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Hydraulische Steuereinrichtung für einen Servomotor
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Stand der Technik Die Erfindung geht aus von einer hydraulischen Steuer-einrichtung
für einen Servomotor nach der Gattung des Eauptanspruchs. Es ist schon eine solche
Steuereinrichtung aus der DE-OS 2 200 568 bekannt, bei der zwischen einem Wegeventil
und einem Servomotor ein Sperrventil geschaltet ist, das einen einzigen, in einer
Längsbohrung geführten und von Federn zentrierten Kolbenschieber aufweist. Mit Hilfe
dieses Kolbenschiebers wird bei antreibenden Lasten am Servomotor der jeweilige
Ablaufstrom abhängig vom Druck im zufließenden Druckmittelstrom gesteuert. Obwohl
bei diesem Sperrventil in Mittelstellun des Kolbenschiebers die mit dem Servomotor
verbundenen Steuerkammern jeweils durch Kolbenabschnitte des Kolbenschiebers hydraulisch
blockiert sind, ist deren Überdeckung so gering, daß für erhöhte Anforderungen an
die Dichtheit jeweils ein zusätzliches, lasthaltendes Rückschlagventil erforderlich
ist. Von Nachteil hierbei ist der erhöhte Bauaufwand für die gesonderten Rückschlagventile,
die zudem auch zu einer sechskammerigen Bauweise des Sperrventils führen. Zudem
baut die Steuereinrichtung dadurch auch wenig
kompakt und somit
auch teuer.
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Bei dieser Steuereinrichtung mit einseitig wirkendem Sperrventil (Fig.
4 bis 6) ist das Sperrventil in einen Nebenschluß geschaltet, wodurch dazu parallel
geschaltete zusätzliche Rückschlagventile und zusätzliche Leitungen notwendig werden.
Der einteilige Kolbenschieber des Sperrventils wird von einer einzigen Feder in
Richtung einer Sperrstellung belastet. Diese einseitig wirkende Bauart ist aufwendig.
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Ferner ist aus der DE-OS 2 649 775 eine hydraulische Steuereinrichtung
bekannt, bei der ebenfalls mit Hilfe eines Sperrventils antreibende Lasten am Servomotor
steuerbar sind. Als Sperrventil dienen hier zwei federbelastete Qrosselschieber,
die unmittelbar in einem hohl ausgebildeten Steuerschieber des Wegeventils angeordnet
sind und die zur Lastdruckrückführung auf die Drosselschieber jeweils einen vom
Lastdruck beaufschlagten Druckstift aufnehmen. Obwohl diese Steuereinrichtung besonders
kompakt baut, hat sie doch den Nachteil, daß sie sehr teuer ist und bei äußerer
Last am Servomotor keine ausreichende Dichtheit in Neutralstellung des Steuerschiebers
im Wegeventil erzielt. Die Dichtheit bei dieser Steuereinrichtung reicht in vielen
Anwendungsfällen auch deswegen nicht aus, weil an dem die Größe und die Richtung
des Druckmittelstroms beeinflussenden Steuerschieber keine ausreichend große Überdeckung
der Steuerkanten vorgesehen werden kann.
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Ferner ist aus der DE-OS 2 716 694 eine hydraulische Steuereinrichtung
bekannt, deren Sperrventil aus zwei vorgesteuerten Rückschlagventilen in Sitzventilbauart
und einem zugeordneten Entsperrkolben besteht. Die
Hauptventilkörper
der Rückschlagventile nehmen zudem noch einen Drosselkörper auf. Obwohl diese Steuereinrichtung
hohen Anforderungen bezüglich Dichtheit genügt, hat sie doch den Nachteil, daß ih?
wischen Eigenschaften hohen Anforderungen nicht gerecht wird und somit durch Schwingungen,
insbesondere bei größeren Druckmittelmengen, vorzeitig Störungen auftreten können.
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Zudem baut die Sitzventilausführung auch teurer.
