DE3206514C2 - Verfahren zur Erzeugung von Ammoniak-Synthesegas - Google Patents
Verfahren zur Erzeugung von Ammoniak-SynthesegasInfo
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Abstract
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Erzeugung von Ammoniak-Synthesegas aus kohlenwasserstoffhaltigen Einsatzgasen, welche katalytisch-autotherm mit einem Sauerstoff enthaltenden Spaltgas reformiert und anschließend einer Konvertierung zu einem Kohlendioxid und Wasserstoff enthaltenden Spaltgas unterworfen wird. Zur Vereinfachung der Anlage, die für ein solches Verfahren erforderlich ist, ist nach der Erfindung vorgesehen, daß man einen Anteil des Gashauptstromes einer im Bypass des Gashauptstromes angeordneten mehrstufigen Druckwechsel-Adsorptionsanlage (PSA-Anlage) unterwirft und den dabei abgetrennten Wasserstoff in den restlichen Gashauptstrom zurückführt, um so das erforderliche H ↓2/N ↓2-Verhältnis einzustellen, und daß man das Spaltgas nach der Konvertierung einer Kohlendioxid-Wäsche und einer Methanisierung unterwirft.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erzeugung von Ammoniak-Synthesegas aus Koksofengas, Erdgas,
Flüssiggas, Naphtha oder dergleichen kohlenwasserstoffhaltigem Einsatzgas, welches katalytisch-autotherm
mit Luft zu einem Kohlenmonoxid und Wasserstoff enthaltenden Spaltgas reformiert, anschließend einer
Konvertierung zu einem Kohlendioxid und Wasserstoff enthaltenden Spaltgas unterworfen und danach in einer
COr Wäsche und Methanisierung gereinigt wird.
Ein derartiges Verfahren gehört als ältere Patentanmeldung
P 30 47 257.2 dem Stand der Technik an.
Dabei wird das EifiSäizgäs, on de» Entschwefelung
kommend, in einem autothermen Reaktor unter Sauerstoff- und Dampfzugabe gespaken. Die sich
anschließende mehrstufige Druckwechsel-Adsorptionsanlage (pressure Swing Adsorption = PSA-Anlage).
wie sie auch in der Vorveröffentlichung van Weenen W.
F. und Tielrooy J. »Ammonia Production with higher efficiency«. Nitrogen Nr. 127, September-Oktober 1980,
bei einem Verfahren für die Erzeugung von Ammoniak-Synthesegas (dem sogenannten PARC-Verfahren) vorgeschlagen
wurde, wird der Wasserstoff vom restlichen Gas getrennt. In einer Luftzerlegungsanlage werden
Stickstoff und Sauerstoff separiert Den Sauerstoff gibt man als Oxidationsmedium in den autothermen
Reaktor, einen Teil des Stickstoffs als Prozeßgas zum Wasserstoff, um so ein Ammoniak-Synthesegas zu
erzeugen. Dieses bereits vorgeschlagene Verfahren benötigt eine vergleichsweise aufwendige Luftzerlegungsanlage.
