DE3229973A1 - 1,3-diamino-4-(2',2',2'-trifluorethoxy)-benzol, verfahren zu dessen herstellung und diese verbindung enthaltende haarfaerbemittel - Google Patents
1,3-diamino-4-(2',2',2'-trifluorethoxy)-benzol, verfahren zu dessen herstellung und diese verbindung enthaltende haarfaerbemittelInfo
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Description
WELLA
Aktiengesellschaft Darmstadt, 10. August 1982
1,3-Diamino-4-(2',2',2'-trifluorethoxy)-benzol, Verfahren
zu dessen Herstellung und diese Verbindung enthaltende Haarfärbemittel
Zum Färben von Haaren spielen die sogenannten Oxidationsfarbstoffe,
die durch oxidative Kupplung einer Entwicklerkomponente mit einer Kupplerkomponente entstehen, wegen
ihrer intensiven Farben und sehr guten Echtheitseigenschäften eine bevorzugte Rolle.
An Oxidationsfarbstoffe, die zum Färben von menschlichen
Haaren Verwendung finden, sind zahlreiche besondere Anforderungen gestellt. So müssen sie in toxikologischer
und dermatologischer Hinsicht unbedenklich sein und die Erzielung von Färbungen in der gewünschten Intensität ermöglichen.
Weiterhin ist es erforderlich, daß durch Kombination geeigneter Entwickler- und Kupplerkomponenten eine
breite Palette unterschiedlicher Farbnuancen erzeugt werden kann. Außerdem wird für die erzielbaren Haarfärbungen
eine gute Licht-, Dauerwell-, Säure- und Reibechtheit gefordert. Auf jeden Fall aber müssen solche Haarfärbunger.
ohne Einwirkung von Licht, chemischen Mitteln und Reibung über einen Zeitraum von mindestens 4 bis 6 Wochen stabil
bleiben.
Als Entwicklersubstanzen werden üblicherweise 4-Aminophenol, 1,4-Diaminobenzol sowie dessen Derivate 2,5-Diaminotoluol
und 2,5-Diaminoanisol verwendet. Eine gewisse
Bedeutung haben auch die 1,4-Diaminobenzolderivate 2,5-Diaminobenzylalkohol
und l,4-Diamino-2-(ß-hydroxyethyl)-benzol erlangt.
Als bevorzugt eingesetzte Kupplersubstanzen sind Resorcin, 4-Chlorresorcin, m-Aroir»/-^ -nol, 5-Amino-2-methy!phenol,
1-Naphthol, m-Phenylendiamin sowie Derivate des m-Phenylendiamins,
wie zum Beispiel 2-Amino-4-(ß-hydroxyethylamino)-anisol oder 2,4-Diaminophenoxyethanol, bekannt.
Weiterhin können als Kupplersubstanzen auch 4-Hydroxy-1,2-methylendioxybenzol
und 4-(ß-Hydroxyethylamino)-1,2-methylendioxybenzol eingesetzt werden.
Das m-Phenylendiamin und seine Derivate haben wegen ihrer Fähigkeit, bei der oxidativen Kupplung mit 1,4-Diaminobenzol
und 1,4-Diaminobenzolderivaten Blautöne zu erzeugen,
als sogenannte Blaukuppler Bedeutung erlangt. Der Farbcharakter, die Beständigkeit und auch die Intensität
der so erzeugten Blautöne werden sowohl durch die chemische Konstitution des verwendeten 1,4-Diaminobenzolderivates
als auch durch die chemische Struktur des m-Phenylendiaminderivates bestimmt. So lassen sich zwar bei
der Verwendung der bekannten Blaukuppler 2,4-Diaminoanisol, 2,4-Diaminophenetol und 2,4-Diaminophenoxyethanol
sehr intensive Blautöne erzeugen, jedoch zeigen diese Blautöne einen Rotanteil. Dieser Rotanteil macht sich insbesondere
bei dem Versuch unangenehm bemerkbar, in Kombination mit den Entwicklern 1,4-Diaminobenzol oder 2,5-»
Diaminobenzylalkohol matte Schwarztöne zu erzeugen. Diese matten Schwarztöne können zwar mit m-Phenylendiamin erzeugt
werden, sie sind dann aber sehr unbeständig und verändern schon nach einigen Wochen ihre Farbe nach Rostbraun.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine neue färbewirk~
same Verbindung als Kupplersubstanz für Haarfärbemittel
zur oxidativen Färbung von Haaren zur Verfügung zu stellen, welche die Nachteile des m-Phenylendiamins und seiner genannten
Derivate nicht aufweist und im übrigen die gestellten Anforderungen in optimaler Weise erfüllt. Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Haarfärbemittel sowie ein Haarfärbeverfahren auf der Basis
der neuen Kupplersubstanz zu finden. 10
Die Aufgabe wird gelöst durch 1,3-Diamino-4-(2',2',2'-trifluorethoxy)-benzol
der Formel I
OCH2CF3
(D
sowie die mit organischen oder anorganischen Säuren gebildeten
Säureaddxtionssalze dieser Verbindung, wie zum Beispiel das Hydrochlorid, das Hydrobromid oder das Sulfat.
