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Anlaßofen mit Transportvorrichtung zum Transportieren
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des Anlaßguts Die Erfindung bezieht sich auf einen Anlaßofen, insbesondere
für durch Biegen geformte Werkstücke, mit einer Transportvorrichtung zum Transportieren
des Anlaßguts vom Ofeneingang durch den Ofenraum zum Ofenausgang.
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Speziell bei durch Biegen verformten Werkstücken, beispielsweise
bei Stabilisatoren für Kraftfahrzeuge, ist nach dem Verformen ein Anlassen der Werkstücke
notwendig, damit die Werkstücke hinsichtlich ihrer Härte und Streckgrenze die gewünschten
Werte aufweis, so daß je nach Einsatz der Werkstücke beispielsweise eine Mindest-Bruchsicherheit
gewährleistet ist.
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Bei Anlaß öfen, wie sie bisher zum Einsatz gelangten, bestand die
Transportvorrichtung für das Anlaßgut aus einem im Ofenraum angeordneten und mit
seinen Enden aus dem Ofeneingang beziehungsweise Ofenausgang herausragenden Förderband,
auf dessen Obertrum die anzulassenden Werkstücke aufgelegt wurden, und zwar derart,
daß zwecks Erreichung eines gewünschten Durchsatzes die Werkstücke "schuppenartig"
oder "löffelartig" angeordnet wurden, so daß sich die Werkstücke teilweise berührten
und nur an wenigen Punkten entweder auf dem Förderband oder auf einem benachbarten
Werkstück auflagen.
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Es hat sich jedoch gezeigt, da1S, wenngleich die Anlaßtemperatur
nicht extrem hoch ist (sie beträgt beispielsweise 6500 entsprechend den gewünschten
Eigenschaften des Endprodukts), während des Anlaßvorgangs eine zwar nur geringfügige,
aber dennoch die gewünschten Eigenschaften des Werkstücks abträglich beeinflussende
Verformung eintritt. Um diese beim Anlaßvorgang eintretende Verformung rückgängig
zu machen, war es insbesondere bei solchen Werkstücken, die nur geringe Toleranzen
zufließen, erforderlich, im Anschluß an das Anlassen eine Kaltverformung vorzunehmen.
Eine solche Kaltverformung hat jedoch bekanntlich die Wirkung, daß zum Beispiel
die häufig wichtige Bruchsicherheit herabgesetzt wird. Wünschenswert wäre es daher,
Verformungen beim Anlassen der Werkstücke von vornherein auszuschließen, so daß
eine nachträgliche Kaltverformung überflüssig wird.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Anlaßofen der eingangs
angegebenen Art zu schaffen, bei dem Verformungen der Werkstücke während des Anlaßvorgangs
weitestgehend vermieden werden.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Transportvorrichtung
eine vorzugsweise in Form zweier parallel angeordneter Endlosketten ausgebildete
Zugvorrichtung aufweist, an der mehrere mit Abstand voneinander angeordnete halteelemente
befestigt sind, an denen die anzulassenden Werkstücke aufhängbar sind.
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Im Gegensatz zu dem oben geschilderten Stand der Technik liegen also
beiem erfindungsgemäßen Anlaßofen die einzelnen Werkstücke nicht mehr auf dem Förderband
beziehungsweise auf einem benachbarten Werkstück, sondern die Werkstücke werden
frei
hängend durch den Ofenraum geführt. Es hat sich gezeigt, daß bei einem Anlaßofen,
der mit einer in fiaungsgemäßr Weise ausgebildeten Transportvorrichtung ausgestattet
ist, praktisch keine Verformungen der Werkstücke während des Anlaßvorgangs auftreten,
so daß eine anschließende Nachbehandlung mit den sich daraus ergebenden nachteiligen
Folgen überflüssig wird. Eine solche Transportvorrichtung mit Halteelementen, in
die die Werkstücke eingehängt werden können, gestattet darüber hinaus die unproblematische
Verwendung von automatisch arbeitenden, am Ofeneingang beiehungsweise -ausgang angeordneten
Aufgabe- beziehungsweise Abnehmmaschinen, so daß der gesamte Anlaßvorgang ohne den
Einsatz menschlicher Hilfskräfte durchgeführt werden kann.
