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Einrichtung für eine kontinuierliche Versatzbergezufuhr
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Die Erfindung betrifft eine Einrichtung für die Versatzbergezufuhr,
insbesondere für den Blasversatz im untertägigen Steinkohlenbergbau mit Falleitungen,
Förderbändern, Beschickungsbändern und Blasmaschinen.
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Neben dem Sturz- und Fließversatz, der in Flözen der steilen und stark
geneigten Lagerung angewendet werden kann, hat sich für die flach und mäßig geneigte
Lagerung der Blasversatz als einziges mechanisches bzw. zu mechanisierendes Versatzverfahren
im Steinkohlenbergbau durchgesetzt. Als Versatzgut werden heute fast ausschließlich
Wäscheabgänge in der Körnung von 0 bis 80 mm verwendet, die auf verschiedene Weise
von über Tage den Blasversatzbetrieben zugeführt werden. Es ist bekannt, die Waschberse
über Muldenwagen einer zentralen Kippstelle zuzuführen, von wo aus sie über Gurtbänder
der Blasmaschine zugeführt werden können.
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In Schächten und Blindschächten werden die Waschberge über Gefäße
oder Falleitungen in die Strecken und dann weiter über Bänder oder Großraumwagen
mit Bodenentleerung gefördert. FJirtschaftlich einigermaßen vertretbar ist allerdings
nur eine solche Einrichtung, bei der die Berge seiger über Falleitungen und söhlig
über Förderbänder und Beschickungsbä.nder über Blasmaschinen zugeführt werden können.
Aber auch bei einer derartigen Forderung führen Blaspausen im Streb, Beschadigungen
an der Blasmaschine oder Probleme in der Flief3förderung selbst automatisch zu einem
Abstellen aller an der Einrichtung beteiligten Furdereinrichtungen. Nachteilig ist
darüber hinaus, daß durch die Forderung
in Freifalleitungen und
der Bunkerung in entsprechenden großen Aggregaten eine nachteilige Entmischung des
Versatzes eintritt. Diese führt zu Problemen bei der anschließenden Blasarbeit,
wobei weitere Probleme durch die hohe Kornstrapazierung und den damit verbundenen
Feinkornanteil auftreten.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung zur kontinuierlichen
und zu automatisierenden Versatzbergezufuhr zu schaffen.
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Die Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß in dem ausschließlich
aus Fließfördermitteln bestehenden Fördersystem ein oder mehrere Stau- und ischräume
vorgesehen und jeweils Übergängen zugeordnet sind.
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Über diese Stau- und Mischräume wird zunächst erreicht, daß bei Unterbrechungen
im Streb oder Schäden an der Blasmaschine die nachfolgende Fließförderung weiter
aufrechterhalten werden kann, ohne daß Übergaben zulaufen oder sonstige Schäden
entstehen. Der Betrieb kann damit kontinuierlich ablaufen, wobei in vorteilhafter
Weise gleichzeitig eine größstmögliche Kornschonung erreicht wird und eine bleibend
gute Durchmischung des Versatzes gewährleistet ist. In den Stau- und Mischräumen
wird nämlich nicht nur das Bergegut vorgehalten, sondern gleichzeitig auch an einer
Entmischung gehindert bzw. sogar wieder durchmischt, wenn Entmischungen eingetreten
sein sollten.
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Zweckmäßigerweise weist der Stau- und Mischraum ein vertikal angeordnetes
zylindrisches Gehäuse auf, an dessen Innenwand eine steil verlaufende Wendelrutsche
angeordnet ist. Auf diese Weise können auch tonhaltige Berge ohne weiteres in den
Stau-und Mischraum eingeleitet bzw. aus ihm wieder abgezogen werden.
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Die steil verlaufende Wendelrutsche führt darüber hinaus dazu, daß
das aufgestaute Bergegut bei Betätigung der Öffnungsklappen einwandfrei abgezogen
werden kann.
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Von besonderer Bedeutung ist es, erfindungsgemäß zwischen Versorgungs-
und Beschickungsband der Blasmaschine einen Stau- und Mischraum anzuordnen. Möglichst
unmittelbar vor dem Beschickunssband der Blasmaschine angeordnet kann so mit einem
derartigen Stau- und Mischraum bei ausreichender Bemessung jede Art der Unterbrechung
des Versatzbetriebes im Streb überbrückt werden, ohne daß die gesamte nachfolgende
Bandstraße abgeschaltet werden muß.
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Eine Art Baukastensystem wird erfindungsgemäß dadurch geschaffen,
daß das zylindrische Gehäuse aus Ringen mit innenliegenden Wendelrutschenabschnitten
zusammensetzbar ist, wobei die zusammengesetzte Wendelrutsche eine Winkelerstreckung
von mindestens 0 360 aufweist. Je nach vorhandenen Platzverhältnissen kann so der
Stau- und Mischraum aufgebaut, d.h. aus einzelnen Ringen 0 zusammengesetzt werden.
Die Winkelerstreckung von 360 ist vorteilhaft, weil dann ein ausreichender Mischeffekt
gewährleistet ist.
