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Die Verstellmöglichkeit zur Änderung und Anpassung an verschiedene
Verzinnungslängen und auch -stärken der Leiterenden beträgt nur wenige Grad, so
daß eine Abstimmung auf die horizontale Führung der Leiterenden diesbezüglich erforderlich
ist. Mit jeder Verstellung ändert sich aber gleichzeitig auch die relative Lage
des Zinnvorhanges, der aus dem Austrittsquerschnitt nach unten austritt Dies ist
oftmals nicht ausreichend bzw. für den Bewegungsablauf des Leiterendes ungünstig.
Gut geeignet ist eine solche Vorrichtung für Maschinen, die mit linear - meist auf
einem Kettenförderer - sich taktweise bewegenden Greifern arbeiten. Es steht dort
ausreichend Platz und Zeit für die verschiedenen Bearbeitungsschritte zur Verfügung,
auch für den eigentlichen Verzinnungsvofgang, bei dem das Leiterende ja bekanntlich
auf eine gewisse Mindesttemperatur aufgeheizt werden muß, damit das Zinn an dem
Leiterende eine ausreichende Haftung bekommt. Wenn man aber gleichsam nur punktförmig
im sich überschneidenden Bereich zwischen dem Zinn-Vorhang und dem Kabelende eine
Erwärmung eintreten läßt.
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benötigt man zur Erreichung der Mindesttemperatur entsprechend Zeit,
was die Taktzeit der Maschine vergrößert. Durch diese relative große Zeit ergibt
sich jedoch auch ein gewisser Nachteil, in#ofern, als die Wärme von dem Leiter abgeleitet
wird und in den Bereich der Isolierung hineinfließt. Bei einer derartigen Vorrichtung
ist somit die Verzinnungslänge begrenzt.
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Für neuere Bearbeitungsmaschinen - sogenannte Robotergreifer - können
sich bei einer solchen Vorrichtung Schwierigkeiten ergeben, weil dort infolge einer
Rotationsbewegung des Greifers über einen gewissen Winkelbereich nur ein relativ
kleiner Platz und damit auch nur eine relativ kurze Zeit für den eigentlichen Verzinnungsvorgang
zur Verfügung steht.
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Auch hier muß aber während dieser kurzen Zeit die Mindesterwärmung
des Leiterendes erfolgen, damit das Zinn vom Leiter mit ausreichender Haftung angenommen
wird. Bei der sogenannten Langverzinnung kommt es darauf an, das Leiterende über
eine relativ große axiale Länge hinweg zu verzinnen. Solche Leiterenden sind dazu
bestimmt, in den Käfig einer schraublosen Klemmverbindung, beispielsweise bei Installationszwecken
- eingeschoben zu werden. Schon allein die relativ große Einschubtiefe verlangt
die Langverzinnung. Eine solche Langverzinnung läßt sich mit den bekannten Vorrichtungen
nicht erreichen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer Vorrichtung der
eingangs beschriebenen Art eine leichte Anpassungsmöglichkeit an verschiedene Anwendungsfälle,
insbesondere verschiedene Verzinnungslängen, zu erzielen, ohne daß damit die relative
Lage des Zinn-Vorhanges gegenüber der Bearbeitungsstelle des Leiterendes wesentlich
verändert wird. Es geht darum, eine Verstellmöglichkeit über größere Bereiche bei
kleinstem Platzbedarf der Vorrichtung zu erzielen und eine schnelle Anpassung an
wechselnde Verzinnungslängen zu ermöglichen. Die Vorrichtung soll auch für die sogenannte
Langverzinnung einsetzbar sein.
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Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß der Düsenkopf einen
Boden und diesen im wesentlichen umschließende Seitenwände aufweist, und daß im
Boden des Düsenkopfes im Bereich des beabsichtigten Lötwellen-Überfalls eine um
eine vertikale Achse schwenkbare Drehplatte vorgesehen ist, die eine aus dem Stauraum
oberhalb des Bodens des Düsenkopfes in den Freiraum unterhalb des Bodens führende
düsenartige Langloch-Öffnung aufweist. Durch diese besondere Art der Düsenkopfgestaltung
wird gleichsam ein zweiter Behälter für das Zinnbad auf erhöhtem Niveau geschaffen,
in dessen Stauraum hinein das flüssige Zinn mit Hilfe der Pumpe und einem aufwärts
geführten Schacht eingeführt wird. Im Bereich des Bodens des Düsenkopfes, also innerhalb
des von den Seitenwänden eingeschlossenen Stauraumes befindet sich eine um eine
vertikale Achse schwenkbare Drehplatte im Boden, die ihrerseits eine düsenartige
Langloch-Öffnung aufweist, über die das flüssige Zinn aus dem oberen Behälter, nämlich
dem Düsenkopf nach unten im freien Fall ausströmt. Dabei wird das Zinn an einer
Stelle unterhalb der oberen Begrenzung entnommen, wo es weitgehend frei von Oxidationsprodukten
ist, Die düsenartige Langloch-Öffnung bestimmt die Formgebung des Zinn-Vorhanges.