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Eine besonders einfach zu realisierende und aufgrund ihrer speziellen
Anordnung wenig störanfällige Anordnung ergibt sich dadurch, daß das Untertrum jeder
der beiden Endlosketten jeweils in einer Kettenführung in oder in der Nähe der Ofendecke
geführt ist, während. das Obertrum oberhalb der Ofendecke vorgesehen ist, und daß
die an der Kette befestigten, vorzugsweise mit einem Haken ausgestatteten Halteelemente
durch Führungslängsschlitze in der Ofendecke in den Ofenraum ragen. Eine solche
Anordnung der Transportvorrichtung verhindert dadurch, daß das Untertrum der Kette
die für die Halteelemente vorgesehenen Führungslängsschlitze ziemlich gut abdeckt,
daß zuviel warme Luft durch die Schlitze in der Ofendecke entweichen kann. Die Führungen
für die beiden Endlosketten lassen sich relativ leicht in oder auf der Ofendecke
anordnen, ohne daß besondere zusätzliche Befestigungsmaßnahmen getroffen werden
müssen.
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Es ist zweckmäßig, bei Verwendung zweier paralleler Endlosketten,
an denen jeweils zwei entsprechende Ilalteelemente ein
Halteelementpaar
bilden, die Endlosketten derart anzuordnen, daß sie die Breite der Ofendecke in
drei etwa gleich große Abschnitte unterteilen. Dies gestattet die Aufhängung von
Werkstücken verschiedener Größe, ohne daß zu befürchten steht, daß durch eine ungünstige
Gewichtsverteilung der aufgehängten Werkstücke möglicherweise eine Verformung aufgrund
des Eigengewihts auftritt.
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Insbesondere bei relativ kleinen Werkstücken ist es günstig, wenn
die Halteelemente ein Gelenk mit einer Schwenkachse aufweisen, die etwa parallel
zur Transportrichtung verläuft, so daß die in den Ofenraum ragenden Halteelemente
oder Teile derselben quer zur Transportrichtung verschwenkbar sind. Bei einer solchen
Weiterbildung der Erfindung, für die selbständiger Schutz geltend gemacht wird,
können die Enden der Halteelemente dann, wenn die Werkstücke beispielsweise U-förmig
gebogene Teile sind, in die Innenseite der Krümmungen eingreifen, so daß an dem
Werkstück praktisch keine möglicherweise eine Verformung verursachenden Kräfte angreifen.
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Eine Weiterbildung der obigen Merkmale sieht vor, daß jedem Halteelement
sich auf Laurschienen im Bereich der Kettenführung abstützende Entlastungsrollen
zugeordnet sind. Durch diese einfach zu realisierende Maßnahme wird gewährleistet,
daß die Kette weniger verschlissen wird, was die Lebensdauer der Transportvorrichtung
beträchtlich erhöht.
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Zwar bezieht grundsätzlich die Möglichkeit, die Gelenke der Halteelemente
direkt im Bereich der Kette vorzusehen, eine solche Anordnung macht es dann jedoch
erforderlich, daß sich die Führungslängsschlitze in der Ofendecke zum Ofenraum hin
trichterförmig erweitern, damit sich die Halteelemente in ihrem
Schwenkbereich
ohne Behinderung bewegen können. Vorzugsweise ist jedoch gemäß einer Weiterbildung
der Erfindung vorgesehen, daß das Gelenk jedes Halt«tements etwa in der Höhe der
Innenseite der Ofendecke vorgesehen ist, und daß außerhalb des Gelenks eine Stützrolle
zum seitlichen Abstützen des Halteelements angeordnet ist. Da der obere Teil des
Halteelements, also derjenige Teil, der mit der Kette verbunden ist, praktisch immer
in einer Ebene läuft, können die Längsführungsschlitze in der Ofendecke relativ
schmal ausgebildet werden. Dennoch ist ein Verschwenken der unteren Enden der Halteelemente
in praktisch beliebiger Weise möglich.
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Wenn die Werkstücke nach Verlassen des Anlaßofens (automatisch) abgenommen
sind, bewegen sich die einzelnen Halteelemente am Obertrum wieder zur Aufgabestelle
am Ofeneingang zurück, wobei die einzelnen Halteelemente dann nach oben von der
Kette abstehen. Je nach spezieller Ausgestaltung der Gelenke sind die Enden der
Halteelemente verschwenkt oder fluchtend mit den starren Teilen der Halteelemente.