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Ein selbsttätiges Freilaufen der Wendelrutsche beim Entleeren des
Stauraumes ist gewährleistet, indem die Wendelrutsche min-0 destens 45 Wendelsteigung
und eine Flankenneigung von 70 bis 0 80 aufweist. Zur Automatisierung der Einrichtung
ist es von Vorteil, wenn der Stau- und Mischraum eine als Mengenteiler ausgebildete
Auslaufkonstruktion und mindestens einen oberen und einen unteren Füllstandsanzeiger
aufweist. Auch bei Einrichtungen mit nur einem Auslauf ist es dabei zur Automatisierung
von Vorteil, den Stau- und Mischraum mit oberem und unterem Füllstandsanzeiger auszurüsten.
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Die Erfindung zeichnet sich insbesondere dadurch aus, daß mit Hilfe
relativ geringe Investitionskosten erfordernder Zusatzteile ein kontinuierlicher
Betrieb der Versatzbergezufuhr erreicht ist. Auf diese Weise werden die häufig auftretenden
Abschaltungen abgebaut oder sie erübrigen sich sogar, was sowohl zu einer Schonung
der Förderbänder als auch der Versatzeinrichtung selbst, d.h. insbesondere der Blasmaschine
führt. Daneben ist ein in der beschriebenen Art ausgeführter Stau- und Mischraum
in der Lage, auf dem Transportweg entmischtes und ungleichmäßiges Versatzgut wieder
zu mischen und damit eine gewünschte optimale Kornverteilung des Versatzmaterials
zu erhalten bzw.
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vorzugeben. Außerdem kann ein derartiger Stau- und Mischraum ohne
weiteres als vollautomatischer Mengenteiler ausgebildet werden, was insbesondere
bei größeren Anlagen von Vorteil ist, wobei die Austragsmengen durch von den Blasmaschinen
bzw. aus dem Streb fernsteuerbare Schieber den Erfordernissen entsprechend reguliert
werden können. Störungen durch Verstopfer oder Brückenbildung sind an dem beschriebenen
Stau- und Mischraum. kaum zu erwarten, da in diesem infolge der kornschonenden Beschickung
durch eine Wendelrutsche eine recht lockere Schüttung des Versatzgutes besteht.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispieles
näher erläutert. Es zeigen: Figur 1 eine Seitenansicht eines Stau- und Mischraumes
und Figur 2 einen Stau- und Mischraum im Längsschnitt.
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In Figur 1 ist das Versorgungsband 1 einer Landstraße dargestellt,
mit dem das Versatzgut den Blasmaschinen zugeführt wird. Das Versorgungsband 1 übergibt
direkt auf die Wendelrutsche 2 im Stau-und Mischraum 3, dem eine als Plengentciler
4 ausgebildete Auslaufkonstruktion
nachgeordnet ist. Die Beschickungsbänder
5 und 6 fördern das Versatzgut zu den beispielhaft angedeuteten Blasmaschinen 7
und 8.
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Am oberen Rand des Stau- und Mischraumes 3 ist ein Füllstandsanzeiger
9 angeordnet, der bei entsprechend gefülltem Stau- und Mischraum die nachfolgenden
bzw. vorhergehenden Versorgungsbänder 1 abschaltet. Am unteren Ende sind Füllstandsanzeiger
10 vorgesehen, die einerseits die Versorgungsbänder 1 wieder einschalten bzw. die
nachfolgenden Beschickungsbänder 5, 6 bzw. die Blasmaschinen 7, 8 abschalten. Über
die Höhle verteilt sind Rüttler 11, 12 vorgesehen, die bei gefülltem Stau- und Mischraum
das Entleeren erleichtern sollen.
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In Figur 2 ist ein Schnitt durch die sehr steile Wendelrutsche 2 dargestellt.
Infolge der steilen Wendelsteigung von mindestens 0 45 tritt eine recht hohe Rutschgeschwindigkeit
ein, so daß das Versatzgut durch die hohe Zentrifugalkraft in Wandnähe des Stauraumes
rutscht. Die Flankenneigung 13 ist ebenfalls sehr steil gewählt, so daß die Wendelrutsche
beim Entleeren des Stauraumes selbsttätig freiläuft. Trotzdem fällt infolge der
hohen Pvutschgeschwindigkeit kein Versatzgut aus der Wendelrutsche 2 heraus.
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Die geforderte gute blischwirkung wird insbesondere erzielt, wenn
die in Figur 1 gezeigte Winkelerstreckung von 3600 gegeben ist.
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Der Stau- und Mischraum 3 ist vorzugsweise ein Gehäuse 15 mit innenliegender
Wendelrutsche 2. Die Wendelrutsche 2 ist dabei an der Innenwand 16 befestigt und
abschnittsweise jeweils den Ringen 17, 18 zugeordnet. Das Gehäuse 15 kann somit
aus einzelnen derartiger Ringe mit Tendelrutschenabschnitten 19, 20 zusammengesetzt
werden, je nach dem, welche Platzverhälsnisse vorgegeben sind.
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1 Versorgungsband 2 Wendelrutsche 3 Stau- und Mischraum 4 Mengenteiler
5 Bandbeschickung 6 Bandbeschickung 7 Blasmaschine 8 Blasmaschine 9 Füllstandsanzeiger
oben 10 Füllstandsanzeiger unten 11 Rüttler 12 Rüttler 13 Flankenneigung 15 Gehäuse
16 Innenwand 17 Ring zu 15 18 Ring zu 15 19 Wendelrutschenabschnitt 20 Wendelrtuschenabschnitt
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