DE3206542A1 - "verfahren zur herstellung eines fertigteils aus einer ni/ti- oder ni/ti/cu-gedaechtnislegierung" - Google Patents
"verfahren zur herstellung eines fertigteils aus einer ni/ti- oder ni/ti/cu-gedaechtnislegierung"Info
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C22—METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
- C22F—CHANGING THE PHYSICAL STRUCTURE OF NON-FERROUS METALS AND NON-FERROUS ALLOYS
- C22F1/00—Changing the physical structure of non-ferrous metals or alloys by heat treatment or by hot or cold working
- C22F1/006—Resulting in heat recoverable alloys with a memory effect
Description
22/81 Br/dh
Verfahren zur Herstellung eines Fertigteils aus einer Ni/Ti- oder Ni/Ti/Cu-Gedächtnislegierung
Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zur Herstellung eines Pertigteils aus einer Gedächtnislegierung nach der
Gattung des Anspruchs 1.
Pormgedachtnislegierungen des Ni/Ti-Typs und deren Eigenschäften
sind aus der Literatur bekannt (z.B. CM. Jackson, H.J. Wagner and R.J. Wasilewski, 55 - Nitinol - The
alloy with a memory: its physical metallurgy, properties and applications, NASA SP5110, p. 19-21).
Bei der Herstellung von Fertigteilen aus Gedächtnislegierungen auf der Basis von Nickel/Titan wird im allgemeinen
von entsprechend vorgeformtem Halbzeug wie Stangen-, Rohr-, Band- und Blechmaterial ausgegangen. Entsprechende Abschnitte
aus dem gewählten Vormaterial können prinzipiell durch spanabhebende Bearbeitung in das Endprodukt übergeführt
werden.
Es wurde wohl auch schon versucht, konventionelle Warmverformurigsmethoden
wie Gesenkschmieden etc. zu diesem Zweck heranzuziehen.
2 2 /'81
In Anbetracht der Sprödigkeit und Härte sowie der mangelhaften Duktilität dieser Legierungen ist die spanabhebende
Bearbeitung insbesondere für die Massenproduktion ungeeignet und unwirtschaftlich. Andererseits schlugen konventionelle
Warmformgebungsverfahren bisher fehl, da hierzu sehr hohe Umformkräfte benötigt wurden und das Material im Zuge
der Verformung weitgehend in seiner Struktur zerstört wurde. Es besteht daher ein eminentes Bedürfnis nach Entwicklung
neuer kostengünstiger Verfahren insbesondere im Hinblick auf die vielfältige Verwendungsmöglichkeit von
Fertigteilen aus Gedächtnislegierungen als Verbindungselemente.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Herstellungsverfahren
für Ni/Ti- und Ni/Ti/Cu-Pertigteile, insbesondere Verbindungselemente, anzugeben, welches einfach und wirtschaftlich
ist und eine hohe Reproduzierbarkeitsgenauigkeit bezüglich Geometrie und physikalische Eigenschaften
des Endproduktes gewährleistet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch die Merkmale des
Anspruchs 1 gelöst.
Die Erfindung wird anhand des nachfolgenden Ausführungsbeispiels näher beschrieben. Eine grobe Auswahl der bei der Anwendung
des Verfahrens erzielbaren vielfältigen Formen ist in den nachfolgend erläuterten Figuren dargestellt.
Dabei zeigen:
Fig. 1 bis Fig. 6 einfachere sowie kompliziertere Verbindungselemente
für Stab- und Rohrverbindungen,
Fig. 7 bis Fig. 12 kompliziertere spezielle Verbindungselemente für Stab-, Rohr- und Plattenverbindungen,
·■ ·
22/81
Fig. 13 einen Aufriss und Längsschnitt eines beheizten zweiteiligen Presswerkzeuges inkl. Werkstück
zur Erläuterung des Pressvorganges.
In den Figuren 1 bis 6 sind einige Ausführungsbeispiele von Verbindungselementen im Längsschnitt dargestellt, wobei man
von einfachen Formen sukzessive auf kompliziertere kommt. Dabei ist in der oberen Hälfte der jeweiligen Figur die
nicht durchbrochene Grundform, in der unteren Hälfte jedoch die gelochte bzw. durchbohrte abgeleitete Form gezeigt.
