DE3201989C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft im allgemeinen Ionenbeweglichkeits
detektoren, insbesondere jedoch Vorrichtungen zum Verbes
sern ihrer Empfindlichkeit und Kennmerkmale durch Verwen
dung von Oberflächenwirkungen, um Dampfproben in eine für
die Ionisierung besser geeignete Form zu überführen.
Die Ionenbeweglichkeit der Detektoren sind die Hauptin
strumente der Plasmachromatografie. Im allgemeinen ist
die Arbeitsweise eines Ionenbeweglichkeitsdetektors gleich
der eines Laufzeitmassenspektrometers mit dem offensicht
lichen Unterschied, daß dieses in einem Vakuum arbeitet,
in dem die mittlere freie Weglänge der enthaltenen Gase
ein Vielfaches der Dimensionen des Gasbehälters trägt,
während der Ionenbeweglichkeitsdetektor im allgemeinen
unter atmosphärischem Druck arbeitet, wo die mittlere
freie Weglänge der enthaltenen Gase einen kleinen Bruch
teil der Abmessungen des Behälters ausmacht. Ein normaler
Ionenbeweglichkeitsdetektor besteht meist aus einer kom
binierten Ionisierungsquelle und einem Ionenreaktionsbe
reich, einem Ionendriftbereich und einem Ioneneinspei
sungsverschluß oder Sperrgitter zwischen dem Ionenreak
tionsbereich und dem Ionendriftbereich. Ein Trägergas,
normalerweise gereinigte Luft oder Stickstoff, befördert
Dampfproben eines Materials, dessen Identität im Ionen
reaktionsbereich gekennzeichnet werden soll, so daß das
Gasgemisch der Ionisierungsquelle ausgesetzt ist. Teile
des Trägergases sowie auch der Probe werden direkt durch
die Ionisierungsquelle ionisiert. Wie jedoch bekannt ist,
sind die Eigenschaften des Trägergases und der Probe meist
so beschaffen, daß die Moleküle des Trägergases von der
Ionisierungsquelle leichter direkt ionisiert werden als
die Moleküle der Probe. Da die mittlere freie Weglänge
des Trägergases und der Probe um ein vielfaches kleiner
ist als die Abmessungen des Reaktionsbereiches, treten
vielfache Kollisionen zwischen den Molekülen des Träger-
und Probegases auf. Wie auch bekannt ist, haben diese
Kollisionen die Tendenz, die Ionenladung von den Träger
gasmolekülen auf die Probenmoleküle zu übertragen, wo
durch das Probegas hauptsächlich durch diesen sekundären
Ionisierungsprozeß ionisiert wird.
Die sowohl von der Probe als auch vom Trägergas gewonne
nen geladenen Teilchen oder Ionen werden bis auf eine End
geschwindigkeit unter dem Einfluß eines elektrostatischen
Feldgradienten im Reaktionsbereich auf ein Ionensperr
gitter hin beschleunigt, das wie erwähnt, den Reaktions
bereich vom Driftbereich trennt. Das Gitter ist norma
lerweise elektrisch vorgespannt, um die Ionenwanderung
vom Reaktionsbereich zum Driftbereich zu verhindern.
Periodisch wird das Gitter kurzzeitig abgeschaltet, da
mit ein Ionenimpuls durch es in den Driftbereich gelan
gen kann. Hier werden die Ionen unter dem Einfluß eines
elektrostatischen Driftfeldes an einen Elektrometerdetek
tor angezogen, der den Driftbereich abschließt. Die zeit
liche Ankunft eines jeden Ions am Elektrometerdetektor
relativ zu der Zeitspanne, in welcher das Gitter geöff
net war, wird durch die Beweglichkeit des Ions durch das
nicht-ionisierte Driftgas bestimmt, welches den Driftbe
reich einnimmt. Die schwereren Ionen bewegen sich typi
scherweise langsamer durch den Driftbereich und gelangen
an den Elektrometerdetektor mit längeren Driftzeiten als
die leichteren Ionen. Damit lassen sich die Ionen kennzeich
nen und damit auch die Probe, in dem die Zeit zwischen
der Öffnung des Gitters und der Ankunft der Ionen am
Elektrometerdetektor bestimmt wird.
