DE3201996C2 - Einrichtung zum Bohren und Herstellen einer aushärtbaren Bohrlochauskleidung - Google Patents
Einrichtung zum Bohren und Herstellen einer aushärtbaren BohrlochauskleidungInfo
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- E21B33/10—Sealing or packing boreholes or wells in the borehole
- E21B33/13—Methods or devices for cementing, for plugging holes, crevices, or the like
- E21B33/138—Plastering the borehole wall; Injecting into the formation
Abstract
Einrichtung zum Vollbohren, die einen an einem Bohrgestänge (2) befestigten Meißel (1) mit einem Kabel (15) für den Durchtritt der Bohrspülung zur Bohrlochsohle sowie eine über dem Meißel (1) angeordnete Bohrlochwandbildungsvorrichtung (3) einschließt, die das Absperren des Spaltes zwischen den Bohrlochwänden und dem Bohrgestänge (2) gewährleistet. Im Innenraum des Bohrgestänges (2) ist über dem Meißel (1) ein Behälter (5) mit einem Abdichtungsmaterial angeordnet, der zum Zuführen des Abdichtungsmaterials zum Meißel (1) vorgerichtet ist, in dem eine axiale Bohrung (8) mit einem Durchmesser ausgeführt ist, der den Innendurchmesser des Behälters (5) übersteigt, wobei diese Bohrung zur Aufnahme des unteren Endes des erwähnten Behälters (5) dient.
Description
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Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Bohren und Herstellen einer aushärtbaren Bohrlochauskleidung,
mit einem an einem Bohrgestänge befestigten Vollbohrmeißel, der eine Axialbohrung zum Durchleiten
einer Bohrspülung aufweist, deren rückwärtiges Ende zur Aufname eines mit einem Abdichtungsmaterial
gefüllten Behälters ausgebildet ist, der vorgerichtet ist zum Zuführen des Abdichtungsmaterials in die Axialbohrung
des Meißels unter der Einwirkung eines Verdrängungsmittels.
Eine derartige Einrichtung ist aus der US-PS 91 254 bekannt. Wenn sich beim Bohren die Notwendigkeit
ergibt, die Bohrlochwände auszukleiden, wird der gesamte Bohrlochstrang in den Bereich fester bzw.
dichter Bohrlochwände angehoben, und es werden ein oder mehrere Behälter mit Abdichtungsmaterial in die
Axialbohrung eingeführt und durch den Druck der Bohrlochspülung durch den Bohrmeißel ins Bohrloch
ausgebracht. Hierbei braucht zwar das Bohrgestänge nicht ausgebaut zu werden, aber es ist doch ein Stopp
des Bohrfortschritts für das Anheben und das Ein- und Ausbringen der Behälter mit dem Abdichtungsmaterial
notwendig. Solange die Behälter nicht verbraucht sind, ist die Bohrspülezirkulation unterbrochen. Eine Möglichkeit,
das ausgebrachte Abdichtungsmaterial zu verdichten, besteht nicht
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Einrichtung der eingangs genannten Art dahingehend zu verbessern,
daß sofort beim Auftreten von Bohrspülverlusten oder bei Abdichtungsmaßnahmen erfordernden Gegebenheiten
ohne Stopp des Bohrvorgangs Abdichtungsmaterial ins Bohrloch ausgebracht und das ausgebrachte Material
an die Bohrlochwand angedrückt werden kann.
Diese Aufgabe wird durch eine Einrichtung mit den Merkmalen gemäß Kennzeichen des Anspruchs 1 gelöst
Vorteilhafte Ausführungen sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
Im folgenden wird die Erfindung durch die Beschreibung einer konkreten beispielsweisen Ausführung anhand
von Zeichnungen erläutert Es zeigt
F i g. I eine erfindungsgemäße Einrichtung zum Vollbohren, im Längsschnitt;
F i g. 2 einen Schnitt nach der Linie ΙΙ-Π der F i g. 1;
F i g. J eine Ausführungsform der autonomen Zuleitung
eines Verdrängungsmittels.
Die erfindungsgemäße Einrichtung zum Vollbohren ist eine Modifikation einer bekannten Bohrausrüstung
und setzt keinerlei prinzipielle Änderungen voraus; so kann beispielsweise als Meißel ein beliebiges gesteinszerstörendes
Werkzeug verwendet werden, das beim Rotary- bzw. beim schlagenden Rotarybohren zur Anwendung
kommt.
Die Einrichtung zum Vollbohren enthält einen Rollenmeißel 1, der an einem Bohrgestänge 2 (F i g. 1) mittels
einer Bohrlochwandbildungsvorrichtung 3 befestigt ist.
