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Wechselanzeigeeinrichtung für Verkehrszeichen
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Die Erfindung betrifft eine Wechselanzeigeeinrichtung für aterkehrszeichen
mit einer matrixartigen Anzeigefläche, die in eine Vielzahl farbig ausleuchtbarer
Rasterfelder unterteilt ist. Für einen optimalen Verkehrsablauf sind Verkehrszeichen
mit einer Wechselanzeigeeinrichtung notwendig, um den Verkehrsteilnehmer entsprechend
dem augenblicklichen Verkehrsaufkommen aktuell zu informieren, oder ihn aufzufordern,
sein Fahrverhalten der Verkehrssituation anzupassen. Beispielsweise kann eine Richtgeschwindigkeit
empfohlen werden. Sehr häufig ist es notwendig, veränderbare Höchstgeschwindigkeitsbegrenzungen
bei unzulänglichen Straßen- oder Witterungsverhältnissen oder bei starkem Verkehrsaufkommen
anzuzeigen. Es können auch andere Verkehrszeichen der Straßenverkehrsordnung als
Wechselanzeigeeinrichtungen ausgebildet sein.
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Bekannt sind Wechselverkehrszeichen-, die mechanisch gesteuert werden,
beispielsweise Bandanzeiger, Fallklappengeräte oder Drehwalzengeräte. Von Nachteil
ist, daß die Betriebssicherheit derartiger Geräte nicht immer hinreichend groß ist,
daß sie regelmäßig gewartet werden müssen und dennoch oft zur Störung der Anzeige
führen können. Es werden in zunehmendem Maße Wechselverkehrszeichen angewendet,
die elektrisch gesteuert nach optischen Prinzipien arbeiten. Es gibt beispielsweise
für Geschwindigkeitsanzeigen Signalgeber mit Masken oder
Streuscheibenaufdrucke,
wobei für jede Geschwindigkeitsangabe ein Anzeigegerät notwendig ist. Mit nur einem
Anzeigegerät lassen sich z.B. verschiedene Geschwindigkeitsanzeigen mit einem Matrixwechselverkehrszeichen
darstellen. Dieses weist entweder eine Vielzahl von Einzellampen oder zumindest
einen Lichtleiterkabelbaum und eine zugehörige Lampe je Zeichen auf. Eine Matrixanzeigeeinrichtung
aus einer Vielzahl von Einzellampen bedingt bei einer hinreichend großen Lichtstärke
eine aufwendige und große Bauhöhe. Von weiterem Nachteil ist, daß die Vielzahl der
Einzellampen eine starke Wärmeentwicklung haben und regelmäßig gewechselt werden
müssen.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Wechselanzeigeeinrichtung mit einer
matrixartigen Anzeigefläche für Verkehrszeichen zu schaffen, die die obengenannten
Nachteile vermeidet.
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Dabei sollen keine mechanischen Teile vorgesehen sein, der Ausfall
einzelner Matrixflächen zu keiner zu großen Symbolverzerrung und somit zur Fehlinterpretation
eines Verkehrszeichens führen. Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß zumindest ein Teil der Rasterfelder durch Flüssigkristall-Anzeigeplatten gebildet
ist.
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Eine Wechselanzeigeeinrichtung für Verkehrszeichen, beispielsweise
ein Streckenverbotschild für zulässige Höchstgeschwindigkeit (StVO Zeichen 274)
weist als eigentliche Anzeigefläche ein Matrixfeld mit der Geschwindigkeitsangabe
auf. Dieses Feld ist erfindungsgemäß aus einem Rasterfeld mit Flüssigkristall-Anzeigeplatten
gebildet.
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Ebenso kann der rotfarbige Kreisring aus rot ansteuerbaren Ringsegmenten
mit Flüssigkrlstallplatten gebildet sein.
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Eine derartig ausgebildete Wechselanzeigeeinrichtung hat den Vorteil
einer geringen Stromaufnahme. Wegen der geringen Leistungsaufnai73ne kann eine Stromversorgung
mit Solarzellen vorgesehen sein, die einen netzunabhängigen
Betrieb
ermöglichen, wobei lediglich Steuerleitungen zur Koordinierung der Zeichen erforderlich
sind. Der geringe Stromverbrauch und das Fehlen jeglicher mechanischer Teile bedingt
eine längere Lebensdauer, insbesondere für die Anzeigeplatten, da ein lästiges regelmäßiges
Wechseln der Glühlampen entfällt. Dadurch ergibt sich ein wesentlich größerer Wartungsintervall.