In der Praxis kann ein Ionenbeweglichkeitsdetektor zur
Bestimmung dafür verwendet werden, ob eine bestimmte
Probe in einem Umfeld vorhanden ist, wie ein bestimmter
Schadstoff in atmosphärischer Luft. In diesem Falle wird
Umgebungsluft in den Reaktionsbereich eingeblasen oder
eingesogen, wo sie mit den Ionen des Trägergases reagiert,
die dort durch die Ionisierungsquelle gebildet wurden.
Der Elektrometerdetektor wird zu bestimmten Zeiten nach
der Öffnung des Gitters entsprechend der Beweglichkeit
der Schadstoffionen abgefragt, um zu erkennen, ob Ionen
impulse am Elektrometerdetektor ankommen. Wenn dann der
elektrische Strom gemessen wird, läßt sich daraus
schließen, daß der Schadstoff anwesend ist.
Beim Einsatz des Ionenbeweglichkeitsdetektors für die
Auswertung von Umweltproben treten verschiedene Schwie
rigkeiten auf. Ein erstes Problem betrifft, daß kein
Alarm infolge von Störungen der normalen Zusammensetzung
(z.B. Sauerstoff, Wasser, Ammoniak bzw. Stickstoffoxide)
der Umgebungsluft abgegeben wird, die in den Reaktions
bereich der Detektorzelle gesaugt wird. Die zweite
Schwierigkeit betrifft Falschalarme oder keine Alarme
infolge von Störungen von fremden Dampfanteilen in der
Umgebungsluft, die in den Reaktionsbereich der Detektor
zelle gesaugt werden.
Das erste Problem ist mit den Grundsätzen verbunden, die
der Tendenz einer Ladung eines Reagens-Ions zugrundeliegt,
die Ladung an ein neutrales Probemolekül zu übertragen.
Die Ladungsübertragung ist erforderlich, wenn ein Pro
dukt-Ion aus einem Probemolekül gebildet werden soll
und die Probenmoleküle abgegriffen werden müssen. Wie
bekannt, ist diese Tendenz nach einer Ladungsübertragung
auf die Affinität zwischen dem relativen Proton bzw.
Elektron der Ionen und der im Reaktorbereich vorhandenen
Moleküle bezogen, und beruht entweder auf der Zusammen
setzung der Trägergases oder auf Produkten des Ionisie
rungsprozesses. Wenn beispielsweise Ammoniak mit einer
verhältnismäßig hohen Protonaffinität (202,3 Kcal/mole)
verwendet wird, um Ammonium-Reagens-Ionen (NH4) zu er
zeugen, könnte die Protonen-Ladungsübertragung vom
Ammonium-Reagens-Ion in Dimethylsulfid nicht erreicht
werden, wenn nicht die Protonenaffinität des Dimethyl
sulfids von 197,6 Kcal/mole auf 208,2 Kcal/mole durch
Oxidierung des Dimethylsulfids in Dimethylsulfid erhöht
werden könnte. Da die Umgebungsluft hauptsächlich eine
Quelle für Ammonium-Reagens-Ionen in Ionenbeweglichkeits
detektoren ist, könnte Dimethylsulfid nicht in der Umge
bungsluft entdeckt werden, wenn es nicht für Dimethyl
sulfidoxid oxidiert wäre. Die gleichen Erwägungen gel
ten für die Hydrolyse von Alkanen oder Alkylhalogeniden
in Alkohole, wenn das Hydronium-Ion (H3O⁺) als Haupt
reagens-Ion dient.
