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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfah--
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ren zur Umwicklung von länglichen Gegenständen, insbesondere von einzelnen
Kabeln oder von Kabelbündeln.
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Es ist eine Maschine zur Umwicklung von Kabeln und Kabelbäumen bekannt,
bei welcher eine Bedienungsperson die zu umwickelnden Kabel von Hand durch eine
sich drehende Trommel hindurchführt, die Bandagiermaterial enthält. Diese bekannte
Maschine weist eine Reihe von Nachteilen auf: Zum einen bewirkt der Vorschub von
Hand zwangsläufig, daß das Kabel mit ungleichmäßiger Geschwindigkeit durch die Trommel
hindurchgeschoben wird.
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Ferner ist es von Hand so gut wie unmöglich, die Kabel stets gleichmäßig
gespannt zu halten, was zur Folge hat, daß sich Kabel in eine Schleife legen können
Aus diesen Gründen ist mit der bekannten Maschine eine gleichmäßige Umwicklung der
Kabel über ihre Länge nicht möglich. Wenn nämlich Kabel während eines Teils des
Vorschubs langsamer bewegt werden, wird die umlaufende Trommel in diesem Bereich
mehr Lagen von Bandagiermaterial um die Kabel schlingen, als in den anderen Bereichen.
Auch in den Bereichen, in denen Kabel durchgebogen sind, werden sie anders umwickelt
werden als an den anderen Stellen.
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Diese Ungleichmäßigkeit der Wicklung wirkt sich vor allem dann stark
aus, wenn die Trommel besonders schnell umläuft, um die Kabel möglichst schnell
zu umwickeln. Also gerade dann, enn diese Vorrichtung schnell arbeiten soll9 arbeitet
sie besonders ungleichmäßig. Ein weiterer Nachteil dieser Vorrichtung ist darin
zu sehen, daß die Bedienungsperson gefährdet ist, da stets die Gefahr besteht, daß
sie mit der
Hand an die schnell rotierende Trommel kommt und sich
dadurch ihre Hand verletzt.
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Des weiteren ist es bekannt, Kabel in einen isolierenden Schlauch
einzuführen, welcher dann die Kabel als Mantel umgibt. Dieses Verfahren weist zum
einen den Nachteil auf, daß das Ein- und Durchführen der bis zu 1 Meter langen Kabel
durch einen Isolierschlauch sehr mUhssm und zeitaufwendig ist, und zum anderen weist
es den Nachteil auf, daß die Materialkosten wegen des erforderlichen Isolierschlauches
sehr hoch sind.
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Ferner ist aus der DE-OS 14 90 309 eine Vorrichtung zum maschinellen
Abbinden von Schaltdrähten beschrieben, mit der ein Band an bestimmten Stellen eines
Drähtebündes ringförmig um dieses gelegt wird. Eine Umwicklung von Drähten oder
DrähtebUndeln Uber größere Längen derselben ist mit dieser Vorrichtung nicht möglich.
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Aus der DE-OS 15 40 009 ist ein Verfahren zur Verbindung von Leitern
zu einem LeiterbUndel bekannt. Nach diesem Verfahren wird an einzelnen bestimmten
Stellen der Leitungen ein Band um sie herumgefUhrt; dieses Band soll die Leitungen
zu einem verlegbaren Bündel zusammenfassen. Auch nach diesem Verfahren :st eine
Umwicklung größerer zusammenhängender AbscK tte einzelner Leitungen oder von vollständigen
Leitungen nicht möglich.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ausgehend von dem genannten Stand der
Technik, eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Umwicklung von länglichen Gegenständen,
insbeson-
dere von einzelnen und mehreren Kabeln9 zu schaffen,
welche es erlauben, viele Kabel in kurzer Zeit zu umwickeln.
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Diese Aufgabe ist gemäß der Erfindung gelöst durch eine Kabelhalterung,
die um eine zu der Längsrichtung der Kabel im wesentlichen parallele Achse drehbar
ist, und durch eine im wesentlichen in Längsrichtung der Kabel verschiebbare, das
Wickeimaterial enthaltende Entnahmevorrichtung.
