DE3146526C2 - - Google Patents
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- DE3146526C2 DE3146526C2 DE3146526A DE3146526A DE3146526C2 DE 3146526 C2 DE3146526 C2 DE 3146526C2 DE 3146526 A DE3146526 A DE 3146526A DE 3146526 A DE3146526 A DE 3146526A DE 3146526 C2 DE3146526 C2 DE 3146526C2
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08G—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
- C08G77/00—Macromolecular compounds obtained by reactions forming a linkage containing silicon with or without sulfur, nitrogen, oxygen or carbon in the main chain of the macromolecule
- C08G77/04—Polysiloxanes
- C08G77/06—Preparatory processes
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren der im Oberbegriff des
Anspruchs 1 genannten Art.
Speziell betrifft die Erfindung ein Verfahren zur gleichzeitigen
Herstellung von Organosiloxanen und Chlormethan aus einem
entsprechenden Organochlorsilan und Methanol, wobei die
Reaktion durch folgende Gleichung wiedergegeben werden kann:
Es ist bekannt, daß die erste und grundlegende Verfahrensstufe
bei der Herstellung der verschiedensten Silicone, d. h. der im
wesentlichen aus Organopolysiloxanen bestehenden Polymere,
die Hydrolyse mindestens eines Organochlorsilans ist. Bei die
ser Hydrolyse werden die direkt an Siliciumatome gebundenen
Chloratome in Silanolgruppen überführt. Durch anschließende
Kondensation dieser Silanolgruppen werden die Siloxanbindungen
erhalten. Als Hauptprodukt wird bei dieser Hydrolyse und
Kondensation in aller Regel ein Gemisch relativ niedermoleku
larer Organopolysiloxane erhalten, die im folgenden kurz als
"Organosiloxane" bezeichnet sind. Die so hergestellten Organo
siloxane sind wichtige Zwischenprodukte für die Herstellung
hochmolekularer Siliconprodukte, die meist entweder durch Poly
kondensation oder durch Siloxanumlagerung hergestellt werden.
Bei der vorstehend beschriebenen Hydrolysekondensation von
Organochlorsilanen wird durch die Hydrolyse der an Silicium
atome gebundenen Chloratome mit Wasser als Nebenprodukt Chlor
wasserstoff gebildet, dessen Entfernung aus dem Prozeß ver
schiedene technologische Probleme aufwirft. Überlicherweise wird
der als Nebenprodukt gebildete Chlorwasserstoff in einem sepa
raten Verfahren zur Herstellung von Chlormethan verwendet.
Bei diesem separaten Verfahren wird der Chlorwasserstoff mit
Methanol zu Wasser und Chlormethan umgesetzt, wobei
dann in aller Regel das erhaltene Chlormethan durch Umsetzen
mit elementarem Silicium in Methylchlorsilane überführt
wird. Über die Stufen Chlormethan, Methylchlorsilane, als
Nebenprodukt gebildeter Chlorwasserstoff und wiederum Chlor
methan läuft das Chlor also im Kreis durch die beschriebene
Verfahrenskette. Dabei werden jedoch nach dem Stand der Tech
nik die Organsiloxane einerseits und das Chlormethan an
dererseits stets in zwei getrennten Verfahren hergestellt.
Im Gegensatz zu dieser konventionellen Verfahrenskette ist
in jüngerer Zeit auch ein einstufiges Verfahren zur gleich
zeitigen Herstellung von Organosiloxanen und einem Halogen
alken durch direkte Umsetzung eines Organohalogensilans mit
einem Alkanol bekannt geworden, speziell die gleichzeitige
Herstellung von Organosiloxanen und Chlormethan durch di
rektes Umsetzen eines Organochlorsilans mit Methanol.
Bei diesem Verfahren wird das Chlor direkt in das Chlor
methan überführt, so daß die Gesamtkosten für die Herstellung
von Siliconen spürbar gesenkt werden können. Diese Ko
stensenkung ist dabei im wesentlichen darauf zurückzuführen,
daß die Anlagen zur Weiterverarbeitung und Verwertung des als
Nebenprodukt gebildeten Chlorwasserstoffs entfallen können,
beispielsweise die Anlage zur separaten Herstellung von Chlor
methan durch Umsetzen des Chlorwasserstoffs mit Methanol.
Zudem kann bei diesem einstufigen Verfahren zusätzlich die Bil
dung der sonst anfallenden großen Volumen Salzsäure vermieden
werden, da die Verfahrensstufe der separaten Hydrolyse ent
fällt. Das Problem der Abfallsäurebeseitigung ist dadurch aus
der Welt geschafft. Außerdem ist das einstufige Verfahren
energiesparend und materialeinsparend, da weder Chlor noch
Methanol in Form von Nebenprodukten den Prozeß ver
lassen.
So beschreibt z. B. die DE-OS
20 61 189 ein Verfahren zur kontinuierlichen Her
stellung von Alkoxysilanen bzw. Alkoxypolysilanen durch
Umsetzung von Chlorsilanen mit Alkanolen und gegebenen
falls Wasser in einer mit Rückflußkühler versehenen, bei
erhöhter Temperatur gehaltenen Kolonne mit folgenden
Kennzeichen:
- a) Das Chlorsilan wird am Kopf der Kolonne flüssig, das Alkanol hingegen in Dampfform von unten oder an einer Stelle zwischen dem unteren und dem oberen Ende des untersten Drittels der Länge der Kolonne eingeführt;
- b) das gegebenenfalls mitverwendete Wasser kann an einer beliebigen Stelle der Kolonne eingespeist werden;
- c) das Reaktionsprodukt wird aus dem unteren Ende bzw. unterhalb der Einführungsstelle des Alkanols aus der Kolonne geführt, mindestens zwei Drittel der Strecke zwischen dem Eintritt des Alkanols und dem Eintritt des Silans in die Kolonne;
- d) die Kolonne wird über ihren gesamten Innenquerschnitt bei einer Temperatur von mindestens 0,5 K oberhalb des Siedepunkts des jeweils eingesetzten Alkanols bei dem jeweils in der Kolonne herrschenden Druck gehalten; und
- e) während der Umsetzung ist stets unter Rückfluß sieden des, überschüssiges Alkanol am Kolonnenkopf zugegen.
Das Entstehen von Halogenalkanen wird nicht beschrieben.
Die DE-OS 21 48 669 betrifft
ein Verfahren zur Herstellung von Organosiloxanen und
Halogenalkanen durch Leiten von Organohalogensilanene und
organischen Verbindungen der allgemeinen Formel ROR′
(R=Alkyl, R′=H, Alkyl oder Acyl) durch eine Füll
körperschicht mit den Merkmalen, daß
- a) die Füllkörperschicht bei einer Temperatur von 20 bis 150°C gehalten wird; und
- b) die Reaktionsteilnehmer im Gegenstrom geführt werden.
Die nicht umgesetzten, aus dem Reaktor ausgetragenen Mengen
an ROR′ werden im Kreislauf in den Reaktor zurückgeführt,
wobei aber die exakten Einspeise-Stelle in denselben nicht
spezifiziert ist.
Weiterhin befaßt sich die
DE-OS 25 21 742 mit einer Verbesserung des vorstehend be
schriebenen Verfahrens vor allem hinsichtlich der Raum-
Zeit-Ausbeute.
Das Organosilan wird hier bei etwa einem Drittel der Reak
torhöhe, das Methanol hingegen im Gegenstrom im Kopfbereich
bzw. im Mittelbereich des Füllkörperreaktors eingespeist.
Die Konzentration an Chlorwasserstoff im wäßrigen Reaktions
medium beträgt zwischen 21 und 26 Massen-%, liegt also deut
lich über der azeotropen Konzentration von etwa 20,2 Massen-%.
Mit diesem Verfahren wird in einem Reaktorvolumen (vgl. S. 12)
V = r² π h = 0,15² × 14,5 × π m³ = 1,02 m³
in 744 Betriebsstunden 17 480 kg Chlormethan (vgl. S. 16),
d. h. 23,98 kg/h erhalten. Daraus errechnet sich folgende
Raum-Zeit-Ausbeute:
Zweck der vorliegenden Erfindung ist es, bei einem Verfahren
der vorstehend genannten Art im Vergleich zu den bekannten
Verfahren die Raum-Zeit-Ausbeute deutlich zu verbessern, d. h.
die auf das Reaktorvolumen und die Zeiteinheit bezogene
Produktivität des Verfahrens zu verbessern.
Gleichzeitig sollen die Ausbeute an Chlormethan und die
Ausbeute an niedermolekularen, insbesondere cyclischen
Organosiloxanen im Produktorganosiloxan verbessert werden.
Zweck der Erfindung ist schließlich, das Verfahren der ein
gangs genannten Art so auszugestalten, daß der Umwandlungs
grad, das heißt die Ausnutzung des dem Prozeß im Organo
chlorsilan zugeführten Chlors, bezogen auf das Chlormethan,
verbessert wird, und zwar selbst dann, wenn das Reaktions
gemisch nur eine einzige und relativ klein dimensionierte
Reaktorsäule passiert.
Die der Erfindung zugrundeliegenden Aufgabe ist also zusammen
gefaßt darin zu sehen, ein Verfahren der eingangs genannten
Art zu schaffen, das eine verbesserte Raum-Zeit-Ausbeute
bei verminderter Nebenproduktbildung ermöglicht, bei dem
die Ausnutzung bzw. die Ausbeute des über das Organochlor
silan in dem Prozeß eingeführten Chlors verbessert wird,
bei dem die Ausbeute an niedermolekularen, insbesondere
cyclischen Organopolysiloxanen im Organopolysiloxanprodukt
erhöht wird, und bei dem schließlich die optimale Ausnut
zung des Chlors auch mit kleinen Anlagen, insbesondere
kleinen Reaktoren, bei einem einzigen Durchgang durch
eine Reaktorsäule ermöglicht wird.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein Verfahren der eingangs
genannten Art geschaffen, das erfindungsgemäß die im kenn
zeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 genannten Merkmale
aufweist.
