DE3150684C2 - - Google Patents
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- DE3150684C2 DE3150684C2 DE19813150684 DE3150684A DE3150684C2 DE 3150684 C2 DE3150684 C2 DE 3150684C2 DE 19813150684 DE19813150684 DE 19813150684 DE 3150684 A DE3150684 A DE 3150684A DE 3150684 C2 DE3150684 C2 DE 3150684C2
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- B22—CASTING; POWDER METALLURGY
- B22D—CASTING OF METALS; CASTING OF OTHER SUBSTANCES BY THE SAME PROCESSES OR DEVICES
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- B22D11/00—Continuous casting of metals, i.e. casting in indefinite lengths
- B22D11/04—Continuous casting of metals, i.e. casting in indefinite lengths into open-ended moulds
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- Continuous Casting (AREA)
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Description
Die Erfindung betrifft ein halbkontinuierliches Strang
gießverfahren für Metalle mit nach oben abzuziehendem
Strang nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Aus dem Buch von W. F. Bewza, Verlag Nauka i technika,
Moskau, 1979, Seite 5-22 und Seite 177 bis 191 ist es
bereits bekannt, beim halbkontinuierlichen Stranggießen
das flüssige Metall in die Stranggießkokille solange zu
zuführen, bis es zum Anfahrkopf hochgestiegen ist. Wenn
sich eine erstarrte Wand vogegebener Dicke gebildet hat,
wird der Strang aus der Stranggießkokille intermittierend
abgezogen. Dabei wird der Meniskus des flüssigen Metalls
im Oberteil der Stranggießkokille oder etwas höher auf
einem konstanten Niveau gehalten, während der Stranggieß
kokille flüssiges Metall in einer Menge zugeführt wird,
die der des aus der Stranggießkokille abgezogenen erstarr
ten Stranges gleich ist. Dieses bekannte halbkontinuier
liche Stranggießverfahren eignet sich für Legierungen
aus Nichteisenmetallen mit einem weiten Erstarrungsbe
reich nicht, weil die bei solchen Legierungen im Quer
schnitt weit ausgedehnte Fest-Flüssig-Zone es nicht er
möglicht, einen Strang mit einem dichten homogenen Gefü
ge zu erhalten.
Bei dem aus der SU-PS 2 65 385 bekannten Stranggießver
fahren wird flüssiges Metall von unten intermittierend
in eine Stranggießkokille eingeführt, bis die Strang
gießkokille bis zum Anfahrkopf gefüllt ist. Nach dem Aus
bilden einer erstarrten Wand mit vogegebener Dicke wird
der Strang aus der Stranggießkokille schrittweise abgezo
gen, wobei gleichzeitig flüssiges Metall in die Strang
gießkokille in einer Menge zugeführt wird, die der mit
jedem Schritt abgezogenen Menge entspricht. In den Zeit
intervallen zwischen dem jeweiligen Abziehen des Strangs
aus der Stranggießkokille übt das flüssige Metall auf
die erstarrte Wand einen erhöhten Druck aus. Während dieser
Zeitintervalle erfolgt jedoch keine Bewegung des flüssigen Metalls
relativ zu der Erstarrungsfront. Das bekannte Verfahren
ist für das Stranggießen einer Anzahl von Legierungen,
insbesondere auf der Grundlage von Aluminium und Magne
sium, nicht geeignet, da wegen des intermittierenden Strang
abzugs und bei Vorhandensein einer flüssigen
Metallsäule von einigen Metern und aufgrund des Fehlens
einer ständigen Bewegung des flüssigen Metalls relativ
zur Erstarrungsfront Seigerungserscheinungen über dem
Strangquerschnitt auftreten, die die Qualität der gebil
deten Stränge vermindern.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht deshalb
darin, das halbkontinuierliche Stranggießverfahren für
Metalle mit nach oben abzuziehendem Strang der eingangs
genannten Art so auszubilden, daß sich seigerungsfreie
Stränge ausgezeichneter Qualität auch aus komplexen Le
gierungen, wie Al- oder Mg-Legierungen bei hoher Produk
tionsleistung herstellen lassen.
