DE3213014C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Sockelplatte für ein Gebiß
modell gemäß den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
In der Patentanmeldung DE 29 49 697 A1 ist ein Verfahren zur
Herstellung eines Gebißmodells beschrieben, bei dem positive
Nachbildungen der aus Modellwerkstoff, z. B. Gips, gefertigten
Zahnstümpfe über Metallstifte lösbar an einer Sockelplatte aus
einem formstabilen Kunststoff befestigt sind. Die Metallstifte
stecken in Bohrungen, die individuell in die Sockelplatte ein
gearbeitet werden, während sie in den aushärtenden Werkstoff
der Zahnstümpfe eintauchen. Bei diesem Verfahren, das sich in
der Praxis bereits durchgesetzt hat, entfällt das zeitraubende
Angipsen eines das Modell tragenden Sockels.
Die für dieses Verfahren verwendeten Sockelplatten wurden bis
her aus größeren Acrylglasplatten ausgesägt. Mit einem vertret
baren Aufwand lassen sich damit nur rechteckige Platten herstellen.
Diese Platten hatten außerdem naturgemäß beidseitig ebene Grund
flächen und keinerlei Ansätze, Bohrungen oder ähnliches, die
unabhängig von der Größe des Gebißmodells immer wieder für die
verschiedensten Zwecke, beispielsweise zum Ausrichten des Modells
in einem Artikulator benötigt werden. Außerdem sind derartige
Acrylglasplatten verhältnismäßig teuer.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Her
stellung derartiger Sockelplatten zu vereinfachen, so daß sie
kostengünstiger herstellbar und universell einsetzbar sind.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die
Sockelplatte direkt in der gebrauchsfertigen äußeren Form aus Kunst
stoff gespritzt wird. Die Sockelplatte soll also nicht wie
bisher aus einer größeren Platte ausgesägt, sondern in einer
speziellen Spritzform als direkt gebrauchsfertiges Teil her
gestellt werden. Als Kunststoff wird dazu vorzugsweise ein
Polyamid mit Glasfaserverstärkung verwendet, weil ein solcher
Kunststoff eine ausreichende Festigkeit, zugleich aber gute
Gleiteigenschaften aufweist, so daß die Stifte ohne großen
Kraftaufwand aus den Bohrungen herausgezogen werden können.
Zudem wird ein solcher Kunststoff in der Industrie sehr häufig
verwendet, was die Möglichkeit eröffnet, die Sockelplatten aus
Abfallprodukten herzustellen.
Die Herstellung der Sockelplatte in einer speziellen Spritz
form ermöglicht es, die Platte mit Führungsrippen zu versehen,
die beim sogenannten Split-Cast benötigt werden. Außerdem be
reitet es keine Schwierigkeiten und keinen zusätzlichen Auf
wand, die Sockelplatte bereits mit Bohrungen zu versehen, die
jedoch - und dies sei besonders betont - nicht zum Verankern des
Gebißmodells dienen. Die Bohrungen, in denen die Stifte geführt
werden, die in den Zahnstümpfen des Modells stecken, sollen
vielmehr wie bisher individuell festgelegt werden.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und werden im
Zusammenhang mit der nachfolgenden Beschreibung eines Ausfüh
rungsbeispieles näher erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 eine Ansicht auf eine Grundfläche der Sockelplatte,
Fig. 2 zwei Schnitte durch Führungsrippen der Platte und
Fig. 3 einen Schnitt durch die Sockelplatte, das Gebiß
modell und eine Zwischenschicht aus einem aus
härtenden Werkstoff.
In Fig. 1 ist etwa maßstabsgerecht eine Sockelplatte 1 mit
einem polygonalen Umriß dargestellt. Von fünf der sieben
Ecken dieser Sockelplatte 1 gehen Führungsrippen 2 aus, die
von der Grundfläche 3 abstehen, einen trapezförmigen Quer
schnitt aufweisen und alle zu einem gemeinsamen Zentrum ge
richtet sind. Fig. 2a zeigt einen Schnitt durch die Sockel
platte im Bereich einer solchen Führungsrippe 2 nahe dem
Rand der Platte, während Fig. 2b einen Schnitt zeigt, der vom
Rand weiter entfernt ist. Aus den Fig. 2 und 3 geht also hervor,
daß die Höhe der Rippen 2 zum Rand zunimmt.
Aus den Figuren erkennt man weiter, daß die Sockelplatte 1 in
der Mantelfläche eine Rille 4 zur Zentrierung aufweist. Außer
dem hat die Grundfläche 3 eine hufeisenförmige Einbuchtung 5.