Die Düse kann lippenförmig gestaltet sein, also ein Breiten-/Längenverhältnis von
unter 3% aufweisen. Auch andere düsenartige Querschnitte sind sinnvoll. Durch die
Anordnung der Düse in der Drehplatte ergibt sich die Möglichkeit, die Drehplatte
um
ihre vertikale Achse zu verschwenken. Dabei tritt auf engstem Raum die Möglichkeit
zutage auch eine Verschwenkung bis zu 900 durchzuführen, so daß die gesamte Länge
des Zinn-Vorhanges durch die Langloch-Öffnung dann beispielsweise in Richtung des
zu verzinnenden Leiterendes bzw. parallel dazu zeigt, so daß das Leiterende auf
seiner entsprechenden Länge voll vom Zinn-Vorhang getroffen wird. In der um 900
verdrehten Stellung der Drehplatte ergibt sich nur ein Überschneidungsbereich entsprechend
der Breite der Langloch-Öffnung. Zwischenstellungen sind selbstverständlich möglich
und sinnvoll, bei denen das Leiterende durch einen schräggestellten und damit die
Verzinnungstiefe bestimmenden Lötzinn-Vorhang hindurchgeführt werden kann. Mit dieser
Vorrichtung läßt sich also auf kleinstem Raum eine präzise Anpassung an die jeweiligen
Anwendungsfälle leicht und schnell durchführen, ohne daß die gesamte Umkehrdüse,
wie dies im Stand der Technik aufgezeigt ist verstellt werden muß.
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Die Verstellung kann sogar während des Betriebes erfolgen, so daß
auch die Möglichkeit einer Nachstellung bzw. Nachjustierung gegeben ist. Die relative
Lage zwischen Lötzinn-Vorhang und zu verzinnendem Leiterende ändert sich dabei kaum
oder überhaupt nicht. Vorteilhaft ist weiterhin eine kurzzeitige Erwärmung des zu
verzinnenden Leiterendes möglich, insbesondere wenn der Lötzinn-Vorhang in Richtung
des Leiterendes überfallend angeordnet wird.
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Die düsenartige Langloch-Öffnung kann zentrisch in der Drehplatte
angeordnet sein. Dann erfolgt keinerlei relative Lageveränderung zwischen dem Lötzinn-Vorhang
und dem zu verzinnenden Leiterende bei einer entsprechenden Einstell- bzw. Drehbewegung
der Vrehplatte. Die Breite des Lötzinn-Vorhanges wird nach beiden Seiten sich verstellen
vergrößert oder verkleinert. Ist dagegen die düsenartige Langloch-Öffnung exzentrisch
in der Drehplatte angeordnet, dann ergibt sich die Möglichkeit, den Lötwellen-Überfall
sehr nahe an der vorderen Seitenwand des Düsenkopfes zu haben, so daß das Leiterende
von seinem Greifer relativ kurz gefaßt werden kann, was im Sinne einer ordnungsgemäß
abstehenden Ausrichtung des Leiterendes wünschenswert ist. Eine solche exzentrische
Anordnung der Langloch-Öffnung wird man insbesondere dann wählen, wenn das Breiten-/Längenverhältnis
der Langloch-Öffnung nicht mehr lippenförmig ist, sondern größer.
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Die Drehplatte kann mit einem sich in Richtung des Überfalles verengenden
Konus im Boden des Düsenkopfes gelagert sein. Eine solche Anordnung ist für die
dichtende Aufnahme der Drehplatte in dem Boden des Düsenkopfes sinnvoll. Da diese
Stelle temperaturmäßig beansprucht wird, also die Temperatur des flüssigen Zinns
annimmt, und andererseits der Lötwellen-Überfall ordnungsgemäß ausgebildet sein
muß, ist die Dichtheit der Drehplatte an dieser Stelle erforderlich. Die Dichtheit
kann freilich auch anders als durch konische Ausbildung realisiert werden.
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Der Düsenkopf kann quer zu seiner wesentlichen Erstreckungsrichtung
geteilt ausgebildet sein, wobei die Drehplatte in einem frei auskragenden auswechselbaren
Teil untergebracht ist. Die Teilung des Düsenkopfes dient ebenfalls der zugrunde
liegenden Aufgabe und ermöglicht eine schnelle Anpassung und Auswechslung eines
nur relativ kleinen Teils des Gerätes, um auf diese Art und Weise verschiedene Langloch-Öffnungen
-angepaßt an den jeweiligen Anwendungsfall - zur Verfügung zu haben und einzusetzen.
