-
Satellitenblende für Diagnostfkröntgengräte
-
beschreibung Die Erfindung betrifft eine Satellitenblende fir Disgnostikröntgerste,
mit einem an einem Lichtvisier ankringbaren Rahmen, der in jeweils einem Paar parallel
zueinander ausgerichteter Schienen eine quer zur Längsrichtung der Schienen nusgerichtete,
Krcuzschlittenartig verschiebbare Leiste mit mindestens einem Blendenkörper aufnimmt.
-
Wegen der biologischen Wirkung ionisierender Strahlen muß dafür Sorge
getragen werden, daß nur solche Partien des menschlichen Körpers von Primärstrahlen
getroffen werden, die in der Röntgendiagnostik auf dem Röntgenfilm dargestellt werden
sollen. Dies geschieht durch Einblendung des Aufnallulefeldes und/oder Ausblendung
der zu schützenden Bereiche.
-
Zu diesem Zweck werden in der Rbntgendiagnostik Plenden mit Lichtvisier
verwendet, bei denen das Lichtvlsier durch seinen Schattenbereich die nicht von
Primärstrahlen getroffenen Rcgionen kenntlich macht.
-
In der Strahlentherapie kann dieser Bereich durcl sogenannte Satellitenblenden
modifiziert werden. Es sind dies P]atten aus lichttransparentem Material, auf
denen Bleiklötze so angeordnet und befestigt sind, daß ihr Schatten den aus dem
Strahlenkegel ausgesparten Bereich anzeigt.
-
Eine auf diesem Prinzip beruhende und in der Diagnostik zur Anwendung
kommende bekannte Vorrichtung nach der DE-OS 94 06 717 sieht am Lichtvisier der
Röntgenröhre des Diagnostikgeräts eine Halterungsplatte und einen Schieber vor,
in den Blei schablonen eingebettet sind. Die Halterungsplatte und der Schieber stellen
jedoch innerhalb des Strahlengangs ein vergleichsweise großes Materievolumen dar.
Es entsteht infolgedessen ein großer Anteil extrafokaler Strahlung, be-
stehend
aus kohärenter Streustrahlun und Compton-Strahlung, welche auch den abzudeckenden
Bereich bestrablt und so die Strahlenbelastung des Patienten unn(;tig erhöht.
-
Aufgabe der Erfindung ist eine solche Ausbildung einer Satellitenblende
der genannten Art, daß die extrafokale Strahlung möglichst gering gehalten wird.
-
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung durch folgende Merkmale gelöst:
a) die Leiste ist als Hohlleiste mit einem geringen Volumen ausgebildet; b) in die
Hoblleiste sind Blendenkörper mit z.B. 2 mm Pb-Gleichwert eingesetzt.
-
Im Vergleich zu einer herkömmlichen Abdeckleiste und ihrer massiven
Halterungsplatte, die z.B. eine massive Leiste mit eingebettetem Bleiblendenkörpern
ist, wird bei einer Leiste nach der Erfindung die extrafokale Strahlung im abgeschirmten
Bereich wesentlich herabgesetzt. Der Schwächungsfaktor, also dss Verhkltnis der
Dosis ohne Abdeckung zu der Dosis mit Abdeckung, beträgt bei einer herkömmlichen
Abdeckleiste 194, bei einer Hohlleiste nach der Erfindung 272. Dies bedeutet eine
Herabsetzung der Einfallsdosi s der extrafokalen Strahlung um 40 bis 50 % in Abhängigkeit
von der angewendeten Strahlenqualitt. Die Satellitenblende nach der Erfindung ermöglicht
also eine weitgehende Herabsetzung der Strahlenbelastung des Patienten im abgeschirmten
Bereich. In der Röntgendiagnostik ist dieses sehr wichtig bei der Behandlung der
Hüftdysplasie, da Während der Verlaufskontrolle eine Vielzahl von KontrolIaufnahmen
erforderlich sind. Hier ist die Herabsetzung der Strahlenbelastung für das Kleinkind
von besonderer Bedeutung. Eine übliche Abschirmung zum Schutz gegen Primarstrahlung
hat einen Pb-(;leichwert von 2 mm. Der Abschirmwert kann selbstverständlich an jeden
Standard angepaßt werden In weiterer Ausbildung der Erfindung ist vorgesehen, daB
die Hohileiste einen oberen und einen unteren Efngssteg umfaßt, die durch Endstiicke
miteinander verbunden und in Abstand gehalten sind und daß die Blendenkörper zwischen
die Längsstege eingesetzt sind.
