DE3200164C2 - - Google Patents
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C02—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F3/00—Biological treatment of water, waste water, or sewage
- C02F3/02—Aerobic processes
- C02F3/12—Activated sludge processes
- C02F3/1205—Particular type of activated sludge processes
- C02F3/1215—Combinations of activated sludge treatment with precipitation, flocculation, coagulation and separation of phosphates
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C02—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F1/00—Treatment of water, waste water, or sewage
- C02F1/52—Treatment of water, waste water, or sewage by flocculation or precipitation of suspended impurities
- C02F1/5236—Treatment of water, waste water, or sewage by flocculation or precipitation of suspended impurities using inorganic agents
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- Y02—TECHNOLOGIES OR APPLICATIONS FOR MITIGATION OR ADAPTATION AGAINST CLIMATE CHANGE
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Description
Die Erfindung betrifft die Verwendung eines Eisenoxid ent
haltenden Fällungsmittels in Kläranlagen.
In der DE-OS 30 01 929 ist ein Fällungsmittel der vorge
nannten Art beschrieben. Dieses Fällungsmittel wird aus
Eisenabfall gewonnen, der bei der Eisenverhüttung oder
dem Walzwerkprozeß entsteht, beispielsweise durch Ver
spritzen oder ähnlichem. In diesen Eisenstücken ist Eisen
oxid (Fe2O3) homogen verteilt, weshalb es außerordentlich
reaktionsfreudig ist. Damit steht es im Gegensatz zu Guß
eisenspänen, die beim sogenannten Niers-Verfahren nach
Dr. Jung zum Einsatz kommen. Diese Eisenspäne sind derart
reaktionsträge, daß sie in einem speziellen Eisenungs
becken mit einer Intensivbelüftung zugegeben werden müs
sen, was jedoch hohen apparativen Aufwand und entsprechen
den Energieverbrauch zur Folge hat. Aufgrund seiner Reak
tionsfreudigkeit kann jedoch das Fällungsmittel nach der
DE-OS 30 01 929 einfach dem Abwasser in der Kläranlage zu
gegeben werden. Eine zusätzliche Luftzuführung kann ent
fallen.
Gegenüber der Zugabe von Eisensalzen besteht der Vorteil,
daß das Abwasser durch die aufoxidierten Eisenstücke
nicht angesäuert wird, der pH-Wert sich also praktisch
nicht ändert. Es kann deshalb soviel Eisen zugegeben wer
den, wie es für eine vollständige Phosphorelimination not
wendig ist. Auch ist die Lagerung im Gegensatz zu der der
Eisensalze völlig unproblematisch und nimmt wesentlich we
niger Raum ein.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
ein Fällungsmittel mit noch weiter verbesserten Eigen
schaften für die Verwendung in biologischen Kläranlagen
bereitzustellen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Verwendung
von in Filteranlagen, insbesondere Elektrofilteranlagen,
von Eisenhütten- und Stahlwerken in feiner Körnung anfal
lenden, einen hohen Eisenoxidgehalt (Fe2O3) aufweisenden
Eisenabfallstücken als Fällungsmittel im Belebtschlamm von
biologischen Kläranlagen. Bisher wurden diese Eisenabfall
stücke unmittelbar wieder in den Hüttenprozeß zurückge
führt (Ullmann Enzyklopädie der technischen Chemie 1972,
Bd.2, S. 245). Aufgrund seines hohen Fe2O3-Gehalts und
seiner kleinen Körnung mit entsprechend großer Oberfläche
hat es sich jedoch zur Fällung von Phosphaten im Abwasser
als besonders geeignet erwiesen, denn es ist in sauren Ab
wässern reaktionsfreudig und löst sich deshalb im Abwas
ser praktisch vollständig auf. Die Phosphorelimination
ist deshalb problemlos möglich, zumal keine schädliche
pH-Wert Verschiebung stattfindet. Zusätzliche Mittel zur
pH-Wert Korrektur sind somit nicht erforderlich.
Bei der Zugabe des erfindungsgemäßen Fällungsmittels zu
dem Belebtschlamm im biologischen Teil einer Kläranlage
assimilieren die Eisenabfallstücke aufgrund der Feinkör
nigkeit des Fällungsmittels mit den Belebtschlammflocken,
wodurch diese beschwert und damit wesentlich besser ab
setzbar werden. Eine weitere Beschwerung wird dadurch er
reicht, daß die Eisenstücke aufgrund aggressiver Bestand
teile im Abwasser langsam in Lösung gehen. Dabei ist es
gerade auch hier von Vorteil, daß durch die Zugabe des
Fällungsmittels praktisch keine schädliche pH-Wert Ver
schiebung stattfindet, denn der Belebtschlamm reagiert
hiergegen bekanntlich sehr empfindlich. Die Biologie die
ser Klärstufe wird somit nicht gestört.
Die Eisenstücke sollten zweckmäßigerweise eine Körnung bis
maximal 0,2 mm haben. Für die Anwendungsfälle, bei denen
es im wesentlichen um die Ausfällung bzw. Flockung von
Chemikalien geht, sollte der Eisenoxidgehalt über 70% be
tragen. Diese Eisenstücke fallen insbesondere im hinteren
Bereich der Elektrofilter an.
Daneben ist für verschiedene Anwendungsfälle ein Calzium
oxidgehalt günstig. Es sollte zumindest über 10% liegen.
Auch höhere CaO-Gehalte von mehr als 30% bis hin zu dem
Eisenoxidgehalt entsprechenden Gehalten können vorteil
haft sein, da dann gleichzeitig mit der Beeisenung eine
pH-Wert Korrektur bei sauren Abwässern erzielt wird. Der
artige Eisenabfallstücke fallen im vorderen Teil von Elek
trofiltern an.