Fig. 1 zeigt einen zylindrischen Körper, wie er etwa als von aussen aufzusteckendes, bei Erwärmung über die
Temperatur A„ (Ende Umwandlung in Austenit) sich zusammenziehendes
Rohrabschlusselement Verwendung findet. Fig. 2 bezieht sich analog auf eine Stab/Stab-, Rohr/Rohr- oder
Stab/Rohr-Verbindung. Ein Element nach Fig. 3 kann nach
erfolgter Erwärmung über A„ und dadurch bewerkstelligter
Ausdehnung als Rohrabschluss von innen her (Stopfen) bzw. als Verbindung Rohr/Platte verwendet werden. Fig. 4 zeigt
ein Element mit Anschlag, welches u.a. als Rohrabschluss (obere Hälfte der Figur) oder als Stab/Stab-Verbindung
(untere Hälfte der Figur) Verwendung finden kann. Zur Stab/Stab- bzw. Rohr/Rohr-Verbindung für zu verbindende
Bauteile unterschiedlichen Durchmessers dient ein Element aus Gedächtnislegierung nach Fig. 5» wobei der Gedächtniseffekt
durch Zusammenziehen des Elements in radialer Richtung wirksam wird.
Fig. 6 bezieht sich auf ein Verbindungselement für 1I Stäbe
bzw. 1J Rohre, wobei der Gedächtniseffekt im ersten Fall
allein durch Zusammenziehen, im zweiten Fall sowohl durch Zusammenziehen wie durch Ausdehnen zur Anwendung kommen
kann.
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Die Figuren 7 bis 12 zeigen spezielle Verbindungselemente komplizierter Formen, welche illustrieren sollen, bis zu
welchem Grad der Formveränderung das erfindungsgemässe Verfahren angewendet werden kann. Fig. 7 stellt ein als Rohrabschluss
innen zu verwendendes, d.h. expansives Element mit Anschlag dar. Um der Elastizität und dem Abbau der
inneren Spannungen sowie der Kerbwirkung Rechnung zu tragen, weist es einen sich in der Wandstärke verjüngenden,
aussen zylindrisch, innen konisch verlaufenden Ansatz auf.
Fig. 8 zeigt ein ähnliches Element, das jedoch einen zusätzlichen mittleren, als Vollkörper ausgebildeten, zylindrischen
Teil hat. Es eignet sich insbesondere für Platte/ Platte-Verbindungen anstelle von Nieten oder Schrauben.
Das Element nach Fig. 9 kann als Rohr/Rohr- oder Rohr/ Platte-Verbindung unter Ausnützung der radialen Ausdehnung
herangezogen werden. Fig. 10 zeigt ein Element für eine Stab/Platte-Verbindung. Der mittlere vollzylindrische Teil,
welcher die Platte aufzunehmen hat, muss dabei expansiv, die vortragenden hohlzylindrischen Enden zur Befestigung der
Stäbe hingegen kompressiv zur Wirkung kommen. Man kann jedoch auch entweder die Stäbe oder die Platte zusätzlich
aus Gedächtnislegierung ausführen. In diesem Fall wirkt der Gedächtniseffekt des Verbindungselements nur in einer
Richtung. Ein nur in einer Richtung (expansiv) wirkendes Rohr/Platte-Verbindungselement ist in Fig. 11 dargestellt.
Fig. 12 zeigt ein speziell und strömungstechnisch günstig ausgebildetes Verbindungselement für eine abgesetzte
(Durchmesserreduktion) Rohr/Rohr-Verbindung.
Es versteht sich von selbst, dass die Anwendung der Erfindung nicht auf die Erzeugung der oben beschriebenen Elementformen
beschränkt ist. Mittels des isothermen oder quasiisothermen ("hot die") Verfahrens lassen sich praktisch
alle Arten von Verbindungselementen herstellen. Insbeson-
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dere ist das Verfahren keineswegs auf Formen kreisförmigen
Querschnitts beschränkt. Der Querschnitt kann ebensogut elliptisch, dreieckig, quadratisch, rechteckig, sechs-
oder achteckig ausgeführt werden.