Diese Aufgabe wird den im kennzeichnenden Teil des Patent
anspruchs 1 angegebenen Maßnahmen gelöst.
Mit dem erfindungsgemäßen halbkontinuierlichen Stranggieß
verfahren ist es möglich, einen Strang mit ausgezeichneter
Qualität sowohl in der Oberflächenschicht als auch über
dem gesamten Querschnitt zu erhalten. Dabei können auch
komplexe Legierungen, wie Al- oder Mg-Legierungen strang
gegossen werden, wobei im Bezug auf Querschnittsgröße
und Länge der Stränge die Fläche der Erstarrungsfront
relativ groß sein kann. Dadurch wird die Erstarrungszeit
der Stränge verkürzt, was die Produktionsleistung steigert.
Die Stränge weisen keine Seigerungsrate auf, so daß eine
nachträgliche mechanische Bearbeitung entfallen kann.
Wenn mit den Verfahrensschritten nach Anspruch 2 gearbei
tet wird, kann die Leistung der für die Zuführung des
flüssigen Metalls in die Stranggießkokille vorhandenen
Einrichtungen, beispielsweise Induktionspumpen, vermin
dert werden.
Einen erhöhten, während der Zwischenintervalle auf die
erstarrte Wand wirkenden Druck von 2 bis 3 bar über
Atmosphärendruck und somit eine sehr hohe Stranggüte er
hält man mit der Maßnahme nach Anspruch 3.
Mit dem Merkmal nach Anspruch 4 ist die Rückführung einer
vorbestimmten Menge an flüssigem Metall in dem zu bilden
den Strang gewährleistet, ohne daß der Förderdruck abnimmt.
Mit der Maßnahme nach Anspruch 5 wird eine anfängliche
Eruption des flüssigen Metalls bei dessen Zuführung in
die Stranggießkokille von unten vermieden.
Mit der Maßnahme nach Anspruch 6 ist eine Öffnung der
Innenfläche der erstarrten Wand des zu bildenden Stranges
durch den Kontakt mit dem flüssigen Metall nicht möglich.
Die Maßnahme nach Anspruch 7 bietet schließlich die Mög
lichkeit, die Güte des Kerns des massiven Stranges bei
dessen abschließender Ausbildung zu verbessern.
Anhand von Zeichnungen werden Ausführungsbeispiele der
Erfindung näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 das anfängliche Füllen der Stranggießkokille mit
flüssigem Metall von unten,
Fig. 2 den höhenabhängigen Druck, der von dem flüssigen
Metall bei dessen Zuführung in die Stranggieß
kokille auf die erstarrte Wand ausgeübt wird,
Fig. 3 den höhenabhängigen Druck von Fig. 2 nach voll
ständigem Füllen der Stranggießkokille,
Fig. 4 die Ausbildung der erstarrten Wand des Stranges
während der Haltezeit,
Fig. 5 den Druck abhängig von der Höhe beim Herausfüh
ren eines Teils des flüssigen Metalls aus dem
Anfahrkopf,
Fig. 6 den Druck abhängig von der Höhe bei der Rückfüh
rung des flüssigen Metalls in den zu gießenden
Strang,
Fig. 7 das Abziehen des Strangs aus der Stranggießkokille,
Fig. 8 den Druck abhängig von der Höhe während des Ab
ziehens des Strangs aus der Stranggießkokille,
Fig. 9 die Formgebung des Strangs nach dem ersten Ab
ziehschritt während der Haltezeit,
Fig. 10 den Druck über der Höhe beim Herausführen eines
Teils des flüssigen Metalls aus dem Anfahrkopf
bei der Formgebung des Stranges,
Fig. 11 den Druck über der Höhe bei der Rückführung des
flüssigen Metalls in den zu gießenden Strang bei
dessen Formgebung,
Fig. 12 das anfängliche Auffüllen der Stranggießkokille
durch die Zuführung von flüssigem Metall von unten
und von oben,
Fig. 13 den Druck über der Höhe während des Auffüllens
der Stranggießkokille im Zustand von Fig. 12,
Fig. 14 die mit flüssigem Metall aufgefüllte Stranggieß
kokille,
Fig. 15 den Druck über der Höhe nach dem Füllen der Strang
gießkokille,
Fig. 16 die Ausbildung der erstarrten Wand zu Beginn der
Haltezeit,
Fig. 17 den Druck über der Höhe zu Beginn der Haltezeit,
Fig. 18 die Ausbildung der erstarrten Wand am Ende der
Haltezeit,
Fig. 19 den Druck über der Höhe am Ende der Haltezeit,
Fig. 20 das Abziehen des erstarrten Materials aus der
Stranggießkokille und
Fig. 21 den Druck über der Höhe beim Abziehen des Strangs
aus der Stranggießkokille.