Aus der Didier-lnformationsschrift Nr. 797, Oktober 1980, ist ein Verfahren der gattungsgemäßen Art
bekannt Das gereinigte Kokereigas wird dabei auf 400° C vorgewärmt, ebenso die Reaktionsmedien
Sauerstoff, Luft und Wasserdampf. Dem Reaktionsmedium Sauerstoff wird Luft zugeführt, um das erforderliche
Wasserstoff/Stickstoff-Verhältnis im Synthesegas einzustellen. Die Reaktionsmedien werden in einem
kaiaiyiisch-süioihennen Reaktor an einem NickeJkaialysator
bei einer Reaktionstemperatur von etwa 10000C
reformiert Zur Reduzierung des Kohlenmonoxid-Gehaltes im Spaltgas erfolgt eine Konvertierung zu
Kohlendioxid und Wasserstoff. Danach erfolgt eine Kohlendioxid-Wäsche und eine anschließende Auswaschung
des Restgehaltes von Kohlenmonoxid und Kohlendioxid, die ein Katalysatorgift für die nachfolgende
Ammoniak-Synthese darstellen. Dieses Verfahren benötigt sauerstoffhochangereieherte Luft Aus dem
Vortrag von Meckel J. F. und Flockenhaus C, »Möglichkeiten der künftigen Verwertung von Koksofengas«,
Tagung Kokereitechnik, Mai 1980, Haus der Technik, Essen, ist ferner ein Verfahren zur Erzeugung
von Ammoniak-Synthesegas aus Koksofengas bekannt bei welchem das gereinigte Einsatzgas zunächst in
einem Steamreforming-Prozeß in einem Röhrenofen gespalten und anschließend in einem zweiten Reformie-
rungsreaktor mit Luft weitergespalten wird. Ober den
Stickstoff der Luft wird das erforderliche Wasserstoff/ Stickstoff-Verhältnis eingestellt Während in einem
Röhrenofen bei einem Druck von etwa 20 bis 30 bar und eine Reaktionstemperatur von etwa 800C ein endothermer
Reformierungsprozeß abläuft, arbeitet der nachfolgende
Sekundär-Reformer autotherm. In anschließenden
Prozeßstufen werden Kohlenmonoxid und Wasserdampf zu Wasserstoff und Kohlendioxid konvertiert.
Kohlendioxid ausgewaschen und die Spuren von Kohlenmonoxid und Kohlendioxid, die Gifte für die
nachfolgende Ammoniaksynthese darstellen, ausgewaschen und zu Methan umgeformt Dieses Verfahren
benötigt demnach einen Röhrenofen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren der gattungsgemä'Jen Art zu vereinfachen und insbesondere so auszugestalten, daß es ohne Röhrenspaltofen, ohne Luftanreicherung mit Sauerstoff auskommt
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren der gattungsgemä'Jen Art zu vereinfachen und insbesondere so auszugestalten, daß es ohne Röhrenspaltofen, ohne Luftanreicherung mit Sauerstoff auskommt
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst daß man einen Anteil des Gashauptstromes einer im
Bypaß des Gashauptstiomes angeordneten mehrstufigen Druckwechsef-Adsorptions-Anlage (PSA-Anlage)
unterwirft und den dabei abgetrennten Wasserstoff in den restlichen Gashauptstrom zurückführt und daß man
das Spaltgas nach der Konvertierung einer Kohlendioxid-Wäsche und einer Methanisierung unterwirft
Mit der Erfindung wird also ein Ammoniak-Synthesegas-Erzeugungsverfahren
vorgeschlagen, bei welchem als Oxidationsmedium (einfache) Luft -verwendet wird
und der zwangsläufig zu hohe Stickstoffanteil im Synthesegas durch eine PSA-Anlage abgetrennt wird,
um das erforderliche Wasserstoff/Stickstoff-Verhältnis einzustellen. Der PSA-Anlage wird dabei (lediglich) ein
Anteil des Gashauptstromes zugeführt
Weitere Ziele, Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich
aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhai.d der beiliegenden Zeichnung. Dabei
bilden alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellter
Merkmale für sich oder in beliebiger sinnvoller Kombination den Gegenstand der vorliegenden Erfindung
auch unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den Ansprüchen oder deren Rückbeziehung.
Die F i g. 1 bis 3 veranschaulichen schematisch verschiedene Verfahrensführungen unter dem erfindungsgemäßen
Verfahrensprinzip.