In Fig. 13 ist der Pressvorgang anhand eines im Aufriss
bzw. Längsschnitt dargestellten beheizten Presswerkzeuges inkl. Werkstück dargestellt. Die Figur soll lediglich
dazu dienen, zu zeigen, welche Formen sich mit dem i fuithcrwpn Pressen bzvi. Pressen mit heiasen Matrizen
("hot die") noch verwirklichen lassen. 1 ist die Pressmatrize (untere Werkzeughälfte), 2 der Stempel in
der Stellung zu Beginn und 3 der Stempel am Ende des Pressvorganges. H stellt einen Längsschnitt durch das
Werkstück zu Beginn des Pressvorganges, also durch den in die Matrize 1 eingesetzten Rohling dar. 5 ist ein Längsschnitt
durch das Werkstück am Ende des Pressvorganges, d.h. durch das Fertigteil, welches im vorliegenden Fall
eine Thyristorkappe ist. Die ganze Figur ist rotationssymmetrisch aufzufassen. 6 ist eine (Induktions-)Heizung.
Ausführungsbeisgiel^
Siehe Fig. 13.
Nach üblichen schmelzmetallurgischen Verfahren wurde eine quaternäre Legierung folgender Zusammensetzung hergestellt:
Ti | HH | ,25 | Gew. |
Ni | = Hl | ,75 | Gew. |
Cu | = | 5 | Gew. |
Fe | 3 | Gew. |
Die in elementarer Form vorliegenden Komponenten wurden gereinigt,
getrocknet und in einem Graphittiegel unter Vakuum eingeschmolzen. Dabei befand sich auf dem Tiegelboden ein
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Sumpf einer bereits vorgeschmolzenen Legierung der gleichen Zusammensetzung. Die Schmelze wurde in eine gekühlte
Kupferkokille von konischer Form abgegossen. Der kegelstumpfförmige
Gussbarren hatte einen Basisdurchmesser von 85 mm, einen Kopfdurchmesser von 70 mm und eine Höhe von
250 mm. Er wurde einer Homogenisierungsglühung knapp unterhalb
der Soliduslinie, in vorliegendem Fall bei einer Temperatur von 1100 C, während einer Dauer von 4 h unter
Argonatmosphäre unterzogen. Dafaufhin wurde der Barren einer
thermomechanischen Bearbeitung unterworfen, indem er durch
Pressen und Schmieden zunächst auf 45 mm Durchmesser und
schliesslich auf einen Stab von 20 mm Durchmesser verformt wurde. Von diesem Stab wurden kreisrunde Scheiben von 8 mm
Dicke und 19,5 mm Durchmesser abgedreht.
Je eine Scheibe wurde als Werkstück 4 in die Pressmatrize 1
gemäss Fig. 13 eingesetzt und durch Niederdrücken des Stempels 2 zu einem Fertigteil 5 verformt. Im vorliegenden
Fall wurde eine Kappe für die Fassung eines Halbleiter-Bauelements hergestellt. Die Stempelkraft betrug 150 kN, die
durchschnittliche Stempelgeschwindigkeit 0,1 mm/sec und die Werkstück- bzw. Werkzeugtemperatur isotherm 950 C. Nach der
Entgratung wurde das Werkstück im vorliegenden Fall an den Endmassen noch sauber spanabhebend bearbeitet. Eine derartige
zusätzliche mechanische Bearbeitung ist für die Fälle angezeigt, wo genaue Passungen mit engen Toleranzen
verlangt werden. Sie macht jedoch nur einen verschwindend kleinen Bruchteil der Zerspannung aus gegenüber Werkstücken,
die bisher aus dem Vollen ab Stangenmaterial herausgedreht werden mussten. In vielen Fällen erübrigt sich eine zusätzliehe
mechanische Bearbeitung.
Das Ausführungsbeispiel soll dartun, wie mit dem erfindungsgemässen
Verfahren der isothermen Formgebung dünnwandige
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Werkstücke komplizierter Form wirtschaftlich herstellbar sind.
Das Verfahren ist nicht auf das Ausführungsbeispiel beschränkt. Es kann je nach Legierung und Werkstück im Temperaturbereich
von 500° bis 1300°C durchgeführt werden. Dabei ist man nicht unbedingt auf isotherme Verformung (Werkzeugtemperatur
= Werkstücktemperatur) angewiesen. Prinzipiell kann das Werkzeug auch kälter als das Werkstück sein.