Die Stranggießkokille 1, wie sie beispielsweise in Fig. 1
gezeigt ist, hat auf ihrer Oberseite einen Anfahrkopf 2
mit einer Dichtung und eine Einrichtung 3 für das Abführen
und Zuführen von flüssigem Metall 4, beispielsweise eine
Aluminiumlegierung, die sich in einem nicht gezeigten
Behälter befindet, der mit flüssigem Metall 4 aus einem
Mischer gefüllt wird. Das flüssige Metall 4 wird aus dem
Behälter mit Hilfe eines inerten Druckgases über eine
Zuführleitung 5 in die wassergekühlte Stranggießkokille 1
transportiert. Abhängig vom Füllungsgrad der Stranggieß
kokille 1 mit flüssigem Metall 4 beginnt sich an ihren
gekühlten Flächen eine Wand 6 des erstarrten Metalls zu
bilden. Die Stranggießkokille 1 wird über die Zu
führleitung 5 in einer Zeit von 3 bis 8 Sekunden vollstän
dig gefüllt. Bei langsameren Füllzeiten bildet sich die
Wand 6 aus erstarrtem Metall im Unterteil und Oberteil
der Stranggießkokille unterschiedlich aus.
Der in Fig. 2 gezeigte Verlauf des metallostatischen Drucks
des flüssigen Metalls 4 über der Höhe der Stranggießkokil
le 1 entspricht dem jeweiligen Füllungsgrad der Strang
gießkokille 1, der an dem Oberflächenspiegel von Fig. 1
erkennbar ist. Dabei ist der Druck P 1′ der Förderdruck,
der mit dem Druck des flüssigen Metalls 4 am Eingang in
die Stranggießkokille 1 übereinstimmt. Während des Auf
füllens der Stranggießkokille 1 mit flüssigem Metall 4 ändert sich
der Förderdruck von 0 bis P 1′′, was in Fig. 3 gezeigt
ist. Wenn die Stranggießkokille 1 vollständig mit flüs
sigem Metall 4 gefüllt ist, was in Fig. 4 gezeigt ist,
wird über die Zuführleitung 5 weiterhin flüssiges Metall 4
zugeführt, während die erforderliche Menge an flüssigem
Metall 4 über die Einrichtung 3 aus dem Bereich des Anfahr
kopfes 2 herausgeführt wird. Dieses abgeführte flüssige
Metall 4 wird wieder in die Stranggießkokille 1 zurückge
führt und anschließend wieder aus dem Bereich des Anfahr
kopfes 2 herausgeführt. Die Menge des aus dem Bereich des
Anfahrkopfes 2 herausgeführten flüssigen Metalls 4 ent
spricht dem 0,1- bis 0,9fachen des Gesamtinhalts der
Stranggießkokille 1. Die Menge des aus dem Bereich des
Anfahrkopfes 2 herausgeführten flüssigen Metalls 4 wird
so eingestellt, daß die erforderlichen Bedingungen für
eine dynamische Einwirkung auf die Wand 6 aus erstarrtem
Material erreicht werden. Bei geringen Strangquerschnit
ten mit einem Durchmesser von 100 bis 200 mm beträgt die
Menge das 0,9fache des Inhalts der Stranggießkokille 1,
bei Strangquerschnitten mit einem Durchmesser von mehr
als 500 mm beträgt diese Menge das 0,1- bis 0,2fache.