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Die Erfindung weist eine erstaunliche Vielzahl von Vorteilen auf:
Zunächst ist der Vorteil zu nennen, daß nicht die Entnahmevorrichtung fUr das Wickelmaterial
um das Kabel rotiert wird, sondern daß das Kabel selber durch die Kabelhalterung
rotiert wird. Diese Ausbildungsform ist zum einen deshalb besonders vorteilhaft,
weil das Kabel selber und die Halterung eine wesentlich kleinere Masse aufweisen
können als die Entnahmevorrichtung mit dem gesamten Wickelmaterial, welches selbstverständlich
für möglichst viele Kabel ausreichen sollte. Außerdem ist diese Ausbildungsform
besonders vorteilhaft deshalb, weil das Kabel selber und auch die Kabelhalterungen
um ihre eigene Achse rotierbar sind und selbst die Kabelhalterungen nur einen geringfugig
größeren Durchmesser als das Kabel selber aufweisen müssen. Deshalb ist das Drehmoment
der als Einheit rotierenden Kabelhalterungen und des Kabels sehr gering.
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Bei der eingangs genannten Vorrichtung dagegen, bei welcher das Wickelmaterial
auf einer Trommel aufgewikkelt ist, welche um das Kabel rotiert, ist schon deshalb
das Drehmoment wesentlich größer, weil selbst der kleinste Abstand dieser Trommel
relativ weit vom zu umwickelnden Kabel entfernt sein muß, damit dieses leicht hindurchgefuhrt
werden kann. Gerade wenn viel Kabelmaterial auf der Trommel enthalten ist, ist zum
einen die rotierende Masse wesentlich größer, und zum anderen ist der Abstand der
SuSeren Lage des Wickelmaterials von der Drehachse, ähnlich der Kabelachse, ebenfalls
wesentlich größer. Aus diesen Gründen weist die bekannte Vorrichtung ein wesentlich
größeres Drehmoment als die erfindungsgemäße Vorrichtung auf.
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Diese Tatsache, daß die erfindungsgemäße Vorrichtung im Betrieb ein
wesentlich kleineres Drehmoment als die bekannte Vorrichtung aufweist, führt zu
einem weiteren Vorteil. Sie erlaubt es nämlich, die erfindungsgemäße Vorrichtung
in wesentlich kürzerer Zeit in Betrieb zu setzen und auch die Rotation der erfindungsgemäßen
Vorrichtung wesentlich schneller zu unterbrechen. Das ist zweckmäßig, wenn das Kabel
vom Beginn bis zum Ende möglichst schnell umwickelt werden soll, wenn also die Entnahtnvorrichtung
mit dem Wickelmaterial sehr schnell on einem Ende des Kabels etwa parallel zu diesem
bis zum anderen Ende verschoben werden soll. Auch bei einer sehr schnellen Verschiebung
kann gleichzeitig mit Beendigung der Verschiebung der Entnahmevorrichtung auch die
Rotation des Kabels beendet werden.
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Ein weiterer Vorteil der Erfindung beruht darauf, daß sie eine besonders
gleichmäßige Umwicklung sowohl ilberlappend als auch mit Abstand des rotierenden
Kabels ermöglicht. Das wiederum liegt einfach daran, daß das Kabel von einer rotierbaren
Halterung gehalten wird und die Entnahmevorrichtung mit dem Wickelmaterial lediglich
in Längsrichtung, etwa parallel zum Kabel, verschoben werden muß, was selbstverständlich
auch maschinell erfolgen kann.
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Diese Entnahmevorrichtung kann nach einer Weiterbildung der Erfindung
Räder aufweisen und auf Schienen verschiebbar sein, sie kann jedoch auch gleitend
auf einer Führungsschiene angeordnet sein.
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Ferner weist die Erfindung den Vorteil auf, daß das Kabel von der
Kabelhalterung beliebig straff gehalten werden kann, was bei der eingangs genannten
bekannten Vorrichtung, bei welcher das Kabel von Hand gehalten wird, unmöglich ist.
