DE2530370C2 - Unter Verwendung von Kupplungsgliedern zu einer zugfesten Rohrleitung zusammensetzbare Asbestzementrohre - Google Patents
Unter Verwendung von Kupplungsgliedern zu einer zugfesten Rohrleitung zusammensetzbare AsbestzementrohreInfo
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Description
35
Die Erfindung betrifft unter Verwendung von Kupplungsgliedern zu einer zugfesten Rohrleitung
zusammensetzbare Asbestzementrohre, an deren miteinander zu verbindenden Enden außenseitig jeweils ein
aus Kunststoff bestehender Verbindungsring mittels Kleben angebracht ist, an dem das oder die Verbindungsglied(er)
angreift bzw. angreifen.
Derartige Asbestzementrohre werden z. B. zur Verrohrung von Brunnen oder dgl. benutzt. Es ist
bekannt, als Kupplungselemente ein Metallseil zu verwenden, das in gummielastischem Material eingebettet
sein kann. Dabei ist die Anordnung so getroffen, daß die Rohrenden und ihnen zugeordnete Muffen mit
umlaufenden Nuten versehen sind, wobei die Teile in der Weise zusammenwirken, daß in den von jeweils zwei
sich deckenden Nuten gebildeten Kanal ein derartiges Kupplungsglied eingeführt werden.
Es ist unvermeidbar, daß die Rohre durch die Anordnung der Nut für das Kupplungselement eine
Verringerung ihrer Festigkeit und damit ihrer Beanspruchbarkeit erfahren. Hinzu kommt, daß die vorbeschriebene
Verbindung Kräfte, insbesondere Scherkräfte und Biegekräfte, entstehen läßt, die von dem das Rohr
bildenden Werkstoff nur in geringem Umfang aufgenommen werden können, ohne daß es zu Beschädigungen
des Rohres kommt. Andererseits sind Rohre aus Asbestzement gegen in axialer Richtung wirkende
Zugbeanspruchungen verhältnismäßig unempfindlich.
Mit zunehmendem Durchmesser der Asbestzementrohre und größer werdenden Teufen der zu verrohrenden
Brunnen werden die Auswirkungen der vorbeschriebenen Gegebenheiten immer größer, so daß die
Rohrleitungen bezüglich Länge und Gewicht an die Grenze dessen stoßen, was technisch realisierbar ist
Es ist bereits durch die CH-PS 4 01 607 bekannt,
durch Anwendung von Verbindungsringen aus Kunststoff, die außenseitig an den Endbereichen der Rohre
angeklebt sind, zu besseren Ergebnissen zu kommen. Cs hat sich jedoch gezeigt, daß unverstärkte Verbindungsringe die aus den Verbindungskräften resultierenden
Spannungen nicht aushalten, da die Asbestzementrohre etwa dort brachen oder rissen, wobei die aufgeklebten
Verbindungsringe endeten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Kupplung von Asbestzementrohren der eingangs
beschriebenen Art so auszugestalten, daß die Verbindungskräfte auf die Asbestzementrohre sicher übertragen
werden können.
Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung vor,
daß beide Verbindungsrohre glasfaserverstärkt sind und in Richtung vom freien Ende zum anderen Ende des
jeweiligen Rohres eine abnehmende Wandstärke aufweisen, wobei die Glasfaserverstärkung über die
gesamte radiale Dicke des inneren Ringbereiches und des äußeren Ringbereiches jedes Verbindungsringes
eines dem Asbestzementrohr weitgehend angeglichenen Elastizitätsmodul bewirkt und die Glasfaserverstärkung
im radial außen liegenden Ringbereich, an dem das Kupplungsteil angreift, außerdem noch zur Aufnahme
der auftretenden Querkräfte ausgelegt ist.
Die Wandstärke des Verbindungsringes kann sich kontinuierlich verringern. Aus Gründen, die mit der
Herstellung eines solchen Verbindungsringes zusammenhängen, kann es aber auch zweckmäßiger sein, daß
die Wandstärke des Verbindungsringes sich stufenweise verringert. Ferner kann die Anordnung so getroffen
sein, daß der dem jeweils zugeordneten Rohrende zugekehrte Endabschnitt jedes Verbindungsringes eine
konstante Wandstärke und eine Nut zum Angriff des Kupplungsteiles aufweist.