Gegen Ende der Auffüllung der Stranggießkokille 1 mit
flüssigem Metall 4 wird am Eingang der Stranggießkokille
1 ein Druck P 2 1,1 P 1′′ eingestellt, was in Fig. 5
gezeigt ist. Eine solche Steigerung des Förderdrucks des
flüssigen Metalls 4 sorgt dafür, daß es aus dem Bereich
des Anfahrkopfs 2 schon aufgrund des metallostatischen
Drucks in dem flüssigen Teil des Stranges herausgeführt
wird. Bei der Ableitung des flüssigen Metalls 4 aus dem
Bereich des Anfahrkopfes 2 wird der Widerstand gegen die
Bewegung des abzuleitenden flüssigen Metalls 4 erhöht,
wodurch der Förderdruck um ein Vielfaches, beispielsweise
um das 10- bis 15fache ansteigt. Dieser Anstieg kann durch
einen zusätzlichen Druck von außen her, beispielsweise
durch ein komprimiertes Gas, durch elektromagnetische
Kräfte und dgl. erreicht werden. Die Drucksteigerung zwi
schen den Haltezeiten zwischen den Abziehschritten ergibt
einen Druck auf die erstarrte Wand 6 aus Metall in der
Stranggießkokille 1 von 2 bis 3 bar und mehr über Atmosphärendruck,
was die Güte des gebildeten Strangs verbessert.
Wenn beispielsweise Stränge aus einer Aluminiumlegierung
mit einer Dichte von 2,5 g/cm3 mit Hilfe der Stranggieß
kokille 1 mit einer Länge von 1 m gegossen werden, beträgt
der Förderdruck P 1′′ 0,25 bar über Atmosphärendruck, da
mit das flüssige Metall 4 bis zu dem im Oberteil der
Stranggießkokille 1 befindlichen Anfahrkopf 2 steigt.
Wenn das flüssige Metall 4 aus dem Anfahrkopf 2 weiter
herausgeleitet wird und in der gleichen Zeit innerhalb
der Stranggießkokille 1 in deren Unterteil ein Druck von
beispielsweise 2,5 bar über Atmosphärendruck erzeugt wird,
muß der Förderdruck um das 10fache erhöht werden.
Wenn dagegen eine Magnesium-Lithium-Legierung mit einer
Dichte des flüssigen Metalls von 1,6 g/cm3 stranggegossen
wird, ist für eine Förderhöhe von 1 m ein Förderdruck
von 0,16 bar über Atmosphärendruck erforderlich. Bei wei
terer Zuführung von flüssigem Metall 4 über den Anfahr
kopf 2 hinaus und zur Erzeugung eines erhöhten Drucks
von 2,5 bar über Atmosphärendruck im unteren Teil der
Stranggießkokille 1 muß der Förderdruck um das 15fache
erhöht werden.
Beim Vergießen von Leichtmetall mit einer Länge der Strang
gießkokille von weniger als 1 m, muß, wenn der vorgegebene
erhöhte Druck innerhalb der Stranggießkokille 1 mehr als
2 bis 3 bar über Atmosphärendruck ausmacht, der Förder
druck um mehr als das 15fache erhöht werden.
Die Ausbildung der erstarrten Wand 6 in der Stranggießko
kille 1 erfolgt also unter einem erhöhten Druck von etwa
3 bar über Atmosphärendruck seitens des flüssigen Metalls
sowie bei einer konstanten Bewegung des flüssigen Metalls
4 relativ zur Erstarrungsfront des Stranges. Hierbei ver
bleibt der auszubildende Strang fortwährend mit flüssigem
Metall 4 völlig gefüllt, wobei die Bewegung aufgrund ei
ner Änderung der Menge an flüssigem Metall 4 stattfindet,
das aus dem Bereich des Anfahrkopfes 2 herausgeführt und
dann wieder in die Stranggießkokille 1 zurückgeführt wird.