Die erfindungsgemäße neue Verbindung der Formel I stellt
man her, ausgehend vom l-Chlor-2,4-dini.trobenzol, indem
man dieses in einer Lösung von Natrium in trockenem 2,2,2-Trifluorethanol mehrere Stunden, insbesondere 3
Stunden, unter Rückfluß erhitzt, das überschüssige Trifluorethanol abdestilliert, das zurückbleibende Öl in
Ethanol auflöst und das entstandene 1,3-Dinitro-4-(2 ',2',
2'-trifluorethoxy)-benzol durch Zugabe von Wasser ausfällt.
Das gegebenenfalls gereinigte 1,3-Dinitro-4-(2',2',2'-trifluorethoxy)-benzol
wird anschließend in Gegenwart eines Katalysators, vorzugsweise Palladium auf Aktivkohle, in an sich bekannter Weise zu 1,3-Diamino-4-
(2 '-,2 ' ,2 '-trifluorethoxy) -benzol hydriert.
Die Säureadditionssalze der neuen Verbindung der Formel I sind durch Umsetzung mit der entsprechenden organischen oder anorganischen
Säure erhältlich.
Die erfindungsgemäße neue Verbindung stellt eine Kupplersubstanz dar, die in Kombination mit in der Haarfärbung
bekannten Entwicklersubstanzen zur Färbung von Haaren hervorragend geeignet ist.
Diese Kupplersubstanz soll in den Haarfärbemitteln entweder als solche oder in Form ihrer physiologisch verträglichen
Salze mit anorganischen oder organischen Säuren, wie zum Beispiel als Chlorid, Sulfat, Phosphat, Acetat, Propionat,
Lactat oder Citrat, eingesetzt werden.
Die erfindungsgemäße Kupplersubstanz wird im allgemeinen
in etwa molarer Menge, bezogen auf die verwendeten Entwicklersubstanzen,
eingesetzt. Wenn sich auch der molare Einsatz als zweckmäßig erweist, so ist es doch nicht nachteilig,
wenn die Kupplersubstanz in einem gewissen Überschuß oder Unterschuß zum Einsatz kommt. Es ist ferner
nicht notwendig, daß die Entwicklerkomponente und die.
Kupplerkomponente einheitliche Produkte darstellen, vielmehr
kann sowohl die Entwicklerkomponente ein Gemisch von bekannten Entwicklersubstanzen als auch die Kupplerkomponente
ein Gemisch der erfindungsgemäßen Verbindung mit bekannten Kupplersubstanzen darstellen.
In den Haarfärbemitteln soll die neue erfindungsgemäße
Kupplersubstanz in einer Konzentration von etwa 0,01 bis 4,0 Gew. %, insbesondere 0,02 bis 2,0 Gew. %, enthalten
sein.
Außerdem können in den Haarfärbemitteln zusätzlich bekannte
Kupplersubstanzen, insbesondere 1-Naphthol, 4-Methoxy-1-naphthol,
Resorcin, 4-Chlorresorcin, 4,6-Dichlorresorcin, 2-Methylresorcin, m-Aminophenol, 5-Amino-2-methylphenol,
4-Hydroxy-l,2-methylendioxybenzol, 4-Amino-1,2-methylendioxybenzol
und 4-(ß-Hydroxyethylamino)-1,2-methylendioxybenzol
enthalten sein. Weitere geeignete Kupplersubstanzen sind zum Beispiel 2,4-Dihydroxyphenolether
wie 2,4-Dihydroxyanisol und 2, 4-Di.hydroxyphenoxyethanol.