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Schließlich weist die Erfindung auch den Vorteil auf, daß sie besonders
schnell arbeitet. Da bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung nur das Kabel rotiert,
kann sie zum einen, wie bereits erwähnt wurde, besonders schnell angehalten werden.
Ferner weist diese Ausbildung, nämlich daß nur das Kabel rotiert, den Vorteil auf,
daß bei angehaltener Vorrichtung das enthaltene Kabel schnell entfernt und ein neues
Kabel leicht und schnell wieder eingesetzt werden kann, ohne daß irgendeine Verletzungsgefahr
besteht. Ferner kann, wie ebenfalls bereits erwähnt wurde, das Kabel selber
sehr
schnell rotiert und die Entnahmevorrichtung besonders schnell verschoben werden,
so daß auch die Umwicklung selber in kürzester Zeit erfolgen kann.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist die Kabelhalterung zur
gleichzeitigen Halterung mehrerer Kabelenden ausgebildet. Die Kabelhalterung weist
nach einer anderen Weiterbildung mindestens zwei Halteteile auf, welche die Kabel
an verschiedenen Stellen halten. Nach einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung
halten die Halteteile der Kabelhalterung die Kabel in ihren Endbereichen.
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Gemäß den verschiedenen Ausführungsformen der Erfindung können die
Kabel sowohl direkt an ihren Enden, als auch in einem Abstand von diesen Enden gehalten
werden.
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Es ist somit möglich, die Länge der freien, nicht umwickelten Kabelenden
beliebig zu wählen.
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Eines oder beide Halteteile können als Halteeinrichtung eine Klemmvorrichtung
umfassen. Diese Ausbildungsform ermöglicht es, beliebig dicke und auch beliebig
viele Kabel gleichzeitig festzuklemmen und damit zu halten.
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Es kann z.B. ein Druckluftzylinder zur Betätigung der Klemmvorrichtungen
vorgesehen sein. Auf diese Weise ist ein besonders fester Griff und damit eine besonders
sichere Haltung der Kabel möglich. Außerdem ist es bei dieser Ausführungsform der
Halteeinrichtung möglich, den Befestigungsvorgang zweistufig durch ,,führen, d.h.
in der ersten Stufe wird das Kabel leicht festgespannt und in der zweiten Stufe
wird das Kabel, wenn die Bedienungsperson ihre Hände aus dem Sicherheitsbereich
der Vorrichtung zurückgenommen hat, endgültig festgespannt. Dies erhöht die Bedienungssicherheit
der erfindungsgemäßen Vorrichtung in besonderem Maße.
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Die Halteteile können als Halteeinrichtungen zur Aufnahme von an den
Kabelenden montierten Buchsen oder Steckergehäusen ausgebildet sein. Diese Ausführungsform
ist vorteilhaft bei der Umwicklung von Kabeln, welche wegen ihres späteren Verwendungszweckes
an deren Enden bereits Buchsen- oder Steckergehäuse montiert sind.
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Nach einer anderen Ausbildungsform der Erfindung können die Halteteile
hakenförmig ausgebildete Halteeinrichtungen umfassen. Diese Haken können bei allen
Kabelbündeln verwendet werden, deren Kabelenden mit einer Klemme oder sonstwie ohnehin
miteinander verbunden sind. Der Haken kann dann einfach zwischen die Kabel des Kabelbündels
eingehängt werden Nach einer anderen Weiterbildung der Erfindung weisen eines oder
beide Halteteile jeweils mehrere Halteeinrichtungen auf. Diese Weiterbildung ermöglicht
es, ein einzelnes Kabel zusammen mit einem Kabelbündei oder auch verschiedene Kabelbündel
gleichzeitig zu umwickeln.
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Die Kabelhalterung selber kann als Spannvorrichtung ausgebildet sein.
Zu diesem Zweck kann ein Halteteil der Kabelhalterung relativ zum anderen Halteteil
in Längsrichtung der Kabel verschiebbar angeordnet sein. Es ist jedoch auch möglich,
eines oder beide Halteteile verschwenkbar anzuordnen und in Längsrichtung der Kabel
vorzuspannen. Diese Ausführungsformen gewährleisten eine besonders gleichmäßige
Umwicklung der Kabel.