Der Verbindungsring aus glasfaserverstärktem Kunststoff ist in der Lage, Biegekräfte und Scherkräfte
aufzunehmen, ohne daß er diese in einem das zulässige Maß übersteigenden Umfang an das Asbestzementrohr
weitergibt. Die Zugspannungen werden so in das Asbestzementrohr eingeleitet, daß Spannungsspitzen
vermieden oder jedenfalls so klein gehalten werden, daß sie das zulässige Maß nicht übersteigen. Dazu dient der
im Kunststoff vorgesehene hohe Glasfaseranteil, der es ermöglicht, den Elastizitätsmodul des den Verbindungsring bildenden Materials an den Elastizitätsmodul des
Asbestzementes so weit wie möglich anzugleichen. Als besonders geeignet hat sich ein Verbundwerkstoff
(Laminat) aus Epoxidharz und Glasseidenrovinggewebe herausgestellt. Das Laminat hat eine Zugfestigkeit von
etwa 28 kp/mm2. Die Bruchdehnung liegt bei Laminat, Kleber und Asbestzement bei etwa 2%. Die Abhängigkeit
des Elastizitätsmoduls vom Glasfaseranteil ist daran erkennbar, daß bei 45% Glasfaseranteil der Elastizitätsmodul
etwa 120 000kp/cm2, bei 55% Glasfaseranteil hingegen 160 000 kp/cm2 beträgt. Der Elastizitätsmodul
des Asbestzementes liegt bei 210 000 kp/cm2. Tatsächlich sollte der Elastizitätsmodul des vorgenannten
Verbundwerkstoffes nach Möglichkeit über 160 000 kp/cm2 liegen. In diesem Fall kann davon
ausgegangen werden, daß die Dehnung von Asbestzement und Laminat ungefähr gleich ist.
Der Abbau der normalerweise auftretenden Spannungsspitzen und die gleichmäßigere Spannungsverteilung
sind darauf zurückzuführen, daß der den Verbin-
dungsring bildende Werkstoff aufgrund seiner kleineren
Querschnittsflächen sich stärker ausdehnen kann als das Asbestzement Die Verringerung der Wanddicke des
Verbindungsringes kann etwa bis auf 0,5— 1 mm gehen.
Im übrigen ist vorgesehen, das Ende des Verbindungsringes mit der geringsten Wandstärke möglichst weit
von jener Stelle anzuordnen, an welcher die Kräfte in den Verstärkungsring eingeleitet werden bzw. das
Kupplungsglied oder die Kupplungsglieder angreift bzw. angreife!·.
Bei Anwendung der Lehre gemäß der Erfindung kann bei Nennweiten von etwa 400 mm die Beanspruchbarkeit
eines Asbestzementrohres um 100% gesteigert werden. Bei größeren Nennweiten, z. B. 800 mm, ist eine
Steigerung der Beanspruchbarkeit um 70—80% festgestellt worden.
Es ist ohne weiteres möglich, bei Verwendung der Asbestzementrohre gemäß der Erfindung die einleitend
bereits beschriebene bekannte Vorrichtung zu wählen.
In der Zeichnung sind einige Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Es zeigt
F i g. 1 ein an beiden Enden mit Verbindungsringen versehenes Asbestzementrohr,
F i g. 2 einen Längsschnitt durch zwei derartige miteinander verbundene Rohre.
Das in Fig. 1 dargestellte Rohr 10 aus Asbestzement ist an seinen beiden Endbereichen mit Verbindungsringen
11 aus glasfaserverstärktem Kunststoff versehen. Diese Ringe, deren Innendurchmesser geringfügig
größer ist als der Außendurchmesser des Rohres 10, sind auf der äußeren Mantelfläche des Rohres aufgeklebt.
Jeder Verbindungsring 11 weist eine vom zugeordneten
Ende 12 des Rohres 10 in Richtung auf das jeweils andere Ende stufenförmig abnehmende Wandstärke
auf. Im konkreten Fall handelt es sich um ein Asbestzementrohr mit einer Länge von 4—6 m bei einer
Nennweite von 800 mm, wobei die gesamte axiale Erstreckung jedes Verstärkungsringes 11 etwa 400 mm
beträgt. Die axiale Erstreckung jeder einzelnen Stufe 13 mit Ausnahme der ersten Stufe 14, die außenseitig mit
einer umlaufenden Nut 15 versehen ist, beträgt 60 mm.
Die Gesamtlänge des Verstärkungsringes 11 und auch
die Länge der Stufen 13 und 14 wird von den jeweiligen Gegebenheiten abhängen. Es wird darauf ankommen,
zwischen den beiden Haupterfordernissen, nämlich der Vermeidung von schädlichen Spannungsspitzen einerseits
und der Wirtschaftlichkeit der Rohrherstellung andererseits ein Optimum zu finden.
Die Verbindung des in F i g. 1 dargestellten Rohres mit entsprechend ausgebildeten anderen Rohren zu
einem Rohrstrang erfolgt in bekannter Weise unter Verwendung von biegsamen langgestreckten Verbindungselementen
16, die in einen umlaufenden Kanal eingeschoben werden, der jeweils von der Nut 15 und
einer zweiten Nut 17 gebildet wird, die innenseitig an einer Muffe 18 angebracht ist F i g. 2 zeigt die
Anordnung dieser Teile.
Die erste Stufe 14 des Verbindungsringes, die die Nut 15 trägt, ibt in der Weise ausgeführt daß der innere
Ringbereich 19 etwa bis zu der gestrichelten Linie 20 mit einem Glasfasergewebe versehen ist, welches insbesondere
in Längsrichtung der Rohre eine sehr hohe Reißkraft hat wohingegen die Reißkraft in Umfangsrichtung
relativ gering ist Es kann sich dabei beispielsweise um Werte von 180 kp/cm2 einerseits und
um 10 kp/cm2 andererseits handeln. Damit wird der Tatsache Rechnung getragen, daß in diesem Bereich des
Verbindungsringes 11 eine Beanspruchung im wesentlichen
nur in Längsrichtung des Rohres 10 auf Zug erfolgt.