Sollen beispielsweise relativ schmale U-förmige Bügel in dem Anlaßofen behandelt
werden, und sollen die Werkstücke insbesondere automatisch eingehängt werden, so
ist dies dann besonders einfach, wenn oberhalb des Ofeneingangs und im Bereich vor
der Anlaßgutaufgabestelle eine den seitlichen Abstand der Enden jedes Halteelementpaares
durch die Kettenbewegung zwangsweise verändernde Steuerflächenanordnung angeordnet
ist.
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Eine solche Steuerflächenanordnung läßt sich besonders leicht dadurch
realisieren, daß die Steuerflächenanordnung aus symmetrisch zur Mittellinie zwischen
den beiden Endlosketten vorzugsweise austauschbar angeordneten Steuerschienen besteht,
die sich über dem beim Ofeneingang liegenden Endbereich des
Obertrums
der Ketten und/oder über den an den Obertrum anschließenden Kettenradbereich erstrecken.
Durch die Kettenbewegung bewirken die Steuerschienen dann beispielsweise, daß die
Enden der Halteelemente zur Mitte des Ofens hin verschwenkt werden, so daß sich
die Werkstücke leicht einhängen lassen. Die Steuerschienen können je nach Bedarf
in ihrer Lage verändert werden.
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Sind beispielsatse die Enden der Halteelemente so weit wie möglich
nach innen, also paarweise gegeneinander verschwenkt, so rutschen die Enden der
Halteelemente nach Verlassen der Steuerkurvenanordnung gegebenenfalls wieder so
weit auseinander, daß sie zum Beispiel auf der Innenseite einer Krümmung eines Werkstücks
angreifen.
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Es besteht zwar grunsätzlich die Möglichkeit, die Gelenke der Halteelemente
so auszubilden, daß ein Verschwenken der Enden der Halteelemente zur Ofenmitte hin
und auch zu den Außenseiten des Ofens möglich ist. Eine stabilere und insbesondere
im Hinblick auf die Steuerflächenanordnung günstigere Lösung besteht jedoch darin,
daß die Gelenke der Halteelemente jeweils einen Begrenzungsanschlag auSweisen, der
lediglich ein Verschwenken der Halteelemente zu dem entsprechenden, paarweise zugeordneten
Halteelement der anderen Kette hin gestattet beziehungsweise dieses Verschwenken
begrenzt.
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Um möglichst energiesparend arbeiten zu können, das heißt, um möglichst
wenig Wärme aus dem Ofen entweichen zu lassen, ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß
am Ofeneingang und -ausgang jeweils ein Schild mit einer Durchlaßöffnung vorgesehen
ist, deren Kontur dem Grundriß der anzulassenden Werkstücke sowie der eine entsprechende
Stellung einnehmenden Halteelemente angepaßt ist. Sollen mit dem erfindungsgemäßen
Anlaßofen einmal anders geformte Werkstücke behandelt werden, so werden die beiden
Schilde am Ofeneingang und -ausgang entsprechend ausgewechselt.
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Selbstverständlich sind die Durchgangsöffnungen so breit, daß die
Halteelemente und Werkstücke hindurchgehen können, ohne daß die Gefahr besteht,
daß die Teile an dem Schild anstoßen.
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Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der
Zeichnung näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 eine schematisierte Längsschnittansicht
durch einen Anlaßofen mit Transportvorrichtung, Fig. 2 eine schematisierte Draufsicht
auf einen am Ofeneingang gelegenen Teilbereich der Transportvorrichtung des in Fig.
1 gezeigten Ofens, wobei die einzelnen Haltelemente der Transportvorrichtung durch
Steuerschienen zur Mitte hin verschwenkt werden, Fig. 3 eine Querschnittansicht
eines Anlaßofens, Fig. 4 eine Querschnittansicht des Untertrums einer Endloskette
mit daran befestigtem Halteelement, dessen Ende verschwenkbar ist, Fig. 5 eine Seitenansicht
des Endes eines Halteelements mit darin eingehängtem Werkstück, und Fig. 6 eine
teilweise geschnittene Seitenansicht eines Kettengliedes mit daran beftigtem Halteelement.