Von den bekannten Entwicklersubstanzen kommen als Bestandteil der erfindungsgemäßen Haarfärbemittel vor allem 1,4-Diaminobenzol,
2,5-Diaminotoluol, 2,5-Diaminoanisol, 2,5-Diaminobenzylalkohol,
3-Methyl-4-aminophenol, 2-(ß-Hydroxyethyl)-l,4-diaminobenzol, Tetraaminopyrimidin und 4-Aminophenol
in Betracht.
Die Gesamtmenge der in den hier beschriebenen Haarfärbemitteln
enthaltenen Entwicklersubstanz-Kupplersubstanz-Kombination soll etwa 0,1 bis 6,0 Gew. %, insbesondere
0,5 bis 3,0 Gew. %, betragen.
Zur Erzielung gewisser Farbnuancen können ferner auch übliche direktziehende Farbstoffe, beispielsweise Triphenylmethanfarbstoffe
wie Diamond Fuchsin (CI. 42 510) und Leather Ruby HF (C.I. 42 520), aromatische Nitrofarbstoffe
wie 2-Amino-4,6-dinitro-phenol, 2-Nitro-4-(ßhydroxyethylamino)-anilin
und 2-Amino-4-nitrophenol, Azofarbstoffe wie Acid Brown 4 (CI. 14 805) und Acid Blue
135 (CI. 13 385), Anthrachinonfarbstoffe wie Disperse
Violet 4 (CI. 61 105), Disperse Blue I (CI. 64 500), Disperse Red 15 (CI. 60 710), Disperse Violet I (CI.
61 100), außerdem 1,4,5,8-Tetraaminoanthrachinon und 1,4-Diaminoanthrachinon,
enthalten sein.
Die beanspruchten Haarfärbemittel können weiterhin auch mit sich selbst kuppelnde Farbvorstufen, wie zum Beispiel
2-Amino-5-methylphenol/ 2-Amino-6-methylphenol, 2-Amino-5-ethoxyphenol
oder auch 2-Propylamino-5-aminopyridin/
enthalten.
Darüberhinaus können in den Haarfärbemitteln noch weitere
übliche kosmetische Zusätze, beispielsweise Antioxidantien wie Ascorbinsäure oder Natriumsulfit, Parfümöle, Komplexbildner,
Netzmittel, Emulgatoren, Verdicker, Pflegestoffe und andere vorhanden sein.
Die Zubereitungsform kann beispielsweise eine Lösung, insbesondere
eine wäßrige oder wäßrig-alkoholische Lösung, sein. Die besonders bevorzugten Zubereitungsformen sind
jedoch eine Creme, ein Gel oder eine Emulsion.
Ihre Zusammensetzung stellt eine Mischung der Farbstoffkomponenten
mit den für solche Zubereitungen üblichen Zusätzen dar.
übliche Zusätze in Lösungen, Cremes, Emulsionen oder Gelen
sind zum Beispiel Lösungsmittel wie Wasser, niedere aliphatische Alkohole, beispielsweise Ethanol, Propanol und
Isopropanol, oder Glykole wie Glycerin .und Glykolether wie Propylenglykol, weiterhin Netzmittel oder Emulgatoren
aus den Klassen der anionischen, kationischen, amphoteren oder nichtionogenen oberflächenaktiven Substanzen wie
Fettalkoholsulfate, Alkylsulfonate, Alkylbenzolsulfonate,
Alkyltrimethylammoniumsalze, Alkylbetaine, oxethylierte Fettalkohole, oxethylierte Nonylphenole, Fettsäurealkanolamide,
oxethylierte Fettsäureester, ferner Verdicker wie höhere Fettalkohole, Stärke, Cellulosederivate, Vaseline,
Paraffinöl und Fettsäuren sowie außerdem Pflegestoffe wie Lanolinderivate, Cholesterin, Pantothensäure und Betain.
