DE3203732C2 - Verfahren zur trockenen Kokskühlung und Vorrichtung zum Durchführen dieses Verfahrens - Google Patents
Verfahren zur trockenen Kokskühlung und Vorrichtung zum Durchführen dieses VerfahrensInfo
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- C10B39/02—Dry cooling outside the oven
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- C10—PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
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- C10B57/00—Other carbonising or coking processes; Features of destructive distillation processes in general
- C10B57/08—Non-mechanical pretreatment of the charge, e.g. desulfurization
- C10B57/10—Drying
Abstract
Bei einem Verfahren zur trockenen Kokskühlung mittels Kühlgasen wird eine wirkungsvolle Nutzung der dabei aufgenommenen Wärme bei Vermeidung eines allzu hohen Koksabbrandes dadurch erreicht, daß a) der Koks und, in voneinander getrennten Kreisläufen, die Kühlgase in direktem Kontakt durch einen zweistufigen Kühlbehälter geleitet werden, b) in der ersten Stufe eine Kühlung auf unterhalb etwa 800 ° C erfolgt und c) ausschließlich das Kühlgas der zweiten Stufe Wasserdampf enthält. In Prozeßkopplung mit einer thermischen Vorbehandlung von Kokskohle kann das erwärmte Kühlgas in direktem Kontakt mit der Kokskohle zur Trocknung oder Vorerhitzung gebracht werden, während bei diesem Prozeß anfallende Brüden als Kühlgas verwendet werden können. Eine Vorrichtung zum Durchführen dieses Verfahrens weist einen zweistufigen Kühlbehälter (1) mit einer oberen Koksaufgabeeinrichtung (2), einer unteren Koksabzugseinrichtung (3) und je einer Kühlgasaufgabe- bzw. -abführeinrichtung und mindestens einer mittleren Kühlgasabführ- bzw. -aufgabeeinrichtung sowie ggf. eine Koksschleuse (7), die bevorzugt aus einem kegel- oder kegelstumpfförmigen Einbauteil mit permanenter Durchlaßöffnung (8, 12) bestehen kann, auf.
Description
dadurch gekennzeichnet, daß
ύ) ausschließlich das Kühlgas der zweiten Stufe
Wasserdampf enthält,
e) die Vorbehandlung der Kokskohle im direkten Kontakt zwischen der Kokskohle und dem
Kühlgas erfolgt und
f) als Wasserdampf enthaltendes Kühlgas die bei der Vorbehandlung der Kokskohle anfallenden
Brüden verwendet werden.
2. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach Anspruch 1, bestehend aus einem zweistufigen
Kühlbehälter (1) mit einer oberen Koksaufgabeeinrichtung (2) und einer unteren Koksabzugseinrichtung
(3), je einer Kühlgasaufgabe- bzw. -abführeinrichtung (4 bzw. 5) an den jeweiligen Enden des
Kühlbehälters (1) und mindestens einer mittleren Kühlgasabführ- bzw. -aufgabeeinrichtung (6) für die
übereinanderliegenden Zonen (Stufen) (la, Xb) des Kühlbehälters (1), wobei eine in einer Zone (Ic) von
Kühlgasabführ- bzw. -aufgabeeinrichtungen (6a, 6b) angeordnete Koksschleuse (7) zwischen der oberen
Zone (Xa) und einer unteren Zone (Ib) des Kühlbehälters
(1) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Kokskohle aus mindestens einem kegelförmigen,
eine Rand- oder Mittenöffnung für Koksdurchtritt aufweisenden, doppelwandigen Einbauteil
(10 oder 11) gebildet wird, bei dem mehrere Öffnungen
(6c oder 6d) in der Kegelfläche vorgesehen sind.
3. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach Anspruch 1, bestehend aus einem zweistufigen
Kühlbehälter (1) mit einer oberen Koksaufgabeeinrichtung (2) und einer unteren Koksabzugseinrichtung
(3), je einer Kühlgasaufgabe- bzw. -abführeinrichtung (4 bzw. 5) an den jeweiligen Enden des
Kühlbehälters (1) und mindestens einer mittleren Kühlgasabführ- bzw. -aufgabeeinrichtung (6) für die
übereinanderliegenden Zonen (Stufen) (la, \b) des Kühlbehälters (1), wobei eine in einer Zone (Ic) von
Kühlgasabführ- bzw. -aufgabeeinrichtungen (6a, Sb) angeordnete Koksschleuse (7) zwischen der oberen
Zone (Xa) und einer unteren Zone (Xb) des Kühlbehälters
(1) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Koksschleuse (7) zumindest teilweise von
einem abwärtsgerichteten, kegelstumpfförmigen und an der Innenwandung (9) des Kühlbehälters (1)
angebrachten Einbauteil (11) mit zentrischer Öffnung (12) gebildet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 2 und 3, gekennzeichnet durch ein aufwärtsgerichtetes, kegelförmiges
und mit Zwischenraum (8) zur Innenwandung (9) des Kühlbehälters (1) in diesem angeordnetes
Einbauteil (10).
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine Öffnung (6c^der Gasabfuhr-
bzw. -aufgabeeinrichtung (6) an dem Einbauteil (10) angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine Öffnung
(6c) der Gasabfuhr- bzw. -aufgabeeinrichtung (S) am äußeren Rand (tXa)des Einbauteiles (11) angeordnet
ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 6, gekennzeichnet durch eine Spülgaseinrichtung (12a,
b) für die Koksschleuse (7).
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur trockenen Kokskühlung mittels Kühlgasen gemäß dem Oberbegriff
von Patentanspruch 1 sowie eine Vorrichtung zum Durchführen dieses Verfahrens gemäß dem Oberbegriff
von Patentanspruch 2.
Die trockene Kokskühlung ist ein seit vielen Jahrzehnten bekanntes Verfahren, nach dem der aus dem
Koksofen ausgestoßene, glühende Koks in einen Kühlschacht gefüllt wird, in dem er durch aufströmendes
Inertgas abgekühlt wird. Folglich arbeitet ein derartiger Schachtkühler nach dem Prinzip eines bewegten Festbettes
in Verbindung mit dem direkten Wärmeaustausch zwischen Feststoff und Gas im Gegenstrom. Das
heiße Inertgas wird gewöhnlich zur Dampferzeugung in einem Röhrenkessel genutzt.
In neuerer Zeit wurde vorgeschlagen, den so erzeugten, hochgespannten Dampf zur Vorerhitzung von Kokskohle zu verwenden. Eine solche Prozeßkopplung zwischen Kokstrockenkühlung und -vorerhitzung stellt eine sinnvolle Energieverwendung dar; es bestehen aber noch keine hierfür geeigneten Verfahren und Vorrichtungen.
In neuerer Zeit wurde vorgeschlagen, den so erzeugten, hochgespannten Dampf zur Vorerhitzung von Kokskohle zu verwenden. Eine solche Prozeßkopplung zwischen Kokstrockenkühlung und -vorerhitzung stellt eine sinnvolle Energieverwendung dar; es bestehen aber noch keine hierfür geeigneten Verfahren und Vorrichtungen.
Nach allgemein vorherrschender Meinung läßt sich die Kokstrockenkühlung und die Vorerhitzung von
Kokskohle nicht im direkten Wärmetaustausch zwischen der Kokskohle und dem Koks mit ein und demselben
Kreislaufmedium betreiben, weil die Brüden aus einer Vorerhitzungsanlage bei der Kokskühlung unzulässig
hohe Abbrandverluste aufgrund der Wassergasreaktion verursachen wurden. Daher wird eine Unterteilung
des Kreislaufmediums vorgeschlagen, bei der — wie erwähnt — Inertgas für die trockene Kokskühlung
verwendet wird und dieses in einem Wärmeaustauscher das z. B. wasserdampfhaltige Kreislaufmedium für die
Trocknung und Vorerhitzung von Kokskohle aufheizt.
Aus der DE-PS 4 46 042 ist es bekannt, die beim Vortrocknen
nasser Kohle entstehenden Schwaden zum Abkühlen oder Ablöschen von heißen oder entzündlichen
Gütern zu verwenden. Aus dieser Schrift ist daher nicht bekannt, was zu entnehmen ist, um mit solchen
Schwaden aus heißen Koks löschen zu können, ohne dabei einen erheblichen Koksabbrand in Kauf nehmen
zu müssen.