Die Anzahl dieser Bewegungen des flüssigen Metalls 4 in
der einen und in der anderen Richtung wird abhängig von
der Bewegungsgeschwindigkeit des flüssigen Metalls 4 in
nerhalb des Stranges sowie abhängig von der Zeit der an
fänglichen Ausbildung der erstarrten Wand 6 des zu bilden
den Stranges vor dem Abziehen des Strangs aus der Stranggießkokille
1 eingestellt. Um dies zu erreichen erzeugt man nach einer
Erhöhung des Förderdrucks um die vorbestimmten Male einen
zusätzlichen Druck mit Hilfe äußerer Kräfte, so daß der
Druck am Eingang der Stranggießkokille 1 P 3 wird, was
in Fig. 6 gezeigt ist. Dieser Druck im flüssigen Metall 4
wird solange konstant gehalten, bis die gesamte Menge
oder nur der Teil des flüssigen, vorher aus dem Anfahr
kopf 2 herausgeleiteten Metalls 4 wieder in den speichern
den Behälter zurückgeführt wird, aus dem das flüssige
Metall 4 unter Einwirkung des Gasdrucks wieder in die
Zuleitung 5 gelangt.
Nur wenn der Druck im flüssigen Metall 4, das von oben
über die Stranggießkokille 1 in den Behälter zurückge
führt wird, zusätzlich erhöht wird, kann die vorbestimmte
Menge an flüssigem Metall 4 ohne Senkung des Förderdrucks
zurückgeführt werden.
Diese Bedingungen bei der Ausbildung der erstarrten Wand
6 innerhalb der Stranggießkokille 1 begünstigen das Er
starrungsverhältnis für das Metall, was vor allem beim
Gießen von komplexen Aluminiumlegierungen ausschlaggebend
ist, die ein ausgedehntes Temperaturintervall bei der
Erstarrung und eine relativ lange Fest-Flüssig-Zone im
Querschnitt des zu bildenden Stranges aufweisen. Bei dem
erhöhten Druck wird die Einspeisung des flüssigen Metalls
4 in den erstarrenden Strang verbessert, während durch
die Bewegung des flüssigen Metalls 4 die Fest-Flüssig-
Zone im Querschnitt des Strangs eingeengt wird.
Vor dem Abziehen des Strangs aus der Stranggießkokille
1 wird der Druck im flüssigen Metall 4 auf den Wert P 2
verringert, was in Fig. 5 gezeigt ist. Danach wird der
Strang aus der Kokille 1 um einen Abziehschritt 1 schnell
abgezogen, was aus Fig. 7 zu ersehen ist, wobei proportio
nal zum Abziehschritt 1 der Förderdruck von P 2 auf P 4
erhöht wird, wie dies in Fig. 8 gezeigt ist. Nach Beendi
gung des Abziehens des Strangs aus der Stranggießkokille 1 gemäß
Fig. 9 wird aus dem Anfahrkopf 2 wieder die vorgegebene
Menge an flüssigem Metall 4 herausgeführt und der Förder
druck mehrere Male wegen der Erhöhung des Widerstands
gegen die Bewegung des abzuleitenden flüssigen Metalls
4 gesteigert, wodurch ein Druck P 5 erzeugt wird, was aus
Fig. 10 zu ersehen ist.
Während der Haltezeit beim Abziehen des Strangs aus der
Stranggießkokille 1 im Zustand von Fig. 9 wird, wie vorher
beschrieben, eine vorbestimmte Menge an flüssigem Metall
4 mehrfach relativ zum Anfahrkopf 2 in der einen oder
anderen Richtung bewegt, wobei bei der Rückführung des
flüssigen Metalls 4 in den Behälter am Eingang in die
Stranggießkokille ein Druck P 6 eingestellt wird, wie er
in Fig. 11 dargestellt ist, und der größer ist als der
Förderdruck P 5 von Fig. 10.