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Zum Spannen der Kabel kann ein hydraulischer oder pneumatischer Zylinder
vorgesehen sein, welcher zur Relativverschiebung der Halteteile zueinander oder
zur Verschwenkung der Halteteile auseinander angeordnet ist. Damit ist eine besonders
starke Straffung und Spannung des Kabels bzw. der Kabel möglich.
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Die Drehung der Kabelhalterung und damit des eingespannten Kabels
kann selbstverständlich auch per Handkurbel erfolgen, und auch die Verschiebung
der Entnahmevorrichtung kann von Hand, entweder separat oder gekoppelt an die Drehgeschwindigkeit
der Handkurbel, vorgenommen werden. Bereits diese Ausführungsform ermöglicht eine
gleichmäßige Umwicklung des Kabels, da das Kabel eingespannt ist und sich dreht,
jedoch weder in Längsrichtung noch seitlich dazu verschiebbar ist.
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Nach einer anderen Weiterbildung der Erfindung ist ein Motor zur Drehung
der Kabelhalterung vorgesehen, welcher sowohl eine besonders schnelle als auch eine
besonders gleichmäßige Umwicklung der Kabel ermöglicht.
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Zur Verschiebung der Entnahmevorrichtung kann ein Motor, aber auch
ein pneumatischer oder hydraulischer Zylinder vorgesehen sein.
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Nach einer bevorzugten AusfUhrur,,form ist ein Motor antreibend mit
einem der Halteteile verbunden. Ferner ist zumindest ein Getriebe mit einer Wellenvorrichtung
zur Übertragung der Drehbewegung auf das andere Halteteil vorgesehen. Diese Ausbildungsform
ermöglicht den Antrieb beider Halteteile mit einem einzigen
Motor.
Das Getriebe mit der Wellenvorrichtung kann zwischen dem ersten und dem zweiten
Halteteil angeordnet sein. Es kann aber auch von dem Motor, der einerseits mit dem
einen Halteteil antreibend verbunden ist, direkt zu dem anderen Halteteil führen.
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Die Länge der Wellenvorrichtung ist zweckmäßigerweise einstellbar.
Damit ist die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Umwicklung von Kabeln in verschiedenen
Längen geeignet. Die Wellenvorrichtung umfaßt zweckmäßigerweise eine Einrichtung
zur Aufnahme von Verlängerungsteilen.
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Anstelle der mechanischen Übertragungselemente kann alternativ auch
eine sogenannte elektrische Welle zur Anwendung kommen.
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Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Entnahmevorrichtung
schwenkbar angeordnet.
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Diese Ausführungsform weist den Vorteil auf, daß das Kabel in jedem
Fall faltenfrei umwickelt werden kann, auch bei Verwendung breiter Wickelbänder.
Soll z.B das eine Ende des Kabels mehrlagig umwickelt werden, so ist die Entnahmevorrichtung
zweckmäßigerweise in einer solchen Stellung angeordnet, daß das Wickelband senkrecht
zur Längsrichtung des Kabels verläuft. Mit Beginn der Verschiebung der Entnahmevorrichtung,
muß diese gleichzeitig schräg zur Verschieberichtung geschwenkt werden, so daß das
Wickelband schräg zur Längsrichtung des Kabels angeordnet ist. Diese schräge Winkellage
des Wickelbandes hängt von dem gewünschten Wickelabstand ab. Wenn die Entnahmevorrichtung
ihre andere Endlage erreicht hat, wird sie wieder zurück verschwenkt, so daß auch
der andere Endabschnitt des Kabels faltenfrei mehrlagig umwickelt werden kann.
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Die beiden Endpositionen der Entnahmevorrichtung können in Längsrichtung
des Kabels einstellbar sein.
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Auch durch diese Ausführungsform ist die Länge freier, nicht umwickelter
Kabelenden bestimmbar.
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Gemäß einer anderen Weiterbildung der Erfindung ist eine Vorrichtung
zum Abschneiden des Wickelmaterials vorgesehen. Diese Schneidvorrichtung kann scherenförmig
ausgebildet sein.
