DE3149117C2 - - Google Patents
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- G01—MEASURING; TESTING
- G01N—INVESTIGATING OR ANALYSING MATERIALS BY DETERMINING THEIR CHEMICAL OR PHYSICAL PROPERTIES
- G01N33/00—Investigating or analysing materials by specific methods not covered by groups G01N1/00 - G01N31/00
- G01N33/48—Biological material, e.g. blood, urine; Haemocytometers
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren, eine dazu geeignete
Vorrichtung und die Verwendung dieser Vorrichtung zur
Vorbereitung der qualitativen und quantitativen
Bestimmung von bakteriellen Endotoxinen (Pyrogenen) in
wäßrigen Lösungen, insbesondere zum Nachweis von
Pyrogenen bei der Qualitätskontrolle von Ausgangsmate
rialien, Vor- und Zwischenprodukten, bei der Herstellung
von Injektions- und Infusionslösungen und bei der Über
prüfung von Arzneimitteln, bei denen die zu prüfende Probe
dem sogenannten Limulus-Amoebozyten-Lysat-Test (LAL-Test)
unterzogen wird.
Bei der Analyse medizinischer Produkte zur Festlegung ihrer
Qualität sind zahlreiche Tests notwendig. Mehrere dieser
Tests werden von Produktbegleitstoffen mehr oder weniger
beeinflußt. Der Pyrogen-Test (LAL-Test) z. B. ist einer der
wichtigsten dieser Tests; er wird durch verschiedene
niedermolekulare Verbindungen gestört. Diese sind z. B.
Salze, Antibiotika, Nukleotide, Peptide und andere (siehe
auch Gebrauchsinformation verschiedener LAL-Hersteller bzw.
Vertreiber. Es ist bereits bekannt (US-PS 39 15 808 und
DE-OS 26 01 160), den Nachweis störende Proteine durch
Fällung zu entfernen bzw. die nachzuweisenden Endotoxine
durch Adsorption an Plastikpolymeren zu immobilisieren.
Diese Methoden sind jedoch nicht universell einsetzbar und
durch die Verwendung verschiedenartiger Reagenzien und
Mittel für den praktischen Gebrauch zu kompliziert.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, mit ein
fachen Mitteln ein Verfahren und eine dazugehörige Vor
richtung zur Durchführung des Verfahrens zu schaffen, um
mit Hilfe der an sich bewährten LAL-Test-Technik auch
solche Proben testen zu können, welche den LAL-Test
störende und verfälschende Bestandteile aufweisen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß in verfahrensmäßiger Hinsicht durch die im Anspruch 1
und in vorrichtungsmäßiger Hinsicht durch die im Anspruch 6 angegebenen Merkmale gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Eine zweckmäßige Verwendung der Vorrichtung ist im
Anspruch 11 beschrieben.
Der Erfindungsgedanke ist anhand der Zeichnung
verdeutlicht. Dabei zeigen
Fig. 1 und 2 verschiedene Ausführungsformen der Proben
behälter und
Fig. 3 in schematischer Darstellung eine Gesamt
vorrichtung für Reihenuntersuchungen.
Der Probenbehälter 1 a gemäß Fig. 1 besteht aus Kunststoff.
Das mit Füllstandsmarkierungen 3 versehene Gehäuseoberteil
hat ein Fassungsvermögen von ca. 0,5 - 10 ml und einen
Einlaß 2 mit einem Gewinde. Das Gehäuseoberteil endet in
einem Gewindekragen 4. Zwischen dem Gehäuseunterteil 8 mit
Innengewinde und Auslaß 9 mit Verschlußstopfen 20 ist eine
Filterunterstützung 7, der Ultrafilter 6 und eine O-Ring-
Dichtung 5 vorgesehen. Oberteil und Unterteil 8 werden
gegeneinander verschraubt, so daß die Ultrafiltrations
membran 6 leckdicht die einlaßseitige und auslaßseitige
Kammer voneinander trennt.
Bei dem Probenbehälter 1 b aus Kunststoff gemäß Fig. 2 ist
die Filterabstützung integraler Bestandteil des auslaß
seitigen Gehäuseteils, wobei die auf der Filterabstützung
aufliegende Ultrafiltrationsmembran 6 leckdicht zwischen
dem Gehäuseoberteil und Unterteil eingeklemmt bzw.
mindestens mit einem der beiden am Außenrand leckdicht
verschweißt oder verklebt ist. Der Probenbehälter 1 b gemäß
Fig. 2 hat z. B. ein Volumen von 1 bis 5 ml bzw. bis 10 ml.