Der äußere Ringbereich 21, an welchem die Nut 15 angebracht ist, besteht ebenfalls aus glasfaserverstärktem
Kunststoff, wobei hier jedoch ein Gewebe verwendet wird, bei dem die Reißkraft in beiden
Richtungen, also in Längsrichtung des Rohres 10 und in
Umfangsrichtung etwa gleich groß ist und beispielsweise 180 kp/cm2 beträgt. Dies ist deshalb erforderlich, weil
dieser äußere Bereich 21 des Verbindungsringes 11 durch das in der Nut 15 befindliche Verbindungselement
auch in erheblichem Maße Querkräfte und Biegekräfte aufzunehmen hat.
Die einstückige Herstellung des Verbindungsringes U mit den beiden Bereichen 19 und 21 ist ohne
Schwierigkeiten durch Wickeln des Gewebes um die Endbereiche des Rohres 10 möglich, wobei das Gewebe
durch ein Kunstharzbad läuft. Es ist lediglich erforderlich, daß nach Beendigung der Herstellung des inneren
Ringbereiches 19 ein anderes Gewebe gewickelt wird, welches den äußeren Ringbereich 21 bilden soll. Im
Ergebnis stellen jedenfalls die Ringbereiche 19 und 21 einen einheitlichen Körper dar.
Die Muffe 18 kann ebenfalls aus glasfaserverstärktem Kunststoff bestehen, wobei hier auch ein Gewebe
benutzt wird, dessen Eigenschaften denen jenes Gewebes entsprechen, welches für den äußeren Bereich
21 des Verbindungsringes verwendet wird. Auch hier gilt, daß durch die beiden Verbindungselemente 16, die
an den beiden miteinander zu verbindenden Rohren und an der Muffe 18 angreifen, letztere — zusätzlich zu den
Längskräften — auch in erheblichem Maße durch Querkräfte beansprucht wird. — Die Muffe 18 ist
weiterhin mit nutförmigen Ausnehmungen für Dichtungsringe 22 versehen.
Der durch die Erfindung erzielbare technische Fortschritt wird insbesondere auch dann deutlich, wenn
berücksichtigt wird, daß eine Wanddickensteigerung bei Asbestzement — unabhängig von den damit verbundenen
größeren Aufwendungen — nicht in Frage kommt, da die spezifische Zugfestigkeit dieses Werkstoffes mit
zunehmender Wanddicke abnimmt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Unter Verwendung von Kupplungsgliedern zu einer zugfesten Rohrleitung zusammensetzbare
Asbestzementrohre, an deren miteinander zu verbindenden Enden außenseitig jeweils ein aus
Kunststoff bestehender Verbindungsring mittels Kleben angebracht ist, an dem das oder die
Verbindungsglied(er) angreift bzw. angreifen, dadurch gekennzeichnet, daß beide Verbindungsringe
(11) glasfaservertärkt sind und in Richtung vom freien Ende (12) zum anderen Ende
des jeweiligen Rohres (10) eine abnehmende Wandstärke aufweisen, wobei die Glasfaserverstärkung
Ober die gesamte radiale Dicke des inneren Ringbereiches (19) und des äußeren Ringbereiches
(21) jedes Verbindungsringec (11) einen dem Asbestzementrohr (10) weitgehend angeglichenen
Elastizitätsmodul bewirkt und die Glasfaserverstärkung im radial außen liegenden Ringbereich (21), an
dem das Kupplungsteil (16) angreift, außerdem noch zur Aufnahme der auftretenden Querkräfte ausgelegt
ist
2. Asbestzementrohre nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wandstärke des Verbindungsringes
(11) sich stufenweise verringert.
3. Asbestzementrohre nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der dem jeweils
zugeordneten Rohrende (12) zugekehrte Endabschnitt (14) jedes Verbindungsringes (11) eine
konstante Wandstärke und eine Nut (15) zum Angriff des Kupplungsteiles (16) aufweist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19752530370 DE2530370C2 (de) | 1975-07-08 | 1975-07-08 | Unter Verwendung von Kupplungsgliedern zu einer zugfesten Rohrleitung zusammensetzbare Asbestzementrohre |
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DE19752530370 DE2530370C2 (de) | 1975-07-08 | 1975-07-08 | Unter Verwendung von Kupplungsgliedern zu einer zugfesten Rohrleitung zusammensetzbare Asbestzementrohre |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE2530370A1 DE2530370A1 (de) | 1977-01-20 |
DE2530370C2 true DE2530370C2 (de) | 1983-11-24 |
Family
ID=5950936
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19752530370 Expired DE2530370C2 (de) | 1975-07-08 | 1975-07-08 | Unter Verwendung von Kupplungsgliedern zu einer zugfesten Rohrleitung zusammensetzbare Asbestzementrohre |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2530370C2 (de) |
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