Die erwähnten Bestandteile werden in den für solche Zwecke
üblichen Mengen verwendet, zum Beispiel die Netzmittel und Emulgatoren in Konzentrationen von etwa 0,5 bis 30 Gew. %,
während die Verdicker in einer Menge von etwa 0/1 bis
25 Gew. % in den Zubereitungen enthalten sein können.
Je nach Zusammensetzung können die erfindungsgemäßen Haarfärbemittel
schwach sauer, neutral oder alkalisch reagieren. Insbesondere weisen sie einen pH-Wert im
alkalischen Bereich zwischen 8,0 und 11,5 auf, wobei die Einstellung vorzugsweise mit Ammoniak erfolgt. Es können
aber auch organische Amine, zum Beispiel Monoethanolamin und Triethanolamin, oder auch anorganische Basen wie
Natriumhydroxid und Kaliumhydroxid, Verwendung· finden.
. ■ ·
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur oxidativen Färbung von Haaren vermischt man die Haarfärbemittel, welche eine
Kombination von in der Haarfärbung bekannten Entwicklersubstanzen mit l,3-Diamino-4-(2',2',2'-trifluorethoxy)- .
benzol der Formel (I) als Kupplersubstanz sowie gegebenenfalls
zusätzlich bekannte Kupplersubstanzen enthalten, unmittelbar vor dem Gebrauch mit einem Oxidationsmittel und
trägt dieses Gemisch auf das Haar auf. Als Oxidationsmittel zur Entwicklung der Haarfärbung kommt hauptsächlich
Hydrogenperoxid, beispielsweise als 6 %ige wäßrige Lösung bzw. dessen Additionsverbindungen an Harnstoff, Melamin'
oder Natriumborat in Betracht. Man läßt das Gemisch bei 15 bis 50 C etwa 10 bis 45 Minuten lang, vorzugsweise
30 Minuten läng, auf das Haar einwirken, spült sodann das Haar mit Wasser aus und trocknet. Gegebenenfalls wird im
Anschluß an diese Spülung mit einem Shampoo gewaschen und eventuell mit einer schwachen physiologisch verträglichen
organischen Säure, wie zum Beispiel Zitronensäure oder Weinsäure, nachgespült.
Die erfindungsgemäße neue Kupplersubstanz 1,3-Diamino-4-(21,2·,2'-trifluorethoxy)-benzol
ergibt, im Gegensatz zu den bekannten Kupplersubstanzen 2,4-Diaminoanisol, 2,4-Diaminophenetol
und 2,4-Diaminophenoxyethanol, in Kombination
mit den Entwicklersübstanzen 1,4-Diaminobenzol und
2,5-Diaminobenzylalkohol matte Blautöne ohne Rotanteil.
Diese Blautöne sind zudem langer beständig und zeigen erst nach einem Zeitraum von 2 Monaten eine leichte Vergrauung,
ohne jedoch eine rostbraune Verfärbung aufzuweisen.
Ein weiterer Vorteil der neuen Kupplersubstanz der Formel I ist durch die Möglichkeit gegeben, diese Substanz wegen
der geringen Intensität ihrer Färbung in Kombination mit p-Aminophenol
in größerer Menge in Haarfärbemitteln einzusetzen. Hierdurch kann einer durch Lagerungseinflüsse bedingten möglichen Konzentrationsabnahme
der Kupplersubstanz vorgebeugt werden. Dies ist insbesondere bei Haarfärbemitteln für die Erzielung von
hellen Modetönen von Bedeutung. Beispielsweise mußten bisher zur Erzeugung von Rotanteilen bei hellen Modetönen
die intensiv färbenden Entwicklersubstanz/Kupplersubstanz-Kombinationen
4-Aminophenol/2,4-Diaminoanisol oder 2,5-Diaminotoluol/5-Amino-2-methyl-phenol
in sehr niedrigen Konzentrationen eingesetzt werden. Dies führte zu nicht
reproduzierbaren Anfärbungen und in Abhängigkeit von einer unterschiedlichen HaarSchädigung, beispielsweise
zwischen Haarspitzen und Haaransatz, zu einer ungleichmäßigen Intensität der Färbung. Weiterhin kann eine,
geringfügige Änderung der Konzentration einer in sehr kleiner Menge vorhandenen intensiv färbenden Farbkomponente,
beispielsweise durch zu lange Lagerung, zu einer völligen Veränderung der Farbnuance führen.