-
Diese Ausbildung der Hohl leiste ergibt eine hohe Stabilität derselben
bei möglichst geringer Nasse.
-
Der Rahmen einer Satellitenblende nach der Erfindung kann in einfacher
Weise vor dem Lichtvisier des Gerätes angebracht werden und kann dort auch bleiben,
wenn die Blende an sich nicht benötigt wird,
da er von der Prlmarstrahlung
nicht getroffen wird und somit keine extrafokale Strahlung emittiert. Eine Hohl
leiste mit einem Blendenkörper, der die gewinschte Form hat, wird in die Schlitze
der Rahmenschenkel eingesteckt. Die Hohlleiste wird so verschoben, daß der Blendehnkörper
im Rahmenbereich die gewünschte Position hat. Er behält diese Position auch, weil
der Flachstab durch die Klemmwirkung der Rahmenschenkel gehalten wird. so daß sich
weitere Stelleinrichtungen eriibrigen. Die extrafokale Strahlung ist minimal, weil
in der Rahmenfläche beiderseits der Hohileiste kein Werkstoff ist, der eine cxtrafokale
Strahlung hervorrufen könnte. Auch die durch die liohlleiste selbst bewirkte Streustrahlung
bleibt gering, weil das Volumen derselben durch die Querschnittsgestaltung so gering
wie möglich ist. Man erreicht gegenüber bekannten Geraten eine ifrrabsetzung des
durchstrahlten Materievolumens auf etwa 1/10. Es ergibt sich dabei eine dementsprechende
Verringerung der Strablenbelastung des Patinten im zu schützenden Bereich. Das Gerbt
nach der Erfindung wird in der Praxis mit einem Rahmen und mehreren Hohileisten
mit verschieden gestalteten Blendenkörpern geliefert. Beispielsweise können vier
Blendenkörper zur Ausblendung der männlichen und sechs Rlendkörper zur Ausblendung
der weiblichen Gonaden vorgesehen sein.
-
Der Rahmen ist an jedem bekannten Lichtvisier ohne mechanische Veränderung
desselben anbringbar und kann auch bei Nichtgebrauch angebracht bleiben, da das
durchstrah]te Volumen nicht vergrößert wird.
-
Die Blendkörper selbst sind so geformt, daß sie eindentig von den
bestrahlten Organen des menschlichen Körpers zu unterscheiden sind.
-
Durch Farbgebung können die Bestandteile der Satellitenblende gekennzeichnet
werden, so daß Personal und Patienten auf das Vorhandensein des Gonadenschutzes
aufmerksam gemacht werden. Die Blendkörper bleiben auch bei Röntgenaufnahmen mit
horizontalem Strahlengang (stehender Patient) durch die Brmswirkung eines Gleitbelages
in der eingestellten Position.
-
Nach einer weiteren Ausfhrungsform der Erfindung ist zum Einblenden
eines kreisförmigen oder anders geformten Aufnahmefeldes vorgeschlagen, daß ein
Blendent-;rper Einblenddurchbrüche mit unterschiedlichem Durchmesser oder unterschiedlicher
Form aufweist.