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Zur Unterbrechung und zur Beendigung der Verschiebung der Entnahmevorrichtung
können Näherungsschalter vorgesehen sein. Eine Unterbrechung der Verschiebung der
Entnahmevorrichtung ist z. B. dann zweckmäßig, wenn ein Kabel z. B. in der Mitte
eines Kabelbündels aus diesem herausgeführt werden soll. In einem solchen Fall wird
ein Kabelbündel in die Kabelhalterung eingespannt, und die Umwicklung des gesamten
Kabelbündels wird von einem Ende bis zur Mitte hin vorgenommen.
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Über den Näherungsschalter wird die Verschiebung der Entnahmevorrichtung
unterbrochen. Jetzt kann das noch nicht umwickelte Ende des gewUnschten Kabels aus
dem Kabelbündel herausgeführt werden, falls es erforderlich ist z. B. an dem Halteteil,
welches das umwickelte Ende des Bündels hält, befestigt werden, und danach kann
die Wicklung des restlichen Kabelbündels vorgenommen werden. SelbstverstC Jlich
können an einer Unterbrechungsstelle auch mehrere freie Kabelenden aus dem noch
nicht umwickelten Bündelabschnitt herausgebogen werden, und selbstverständlich sind
auch mehrere Unterbrechungsstellen möglich. Die Geschwindigkeit des Vorschubs der
Entnahmevorrichtung kann stufen-
los einstellbar sein.
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Nach einer anderen AusfUhrungsform ist eine Einrichtung zur Koppelung
der Vorschubgeschwindigkeit der Entnihmevorrichtung mit der Rotationsgeschwindigkeit
der Halteteile und damit der Kabel vorgesehen.
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Aufgabe der Erfindung ist es ferner, wie eingangs erwähnt wurde, ein
Verfahren zu schaffen, durch welches eine schnellere und gleichmäßige Umwicklung
von länglichen Gegenständen, insbesondere von einzelnen und mehreren Kabeln, erzielt
wird.
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Diese Aufgabe ist gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß die zu umwickelnden
Kabel an zumindest zwei Stellen in einer Halterung befestigt werden, daß ein Ende
des in einer Entnahmevorrichtung angeordneten Wickelmaterials an den zu umwickelnden
Kabeln befestigt wird, daß die zu umwickelnden Kabel im wesentlichen um ihre Längsachse
gedreht werden und daß die Entnahmevorrichtung im wesentlichen in Längsrichtung
der Kabel verschoben wird.
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Dieses Verfahren unterscheidet sich von den bisher bekannten Verfahren
dadurch, daß nicht das Wickelmaterial um das Kabel gedreht wird, sondern daß lediglich
das Kabel selber gedreht wird. Da das Kabel selber einen sehr kleinen Durchmesser
und eine geringe Masse hat, kann es mit einem sehr kleinen Drehmoment rotiert werden.
Dieses Verfahren erforder fesonders wenig Energie und kann besonders schnell gestartet
und auch unterbrochen oder beendigt werden.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung können auch mehrere Kabel gleichzeitig
oder zusammen umwickelt werden.
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Das bzw. die zu umwickelnden Kabel sind zweckmäßigerweise im Bereich
ihrer Enden befestigt.
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Nach einer anderen Weiterbildung der Erfindung werden das bzw. die
Kabel während der Umwicklung in Längsrichtung gespannt. Nach einer anderen Weiterbildung
der Erfindung werden die zu umwickelnden Kabel vor Beginn und nach Beendigung des
Vorschubs des Wickelmaterials ein oder mehrere Male rotiert. Nach diesem Verfahren
ist es möglich, die Kabelenden auch mehrlagig zu umwickeln.
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Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird das Wickelband
bei Beginn seiner Verschiebung relativ zum Kabel verschwenkt. Damit ist es möglich,
den Anfangsbereich des Kabels mehrlagig zu umwickeln und anschließend den übrigen
Teil des Kabels zu umwikkeln, ohne daß das Wickelband Falten wirft. Bei oder nach
Beendigung des Vorschubs des Wickelbandes wird dieses wiederum, jetzt in entgegengesetzter
Richtung verschwenkt. Damit ist der Übergang der Wicklung des Wickelbandes zum anderen
Endo reich des Kabels möglich, ohne daß in diesem Bereich irgendwelche Falten geworfen
werden.
