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Endlos schließung an einem Stahlseilfördergurt
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Für hohe Eörderleistungen bestimmte und hierfür oft sehr lange und
verhaltnismäßig breite (bis 3500 mm) ördergurte bestehen heutzutage vorwiegend aus
Gummi. In der Regel ist der Gummiquerschnitt derartiger i'ördergurte durch mindestens
eine eingebettete Schicht oder Lage aus einem gegenüber Gummi festeren Material
verstärkt. Besteht die Verstärkungslage aus parallel nebeneinander liegenden, im
Gummiquerschnitt etwa in der Mitte eingebetteten Stahlseilen, spricht man von ??Stahlseil
fördergurten" oder vereinfacht "Stahlseilgurten".
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Sie werden dort eingesetzt, wo über lange Strecken große Massen bewegt
werden sollen.
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Fördergurte werden von den Herstellern in endlicher Länge geliefert
und müssen vom Benutzer in Anpassung an die meist bereits vorhandenen Förderanlagen
passend "endlos" gemacht oder, wie man auch sagt, "geschlossen" werden, d.h. ihre
beiden sonden müssen miteinander so verbunden werden, daß die Verbindung auch im
Dauerbetrieb und bei großer belastung hält, dabei nur möglichst geringe Veränderungen
zum sonstigen ì*lördergurtauerschnitt aufweist und keinen Anhalt für Beschädigungen
abgibt.
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Die *ndlosverbindung oder ndlosschließun von Stahlseilgurten ist
eine schwierige, große Geschicklichkeit voraussetzende Prozedur, die u.a.
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unter den Gesichtspunkten erfolgen muß, daß die an der Verbindungsstelle
zwangsläufig von der Herstellung des Gurtes her vorhandenen Seilunterbrechungen
die Festigkeit an der Verbindungsstelle nicht herabsetzen, und daß an dieser Stelle
eine möglichst geringe Versteifung des Gurtquerschnitts eintritt.
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Der günstigste Fall einer Stahlseilgurtverbindung ist nach demStande
der Technik dann gegeben, wenn die Seilteilung so groß ist, daß jeweils zwei Seile
des einen Gurtendes jeweils ein Seil des anderen Gurtendes in der Verbindungsstelle
zwischen sich aufnehmen können und noch der erforderliche Zwischengummi eingelegt
werden kann. In diesem Falle können sich die Seilenden beider Gurtenden über einen
langen Bereich überlappen, und auf dieser Überlappungsstrecke kann der Zwischengummi
zwischen zwei Seilenden diese im Gummiquerschnitt festhalten (vgl.
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DIN-Vornorm 22131). Da dieser Platz für zwei nebeneinander liegende
Seile und zusätzlich noch Zwischen-
gummi häufig nicht vorhanden
ist, wird vielfach das in der DE-PS 11 65 354 beschriebene und dargestellte Verfahren
angewendet, das dadurch Platz schafft, daß nur ein Teil der Seilenden sich über
eine möglichst lange Strecke überlappt, deren andere Seilenden stumpf aufeinanderstoßen,
also sich in ihrer Länge gegenseitig ergänzen. Das Sndlosschließen kann dann zum
Beispiel in der Weise vorgenommen werden, daß das längere Seilstück des einen Gurtendes
mit einem kürzeren Seilstück des anderen Gurtendes mit ihren Stirnflächen stumpf
zusammenstoßen. Daneben folgt ein längeres Seilstück des einen Gurtendes, das mindestens
so lang ist, daß es über den Stoß der daneben liegenden beiden Seile hinausreicht.
Dieses Seilende endet dann blind, stößt also nicht gegen ein Seil des anderen Gurtendes.
Dann folgt ein ebensolches längeres, blind endendes Seilstück von der anderen Seite,
also von dem anderen Gurtende, und erst dann folgen wieder zwei in einer Achse liegende,
mit ihren Stirnflächen stumpf aufeinanderstoßende Seilenden, von denen das eine
länger und das andere kürzer ist.