-
Dadurch länt sich in einfacher Weise eln Aufnahmefeld unterschiedlicher
Form und Größe in den Strahlengang einblenden. Hierdurch wird erreicht, daß nur
der Organbercich oder das Organ von Primärstrahlung getroffen und somit abgebildet
wird, der bz. das für die
Diagnose relevant ist. Bei kreisförmiger
gegenüber quadratischer Einblendung mit dem Kreisdurchnesser aJs Kantenlänge wird
somit das von Primärstrahlung getroffene Körpervolumen um 27 % reduziert. Eine derartige
SateJlitenblende mit 3 Einblen<durchbrtichen erfordert nur etwa ein Zehntel der
Kosten, die für Aufnahmetubusse aufgewendet werden mi;ßteen. WSlrend Aufnahmetubusse
aus Wirtschaftlichkeitsgründen auf Kreis-, Qua?rat- und Rechteckquerschnitt beschränkt
sind, kann man nach der r Erfindung Einblenddurchbrüche beliebiger gewünschter Form
bei Frhaltung der Wirtschaftlichkeit wählen.
-
Ausführungsformen der Erfindung sind im folgenden unter Bezugnahme
auf die anliegenden Zeichnungen erläutert, in denen darstellen: Fig. 1 eine perspektivische
Gesamtansicht einer Satellitenblende nach der Erfindung, Fig. 2 eine Stirnansicht
des Rahmens, Fig. 3 eine Draufsicht auf den Rahmen, Fig. 4 eine Stirnansicht einer
Hohlleiste, Fig. 5 eine Draufsicht auf eine Hohlleiste, Fig. 6 eine rinblendleiste
in der Draufsicht und Fig. 7 einen Schnitt nach der linie VI-VI in Fig. 6.
-
Die Satellitenblende nach der Erfindung umfaßt einen rechteckigen
bzw. quadratischen Rahmen 1, der an dem Llchtvisier einer Röntgenapparatur anbringbar
ist. Innerhalb der Längsschenkel des Rahmens sind Schlitze la bzw. lb vorgesehen,
wobei Jeweils einander gegenüberliegende Schlitze la bzw. ib einen Hoblstab 2 aufnehmen.
Innerhalb der Schlitze sind bremsende Elemente vorhanden, die eine ungewollte Verschiebung
der Hohlleiste hemmen. Die Hohl leiste 2 umfaßt einen unteren Längssteg 4 und einen
oberen Längssteg 5, die durch Endstücke 6 niiteinander verbunden und im Abstand
voneinander gehalten sind. Die Lingsstege 4 und 5 sind vergleichsweise dünn und
emittieren kaum extrafokale Strahlung. Zwischen die Längsstege 4 und 5 sind Blendenkörper
3 eingebettet. Diese Blendenkörper 3 finden in den Zwischenraum zwischen den Längsstegen
4 und 5 Aufnahme. Die Blendenkörper haben in Lblicher Weise einen 2 mm Pb-Cleichwert.
Fig. 5 zeigt verschiedene mögliche Formen von Blendenkörpern. Selbstverständlich
sind auch andere Blendenkerper für den jeweiligen Anwendungszweck möglich. Die Blendehnkörper
können unterschiedliche Form und Größe haben, damit man die verschiedenen anatomischen
Verhältnisse abdecken kann.
-
Die Fig. 6 und 7 zeigen eine Hohlleiste 11 zum Einblenden eines Aufnahmefeldes
in ein Lichtvisier. Der Blendenkötroer 7 innerhalb der
Hohileiste
11 hat 2 mm Pb-Gleichwert. Innerhalb der Mohlleiste befinden sich mehrere kreisförmige
Einblenddurchbrüche 12, 13> oder Einblenddurchbrüche 14 mit unragelmäßiger, beliebiger
Querschnittsform.
-
Damit kann man innerhalb des Lichtvisiers ein Aufnahmefeld mit unterschiedllchem
Durchmesser oder entsprechender Form einblenden. Damit läßt sich eine Anpassung
an unterschiedliche Anforderungen erreichen.