. Bei einer Montage ist
das Scharnierböckchen an der vorgegebenen Stelle mit der Türaußenwand zu verschrauben.
Dies geschieht in bekannter Weise bei noch nicht angebrachter Türinnenverkleidung.
Es ist danach bereits möglich, schon die Türinnenverkleidung vorzusehen und es kann
dann die Griffhandhabe mit dem Befestigungsböckchen im Wege einer Steckverbindung
dem Scharnierböckchen zugeordnet werden, wobei das Befestigungsböckchen einen lbrmangepaßten
Ausschnitt der Türaußenwand durchsetzt.
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Anschließend ist das Befestigungsböckchen mit der Türfalzwand zu ver-
schrauben
und wird gegen die Innenfläche derselben gezogen, welche damit eine Anschlagkante
darstellt. Gleichzeitig mit dem Anziehen des Befestigungsböckchens in Anschlagstellung
wird die Gelenkstelle zwischen Griffhandhabe und Scharnierböckchen erzeugt. Demgemäß
werden Toleranzen zwischen der Befestigungsstelle des Scharnierböckchens und der
Türfalzwand kompensiert. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß bei einer Demontage
des Griffbeschlages, um diesen bspw. zu reparieren oder gegen einen anderen auszutauschen,
nicht die innenverkleidung entfernt werden muß. Es ist lediglich die Verschraubung
zwischen der Türfalzwand und dem Befestigungsböckchen zu lösen. Danach läßt sich
das Befestigungsböckchen mit der Griffhandhabe als zusammenhängende Baueinheit verschieben
unter Aufiösung der Gelenkverbindung zwischen Griffhandhabe und Scharnierböckchen.
Diese Arbeitsvorgänge sind sehr leicht zu bewerkstelligen und können gegebenenfalls
auch von Laien vorgenommen werden.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung ist darin zu sehen, daß die Griffhandhabe
in einem rückseitigen Hohlraum zwei in Erstreckungsrichtung der Griffhandhabe und
quer dazu offene Längsschlitze aufweist, in welche Gelenkzapfen des Scharnierböckchens
ragen. Beim Montieren der Griffhandhabe einschließlich Befestigungsböckchen braucht
demgemäß. nur eine Ausrichtung dahingehend zu erfolgen, daß die Gelenkzapfen in
den Bereich des Hohl raumes gelangen. Bei einer Verlagerung des Befestigungsböckchens
einschließlich Griffhandhabe in Richtung der Türfalzwand treten zwangsläufig die
Gelenkzapfen in die ihnen zugeordneten Längsschlitze ein und bestimmen dadurch die
Lage der Gelenkstelle.
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Weiterhin erweist es sich als günstig, daß der Gelenkstelle ein spielausyleichender
Elastikbügel zugeordnet ist. Der Elastikbügel bildet dadurch in gewisser Hinsicht
eine Lagerbüchse und verhindert Klappergeräusche.
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Schließlich besteht ein vorteilhaftes Merkmal noch darin, daß das
gesamte Scharnierböckchen im rückwärtigen Hohlraum der Griffhandhabe einliegt.
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Die Griffhandhabe wird daher noch dazu ausgenutzt, dieses Böckchen
abzudecken. Es liegt geschützt im rückwärtigen Hohlraum der Griffhandhabe ein.
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Nachstehend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der
Fig. 1 bis 5 erläutert. Es zeigt Fig. 1 eine Ansicht eines auf der Türaußenwand
befestigten Griffbeschlages, Fig. 2 einen Längsschnitt durch den Griffbeschlag,
Fig. 3 in vergrößerter Darstellung einen Längsschnitt durch das von dem rückwärtigen
Hohlraum der Griffhandhabe überfangene Scharnierböckchen, Fig. 4 den Schnitt nach
der Linie IV-IV in Fig. 3, Fig. 5 eine Montagestellung der Griffhandhabe nebst Befestigungsböckchen
bei in Draufsicht dargestellter Griffhandhabe und
Fig. 6 eine perspektivische
Darstellung des Elastikbügels.