Ersteres soll jedoch eine Temperatur von mindestens 250 C
haben. Die Temperaturdifferenz zwischen Werkstück und Werkzeug soll jedoch während des ganzen Verformungsvorganges
höchstens 500 C betragen. Die Warmverformung zur Herstellung des Fertigteils kann prinzipiell durch Warmpressen
oder Warmfliesspressen erfolgen.
Das Werkstück kann einen Boden oder eine Zwischenwand aufweisen, welche vor der Abkühlung auf den Punkt unterhalb
der martensitischen Umwandlung sowohl im kalten wie im warmen Zustand mittels Stanzwerkzeug gelocht oder mittels
spanabhebendem Werkzeug gebohrt wird.
Das Fertigteil wird nach der Formgebung abgekühlt und bei
einer unterhalb Mg (Punkt der beginnenden martensitischen
Umwandlung) liegenden Temperatur einer Kaltverformung unterzogen. Diese kann in einer Reduktion der Wandstärke
des Werkstückes durch Drückwalzen oder Abstreckziehen oder einer Reduktion der Aussenabmessung durch Verjüngen, Einhalsen
oder Drücken bestehen. Ferner kann die Kaltverformung eine Erweiterung einer Aussenabmessung durch
Drücken oder Weiten oder eine Erweiterung einer Innenabmessung durch Weiten sein.
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Bezeichnungslist e
1 Pressmatrize
2 Stempel in Stellung zu Beginn des PressVorganges
3 Stempel in Stellung am Ende des PressVorganges
4 Werkstück (Rohling) zu Beginn des PressVorganges
5 Werkstück (Fertigteil) am Ende des PressVorganges
6 Heizung
Claims (10)
- 22/81 -Patentansprüche[1.j Verfahren zur Herstellung eines Pertigteils aus einer Ni/Ti- oder Ni/Ti/Cu-Gedächtnislegierung ausgehend von Halbzeug in Stangen- oder Drahtform wobei zur endgültigen Formgebung mehrere Verformungsschritte im warmen und kalten Zustand vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, dass ein Rohling in Form eines Halbzeug-Abschnittes zunächst im Temperaturbereich von 500bis 13000C einer Warmverformung unterworfen wird bei gleichzeitiger Einhaltung einer Werkzeugtemperatur, welche zwischen derjenigen des Rohlings und 250 C liegt, dass das auf diese Weise geformte Werkstück abgekühlt und bei einer Temperatur unterhalb des Punktes der martensitischen Umwandlung einer weiteren Kaltverformung unterworfen wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Warmverformung bei konstanter Werkstück- und Werkzeugtemperatur isotherm durchgeführt wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Warmverformung mit heissem Werkzeug durchgeführt wird, derart, dass die Temperaturdifferenz zwischen Werkstück und Werkzeug während des ganzen Verformungsvorgangs höchstens 500 C beträgt.
- 4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Warmverformung in einem Warmpressen oder in einem Warmfliesspressen besteht.
- 5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die unterhalb des Punktes der martensitischen Umwandlung durchzuführende Kaltverformung in einer Reduktion22/81-Z-der Wandstärke des Werkstückes durch Drückwalzen oder durch Abstreckziehen besteht.
- 6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die unterhalb des Punktes der martensitischen Umwandlung durchzuführende Kaltverformung in einer Reduktion einer Aussenabmessung des Werkstückes durch Verjüngen oder Einhalsen oder Drücken besteht.
- 7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die unterhalb des Punktes der martensitischen Umwandlung durchzuführende Kaltverformung in einer Erweiterung einer Aussenabmessung durch Drücken oder Weiten besteht.
- 8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die unterhalb des Punktes der martensitischen Umwandlung durchzuführende Kaltverformung in einer Erweiterung einer Innenabmessung durch Weiten besteht.
- 9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Werkstück einen Boden oder eine Zwischenwand besitzt, welche vor der Abkühlung auf den Punkt unterhalb der martensitischen Umwandlung im kalten oder warmen Zustand mittels Stanzwerkzeug gelocht oder mittels, spanabhebendem Werkzeug gebohrt wird.
- 10. Verfahren nach Anspruch 1 bis Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet , dass als Werkstück ein rotationssymmetrisches Verbindungselement mit kreisförmigen Querschnitten erzeugt wird.
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- 1982-02-24 DE DE19823206542 patent/DE3206542A1/de not_active Withdrawn
- 1982-03-03 US US06/354,358 patent/US4386971A/en not_active Expired - Fee Related
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