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Bei dieser Art der Endlosverbindung muß man die ;u verbindenden Gurtenden
weit überlappen lassen, denn nur durch die Überlappung über eine verhältnismäßig
lange Strecke kann einigermaßen der Erhalt der Festigkeit, der ja nur durch den
Zwischengummi zwischen zwei Seilen besorgt wird, garantiert werden.
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Man arbeitet also mit beträchtlichem Verlust. Eine echte Verbindung
der Seilenden ist aber nie und auch dann nicht vorhanden, wenn eine besonders günstige
Seilteilung vorliegt. Alle Seilenden bleiben im Gummiquerschnitt eingebettet vorhanden
und können sich
bei dn dem Gurt durch Umlenkungen aufgezwungenen,
ständig sich wiederholenden Biege- und Streckbewegungen des Verbindungsbereiches
aus dem Gummiquerschnitt herausarbeiten. Jedes Seilende ist als Kurzseilstück aufzufassen,
und solche Kurzseilstücke sind so steif wie ein Stab, d.h. machen die Gurtumlenkungen
z.B. um Umlenkungstrommeln oder auch Biegungen beim Durchhängen nicht mit.
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Außerdem beruht natürlich diese Methode der andlosverbindung auf
der Ausnutzung der Kohäsion zwischen dem Gummi des Gurtes und den Stahlseilen, und
da eine dauerhafte Gummi-Metall-Bindung im allgemeinen nur nach einer Heißvulkanisation
angenommen wird, bedeutet dies, daß eine Endlosschließung im Wege der sog. "Kaltvulkanisation"
bei Anwendung des vorbeschriebenen Verfahrens nicht in Frage kommt. In der Kegel
kann aber ein Fördergut nur etwa fünfmal thermisch belastet werden, bis die Gummierung
der Seile aufgezehrt ist und das heißt, bis keine Verbindung des Gurtgummis mit
den Seilen mehr garantiert werden kann. Jede Zwischenheizung an irgendeiner Stelle
des Gurtes bedeutet also eine mögliche Gurtüberholung weniger.
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Es ist zwar z.B. durch die DE-OS 23 45 414 bekannt, für die Endlos
schließung die Seilenden mit ihren Stirnflächen einander zugewandt in starren Hülsen
zu fassen, aber bei den hohen möglichen Zugbeanspruchungen, die Gurte und damit
auch ihre Verstärkungsseile aushalten müssen, ist diese Verbindungsweise, wie systematische
Versuche bewiesen, nicht absolut sicher. eist zieht sich bei stärkerer Beanspruchung
ein Seilende aus der Verbindungshülse.
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Daraus folgt die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe, die darin
bestand, eine Endlosschließung eines Stahlseilgurtes zu schaffen, die verhältnismäßig
einfach und gegebenenfalls auch im Wege der Kaltvulkanisation durchzuführen ist
und in der die Seilenden direkt und zugfest so miteinander verbunden und dabei gefaßt
sind, daß sie nicht zerstörend im Gummiquerschnitt wirken können. Dabei wird eine
Verbindungsfestigkeit erreicht, die der der Seilzugfestigkeit entspricht.
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Diese Aufgabe löst die Lehre nach den Patentansprüchen. Die Erfindung
ist in der Zeichnung an einigen, keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebenden
Beispielen schematisch veranschaulicht und anhand dieser nachfolgend beschrieben.
Bs stellen dar: Fig. 1 eine Aufsicht auf zwei nebeneinander liegende, mit ihren
inden miteinander verbundene Seile eines Stahlseilgurtes als Ausschnitt der Seilverstärkungslage
unter vereinfachender Weglassung des den Gurt aufbauenden Gummis, Eg, 2 einen Schnitt
durch eine Seilverbindung nach Fig. 1, geschnitten längs der Linie II-II in Fig.
1, Fig. 3 Ausführungsformen erfindungsgemäßer Verbis 5 bindungselemente in der Schnittdarstellung
der Fig. 2.