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Die mit dem Griffbeschlag auszurüstende Kraftfahrzeugtüre besitzt
in der Türaußenwand 1 eine muldenförmige Einziehung 2. Eine horizontal verlaufende
Griffhandhabe 3 überfängt die muldenförmige Einziehung 2. Bezüglich der Griffhandhabe
3 handelt es sich um einen Ziehgriff, der um ein der einen Seite der Einziehung
benachbartes und dort befestigtes Scharnierböckchen 4 schwenkbar ist.
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Im einzelnen besitzt das Scharnierböckchen 4 an seinem der Einziehung
2 zugekehrten Ende eine Durchtrittsbohrung 5 für eine ein Loch 6 in der Türaußenwand
1 durchsetzende Schraube 7. Die Sicherung des Scharnierböckchens 4 erfolgt mittels
einer türwandinnenseitig aufgeschraubten Mutter 8. Um einen größeren Überstand der
Schraube 7 zu vermeiden, liegt dessen Kopf 7' in einer Versenkung 9 des Scharnierböckchens
4 ein.
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Eine Drehsicherung erhält das Scharnierböckchen 4 dadurch, daß von
seiner Bodenfläche ein Zapfen 10 ausgeht, der ein Loch 11 der Türaußenwand 1 durchgreift.
Zwischen der Bodenfläche des Scharnierböckchens 4 und der Türaußenwand befindet
sich ein der Größe der Bodenfläche angepaßtes Plättchen 12 aus elastischem Material.
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Der endseitige Abschnitt des Scharnierböckchens 4 ist mit zwei materialeinheitlich
von ihm ausgehenden, oval gestalteten Gelenkzapfen 13 versehen, die unter Zwischenlage
eines spielausgleichenden Elastikbügels 14 in zwei in Erstreckungsrichtung der Griffhandhabe
3 und quer dazu offene Längsschlitze 15' der Griffhandhabe eingreifen. Der Elastikbügel
14 stellt somit eine Lagerbüchse dar. Im einzelnen weist der Elastikbügel
14
die Bügelschenkel 16 und 17 auf. Der Bügelschenkel 16 ist länger ausgebildet und
ragt mit einem Vorsprung 18 in eine angepaßte Ausnehmung 19 der Griffhandhabe. Der
andere Bügelschenkel 17 verläuft dagegen gegabelt und gestattet den Eintritt des
Scharnierböckchens zwischen die Gabelschenkel. Beiderseits sind die Bügelschenkel
durch Stirnwände 20 verschlossen und führen dadurch zu einer starren, stabilen Baueinheit
des Elastikbügels 14. Somit bilden die Gelenkzapfen 13 in Verbindung mit den ausgefütterten
Längsschlitzen 15' des rückwärtigen Endes der Griffhandhabe 3 eine Gelenkstelle.
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Aus Fig. 2 und Fig. 3 ist zu ersehen, daß das gesamte Scharnierböckchen
4 im rückwärtigen Hohlraum 15 der Griffhandhabe 3 einliegt.
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Das andere Ende der Griffhandhabe 3 ist mit einem Befestigungsböckchen
22 gekuppelt. Zu diesem Zweck greift ein der Einziehung 2 benachbarter Vorsprung
23 des Befestigungsböckchens 22 in eine Ausnehmung 24 der Griffhandhabe 3 ein. Ferner
geht von dem freien Ende der Griffhandhabe 3 ein das Befestigungsböckchen 22 durchgreifender
Mitnehmerflügel 25 aus, der eine Durchbrechung 26 der Türaußenwand 1 durchsetzt.