Die Gesamtvorrichtung gemäß Fig. 3 dient hauptsächlich für
Reihenuntersuchungen und besteht aus einer Verteiler
leiste 10 mit mehreren absperrbaren Anschlüssen 11 mit
Gewinde oder Luer-lok oder Schnellverschluß, welche das
Pendant zum Gewinde an den Einlässen 2 der Probenbe
hälter 1 a bis 1 b bildet. Über die Leitungen 12, das
3-Wegeventil V und die Leitungen 14, 16 ist die Verteiler
leiste 10 mit dem Vorratsbehälter 15 verbunden, welcher zur
Aufnahme einer größeren Menge von pyrogenfreier Spül
flüssigkeit dient. Der Vorratsbehälter 15 ist ebenso wie
die Leitung 16 und das 3-Wegeventil V unter Zwischen
schaltung eines Luftfilters 17 über die Leitung 18 mit
einer Druckmittelquelle z. B. einer Luftpumpe 19 verbunden.
Mit Hilfe des 3-Wegeventils V kann die Druckluftquelle 19
direkt über die Leitung 18, 16, 12 mit der Verteilerleiste
verbunden werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren umfaßt unter Benutzung der
erfindungsgemäßen Vorrichtung folgende Verfahrensschritte.
Die sterilisierten und pyrogenfreien Probenbehälter gemäß
Fig. 1 und/oder 2 werden mit der zu untersuchenden Probe
gefüllt. Dabei kann es sich beispielsweise im Produktions
wasser, Injektions- und Infusionslösungen, Impfstoffe,
Antibiotika, Radiopharmaka, Interferonen, Enzyme oder um
biochemische Substanzen für die Diagnostik handeln. Die
Füllstandsmarkierungen 3 erleichtern das Abmessen der
Probenvolumina. Unter Sterilbedingungen erfolgt das
Anschließen der Probenbehälter 1 a bzw. 1 b gemäß Fig. 3 an
die Anschlüsse 11 der Verteilerleiste 10. Durch Druckbe
aufschlagung über die Leitung bzw. Verbindung 18, 17, 14, 16,
15, 13, V, 12 erfolgt in kürzester Zeit eine Ultrafiltration
der Proben in den Probenbehältern, wobei das aus dem
Auslaß 9 austretende Filtrat für weitere Untersuchungen
aufgefangen oder sofort verworfen wird und die Probe
ständig mit der Spülflüssigkeit aus dem Vorratsbehälter 15
verdünnt wird. Die Ultrafiltrationsmembrane 6 in den Pro
benbehältern hat dabei eine Porengröße, die vorhandene
Pyrogene zurückhält, jedoch im Vergleich dazu niedermole
kulare Verbindungen durchläßt. Als Membranen eignen sich
dabei alle Membranen, die auf der der Probe zugewandten
Seite keine oder möglichst nur eine kleine Adsorption
zulassende Oberfläche aufweisen und in der Lage sind
Pyrogene zurückzuhalten.
Es ist aber auch grundsätzlich möglich, den zunächst ohne
Spülvorgang erzeugten, auf der Ultrafiltrationsmembrane auf
der Einlaßseite zurückbleibenden Rückstand mit Hilfe der
pyrogenfreien Spülflüssigkeit aus dem Vorratsbehälter 15
über die Leitung 13, 12 und über das 3-Wegeventil V zu
beschicken und auf eine für den LAL-Test geeignete
Konzentrationsstufe zu bringen. Es ist aber auch möglich,
die bis zu einer gewissen Stufe aufkonzentrierte Probe, mit
den Reagenzien für die Durchführung des LAL-Tests zu be
schicken. Letztere Möglichkeit ist derzeit aufgrund der für
den LAL-Test vorgeschriebenen Testmenge (0,1 ml) technisch
bei relativ großer Filterfläche nicht möglich und muß daher
in einem volumenmäßig sehr viel kleinerem Teströhrchen bzw.
in einem Probenbehälter mit möglichst kleiner Filterfläche
und kleinem Volumen durchgeführt werden.
Der LAL-Test als solcher ist bekannt und wird nachfolgend
nur kurz erwähnt. Für den Nachweis von Pyrogenen wird die
nach dem vorbeschriebenen erfindungsgemäßen Verfahren in
einem Probenbehälter gemäß Fig. 2 bzw. in einem Proben
behälter noch kleinerer Abmessung und mit noch kleinerer
Filterfläche aufbereitete Probe, in diesem Probenbehälter
direkt mit Hilfe von Verdünnungen des Standard-Endotoxin
angesetzt. Dabei erfolgt ein Zusammengeben der Standard-
und Probenlösungen mit dem LAL zur Test-Mischung, Inkubation
der Mischung für 60 Min. bei 37°C und schließlich Messung
der OD für jede Mischung im Spektralphotometer bei 360 nm.
Für Einzeluntersuchungen ist es selbstverständlich möglich,
die Probenbehälter 1 a bis 1 c gemäß Fig. 1 bis 3 auch an
eine Druckmittelquelle in Form einer Kolbenspritze zu
verbinden und auf diese Weise eine schnelle Ultrafiltration
der Probe zu erreichen.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungs
gemäße Vorrichtung ist der bisher für einige Bereiche noch
nicht zugelassene LAL-Test auch für die Bereiche
einsetzbar, die bisher nur dem sogenannten Kaninchentest
vorbehalten waren, um Pyrogene in Arzneimitteln oder
dergleichen nachzuweisen.