Das Verfahren gemäß der Erfindung zur gleichzeitigen Her
stellung von Chlormethan und Organosiloxanen aus einem
Organochlorsilan und Methanol ist also zunächst dadurch
gekennzeichnet, daß das Organochlorsilan und das Methanol
gemeinsam und gleichzeitig in ein wäßriges Reaktions
medium eingeleitet werden, das Methanol und Chlorwasser
stoff enthält und auf eine Temperatur im Bereich von 70
bis 150°C erwärmt ist. Dabei werden das Organochlor
silan und das Methanol in einem solchen molaren Verhältnis
zueinander in das vorgelegte wäßrige Reaktions
medium eingeleitet, daß die Menge des zufließenden
Methanols zumindest im wesentlichen äquimolar zu Menge
der direkt an Siliciumatome gebundenen Chloratome im
Organochlorsilan ist. Die auf 70 bis 150°C erwärmte
wäßrige Vorlage wird dabei unter einem Druck gehalten,
der gleich dem atmosphärischen Umgebungsdruck oder größer
als dieser Druck ist. Die Vorlage befindet sich in einem
Reaktorgefäß, und zwar entweder unmittelbar auf dem Boden
dieses Gefäßes oder zumindest im Bereich dieses Bodens.
Zusätzlich wird der Zufluß des Methanols und des Organo
chlorsilans so geregelt, daß die Chlorwasserstoffkonzen
tration im wäßrigen Reaktionsmedium im Bereich der Ober
fläche des Reaktionsmediums zumindest nicht wesentlich
größer ist als die azeotrope Konzentration des Chlor
wasserstoffs in diesem wäßrigen Reaktionsmedium bei
der Betriebstemperatur bzw. Reaktionstemperatur und unter
dem jeweils herrschenden Betriebsdruck.
Eine weitere Ausgestaltung des Verfahrens gemäß der Erfin
dung sieht vor, daß das Methanol und das Organochlorsilan
beide im gasförmigen Zustand bzw. in der Dampfphase oder zu
mindest teilweise verdampft und nicht ausschließlich in flüssiger
Phase in das wäßrige Reaktionsmedium eingeleitet werden.
Durch diese Maßnahme kann die Temperatur des Reaktions
mediums besser und einfacher so geregelt werden, daß sie in
den oben angegebenen Bereich fällt und dort gehalten wird.
Insesondere kann auf diese Weise die erforderliche Reak
tionstemperatur im Reaktor fast ohne Außenheizung des Reak
tors aufrechterhalten werden.
Bei der Umsetzung des Organochlorsilans mit dem Methanol
wird Wasser gebildet. Die Menge dieses bei dieser Reaktion
gebildeten Wassers wird vorzugsweise kontinuierlich aus dem
Reaktionssystem, das heißt aus dem Gesamtprozeß abgezogen,
und zwar entweder in Form des nichtkondensierten Anteils der
Dämpfe bei der partiellen Rückflußkühlung oder in Form des
flüssigen wäßrigen Mediums selbst, zumindest eines Teils des
flüssigen wäßrigen Mediums, das zusammen mit der flüssigen
Fraktion der Produktorganopolysiloxane aus dem Reaktor abge
zogen wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren unterscheidet sich vom
oben beschriebenen Stand der Technik durch folgende Merk
male:
- - Die Reaktanten werden gemeinsam durch eine im Boden bereich des Reaktors befindliche Düse im Gleichstrom in das im wesentlichen ruhende Reaktionsmedium einge führt.
- - Turbulente Strömungen werden im Reaktionsmedium vermie den, so daß die Konzentration der Reaktanten und Reaktionsprodukte in vertikaler Richtung innerhalb des Reaktors unterschiedlich sind.
- - Diese Konzentrationsinhomogenität kann in einer wahl weisen Ausgestaltung durch den Einbau von horizontalen Böden im Reaktor noch gefördert werden, die eine Zwangs durchmischung der Reaktanten zuverlässig verhindern.
- - Der Zufluß des Organochlorsilans und des Methanols wird so eingeregelt, daß die Konzentration des Chlorwasser stoffs im wäßrigen Reaktionsmedium nicht größer als die azeotrope Konzentration zumindest an oder im Be reich der Oberfläche des wäßrigen Reaktionsmediums ist.
- - Das bei der Reaktion des Organochlorsilans mit dem Methanol im wäßrigen Reaktionsmedium gebildete Chlor methan wird gasförmig zusammen mit dem vom Reaktions medium verdampfenden Wasser, Methanol und Chlorwasser stoff auf einen Kühler geleitet, der so eingestellt ist, daß das Dampfgemisch partiell in der Weise kondensiert, daß der nicht kondensierte Anteil der Dämpfe eine Wasser menge enthält, die der Menge an gebildetem Reaktions wasser entspricht, und dieser nicht kondensierte Anteil der Dämpfe zusammen mit dem gasförmigen Chlormethan aus dem Kühler abgezogen wird, während der verflüssigte Anteil wieder zum wäßrigen Reaktionsmedium zurückfließt.
- - Die gebildeten Organosiloxane werden in flüssiger Phase zusammen mit dem Teil des wäßrigen Reaktionsmediums über eine Überlaufleitung aus dem Reaktor abgezogen.
- - Das von den Organosiloxanen abgetrennte wäßrige Reak tionsmedium wird wieder im Kreislauf in den Reaktor zurückgeführt.
Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfah
rens beinhalten folgende Charakteristika gemäß den Ansprüchen 2 mit 6:
- - Der Betriebsdruck im Reaktor wird auf einen Wert im Bereich von Atmosphärendruck bis zu ca. 1 MPa eingestellt.
- - Sowohl das Organochlorsilan als auch das Methanol werden in Dampfform in das wäßrige Reaktionsmedium eingeleitet.
- - Das Organochlorsilan und das Methanol werden als Dampf- Flüssigkeits-Gemisch in das wäßrige Reaktionsmedium eingeleitet, und zwar in einem solchen Verhältnis des Dampfes zur Flüssigkeit, daß die Temperatur des wäßrigen Reaktionsmedium ohne zusätzliche Außenheizung in einem Bereich von 70 bis 150°C gehalten wird.
- - Das Volumen des wäßrigen Reaktionsmediums beträgt min destens 100 l je Kilomol des durch die Reaktion des Organochlorsilans mit dem Methanol je Stunde gebildeten Chlormethans.
- - Der Zufluß des Methanols auf molarer Basis beträgt das 0,5- bis 3,0fache des Zulaufs des Organochlorsilans, berechnet auf der Basis der direkt an Siliciumatome gebundenen Chloratome, um die äquimolaren Verhält nisse der Reaktanten im Reaktor aufrechtzuerhalten.
Überraschenderweise werden nach dem beanspruchten Ver
fahren erheblich höhere Raum-Zeit-Ausbeuten als nach den
herkömmlichen Verfahren erhalten. Vergleicht man z. B. die
aus den in der DE-OS 25 21 742 angegebenen Daten berechen
baren Raum-Zeit-Ausbeuten an Chlormethan (S. 12 und 16:
23.5 kgm-3h-1) mit den nach dem erfindungsgemäßen Verfah
ren erzielbaren Raum-Zeit-Ausbeuten (Beispiel 4: 456 kgm-3h-1),
so stellt man fest, daß nach dem beanspruchten Verfahren
unter optimierten Bedingungen etwa 20fach höhere Raum-
Zeit-Ausbeuten an Chlormethan erzielt werden.
Die Erfindung ist im folgenden an Hand eines Ausführungsbei
spiels in Verbindung mit der Zeichnung näher erläutert. Es
zeigt die einzige beigefügte Zeichnung, nämlich die
Fig. das Blockdiagramm eines typischen Fluß
diagramms zur Durchführung des Verfahrens
gemäß der Erfindung.
Es ist bekannt, daß die Bildung von Chlormethan aus
Methanol und Chlorwasserstoff eine auffallend langsame Reak
tion ist, langsam zumindest im Vergleich zur Bildung von Or
ganosiloxanen durch Hydrolyse oder Alkoholyse eines Organo
chlorsilans mit anschließender Kondensation. Wenn beide Reak
tionen kombiniert werden sollen, ist es daher von ausschlag
gebender Bedeutung, die Bildung des Chlormethans zu be
schleunigen, um die Produktivität bzw. die Raum-Zeit-Ausbeute
der Gesamtreaktion bzw. des Gesamtprozesses zu verbessern.
Zwar kann die Reaktionsgeschwindigkeit durch den Einsatz eines
Katalysators, wie beispielsweise Zinkchlorid und quarternäre
Ammoniumsalze, wirksam im Hinblick auf die Bildung von Methyl
chlorid verbessert werden, jedoch ist eine solche Verbesserung
der Reaktionsgeschwindigkeit aus den vorstehend im einzelnen
dargelegten Gründen ohne den Einsatz von Kataly
satoren zu erzielen.
Auch kann die Bildungsgeschwindigkeit des Chlormetans im
ternären System aus Wasser, Methanol und Chlorwasser
stoff durch eine Erhöhung der Temperatur des Reaktions
mediums verbessert werden. In gleicher Weise wirken Er
höhungen der Konzentrationen des Methanols und des
Chlorwasserstoffs im Reaktionsystem. Gleichzeitig bewirkt
jedoch eine Erhöhung der Konzentration des Methanols
und des Chlorwasserstoffs zwangsläufig einen erhöhten Ver
lust an diesen beiden Ausgangskomponenten durch Abzug in
der Dampfphase bzw. in der Gasphase, da diese Reaktanten
mit dem gebildeten Chlormethan, also mit dem gebildeten
Reaktionsprodukt, mit zunehmendem Dampfdruck der Reaktanten
über der Oberfläche des flüssigen Reaktionsmediums zunehmend
ausgetragen und aus dem Prozeß abgezogen werden. Dies führt
in der Konsequenz zu einer deutlichen Verminderung der Aus
beute an Chlormethan, bezogen auf die eingesetzten Aus
gangsreaktanten. Zudem wird durch eine Erhöhung der Konzen
tration des Methanols im Reaktionsmedium auch der An
teil des als unerwünschtes Nebenprodukt gebildeten Dimethyl
ethers merklich erhöht.
Bei dem Versuch, diese verschiedenen gegenläufigen Abhängig
keiten miteinander in Einklang zu bringen und zu optimieren,
haben die Erfinder des hier beschriebenen Verfahrens über
raschenderweise festgestellt, daß ungewöhnlich gute Raum-
Zeit-Ausbeuten bei hohem Grad der Umsetzung und Ausnutzung
des Chlors zur Bildung von Chlormethan bei der direkten
Umsetzung des Methanols und eines Organochlorsilans
ohne den Einsatz eines Katalysators zur gleichzeitigen Her
stellung von Methylchlorid und Organosiloxanen dann erhal
ten werden, wenn die Ausgangssubstanzen, nämlich der Methyl
alkohol und das Organochlorsilan, gemeinsam und direkt in
eine als Reaktionsmedium dienende flüssige Vorlage eingeleitet
werden, die auf eine Temperatur im Bereich von 70 bis
150°C erwärmt ist und auf dieser Temperatur gehalten wird.