Die Anschlagfläche 6 der Sockelplatte 1 ist mittig bei 7 zurück
gesetzt. An dieser Stelle wird das Material in die Spritzform
eingespritzt. Durch Vergleich von Fig. 1 und 3 erkennt man, daß
die Führungsrippen nur im Bereich des Zahnbogens des Gebißmodells
liegen, das mit 10 bezeichnet ist, während die hufeisenförmige
Einbuchtung 5 dem nicht bezahnten Bereich des Modells 10 gegen
überliegt.
In die Sockelplatte 1 sind beim Spritzvorgang mehrere Boh
rungen geformt. Die Bohrung 20 im Zentrum der Sockelplatte 1
dient zur Aufnahme eines zylindrischen Raststiftes 21 mit einem
aus der Grundfläche 3 herausstehenden balligen Kopf 22. Mit
diesem Raststift kann eine Matrize eines handelsüblichen
Druckknopfes 23 verrastet werden. Im Bereich der hufeisen
förmigen Einbuchtung 5 sind drei konische Bohrungen 25 in die
Sockelplatte eingeformt, in die von der Grundfläche her handels
übliche Haltestifte eingesteckt werden können. Der größere Durch
messer dieser Bohrungen liegt auf der dem Gebißmodell gegen
überliegenden Grundfläche 3. Die Bohrungen 25 sind an den Ecken
eines gleichschenkligen Dreiecks angeordnet. Außerdem sind außer
halb und in geringem Abstand von der hufeisenförmigen Einbuch
tung 5 drei Bohrungen 26 vorgesehen, deren größerer Durchmesser
auf der Grundfläche 9 liegt, die dem Gebißmodell benachbart ist.
Diese Bohrungen 26 dienen zur Aufnahme von Haltestiften 27, an
denen ein Kunststofftrennsteg 28 verankert werden kann, der den
Zahnbogen 11 vom Gaumendach 12 des Gebißmodells unter Bildung
einer Sollbruchstelle 13 im Bereich der Zahnfleischsaumnach
bildung abteilt. Hierzu wird hingewiesen auf die Patentanmel
dung DE 30 10 184 A1, in der Sinn und Zweck dieser Maßnahme genau
beschrieben sind.
Insgesamt ist also festzustellen, daß unmittelbar beim Spritz
vorgang in die Sockelplatte mehrere Bohrungen geformt werden.
Alle diese Bohrungen liegen außerhalb des dem Zahnbogen 11
gegenüberliegenden Bereich. Die in Fig. 3 eingezeichnete Boh
rung 29 wird nach dem eingangs erwähnten Verfahren erst später
in die gebrauchsfertige Sockelplatte eingearbeitet. In dieser
Bohrung 29 steckt der Stift 30, der in der positiven Nach
bildung des Zahnstumpfes steckt. Die Bohrungen sind teils
konisch, teils zylindrisch. Die konischen Bohrungen haben den
größeren Durchmesser teils auf der dem Gebißmodell benachbarten
Grundfläche 9, teils auf der gegenüberliegenden Grundfläche 3,
von der die Führungsrippen 2 abstehen.
Fig. 3 zeigt einen Schnitt durch die Sockelplatte nach Fig. 1
entlang der Schnittlinie III-III in vergrößertem Maßstab, wo
bei die Sockelplatte 1 ein Gebißmodell 10 trägt und auf der
anderen Seite auf einer Zwischenschicht 40 aus einem aushärten
den Werkstoff, beispielsweise Gips aufliegt. Diese Zwischen
schicht wird zur Festlegung des Modells in einem Artikulator
benötigt. Die Sockelplatte 1 ist auf dieser Zwischenschicht 40
lösbar befestigt. Dazu dient bei dem gezeigten Ausführungsbei
spiel die Rastverbindung über den Raststift 21 und die Druck
knopfmatrize 23. Anstelle dieser Rastverbindung kann auch eine
Steckverbindung treten. Hierzu sind die Bohrungen 25 vorgesehen,
in die handelsübliche Haltestifte eingesteckt werden können, die
in der Schicht 40 verankert werden. Damit im Artikulator eine
Seitbißkontrolle möglich ist, muß die Sockelplatte in gewissem
Maße gegenüber der Schicht 40 gekippt werden können, ohne daß
dabei im übrigen die Lage der Sockelplatte verändert wird. Dies
wird durch die Führungsrippen 2 erreicht. Der trapezförmige
Querschnitt der Führungsrippen 2 gewährleistet eine ausreichende
Beweglichkeit bei guter Führung.
Die vorstehende Beschreibung eines Ausführungsbeispiels zeigt
auf, daß die Sockelplatte 1 eine Reihe von Merkmalen aufweist,
die bei der Herstellung der bisherigen Sockelplatten gar nicht
oder nur mit zusätzlichen Arbeitsschritten erreichbar waren.