Deshalb eignen sich die erfindungsgemäßen Haarfärbemittel
durch ihren Gehalt an der Kupplersubstanz der Formel I besonders gut zur Erzielung von hellen Modetönen an
: 42-
vorher blondiertem Haar. Sie sind aber auch gut für Hellerfärbungen von naturblonden Haaren geeignet.
10
Weiterhin zeigen die mit der neuen Kupplersubstanz der Formel I erhältlichen Schwarztöne sehr gute Trageechtheiten,
wie sie zum Beispiel mit der Kombination 2-Amino-4-(ß-hydroxyethylamino)-anisol/m-Phenylendiamin
nicht erreicht werden können. Die erfindungsgemäße Kupplersubstanz
eignet sich schließlich hervorragend zur Erzeugung des in Äschtönen erforderlichen Blauanteils.
Die nachstehenden Beispiele sollen den Erfindungsgegenstand
näher erläutern.
15
Herstellung von 1,3-Diamino-4-(2',2',2'-trifluorethoxy)-benzol
20
Zunächst wird in einer ersten Reaktionsstufe l-Chlor-2,4
dinitrobenzol (II) mit 2,2,2-Trifluorethanolat zum 1,3-Dinitro-4-(2',2',2'-trifluorethoxy)-benzol
(III) gemäß dem unten angegebenen Reaktionsschema umgesetzt.
0 CH CF3
+ CF3CH ONa
NO,
(III)
Hierzu werden 4,0 g (0,17 Mol) Natrium in 100 ml 2,2,2-Trifluorethanol
vollständig aufgelöst. Anschließend werden zu dieser Lösung 21,5 g (0,11 Mol) fein gepulvertes 1-Chlor-2,4-dinitrobenzol
hinzugegeben. Die Mischung wird
3 Stunden unter Rückfluß gekocht, und das überschüssige Trifluorethanol wird sodann unter Normaldruck abdestilliert.
Das zurückbleibende Öl wird in 210 ml Ethanol gelöst. Durch Zugabe von 170 ml Wasser läßt sich das Reaktionsprodukt
III kristallin ausfällen.' Es wird abgesaugt, mit einer Wasser-Ethanol-Mischung (1:1) gewaschen und
dann über CaCl„ getrocknet. Die Ausbeute an 1,3-Dinitro-4-(2',2',2'-trifluorethoxy)-benzol
beträgt 27,0 g (0,10 Mol = 95 % bezogen auf das eingesetzte l-Chlor-2,4-dinitrobenzol).
Die Substanz weist einen Schmelzpunkt von 76 - 77° C auf.
CHN-Analyse (%): (C8H5F3N2°5)
■ berechnet:
gefunden:
gefunden:
36,10 36,15
1,89
1,92
1,92
10,52 10,55
Durch katalytische Hydrierung der Nitroverbindung III gemäß nachfolgendem Reaktionsschema wird das gewünschte
1,3-Diamino-4-(2',2',2'-trifluorethoxy)-benzol (I) erhalten.
■ '
OCH_ 1 2 |
CF3 · | H2/Pd | 10%/C | OCH2 | CP Ut3 |
NH2 |
-N02 | 0 | (I) | ||||
NO2 | ||||||
(III) | ||||||
Hierzu werden 6,3 g (0,024 Mol) 1,3-Dinitro-4-(2 ',2',2 '-trifluorethoxy)-benzol
in 500 ml Ethanol unter Zusatz von 0,45 g Palladium auf Aktivkohle (10 % Palladium) bei 30° C
hydriert. Die Wasserstoffaufnähme ist nach etwa einer
1°
Stunde beendet. Der Katalysator wird abfiltriert, und das Ethanol wird abdestilliert. Es bleiben 4,56 g (0,022 Mol,
93 %) eines kristallin erstarrenden Öls zurück. Das Rohprodukt wird zur Reinigung aus 110 ml Wasser unter Zusatz
einer Spatelspitze Natriumsulfit und 0,1 g Aktivkohle umkristalliert.
Die ausfallenden farblosen Nadeln werden abgesaugt, mit etwas Wasser gewaschen und schließlich getrocknet.
Die Ausbeute an l,3-Diamino-4-(2',2',2'-trifluorethoxy)-benzol
beträgt 1,80 g (0,0087 Mol = 37 % bezogen auf die eingesetzte Verbindung III). Die Substanz
weist einen Schmelzpunkt von 70-71 C auf.