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Der die Drehplatte aufweisende Teil des Düsenkopfes kann mit gegenüber
dem anderen Teil vergrößerter ~insbesondere verbreiterter - Bodenfläche ausgebildet
sein, so daß es möglich wird, den Durchmesser der Drehplatte möglichst groß zu wählen,
was wiederum für eine stark lippenförmige Langloch-Öffnung beachtlicher Länge Voraussetzung
ist.
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In oder an der Drehplatte kann eine Ausnehmung für den Ansatz eines
Verdrehwerkzeuges vorgesehen sein.
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Dieser Ansatz kann gesondert zu der Langloch-Öffnung vorgesehen sein
oder auch direkt aus dieser Langloch-Öffnung bestehen. Diese läßt sich beispielsweise
mit einem Schraubenzieher ohne weiteres ergreifen und damit die Drehplatte verschwenken.
Die Anordnung einer gesonderten Ausnehmung ergibt den Vorteil, daß die Form des
Lötwellen-Überfalls während der Verstellung nicht beeinträchtigt wird, also genau
beobachtet werden kann, so daß eine äußerst feinfühlige Einstellung möglich ist
Der Düsenkopf bzw. die Drehplatte können.auch mit einer Feststelleinrichtung zur
Blockierung der Verdrehbarkeit der Drehplatte versehen sein, damit infolge Erschütterung
sich selbsttätig einstellende Verstellneigungen keine schädlichen Auswirkungen haben
können.
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Die der Drehplatte abgekehrte Seitenwand ist zweckmäßig niedriger
als die übrigen Seitenwände ausgebildet; es schließt sich an diese rückwärtige Seitenwand
ein abwärts geneigter Kanal für Überschußzinn an. Damit ist die Gewähr dafür gegeben,
daß bei Förderschwankungen das Zinnbad im Düsenkopf trotzdem in etwa konstant bleibt,
weil das Überschußzinn je nach seinem Anfall über den Kanal hinweggeführt wird.
Damit tritt auch eine Vergleichmäßigung der Verhältnisse im Bereich der Langloch-Öffnung
und damit des Lötwellenüberfalls ein.
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Die düsenartige Langloch-Öffnung in der Drehplatte kann in Fließrichtung
des Zinns sich verengenden Querschnitt aufweisen, was der Ausformung einer stabilen
Oberfläche des Lötzinn-Vorhanges förderlich ist.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt
und werden im Folgenden beschrieben. Es zeigt Fig. 1 eine Schnittdarstellung der
Vorrichtung in Seitenansicht, Fig.2 eine Draufsicht auf den Düsenkopf der Vorrichtung
gemäß F i g. 1, F i g. 3 eine Seitenansicht, geschnitten, des Düsenkopfes in einer
zweiten Ausführungsform und F i g. 4 eine Draufsicht auf den Düsenkopf gemäß Fig.
3.
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Die Vorrichtung besitzt einen Behälter 1 zur Aufnahme des Zinns 2
in entsprechendem Niveau. Der Behälter 1 besitzt einen Innenraum 3, in welchem neben
dem Zinn 2 ein Einsatzkörper 4 untergebracht ist.
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Dieser Einsatzkörper 4 besitzt einen Kanal 5, der durch mehrere aneinander
anschließende Bohrungen gebildet ist. Auf dem Einsatzkörper 4 ist ein Tragarm 6
gelagert, der einen Motor 7 aufnimmt, der mit einer Förderwelle 8 versehen ist,
so daß damit eine Pumpe 7, 8 für das flüssige Zinn geschaffen ist. Das Ende der
Förderwelle 8 ragt in eine der Bohrungen des Kanals 5 ein. Beim Antrieb der Förderwelle
8 durch den Motor 7 wird das Zinn 2 aus dem über dem Einsatzkörper 4 befindlichen
Teil des Innenraums 3 in den Kanal 5 hindurchgefördert, wo es sich gemäß den Pfeilen
9 bewegt. Der Einsatzkörper 4 ist mit einem Förderrohr 10 versehen, welches an den
Kanal 5 anschließt und durch welches
das flüssige Zinn aufwärts in Richtung des Pfeiles
11 gefördert wird. Auf dem Förderrohr 10 ist ein Düsenkopf 12 angeordnet, der einen
Boden 13 aufweist, der auf drei Seiten von gleich hohen Seitenwänden 14 und auf
der vierten Seite von einer rückwärtigen Seitenwand 15 vergleichsweise geringerer
Höhe umschlossen ist und damit einen Stauraum 16 umschließt, so daß gleichsam ein
zweiter Behälter für flüssiges Zinn auf gegenüber dem Behälter 1 erhöhtem Niveau
gebildet ist Durch die vergleichsweise niedriger gestaltete rückwärtige Seitenwand
15 ist die Gewähr dafür gegeben, daß Überschußzinn über diese Seitenwand 15 hinübertreten
und sich über einen dort schräg abwärts anschließenden Kanal 17 gemäß Pfeil 18 in
den Behälter 1 zurückergießen kann.