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Vorteile der Erfindung Die erfindungsgemäße Steuereinrichtung mit
den kennzeichnden Merkmalen des Hauptanspruchs hat demgegenüber den Vorteil, daß
sie bei relativ einfacher Bauseise hohen Anforderungen bezüglich Dichtheit und Dynamik
der Steuereinrichtung gerecht wird. Auch bei ungünstigen Lastbedingungen am Servomotor
läßt sich durch die besondere Ausbildung des Sperrventils eine stabile Arbeitsweise
der Steuereinrichtung erreichen. Durch ausreichende Überdeckung an schieberartigen
Bauelementen des Sperrventils wird dabei eine ausreichende Dichtheit der Steuereinrichtung
in Mittelstellung erreicht. Zudem begünstigt das Sperrventil eine kompakte Bauweise
der Steuereinrichtung. Vor allem können gesonderte Rückschlagventile entfallen.
Weiterhin arbeitet das Sperrventil beim Abdichten mit einer Art Selbstverstärkungseffekt,
indem es automatisch auf der unter Lastdruck stehenden Seite die jeweilige Üb-erdeckung
erhöht.
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Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten-Maßnahmen sind vorteilhafte
Weiterbildungen und Verb.esserungen der im Hauptanspruch angegebenen Steuereinrichtung
möglich.
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Besonders vorteilhaft ist eine Ausbildung gemäß Anspruch 2, wodurch
eine ausreichende Dichtheit für die am Servomotor
angreifende
Last erreicht wird, ohne dabei die Dynamik der Steuereinrichtung wesentlich zu beeinträchtigen.
Die Steuerung der Entlastung der Federräume im Sperrventil durch den Entsperrkolben
selbst gemäß Anspruch 4 begünstigt eine besonders einfache und kompakte Bauweise,
die sich gemäß Anspruch 5 besonders vorteilhaft ausführen läßt. Weitere vorteilhafte
Ausgestaltungen ergeben sich aus den übrigen Ansprüchen, der Beschreibung sowie
der Zeichnung.
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Zeichnung Vier Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung
dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen Figur
1, 2 und 3 jeweils einen Längsschnitt durch ein erstes, zweites bzw. drittes Ausführungsbeispiel
der Steuereinrichtung in vereinfachter Darstellung mit beidseitig wirkendem Sperrventil
und Figur 4 ein Ausführungsbeispiel entsprechend Figur 1, jedoch mit einseitig wirkendem
Sperrventil.
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Beschreibung der Ausführungsbeispiele Die Figur 1 zeigt eine Steuereinrichtung
10, die im wesentlichen aus einem Wegeventil 1 1 und einem Sperrventil 12 besteht.
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Das Wegeventil 11 ist im wesentlichen als 6Wege-3Stellungs-Ventil
ausgebildet, das in einen von einer Pumpe 13 zu einem Tank 14 geführten Neutralumlaufkanal
15 geschaltet ist. Ein Zulaufanschluß 16 des Wegeventiles 11 steht mit einem Konstantstrom-Ausgang
17 eines Stromreglers 18 in Verbindung, der einen Reststrom zu einem
hydraulischen
Verbraucher 19 steuert. Ein Rücklaufanschluß 21 ist über eine Rücklaufleitung 22
zum- Tank 14 entlastet. Das Wegeventil 11 hat einen Steuerschieber 23, der in der
gezeichneten Mittelstellung 24 einen ersten (25) und einen zweiten Verbraucheranschluß
26 hydraulisch blockiert, während der Neutralumlaufkanal 15 aufgesteuert ist. Durch
Auslenkung des Steuerschiebers 23 nach links ist er in eine erste Arbeitsstellung
27 bringbar, in welcher der Zulaufanschluß 16 mit dem ersten Verbraucheranschluß
25 verbunden wird, während der zweite Verbraucheranschluß 26 zum Rücklaufanschluß
21 entlastet wird. In einer zweiten Arbeitsstellung 28 stellt der Steuerschieber
23 entsprechend umgekehrte Verbindungen zu den Verbraucheranschlüssen 25, 26 her.
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Selbstverständlich ist das Wegeventil 11 ein stetig arbeitendes Ventil,
dessen Steuerschieber 23 die Größe der Durchflußquerschnitte im Zulaufstrom sowie
im Ablauf strom proportional-zur Auslenkung des Steuerschiebers 23 auf bzw. zusteuert.