15
CHN-Analyse (C8H9F3N2O)
46 | C | 4 | H | • 13 | N | |
berechnet: | 46 | ,61 | 4 | ,40 | 13 | /59 |
gefunden: | ,34 | /50 | ,77 | |||
20 25 30
Beispiel 2 | g |
0,6 | g |
1,7 | g |
2,0 | g |
0,3 | g |
3,5 | g |
15,0 | g |
4,0 | g |
72,9 | g |
100,0 |
Haarfärbemittel in Cremeform
l,3-Diamino-4-(2',2',2-trifluorethoxy)-benzol
Resorcin
1,4-Diaminobenzol Natriumsulfit, wasserfrei
Laurylalkohol-diglykolethersulfat-Natriumsalz
28 %ige wäßrige Lösung Cetylalkohol
Ammoniak, 25 %ig Wasser
50 g des vorstehenden Haarfärbemittels werden unmittelbar
vor Gebrauch mit 50 g Hydrogenperoxidlösung, 6 %ig, gemischt. Man läßt das Gemisch 30 Minuten lang bei 40° C
auf blonde Naturhaare einwirken. Danach wird die Färbe-
masse ausgespült, das Haar shampooniert und getrocknet.
Es hat einen sehr intensiven, matten Schwarzton erhalten..
Beispiel 3 Haarfarbelösung
0,05 g l,3-Diamino-4-(2',2*,2'-trifluorethoxy)-benzol
0,50 g Resorcin
0,10 g m-Aminophenol.
0,10 g m-Aminophenol.
0,60 9 2, 5-Diaiainobenzylalkohol-Dihydrochlorid
10,00 g Laurylalkohol-diglykolethersulfat-Natriumsalz,
28 %ige wäßrige Lösung
10,00 g Isopropanol
0,30 g Natriumsulfit, wasserfrei
10,00 g Ammoniak, 25 %ig
68,45 g Wasser ·
100.,OO g
100.,OO g
50 g des Haarfärbemittels nach Beispiel 3 werden unmittelbar
vor Gebrauch mit 50 g Hydrogenperoxidlosung, 6 %ig, gemischt und auf gebleichtes Haar aufgetragen. Nach einer
Einwirkungszeit von 30 Minuten bei 40° C hat das Haar nach dem Spülen, Shampoonieren und Trocknen einen aschblonden
Farbton angenommen.
Beispiel 4 Haarfärbegel
0,6 g 1,3-Diamino-4-(2',2·,2'-trifluorethoxy)-
benzol
p-Aminophenol
Ascorbinsäure
Ölsäure
7,0 g Isopropanol
Ascorbinsäure
Ölsäure
7,0 g Isopropanol
Ammoniak 2 5 %ig
Wasser, vollentsalzt
Wasser, vollentsalzt
0,6 | g |
0,5 | g |
0,3 | g |
15,0 | g |
7,0 | g |
9,0 | g |
67,6 | g |
100,0 | g |
50 g des Haarfärbemittels nach Beispiel 4 werden unmittelbar
vor Gebrauch mit 50 g Hydrogenperoxidlösung, 6 %ig, gemischt und auf gebleichtem Haar 30 Minuten bei 4O° C
zur Einwirkung gebracht. Nach dem Spülen, Shampoonieren und Trocknen ist das Haar hell-roserot gefärbt.
Alle in der vorliegenden Anmeldung angegebenen Prozentzahleri
stellen Gewichtsprozente dar.
Claims (12)
- W E.LLA ACa Berliner Allee es DermstadtPatentansprüche.\l,3-Diamino-4-(2',2',2'-trifluorethoxy)-benzol de] Formel IOCH CF3(1)sowie dessen Säureadditionssalze mit anorganischen und organischen Säuren.
- 2. Verfahren zur Herstellung von 1,3-Diamino-4-(2',2',2'-trifluorethoxy)-benzol, dadurch ge ken n. -IS zeichnet, daß man l-Chlor-2,4-dinitrobenzol in einer Lösung von Natrium in 2,2,2-TrifLuorethanol mehrere Stunden, insbesondere 3 Stunden, unter Rückfluß erhitzt, das überschüssige Trifluorethanol abdestilliert und das zurückbleibende, gegebenenfalls gereinigte , 1,3-Dinitro-4-(2',2',2'-trifluorethoxy)-benzol in an sich bekannter Weise zu 1,3-Diamino-4-(2',2',2'-trifluorethoxy)-benzol hydriert.