Danach wird bei einem Druck von mindestens P 5 der Strang
aus der Stranggießkokille 1 um einen weiteren Abzieh
schritt gezogen, wobei die erforderliche Menge an flüssi
gem Metall 4 der Stranggießkokille 1 zugeführt und der
Förderdruck in der erforderlichen Weise erhöht wird. Die
se Schritte werden solange wiederholt, bis der Strang
auf die vorgegebene Länge abgezogen ist.
Wie erwähnt, soll die Stranggießkokille 1 mit dem flüssigen
Metall möglichst schnell, in 3 bis 8 Sekunden, gefüllt
werden. Die gebildete erstarrte Wand 6 des Strangs soll
dabei ebenfalls schnell aus der Stranggießkokille 1 ab
gezogen werden. Entsprechend dem Abziehschritt muß das
flüssige Metall 4 der Stranggießkokille schnell zugeführt
werden. Für eine Erhöhung der Auffüllgeschwindigkeit kann
das flüssige Metall 4 die Stranggießkokille 1 von unten
durch die Zuführleitung 5 und zusätzlich von oben über
die mit dem Anfahrkopf 2 verbundene Einrichtung 3, wie es in
Fig. 12 gezeigt ist, gefüllt werden, wobei der Förderdruck
P 1 gemäß Fig. 13 beträgt. Das Gas wird aus der Stranggieß
kokille 1 durch eine Öffnung im Anfahrkopf 2 entfernt,
in der ein Absperrventil 7 angeordnet ist. Da nur ein
Viertel bis die Hälfte an flüssigem Metall 4 in die Strang
gießkokille 1 von unten eingeführt wird, während der Rest
von oben über die Einrichtung 3 zugeführt wird, ist der Einsatz
einer hochleistungsfähigen Induktionspumpe für das schnel
le Füllen der Stranggießkokille 1 nicht erforderlich.
Beim anfänglichen Füllen der Stranggießkokille 1 mit flüs
sigem Metall 4 ist es zweckmäßig, das flüssige Metall
4 von oben mit einer gewissen Voreilung zuzuführen, da
dadurch eine anfängliche Eruption des von unten zugeführ
ten flüssigen Metalls 4 verhindert wird. Durch Fehlen
dieser Eruption tritt eine anfängliche Gassättigung des
flüssigen Metalls 4 in der Stranggießkokille 1 nicht ein,
was die Dichte des gebildeten Strangs und somit seine
Qualität erhöht. Durch die Voreilung der Zuführung von
flüssigem Metall 4 von oben bezogen auf die von unten
gelangt das flüssige Metall 4, wie aus Fig. 14 zu ersehen
ist, gegen Ende des Auffüllens nunmehr von unten in die
Stranggießkokille 1, und zwar bei dem Förderdruck P 1′′,
wie er in Fig. 15 angegeben ist. Nach dem vollständigen
Auffüllen der Stranggießkokille 1 mit flüssigem Metall 4, was in
Fig. 16 gezeigt ist, beginnt sich an der gekühlten Wand
der Stranggießkokille 1 die erstarrte Wand 6 aus Metall
zu bilden. Dabei wird die Zuführung von flüssigem Metall
4 über die Zuleitung 5 und die mit dem Anfahrkopf 2 ver
bundene Einrichtung 3 fortgesetzt. Über die Einrichtung 3 wird der
jenige Teil des flüssigen Metalls 4 zugeführt, welcher
während des Abziehens der erstarrten Wand 6 in den zu
gießenden Strang von oben eingeführt wird. Während der
Zuführung des flüssigen Metalls 4 über die Einrichtung 3 wird
am Eingang der Stranggießkokille 1 der Druck P 2 erzeugt,
was in Fig. 17 dargestellt ist.
Da die Haltezeit die Abziehdauer um das 3- bis 20fache
übertrifft, genügt eine Induktionspumpe mittlerer Lei
stung, während der Haltezeit eine hinreichende Menge an
flüssigem Metall 4 aus dem nicht gezeigten Behälter von
unten nach oben zu fördern. Nach Abschluß der Zuführung
von flüssigem Metall 4 über die Einrichtung 3, was in Fig. 18 dar
gestellt ist, wird die Induktionspumpe auf Sperrbetrieb
gestellt, bei welchem der von ihr im flüssigen Metall 4
erzeugte Druck dessen Rückfluß verhindert. Die Bewegung
von flüssigem Metall 4 wird eingestellt. Im Inneren der
Stranggießkokille 1 wird ein erhöhter Druck P 3 erzeugt,
wie er in Fig. 19 dargestellt ist.