Die zweite Schwierigkeit betrifft das Bestreben einer
Ladung vom Reagens-Ion auf Fremdbestandteile in der Um
gebungsatmosphäre überzuwechseln, die entweder Protonen-
oder Elektronenaffinitäten aufweisen, die größer sind
als die der gewünschten Probemoleküle oder deren Ionen
beweglichkeit gleich den interessierenden Probemolekülen
ist. Wenn somit die Umgebungsprobe eine oder mehrere
Fremdkomponenten enthält, deren Ionenladung gleich ist
oder deren Protonenaffinität größer ist als die der ge
wünschten zu erkennenden Probe, dann werden die Ionen
der Fremdkomponenten als Störfaktoren beobachtet, die
am Elektrometerdetektor zu einer Driftzeit ankommen
zu der sie anzeigen, daß die gesuchte Probe anwesend
ist, obwohl dies nicht der Fall sein mag. Ein ver
schärftes Beispiel für dieses Problem ist die Tendenz
der normalen Alkane, sich zu Molekülen anzuhäufen oder
Ionen größerer Masse zu bilden und sich auch in Ionen
von geringerer Masse zu zersetzen, so daß der Elektro
meterdetektor das Auftreffen von Ionen in einem großen
Bereich von Driftzeiten registriert. Das heißt, daß sich
ein Ion aus normalen Alkanen unabhängig von der Drift
zeit des Probemoleküls bildet, dessen Beweglichkeit sich
dem des gesuchten Probenmoleküls annähert. Daher ist ein
anderes Merkmal der Erfindung, daß die Störmoleküle
durch Oberflächenwirkung chemisch in eine Molekülart
umgesetzt werden, deren Protonen- oder Elektronenaffi
nitäten kleiner sind als die der Probe und der Reagens-
Ionen, wodurch Störungen aus dem Detektorfrequenzgang
entfernt werden.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Vorrich
tung zum Verbessern der Empfindlichkeit und der Eigen
wertigkeit von Ionenbeweglichkeitsdetektoren für be
stimmte Probegase oder Dämpfe zu schaffen, in dem diese
Proben in Arten übergeführt werden, die im Reaktions
bereich des Detektors leichter ionisiert werden können.
Erfindungsgemäß ist eine Einrichtung zum Verbessern der
Empfindlichkeit und Trennschärfe von Ionenbeweglich
keitsdetektoren vorgesehen, in dem die Auswirkungen
von Stör-Ionen verringert werden, indem diese in eine
Form umgewandelt werden, die weniger empfindlich für
die Ionisierung im Reaktionsbereich des Detektors ist.
Die Erfindung soll Oberflächenwechselwirkungen zur Be
handlung von Probengasen oder Gemischen aus Proben und
Trägergasen vor ihrer Einspeisung in den Reaktionsbe
reich eines Ionenbeweglichkeitsdetektors schaffen, wo
durch diese Gase in Formen oder Arten überführt werden,
die sich je nach Erfordernis leichter oder schwerer
ionisieren lassen, um sie dauernd am Detektorausgang
unterscheiden zu können.
Die Erfindung sowie vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfin
dung sind in den Patentansprüchen gekennzeichnet.
Aus der US-PS 37 13 773 ist bereits ein Detektor bekannt,
bei dem die zu analysierenden Gase im Reaktionsbereich
behandelt werden, um eine Änderung der Ionisierungs-Reak
tionschemie zu bewirken. Hierbei handelt es sich jedoch um
einen Detektor zum Feststellen von Spuren flüchtiger
Substanzen wie Kohlenstoffoxid, Stickstoffoxid, Schwefeloxid
und dergleichen, bei dem das Träger- und Probengas und ein
Entladungsgas zur Aktivierung durch eine Mikrowellenquelle
geführt, anschließend zur Bildung von Ionen gemischt werden
und dann der von den Ionen erzeugte elektrische Strom als
Maß für den Anteil der flüchtigen Substanz gemessen wird.
Der erfindungsgemäße verbesserte Ionenbeweglichkeitsdetek
tor nützt Oberflächenwechselwirkungen aus, um den chemi
schen Aufbau von Probe- oder Störmoleküle zu verändern,
so daß ihre entsprechenden Ladungsaffinitäten so einge
stellt werden, daß eine spezielle Abtastung oder Erken
nung von Probemolekülen in Anwesenheit von Störmole
külen ermöglicht wird. Neutrale Probe- oder Störmoleküle
läßt man Reaktionsflächen aufprallen, um eine physikali
sche oder chemische Umsetzung zu erreichen. Die Ober
flächen können Metalle, Metalloxide, Oberflächenbeläge
usw. sein, die erwärmt oder durch optische Bestrahlung
(hauptsächlich im UV-Bereich) beleuchtet werden, um
Reaktionen auszulösen.