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Fig. 1 zeigt schematisch einen Anlaßofen 1 im Längsschnitt.
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Der Ofen besitzt einen Ofenboden 2, eine Ofendecke 3, Seitenwände
4 und 5 (siehe Fig. 3), sowie einen am Ofeneng vorgesehenen
Schild
6 und einen am Ofenausgang vorgesehenen Ofenschild 7.
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Am Ofeneingang werden min einer hier nicht näher dargestellten automatisch
arbeitenden Aufgabemaschine die anzulassenden Werkstücke 8, bei denen es sich hier
um U-förmig gebogene Stabilisatoren handeln soll, in Halteelemente 9 einer Transportvorrichtung
10 eingehängt. Das Einhängen der Werkstücke 8 erfolgt dadurch, daß die einzelnen
Werkstücke in Richtung des Teils P bewegt und an einer bestimmten Stelle abgesenkt
werden, so daß ein Werkstück von zwei entsprechenden Halteelementen auf jeweils
einer Endloskette der Transportvorrichtung 10 gehalten werden.
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Die Transportvorrichtung 10 besteht bei diesem Ausführungsbeispiel
aus zwei parallel zueinander mit Abstand angeordneten Endlosketten 11 beziehungsweise
12, die über Kettenräder 13 geführt sind.
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Da die beiden Endlosketten 11 und 12 sowie deren Führung und Lagerung
identisch ausgebildet sind, soll im folgenden lediglich auf die Endloskette 11 Bezug
genommen werden, wobei unterstellt wird, daß die Endloskette 12 und die dazugehörigen
Einrichtungen identisch ausgebildet sind.
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Das Obertrum 11o der Endloskette 11 läuft in einer hier nicht näher
dargestellten Führung auf der Oberseite eines Stützrahmens 14. Das Untertrum 11u
der Endloskette 11'läuft in einer Führung an der Oberseite der Ofendecke 3. Die
Art der Führung soll weiter unten noch im Zusammenhang mit den Fig. 3-und 4 näher
erläutert werden.
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Die sich in Richtung des Pfeils F bewegende Endloskette 11 trägt
äquidistant angeordnete, an jeweils jedem zweiten Kettenglied befestigte Halteelemente
9, die vom Obetrum llo nach oben ab stehen, vom Untertrum 11u hingegen nach unten
abstehen, wobei sie in den Ofenraum 4 ragen. In dem Ofenraum 4 herrscht eine Temperatur
von beispielsweise 6500C. Die den Ofenraum 4 durch den Schild 7 verlassenden Werkstücke
8 gelangen auf eine hier nicht dargestellte Abnahmemaschine.
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Wie in Fig. 1 durch kleine Kreise an den Halteelementen 9 angedeutet
ist, besitzen die Halteelemente 9 Gelenke 15, die es ermöglichen, daß die mit einem
Hakten 16 versehenen Enden der Halteelemente quer zur Bewegungsrichtung der Endloskette
11 verschwenkt werden können.
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Wie oben bereits erwähnt wurde, soll in diesem Beispiel angenommen
werden, daß es bei den Werkstücken 8 um U-förmige-> gebogene Stabilisatoren handelt,
deren die seitlichen Schenkel des U verbindender Steg kürzer ist als der Abstand
zwischen den beiden Endlosketten 11 und 12. Daher müssen die Haken 16 der Halteelemente
9 vor dem Aufgeben beziehungsweise Einhängen der Werkstücke 8 gegeneinander nach
innen verschwenkt werden.
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Fig. 2 zeigt schematisch die beiden Führungsschienen 17 und 18. Die
gebogenen Führungsschienen 17 und 18 sind so ausgebildet und bezüglich der Endlosketten
11 und 12 angeordnet, daß die Kettenbewegung ein zwangsweises Verschwenken der mit
jeweils einem Haken 16 versehenen Enden der Halteelemente 9 erfolgt.