- 3. Mittel zur oxidativen Färbung von Haaren, dadurch gekennzeichnet, daß es eine Kombination von in der Haarfärbung bekannten Entwicklersubstanzen mit 1,3-Diamino-4-(2',2',2'-triiluoretLoxy)-benzol oder dessen physiologisch verträgliches Säureadditionssalz als Kupplersubstanz enthält.
- 4. Mittel nach Anspruch 3,dadurch gekennzeichnet , daß es die Verbindung nach Anspruch 1 in einer Konzentration von 0,01 bis 4,0 Gew. %, vorzugsweise 0,02 bis 2,0 Gew. %, enthält.
- 5. Mittel nach den Ansprüchen 3 und 4, dadurch gekennzeichnet , daß es mindestens eine der Entwicklersubstanzen 1,4-Diaminobenzol, 2,5-Diaminotoluol, 2,5-Diaminobenzylalkohol, 4-Aminophenol, 3-■ Methyl-4-aminophenol, 2,5-Diaminoanisol und Tetraaminopyrimidin enthält.
- 6. Mittel nach den Ansprüchen 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet , daß es zusätzlich mindestens eine der Kupplersubstanzen 1-Naphthol, 4-Methoxy-1-naphthol, Resorcin, 4-Chlorresorcin, 4 ,-6-Dichlorresorcin, 2-Methylresorcin, 2,4-Dihydroxy-anisol, 2,4-Dihydroxyphenoxyethanol, 4-Hydroxy-l,2-methylendioxybenzol, 4-Amino-l,2-methylendioxybenzol, 4-(ß-Hydroxyethylamino)-1,2-methylendioxybenzol, m-Aminophenol und 5-Arnino-2-methylphenol enthält.
- 7. Mittel nach den Ansprüchen 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet , daß die Gesamtmenge der enthaltenen Entwicklersubstanz-Kupplersubstanz-Kombination 0,1 bis 6,0 Gew. %, vorzugsweise 0,5 bis 3,0 Gew. %, beträgt.
- 8. Mittel nach den Ansprüchen 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß es zusätzlich als Farbkomponente 2-Amino-5-methylphenol, 2-Amino-6- . methylphenol, 2-Amino-5-ethoxyphenol oder 2-Propylamino-5-aminopyridin enthält.
- 9. Mittel nach den Ansprüchen 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet , daß es zusätzlich mindestens ,einen der direktziehenden Farbstoffe Diamond Füchsin (CT. 42 510), Leather Ruby HF (CI. 42 520), 2-Amino-4,6-dinitrophenol/ 2-Nitro-4-(ß-hydroxyethylamino)-anilin, 2-Amino-4-nitrophenol, Acid Brown 4 (CI. 14 805), Acid Blue 135 (CI. 13 385), Disperse Red 15 (CI. 60 710), Disperse Violet 1 (CI. 61 100), 1,4,5,8-Tetraamino-anthrachinon und 1,4-Diamino-anthraehinon enthält.
- 10. Mittel nach den Ansprüchen 3 bis 9, dadurch gekennzeichnet , daß es zusätzlich Antioxidantien, vorzugsweise Ascorbinsäure oder Natriumsulfit, enthält.
- 11. Mittel nach den Ansprüchen 3 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß es zusätzlich Netzmittel, Emulgatoren und/oder Verdicker enthält,
- 12. Verfahren zum oxidativen Färben von Haaren, dadurch gekennzeichnet, daß man ein, eine Kombination von in der Haarfärbung bekannten Entwicklersubstanzen mit der Verbindung nach Anspruch als Kupplersubstanz sowie gegebenenfalls zusätzlich bekannten ■ Kupplersubstanzen nach dem Anspruch 6 enthaltendes, Haarfärbemittel nach Zugabe eines Oxidationsmittels, insbesondere Hydrogenperoxid, auf die Haare aufbringt, die Mischung 10 bis 45 Minuten lang bei einer Temperatur von 15 bis 50° C einwirken läßt, anschließend die Haare spült, gegebenenfalls wäscht und nachspült, und sodann trocknet.
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