Es werden verschiedene Ausführungsbeispiele der Erfindung
beschrieben. Die Umsetzung kann in einem Reaktionsfilter
erfolgen, durch welchen die Probe- und Trägergase vor der
Einspeisung in den Ionisierungs- und Reaktionsbereich des
Detektors geleitet werden. Bei einem anderen Ausführungs
beispiel der Erfindung wird ein Reaktionsbelag auf die
Oberfläche einer durchlässigen Membrane aufgebracht, die
das Probegas vom Trägergas trennt, um die Probe oder die
Störquantität vor der Mischung mit dem Träger und der Ein
speisung in den Reaktionsbereich des Detektors umzuwandeln.
Bei einem dritten Ausführungsbeispiel wird eine Reaktions
fläche am Einlaß der Ionisierungs- und Reaktionskammer
des Detektors angeordnet, so daß die einströmende Probe
und die Trägergasmischung auf die Reaktionsfläche auf
prallen und dabei vorgegebenen Reaktionen unterworfen
sind. Bei einem vierten Ausführungsbeispiel werden Reak
tionsbeläge oder -schichten auf die Wände der Kammern
des Reaktionsbereiches aufgebracht und, in bestimmten
Fällen, im Driftbereich.
Die Erfindung ist nachstehend näher erläutert.
Die Zeich
nungen zeigen:
Fig. 1 einen schematischen Schnitt durch ein erstes Aus
führungsbeispiel der Erfindung, wobei ein Reak
tionsfilter am Einlaß des Ionenbeweglichkeitsde
tektors angeordnet ist;
Fig. 2 einen schematischen Schnitt durch ein zweites Aus
führungsbeispiel der Erfindung, bei welchem eine
Reaktionsschicht oder ein Reaktionsbelag auf eine
durchlässige Membran aufgebracht ist, die das
Probegas vom Trägergas am Einlaß der Ionisierungs-
und Reaktionskammer eines Ionenbeweglichkeitsde
tektors trennt;
Fig. 3 und 4 schematische Schnitte durch ein drittes
Ausführungsbeispiel der Erfindung, bei welchem
eine Reaktionsfläche am Einlaß des Ionisierungs
detektors durch Erwärmung oder Bestrahlung beauf
schlagt wird;
Fig. 5 einen schematischen Schnitt durch ein viertes Aus
führungsbeispiel der Erfindung, bei welchem ein
Reaktionsbelag an den Wänden der Reaktions- und
Driftkammern eines Ionenbeweglichkeitsdetektors
aufgebracht ist.
Fig. 1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung.
Ein mit einem Trägergas gemischtes Probegas wird dem Ein
laß eines Reaktionsfilters 10 eingespeist.
Die durch das Filter veränderten Proben- oder Störmo
leküle gelangen vom Filterausgang 10 zum Einlaß 14 eines
herkömmlichen Ionenbeweglichkeitsdetektors 15. Dieser
weist einen Reaktionsbereich 16, ein Ionenverschluß
gitter 17, einen Driftbereich 18 und einen Elektrometer
detektor 19 auf. Eine radioaktive Ionisierungsquelle 21
am Einlaß des Reaktionsbereiches 16 ionisiert direkt
einen Teil der durchströmenden Gase, und diese Ionen
sowie die zahlreicheren Sekundärionen, die durch Kolli
sionen im Reaktionsbereich erzeugt werden, werden zum
Ionenverschlußgitter 17 hin durch einen elektrischen
Spannungsgradienten beschleunigt, der im Reaktionsbe
reich herrscht. Die im Reaktionsbereich 16 und im Drift
bereich 18 vorhandenen Spannungsgradienten entstehen durch
Ausbildung der Gehäuse, welche den Reaktions- und den
Driftbereich von mehreren Leitringen 22 bilden, die von
einander durch mehrere Isolationsringe 23 getrennt sind
und durch diese zu einheitlichen zylinderförmigen Körpern
verbunden werden. Ein Spannungsteiler 24 parallel am Aus
gang einer Hochspannungsvormagnetisierungsquelle 25 legt
fortschreitend ansteigende Spannungen an die Leitringe 22
an, wodurch die Beschleunigungsfelder erzeugt werden.