Aus der DE-PS 4 35 572 ist es bekannt, daß man beim Gegenstromkühlen einer heißen Koksschicht mit einem
Wasserdampf enthaltenden Gas Wassergas bildet. Diese Wassergasbildung erfolgt nur in den heißer gehenden
Kühlräumen, während in den nachfolgend kühler gehenden Kühlräumen gesättigter Wasserdampf als Kühlmittel
verwendet wird. Damit ist das angestrebte Ziel
unter optimalen "Verfahrensbedingungen Wassergas zu bilden und nicht etwa die Wassergasbildung zu vermeiden.
Aus der DE-OS 30 00 808 ist ein zweistufiges Gegenstromkokskühlverfahren
bekannt, bei dem eine trockene Kokskühlung derart mit der Reinigung des Verkokungsrohgases
kombiniert werden soll; daß eine optimale Reinigung des Verkokungsrohgases erfolgt und
ein Wärmeträgergas geeigneter, möglichst gleichmäßiger. Temperatur entsteht Hierzu wird in der ersten
(heißesten) Stufe ein dem Verkokungsprozeß eigenes Kohleentgasungsrohgas, das Wasserdampf enthält, verwendet;
demgegenüber wird in der zweiten (kühleren) Stufe ein Inertgas als Wärmeträgergas eingesetzt, welches
nachfolgend iür eine thermische Vorbehandlung von Kokskohle verwendet werden kann. Die Abkühlung
der Kokskohle in der ersten Stufe erfolgt bis auf eine Temperatur oberhalb 7500C, vorzugsweise auf etwa
8500C. Bei diesem Prozeß tritt zwingendermaßen
— der Kohle — gering ist Würde ein indirekt arbeitender Kohle-Vorerhitzer auf der wärmeführenden
Seite mit heißem Inertgas betrieben, müßte (zusätzlich zum schlechten Wärmeübergang auf
der Kohleseite) noch ein schlechter Wärmeübergang auf der Gasseite in Kauf genommen werden.
Es ist demnach die Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren und eine Vorrichtung der eingangs genannten
Art bereitzustellen, bei denen die fühlbare Wärme der Kühlgase direkt an einen Wärmeverbraucher abgegeben
werden kann, ohne daß der zu kühlende Koks dabei wesentlich mehr abbrennt, als bei den bekannten Kokstrockenkühlungsverfahren;
mit der Vorrichtung soll eine besonders wirkungsvolle Trennung der Kühlkreisläufe
verwirklicht werden.
Diese Aufgabe wird, hinsichtlich eines Verfahrens, gemäß den Merkmalen von Patentanspruch 1 und, hinsichtlich
einer Vorrichtung, gemäß den Merkmalen von
ein nicht unerheblicher Abbrand des heißesten Kokses 20 Patentanspruch 3 gelöst Weiterbildungen der Erfinauf,
was aber im Hinblick auf die dabei bewirkte Reini- dung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Das erfindungsgemäße Verfahren hat u. a. die Vorteile, daß:
gung des Kohleentgasungsrohgases durch Umsetzung des Methans, höherer Kohlenwasserstoffe sowie des im
Rohgas enthaltenden Teers, bewußt in Kauf genommen wird. 25 —
Aus der DE-OS 28 53 299 ist ein trockenes Kokskühlverfahren bekannt, bei dem zwingend Inertgas als Kühlgas
verwendet und im Gegenstrom durch die Löschkammer eines vertikalen Kühlbehälters geleitet wird. —
Hier soll die Temperatur des aufgeheizten Inertgases einen möglichst gleichbleibenden Wert auch dann be- —
halten, wenn Störungen in der Beschickungs- oder Abzugseinrichtung des Kokskühlers auftreten. Zu diesem
Zwecke ist eine der Löschkammer vorgeschaltete Vorkammer vorgesehen, die im Falle einer Störung auch 35 —
kurzfristig mit kaltem Inertgas durchspült werden kann. Bei diesem bekannten Verfahren darf aber in keinem
Fall ein Wasserdampf enthaltendes Kühlgas verwendet werden. —
Schließlich ist aus der DE-OS 27 38 442 ein Verfahren zur Nutzung der fühlbaren Kokswärme einer Verkokungsanlage
mit trockener Kokskühlung und Kohlevorerhitzung bekannt, bei welchem das Rauchgas der
Koksofenbatterie als Wärme trägergas nacheinander durch die Kokskühlanlage und die Kohlevorerhitzungsanlage
jeweils in direkter Berührung mit dem Koks bzw. der Kohle geführt und anschließend in die Atmosphäre
geleitet wird, während dem Rauchgas vor der Einführung in die Kokskühlanlage in einer Kühlstufe durch
der im Kühlgas enthaltene Wasserdampf im Hinblick auf den Abbrand des Kokses kaum zu spüren
ist und typische Abbrände bei etwa 1 % des Frischkokses liegen;
eine wärmetechnisch besonders effektive Kokskühlung erreicht wird;
die wärmetechnisch günstigste Temperaturkopplung zwischen der trockenen Kokskühlung und der
thermischen Vorbehandlung (Trocknung und Vorerhitzung) von Kokskohle erreicht wird;
sich einerseits die gesonderte Bereitstellung von Kühlgas erübrigt und andererseits das aufwendige
Problem der Brüdenbeseitigung weitgehend entfällt sowie
das Kühlgas — vor allem aus der ersten Kühlstufe — auch über die thermische Vorbehandlung der
Kokskohle hinaus und auch unabhängig von ihr zu anderen Zwecken der Energiebereitstellung dienen
kann.