Dabei wird beim Einleiten der Reaktanten darauf geachtet,
die Zufuhrrate, das heißt den Zufluß der Reaktanten, so
einzustellen und so zu regeln, daß die Konzentration des
Chlorwasserstoffs im wäßrigen Reaktionsmedium nicht größer
wird, zumindest nicht wesentlich größer wird als die azeo
trope Konzentration bei der jeweils herrschenden Reaktions-
bzw. Betriebstemperatur und dem jeweils herrschenden Druck
über dem flüssigen Medium. Diese Bedingungen sind insbesondere
zumindest im Bereich und unmittelbar an der Oberfläche
des flüssigen Reaktionsmediums einzuhalten.
Dabei werden das Methanol und das Organochlorsilan
durch den Boden des Reaktionsgefäßes hindurch oder zumin
dest in unmittelbarer Nähe des Reaktorbodens im gasförmigen
Zustand oder im Dampfzustand in das wäßrige Reaktions
medium eingeblasen bzw. eingedrückt. Das Eindrücken der gas
förmigen Reaktanten wird dabei vorzugsweise weiterhin so ge
steuert und geregelt, daß die Reaktion zwischen den beiden
Ausgangsprodukten beendet ist und vollkommen abgeschlossen
ist, bevor die in dem flüssigen Reaktionsmedium aufsteigenden
Gasblasen bzw. Dampfblasen die Oberfläche des flüssigen
Reaktionsmediums erreichen.
Bei Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung, insbe
sondere unter Beachtung der vorstehend spezifizierten ergän
zenden Parameter, werden eine überraschend hohe Ausbeute an
Chlormethan eine überraschend geringe Bildung an Neben
produkt, insbesondere eine überraschend geringe Konzentra
tion von Dimethylether, und ein hoher Ausnutzungsgrad bzw.
Umwandlungsgrad des eingesetzten Chlors beobachtet. Worauf
diese Ergebnisse im einzelnen zurückzuführen sind, ist bis
lang nicht abschließend geklärt. Erste Überlegungen lassen
jedoch die im nachstehenden angegebene Deutung zu. Wenn das
Organochlorsilan und der Methylalkohol gemeinsam in das
wäßrige Reaktionsmedium eingedrückt werden, und zwar ins
besondere wenn sie in Form ihrer Gase bzw. Dämpfe in das
wäßrige Reaktionsmedium eingedrückt werden, steigen die
Dampfblasen der Reaktanten im Reaktionsmedium auf. Das
Eindrücken der Reaktanten erfolgt daher ausreichend tief
unterhalb der Oberfläche des flüssigen Reaktionsmediums, also
unmittelbar durch den Boden des Reaktors hindurch oder im
unmittelbaren Bereich des Bodens des Reaktors. Wenn die
Dampfblasen der Reaktanten dann im flüssigen Reaktions
medium zur Oberfläche des flüssigen Reaktionsmediums auf
steigen, werden die Organochlorsilane rasch der Hydrolyse
bzw. Alkoholyse unterzogen, wobei sich Organosiloxane und
Chlorwasserstoff bilden. Der in jeder dieser im flüssigen
Reaktionsmedium aufsteigenden Dampfblasen eingeschlossene
Chlorwasserstoff und der Methanoldampf werden vom
flüssigen Reaktionsmedium absorbiert und in diesem gelöst.
Diese Diffusion des Chlorwasserstoffs und des Methanol
dampfes erfolgt durch die Grenzfläche zwischen der Gasphase
der Dampfblase und der flüssigen Phase hindurch. Dabei sind
sowohl die Temperatur als auch die Konzentrationen des
Chlorwasserstoffs und des Methanols unmittelbar an
oder im Bereich dieser Phasengrenzfläche zwischen der Gas
phase und der flüssigen Phase der aufsteigenden Dampfblasen
größer als in der Masse des umgebenden Reaktionsmediums. Da
aber die Bildungsgeschwindigkeit des Chlormethans in flüs
siger Phase aber durch eine zumindest geringe Erhöhung der
Konzentrationen des Chlorwasserstoffs und des Methanols
im Reaktionsmedium erhöht wird, ist im vorliegenden Fall die
Bildungsgeschwindigkeit des Chlormethans im Bereich der
Phasengrenzfläche der aufsteigenden Dampfblasen zwischen der
Gasphase und der flüssigen Phase wesentlich größer als in
der umgebenden Masse des flüssigen Reaktionsmediums, so daß
die Bildung des Methylchlorids insgesamt merklich beschleu
nigt wird, und zwar auf Grund einer Vergrößerung der Reak
tionsgeschweindigkeit in klar begrenzten und lokalisierten
Bereichen des Reaktionssystems.
In jeder einzelnen, die gasförmigen Reaktanten einschließen
den und im flüssigen Reaktionsmedium aufsteigenden Gas- bzw.
Dampfblasen werden beim Aufsteigen dieser Blasen vom Boden
des Reaktors zur Oberfläche des flüssigen Reaktionsmediums
die Organochlorsilandämpfe und die Methanoldämpfe stetig
vom Reaktionsmedium absorbiert, so daß die Temperatur
und die Konzentration sowohl des Chlorwasserstoffs als auch
des Methanols unmittelbar an oder zumindest im Bereich
der Phasengrenzfläche zwischen der Gasphase und der flüssigen
Phase erhöht werden, während die Gas- bzw. Dampfblasen
allmählich die Temperatur und die Konzentrationen annehmen,
die auch das umgebende flüssige Reaktionsmedium zeigt, bis
schließlich zuletzt zwischen den aufsteigenden Dampfblasen
und dem umgebenden flüssigen Reaktionsmedium weder ein Tem
peraturgradient noch ein Konzentrationsgradient besteht. Dies
führt dazu, daß die mit dem durch die Reaktion gebildeten
aufsteigenden gasförmigen Chlormethan mitgeführten und aus
dem Reaktionsmedium ausgetragenen Mengen an Chlorwasserstoff
und Methanol bis auf ein Minimum reduziert sind, wenn
die in ihren Abmessungen stark geschrumpften Gasblasen an der
Oberfläche des wäßrigen Reaktionsmediums austreten und auf
platzen. Durch diese Mechanismen werden sowohl eine überra
schend hohe Chlormethanausbeute als auch ein überraschend
hoher Umsetzungsgrad des im Organochlorsilans eingesetzten
Chlors erzielt.
Die Verhältnisse gleichen also im wesentlichen der oben be
schriebenen Situation, die eintritt, wenn die Reaktanten,
nämlich das Organochlorsilan und das Methanol, in flüs
siger Form in das wäßrige Reaktionsmedium eingeführt werden.
Die zu feinen Tröpfchen verteilten Reaktanten werden am oder
im Bereich des Bodens des Reaktionsgefäßes in das wäßrige
Reaktionsmedium eingeführt und steigen im Reaktionsmedium
auf. Dabei sind die Verhältnisse hinsichtlich der Temperatur
und der Konzentrationen des Chlorwasserstoffs und des
Methanols in der Masse des Reaktionsmediums und im Bereich
der Phasengrenzfläche zwischen den flüssigen Reaktanten
tröpfchen und dem flüssigen Reaktionsmedium zumindest im
wesentlichen die gleichen wie sie im Fall der im flüssigen
Reaktionsmedium aufsteigenden Dampfblasen bzw. Gasblasen
des Reaktantengemisches beschrieben sind. Auch beim Ein
drücken der Reaktanten im Form feinzerteilter Flüssig
keitströpfchen kann die Chlormethanausbeute erhöht werden.
Aus weiter unten ausführlich erläuterten Gründen er
folgt die Aufgabe der Reaktanten gemäß einer Ausgestaltung
des Verfahrens der Erfindung jedoch vorzugsweise dampf
förmig und nicht bzw. nicht ausschließlich in flüssiger
Phase.
Ein wesentlicher Vorteil des Verfahrens gemäß der Erfindung
liegt also darin, daß die Reaktionsgeschwindigkeit für die
Bildung des Chlormethans gegenüber der Durchführung der
Umsetzung im homogenen Reaktionsmedium signifikant erhöht
werden kann, ohne dabei die Temperatur und die Konzentrationen
des Chlorwasserstoffs und des Methanols in der
Masse des wäßrigen Reaktionsmediums merklich erhöhen zu
müssen. Durch diese Maßnahme kann nach dem Verfahren gemäß
der Erfindung die Ausbeute an Chlormethan wesentlich ver
bessert werden, ohne gleichzeitig eine Vergrößerung der Ver
luste an Chlorwasserstoff und Methanol durch Austragen
in der Dampfphase und durch die Bildung von Dimethylether
als Nebenprodukt in Kauf nehmen zu müssen.
Gleichzeitig mit der Bildung des Methylchlorids werden als
zweites Hauptpodukt im Verfahren gemäß der Erfindung Or
ganosiloxane gebildet.
Im allgemeinen wird als Vorteil angesehen, wenn die in der
Reaktion gebildeten Organopolysiloxane aus Polysiloxanen
mit einer Molekularmasse bestehen, die so niedrig wie
möglich ist. Wenn beispielsweise ein Diorganodichlorsilan
als Ausgangsorganochlorsilan eingesetzt wird, enthält das
Produktorganosiloxan in angestrebter Weise einen Anteil
niedermolekularer cyclischer Organopolysiloxane, insbesondere
einen Anteil von Hexaorganocyclotrisiloxan und Octa
organocyclotetrasiloxan, der so groß wie möglich ist. Vor
teilhaft an solchen Produktorganosiloxanen, die große An
teile niedermolekularer Organopolysiloxane enthalten, ist
ihre im Vergleich zu anderen Organopolysiloxanen kleine
Viskosität, die ein leichteres Abtrennen des Produktorgano
polysiloxans vom wäßrigen Reaktionsmedium ermöglicht. Außer
dem können niedermolekulare Produktorganosiloxane problemlos
destillativ gereinigt werden, während höhermolekulare Organo
siloxane erst nach Cracken zu niedermolekularen Organosiloxanen
der destillativen Reinigung zugänglich sind. Die wertvollsten
niedermolekularen Organopolysiloxane im Produktorganosiloxan
sind die niedermolekularen cyclischen Organopolysiloxane, da
sie die wichtigsten Zwischenprodukte für die Siliconchemie
sind, wenn als Ausgangsorganochlorsilan ein Diorganodichlor
silan dient.