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Die Umwicklung kann nach einer anderen Fortbildung der Erfindung an
einer oder mehreren Stellen unterbrochen
werden, was durch Unterbrechung
der Verschiebung des Wickelbandes erfolgt. Bei einer solchen Unterbrechung kann
auch die Rotation des Kabels selber unterbrochen werden.
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Nach einer solchen Unterbrechung kann zweckmäßigerweise aus einem
noch nicht umwickelten Abschnitt des Kabelbündels ein oder mehrere Kabel herausgeführt
werden.
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Falls es erforderlich ist, besonders bei größeren herausgeführten
Kabellängen, können diese an dem bereits umwickelten Abschnitt des Kabelbündels
befestigt werden.
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Anschließend kann die Umwicklung des Kabelbündels fortgesetzt werden.
Nach dieser Ausführungsform des Verfahrens sind somit Kabelbündel mit Verzweigungen
herstellbar.
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Die Umwicklung von nacheinander eingespannten Kabeln kann abwechselnd
von einem Ende zum anderen und dann wiederum vom anderen zum ersten Ende erfolgen,
wobei selbstverständlich die Entnahmevorrichtung nach rechts und links schwenkbar
ist. Es ist auch möglich, ein Kabel oder ein Kabelbündel mehrfach zu umwickeln,
indem das Wickelband von einem Ende zum anderen und wieder zurück geführt wird.
Nach einer anderen Fortbildung der Erfindung kann das Wickelmaterial nach jedem
Wickelvorgang automatisch wieder in seine Ausgangsposition zurückgeführt werden.
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vieitere Vorteile und Merkmale der Erfindung gehen
aus
den UnteransprUchen in Verbindung mit der Beschreibung und der Zeichnung hervor.
In letzterer zeigen: Fig. 1 eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung
in vereinfachter Darstellung, Fig. 2 eine Darstellung einer Schneid- oder Trennvorrichtung.
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Fig. 1 zeigt eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Wickelvorrichtung.
In dieser Figur sind, zur Erzielung einer besseren Übersichtlichkeit, nur die wesentlichen
Teile und auch diese weitgehend in schematischer Weise dargestellt.
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Die Vorrichtung weist rechts und links in der Figur Jeweils eine Säule
16 und 18 auf. Die rechte Säule 16 ist verschiebbar in einer Führung 20 in einer
Grundplatte 1 angeordnet. Die linke Säule 18 ist starr in dieser Grundplatte angeordnet,
was durch den Bolzen 22 angedeutet ist.
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Die rechte Säule 16 weist ein Halteteil 30b auf, und die linke Säule
18 weist ein Halteteil 30a auf.
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Jedes dieser Halteteile ist so ausgebildet, daß es das Ende eines
Kabels oder auch eines Kabelbündels halten kann. Zwischen beiden Halt eilen 30a
und 30b wird das zu umwickelnde Kabel oder das zu umwickeln de Kabelbündel gehalten
und gespannt. Die Spannung des Kabels kann durch Verschiebung der Säule 16 zur rechten
Seite hin erfolgen.
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Zur Verschiebung der rechten Säule zum Zwecke der Spannung des gehaltenen
Kabels dient ein hydraulischer oder pneumatischer Zylinder 13.
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Sowohl das Halteteil 30b als auch das Halteteil 30a sind drehbar in
den Säulen 16 bzw. 18 angeordnet.
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Zu diesem Zweck ist in der Figur links neben der Säule 18 ein Motor
10 vorgesehen. Dieser ist über eine Welle 40 mit dem Halteteil 30a treibend verbunden,
Wie lediglich schematisch in der Figur dargestellt ist, ist der in der Säule 18
enthaltene innere Endabschnitt 42 des Halteteils 30a über einen Zahnriemenantrieb
44 mit einem Getriebe 46 so verbunden, daß bei Drehung des Halteteils 30 auch das
Getriebe 46 angetrieben wird.