Überraschenderweise ist bei dem erfindungsgemäßen Verfahren der im Kühlgas enthaltene Wasserdampf im
Hinblick auf den Abbrand des Kokses kaum zu spüren, da ausschließlich das Kühlgas der zweiten Stufe Wasserdampf
enthält, während die erste Stufe z. B. mit Inertdirekte oder indirekte Kühlung und Kondensation der 50 gas betrieben wird, d. h. der für die Wassergasreaktion
Wasserdampf entzogen wird. Dieses Verfahren ist we- besonders empfindliche Temperaturbereich ausschließgen
des zusätzlichen Kühl- und Kondensationsschrittes lieh in der ersten Stufe und ohne Wasserdampf im Kühlaufwendig und belastet die Atmosphäre mit den Brüden gas durchlaufen wird. Man wird aber die Kühlung in der
aus der Kohlevorerhitzungsanlage. ersten Stufe in der Regel kaum unter 7O0°C betreiben,
Allen bisher vorgeschlagenen Verfahren haftet der 55 um in der zweiten Stufe in möglichst großem Umfang
Nachteil des hohen Bauaufwandes und/oder des wasserdampfhaltige Kühlgase verwenden zu können.
Typische Abbrände sind dabei etwa 1 % des Frischkokses im Vergleich zu etwa 0,5% bei der trockenen Gegenstromkühlung
mit Inertgas.
Hinsichtlich der Art, Menge und Temperatur der Kühlgase sind keine besonderen Grenzen gesetzt, bis
auf die Tatsache, daß in der ersten Kühlstufe praktisch keine wasserdampfenthaltenden und/oder ähnlich
schlechten Wärmeüberganges auf der Wärmeverbraucherseite an, mit allen sich daraus ergebenden Konsequenzen
für die Leistungsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit der Verfahren:
Zwei getrennte Wärmeübertragungs-Kreisläufe zwischen dem zu kühlenden Medium und dem zu
erwärmenden Medium sind konstenintensiv und verringern das treibende Temperaturgefälle.
Indirekte Vorerhitzungsverfahren für Kokskohle haben nur eine geringe Leistung, weil der Wärmeübergang
zwischen Heißfläche und dem Feststoff schädliche Gaskomponenten, die den Koksabbrand för-6:5
dem, enthalten sind.
Mit der erfindungsgemäß vorgeschlagenen Vorrichtung zum Durchführen des in Rede stehenden Verfahrens
können sämtliche vorbeschriebenen Verfahrens-
vorschlage realisiert werden. Hierbei ist es möglich,
durch eine Schnittstelle im Kühlbehälter in Form einer Koksschleuse die Trennung der Kühlgaskreisläufe besonders
wirkungsvoll zu verwirklichen. Die Kühlgase . können — wie stets bei der Erfindung — unterschiedliche
Temperaturen und/oder Gaszusammensetzungen aufweisen. Die Koksschleuse wird durch eine Engstelle
oder besondere Leitbleche innerhalb des Kühlbehälters realisiert, so daß der Koks diesen ohne allzu große Behinderungen
durchwandern kann, insbesondere sind keine beweglichen Teile hierzu notwendig. Eine geringfügige
Verminderung der beiden Kühlgaskreisläufe im Bereich der Schnittstelle wird in der Regel nicht sonderlich
schädlich sein, zuman man im Bedarfsfalle den eventuell
unerwünscht in die erste Kühlstufe gelangenden Wasserdampf auskondensieren kann, bevor eine erneute
Einsetzung als Kühlgas stattfindet. Außerdem entsteht bei unterschiedlichen Strömungsrichtungen des
Kühlgases in der ersten und zweiten Kühlstufe im Bereich der Schnittstelle (Koksschleuse) normalerweise
ein Gasstau, der in natürlicher Weise die beiden Kreislaufmedien gegeneinander abpuffert — vor allem dann,
wenn die jeweiligen Kühlgasabführ- bzw. -zuführeinrichtungen hinreichend weit voneinander entfernt sind.