Bei den gebräuchlichen Verfahren zur Herstellung von Organo
polysiloxanen durch Hydrolyse eines Organochlorsilans in
wäßrigem Medium werden eine Reihe von Maßnahmen angewendet,
um die Ausbeute an niedermolekularen Organopolysiloxanen im
Produktorganosiloxan zu erhöhen. Diese Maßnahmen zielen ins
gesamt darauf ab, die Polymerisation der Moleküle durch
Silanolpolykondesation im Anschluß an die Hydrolyse der
Organochlorsilane so weit wir möglich zu unterdrücken. Zu
diesen Maßnahmen gehören die folgenden : (a) die Hydrolyse
reaktion des Organochlorsilans wird bei einer Temperatur
durchgeführt, die so niedrig wie möglich gelegt wird; (b)
die Konzentration des Chlorwasserstoffs im wäßrigen Reak
tionsmedium, in dem die Hydrolyse durchgeführt wird, wird
so klein wie möglich gehalten; und (c) die Konzentration
des Methanols im Reaktionsmedium wird so groß wie nur
irgend möglich gewählt, wobei die Grenzen der Erhöhung der
Konzentration des Methanols durch das verstärkte Auf
treten unerwünschter Nebenreaktionen, insbesondere durch
die Bildung von Dimethylether, gesetzt sind. Diese Bildung
von Dimethylether in einer Nebenreaktion tritt ausgeprägt
bei hohen Methanolkonzentrationen auf, da die Konzen
tration der Methoxygruppen im Produktorganosiloxan mit zu
nehmender Methanolkonzentration im wäßrigen Reaktions
medium ebenfalls zunimmt, wodurch wiederum die Silanolpoly
kondensation wirksam unterdrückt wird.
Im Gegensatz zu den oben genannten Anforderungen ist eine
wesentliche Bedingung zur Verbesserung der Produktivität
bzw. zur Erhöhung der Raum-Zeit-Ausbeute mit verbesserter
Reaktionsgeschwindigkeit bei einem Verfahren zur Herstel
lung von Chlormethan in einem wäßrigen Reaktionsmedium,
das aus Wasser, Methanol und Chlorwasserstoff besteht,
daß (a) die Reaktionstemperatur relativ hoch eingestellt
wird, üblicherweise im Bereich von 100 bis 130°C, also we
sentlich höher als dies für die Temperatur zur Durchführung
der Hydrolyse der Organochlorsilane der Fall ist, (b) die
Chlorwasserstoffkonzentration im Reaktionsmedium ebenfalls
so groß wie möglich eingestellt werden sollte und (c) die
Konzentration des Methanols im Reaktionsmedium eben
falls so hoch wie möglich gehalten werden sollte, wenn
gleich unter den gleichen Grenzbedingungen wie sie oben
dargestellt wurden, also gleichzeitig niedrig genug, um
eine übermäßige Zunahme der Dimethyletherbildung zu ver
hindern.
Die vorstehende Darstellung zeigt also, daß die Bedingungen
zur Optimierung der separaten Prozesse zur Herstellung
der Organosiloxane und zur Herstellung des Chlormethans
zueinander gegenläufig sind bzw. entgegengesetzte Rahmen
bedingungen erfüllen müssen, und zwar insbesondere im Hin
blick auf die Reaktionstemperatur und die Chlorwasserstoff
konzentration im Reaktionsmedium. Dies hat nach langen Ver
suchen zu der allgemeinen Auffassung geführt, daß die gleich
zeitige Herstellung von Organosiloxanen und Chlormethan
aus Organochlorsilanen und Methanol kein für die in
dustrielle Produktion brauchbar und wirtschaftlich einsetz
bares Verfahren ist, da jeder Optimierungsversuch notgedrungen
lediglich ein Kompromiß zwischen zwei in entgegengesetz
te Richtungen zu optimierenden Parametern darstellen muß.
In unerwarteter Weise schafft das Verfahren gemäß der Er
findung jedoch ein völlig neues Prinzip und Verfahren zur
gleichzeitigen Herstellung von Methylchlorid und Organo
siloxanen in einer einzigen Verfahrensstufe, wobei das Pro
duktorganosiloxan dennoch eine Qualität aufweist, die der
Qualität eines Organosiloxans entspricht, das unabhängig
von den für die Chlormethanherstellung mit guter Raum-
Zeit-Ausbeute erforderlichen Reaktionsparametern durch
Hydrolyse bei niedriger Temperatur und mit einem hohen Grad
der Umsetzung des im Organochlorsilan eingeführten Chlors
ausgeführt werden kann. Überraschend ist dabei vor allem,
daß die oben beschriebene Verteilung der Lokalkonzentrationen
der Reaktanten an oder im unmittelbaren Bereich der Pha
sengrenzfläche zwischen den Dampfblasen oder den Flüssig
keitstropfen und der flüssigen Phase des Reaktionsmediums
insgesamt so wirksam ist, daß die Gesamtreaktionsgeschwin
digkeit spürbar erhöht werden kann. Nach gebräuchlicher Lehr
meinung kann in dem beschriebenen Fall der Verfahrensführung
nämlich mit gutem Vertrauen davon ausgegangen werden, daß das
Volumen des wäßrigen Reaktionsmediums, das eine erhöhte Kon
zentration von Chlorwasserstoff und Methanol in der un
mittelbaren Umgebung der Oberfläche der Dampfblasen oder der
Flüssigkeitströpfchen aufweist, zu klein ist, um einen meß
baren Beitrag zur Erhöhung der Gesamtreaktionsgeschwindig
keit zu liefern, die durch ihre sehr viel größeren Geschwin
digkeiten der physikalischen Absorption und der Lösung des
Chlorwasserstoffs und des Methanols im flüssigen Me
dium im Vergleich zu den beteiligten Reaktionsgeschwindig
keiten gekennzeichnet ist.
Auf Grund der vorstehenden Ausführungen wird deutlich, daß
der wesentliche Erfindungsgedanke im Zusammenhang mit dem
vorstehend beschriebenen Verfahren darin beruht, daß die
unerwartet ausgeprägte Verbesserung der Reaktionsgeschwin
digkeit in den lokalisierten Reaktionszonen in oder unmit
telbar im Bereich der Oberflächen der Dampfblasen oder der
Flüssigkeitströpfchen, die im wäßrigen Reaktionsmedium vom
Boden zur Oberfläche aufsteigen, in einem solchen Maß ausge
prägt erhöht und optimiert liegen, daß hier also, und zwar
nur hier in diesen lokalisierten Reaktionsbereichen, die
Temperatur und die Konzentrationen des Chlorwasser
stoffs und des Methanols deutlich größer sind als
in der Masse des verbleibenden flüssigen Reaktionsmediums.
Als Ausgangssubstanzen zur Durchführung des Verfahrens ge
mäß der Erfindung dienen ein Organochlorsilan und Methanol.
Der organische Rest oder die organischen Reste,
die im Organochlorsilan an das Siliciumatom gebunden sind,
können Alkylgruppen, insbesondere Methyl oder Ethyl, sowie
halogensubstituierte Alkylgruppen, Arylgruppen, insbesondere
Phenyl, und Alkenylgruppen, insbesondere Ethenyl und 2-Propenyl
sein. Die Organochlorsilane lassen sich allgemein durch die
Formel R n SiCl4-n darstellen, in der R der vorstehend defi
nierte organische Rest ist und n eine ganze Zahl mit dem
Wert 1, 2 oder 3 ist. Als Organochlorsilane, die unter die
se allgemeine Formel fallen, seien die folgenden vorzugswei
se eingesetzten Substanzen genannt: Dimethyldichlorsilan,
Vinylmethyldichlorsilan, Diphenyldichlorsilan und Trimethyl
chlorsilan. Zusätzlich können eine oder mehrere organische
Reste R in der vorstehend genannten allgemeinen chemischen
Formel für das Organochlorsilan durch Wasserstoffatome er
setzt sein, die direkt an ein Siliciumatom gebunden sind.
Beispiele für solche Organohydrogenchlorsilane, die im Rahmen
des Verfahrens gemäß der Erfindung vorzugsweise verwen
det werden, sind die folgenden: Methyldichlorsilan und Di
methylchlorsilan. Die vorstehend genannten Chlorsilane können
sowohl einzelnen als auch im Gemisch miteinander, und
zwar sowohl im Zweikomponentengemisch als auch im Mehrkom
ponentengemisch, verwendet werden. Die Wahl der einzelnen
Organochlorsilane ist dabei keiner Einschränkung durch das
Verfahren unterworfen und ausschließlich durch die an das
Endprodukt gestellten Spezifikationen bestimmt.
Das Zuflußverhältnis der Reaktanten, das heißt die Zufuhr
rate des Organochlorsilans und des Methanols, in das
Reaktionsmedium ist nicht spezifisch kritisch, wenngleich
die stöchiometrischen Verhältnisse, wie sie für die Durch
führung der Umsetzung erforderlich sind, zumindest im we
sentlichen eingehalten werden sollten, der Zufluß des
Methanols also vorzugsweise so eingestellt wird, daß das
Methanol entsprechend der eingangs genannten Umsetzungs
gleichung zumindest im wesentlichen äquimolar zu den
Chloratomen im Organochlorsilan eingestellt wird, die di
rekt an Siliciumatome gebunden sind. Der Zufluß des
Methanols sollte also in diesem Zusammenhang zumindest im we
sentlichen äquimolar zu den an Siliciumatome gebundenen
Chloratomen in dem Silan eingestellt werden, das gleichzeitig
und gemeinsam mit dem Methanol in das Reaktions
medium eingeführt werden soll. Insbesondere liegt das Mol
verhältnis von Methanol zu siliciumgebundenen Chlor
atomen im Organochlorsilan vorzugsweise im Bereich von
0,5 bis 3,0, insbesondere im Bereich von 1,0 bis 2,5.
Der Grund für den Bereich des vorstehend definierten Mol
verhältnisses des Methanols zum siliciumgebundenen
Chlor, wobei in erkennbarer Weise das Methanol vor
zugsweise in einer überäquimolaren Menge eingesetzt wird,
liegt darin, daß beim Einführen des Organochlorsilans in
das Reaktionsmedium mit einem Zufluß, der einem molaren
Überschluß der siliciumgebundenen Chloratome über die äqui
molare Menge Methanol entspräche, die Konzentration des
Chlorwasserstoffs im wäßrigen Reaktionsmedium allmählich,
aber zunehmend ansteigen würde, bis unter Umständen die
Konzentration des azeotropen Punktes erreicht und über
schritten ist, so daß der Verlust an Chlorwasserstoff durch
Übergang in die Gasphase zusammen mit dem Wasserdampf merk
lich vergrößert wird, so daß die Ausbeute an Chlormethan
spürbar sinkt. Bei Verwendung überäquimolarer Mengen des
Organochlorsilans müssen also zufolge der technologischen
Schwierigkeiten bei der Rückgewinnung und Rückführung des
mit dem Wasserdampf aus der Anlage ausgetragenen Chlorwasser
stoffs spürbare wirtschaftliche Nachteile in Kauf genommen
werden.