Wenn die erstarrte Wand 6, wie in Fig. 20 gezeigt ist, die
in der Stranggießkokille 1 vorgegebene Dicke von beispiels
weise 30 bis 60 mm erreicht hat, wird der Druck des flüs
sigen Metalls 4 am Eingang der Stranggießkokille 1 auf
den in Fig. 21 dargestellten Förderdruck P 4 abgesenkt.
Die erstarrte Wand 6 wird dann aus der Stanggießkokille
1 um einen Abziehschritt 1 schnell abgezogen, der annä
hernd gleich der Länge der Stranggießkokille 1 ist. Dabei
wird flüssiges Metall 4 von unten und oben zugeführt,
um das schnelle Auffüllen der Stranggießkokille 1 zu si
chern. Während dieses Auffüllens beginnt sich in dem dem
Abziehen entsprechenden Zeitraum gleichmäßig eine erstarrte
Wand 6 wieder auszubilden, wobei schon am Anfang der Aus
bildung der Wand 6, wenn sie noch sehr dünn ist, ein erhöh
ter Druck ausgeübt wird. Dadurch wird die Qualität der
Oberflächenschichten des Strangs und somit seine Plasti
zität verbessert.
Wenn beispielsweise ein Strang aus Magnesium-Lithium-Le
gierungen mit einem Durchmesser von 600 mm gegossen wird,
muß mit dem Abziehschritt schon bei einer Dicke der er
starrten Wand 6 von 30 bis 50 mm begonnen werden, um die
Bildung von Graten, Flußmitteleinflüssen oder Oberflächen
rissen zu verhindern.
Beim Abziehen des Strangs aus der Stranggießkokille gemäß
Fig. 20 und bei Zuführung des flüssigen Metalls 4 von
unten und von oben sollte ein Teil des von unten zugeführ
ten flüssigen Metalls 4 dem von oben zugeführten flüssi
gen Metall voreilen, um eine Absenkung des Meniskus des
flüssigen Metalls 4 unter den Anfahrkopf 2 und das Öffnen
der Innenfläche der erstarrten Wand 6 durch deren Berührung
mit flüssigem Metall 4 sowie deren Oxydation durch Sauer
stoff zu verhindern, der auch dann vorhanden sein kann,
wenn in den Strang ein Inertgas geleitet wird.
Nach Beendigung des Abziehens der erstarrten Wand 6 um
einen Abziehschritt wird über die Stranggießkokille 1
und die abgezogene erstarrte Wand 6 außerhalb des Anfahr
kopfs 2 wieder der erforderliche Teil an flüssigem Me
tall 4 zugeführt, wobei sich in der Stranggießkokille 1
wieder eine erstarrte Wand 6 eines neuen Strangabschnitts
bildet. Die erwähnten Arbeitsgänge werden solange wieder
holt, bis der Strang auf die vorbestimmte Länge abgezogen
ist.
Wenn mit dem Abziehen des Strangs aus der Stranggießko
kille 1 bei ununterbrochener Bewegung des flüssigen Me
talls 4 im Strang bis auf die vorgegebene Länge aufge
hört wird, wird der Strang entweder auf eine gewünschte
Wanddicke eines Hohlstranges geformt, wonach der Rest
an flüssigem Metall dem Behälter zugeführt wird, oder
zu einem Vollquerschnitt ausgebildet, wobei nahezu das
ganze, vorher aus dem Bereich des Anfahrkopfs 2 abgeführte
Metall in den Behälter zurückgeführt, die Bewegung des
flüssigen Metalls 4 eingestellt und in dem erstarrenden
flüssigen Teil ein erhöhter konstanter Druck oberhalb
und unterhalb des Stranges erzeugt wird. Bei dieser Aus
bildung des Strangs entsteht keine axiale Porosität.