Claims (11)
1. Verfahren zur Vorbereitung der qualitativen und quanti
tativen Bestimmung von bakteriellen Endotoxinen
(Pyrogenen) in wäßrigen Lösungen, bei dem die zu
prüfende Probe dem sogenannten Limulus-Amoebozyten-
Lysat-Test (LAL-Test) unterzogen wird, dadurch gekenn
zeichnet, daß
- - die Probe vor dem eigentlichen LAL-Test durch Ultra filtration von den den LAL-Test störenden und ver fälschenden und im Verhältnis zu den Pyrogenen nie dermolekularen Verbindungen wie Salzen, Antibiotika, Nukleotiden, Peptiden, Alkaloiden,
- - mittels eines vorhandene Pyrogene in der wäßrigen Lösung zurückhaltenden und niedermolekulare Verbin dungen durchlassenden Ultrafilters und durch mehr malige Spülung und Aufkonzentrierung befreit wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
- - die durch die Ultrafiltration aufkonzentrierte Probe durch pyrogenfreies Verdünnungsmittel auf eine für die Durchführung des LAL-Testes optimierte bzw. vorge schriebene Konzentration gebracht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
- - der nach der Ultrafiltration gewonnene Probenrück stand durch pyrogenfreie Verdünnungsmittel auf eine für den LAL-Testes optimierte bzw. vorgeschriebene Konzentration gebracht wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
- - der nach der Ultrafiltration gewonnene Probenrück stand durch den LAL-Testes einleitende Reagenzien beschickt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der LAL-Test in einem eine Ultrafiltrationsmembran
aufweisenden Probenbehälter durchgeführt wird.
6. Vorrichtung zur Vorbereitung für den LAL-Test geeigneter
Proben gemäß Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß
- - sie einen Ultrafiltrationsmembran (6) enthaltenen Probenbehälter (1 a, 1 b) in Form einer sterilisierten, pyrogenfreien und einmal verwendbaren Wegwerfeinheit umfaßt,
- - die Ultrafiltrationsmembran (6) eine Pyrogene zurückhaltende und niedermolekulare Verbindungen durchlassende Porengröße bzw. definierte Abscheide leistung und minimaler Adsorptionseigenschaften aufweist,
- - die Ultrafiltrationsmembran den Probenbehälter (1 a, 1 b) in eine volumen mäßig bestimmte Probenkammer und in eine Filtrat kammer leckdicht trennt und
- - beide Kammern einen Einlaß (2) bzw. Auslaß (9) aufweisen.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
- - die einlaßseitige Kammer des Probenbehälters (1 a, 1 b) ein Volumen von 0,5 bis 20 ml aufweist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 und 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß
- - der Probenbehälter (1 a, 1 b) einlaßseitig über ein Außengewinde an eine Druckmittelquelle und Spülmittel quelle (18, 15, 10) anschließbar ist.
9. Vorrichtung zur Vorbereitung des LAL-Tests mittels
Probenbehälter nach Anspruch 6 bis 8, gekennzeichnet
durch
- - eine Verteilerleiste (10), welche mehrere Anschlüsse (11 bzw. 12) zum Verbinden mit der Einlaßseite mehrerer Probenbehälter (1 a, 1 b) für die Beschickung mit Druckmittel und pyrogenfreier Spülflüssigkeit und zum Verbinden mit einem Vorratsbehälter (15) für die Spülflüssigkeit und mit einer Druckmittel quelle (18) aufweist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
der Verteilerleiste (10) ein Wegeventil (V) zugeordnet
ist und die Verteilerleiste (10) über das Wegeventil (V)
mittels einer Bypassleitung (13) wahlweise mit der
Druckmittelquelle (19) oder mit dem Vorratsbehälter (15)
verbindbar ist.
11. Verwendung der Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6-8
zum Nachweis von
Pyrogenen bei Qualitätskontrollen von Ausgangsmate
rialien, Vor- und Zwischenprodukten, bei der Her
stellung von Injektions- und Infusionslösungen und
bei der Überprüfung von Arzneimitteln, bei dem die zu
prüfende Probe dem sogenannten Limulus-Amoebozyten-
Lysat-Test (LAL-Test) unterzogen wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19813149117 DE3149117A1 (de) | 1981-12-11 | 1981-12-11 | Verfahren und vorrichtung zur vorbereitung der qualitativen und quantitativen bestimmung von bakteriellen endotoxinen (pyrogenen) in waessrigen loesungen |
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Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE3149117A1 DE3149117A1 (de) | 1983-06-23 |
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ID=6148495
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Country Status (1)
Country | Link |
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- 1981-12-11 DE DE19813149117 patent/DE3149117A1/de active Granted
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