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Das Sperrventil 12 ist zwischen das Wegeventil 11 und einen Servomotor
29 geschaltet. Das Sperrventil 12 weist eine Längsbohrung 31 auf, in der durch ringförmige
Erweiterungen vier Steuerkammern 32, 33, 34, 35 ausgebildet sind. Die beiden äußeren
Steuerkammern 32 und 35 sind mit den beiden Anschlüssen 36 und 37 des Servomotors
29 verbunden. Die beiden inneren Steuerkammern 33, 34, die jeweils in beträchtlichem
Abstand von den äußeren Kammern 32, 35 liegen, sind mit dem ersten (25) bzw. zweiten
Verbraucheranschluß 26 am Wegeventil 11 verbunden. In den zuletzt genannten Verbindungen
zwischen den inneren Steuerkammern 33, 34 und den Verbraucheranschlüssen 25, 26
liegt jeweils eine Drossel 38, 39. In der Mitte zwischen beiden
inneren
Steuerkammern 33, 34 liegt eine die Längsbohrung 31 schneidende Rücklaufbohrung
41, die mit der Rücklaufleitung 22 in Verbindung steht. Die Längsbohrung 31 nimmt
ein dreiteiliges Steuerglied 42 auf, das aus einem mittig liegenden Entsperrkolben
43 sowie zwei außenliegenden Drosselkolben 44, 45 besteht. Die Drosselkolben 44,
45 und deren Sperrkolben 43 sind relativ zueinander beweglich und haben entsprechend
der gemeinsamen Längsbohrung 31 gleiche Außendurchmesser. Der Entsperrkolben 43
ist in dem Bereich der Längsbohrung 31 zwischen den inneren Steuerkammern 33, 34
dicht und gleitend geführt, wobei er in der gezeichneten Mittelstellung die Rücklaufbohrung
41 hydraulisch blockiert. An seinen Stirnseiten weist der Sperrkolben 43 Stößel
46, 47 auf, die den Drosselkolben 44 bzw. 45 als Anschlag dienen. Jeder Stößel 46,
47 geht in eine rohrförmige Verlängerung 48, 49 über, die jeweils den zugeordneten
Drosselkolben 44, 45 koaxial durchdringt und jeweils in einen Federraum 51 bzw.
52 ragt. Die Federräume 51, 52 sind von den stirnseitigen Enden der Drosselkolben
44, 45 in der Längsbohrung 31 begrenzt und nehmen jeweils eine Feder 53 bzw. 54
auf. Die Drosselkolben 44, 45 stützen sich unter der Kraft der Federn 53,54 an den
Stößeln 47 des Entsperrkolbens 43 ab, wodurch das Steuerglied 42 in der gezeichneten
Mittelstellung zentriert ist.
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Die Verlängerungen 48, 49 sind in den jeweiligen Drosselkolben 44
bzw. 45 dicht und gleitend geführt. Im Entsperrkolben 43 sind erste Steuerbohrungen
55 ausgebildet, die einerseits den Stößel 46 und die Verlängerung 48 durchdringen
und in den Federraum 51 münden, andererseits aber im Entsperrkolben 43 im Bereich
zwischen Rücklaufbohrung 41 und innenliegender Steuerkammer 33 radial nach außen
verlaufen. Symmetrisch zu
den ersten (55) sind im Entsperrkolben
43 zweite Steuerbohrungen 56 ausgebildet, die den zweiten Federraum 52 steuern.
Die Öffnungen der radial verlaufenden Steuerbo-hrungen 55, 56 sind in der gezeichneten
Mittelstellung des Steuerglieds 42 zugesteuert und können bei Auslenkung des Entsperrkolbens
43 abwechselnd mit der Rücklaufbohrung 41 Verbindung bekommen. In den Stößeln 46,
47 ist jeweils eine Drosselstelle 57, 58 ausgebildet, welche die erste (55) bzw.
die zweiten Steuerbohrungen 56 mit den inneren Steuerkammern 33 bzw. 34 verbinden.
An jedem Drosselkolben 44, 45 sind auf der dem Entsperrkolben 43 zugewandten Stirnseite
entsprechende Drosselkanten 59 ausgebildet. Ferner sind die Drosselkolben 44, 45
so ausgebildet und angeordnet, daß sie in der gezeichneten Mittelstellung des Steuerglieds
42 die äußeren Steuerkammern 33 bzw.