Claims (8)
1. Halbkontinuierliches Stranggießverfahren für Metalle
mit nach oben abzuziehendem Strang, bei dem erfolgen:
- - eine intermittierende Zufuhr des flüssigen Metalls von unten zur Kokille bis an den Anfahrkopf,
- - das Halten des flüssigen Metalls in der Stranggießko kille unter Ausbildung einer erstarrten Wand mit vor bestimmter Dicke,
- - das Abziehen des Stranges aus der Stranggießkokille um einen Abziehschritt unter gleichzeitiger Zuführung von flüssigem Metall in die Stranggießkokille in einer dem Abziehschritt entsprechenden Menge,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - nach der ursprünglichen Auffüllung der Stranggießko kille (1) sowie nach jedem Abziehschritt flüssiges Me tall weiter zugeführt und durch den Anfahrkopf (2) in einer Menge vom 0,1- bis 0,9fachen des Nutzinhaltes der Stranggießkokille (1) abgezogen wird,
- - dann während der Haltezeit ein Anteil des abgezogenen Metalls mindestens einmal in den zu bildenden Strang zurückgeführt und wieder über den Anfahrkopf (2) her ausgeführt wird,
- - während der Beendigung der Ausbildung des Stranges der Hauptteil der Menge des abgezogenen Metalls in den zu bildenden Strang eingeführt und die Bewegung des flüs sigen Metalls (4) bis zur endgültigen Erstarrung des Stranges eingestellt wird.
2. Halbkontinuierliches Stranggießverfahren für Metalle
nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß
- - die ursprüngliche Zuführung des flüssigen Metalls (4) in die Stranggießkokille (1) von unten und von oben erfolgt,
- - am Ende der Haltezeit Metall von unten zugeführt und durch den Anfahrkopf abgezogen wird, in einer für die Nachfüllung der Stranggießkokille (1) beim Abziehen des Stranges um einen Abziehschritt erforderlichen Menge,
- - das Abziehen des Stranges aus der Stranggießkokille (1) unter gleichzeitiger Zuführung des flüssigen Me talls von oben und von unten stattfindet.
3. Halbkontinuierliches Stranggießverfahren für Metalle
nach den Ansprüchen 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet, daß beim Heraus
fördern des flüssigen Metalls (4) durch den Anfahrkopf (2)
der Förderdruck um das 1,1- bis 15,0fache gegenüber dem
für das Zuführen des Metalls zur Stranggießkokille (1)
aufgebrachten Druck erhöht wird.
4. Halbkontinuierliches Stranggießverfahren für Metalle
nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß bei der
Rückführung eines Anteils der flüssigen Metalls von oben
in den zu bildenden Strang der Druck des flüssigen Metalls
(4) auf einen Wert erhöht wird, der für die Überwindung
des Förderdruckes des flüssigen Metalls bei dessen Zu
führung in die Stranggießkokille (1) ausreicht.
5. Halbkontinuierliches Stranggießverfahren für Metalle
nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß bei der ursprünglichen Zuführung des flüssigen Me
talls (4) von unten und von oben in die Stranggießkokille
(1) das flüssige Metall (4) von oben unter einer Vorei
lung gegenüber der Zuführung von unten zugeführt wird.
6. Halbkontinuierliches Stranggießverfahren für Metalle
nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß beim Abziehen des Stranges aus der Kokille (1) um
einen Abziehschritt das flüssige Metall (4) von unten
unter einer Voreilung gegenüber der Zuführung von oben
zugeführt wird.
7. Halbkontinuierliches Stranggießverfahren für Metalle
nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß nach der
Einstellung der Bewegung des flüssigen Metalls (4) ein
erhöhter Druck in diesem erzeugt wird.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB08208426A GB2117684B (en) | 1982-03-23 | 1982-03-23 | Semicontinuous casting process |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3150684A1 DE3150684A1 (de) | 1983-07-28 |
DE3150684C2 true DE3150684C2 (de) | 1990-08-09 |
Family
ID=10529197
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
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