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Der Düsenkopf 12 ist geteilt ausgebildet und besitzt einen rückwärtigen
Teil 19 und einen frei auskragenden vorderen Teil 20. Beide Teile sind über Flansche
21, 22 und entsprechende Schrauben 23 miteinander dichtend verbunden. Diese Flanschverbindung
dient dem leichten und schnellen Auswechseln des vorderen Teils 20 des Düsenkopfes
12 im Bedarfsfall.
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Im Boden 13 des Düsenkopfes 12, bei geteiltem Düsenkopf im Bereich
des vorderen Teils 20 ist im Boden im Bereich des beabsichtigten Lötwellen-Überfalls
eine Drehplatte 24 schwenkbar um eine vertikale Achse 25 dichtend gelagert. In der
Drehplatte befindet sich eine Langloch-Öffnung 26, durch die hindurch das flüssige
Zinn im freien Fall als Lötwellen-Überfall 27 entsprechend der durch die Langloch-Öffnung
26 vorgegebenen Form nach unten gemäß Pfeil 28 zurück in den Innenraum 3 des Behälters
1 ergießt. Oberhalb der Seitenwände des Behälters 1 erfolgt die Verzinnung des Leiterendes
in dem Lötwellen-Überfall 27 (nicht dargestellt). Zum erleichterten Verdrehen der
Drehplatte 24 und damit Einstellen des Lötwellen-Überfalls 27 relativ zu dem zu
verzinnenden Leiterende kann in der Drehplatte eine Ausnehmung 29 vorgesehen sein,
beispielsweise als sechseckige Vertiefung, als Schlitz 0. dgl. Diese Ausnehmung
29 kann entweder auf der Oberseite oder aber auch auf der Unterseite der Drehplatte
vorgesehen sein. Die Anordnung auf der Unterseite bietet den Vorteil, daß der Lötwellen-Überfall
27 ohne Beeinflussung seiner Form während des Laufens der Vorrichtung eingestellt
und nachjustiert werden kann. Man sieht insbesondere, daß die Drehplatte 24 auch
in einem Bereich von etwa 90 verstellt werden kann, so daß der Lötwellen-Überfall
27 innerhalb dieses Verstelbereiches eine sehr variable Breite relativ zu dem zu
verzinnenden Leiterende annehmen kann. Die in F i g. 2 dargestellte Stellung der
Drehplatte 24 wird insbesondere bei der sogenannten Langverzinnung eingesetzt, bei
der das Leiterende in sehr kurzer Zeit auf die erforderliche Temperatur aufgeheizt
und verzinnt werden kann und soll.
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Die F i g. 3 und 4 zeigen eine zweite Ausbildungsmöglichkeit des
Düsenkopfes 12, und zwar ohne die Teilung.
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In der dortigen Drehplatte 24 ist die Langloch-Öffnung 26 exzentrisch
zu der vertikalen Achse 25 angeordnet, was dann möglich ist, wenn es auf die Länge
der Langloch-Öffnung nicht so sehr ankommt und der Lötwellen-Überfall 27 auch eine
relativ große Breite aufweisen soll. Beim Verdrehen der Drehplatte 24 ändert sich
die relative Lage des Lötwellen-Überfalls 27 zwar auch geringfügig. In vielen Fällen
ist dies jedoch nicht von Nachteil, da die taktweise arbeitenden Robotergreifer
hinsichtlich der Lage ihrer Stillstandsstellung einstellbar sind. Die Drehplatte
24 kann konisch
in einer entsprechenden Öffnung- des Bodens 13 verdrehbar
angeordnet sein, so daß auch die notwendige Dichtheit der Drehplatte im Boden erzielt
wird.
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Durch leichtes Anpressen der konischen Drehplatte kann auch eine Feststelleinrichtung
bzw. eine Blockier-
einrichtung für das unbeabsichtigte Verdrehen der Drehplatte
während des Arbeitens der Vorrichtung erzielt werden. Selbstverständlich sind auch
andere Feststelleinrichtungen denkbar.