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Gemäß Fig. 2 liegen die aufgespreizten Enden der Führungsschienen
17 beziehungsweise 18 über dem Obertrum 11o beziehungsweise
120
der Endlosketten. Die der Aufgabestelle beziehungsweise dem Ofeneingang zugewandten
Enden der Steuerschienen 17 und 18 sind zur Mittellängsachse M der Transportvorrichtung
hin zusammengeführt, so daß die Haken 16 der Halteelemente zum Zeitpunkt der Werkstückaufgabe
den gewünschten Abstand voneinandr aufweisen. Sobald ein Werkstück 8 in zwei entsprechende
Haken 16 der beiden Endlosketten 11 und 12 eingehakt ist, werden die Haken durch
das Werkstück selbst in ihrer verschwenkten Lage gehalten, so daß von da ab keine
Steuerflächenanordnung mehr notwendig ist.
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In Fig. 1 erkennt man, daß die die Steuerschienen 17 und 18 aufweisende
Steuerflächenanordnung den dem Ofeneingang zugewandten Endbereich des Obertrums
der Endlosketten sowie den Bereich des oberen rechten Kettenrades 13 abdeckt. Das
Einhängen der Werkstücke 8 erfolgt etwa in Höhe der Spitze des Pfeils P, so daß
an dieser Stelle die Steuerschienen enden können.
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Die beiden Endlosketten 11 und 12 können über die Kettnräder 13 mittels
eines oder mehrerer Antriebsmotoren kontinuierlich oder schrittweise bewegt werden,
so daß die hier als Zugvorrichtung dienenden Endlosketten 11 und 12 die Halteelemente
mit den daran hängenden Werkstücken durch den Ofenraum transportieren.
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Wie insbesondere aus Fig. 3 hervorgeht, in der von der Endloskette
11 lediglich das Untertrum 11u dargestellt ist, sind in der Ofendecke 3 zwei Führungslängsschlitze
19 vorgesehen, auf deren oberer Öffnung eine aus zwei mit Abstand voneinander angeordneten
Schienen bestehende Kettenführung 20 vorgesehen ist. Das Halteelement 9 besteht
aus einem oberen, starren
Halteelementteil 9a und einem unteren,
verschwenkbaren Italttiementteil 9b. Gemäß der Darstellung sind die beiden unteren
Halteelementteile 9b zweier entsprechender Halteelemente der beiden Endlosketten
11 und 12 nach innen verschwenkt, so daß ihre Haken 16 in die Biegungen des Werkstücks
8 eingreifen.
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Es ist klar, daß bei der Belastung der Halteelemente 9 gemäß Fig.
3 in den oberen, starren Halteelementteilen 9a eine Horizontalkraft wirkt, die bestrebt
ist, die Halteelemente gegen den Rand der Führungslängsschlitze 19 zu drücken. Damit
keine Beschädigungen möglich sind und die oberen, starren Halt«iementteile 9a möglichst
in ihrer vertikalen Stellung bleiben, besitzen die Teile 9a Stützrollen 21, die
sich an einem Schenkel einer L-förmigen Schiene 22 abstützen.
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Selbstverständlich Besteht die Möglichkeit, auch breitere Werkstücke
in dem Anlaßofen zu behandeln. In Fig. 3 ist ein solches Werkstück 8' durch gestrichelte
Linien angedeutet. Wie aus der Zeichnung ersichtlich, sind bei einem solchen Werkstück
die unteren, verschwenkbaren Halteelementteile 9b nicht nach innen verschwenkt,
sondern gestreckt, das heißt, sie.bilden mit den oberen Halteelementteilen 9a eine
gerade Linie. Es hat sich gezeit,daß daßNach-außen-Schwenken der unteren Halteelementteile
9b nicht erforderlich ist, sondern die üblicherweise zu behandelnden Werkstücke
so beschaffen sind, daß es ausreicht, wenn die unteren Halteelementteile 9b zur
Ofenmitte hin verschwenkt werden.
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Wie aus Fig. 3 ersichtlich ist, teilen die Führungslängsschlitze
19 die Ofendecke 3 in im wesentlichen drei gleich große Abschnitte. In Verbindung
mit der oben beschriebenen
Ausgestaltung der Halteelemente ergibt
sich eine optimale Aufhängung für die Werkstücke, so daß diese nur geringen Kräften
ausgesetzt sind. Hierdurch wird gewährleistet, daß praktisch keine Verformungen
auftreten.
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Im folgenden soll anhand der Fig. 4 bis 6 die spezielle erfindungsgemäße
Ausgestaltung der Halteelemente sowie deren -Anbringung an der Endloskette erläutert
werden.