Als Bohrlochwandbildungsvorrichtung 3 kann ein beliebiges Element verwendet werden, das ein zuverlässiges
Absperren des Spaltes zwischen den Bohrlochwänden und dem Bohrgestänge gewährleistet, und zwar ein
in Gestalt einer Schnecke 4 ausgeführtes Element, bei dem die Spiralwindungen entgegen der Drehrichtung
des Bohrgestänges 2 gerichtet sind.
Im Innern des Bohrgestänges 2 kann ein zylindrischer Behälter 5 mit einem Abdichtungsmaterial 6 angeordnet
sein.
Der Behälter 5 kann in Gestalt eines zylindrischen Rohres, das oben und unten mit einem Stopfen abgedichtet
ist, in Gestalt einer hermetisierten Ampulle aus plastischem Material bzw. in Gestalt eines Stabes aus
gepreßtem Abdichtungsmaterial mit einer Oberfläche ausgeführt sein, die mittels einer hydroisolierenden
Schicht abgedichtet (kapsuliert/hydroisoliert) ist. Der Behälter kann mit dem Bohrmeißel in einem Stück oder,
was empfehlenswerter ist, auswechselbar ausgeführt sein, um die Austauschmöglichkeit desselben ohne Herausziehen
des Bohrmeißels aus dem Bohrloch zu gewährleisten.
Das Abdichtungsmaterial 6 kann ein trockenes rasch abbindendes Gemisch, beispielsweise ein Gips-Zement-Gemisch,
ein pastenartiges Gemisch aus verschiedenen polymeren Materialien mit Härtemitteln, einen pulverformigen
Zement-, Polymerisations-. Lehmstoff u.a. darstellen, die meist als Bindemittel zur Anwendung gelangen.
Das untere Ende des Behälters 5 ist mit einem (entfernbaren, auswechselbaren) Stopfen 7 abgedichtet und
wirkt mit einer zentralen Bohrung 8 zusammen, die im
32 Ol 996
Rollenmeißel 1 ausgeführt ist; das obere Ende des Behälters 5 ist mit einem Pfropfen 9 mit einer Eintrittsbohfjng
10 und einer Austrittsbohrung 11 versehen. Im Behälter 5 ist eine zur Bohrung 10 gleichachsig liegende
Bohrung 12 zum Durchtritt der Bohrspülung in den HoWraum zwischen dem Behälter 5 und den Innenwänden
des Bohrgestänges 2 ausgeführt, an denen Feststeller 13, 14 zum Leiten und Zentrieren des Behälters 5
vorgesehen sind. Hierbei kann der obere Feststeller als ein kontinuierlicher Ring 14 mit einer zentralen Bohrung,
deren Durchmesser dem Außendurchmesser des Behälters 5 gleich ist, die übrigen aber in Gestalt einzelner
Vorsprünge ausgeführt sein. Der Körper des Rollenmeißels 1 weist einen Kanal 15 zum Austritt der
Bohrspülung auf die Bohrlochsohle auf, wenn die Bohrung 8 des Meißels 1 vom Behälter 5 zugedeckt ist Im
oberen Teil des Behälters 5 ist eine Vertiefung 16 zur Zusammenwirkung mit dem Endstück eines Fängers 17
vorgesehen. Zum Auslösen der Verdrängung des Abdichtungsmaterials 6 aus dem Behälter 5 wird in den
Innenraum des Bohrgestänges eine Kugel 18 eingeworfen, die die Bohrung 10 im Pfropfen 9 abschließt
Denkbar ist auch eine andere, in F i g. 3 dargestellte Ausführungsform, wo der Pfropfen 9 in Gestalt eines
zylindrischen Kolbenstopfens ausgeführt und über ihm eine Vorrichtung 19 zum Erfassen und Hermetisieren
eines Endstücks 20 eines Kabelschlauchs 21 angeordnet ist, der zum Transport des Behälters 5 dient und durch
den das herauszupressende Medium zugeführt wird.
Die erwähnten konstruktiven Lösungen schöpfen nicht alle möglichen Ausführungsformen der erfi.:ndungsgemäßen
Einrichtung aus. In der Praxis kann sie auch in Gestalt eines endlichen Teils eines üblichen
Bohrgestänges ausgeführt sein, wobei der Austausch des Behälters 5 mit dem Abdichtungsmaterial 6 nur
beim Ausbau des gesamten Bohrgestänges aus dem Bohrloch möglich ist
Jedoch betreffen alle diese Varianten nicht die hauptsächlichen konstruktiven Merkmale der erfindungsgemäßen
Einrichtung, sondern sie beziehen sich vorwiegend auf die Durchführungsmethoden der Bohrarbeiten
mittels dieser Einrichtung und manche konstruktive Änderungen zweitrangiger Teile.