Durch diese Merkmale, nämlich durch die Führungsrippen,
Bohrungen für die Halte- und Raststifte sowie die Zentrier
rille und den polygonalen Umriß wird jedoch der Gebrauchs
zweck der Sockelplatte entscheidend verbessert. Der wesent
liche Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht also darin,
daß die Sockelplatte nach dem Spritzvorgang bereits alle
die Merkmale und Eigenschaften aufweist, die man zum sach
gerechten Gebrauch benötigt. Die bekannten ausgesägten Sockel
platten mußten dagegen vom Anwender erst durch zusätzliche
Arbeitsschritte in die gebrauchsfertige Form gebracht werden.
Claims (15)
1. Sockelplatte für ein Gebißmodell, die aus Kunststoff her
gestellt ist und in die später individuell Bohrungen zur
Aufnahme von Stiften eingearbeitet werden, die in positiven
Nachbildungen der aus Modellwerkstoff gefertigten Zahn
stümpfe des Gebißmodells verankert sind, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Sockelplatte (1) direkt in der gebrauchs
fertigen äußeren Form aus Kunststoff gespritzt ist.
2. Sockelplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
sie aus einem glasfaserverstärkten Polyamid gespritzt ist.
3. Sockelplatte nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß sie in einer Form mit einem polygonalen Umriß gespritzt
ist.
4. Sockelplatte nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß beim Spritzvorgang
in der Mantelfläche eine Rille (4) zur Zentrierung ange
formt ist.
5. Sockelplatte nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß von einer Grundfläche
(3) abstehende Führungsrippen (2) angeformt sind.
6. Sockelplatte nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Führungsrippen (2) von den Ecken der Sockelplatte (1)
ausgehen und alle auf ein gemeinsames Zentrum gerichtet sind.
7. Sockelplatte nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
sie sieben Ecken aufweist, aber nur von fünf Ecken Füh
rungsrippen (2) ausgehen.
8. Sockelplatte nach einem der Ansprüche 5 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsrippen (2) einen
trapezförmigen Querschnitt aufweisen, dessen Höhe zum
Rand der Sockelplatte (1) hin zunimmt.
9. Sockelplatte nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in die Grundfläche (3)
mit den Führungsrippen (2) eine hufeisenförmige Einbuch
tung (5) eingeformt ist, die später dem nicht bezahnten
Innenbereich des Gebißmodells gegenüberliegt.
10. Sockelplatte nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß unmittelbar beim
Spritzvorgang in einem Bereich außerhalb der Auflage
fläche für den Zahnbogen Bohrungen (20, 25, 26) zur Auf
nahme von Stiften (21, 27) geformt werden.
11. Sockelplatte nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
beim Spritzvorgang konische Bohrungen (25, 26) geformt
werden.
12. Sockelplatte nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
einige der konischen Bohrungen (25) den größeren Durch
messer auf der Grundfläche (3) mit den Führungsrippen (2),
andere konische Bohrungen (26) dagegen den größeren Durch
messer auf der dem Gebißmodell (10) benachbarten Grund
fläche (9) aufweisen.
13. Sockelplatte nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
im Zentrum der Sockelplatte (1) eine vorzugsweise zylindrische
Bohrung (20) geformt ist, die zur Aufnahme eines Rast
stiftes (21) dient, dessen balliger Kopf (22) aus der Grund
fläche (3) hervorsteht und mit der Matrize eines Druck
knopfes (23) zusammenwirkt, der in einer Schicht (40) aus
einem aushärtenden Kunststoff verankert ist, der auf die
Grundfläche (3) mit den Führungsrippen (2) aufgetragen ist.
14. Sockelplatte nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
im Bereich der hufeisenförmigen Einbuchtung (5) mehrere
konische Bohrungen (25), vorzugsweise drei an den Ecken
eines gleichschenkligen Dreiecks angeordnete Bohrungen
geformt werden, die den größeren Durchmesser auf der Grund
fläche (3) mit den Führungsrippen (2) aufweisen und zur Auf
nahme von Haltestiften dienen, die in der auf diese Grund
fläche (3) aufgetragenen Schicht (40) stecken.
15. Sockelplatte nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
außerhalb und in geringem Abstand vom Rand der hufeisen
förmigen Einbuchtung (5) mehrere konische Bohrungen geformt
sind, die den größeren Durchmesser auf der ebenen Grund
fläche (9), die dem Gebißmodell (10) benachbart ist, auf
weisen und zur Aufnahme von Haltestiften (27) dienen, an
denen ein Kunststofftrennsteg (28) verankert werden kann,
der den Zahnbogen (11) vom Gaumendach (12) des Gebißmodells
unter Bildung einer Sollbruchstelle (13) im Bereich der
Zahnfleischsaumnachbildung abteilt.
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-
1982
- 1982-04-07 DE DE19823213014 patent/DE3213014A1/de active Granted
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DE102004016199B3 (de) * | 2004-04-01 | 2005-08-11 | ZEISER Dentalgeräte GmbH | Zahnersatzmodellplatte |
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