Die im Reaktionsbereich erzeugten und zum Driftbereich
durch das elektrische Feld hin beschleunigten Ionen wer
den durch das Ionenverschlußgitter 17 am Verlassen des
Reaktionsbereiches behindert, wobei das Gitter eine Vor
spannung von der gleichen Polarität wie die beschleuni
genden Ionen führt. Periodisch wird die abstoßende Vor
spannung des Verschlußgitters 17 abgeschaltet, worauf
ein Ionenstoß vom Reaktionsbereich in den Driftbereich
eindringen kann. Im Driftbereich bewegen sich die zum
Detektor 19 hin durch das elektrische Feld beschleunigten
Ionen gegen den Strom eines nicht aktiven Driftgases, das
in die Öffnung 25 eingespeist und durch die Öffnungen 26
evakuiert oder ausgespült wird. Die Ionen von verschiede
nen Molekülen erreichen verschiedene Endgeschwindigkeiten,
die umgekehrt proportional ihrer Masse sind, so daß die
Anwesenheit von Molekülen einer bestimmten Probe durch
Abfragen der Detektorausgangsspannung zu vorgegebenen
Zeitpunkten nach dem Abschalten des Verschlußgitters be
stimmt werden kann.
Das Filter 10 weist ein Gehäuse 11 auf, das mit Granula
ten 12 aufgefüllt ist, die aus homogenen Reaktionsteil
chen oder heterogenen Reaktionsteilchen bestehen können,
der ein von einem Reaktionsbelag bedeckter chemisch in
aktiver Träger ist. Die homogenen Teilchen können bei
spielsweise Metallfeilstaub und die heterogenen Teilchen
Polerde oder mit einer Metallsäure, einem Metalloxid oder
einer Gallerte beschichtete Kieselkügelchen sein.
Wolframsäure eignet sich besonders als ein heterogener
Katalysator für die Oxidation von Sulfidverbindungen
in ihre Sulfonenformen, und Silverfluoridsalze eignen
sich besonders für halogenierende schwefelorganische
Verbindungen. Wenn die Probe- oder Störmoleküle vom
Trägergas durch das Filter gesaugt werden, kollidieren
sie mit der Filterpackung, wodurch eine Oberflächen
reaktion ausgelöst wird. Ist diese beendet, wird das
veränderte Molekül von der Oberfläche freigegeben und
zwecks Ionisierung in den Ionenbeweglichkeitsdetektor
geleitet. Das Filter kann so ausgelegt sein, daß Probe
moleküle in eine besser ionisierbare Form oder Störmole
küle in eine weniger ionisierbare Form überführt werden
können. Eine kompliziertere Filterpackung zieht ein Ge
misch aus Reagensteilchen im Filter vor, um Mehrfach
proben abgreifen oder Mehrfachstörmoleküle zurückweisen
zu können.