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Wie aus Fig. 4 ersichtlich is; weist die Kettenführung 20 zwei Laufschienen
23 und 24 auf, auf der sich zwei an einem Kettenglied des Untertrums 11u angeordnete
Entlastungsrollen 25 und 26 abstützen. Die Entlastungsrollen 25 und 26 sitzen auf
einer das betreffende Kettenglied durchsetzenden Welle 26'.
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An dem Kettenglied ist beispielsweise mittels zweier Bolzen 27 (vergleiche
Fig. 6) das obere, starre Halteelementteil 9a befestigt. An dessen der Kette abgewandten
Ende ist die oben bereits erwähnte Stützrolle 21 drehbar gelagert. Diese Stützrolle
stützt sich an der L-förmigen Schiene 22 ab.
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Das Gelenk 15 besitzt einen Drehzapfen 28, der in zwei am unteren
Ende des Teils 9a befestigten Lagerplatten 31 sitzt und das am oberen Ende des unteren
Halteelementteils 9b angebrachte Anlenkteil 30 schwenkbar lagert. Das Anlenkteil
30 besitzt eine Anschlagfläche 29, die gegen eine entsprechende Anschlagfläche 32
des oberen Halteelementteils 9a anschlägt und auf diese Weise den Schwenkwinkel
des unteren Halteelementteils 9b begrenzt. Die Stirnfläche 33 des Anlenkteils 30
kommt bei nicht-verschwenktem Halteelementteil 9b mit der Fläche 32 in Berührung,
so daß ein Verschwenken nach außen des unteren Halteelementteils 9b nicht möglich
ist.
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Wie man insbesondere anhand von Fig, 3 erkennt, ist ein Entweichen
der heißenluftsus dfTn Ofenraum 4 durch die beiden Längsführungsschlitze 19 in der
Ofendecke 3 kaum möglich, weil die Schlitze auf ihrer Oberseite durch die Laufschinen
23 und 24 beziehungsweise durch die Endlosketten selbst relativ gut abgeschlossen
werden. Ein Entweichen der heißen Luft am Ofeneingang und -ausgang ist ebenfalls
nur sehr begrenzt möglich.
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Wie dies in Fig. 1 lediglich angedeutet ist, besitzen die Schilde
6 und 7 Durchgangs öffnungen für die Werkstücke 8 und die in einer entsprechenden
Lage befindlichen ijalteelemente 9. Die Konturen der Durchgangsöffnungen sind so
gewählt, daß bei einer bestimmten Werkstückform letztere ebenso wie die Halte.lemente
bequem durch die Öffnungen hindurchlaufen können, ohne daß die Gefahr besteht, daß
die Teile an dem betreffenden Schild anstoßen. Andererseits sind die Abmessungen
der Durchgangsöffnungen relativ knapp bemessen, so daß ein Entweichen heißer Luft
nur sehr begrenzt möglich ist.
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Die Erfindung ist nicht auf das oben dargestellte Ausführungsbeispiel
beschränkt, sondern es sind noch verschiedene Abwandlungen möglich, ohne vom Grundgedanken
der Erfindung abzuweichen. So ist beispielsweise denkbar, die Gelenke 15 derart
auszubilden, daß die unteren ltalteelementteile 9b nicht nur zur Ofenmitte hin,
sondern auch in Richtung der Seitenwände 4 beziehungsweise 5 verschwenkbar sind.
Die Anordnung der Gelenke im bereich der Innenseite der Ofendecke 3 gestattet es,
die Längsführungsschlitze 19 in der Ofendecke relativ schmal auszubilden. Grundsätzlich
ist es jedoch auch möglich, die Gelenke 15 mehr zur Kette hin zu verlagern. In einem
solchen Fall müßten die Längsführungsschlitze 19 jedoch trichterförmig nach unten
erweitert werden, um ein ungehindertes Verschwenken der halteelemente zu ermcglichen.
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Wenngleich bei dem obigen Ausführungsbeispiel als Zugvorrichtung
zum Bewegen der Halteelemente Endlosketten verwendet wurden, so ist ebenfalls eine
Lösur.g denkbar, nach der als Zugvorrichtung beispielsweise Drahtseile eingesetzt
werden, wobei die Halteelemente dann in jeweils gleichem Abstand an den Drahtseilen
festgeklemmt sind.