Es empfiehlt sich, eine Koksschleuse gemäß Patentanspruch 3 vorzusehen. Demgemäß wird der Kühlbehälter
— entsprechend den zwei Kühlstufen — durch die Koksschleuse in eine obere und eine untere Zone für
die Kokskühlung unterteilt, wobei der Bereich der Koksschleuse eine eigene — als Gaspuffer fungierende
— Zone darstellt und die Kühlgasab- bzw. -zuführeinrichtungen
für die beiden Kühlstufen an den Enden der Pufferzone vorgesehen sind.
Die Koksschleuse kann erfindungsgemäß nach den Merkmalen des Anspruches 4 ausgeführt sein; hierbei
werden beweglichte Teile vermieden und der Koks durchwandert eine solche — stets offenstehende —
Schleuse, ohne über Gebühr mechanisch belastet zu werden, kontinuierlich und ohne die Gefahr von Verstopfungen.
— Durch Übereinanderanordnen beider Arten von Einbauteilen entsteht zwischen diesen automatisch
ein Vermischen beider Kühlgassysteme verhindernder Gaspufferraum; hierbei kommt es nicht darauf
an, welches der beiden Einbauteile das obere bzw. untere ist
Die Trennung der Kühlgaskreisläufe an der Schleuse kann erfindungsgemäß dadurch erfolgen, daß die Einlaßöffnungen
der Gasab- bzw. -zuführeinrichtungen den Einbauteilen in der beanspruchten Weise zugeordnet
werden. So empfiehlt sich für beide Arten von Einbauteilen — sofern jeweils eines von diesen allein die
Schleuse bildet — an ihrer Ober- und Unterseite getrennte Öffnungen für den oberen bzw. unteren Kühlgaskreislauf
vorzusehen. Diese Öffnungen können z. B. flächendeckend in Form eines Siebes vorgesehen sein;
bei dem aufwärtsgerichteten, kegelförmigen Einbauteil empfiehlt sich besonders die Unterbringung der Öffnungen
im Bereich der Kegelspitze (der Kegel kann auch ein Hohlkegel sein}. Für das abwärtsgerichtete, kegelstumpfförmige
Einbauteil empfehlen sich Öffnungen oberhalb oder unterhalb des äußeren Randes des Einbauteiles,
jeweils am Kühlbehälter, an dem hierfür eine ringförmige Gassammelleitung vorgesehen sein kann
(auch der Kegelstumpf kann als Hohlkegelstumpf ausgebildet sein).
Wenn beide Einbauteile gemeinsam die Koksschleuse bilden, werden sie bevorzugt als Hohlkegel bzw. Hohlkegelstumpf verwendet, bei denen — in bezug auf den
Kühlbehälter — an den Unterseiten die Öffnungen für den unteren Kühlkreislauf und an den Oberseiten die
Öffnungen für den oberen Kühlkreislauf vorgesehen sind. — Die Einbauten können doppel- oder dreiwandig
sein, um flächendeckende Öffnungen zu realisieren und die Gase, die sich in den so innerhalb der Einbauten
befindenden Räumen sammeln, getrennt voneinander führen zu können.
Eine erfindur.gsgemäße Spülgaseinrichtung für die
ίο Koksschleuse verbessert deren gasmäßige Pufferwirkung;
hierfür sind im Bereich der Koksschleuse ein oder mehreren Gaseinlaß- bzw. Gasauslaßöffnungen für
Spülgas, welches ggf. im Kreislauf geführt werden kann, vorgesehen. Hierfür eignen sich grundsätzlich auch Öffnungen,
wie sie im Zusammenhang mit den Einbauteilen beschrieben wurden. So kann z. B. das Spülgas nicht nur
quer zum Koksstrom durch die Koksschleuse geleitet werden, sondern auch in oder gegen die Richtung des
Koksstromes, z. B. zwischen den einander gegenüberliegenden Flächen von den vorbeschriebenen Einbauteilen.