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35 hydraulisch absperren. Dabei ist die-positive Überdeckung 61 jeweils
zwischen der äußeren und der inneren Steuerkammer so groß gewählt, daß eine ausreichende
Dichtheit für den angeschlossenen Servomotor 29 erreicht wird. Dabei kann die Überdeckung
61 ein Vielfaches der jenigen Überdeckung betragen, wie sie an den Steuerkanten
des Steuerschiebers 23 möglich ist. Insbesondere wird die Überdeckung 61 dreimal
so.
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groß gewählt wie am Steuerschieber 23.
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Die Wirkungsweise der Steuereinrichtung 10 wird wie folgt erläutert:
In der gezeichneten Mittelstellung 24 nimmt das Wegeventil 11 keinen Konstantstrom
von Stromregler 18 ab, so daß das von der Pumpe 13 geförderte Druckmittel über den
Neutralumlaufkanal 15 zurück zum Tank 14 fließt.
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In Mittelstellung 24 sind die Verbraucheranschlüsse 25, 26 vom Steuerschieber
23 blockiert. Zugleich werden
auch das Steuerglied 42 im Sperrventil
12 von den Federn 53, 54 in der gezeichneten Mittelstellung gehalten, wobei die
Drosselkolben 44, 45 die Anschlüsse 36, 37 am Servomotor 29 hydraulisch blockieren.
Die Federräume 51, 52 sind über ihre jeweiligen Steuerbohrungen 55, 56 sowie den
Drosselstellen 57, 58 mit den inneren Steuerkammern 33, 34 verbunden, sodaß die
Drosselkolben 44, 45 druckausgeglichen sind. Die Federn 53, 54 können daher das
Steuerglied 42 in seiner Mittellage zentrieren. In der Mittelstellung 24 des Wegeventils
11 und damit auch in der Mittelstellung des Steuerglieds 42 ist der Servomotor 29
mit ausreichender Dichtheit abgesperrt, was durch eine zweistufige Spaltdichtung
erreicht wird. Neben der engen Spielpaarung von Steuerschieber 23 im Wegeventil
11 wird die Abdichtung vor allem durch eine große Überdeckung bei den Drosselkanten
59 an den Drosselkolben 44, 45 bewirkt. Da die Drosselkolben 44, 45 keine Funktion
einer Richtungssteuerung übernehmen müssen, kann bei ihnen die positive Überdeckung
61 sehr groß gewählt werden und ein Vielfaches der Überdeckung am Steuerschieber
23 betragen. Wirkt bei den in Mittelstellung befindlichen Steuerschieber 23 und
Steuerglied 42 eine äußere Last auf den Servomotor 29, so tritt an dem Sperrventil
12 der Effekt auf, daß sich das Steuerglied 42 aus seiner Mittelstellung heraus
leicht verschiebt, wobei sich die positive Überdeckung 61 bei der unter Lastdruck
stehenden äußeren Steuerkammer 32 bzw. 35 vergrößert und damit die Dichtheit erhöht
wird. Dieser Effekt tritt dann ein, wenn z.B. infolge äußerer Lasteinwirkung in
der rechten, äußeren Steuerkammer 35 ein höherer Lastdruck wirkt, der über die positive
Überdeckung und die Drosselkante
59 am zweiten Drosselkolben 45
in die rechte, innere Steuerkammer 34 leckt. Der durch Lecköl in der inneren Steuerkammer
34 aufgebaute Druck kann sich über den Verbraucheranschluß 26 am Wegeventil 11 nicht
abbauen und wirkt über die Drosselstelle 58 und die zweiten Steuerbohrungen 56 auch
in der rechten Federkammer 52.