Ein zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in
Fig. 2 gezeigt. Der zum Einlaß des Ionenbeweglichkeits
detektors 15 ist eine Membran 28 nach der europäischen
Patentanmeldung Nr. 81 401 169.8 vorgesehen. Die Membran
ist mit einer Gallerte beschichtet, die mit den Probe-
oder Störmolekülen eine Reaktion eingehen kann, um eine
Molekülart zu erzeugen, die mit dem Nachweis- oder Auf
findungsplan kompatibel ist. Wenn die Probe- oder Stör
moleküle durch den Einlaß 29 auf die stromauf angeordne
te Membranenfläche 28 gesaugt werden, kollidieren sie mit
der Membran, die sie entweder absorbiert und reagiert,
absorbiert und nicht reagiert oder nicht absorbiert. Der
Membranbelag kann für spezielle Absorption und Reaktion
der Probemoleküle gewählt werden, um die Ionisierung für
den Ionenbeweglichkeitsdetektor zu erhöhen und eine Ab
sorption und Reaktion von Störmolekülen zu verhindern,
wodurch die Ionisierung durch den Ionenbeweglichkeits
detektor begrenzt werden kann. Wenn beispielsweise wahl
weise schwefelorganische Verbindungen nachgewiesen werden
sollen, dann eignen sich 1-n-Dodecyl-3-Hydroximinomethyl
Pyridinium Iodid (3-PAD)-Beläge besonders für die wahl
weise Absorption und Reaktion und möglicherweise auch
für die Hydrolyse. Nach der Reaktion entweichen die Mole
küle der stromab gerichteten Oberfläche der Membran und
werden durch ein Trägergas durch den Kanal 30 zwecks
Ionisierung in den Reaktionsbereich 16 des Ionenbeweg
lichkeitsdetektors eingespeist. Zum Nachweis von Mehr
fachproben oder zum Sperren von Mehrfachstörmolekülen
kann die Membran zonenweise mit verschiedenen Reagens
gallerten beschichtet werden, es kann aber auch eine
Mehrschichtmembran eingesetzt werden, wobei jede Schicht
mit einem anderen Reagensgel belegt ist.
Ein drittes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den
Fig. 3 und 4 dargestellt. Eine Reaktionsfläche 31 ist
direkt hinter dem Einlaß 14 des Ionenbeweglichkeitsdetek
tors vorgesehen, so daß die im Trägergas eingeschlossenen
Probe- oder Störmoleküle auf die Oberfläche auftreffen
und damit Oberflächenreaktionen offen sind. Die Ober
fläche kann ein freiliegendes Metall wie rostfreier Stahl,
Nickel oder Platin sein, um katalytische Reaktionen auszulösen oder
eine beschichtete Oberfläche sein, um vorgegebene Reak
tionen auszulösen. Die Oberfläche 31 wird durch Wärme
strahlung von einem elektrischen Heizelement 32 akti
viert. Bei einer anderen Ausführungsform kann die Ober
fläche 31 als Heizfaden ausgebildet sein, und ein diesem
direkt eingespeister elektrischer Strom bietet eine di
rekte Widerstandsheizung. Beim Ausführungsbeispiel der
Fig. 4 wird die Oberfläche 31 durch Bestrahlung von einer
UV-Quelle 33 aktiviert. Nach Beendigung der Oberflächen
reaktion entweichen die abgeänderten Moleküle von der
Oberfläche und werden zwecks Ionisierung dem Ionenbe
weglichkeitsdetektor zugeführt. Die Oberfläche oder der
Belag kann so gewählt werden, daß er die Probenmoleküle
in eine besser ionisierbare Form oder die Störmoleküle in
einer weniger ionisierbare Form umsetzt.
Fig. 5 zeigt ein viertes Ausführungsbeispiel der Erfin
dung. Eine Reaktionsschicht 34 ist auf der Innenwand des
Reaktionsbereiches 16 des Ionenbeweglichkeitsdetektors 15
aufgetragen. Ein Diffusor oder Streuelement 35 ist inner
halb des Einlasses 14 angeordnet und richtet den Strom
des Proben- und Trägergases auf die beschichtete Wand 34.
Der Belag 34 kann einheitlich sein, er kann aber
auch aus verschiedenen Reagensstoffen zusammengesetzt
sein, die zonenweise aufgetragen sind. Der Belag kann
so gewählt werden, daß er die Probenmoleküle in eine
besser ionisierbare Form oder die Störmoleküle in eine
weniger ionisierbare Form umsetzt.