Außerdem wird eine Anzeige mit Flüssigkristallplatten umso auffälliger und kontrastreicher,
je greller das Auflicht oder die Umfeldhelligkeit ist. Die übliche Anbringung der
Verkehrszeichen in unmittelbarer Fahrbahnnähe, also rechts oben vom Yerkehrsteilnehmer
aus gesehen, erfordert auch keine zusätzlichen Lichtquellen für die Flüssigkristall-Anzeigeplatte
bei Nacht, weil der Lichtkegel der Fahrzeuge die Wechselverkehrszeichen hinreichend
stark anstrahlt.
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Zweckmäßigerweise können die einzelnen Flüssigkristall-Anzeigeplatten
eine Vielzahl vnn Matrixfeldern bzw.
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Matrixpunkten aufweisen, die einzeln oder multiplexweise angesteuert
werden können. Dadurch ist es möglich, mit den dicht aneinander gesetzten Platten
alphanumerische Zeichen plattenübergreifend darzustellen. Der Ausfall der Anzeige
einzelner Matrixfelder bzw. Matrixpunkte führt zu keiner Symbolverzerrung der Anzeige.
Dadurch ist die Gefahr einer Signalfehldeutung auf ein Minimum beschränkt.
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In einer Weiterbildung der Erfindung kann die einzelne Flüssigkristall-Anzeigeplatte
statt vieler Matrixpunkte einzeln ansteuerbare Anzeigeflächen oder Änzeigenberoiche
aufweisen, wobei die Konturen dieser Anzeigeflächen ganz oder teilweise einem darzustellenden
Symbol entsprechen. Auf diese Weise läßt sich eine genaue Kontur der anzuzeigenden
Symbole erzielen.
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Zweckmäßigerweise sind die Flüssigkristall-Anzeigeplatten auf Leiterplatten
befestigt und kontaktiert. Sie können in Gruppen zusammen angeordnet sein und gemeinsam
angesteuert werden, z.B. die rot ansteuerbaren Ringsegmente für den Kreisring bei
einem Verkehrszeichen für zulässige Höchstgeschwindigkeit.
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In vorteilhafter Weise sind die Kristalle der Anzeigeplatten so angeordnet,
daß die Vorzugsrichtung (Strichrichtung) in einem Winkel von 450 zur Horizontalen
steht.
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Dadurch ergibt sich ein optisches Lichtstärkenmaximum in Hauptblickrichtung
für den Verkehrsteilnehmer. Dabei wird auch für einen Verkehrsteilnehmer der eine
Polarisationsbrille trägt, die Symbolerkennbarkeit des Verkehrszeichens nicht beeinträchtigt.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung können zusätzlich
zu den Flüssigkristall-Anzeigeplatten Leuchtdioden angeordnet sein, wobei die einzelnen
Leuchtdioden Reflektoren aufweisen können. Damit kann die Auffälligkeit eines Verkehrszeichens
erhöht werden. Es können auch zusätzliche Farben dargestellt werden, die sich mit
Flüssigkristallanzeigen nicht ohne weiteres realisieren lassen.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden anhand der
Zeichntngen an verschiedenen Ausführungsbeispielen erläutert.
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Es zeigen Fig. 1 eine Wechselanzeigeeinrichtung für ein Streckenverbotsschild,
Fig. 2 Einzelheit II gem.Fig.1: eine matrixvörmige Anzeigefläche (Matrixpunkte)
der einzelnen Flüssigkristall-Anzeigeplatten, Fig. 3 Einzelheit III gem. Fig.1:
eine flächenförmige Kontur der einzelnen Flüssigkristall-Anzeigeplatten,
Fig.
4 eine Wechselanzeigeeinrichtung für ein Streckenverbotsschild mit Flüssigkristall-Anzeigeplatten
und zusätzlich angeordneten Leuchtdioden, Fig. 5 und 6 eine Wechselanzeigeeinrichtung
mit Flüssigkristallplatten in einem Anzeigenbereich und Leuchtdioden in einem anderen
Anzeigenbereich.