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Dieser durch Lecköl verursachte, erhöhte Druck in der rechten Federkammer
52 verschiebt das Steuerglied 42 aus seiner gezeichneten Mittelstellung gegen die
Kraft der Feder 53 nach links, bis die zweiten Steuerbohrungen 56 eine gedrosselte
Verbindung zur Rücklaufbohrung 41 aufsteuert. Bei dieser Linksbewegung des Steuerglieds
42 wird die Überdeckung 61 vergrößert und dabei der Leckölstrom verringert. Das
Steuerglied 42 wird somit zur Erhöhung der Dichtheit in einer Zwischenstellung stehen
bleiben, in der sich ein Gleichgewicht ausbildet zwischen dem durch Lecköl verursachten
Zwischendruck in der rechten Federkammer 52 und der Kraft der Feder 53. Derselbe
Effekt mit vergrößerter Überdeckung kann auch am Drosselkolben 44 auftreten, wenn
die äußere Last auf den Servomotor 29 im Anschluß 36 einen erhöhten Druck bewirkt.
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Wird zum Ausfahren der Kolbenstange am Servomotor 29 der Steuerschieber
23 in seine erste Arbeitsstellung 27 gebracht, so wird der Neutralumlaufkanal 15
geschlossen und das Wegeventil 11 mit einem Konstantstrom vom Stromregler 18 versorgt.
Der zufließende Druckmittelstrom gelangt über den ersten Verbraucheranschluß 25
in die linke, innere Steuerkammer 33 und baut dort Druck auf. Es sei nun davon ausgegangen,
daß auf den Servomotor 29 eine bremsende Last wirke, d.h., die Lastrichtung der
Bewegungsrichtung entgegenwirkt. Der Druck in der Steuerkammer 33 schiebt nun den
Entsperrkolben
43 zusammen mit dem rechten Drosselkolben 45 gegen
die Kraft der Feder 54 nach rechts, wobei die ersten Steuerbohrungen 55 vom Entsperrkolben
43 aufgesteuert werden und dabei den Federraum 51 zur Rücklaufbohrung 41 entlasten.
Über die Drosselstelle 57 kann dabei sehr viel weniger Druckmittel in den Federraum
51 nachfließen, als über die Steuerbohrungen 55 zum Tank 14 abströmt. Der Druck
in der linken, inneren Steuerkammer 33 schiebt daher den Drosselkolben 44 gegen
die Kraft der Feder 53 ganz nach links, wobei der Drosselkolben 44 die Verbindung
zur linken, äußeren Steuerkammer 32 voll aufsteuert. Der Drosselkolben 44 übernimmt
somit hierbei die Funktion eines Rückschlagventils. Zugleich hat der Entsperrkolben
43 den rechten Drosselkolben 45 gegen die Kraft der Feder 54 voll ausgelenkt, sodaß
die rechte äußere Steuerkammer 35 mit der rechten, inneren Steuerkammer 34 verbunden
ist.
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Damit kann vom Wegeventil 11 über die linken Steuerkammern 33, 32
ein Druckmittelstrom zum ersten Anschluß 36 am Servomotor 29 fließen, während der
aus dem zweiten Anschluß 37 abfließende Druckmittelstrom über die rechten Steuerkammern
35, 34, und das Wegeventil 11 zum Tank 14 abströmt. Die Pumpe 13 wird hierbei einen
solchen Druck aufbauen, daß der Lastdruck überwunden wird.
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Die Größe des zum Servomotor 29 fließenden Druckmittelstroms läßt
sich durch entsprechende Aus lenkung des Steuerschiebers 23 regeln. Die Bewegung
des Entsperrkolbens 43 zusammen mit dem rechten Drosselkolben 45 nach rechts wird
durch die Drosselstelle 58 gedämpft, über welche das in dem Federraum 52 eingeschlossene
Druckmittel in die Steuerkammer 34 entweichen muß.
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Befindet sich der Steuerschieber 23 im Wegeventil 11 weiterhin in
seiner ersten Arbeitsstellung 27 und wirkt nun auf die ausfahrende Kolbenstange
des Servomotors 29 eine antreibende Last, so fließt in die
linke,
innere Steuerkammer 33 ein durch die Steuerkante 62 im Steuerschieber 23 bestimmter
Strom. Dabei stellt sich in dieser Steuerkammer 33 ein niederer Steuerdruck ein,
der gerade ausreicht, um den Entsperrkolben 43 zusammen mit dem rechten Drosselkolben
45 gegen die Kraft der Feder 54 soweit nach rechts zu drücken, daß dessen Drosselkante
59 den nötigen Abflußquerschnitt freigibt. Der in der rechten, äußeren Steuerkammer
35 herrschende Lastdruck wird über diesen aufgesteuerten Drosselquerschnitt der
Drosselkante 59 abgebaut. Wird hierbei durch die Drosselkante 59 vorübergehend ein
zu großer Abflußquerschnitt aufgesteuert, so eilt die Last am Servomotor 29 dem
zufließenden Druckmittelstrom in die linke, ventilseitige Steuerkammer 33 voraus.