Auf der anderen Seite führt ein Zufluß von Methanol
im stöchiometrischen Überschuß zum Organochlorsilan zu Be
dingungen, die zur Erhöhung der Reaktionsgeschwindigkeit
bei der Bildung des Chlormethans durchaus günstig sind,
da eine erhöhte Konzentration des Methanols im wäßrigen
Reaktionsmedium im Sinne einer Beschleunigung der
Reaktionsgeschwindigkeit wirkt. Dabei versteht sich jedoch
von selbst, daß das Methanol mit zunehmender Konzen
tration im flüssigen Reaktionsmedium auch zunehmend aus die
sem flüssigen Reaktionsmedium in die Gasphase verdampft. Es
ist jedoch verfahrenstechnisch eine relativ einfache Angele
genheit, das in die Dampfphase über dem flüssigen Reaktions
medium abgedampftes und zusammen mit dem Wasserdampf und dem
in der Reaktion gebildeten Chlormethan aus dem Reaktor aus
getragenes Methanol abzutrennen und im Kreislauf wieder
in die Reaktion zurückzuführen. Auf diese Weise stellt sich
nach einer bestimmten Einlaufzeit des kontinuierlichen Ver
fahrensablaufes ein stationärer Zustand ein, bei dem das
Methanol im Überschuß in das Reaktionsmedium einge
bracht wird, kontinuierlich aus dem flüssigen Reaktions
medium verdampft, aus der Dampfphase abgetrennt und wieder
in das flüssige Reaktionsmedium zurückgeführt wird.
Die obere Grenze des Zuflusses des Methanols relativ
zum Organochlorsilan ist dabei durch die Zunahme der Bildung
von Dimethylether als unerwünschtem Nebenprodukt so
wie durch die Problematik gegeben, die Reaktionstemperatur
im Vorzugsbereich zu halten, da eine zunehmende Kon
zentration des Methanols im wäßrigen Reaktionsmedium
die Temperatur des Mediums zunehmend absenkt.
Wenn sowohl das Organochlorsilan als auch das Methanol
in Form ihrer Dämpfe in das wäßrige Reaktionsmedium einge
leitet werden, ist die Wärmebilanz des Reaktionssystems
insgesamt exotherm, und zwar auf Grund der relativ großen
latenten Wärmemenge, die in den Dämpfen enthalten ist. Diese
latente Wärme kann mitunter so groß werden, daß das im
Reaktor eingeschlossene Reaktionsmedium von innen oder
außen gekühlt werden muß. Wenn beide Reaktanten in flüssi
ger Form in das Reaktionsmedium eingeführt werden, ist die
Gesamtwärmebilanz im Reaktionssystem endotherm, so daß das
wäßrige Reaktionsmedium durch Innenheizung oder Außenheizung
erwärmt werden muß, um den Reaktionstemperaturbereich
zu erreichen.
Die vorstehend beschriebenen gegenläufigen Verhältnisse
der Wärmebilanz im exothermen und endothermen Reaktions
system gestatten, die Wärmebilanz zwischen dem exothermen
und dem endothermen System so aufeinander abzustimmen und
zu kompensieren, daß die zur thermischen Überwachung und
Regelung der Reaktion erforderliche Wärmeenergie auf ein
Minimum gedrosselt werden kann. Diese Kompensation kann
in einfacher Weise dadurch erfolgen, daß entweder ein Teil
oder das gesamte Organochlorsilan und/oder ein Teil oder
das gesamte Methanol entweder in Dampfform oder in
flüssiger Form in das Reaktionsmedium eingeführt werden.
Aus diesem Grunde werden die Reaktanten vorzugsweise zu
mindest teilweise in Form ihrer Dämpfe in das flüssige
Reaktionsmedium eingeleitet. In zweiter Linie werden je
doch die Reaktanten auch aus einem anderen Grund vorzugs
weise in Dampfform in das Reaktionsmedium eingeleitet, und
zwar deshalb, weil das Produktorganosiloxan höhere Anteile
höhermolekularer Organopolysiloxane enthalten kann, wenn
die Reaktanten in flüssiger Form in das wäßrige Reaktions
medium eingeführt werden.
Das wäßrige Reaktionsmedium, in das die Reaktanten beim
Verfahren gemäß der Erfindung eingeleitet werden, in das
also das Organochlorsilan und das Methanol eingedrückt
werden, enthält Methanol und Chlorwasserstoff. Diese
Komponenten des wäßrigen Reaktionssystems brauchen jedoch
nicht zwangsläufig bereits von Anbeginn der Inbetriebnahme
des Verfahrens im wäßrigen Medium enthalten zu sein. Viel
mehr kann das Verfahren gemäß der Erfindung auch mit Vorlage
von reinem Wasser als Reaktionsmedium gestartet werden. In
diese im Reaktor befindliche Vorlage aus reinem Wasser, das
als wäßriges Reaktionsmedium dient, werden dann bei Beginn
des Verfahrens das Organochlorsilan und das Methanol
eingedrückt. Der durch die Hydrolyse des Organochlorsilans
gebildete Chlorwasserstoff und das Methanol werden dann
vom vorgelegten Wasser rasch absorbiert, so daß die Konzen
tration des Chlorwasserstoffs und des Methanols im wäß
rigen Reaktionsmedium allmählich ansteigt, und zwar solange,
bis der einzustellende stationäre Zustand erreicht ist. Statt
mit reinem Wasser in der Vorlage kann der Prozeß selbstver
ständlich wahlweise auch mit einem wäßrigen Reaktionsmedium
angefahren werden, das bereits Chlorwasserstoff und
Methanol, vorzugsweise in den erforderlichen Mengen, zuge
setzt enthält. Bei Vorlage eines solcherart bereits Chlor
wasserstoff und Methanol enthaltenden wäßrigen Reak
tionsmediums wird das stationäre Gleichgewicht schneller
eingestellt.
Die Temperatur des wäßrigen Reaktionsmediums wird vorzugs
weise im Bereich von 70 bis 150°C gehalten. Wenn die Temperatur
des Reaktionsmediums kleiner als 70°C ist, wird keine
ausreichende Bildungsgeschwindigkeit für das Chlormethan
erzielt. Wird die Reaktion dagegen bei einer Temperatur von
größer als 150°C im wäßrigen Reaktionsmedium ausgeführt,
so wird die Qualität der Produktorganosiloxane insofern be
einträchtigt, als zunehmende Anteile relativ hochmolekularer
Organopolysiloxane gebildet werden und als unerwünschtes Ne
benprodukt Dimethylether in zunehmender Konzentration anfällt.
Die Konzentration des Methanols im wäßrigen Reaktions
medium ist nicht spezifisch kritisch, wird jeoch vorzugs
weise im Bereich von 0,5 bis 40 Massen-% gehalten. Höhere Kon
zentrationen von Methanol im wäßrigen Reaktionsmedium
sind zwar im Hinblick auf die Reaktionsgeschwindigkeit für
die Bildung des Chlormethans durchaus wünschenswert, führen
jedoch gleichzeitig in verstärktem Maße zur unerwünschten
Bildung von Dimethylether als Nebenprodukt. Zusätzlich
wird in der oben beschriebenen Weise die Einhaltung einer
im Temperaturvorzugsbereich liegenden Reaktionstemperatur
im Reaktionsmedium zunehmend problematischer. Konzentratio
nen von kleiner als 0,5 Massen-% Chlormethan im Reaktions
medium sind insofern ungünstig, als die Reaktionsgeschwin
digkeit für die Bildung des Chlormethans spürbar abnimmt.
Mit anderen Worten, der Zufluß des Methanols zum wäß
rigen Reaktionsmedium wird vorzugsweise so eingestellt und
geregelt, daß im stationären Betriebszustand die Konzentration
des Methanols im wäßrigen Reaktionsmedium im vor
stehend genannten Bereich von 0,5 bis 40 Massen-% liegt.
Der Druck im Reaktionsgefäß ist unter Betriebsbedingungen
so zu wählen, daß die Temperatur des Reaktionsmediums im
Bereich von 70 bis 150°C gehalten werden kann. Anderer
seits ist der Betriebsdruck jedoch nicht allzu hoch zu wäh
len, da sich bei zu hohem Druck im Reaktor zwangsläufig
eine ungewöhnlich hohe Chlorwasserstoffkonzentration im
Reaktionsmedium einstellt. Ausgehend von diesen Grenzkri
terien wird der Betriebsdruck im Reaktionssystem vorzugs
weise auf einen Wert im Bereich vom atmosphärischen Umge
bungsdruck bis zu einem Manometerdruck von ungefähr 10 bar,
insbesondere vorzugsweise vom atmosphärischen Umgebungs
druck bis zu einem Manometerdruck von 5 bar, eingehalten.
Bei Anwendung höherer Betriebsdrücke kann zwar die Reaktions
geschwindigkeit für die Bildung des Methylchlorids vergrößert
werden, müssen dann jedoch auch Reaktoren zur Verfü
gung stehen, die den höheren Druckanforderungen gewachsen
sind.
Beim Einleiten des Organochlorsilans und des Methylalkohols,
also der Reaktanten, in das wäßrige Reaktionsmedium, wird
das Reaktionsmedium nicht durch ein zusätzliches
Rührwerk gerührt, so daß die Blasen der Dämpfe der
Reaktanten oder die Tröpfchen der flüssigen Reaktanten re
lativ ruhig und ungestört im Reaktionsmedium aufsteigen,
ohne aufwärts und abwärts gerichteten turbulenten Strömungen
in dem im Reaktionsgefäß enthaltenen Reaktionsmedium
ausgesetzt zu sein. Durch diese Beruhigung des Aufsteigens
der Reaktanten wird eine Störung der oben im einzelnen be
schriebenen Lokalbedingungen der Temperatur und der Konzen
trationen des Chlorwasserstoffs und des Methylalkohols an
der Oberfläche der Dampfblasen oder der Flüssigkeitströpf
chen, die im Reaktionsmedium aufsteigen, vermieden. Durch
eine größere Unruhe im Reaktionsmedium, beispielsweise
durch Beaufschlagung des Reaktionsmediums durch ein Rühr
werk, wird die Raum-Zeit-Ausbeute für die Methylchlorid
bildung durchaus meßbar ungünstig beeinflußt.