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In Fig. 1 sind zwei der in den Querschnitt eines Stahlseilgurtes
1 eingebetteten Stahlseile 2 und 3 einer Seilverstärkungslage dargestellt. Die inden
der
Seile 2,3, also z.B. die Seilenden 4 und 5 des Seiles 2 sind über eine verhältnismäßig
kurze Strecke 6 parallel nebeneinander gelegt und so in Klemmhülsen 7 und 8 aus
einem zwar festen, aber zähen Material gefaßt, das die Stirnfläche 9 nicht oder
nur sehr gering über die Stirnfläche 10 der Hülsen überstehen. Die Hülsen 7,8 sind
mittels im Handel befindlicher Werkzeuge so auf die Seilenden aufgeklemmt, daß sie
sie fest umschließen. Wenn dabei die Seile so straff wie möglich gehalten werden,
stellt sich praktisch eine Verbindung ein, bei der gemäß der Darstellung nach Fig.
1 die Seilenden 4 und 5 mit der Seilachse 11 einen leichten Knick bilden, insgesamt
aber die Achse 11 erhalten bleibt.
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Die Überlappungslänge 6 kann sehr kurz gehalten werden und braucht
höchstens dreimal die Länge der Hülsen 7,8 betragen, und das auch nur dann, wenn
die Seile 2,3 mit geringer Teilung t im Gummiquerschnitt liegen. Dann nämlich verbleibt
zwischen den inneren Stirnflächen der Hülsen 7,8 eine Lücke 12, in die die Hülse
7' der Verbindung des Nachbarseils 3 hineinreichen kann.
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Durchgeführte Versuche ergaben, daß eine solche Verbindung so fest
ist, daß beim Zugversuch eher das Seil als die Verbindung reißt, und sie ist höher,
als wenn die beiden Seilenden in einer Hülse so gefaßt sind, daß ihre Stirnflächen
stumpf aufeinanderstoßen.
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Fig. 2 zeigt die Hülse 8 im Querschnitt, und bei einer solchen Ausführungsform
wurden im Versuch besonders hohe Zugfestigkeiten erzielt. Dies beruht
wahrscheinlich
darauf, daß die Seilenden so dicht nebeneinander liegen, daß zu der nach innen gerichteten,
radial wirkenden Klemmung noch eine axial wirkende Reibung hinzukommt, die natürlich
noch durch die Klemmung selbst, die die Seilenden bei 13 aneinanderquetsoht, verstärkt
wird. Außerdem wird natürlich die Zugkraft auf zwei Verbindungsstellen aufgeteilt,
weil jedes Seilende 4 an zwei im Abstand voneinander liegenden Stelle niit dem anderen
Ende 5 verbunden ist. Dabei kann der Grad des möglichen Zusammenquetschens an der
BerühruEslinie oder -fläche in gewisser Weise dadurch beeinflußt werden, daß man
entweder gemäß Fig. 3 die allgemein mit 14 bezeichnete Klemmhülse mit einer zwei
Seile ohne Trennmittel aufnehmenden Bohrung 15 ausbildet oder gemäß Fig. 4 den Querschnitt
einer allgemein mit 16 bezeichneten Hülse mit Separierungsnaaen 17 versieht. Auch
im Falle der Verwendung einer Hülse 16 gemäß Fig. 4 wird noch eine Berührung der
Seilenden bei Zug zugelassen, aber sie lassen sich nicht so stark aneinanderquetschen
wie bei einer Verwendung einer Hülse 14 nach Fig. 3. Wenn man aber befürchtet, daß
durch das Zusammenquetschen der Seile diese sich gegenseitig beschädigen könnten,
so kann man dies mit einer Ausführungsform gemäß Fig. 5 vermeiden, bei der in der
allgemein mit 18 bezeichneten Hülse zwei getrennt nebeneinander liegende Bohrungen
19a,19b für die Seilenden vorhanden sind.
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