Dabei sinkt der Druck in der linken, ventilseitigen Steuerkammer 33, während er
in der rechten, ventilseitigen Steuerkammer 34 leicht ansteigt. Dadurch verringert
sich die auf den Entsperrkolben 43 wirkende Druckdifferenz, wodurch die Feder 54
den rechten Drosselkolben 45 geringfügig nach links schiebt und die Drosselkante
59 den Abflußstrom verstärkt androsselt. Dies geschieht solange, bis der ausgeglichene
Zustand wieder erreicht ist. Der vom Servomotor 29 abfließende Druckmittelstrom
wird somit in Abhängigkeit vom Zulaufdruck gesteuert, sodaß auch antreibende Lasten
am Servomotor 29 bei kleinen Steuerdrücken sicher beherrschbar sind. Durch die Ausbildung
des Sperrventils 12 lassen sich dabei gute dynamische Eigenschaften erreichen, wobei
durch ausreichende Dämpfung des dreiteilig gebauten Steuerglieds 42 eine stabile
Arbeitsweise erreicht wird.
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Durch Auslenkung des Steuerschiebers 23 in seine zweite Arbeitsstellung
28 wird die Kolbenstange am Servomotor 29 in entsprechend umgekehrter Weise
eingefahren,
wobei ebenfalls bremsende oder antreibende Lasten am Servomotor 29 steuerbar sind.
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In beiden Arbeitsstellungen 27, 28 des Steuerschiebers 23 wird das
Wegeventil 11 stets mit einem konstanten Druckmittelstrom vom Stromregler 18 versorgt.
Die zwischen Sperrventil 12 und Wegeventil 11 geschalteten Blenden 38, 39 bewirken
eine schnellere Rückkoppelung auf der jeweiligen Abflußseite und begünstigen dadurch
die Rückschlagventilfunktion der Drosselkolben 44,. 45.
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Die Figur 2 zeigt eine zweite Steuereinrichtung 70, die sich von derjenigen
nach Figur 1 wie folgt unterscheidet, wobei für gleiche Teile gleiche Bezugszeichen
verwendet werden. Die zweite Steuereinrichtung 70 unterscheidet sich von der ersten
Steuereinrichtung 10 vor allem dadurch, daß die gesteuerte Entlastung der Federräume
im Sperrventil 12 nicht mehr vom Sperrventil selbst vorgenommen wird, sondern vom
Wegeventil. Zu diesem Zweck weist die zweite Steuereinrichtung ein anderes Wegeventil
71 auf, das sich vom Wegeventil 11 vor allem durch zwei zusätzliche Steueranschlüsse
72 und 73 unterscheidet. Der erste Steueranschluß 72 steht über einen ersten Steuerkanal
74 mit dem linken Federraum 51 in Verbindung und wird in der ersten Arbeitsstellung
27 zum Rücklaufanschluß 21 entlastet, während er in der Mittelstellung 24 und in
der zweiten Arbeitsstellung 28 blockiert ist. In entsprechender Weise steht der
zweite Steueranschluß 73 über einen Steuerkanal 75 mit dem rechten Federraum 52
in Verbindung und ist in der zweiten Arbeitsstellung 28 zum Rücklaufanschluß 21
entlastet, während er in den übrigen Stellungen 24, 27 blockiert ist. Im übrigen
entspricht das Wegeventil 71 dem Wegeventil 11.