Das Einsatzgas, z. B. Kokereigas. Erdgas, Flüssiggas oder Naphtha, wird gemäß Fig.; über den Strang a
zugeführt. Das Einsatzgas gelangt (nach Kompression und Vorwärmung) in einer, autothermen Reaktor!. dem
über den Strang b Luft und auch Prozeßdampf zugeführt wird. In dem autothermen Reaktor 1 wird das
Einsatzgas gespaken. Anschließend erfolgte ei.ie Normal- und Tieftemperaturkonvertierung 2, eine
Kohlendioxid-Wäsche 3 und eine Feinstmethanisierung
4. Das Kohlendioxid-Abgas wird über den Strang e abgeführt In einer sich an die Methanisierung
anschließenden PSA-Anlage 5, die in einen-. Bypaß des
Gashauptstromes liegt, wird aus einem Anteil des Gashauptstromes Wasserstoff abgespalten und dem
Gashauptstrom zur Einstellung des für die Ammoniak-Synthese erforderlichen Wasserstoff/Stickstoff-Verhältnis
zugeführt. Das Restgas aus der PSA-Anlage 5 wird über den Strang c abgeführt. Der Gashauptstrom
gelangt nach der Wasserstoffzuführung und einer Komprimierung in die Ammoniak-Synthesestufe 6. Das
erzeugte Ammoniak wird über den Strang d abgeführt.
Wie sich aus F i g. 2 ergibt, gibt es für die Anordnung
der PSA-Anlage 5 in einem Bypaß mehrere Möglichkeiten. Sie muß nicht nach der Methanisierung vorgesehen
sein. Schon vorher kann das erforderliche Wasserstoff/
Stickstoff-Verhältnis eingestellt werden, beisf'^isweise
nach der Spaltung als PSA-Anlage 5', lu-ui der
Konvertierung als PSA-Anlage 5" oder nach der Kohlendioxid-Wäsche bei 5"'. Auf jeden Fall wird es
sich immer bei der Gasmenge nie durch die FSA-Äniage geleitet wird, um eine T-iümenge handeln.
Die Rückführung des abgetren.'.en Wasserstoffs in den
Gashauptstrom erfolgt gemäß F ι g. 2 immer zwischen den gleichen Prozeßstufen, zwischen welchen auch der
Anteil des der jeweiligen PSA-Anlage zugeführten Spaltgases abgezweigt wird. Dies ist aber, wie man aus
F i g. 3 entnehmen ksmn, nicht erforderlich.
Aus F i g. 3 ergibt sich eine Variante, bei welcher die erste PSA-Anlage 5"" in einem Bypaß liegt, der ein oder
mehrere Prozeßstufen überbrückt Der jeweilige Anteil des Gashauptstromes mit überschüssigem Stickstoff
wird durch einen der Stränge g' bis g"' dem
Gashauptstrom entnommen. Über den Strang c wird das Abgas (Spülgas) der PSA-Anlage 5"" abgeführt Der
in der PSA-Anlage 5"" abgetrennte Wasserstoff wird wahlweise über Stränge ή'bis ή"" dem Gashauptstrom
wiederzugeführt
Nachfolgend werden die Gaszusammensetzungen bei einem speziellen Verfahrensbeispiel anhand von Koksofengas
im einzelnen angegeben.