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Von dem unteren Abschnitt des Getriebes 46 führt ein schematisch angedeuteter
Antrieb 48 zu einer tf3ellenvorrichtung 11, welche Abschnitte lla, 11b und llc umfaßt.
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Auch diese Wellenvorrichtung ist lediglich schematisch angedeutet.
Der separat gezeichnete mittlere Abschnitt llc soll schematisch ein Zwischenteii
variabler Länge darstellen. Es können in diesem mittleren Abschnitt llc auch z.B.
Universalgelenke enthalten sein, was insbesondere bei der Verwendung längerer Wellen
zweckmäßig sein kann.
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Der rechte Abschnitt llb der Welle ist über eine Achse 62 mit einem
Getriebe 64 verbunden, welches in der rechten Säule 16 angeordnet ist. Dieses Getriebe
wiederum
ist, was durch eine Achse 66 angedeutet ist, antreibend mit der Halteeinrichtung
30b verbunden.
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Bei der beschriebenen Ausführungsform treibt somit der Motor 10 sowohl
die linke Halteeinrichtung 30a als auch die rechte Halteeinrichtung 30b an.
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Oberhalb der Wellenvorrichtung 11 ist eine verfahrbare das Wickelmaterial
enthaltende Entnahmevorrichtung 50 angedeutet.
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Diese Entnahmevorrichtung 50 umfaßt einen Wagen 70, der über einen
nicht dargestellten doppelseitig wirkenden Zylinder auf Schienen 74 bewegt wird.
Dieser Wagen 70 ist zwischen einer linken 92 und einer rechten 94 Endposition verfahrbar.
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Von dem Wagen 70 erstreckt sich nach oben hin ein Schwenkarm 80, an
dem drehbar eine Trommel 82 angeordnet ist, auf welcher ein Vorrat an Wickelband
84 ist, welches um das gestrichelt angedeutete Kabel 86 gewickelt wird.
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In dieser Figur 1 wurde das Kabel 86 von seinem linken Ende aus beginnend
umwickelt, wobei zunächst eine mehrlagige Anfangswicklung vorgenommen wurde. Dabei
wurde der Wagen 70 von seiner linken Endposition 92 in Richtung des pfeiles 88 in
seine dargestellte Position verschoben. Während der Verschiebung befand sich der
Schwenkarm 80 in der durch volle Linien darge alten Orientierung.
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Diese Wickelstellung bewirkte, daß das Wickelband 84 faltenlos um
das Kabel 86 gewickelt wurde.
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Die Verschiebung des Wagens 70 in Richtung des Pfeiles 88 wird dann
beendet, wenn der Wagen 70 einen Näherungsschalter
93 betätigt,
welcher lediglich schematisch dargestellt ist. In dieser Zwischenposition, die als
Zwischenhalt für die Abzweigung eines oder mehrerer Kabel vom Kabelbaum ausgeführt
ist, ist der restliche Endabschnitt A des Kabels 86 noch nicht umwickelt. Zur Umwicklung
dieses Endabschnittes A wird der Wagen 70 noch weiter nach rechts verfahren, während
der Schwenkarm 80 in der durch volle Linien dargestellten Position verbleibt. Nach
Erreichen des Endschalters 94 geht der Schwenkarm 80 in die gestrichelt dargestellte
Position, und das Wickelband 84 wird nach einer mehrlagigen Endwicklung abgeschnitten.
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Ferner ist eine lediglich schematisch dargestellte Schneid-oder Trennvorrichtung
95 vorgesehen, welche das Wickelband 84 durchtrennt. Diese Trennvorrichtung 95 kann
am Wagen 70 oder am Schwenkarm 80 befestigt sein; sie kann jedoch auch an der linken
Säule 18 und/oder an der rechten Säule 16 angeordnet sein. Wegen dieser verschiedenen
Möglichkeiten ist in der Figur lediglich eine Schneidklinge 95 angedeutet dargestellt.
Eine Ausführungsform einer Trennvorrichtung 95 ist in Fig. 2 dargestellt und wird
weiter unten näher beschrieben.
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Im folgenden werden zwei verschiedene Halteeinrichtungen beschrieben.