Weitere Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispieles anhand der Zeichnung. Dabei bilden alle beschriebenen
und/oder bildlich dargestellten Merkmale für sich oder in beliebiger sinnvoller Kombination den Gegenstand
der vorliegenden Erfindung. In der Zeichnung zeigt
F i g. 1 eine Prinzipskizze der Kühlvorrichtung,
F i g. 1 eine Prinzipskizze der Kühlvorrichtung,
F i g. 2 einen vergrößerten Ausschnitt eines Schleuseneinbauteiles
gemäß F i g. 1.
In Fig. 1 ist mit 1 ein Kühlbehälter bezeichnet, mit
einer beliebigen oberen Koksaufgabeeinrichtung 2 und einer beliebigen unteren Koksabzugseinrichtung 3 sowie
einer oberen Kühlgasabführeinnchtung 4 und einer unteren Kühlgasaufgabeeinrichtung 5 und mindestens
einer mittleren Kühlgasabführ- bzw. -aufgabeeinrichtung 6 (letztere müssen sich nicht zwangsläufig in der
Mitte der vertikalen Kühlbehälterausdehnung befinden, sondern z. B. an der Stelle, an welcher etwa Temperaturgleichheit
des von oben bzw. unten aufgegebenen Kühlgases herrscht). Dip Kühlgasabführ- bzw. -aufgabeeinrichtung
6 kann z. B. eine Ringleitung mit mehreren Durchbrechungen zur Behälterwandung sein.
Der Kühlbehälter 1 hat einen beliebigen Querschnitt und wird von oben nach unten vom Koks durchwandert;
hierbei wird die obere Kühlzone mit la, die untere Kühlzone mit \b und die Zone im Bereich der Kühlgasabführ-
bzw. -aufgabeeinrichtung mit Ic bezeichnet
Die Koksaufgabeeinrichtung 2 ist als einfaches Fallrohr ausgebildet; das gleiche gilt für die Koksabzugseinrichtung
3 sowie für die obere und untere Kühlgasabführ- bzw. -aufgabeeinrichtung 4 bzw. 5. Die Kühlgasabführ-
bzw. -aufgabeeinrichtung 6 umfaßt die Rohrleitungen 6a und 6ö mit Öffnungen 6c und 6d Eine Koksschleuse
7 umfaßt einen aufwärtsgerichteten, kegelförmigen, mit Zwischenraum 8 zur Innenwandung 9 des
Kühlbehälters 1 befestigten Einbauteil 10 sowie ein abwärtsgerichtetes, keselstumpfförmiges und an der Innenwandung
9 angebrachtes Einbauteil 11 mit einer zentrischen Öffnung 12.
Die Öffnung 6cist in der Mitte des hohlkegelförmigen
Einbauteiles 10 für den nach oben gerichteten Kühlgasstrom der Zone ib; es können auch mehrere Öffnungen
6c an der unteren Innenseite des Einbauteiles 10 für eine flächendeckende Kühlgasab- bzw. -zuströmung vorgesehen
sein, wie in F i g. 2 andeutungsweise dargestellt
Die Öffnungen 6d befinden sich am äußeren Rand 11a
Die Öffnungen 6d befinden sich am äußeren Rand 11a
des Einbauteiles 11, bevorzugt in der Kühlbehälterwand. In diesem Falle ist die Gasabfuhr- bzw. -aufgabeeinrichtung
als Ringleitung um den Kühlbehälter 1 angeordnet. Eine flächendeckende Kühlgasab- bzw. -zuleitung
ist aber — entsprechend dem zum Einbauteil 10 erwähnten — auch nach Art der F i g. 2 durch eine doppel-
bzw. dreiwandige Ausführung des hohlkegelstumpfförmigen Einbauteiles 11 möglich.
Eine Spülgaseinrichtung 12 mit einer Zuführleitung 12a und einer Abführleitung 12/>
im Bereich der Koksschleuse 7 kann, entsprechend Fig. 1, z.B. im Querstromverfahren
betrieben werden. Es ist aber auch möglich, eine flächendeckende Spülgasver- und -entsorgung
über die Einbau teile 10 und 11 vorzunehmen.
Fig.2 zeigt, wie eine flächendeckende Gasver- bzw.