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In dem in Fig.1 dargestellten Verkehrszeichen V, Streckenverbotsschild
für zulässige Höchstgeschwindigkeit für 100 km/h, ist der rote Kreisring R aus rot
ansteuerbaren Ringsegmenten RS gebildet. Das Verkehrszeichen V weist in der Mitte
zur Anzeige der Zahl "100" und der Angabe ttkmlt eine Vielzahl, hier im Ausführungsbeispiel
6 x 4, Flüssigkristall-Anzeigeplatten AP auf, die dicht aneinander gepackt matrixartig
angeordnet sind. Der Bereich des Verkehrszeichens V, der keine Flüssigkristall-Anzeigeplatten
AP aufweist, d.h. die inaktiven Flächen IF sind mit einer Abdeckung versehen, die
die Farbe der nicht angesteuerten Flüssigkristall-Anzeigeplatten aufweist.
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Fig. 2 zeigt die Einzelheit II gem. der Fig.1. Die einzelnen Flüssigkristall-Anzeigeplatten
AP11 bis AP46 sind jeweils matrixartig in Leuchtpunkte bzw. kleine Leuchtfelder
MP1 bis MP100 unterteilt, beispielsweise in 10 Matrixpunkte je Zeile und 10 Matrixpunkte
je Spalte. Diese Matrixpunkte MP werden entsprechend dem darzustellenden Symbol
angesteuert, so daß sich, wie hier in Auführungsbeispiel, bei dem teilweise vier
Flüssigkristall-Platten AP32, AP33, AP42, AP43 dargestellt sind, der untere Teil
einer Null ergibt.
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In Fig.3 ist in Einzelheit III für ein anderes Ausfuhrungsbeispiel
ebenfalls der untere Teil einer Null dargestellt, dabei sind aber die einzelnen
Flüssigkristall-Anzeigepla-ten AP34, AP35, AP44, AP45 nicht in
Matrixpunkte
(MP) unterteilt. Die anzuzeigende Fläche AF45, AF44 usw. ist als ansteuerbare durchgehende
Gesamtfläche (z.B. AF45) je einzelner Anzeigeplatte (z.B.AP 45) mit den Konturen
des anzuzeigenden Symbols ausgebildet, so daß mehrere Anzeigeplatten zusammen eine
Ziffer anzeigen. Dadurch ist eine deutlichere und genauere Anzeige möglich. In gleicher
Weise ist bei dem Ausführungsbeispiel in Fig.1 mit einer Flüssigkristall-Anzeigeplatte
AP36 die Anzeige "km" dargestellt.
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In Fig.4 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel dargestellt, bei dem
zusätzlich zu den rot ansteuerbaren Ringsegmenten RS kreisförmig um diese zur Bildung
des roten Kreisrings R zusätzlich zwei Reihen dicht aneinander gepackte Leuchtdioden
LD angeordnet sind. Mit einer derartigen Anordnung kann man die Auffälligkeit des
Verkehrszeichens zusätzlich erhöhen.
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In Fig.5 ist ein Verkehrszeichen V dargestellt, in dem der rote Kreisring
R ausschließlich durch eine Vielzahl von dicht aneinander angeordneten Leuchtdioden
LD gebildet ist.
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In Fig.6 ist ein Verkehrszeichen V dargestellt, dessen Kreisring R
in bekannter Weise aus rot ansteuerbaren Flüssigkristall-Platten RS gebildet ist.
Die Geschwindigeitsangabe 100 erfolgt mit Leuchtdioden LD, ebenso die Angabe km.
Eine solche Geschwindigkeitsangabe ist beispielsweise mit hellgelb leuchtenden Dioden
mit Zusatzreflektoren möglich, wobei der Untergrund IF, d.h. die inaktive Fläche
des Verkehrszeichens, schwarz oder zumindest wegen der Kontrastwirkung sehr dunkel
ausgebildet ist. Solche Ausnahmen sind bei den Vorschriften für die Straßenverkehrsordnung
beispielsweise für Wechselverkehrszeichen mit Lichtleitfasern für die Farben weiß
auf schwarz schon gemacht worden.
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Selbstverständlich können auch andere Wechselverkehrszeichen mit der
erfindungsgemäßen Wechselanzeigeeinrichtung dargestellt werden, die hier im einzelnen
nicht erläutert und ausgeführt sind, beispielsweise das Ende einer Verbotsstrecke
(StVO Zeichen 278).