Es hat sich zudem gezeigt, daß das erfindungsgemäße Fäl
lungsmittel den sich beim Anfaulen des Abwassers bilden
den Schwefelwasserstoff bindet und so einer entsprechen
den Geruchsbildung entgegenwirkt. Somit wird verhindert,
daß der in den Druckleitungen entstehende Schwefelwasser
stoff Korrosion hervorruft, zumal auch die Eisenstücke
selbst wegen ihres neutralen Verhaltens keine Korrosion
fördern.
Am zweckmäßigsten wird dabei das Fällungsmittel dem Rück
laufschlamm zugegeben, und zwar in den Pumpensumpf der
für die Förderung des Rücklaufschlamms vorgesehenen Pum
pen. Durch die Verwirbelung in den Pumpen kommen die Ei
senstücke in intensiven Kontakt mit den Belebtschlammflok
ken, wodurch die oben beschriebene Wirkung erzielt wird.
Neben der wesentlichen Verbesserung der Absetzbarkeit der
Belebtschlammflocken hat das erfindungsgemäße Fällungsmit
tel noch die Wirkung, daß der aus der biologischen Stufe
abgezogene Überschußschlamm besser entwässerbar wird. So
wurde festgestellt, daß durch Zugabe von durchschnittlich
0,23 kg des Filtrats aus dem Elektrofilter auf jeden Ku
bikmeter Überschußschlamm ein Feststoffgehalt von 8,5%
Trockensubstanz erreicht werden konnte, während vorher
nur 4% Trockensubstanz erzielbar waren. Dies beruht zum
einen auf der rein physikalischen Beschwerung und zum an
deren darauf, daß der bei der Faulung entstehende Schwe
felwasserstoff durch das Fällungsmittel gebunden und da
mit das Auftreiben des faulen Schlamms infolge Gasauf
trieb wesentlich vermindert wird. Als Nebeneffekt tritt
zusätzlich auch hier die schon erwähnte Geruchsbindung
ein. Entsprechendes gilt für die Eindickung des aus der
Vorstufe kommenden Frischschlamms. Auch hier läßt sich
durch Zugabe des erfindungsgemäßen Fällungsmittels der
Feststoffgehalt erheblich erhöhen und eine Geruchsbelästi
gung stark vermindern. Dabei sollte der Frischschlamm von
oben in den geschlossenen Eindicker zugeführt werden, da
dann die beschwerende Wirkung des erfindungsgemäßen Fäl
lungsmittels besser zum Tragen kommt.
In beiden Fällen kommt man mit geringeren Behältervolumi
na für den geschlossenen Eindicker bzw. Faulbehälter aus
oder kann bei gegebenem Behältervolumen längere Aufent
haltszeiten verwirklichen. Eventuell nachgeschaltete
Schlammentwässerungseinrichtungen werden besser ausge
nutzt oder es entstehen geringere Transportkosten beim Ab
fahren des nassen Schlamms.
Claims (9)
1. Verwendung von in Filteranlagen, insbesondere Elektro
filteranlagen, von Eisenhütten- und Stahlwerken in
feiner Körnung anfallenden, einen hohen Eisenoxidge
halt (Fe2O3) aufweisenden Eisenabfallstücken als
Fällungsmittel im Belebtschlamm von biologischen Klär
anlagen.
2. Verwendung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Eisenabfallstücke
einen Eisenoxidgehalt (Fe2O3) von über 70% haben.
3. Verwendung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Eisenabfallstücke eine
Körnung bis maximal 0,2 mm haben.
4. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Eisenabfallstücke
einen Calciumoxidgehalt (CaO) von über 10% haben.
5. Verwendung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Eisenabfallstücke
einen Calciumoxidgehalt (CaO) von mindestens 30%
haben.
6. Verwendung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Eisenabfallstücke zu
etwa gleichen Teilen Eisenoxid und Calciumoxid ent
halten.
7. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß das Fällungsmittel dem
biologischen Rücklaufschlamm zugegeben wird.
8. Verwendung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß das Fällungsmittel in den
Pumpensumpf der für die Förderung des Rücklauf
schlamms vorgesehenen Pumpen zugegeben wird.
9. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß das Fällungsmittel dem aus
dem biologischen Teil einer Kläranlage abgezogenen
Überschußschlamm und/oder dem aus der Vorklärung einer
Kläranlage kommenden Frischschlamm zugegeben wird.
Priority Applications (1)
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DE19823200164 DE3200164A1 (de) | 1981-02-10 | 1982-01-07 | Faellungsmittel und verfahren zu dessen herstellung |
Publications (2)
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---|---|
DE3200164A1 DE3200164A1 (de) | 1982-12-09 |
DE3200164C2 true DE3200164C2 (de) | 1987-10-15 |
Family
ID=25791052
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---|---|---|---|
DE19823200164 Granted DE3200164A1 (de) | 1981-02-10 | 1982-01-07 | Faellungsmittel und verfahren zu dessen herstellung |
Country Status (1)
Country | Link |
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Families Citing this family (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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EP0530396A1 (de) * | 1991-09-04 | 1993-03-10 | INDUSTRIE AUTOMATION SONDERTECHNIK GmbH & CO KOMMANDITGESELLSCHAFT | Verfahren zur Phosphatfällung mit Eisenhydroxid |
US5948269A (en) * | 1997-08-20 | 1999-09-07 | Stone; Michael D. | Process for the removal and suppression of dissolved hydrogen sulfide and other malodorous compounds and reduction of acidity in liquid and sludge wastewater systems |
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-
1982
- 1982-01-07 DE DE19823200164 patent/DE3200164A1/de active Granted
Also Published As
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