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Das Sperrventil 12 der Steuereinrichtung 70 unterscheidet sich vom
Sperrventil nach Figur 1 im wesentlichen nur durch einen anderen Entsperrkolben
76. Da der Entsperrkolben 76 keine Entlastung der Federräume 51, 52 zum Rücklauf
steuern muß, entfallen an ihm die Verlängerungen 48, 49, die Steuerbohrungen 55,
56 sowie die zugeordnete Rücklaufbohrung 41. Die Funktion der Drosselstellen 58
beim Sperrventil 12 nach Figur 1 wird beim Sperrventil nach Figur 2 durch Drosselstellen
77 wahrgenommen, die nun unmittelbar in den Drosselkolben 44 bzw. 45 angeordnet
sind. Durch zusätzliche, zweite Drosselstellen 78 in den Kanälen 74 und 75 kann
die Dämpfung des Steuerglieds 42 noch vorteilhafter abgestimmt werden.
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Die Wirkungsweise der Steuereinrichtung 70 nach Figur 2 entspricht
grundsätzlich derjenigen der Steuereinrichtung 10 nach Figur 1, wobei lediglich
anstelle der Entlastung der Federräume 51, 52 über den Entsperrkolben nunmehr das
Wegeventil 71 selbst diese Steuerfunktion übernimmt.
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Diese Verlegung der Entlastungsfunktion in das Wegeventil 71 führt
zu einer einfacheren Bauweise des Sperrventils 12.
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Die Figur 3 zeigt eine dritte Steuereinrichtung 80, die sich von der
zweiten Steuereinrichtung 70 nach Figur 2 wie folgt unterscheidet, wobei wiederum
für gleiche Teile gleiche Bezugs zeichen verwendet werden.
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Im Sperrventil 12 sind zur zusätzlichen Lastdruckrückführung jedem
Drosselkolben 44, 45 ein Druckstift 81 bzw. 82 zugeordnet, die über Lastdruckkanäle
83, 84 jeweils von den Drücken in den äußeren Steuerkammern 32 bzw. 35 beaufschlagbar
sind. Die druckbeaufschlagten Druckstifte 81, 82 durchdringen die Federkammern 51
bzw. 52 und liegen mit ihren Enden an den Drosselkolben
44, 45
an. Die Entlastung der Federräume 51, 52 erfolgt nicht mehr in gesteuerter Weise,
sondern sie sind unmittelbar über die Steuerkanäle 74 bzw. 75 zum Tank 14 entlastet.
Anstelle des 8/3-Wegeventils 71 in Figur 2 kann somit das einfachere 6/3-Wegeventil
11 nach Figur 1 verwendet werden. Die in Figur 2 von den Drosselstellen 77 ausgeübte
Dämpfungsfunktion für die Bewegungen der Drosselkolben 44, 45 wird nun von Drosselstellen
85 wahrgenommen, die in den Steuerkanälen 74, 75 liegen.
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Die Wirkungsweise der Steuereinrichtung 80 entspricht derjenigen nach
Figur 2, wobei lediglich die gesteuerte Entlastung der Federräume 51, 52 nun durch
eine ständige Entlastung zum Tank 14 ersetzt ist und durch eine zusätzliche Rückkoppelung
des Lastdruckes über die Druckstifte 81 bzw. 82 eine lastdruckunabhängigere Steuerung
des Servomotors 29 möglich ist.
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Die Figur 4 zeigt einen Teil einer vierten Steuereinrichtung 90, die
sich von der Steuereinrichtung 10 nach Figur 1 vor allem durch ein einseitig wirkendes
Sperrventil 91 unterscheidet, das einen einzigen Drosselkolben 92 und einen anderen
Entsperrkolben 93 aufweist, bei dem im übrigen aber gleiche Teile wie in Figur 1
mit gleichen Bezugszeichen versehen sind. Da ein zweiter Drosselkolben hier entfällt,
begrenzt der Entsperrkolben 93 selbst den zweiten Federraum 52 und ist von der zweiten
Feder 54 belastet, so daß das zweiteilige Steuerglied 94 in seiner Mittelstellung
feder zentriert ist. Die Funktion der Drosselstelle 58 in Figur 1 übernimmt die
Öffnung 95 im Entsperrkolben 93. Die rechte ventilseitige Steuerkammer 34 ist durch
eine Ringnut 96 am Entsperrkolben 93 stets mit der rechten motorseitigen Steuerkammer
35 verbunden. In der Verlängerung 48
ist die koaxiale Steuerbohrung
55 an ihrem axialen Ende durch eine Kugel 97 verschlossen und durch eine daneben
liegende, radiale Bohrung 98 mit dem Federraum 51 verbunden. Dieser Bohrung 98 ist
innen am Drosselkolben 92 eine Steuerkante 99 zugeordnet. Die Anschlagfläche des
Drosselkolbens 92 am Entsperrkolben 93 ist nun gegenüber Figur 1 näher zur Rücklaufbohrung
41 hin verlegt, was eine einfachere Herstellung und bessere Funktion des Sperrventils
91 begünstigt.