Eine erfindungswesentliche Bedingung im Verfahren gemäß der
Erfindung ist, daß die Konzentration des Chlorwasserstoffs
im Reaktionsmedium nicht größer als die azeotrope Konzentration
unter den jeweils eingestellten Betriebsparametern
der Temperatur und des Druckes ist. Diese Bedingung ist bei
der jeweils herrschenden und eingestellten Betriebstemperatur
und dem jeweils eingestellten und herrschenden Betriebs
druck zumindest unmittelbar an der Oberfläche oder im Bereich
der Oberfläche des wäßrigen Reaktionsmediums einzuhalten.
Wenn die Konzentration des Chlorwasserstoffs im Reaktions
medium größer als die entsprechende azeotrope Konzentration
ist, werden signifikant zunehmende Mengen von Chlorwasser
stoff in die Gasphase abgegeben und vom gebildeten Methyl
chlorid und/oder Wasserdampf aus dem Reaktionssystem ausge
tragen. Ein solcher Vorgang wiederum erniedrigt die Methyl
chloridausbeute in durchaus spürbarer Weise. Mit anderen Wor
ten, der Zufluß des Organochlorsilans und des Methylalkohols
wird vorzugsweise so geregelt, daß die oben angegebenen Be
dingungen für die Einstellung der Konzentration des Chlor
wasserstoffs im Reaktionsmedium bei der jeweils eingestellten
Betriebstemperatur und/oder unter dem jeweils eingestellten
Betriebsdruck eingehalten werden.
Das Verfahren gemäß der Erfindung ist im folgenden unter
Bezug auf das in der Figur dargestellte Blockdiagramm näher
erläutert.
In der aus der Figur ersichtlichen Weise ist das wäßrige
Reaktionsmedium 1 in einem Reaktor 2 eingeschlossen, der
entweder als Kessel oder als Säule ausgebildet sein kann.
Die Reaktanten, das heißt ein Organochlorsilan und der
Methylalkohol, werden durch den Boden des Reaktors 2 hin
durch oder im Bereich des Bodens des Reaktors 2, also im
Fußbereich des Reaktors 2, entweder in flüssiger Form oder
in Dampfform in das Reaktionsmedium 1 eingeführt. Es sei
in dem hier zu beschreibenden Ausführungsbeispiel angenommen,
daß die Reaktanten als Dämpfe eingeführt werden. Das
Organochlorsilan und der Methylalkohol werden in Vorrats
behältern gelagert, die in der Figur nicht dargestellt
sind. Das aus dem Vorratsbehälter abgezogene Organochlor
silan wird im Verdampfer 3, der Methylalkohol im Verdampfer 4
verdampft, die über Zulaufleitungen 5 bzw. 6 beaufschlagt werden.
Je nach thermischer Verfahrensführung werden das Organo
chlorsilan und der Methylalkohol in den Verdampfern 3 und 4
zumindest teilweise verdampft, so daß also am Kopf der Ver
dampfer entweder die reinen Dämpfe oder Dämpfe abgezogen werden,
die flüssige Anteile mitführen. In dem hier gezeigten
Ausführungsbeispiel des Blockdiagramms werden die Dämpfe der
Reaktanten über Leitungen 7 bzw. 8 am Kopf der Verdampfer 3
bzw. 4 abgezogen und in das im Reaktor 2 eingeschlossene
wäßrige Reaktionsmedium 1 am Fuß des Reaktors 2 eingedrückt.
Der Zufluß der Reaktanten in das Reaktionsmedium 1 ist da
bei selbstverständlich durch das Volumen des Reaktionsmediums 1
begrenzt. Vorzugsweise wird der Zufluß der Reaktanten dabei so
eingestellt, daß die Bildungsrate des Methylchlorids nicht
größer ist als 1 kmol/h je 100 l des wäßrigen Reaktions
mediums 1. Mit anderen Worten wird der Zufluß des Organo
chlorsilans je Stunde so eingestellt, daß die molare Konzen
tration der an Siliciumatome gebundenen Chloratome nicht größer
als 1 kmol je 100 l des wäßrigen Reaktionsmediums 1 ist
und der Zufluß des Methylalkohols so geregelt wird, daß das
oben beschriebene molare Verhältnis zum Silan eingehalten wird.
Wenn der Zufluß der Reaktanten größer als die vorstehend ge
nannten Grenzwerte ist, können Probleme bei der Einhaltung
der Reaktionstemperatur im Reaktionsmedium 1 auftreten. Im
Extremfall können die Dämpfe der Reaktanten in den aufsteigenden
Blasen in die über dem flüssigen Reaktionsmedium ein
geschlossene Gasphase im Reaktor entweichen, bevor die Reak
tion in den Dampfblasen abgeschlossen ist.
Das im Reaktor 2 eingeschlossene wäßrige Reak
tionsmedium 1 muß ausreichend tief sein, um zu gewährleisten,
daß die Reaktion wirklich vollständig abgeschlossen ist,
bevor die Blasen der Reaktantendämpfe die Oberfläche des
flüssigen Reaktionsmediums 1 erreichen. Die Tiefe des Reak
tionsmediums 1 beträgt aus diesem Grund vorzugsweise mindestens
1 m. Auf der anderen Seite erbringt eine Tiefe des
Reaktionsmediums 1 von größer als einigen Metern keine zu
sätzlichen Vorteile mehr, sondern wirkt sich im Gegenteil
ungünstig auf die Raum-Zeit-Ausbeute aus.
Vorteilhaft ist mitunter auch, im Reaktionsgefäß 2 mindestens
einen horizontalen Boden im wäßrigen Reaktionsmedium 1
so anzuordnen, daß ein Vermischen des Reaktionsmediums 1 in
aufwärts und abwärts gerichteten Teilströmen oder zwischen
einer oberen und einer unteren Schicht des Reaktionsmediums 1
im Reaktor 2 verhindert wird und die Konzentration des Chlor
wasserstoffs im oberen Teil des Reaktionsmediums 1 möglichst
niedrig gehalten werden kann, und zwar unabhängig oder doch
zumindest weitgehend unabhängig von der Chlorwasserstoffkon
zentration in den unteren Bereichen des Reaktionsmediums 1.
Durch diese Maßnahmen können die Ergebnisse des Verfahrens
gemäß der Erfindung weiter verbessert werden.
Nachdem die Reaktanten eine bestimmte Zeit kontinuierlich
in das wäßrige Reaktionsmedium eingeleitet werden, stellt
sich im Reaktor 2 ein stationärer Zustand ein. Als Produkte
werden dabei im stationären Zustand Organosiloxane und Methyl
chlorid im Reaktor erzeugt. Das gasförmige Methylchlorid tritt
aus dem Reaktionsmedium 1 aus und wird gasförmig aus dem Reak
tor 2 abgezogen, während die Organosiloxane sowohl gasförmig
bzw. dampfförmig als auch in flüssiger Phase anfallen, und
zwar nach Maßgabe des Molekulargewichts der Komponenten des
als Produkt gebildeten Organopolysiloxangemisches und nach
Maßgabe der Betriebsparameter Temperatur und Druck. Aus ver
fahrenstechnischen Gründen wird das als Produkt gebildete
Organosiloxan möglichst unmittelbar nach seiner Bildung im
Reaktionsmedium 1 aus dem Reaktor 2 abgezogen, und zwar be
vor eine weitergehende Polymerisationskondensation oder
eine ebenfalls unter Polymerisation verlaufende Siloxan
umlagerung stattfindet, wodurch größere Organopolysiloxan
moleküle, also höhermolekulare Organopolysiloxanfraktionen
im Produktorganosiloxan gebildet werden. Aus diesem Grund
wird das in der Dampfphase vorliegende Produktorganosiloxan
zusammen mit dem Methylchlorid und dem Wasserdampf über die
Leitung 9 am Kopf des Reaktors 2 abgezogen. Wenn das Produkt
organosiloxan flüssig ist bzw. flüssige Komponenten enthält,
bildet das als Produkt anfallende Siloxan eine getrennte
organische Schicht, die auf der Oberfläche des wäßrigen Reak
tionsmediums 1 schwimmt. Die Dichte der als Produkt gebildeten
flüssigen Siloxane ist in jedem Fall kleiner als die
Dichte des wäßrigen Reaktionsmediums 1. Auf diese Weise
kann das als Produkt gebildete flüssige Organosiloxan über
eine Überlaufleitung 10 aus dem Reaktor 2 abgezogen werden.
Dabei werden in dieser Überlaufleitung 10 auch Teile des
wäßrigen Rektionsmediums 1 mitgeführt. Das Gemisch aus
dem flüssigen Produktorganosiloxan und dem abgezogenen wäßrigen
Reaktionsmedium 1 wird über die Überlaufleitung 10 in
einen Flüssigkeitsphasenscheider 11 gegeben. Das vom flüssigen
Produktorganosiloxan abgetrennte wäßrige Reaktions
medium wird aus dem Phasenscheider 11 zum Fuß des Reaktors 2
über eine Leitung 12 und eine zwischengeschaltete Pumpe 13
geführt. Dabei ist sorgfältig darauf zu achten, daß der Zu
lauf des im Kreis zurückgeführten wäßrigen Reaktionsmediums
von der Leitung 12 in den Reaktor 2 den im Reaktor 2 einge
stellten stationären Zustand nicht ungebührlich stört. Dies
kann insbesondere durch das Erzeugen von aufwärts und abwärts
gerichteten axialen Konvektionskomponenten erfolgen. Die Ein
stellung solcher Strömungskomponenten ist daher bei der Rück
führung des wäßrigen Reaktionsmediums unter allen Umständen
zu vermeiden.
Das im Phasenscheider 11 vom wäßrigen Reaktionsmedium ab
getrennte flüssige Produktorganosiloxan wird über eine Leitung
15 in einen Trennbehälter 14 überführt.
Das am Kopf des Reaktors 2 über die Leitung 9 gasförmig
abgezogene Produktmethylchlorid wird zunächst auf einen
Rückflußkühler 16 gegeben. In diesem Rückflußkühler 16 werden
die Dämpfe des Wassers, Methylalkohols und der ver
dampfte Anteil des Produktorganosiloxans, die mit dem ge
bildeten Produktmethylchlorid mitgeführt werden, zumindest
partiell kondensiert und laufen in den Reaktor 2 zurück.