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Die Halteeinrichtung 30b bildet eine Klemmvorrichtung.
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Diese besteht im wesentlichen aus einem oberen Schwenkarm 102 und
einem unteren Schwenkarm 104, welche über Drehpunkte 103 bzw. 105 verschwenkbar
sind. An ihren rechten Enden weisen die Schwenkarme 102 und 104 Rollen 106 bzw.
108 auf. Ferner ist ein verschiebbarer Stift 110 vorgesehen, welcher in seinem vorderen
Bereich in einen spitzen Kegel 112 übergeht.
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Die beiden verschwenkbaren Arme 102 und 104 der Halteeinrichtung 30b
sind durch eine Feder, nicht dargestellt, in ihrer Öffnungsstellung vorgespannt.
Wenn der Stift 112 aus der Säule 16 heraus nach links verschoben wird, werden die
Rollen 106 und 108, welche an dem Kegel oder Keil 112 anliegen, mit zunehmender
Verschiebung des Stiftes 110 nach links weiter auseinandergedrückt.
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Diese verschwenkbaren Arme 102 und 104 der Halteeinrichtung 30b weisen
abgewinkelte Abschnitte 112 und 114 auf, welche Klemmflächen 113 bzw. 115 aufweisen.
Wenn die Rollen 106 und 108 auseinandergedrückt werden, werden diese Klemmflächen
113 und 115 aufeinander zu bewegt. Dabei klemmen sie ein zwischen ihnen befindliches
Kabelbündel zusammen und halten es fest. Zur Veränderung des Abstandes der Klemmflächen
113 und 115 sind Stellschrauben 118 und 119 vorgesehen, deren Funktion augenfällig
ist.
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Eine andere Ausführungsform einer Halteeinrichtung ist an der linken
Seite der Figur 1 dargestellt. Dieses Halteteil 30a umfaßt eine hakenförmig ausgebildete
Halteeinrichtung 31, welche dazu dient, ein Kabelbündel zu halten, dessen Kabelenden
z.B. mit einer Klemme verbunden sind. In diesem Fall muß lediglich der Endbereich
des Kabelbündels über den Haken 31 geschoben und das Kabelbündel dann gespannt werden.
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Derartige Haken können auch so ausgebi let sein, daß sie mit Steckeranschlüssel
zusammenwirken können, welche an den Enden von Kabelbündeln befestigt sind.
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Fig. 2 zeigt eine Seitenansicht einer Ausführungsform der bereits
erwähnten Schneidvorrichtung 95. Diese Schneidvorrichtung 95 ist scherenförmig mit
zwei Scherenhälften 132
und 134 ausgebildet, von denen der obere
Scherenteil 132 und 136 schwenkbar angeordnet ist. Durch eine Feder 138 wird der
obere Scherenteil 134 in der dargestellten offenen Stellung gehalten. Zur Betätigung
dieser Schere ist ein Druckzylinder 140 vorgesehen, der einen Kolben 142 enthält,
welcher bei Betätigung des Druckzylinders auf den oberen Scherenteil 134 drückt
und diesen gegen den unteren Scherenteil 132 verschwenkt. Dadurch wird das Wickelband
durchtrennt.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann von einer nicht gezeigten Abdeckung
umgegen sein, die auf der der Bedienungsperson zugewandten Seite offen ist. Zum
Schutz gegen Eingreifen während des Betriebes kann auf dieser Seite ein Lichtgitter
vorgesehen sein, das bei Unterbrechung des Strahlengangs die Maschine abschaltet.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann außer zum Umwickeln von Kabeln
und Kabelbündeln auch zum Umwickeln von Stäben, Leisten und anderen länglichen Gegenständen
verwendet werden, welche gleichmäßigen oder unterschiedlichen Durchmesser über ihre
Länge aufweisen können.
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Mit dieser Vorrichtung können einlagige oder mehrlagige Wicklungen
oder Bandagierungen hergestellt werden. Es ist also, wenn es erwünscht ist, auch
möglich, ein Wickelband mit einer solchen Steigung um einen länglichen Körper zu
wickeln, daß keine durchgehende Wickellage entsteht.
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