Tritt eine Komplikation, beispielsweise eine Wasserabsorption bzw. ein Bohrspülungsverlust, auf, wird in
den Innenraum des Bohrgestänges eine Stahlkugel 18 eingeworfen, die, indem sie in das Ende des Propfens 9
gelangt, die Bohrung 10 abschließt, wodurch der Durchtritt der Bohrspülung in den Rohrzwischenraum abgesperrt
wird. Hierbei nimmt der Bohrspülungsdruck im Innern des Bohrgestänges über dem Pfropfen 9 stark zu,
wobei dieser Druck die den Pfropfen 9 fixierenden Stifte abschert und, indem er den Pfropfen im Behälter 5 nach
unten drückt, den Stopfen 7 herauspreßt, so daß der Weg des Abdichtungsmaterials zum Meißel 1 freigegeben
wird. Nach dem Herauspressen des Stopfens 7 und eines Teils des Abdichtungsmaterials 6 öffnet der Pfropfen
9, indem er im Behälter 5 nach unten wandert, die Bohrung 12 in den Wänden des Behälters 5, wodurch ein
normaler Zugang der Bohrspülung zum Bohrmeißel 1 gewährleistet wird. Das von den Rollen des Meißels 1
geriebene und gemahlene Abdichtungsmaterial 6 konzentriert sich, indem es sich mit dem abgebohrten Gestein
und mit der Bohrspülung unter der Einwirkung der Windungen der Spirale 4 der Bohrlochwandbildungsvorrichtung
3 vermischt, im unteren Teil des Bohrlochs an der Bohrlochsohle und wird an die Bohrlochwände
hpfördert. Hierbei Dressen die Fliehkräfte und der vom
Bohrgerät ausgeübte Druck überflüssiges Wasser aus der entstandenen Masse heraus. Die dicke, zähe Masse
des Abdichtungsmaterials 6, das mit dem abgebohrten Gestein gefüllt ist wird in die Poren und Risse der Gesteine
hineingepreßt, aus denen die Bohrlochwände bestehen, wird verdichtet und fängt an zu erstarren.
Das weitere Glattreiben des Abdichtungsmaterials 6 und Kalibrieren des Bohrlochs führt ein Glattreibelement
22 aus, das die Masse zusätzlich verdichtet ihr ίο Wasser entzieht und überflüssige Stellen abschert
Nach der Verarbeitung des gesamten Abdichtungsmaterials 6 wird von der Oberfläche am Kabel ein Fänger
17 herabgelassen, der über seine Endstücke mit einer Aussparung 16 zum Eingriff kommt, der Behälter 5
herausgezogen und durch einen neuen ausgetauscht
Wenn es erforderlich ist wird der Abdichtungsvorgang bis zur vollständigen Beseitigung der aufgetretenen
Komplikation wiederholt
Bequemer ist die Verwendung einer Einrichtung mit einer Vorrichtung 19 gemäß F i g. 3 zum Erfassen und
Hermetisieren des Endstücks 20 des Kabelschlauchs 21, durch den das Herauspressen des Abdichtungsmaterials
6 mittels eines Verdrängungsmittels (Flüssigkeit bzw. Gas) erfolgt und der gleichzeitig als Transportmittel zur
Förderung und zum Herausziehen des Behälters 5 dient Offensichtlicherweise ist der Austausch der Behälter
5 unmittelbar an der Bohrlochsohle, wie dies in den angeführten Beispielen beschrieben ist, möglich, wenn
es die Konstruktion und die Durchgangsquerschnitte der Elemente des Bohrgestänges 1 erlauben. Daher ist
dieser Austausch dann zweckmäßig, wenn Bohrlöcher großen Durchmessers, beispielsweise über 112 mm, gebohrt
werden sollen. Bei Bohrlöchern geringeren Durchmessers ist der Austausch der Behälter 5 an der
Oberfläche und, soweit dies möglich ist, gleichzeitig mit dem Austausch des Endstücks des Meißels 1 zweckmäßig,
daher muß der Behälter 5 dann eine solche Menge an Abdichtungsmaterial 6 enthalten, die für ein Bohrlochintervall
ausreicht, das von einem Bohrmeißel abgearbeitet wird. Dies reduziert Zeitverluste für Ein- und
Ausbauarbeiten.