Der Mitnehmerflügel 25 steht in Kupplungseingriff mit einem Arm 27 eines Betätigungshebels
28. Letzterer steht mit einem nicht dargestellten Gestänge des Türverschlusses in
Kupplungsverbindung und lagert um eine Lasche 21 des Befestigungsböckchens 22.
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In unmittelbarer Nachbarschaft des Betätigungshebels 28 erstreckt
sich ein Gehäusevorsprung 29 des Befestigungsböckchens 22, welcher auch durch die
Durchbrechung 26 der Türaußenwand 1 hindurchgeführt ist. In
dem
Gehäusevorsprung 29 ist ein Schließzylinder 30 untergebrachl, mittels welchem ein
Betätigungsflügel 31 steuerbar ist.
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Von der der Türfalzwand 32 zugekehrten Seite des Gehäusevorsprunges
29 sind zwei Gewindebohrungen 33 eingearbeitet. In diese greifen Löcher 34 der Türfalzwand
32 durchsetzende Schrauben 35 ein und verspannen das Befestigungsböckchen 22 in
Richtung der Turfalzwand 32. Bei dieser Bewegung greift der Öffnungsrand der Durchbrechung
26 in eine Nische 36 zwischen Gehäusevorsprung 29 und Flanschplatte 37 des Befestigungsböckchens
22. Hierdurch wird ein Hintergriff erzielt, so daß größere, am Griffbeschlag auftretende
Zugkräfte schadlos aufgenommen werden können. Der Flanschplatte 37 ist ein Dichtungskragen
38 zugeordnet, der auf der Türaußenwand 1 aufliegt.
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Da die Gelenkstelle zwischen Griffhandhabe 3 und Scharnierböckchen
4 durch die Lage der Türfalzwand 32 bestimmt wird, können bei der Fertigung der
Türe auftretende Toleranzen kompensiert werden. Synchron mit der Verlagerung des
Befestigungsböckchens 22 verändert nämlich auch die Gelenkstelle ihre Lage.
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Die Montage des Griffbeschlages geschieht derart, daß vorerst das
Scharnierböckchen 4 an der Türaußenwand 1 festgeschraubt wird. Dann kann das Befestigungsböckchen
22 mit seinem Gehäusevorsprung, Mitnehmerflügel und Betätigungshebel durch die Durchbrechung
gesteckt werden unter Erreichen der in Fig. 5 mit vollen Linien ausgezogenen Lage.
Anschließend ist die Griffhandhabe 3 in die in Fig. 5 strichpunktierte Lage zu verschwenken,
wobei die Gelenkzapfen 13 des Scharnierböckchens 4
mit den Längsschlitzen
15' der Handhabe fluchten. Werden nun die Schrauben 35 von der Türfalzwand 32 her
in die Gewindebohrungen 31 eingedreht und angezogen, so erfolgt eine Verlagerung
des Befestigungsböckchens 22 mit Griffhandhabe 3 in Richtung der Türfalzwand unter
gleichzeitigem Eintritt der Gelenkzapfen 13 in die Längsschlitze 15'. Es wird die
in Fig. 2 dargestellte, gesicherte Lage des Griffbeschlages an der Türaußenwand
1 erreicht.
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Da der Griffbeschlag einerseits von der Türaußenwand 2 und andererseits
von der Türfalzwand 32 gehalten ist, vermag er größere Kräfte schadfrei aufzunehmen.
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Ein Demontieren des Griffbeschlages kann daher auch ohne Entfernung
der Türinnenverkleidung geschehen, und zwar lediglich dadurch, daß zuvor die Schrauben
35 von der Türfalzwand 32 gelöst werden. Danach läßt sich der Griffbeschlag in Längsrichtung
der Griffhandhabe um ein gewisses Maß verschieben und Herauswinkeln.
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Alle in der Beschreibung erwähnten und in der Zeichnung dargestellten
neuen Merkmale sind erfindungswesentlich, auch soweit sie in den Ansprüchen nicht
ausdrücklich beansprucht sind.