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Die Wirkungsweise der Steuereinrichtung 90 wird wie folgt erläutert,
wobei die Funktion des beidseitig wirkenden Sperrventils 12 nach Figur 1 als bekannt
vorausgesetzt wird: Beim Heben der Last am Servomotor 29 wirkt diese bremsend, also
der Bewegungsrichtung entgegen, so daß bei Betätigung des Steuerschiebers 23 im
Wegeventil 11 der Entsperrkolben 93 sich nach rechts bewegt und den Federraum 51
entlastet.
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Der Drosselkolben 92 bewegt sich soweit nach links, bis die radiale
Bohrnung 98 in der Verlängerung 48 von der Steuerkante 99 am Drosselkolben 92 soweit
gesperrt wird, daß das Druckgefälle zwischen Zulaufdruck in der ventilseitigen Steuerkammer
33 und Druck im Federraum 51 der Kraft der Feder 53 angepaßt ist. Hierbei hat der
Drosselkolben 92 einen genügend großen Querschnitt zur motorseitigen, linken Steuerkammer
32 freigegeben, so daß die Rückschlagventilfunktion garantiert ist. Der sich hierbei
entstellende Steuerölstrom zur Entlastung des Federraums 51 ist sehr klein und zudem
unabhängig vom Lastdruck. Darüber hinaus wirkt die Radialbohrung 98 in Verbindung
mit der Steuerkante 99 als hydraulischer Anschlag für den Drosselkolben 92, was
den Verschleiß verringert und zudem zu einer leisen Arbeitsweise des Sperrventils
91 führt. Diese Kombination von Steuerölstrombegrenzung und Hubbegrenzung durch
bzw. für den Drosselkolben 92 stellt eine besonders einfache und vorteilhafte
Lösung
dar, die selbstverständlich auch bei beidseitig wirkenden Sperrventilen anwendbar
ist.
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Selbstverständlich sind Änderungen an den gezeigten Ausführungsformen
der Steuereinrichtung möglich, ohne vom Gedanken der Erfindung abzuweichen. So können
in Figur 1 die Drosselstellen 57, 58 entfallen und deren Funktion von Drosselstellen
wahrgenommen werden, die durch ein geeignet ausgebildetes Spiel zwischen den Verlängerungen
48, 49 in den jeweiligen Drosselkolben 44, 45 gebildet wird. Auch die Drosseln 38,
39 in Figur 1 können bei Bedarf entfallen. Selbstverständlich kann die Entlastung
der Federräume 51, 52 auch in anderer, geeigneter Weise gesteuert werden. Auch ist
es ohne weiteres möglich, anstelle des Steuerschiebers 23 in Figur 1 einen Steuerschieber
zu verwenden, der in Mittelstellung 24 eine Freigangsstellung aufweist, bei der
die beiden Verbraucheranschlüsse 25, 26 miteinander und mit dem Rücklaufanschluß
21 verbunden sind.
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Auch können in vorteilhafter Weise für die Drosselkolben 44, 5 Hubbegrenzungen
vorgesehen werden, um auf diese Weise den Durchgangsstrom zu begrenzen. Obwohl in
Figur 3 die Druckstifte 81, 82 besonders einfach bauen, kann die Rückkoppelung des
Lastdruckes auf die Drosselkolben auch in anderer Weise vorgenommen werden. Bei
den gezeigten Bauarten mit beidseitig wirkenden Sperrventilen können auch einseitig
wirkende Sperrventile verwendet werden.