In diesem Fall ist beachtlich, daß der in den Rückflußkühler
16 gelangende Wasserdampf nicht vollständig kondensiert
wird und in den Reaktor 2 zurückläuft. Ein Teil des in den
Kühler gelangenden Wasserdampfes, nämlich ein Teil, der der
Menge des während der Reaktion gebildeten Wassers entspricht,
bleibt vorzugsweise unkondensiert und wird über die Leitung 18
zusammen mit dem gasförmigen Methylchlorid auf den Aufberei
tungskondensator 17 gegeben. Das über die Leitung 18 auf den
Kondensator 17 geführte gasförmige Gemisch enthält außerdem
die nichtkondensierten Anteile des Methylalkohols und des
Produktorganosiloxans. Das Abziehen dieser Teilmenge Wasser
ist erforderlich, um den Wasseranteil im wäßrigen Reak
tionsmedium 1 im Reaktor 2 während des kontinuierlich durch
geführten Verfahrens konstant zu halten. Die nichtkondensierten
Dämpfe des abgezogenen Wassers, Methylalkohols und Produkt
organosiloxans werden im Aufbereitungskondensator 17 durch
Kondensation vom gasförmigen Methylchlorid getrennt. Das Kon
densat wird über die Leitung 19 in den Trennbehälter 14 gege
ben und dort mit dem vom Phasenscheider 11 abgezogenen flüssigen
Produktorganosiloxan vereinigt. Das auf diese Weise im
Trennbehälter 14 gesammelte flüssige Produktorganosiloxan
wird von der begleitenden, noch Methylalkohol enthaltenden
wäßrigen Phase abgetrennt und über eine Leitung 21 in einen
Lagerbehälter 20 überführt. Das so gesammelte flüssige Produkt
organosiloxan kann dann in gebräuchlicher Weise weiter
verarbeitet werden, beispielsweise destillativ getrennt
und gereinigt werden. Die vom flüssigen Produktorgano
siloxan im Trennbehälter 14 abgetrennte wäßrige Phase
wird aus dem Tennbehälter 14 ausgetragen und verworfen.
Gegebenenfalls können zuvor der in der wäßrigen Phase
enthaltene restliche Methylalkohol und Chlorwasserstoff
abgetrennt werden.
Das auf diese Weise als Produkt erhaltene Organosiloxan
enthält meist noch geringe Anteile an gelöstem Methylchlorid.
Das Abtrennen des Methylchlorids aus der flüssigen Produkt
organosiloxanphase bereitet jedoch keine Schwierigkeiten und
läßt sich beispielsweise durch Erwärmen des Produktorgano
siloxans ohne weiteres erreichen.
Das im Aufbereitungskondensator 17 von dem im wesentlichen
aus Wasser, Methylalkohol und dem am Kopf des Reaktors 2
in der Dampfphase abgezogenen Anteil Produktorganosiloxan
bestehenden Kondensat abgetrennte gasförmige Methylchlorid
wird über eine Leitung 23 in einen Tieftemperaturkondensator
22 überführt, wo das Methylchlorid verflüssigt wird.
Das flüssige Methylchlorid gelangt dann über eine Ablauf
leitung 25 in einen Vorratsbehälter 24. Das so hergestellte
und gesammelte Methylchlorid kann direkt als Ausgangs
substanz zur Herstellung von Methylchlorsilanen durch Um
setzen von elementarem Silicium nach dem Verfahren der so
genannten direkten Synthese eingesetzt werden.
Folgende Vorteile lassen sich durch das Verfahren gemäß
der Erfindung erzielen:
- (1) Die Raum-Zeit-Ausbeute des als Produkt erhaltenen Methylchlorids ist wesentlich größer als bei den her kömmlichen Verfahren. Eine solche Verbesserung der Raum- Zeit-Ausbeute ist in wirtschaftlicher Hinsicht ein außer ordentlich wichtiger Parameter, da er wesentlich in die Rentabilitätsrechnung der Anlagennutzung eingeht. So wird mit dem Verfahren gemäß der Erfindung für Methyl chlorid ohne weiteres eine Raum-Zeit-Ausbeute von etwa 500 kg/m³h erzielt. Dieser Wert liegt um den Faktor 20 über dem ohne Katalysator durchgeführten her kömmlichen Verfahren erzielbaren Wert und ist mit den Raum-Zeit-Ausbeuten vergleichbar, die für Verfahren er hältlich sind, die mit quarternären Ammoniumsalzen als Katalysator betrieben werden.
- (2) Im Vergleich zu den Verfahren nach dem Stand der Tech nik wird eine ungewöhnlich gute Methylchloridausbeute bei der Umsetzung des Chlorwasserstoffs mit dem Methyl alkohol erzielt. Selbst bei Einstellen einer relativ geringen Chlorwasserstoffkonzentration im Reaktions medium wird für Methylchlorid eine für die wirtschaft liche Durchführung des Verfahrens ausreichend gute Raum- Zeit-Ausbeute erhalten. Das in Begleitung mit dem Metyhl chlorid aus dem Reaktor abgezogene Wasser enthält prak tisch keinen Chlorwasserstoff. Dies deutet darauf hin, daß der bei der Hydrolyse der Organochlorsilane gebil dete Chlorwasserstoff praktisch vollständig zur Bildung des Methylchlorids ausgenutzt wird, und zwar bereits bei einem einzigen Durchgang durch den Reaktor. Dadurch wird ein ungewöhnlich hoher Grad der Ausnutzung des im Zulauf enthaltenen Chlors erzielt. Wird dagegen das im Zulauf zugeführte Chlor nur ungenügend zur Methyl chlorbildung ausgenutzt, wird also der intermediär gebildete Chlorwasserstoff nur mäßig ausgenutzt, und enthält das abdestillierende Wasser beachtiche Anteile von Chlorwasserstoff, so muß dieser mit dem de stillativ aus dem Reaktor abgezogenen Wasser mitge führte Chlorwasserstoff in aufwendigen Anlagen nach dem Verfahren der azeotropen Destillation von Wasser abgetrennt werden. Bei diesem Verfahren der azeotropen Destillation werden große Mengen Energie verbraucht.
- (3) Die Menge des als Nebenprodukt in einer Nebenreaktion gebildeten Dimethylethers ist außerordentlich klein und beträgt nur höchstens 0,5 Gew.-%, bezogen auf die Ausbeute des Produktmethylchlorids. Dieser prozentuale Anteil liegt bei einem herkömmlichen Verfahren, das keine Katalysatoren verwendet, im Bereich von 1,7 bis 3,5 Gew.-%, was auf die bemerkenswert hohe Konzentra tion des Methylalkohols im Reaktionsgemisch zurückzu führen ist. Die Bildung des Dimethylethers ist vor allem wegen der dadurch niedrigeren Ausnutzung des Methylalkohols für die Produktbildung unerwünscht. Zudem kann der Dimethylether nur mit relativ großem Kostenaufwand vom Methylchlorid abgetrennt werden, da beide Substanzen sehr dicht beieinanderliegende Siedepunkte haben.
- (4) Das nach dem Verfahren gemäß der Erfindung als Produkt erhaltene Organosiloxan enthält in relativ großen An teilen Organopolysiloxane mit einem relativ niedrigen Molekulargewicht. Wenn insbesondere als Ausgangs organochlorsilan ein Diorganodichlorsilan eingesetzt wird, enthält das als Produkt erhaltene Organosiloxan einen hohen Anteil an niedermolekularen Polysiloxanen mit cyclischer Struktur, die als wichtige und grund legende Zwischenprodukte für die Herstellung von Siliconkautschuk und anderen Siliconprodukten ge schätzt sind. Zudem weisen Organosiloxanprodukte mit großen Anteilen cyclischer Polysiloxane relativ klei ne Werte der Viskosität auf, so daß sich solche Pro dukte verfahrenstechnisch mühelos handhaben lassen.
Das Verfahren ist im folgenden an Hand von Ausführungsbeispielen
im einzelnen erläutert.
Eine Reaktorsäule aus Pyrex-Glas mit einem Innendurchmesser
von 50 mm und einem Fassungsvermögen von 200 ml, die mit
einem Überlaufrohr in ihrem oberen Abschnitt ausgerüstet
it, wird mit einem wäßrigen Gemisch beschickt, das Methyl
alkohol und Chlorwasserstoff enthält. Das Überlaufrohr ist
an der Säule in einer solchen Höhe angeordnet, daß der Reak
tor bzw. daß die Reaktorsäule ungefähr 1600 ml des wäßrigen
Reaktionsmediums aufnehmen kann. Das Überlaufrohr ist
mit einem Phasenscheider für Flüssigkeiten verbunden, der
ein Fassungsvermögen von 1000 ml hat. Auch der Phasenscheider
ist mit dem gleichen wäßrigen Gemisch wie der Reaktor
beschickt, enthält also ebenfalls Methylalkohol und Chlor
wasserstoff. Sowohl die Reaktorsäule als auch der Phasen
scheider sind mit einer Außenheizung versehen.
Der Manometerdruck im Inneren des vorstehend beschriebenen
Reaktionssystem wird auf 1,47 bar eingestellt. Das die Vor
lage bildende wäßrige Reaktionsmedium wird durch die Außen
heizung auf eine Temperatur von 100°C erwärmt. Sobald das
Reaktionsmedium diese Temperatur erreicht hat, wird eine
Umwälzpumpe eingeschaltet, die das Reaktionsmedium zwi
schen der Reaktorsäule und dem Phasenscheider über das
Überlaufrohr umwälzt. Mit Beginn der Umwälzung wird gleich
zeitig begonnen, dampfförmiges Dimethyldichlorsilan und
dampfförmigen Methylalkohol in das Reaktionsmedium einzu
drücken, und zwar über eine im Boden der Reaktorsäule an
geordnete Düse. In Flußrichtung hinter einem Verdampfer
beträgt der Zulauf des Dimethyldichlorsilans, der an einer
Meßpumpe eingestellt wird, 516 g/h, während der Zulauf für
den Methylalkoholdampf, ebenfalls über eine Meßpumpe einge
stellt, 375 g/h beträgt.
Bei ständiger Einleitung der Reaktanten in der vorstehend
beshriebenen Weise stellt sich im Reaktionssystem dann
allmählich ein stationärer Zustand ein. Bei Erreichen des
stationären Zustandes werden im Reaktionssystem Methyl
chlorid, Dimethylsiloxan als Produkt sowie Wasser und ein
geringer Anteil Diemethylether im Reaktionsmedium gebildet.