Die Wahl der einzelnen Ausführungsbeispiele der Erfindung
für den Einsatz hängt von den physikalischen-chemischen
Eigenschaften der analysierenden Molekularverbindungen
ab. Wenn beispielsweise die Probenverbindung oder ihre
abgeänderte Form für Absorptionsverluste sehr empfind
lich ist, dann eignet sich das Ausführungsbeispiel der
Fig. 1 mit der Filterpackung weniger als die freiliegende
Oberfläche der Ausführungsbeispiele der Fig. 2-5. Wenn
andererseits die Reaktionsgeschwindigkeiten für Ober
flächenwirkungen langsam sind, ist die größere Oberfläche
des Ausführungsbeispiels mit dem Filter der Fig. 1 denen
mit der freiliegenden Oberfläche der Fig. 2-5 vorzu
ziehen. Für die Ausführungsbeispiele der Fig. 1, 2 und
5 besteht die Möglichkeit, die Reaktionsgeschwindigkeiten
durch zusätzliche Erwärmung der Oberflächen oder, im
Falle der Fig. 2 und 5, durch Bestrahlung der Oberfläche
mit UV-Licht zu erhöhen.
Claims (8)
1. Ionenbeweglichkeitsdetektor von erhöhter Empfindlich
keit und Trennschärfe mit einer einen Reaktionsbereich
und einen Driftbereich bildenden Kammer, einem Ionen
verschlußgitter welches den Reaktionsbereich vom Drift
bereich trennt, einer Ionisierungsquelle im Reaktions
bereich, mit einer Einrichtung, welche den Reaktionsbe
reich mit einem Träger- und einem Probengas versorgt,
einer Einrichtung, welche den Driftbereich mit Drift
gas versorgt sowie einem Detektor im Driftbereich, da
durch gekennzeichnet, daß eine Reaktionsfläche (10, 12;
28; 31, 32; 31, 33; 34) die Gase im Reaktionsbereich (16)
behandelt, um eine Änderung der Ionisierungsreaktions
chemie der Gase zu bewirken, wodurch die Unterschei
dungsmöglichkeit der Moleküle in den veränderten Gasen
gegenüber den Molekülen der unveränderten Gase im De
tektor (19) erhöht wird.
2. Ionenbeweglichkeitsdetektor nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Reaktionsfläche (10, 12) ein
Filter (10) aufweist, das mit katalytisch reaktiven
Granulaten (12) gepackt ist, wobei mindestens eines
der Träger- und Probengase durch das Filter (10) vor
dem Eintritt in den Reaktionsbereich (16) geleitet
wird.
3. Ionenbeweglichkeitsdetektor nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die reaktiven Granulate (12) Gra
nulate eines mit einem Reagensstoff beschichteten
chemisch inaktiven Materials umfassen.
4. Ionenbeweglichkeitsdetektor nach Anspruch 1 mit einer
Einrichtung, die Träger- und Probengase an den Reak
tionsbereich liefert, der eine durchlässige Membran
aufweist, durch welche das Probengas vor der Mischung
mit dem Trägergas diffundiert wird dadurch gekenn
zeichnet, daß zur Ausbildung einer Reaktionsfläche
ein Reagensstoff auf der durchlässigen Membran (28)
beschichtet wird, um die chemische Identität des durch
die Membran (28) diffundierenden Gases zu verändern.
5. Ionenbeweglichkeitsdetektor nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Reaktionsfläche (31, 32) eine
am Einlaß (14) des Reaktionsbereiches (16) angeord
nete Fläche umfaßt, auf welche die den Reaktionsbe
reich (16) eintretenden Gase aufprallen sowie eine
Vorrichtung (32) zum Erwärmen der Fläche (31), damit
diese aktiviert werde.
6. Ionenbeweglichkeitsdetektor nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Reaktionsfläche (31, 33) eine
am Einlaß (14) zum Reaktionsbereich (16) angeordnete
Fläche (31) aufweist, auf welche die in den Bereich (16)
eintretenden Gase aufprallen sowie eine Vorrichtung
(33), welche die Fläche (31) bestrahlt, um sie zu
aktivieren.
7. Ionenbeweglichkeitsdetektor nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Reaktionsfläche (34) einen
Reagensstoff (34) aufweist, der auf die Innenwand
der den Reaktionsbereich (16) bildenden Kammer auf
getragen ist.
8. Ionenbeweglichkeitsdetektor nach Anspruch 7, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Vorrichtung (35) den in den
Reaktionsbereich (16) eintretenden Gasstrom ablenkt,
damit die Gase auf den Reagensstoff (34) aufprallen.
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