-entsorgung an den Einbauteilen realisiert werden kann.
Selbstverständlich kann eine solche Gasver- oder -entsorgungseinrichtung auch nur an der Ober- bzw.
Unterseite des Einbauteiles vorgesehen sein. Entsprechend fehlt dann (wie in F i g. 2 nicht dargestellt) eine
der beiden durchbrochenen Flächen.
Es versteht sich, daß die Öffnungen für die Gasverbzw,
-entsorgung ihrer Größe, Form und ggf. auch Ausrichtung nach so gestaltet sein sollen, daß keine Kokspartikel
in sie eindringen oder sie verlegen können.
Schließlich versteht es sich, daß die Einbauteile — wie in F i g. 1 nicht näher dargestellt — nicht zwangsläufig
als Hohlkegel oder Hohlkegelstumpf ausgebildet sein müssen und sie in unterschiedlicher Anzahl und/oder
Reihenfolge hintereinander im Kühlbehälter 1 angeordnet sein können.
Details der Vorrichtungskonstruktion, vor allem die Dimensionierung, sind dem Fachmann anheimgestellt
— ebenso die Durchsätze und Temperaturen an Koks, Kühlgasen sowie Spülgas.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann z. B. folgendermaßen ausgeführt werden:
Einem einzigen schachtförmigen Kühlbehälter wird aus einem Koksofen frisch ausgestoßener Koks oben
aufgegeben. Der Koks durchwandert kontinuierlich den Kühlbehälter nach unten und wird dabei auf die gewünschte
Endtemperatur in direktem Kontakt mit an den Extremenden der Kühlzonen des Kühlbehälters
aufgegebenen Kühlgas gekühlt, woraufhin der Koks unten am Kühlbehälter abgezogen wird. Dieser Vorgang
kann kontinuierlich ablaufen. Die Kühlgase können an den jeweiligen Aufgabestellen dieselben Temperaturen
und müssen unterschiedliche chemische Zusammensetzungen aufweisen. Sie werden an einer geeigneten Stelle
längs des Kühlbehälters insgesamt bzw. an den anderen Extremenden der Kühlzonen getrennt abgezogen.
Auf diese Weise wird der heiße Koks zunächst im Gegenstromverfahren
möglichst schnell auf etwa unter 800° C abgekühlt wobei die weitere Kühlung ebenfalls
im Gegenstromverfahren erfolgt und die Kühlgase getrennt aus dem Kühlbehälter abgezogen werden (siehe
F i g. 1). — Das Durchlaufen der hohen Temperaturzone (obere Kühlstufe) ohne die Anwesenheit von Wasserdampf
im Kühlgas hat zur Folge, daß in der zweiten Stufe die bekannten Vorteile der Gegenstromkühlung
mit Wasserdampf im Kühlgas voll genutzt werden, ohne daß eine besondere Überführung des Kokses in die
zweite Stufe stattfinden muß. Eine gesonderte Weiterverwendung der aus den beiden Kühistufen abgezogenen
Kühlgase kann ggf. entfallen. Der Koks erhält die gewünschte Endtemperatur von z. B. 250° C oder auch
darunter.
Die zweistufige Fahrweise in einer Vorrichtung gemäß F i g. 1 mit einem wasserdampffreien Kühlgas in
der oberen Kühlzone bewirkt, daß der Koksabbrand stark vermindert wird, ohne daß die zu empfehlende
Koksschleuse technisch, verfahrensmäßig und investitionsmäßig besonders aufwendig ist. — Sofern man auf
die Koksschleuse verzichtet, muß man wegen der unterschiedlichen Kühlgase in beiden Stufen in Kauf nehmen,
daß Vermischungen beider Gase auftreten, was eine Kreislaufführung der Gase aufwendiger macht.
Hierzu! Blatt Zeichnungen
Claims (1)
1. Verfahren zur trockenen Kokskühlung mittels Kühlgasen, bei dem
a) der Koks und, in voneinander getrennten Kreisläufen,
die Kühlgase in direktem Kontakt im Gegenstrom zueinander durch einen zweistufigen
Kühlbehälter geleitet werden,
b) die Kühlung in der ersten Stufe auf Kokstemperaturen von unterhalb etwa 8000C erfolgt und
c) vom Kühlbehälter abgeführtes Kühlgas zur thermischen Vorbehandlung von Kokskohle
verwendet wird,
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Family Applications (2)
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