1. KOG (nach Entschwefelung)
Analyse
Analyse
3. Spaltgas-Analyse
Stoff
CO, 0,62
CO 6,03
H2 63,48
CH4 25,75
CH6 1.00
CH6 1.00
N2 3,12
100,00 KOG-Menge 100m3 n
Luftzugabe | 100,00 | |
2. | Analyse | |
Stoff | ||
O, | Vol.-% | |
N2 | 20,99 | |
Ar | 78,03 | |
CO2 | 0,94 | |
H2 | 0,03 | |
0,01 | ||
100,00
Luftmenge
Dampfzugabe
Luftmenge
Dampfzugabe
120,00 mJ/100 mj KOG
100,00 m-yiOO mi KOG Stoß"
100,00 m-yiOO mi KOG Stoß"
VoL-%
CO2 | 6,43 | aR = 900° C |
co | 7,69 | PR 25 bar |
H2 | 45,21 | Vorwärmung auf 4500C |
CH4 | 0,14 | Luft |
N2 | 40,06 | Dampf |
Ar | 0,47 | Spülgas |
100,00 | ||
Spaltgasmenge | 24U0 m^/100 m* KOG | |
Dampf im Spaltgas | 78,10 mi/lOO m3 KOG |
Gas vor PSA-Anlage (nach Konvertierung, CO2-wäsche und
Methanisierung) Analyse
Stoff Vol.-%
CO, CO |
55,73 | >10 ppm |
H2 | 0,58 | |
CH4 | 43,19 | |
N2 | 0,50 | |
Ar | 100,00 | |
Gasmenge | 224,00 mj/iöö πκ KOG | |
5. Gas im Bypass der PSA-Anlage Gasmenge 74,00 m^/100 m* KOO
Analyse ist gleich der vor PSA-Anlage
6. Gas zur PSA-Anlage
Gasmenge 150 m^/100 m3 a KOG
Analyse ist gleich der vor PSA-Anlage
7. Wasserstoff von PSA-Anlage
H2 100,00 Vol.-%
H2-Menge 56,00 mJ/100 m* KOG
8. Aügas der PSA-Anlage Analyse
Stoff
VoI.-0/!
CO2
CO
H2
CH4
CH4
N2
Ar
Ar
Abgasmenge
> 6 ppm
94,00 mJ/100 m3 n KOG
9. Synthesegas
Analyse
Analyse
Stoff Vo!.-%
H2 73,80;
CH4 0,33
N2 25,58 Ar 0,29
100,00
Synthesegasmenge 130,00 mJ/100 ro J KOG
Synthesegasmenge 130,00 mJ/100 ro J KOG
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Erzeugung von Ammoniak-Synthesegas aus Koksofengas, Erdgas, Flüssiggas, Naphtha oder dergleichen kohlenwasserstoffhaltigem Einsatzgas, welches katalytisch-autotherm mit Luft zu einem Kohlenmonoxid und Wasserstoff enthaltenden Spaltgas reformiert, anschließend einer Konvertierung zu einem Kohlendioxid und Wasserstoff enthaltenden Spaltgas unterworfen und danach in einer COrWäsche und Methanisierung gereinigt wird, dadurch gekennzeichnet, daß man einen Anteil des Gashauptstromes einer im Bypaß des Gashauptstromes angeordneten nachgeschalteten mehrstufigen Druckwechsel-Adsorptionsanlage (PSA-Anlage) unterwirft und den dabei abgetrennten Wasserstoff in den restlichen Gashauptstrom zurückführt, um so das gewünschte H2/N2-Synthesegasverhäiüiiä einzustellen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19823206514 DE3206514C2 (de) | 1982-02-24 | 1982-02-24 | Verfahren zur Erzeugung von Ammoniak-Synthesegas |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19823206514 DE3206514C2 (de) | 1982-02-24 | 1982-02-24 | Verfahren zur Erzeugung von Ammoniak-Synthesegas |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3206514A1 DE3206514A1 (de) | 1983-09-01 |
DE3206514C2 true DE3206514C2 (de) | 1984-01-12 |
Family
ID=6156510
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19823206514 Expired DE3206514C2 (de) | 1982-02-24 | 1982-02-24 | Verfahren zur Erzeugung von Ammoniak-Synthesegas |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3206514C2 (de) |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3927729A1 (de) * | 1989-08-23 | 1991-02-28 | Uhde Gmbh | Verfahren und anlage zur erzeugung von nh(pfeil abwaerts)3(pfeil abwaerts) oder methanol aus kohlenwasserstoffhaltigen gasen |
DE4092058T (de) * | 1989-10-30 | 1991-11-21 |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3047257A1 (de) * | 1980-12-16 | 1982-07-08 | Didier Engineering Gmbh, 4300 Essen | Verfahren zur erzeugung von ammoniak-synthesegas |
-
1982
- 1982-02-24 DE DE19823206514 patent/DE3206514C2/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3206514A1 (de) | 1983-09-01 |
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