Bei der Anwendung der erfindungsgemäßen Einrichtung zur nichtmetallischen Verfestigung der Bohrlochwände
durch Bilden einer Isolierschicht an der gesamten Bohrlochoberfläche wird das Herauspressen des
Abdichtungsmaterials 6 kontinuierlich und parallel zum Bohrfortschritt vorgenommen. Sobald das Abdichtungsmaterial
verbraucht worden ist, hört man mit dem Bohren auf, tauscht den Behälter 5 aus und nimmt das
so Bohren bis zur Erzielung der gewünschten Tiefe wieder auf.
Hierbei erfolgt eine intensive Vermischung des abgebohrten Gesteins mit dem Abdichtungsmaterial, wobei
das Gestein als inerter Füllstoff im Abdichtungsmaterial dient und dank den gemeinsamen Eigenschaften mit den
Gesteinen, aus denen die Bohrlochwände bestehen, die Qualität der Isolation erhöht sowie den Verbrauch des
zur Bohrlochsohle geförderten Abdichtungsmaterials verringert.
Man muß hervorheben, daß dadurch, daß ein Teil des abgebohrten Gesteins, das sich mit dem Abdichtungsmaterial vermischt, welches als Bindemittel dient, im
Abdichtungsmaterial als Füllstoff enthalten ist, eine Einspa-ung an Abdichtungsmaterial 6 erreicht wird, ferner
wird dadurch die Qualität der Abdichtung der Absorptionskanäle bzw. der Befestigung der Bohrlochwände
erhöht, weil die Identität des Füllstoffs mit den Gesteinen, aus denen die Bohrlochwände bestehen, nach Zu-
Ol
sammensetzung und Charakter deren monolithischere
Haftung untereinander gewährleistet.
Haftung untereinander gewährleistet.
Die Erfindung kann bei der Beseitigung von Komplikationen beim Vollbohren, bei der nichtmetallischen Befestigung
von Bohrlochwänden, die parallel zum Bohren 5 vorgenommen wird, bei der Herstellung von Brunnen
und Kammern, bei der Verbreiterung und Reparatur
von früher hergestellten Bohrungen, beim Durchteufen
von unstabilen Bohrlochintervallen in nichtzementierten Sanden, quellenden und aufweichenden Tonen u. ä. 10 verwendet werden.
und Kammern, bei der Verbreiterung und Reparatur
von früher hergestellten Bohrungen, beim Durchteufen
von unstabilen Bohrlochintervallen in nichtzementierten Sanden, quellenden und aufweichenden Tonen u. ä. 10 verwendet werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
15 I
20
30
35
40
50
55
60
65
Claims (5)
1. Einrichtung zum Bohren und Herstellen einer aushärtbaren Bohrlochauskleidung, mit einem an einem
Bohrgestänge befestigten Vollbohrmeißel, der eine Axialbohrung zum Durchleiten einer Bohrspülung
aufweist, deren rückwärtiges Ende zur Aufnahme eines mit einem Abdichtungsmaterial gefüllten
Behälters ausgebildet ist, der vorgerichtet ist zum Zuführen des Abdichtungsmaterials in die Axialbohrung
des Meißels unter der Einwirkung eines Verdrängungsmittels, dadurch gekennzeichnet,
daß zum Durchleiten der Spülung zur Axialbohrung (8) des Meißels (1) hin zwischen dem Behälter
(5) und der Innenwand des Bohrgestänges (2) ein Ringraum freigehalten und zum Andrücken an die
Bohrlochwand des aus der Axialbohrung (8) des Meißels (1) nach vorn hin ausgedrückten Abdichtungsmaterials
rückwärts des Meißels eine entsprechende Vorrichtung (3) vorgesehen ist, mittels der
zusätzlich der Ringraum zwischen der Bohrlochwand und dem Bohrgestänge (2) nach rückwärts hin
absperrbar ist
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Behälter (5) ohne Hochfahren des Bohrgestänges austauschbar angeordnet ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Abdichtungsmaterial im
Behälter (5) ein schüttfähiges Bindemittel ist.
4. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (5) ein zylindrisches Rohr
ist, das in seinem unteren Teil mit einem abnehmbaren Stopfen (7) und in seinem oberen Teil mit einem
Pfropfen (9) versehen ist, der zum Verdrängen des Abdichtungsmaterials aus dem Behälter (5) vorgesehen
ist
5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das obere Ende des Behälters (5) mit
einem Stutzen (19) versehen ist, der zum Eingriff mit einem zum Transport des Behälters (5) und zum Zuleiten
des Verdrängungsmittels in den Behälter (5) vorgesehenen Schlauch (21) ausgebildet ist.
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