Das Produktdimethylsiloxan schwimmt als Schicht auf dem
wäßrigen Reaktionsmedium und wird über die Überlaufleitung
aus der Reaktorsäule zusammen mit einem Teil des wäßrigen
Reaktionsmediums abgezogen. Das abgezogene Flüssig
keitsgemisch wird im Phasenscheider der Trennung in zwei
flüssige Phasen unterzogen. Die im Phasenscheider abgetrennte
wäßrige Phase wird über die Pumpe im Kreis geführt und
wieder am Fuß der Reaktorsäule in den Reaktor eingeführt.
Das im Reaktionsmedium gebildete Methylchlorid wird am Kopf
der Säule abgezogen und über einen Rücklaufkühler in einen
Aufbereitungskühler überführt. Das am Kopf der Säule abgezo
gene Substanzgemisch besteht neben dem Methylchlorid aus Di
methylsiloxandampf, Wasserdampf und Methylalkoholdampf so
wie geringen Anteilen Chlorwasserstoff. Der den Aufbereitungs
kühler erreichende Anteil des Chlorwasserstoffs ist
jedoch vernachlässigbar klein, da der Chlorwasserstoff von
den im Rückflußkühler partiell kondensierten Dämpfe des
Dimethylsiloxans, Wassers und Methylalkohols wieder in den
Reaktor zurückgeführt wird.
Die im Rückflußkühler nicht kondensierten Dämpfe von Di
methylsiloxan, Wasser und Methylalkohol, die zusammen mit
dem gasförmigen Methylchlorid in den Aufbereitungskonden
sator gelangen, werden dort verflüssigt und in einen Behälter
überführt, in dem eine vollständige Trennung der flüssigen
Phasen stattfindet. Die Menge des auf diese Weise kon
densierten Wassers entspricht zumindest angenähert der Men
ge Wasser, die durch die Reaktion im Reaktionsmedium gebil
det wird. Das auch im Aufbereitungskondensator noch nicht
kondensierte Methylchlorid wird anschließend in einen Tief
temperaturkühler überführt und dort verflüssigt. Das ver
flüssigte Methylchlorid wird in einen Vorratsbehälter über
führt und dort in flüssiger Form abgefüllt und gelagert.
In dem Behälter, in den die flüssigen Phasen durch Absetzen
voneinander getrennt werden ("Trennbehälter"), werden die
vom Phasenscheider stammenden kondensierten Anteile Wasser,
Methylalkohol und des verdampften Produktdimethylsiloxans
und die vom Aufbereitungskondensator stammenden Anteile des
Produktdimethylsiloxans vereinigt, und wird die organische
Phase von der wäßrigen Phase abgetrennt. Die organische
Phase wird in einen Lagerbehälter überführt und dort gesam
melt. Anschließend wird die organische Phase durch Wärme
behandlung vom gelösten Methylchlorid befreit. Das aus dem
Produktdimethylsiloxan ausgetriebene Methylchlorid wird im
Tieftemperaturkühler verflüssigt und von dort ebenfalls in
den Lagerbehälter für das Produktmethylchlorid überführt.
Die vom Produktmethylsiloxan abgetrennte wäßrige Phase
wird nach dem Abziehen aus dem Trennbehälter einer Abtren
nung des Methylalkohols unterworfen, wobei der auf diese
Weise zurückgewonnene Methylalkohol im Kreislauf wieder
der Reaktorsäule zugeführt wird.
Nach Einstellen des stationären Zustandes in der Reaktions
säule und bei fortgesetztem kontinuierlichen Betrieb der
Anlage in der vorstehend beschriebenen Weise beträgt die
Temperatur des Reaktionsmediums 112°C, beträgt die Chlor
wasserstoffkonzentration im Reaktionsmedium 17 Gew.-% und
beträgt die Konzentration des Methylalkohols im Reaktions
medium 6 Gew.-%. Der Zufluß des Wassers, des Methylalkohols
und des Chlorwasserstoffs zum Trennbehälter beträgt 72,4 g/h,
116,5 g/h bzw 0,1 g/h.
Unter diesen Betriebsbedingungen wird das Produktdimethyl
siloxan mit einem Abfluß von 295 g/h erhalten. Dieser Ab
fluß ist praktisch gleich der aus dem Zufluß der als Aus
gangssubstanzen eingesetzten Reaktanten Dimethyldichlor
silan und Methylalkohol berechneten theoretischen Ausbeute.
Die kinematische Viskosität des so als Produkt erhaltenen
Dimethylsiloxans beträgt 4,3 mm²/s und 25°C. Das Dimethyl
siloxanprodukt enthält 62 Gew.-% Dimethylpolysiloxane mit
cyclischer Struktur und saure Verunreinigungen in einer
Konzentration, die 69 ppm Chlorwasserstoff entsprechen.
Das weiterhin als Produkt des Verfahrens erhaltene Methyl
chlorid wird mit einem Abfluß von 405 g/h und mit einem An
teil von 0,4 Gew.-% Dimethylether erhalten.
Der Nettoverbrauch an Methylalkohol, berechnet aus der
Differenz von Zufluß und Rückfluß, beträgt 258,5 g/h. Der
Grad der Umsetzung des im umgesetzten Dimethyldichlorsilans
enthaltenen Chlors zum Methylchlorid beträgt 99,7%, wäh
rend der Grad der Umsetzung der Methylgruppen zum Methyl
chlorid, bezogen auf den Nettoverbrauch von Methylalkohol,
98,8% beträgt, selbst wenn der Umsetzungsgrad der Methyl
gruppen mit Methylchlorid bei einem einzigen Durchgang durch
den Reaktor, also ohne Berücksichtigung der im Rückfluß im
Kreis geführten Menge Methylalkohol, nur 68,1% beträgt.
Die Raum-Zeit-Ausbeute der Methylchloridbildung beträgt
252 kg/m³·h, berechnet auf der Basis eines Volumens von
1600 ml des wäßrigen Reaktionsmediums.
Das im Beispiel 1 beschriebene Verfahren wird mit der dort
beschriebenen Anlage mit der Abänderung wiederholt, daß der
Zulauf des Methylalkohols auf 257 g/h reduziert wird. Der
Rückflußkondensator wird so betrieben, daß die zusammen mit
dem Methylchlorid in den Rückflußkühler gelangenden Dämpfe
von Dimethylsiloxan, Wasser, Methylalkohol und Chlorwasser
stoff vollständig kondensiert werden und in den Reaktor zu
rückfließen.
Um das durch die Reaktion gebildete Wasser nicht im wäß
rigen Reaktionsmedium sich ansammeln zu lassen und das Vo
lumen des wäßrigen Reaktionsmediums konstant zu halten,
das trotz des vollständigen Rückflusses zwischen dem Reak
tor und dem Phasenscheider umgewältz wird, wird ein Teil des
wäßrigen Reaktionsmediums am Fuß des Phasenscheiders abge
zogen, und zwar mit einem konstant eingestellten Abfluß, der
der Bildungsrate des Wassers in der Reaktorsäule entspricht.
Nachdem sich im Reaktionssystem ein stationärer Zustand ein
gestellt hat, beträgt die Temperatur im Reaktionsmedium in
der Reaktorsäule 112°C. Die Chlorwasserstoffkonzentration
im wäßrigen Reaktionsmedium beträgt 15,5 Gew.-%. Die Kon
zentration des Methylalkohols im wäßrigen Reaktionsmedium
beträgt 7,2 Gew.-%. Der Abfluß des Produktdimethylsiloxans
beträgt 295 g/h. Die kinematische Viskosität des als Produkt
erhaltenen Dimethylsiloxans beträgt 4,6 mm²/s bei 25°C. Das
Dimethylsiloxanprodukt enthält 65 Gew.-% cyclische Komponen
ten und saure Bestandteile in einer Menge, die 85 ppm Chlor
wasserstoff entsprechen. Der Abfluß des als Produkt erhaltenen
Methylchlorids beträgt 389 g/h. Das als Produkt erhaltene
Methylchlorid enthält 1,2 Gew.-% Dimethylether.
Das Volumen des wäßrigen Reaktionsmediums wird in der
zuvor beschriebenen Weise durch Austragen eines Teils
des wäßrigen Reaktionsmediums am Fuß des Phasenscheiders
konstant gehalten. Der Abfluß des wäßrigen Reak
tionsmediums am Fuß des Phasenscheiders beträgt 90,6 g/h.
Zwangsläufig treten damit auch Verluste an Chlorwasser
stoff und Methylalkohol ein, die in dem wäßrigen Reak
tionsmedium in den oben genannten prozentualen Anteilen
enthalten sind.
Die Umwandlung des im umgesetzten Dimethyldichlorsilan
enthaltenen Chlors zum Methylchlorid beträgt 95,1%. Die
Umwandlung der der Menge des umgesetzten Methylalkohols
entsprehenden Methylgruppen zu Methylchlorid beträgt
94,8%. Die Raum-Zeit-Ausbeute für die Methylchloridbil
dung beträgt 238 kg/m³·h.
Das Verfahren zur Umsetzung von Dimethyldichlorsilan und
Methylalkohol, das im Beispiel 1 beschrieben ist, wird mit
der Abänderung wiederholt, daß der Zufluß des Methylalkohols
auf 260 g/h verringert wird. Das im Trennbehälter gesammelte
Gemisch, das aus Diemethylsiloxanprodukt, das geringe An
teile Methylchlorid gelöst enthält, Wasser, Methylalkohol
und Chlorwasserstoff besteht, wird auf eine Destillations
säule mit einem Innendurchmesser von 50 mm und einer Höhe
von 1000 mm gegeben, die mit 10 mm-Raschigringen gefüllt
ist. Ein Teil des auf dieser Säule abgetrennten Destillats,
das aus Methylchlorid, Methylalkohol und einem kleinen Vo
lumenanteil Wasser besteht, wird zur Reaktorsäule zurückge
führt, während das im Sumpf dieser Säule verbleibende bzw.
anfallende Dimethylsiloxanprodukt abgezogen und in einen
Lagerbehälter überführt wird.
In der gesamten Materialbilanz beträgt der Abfluß des als
Produkt gebildeten Dimethylsiloxans 295 g/h. Die kinema
tische Viskosität dieses als Produkt erhaltenen Dimethyl
siloxans beträgt 6,4 mm²/s bei 25°C. Das Produktdimethyl
siloxan enthält 67,7 Gew.-% cyclische Komponenten und saure
Bestandteile in einer Konzentration, die 2 ppm Chlorwasser
stoff entsprechen. Der Abfluß des als weiteres Produkt er
haltenen Methylchlorids beträgt 405 g/h. Die Konzentration
des Dimethylethers in dem als Produkt erhaltenen Methyl
chlorids beträgt 0,5 Gew.-%.
Die Umwandlung des im umgesetzten Dimethyldichlorsilan ent
haltenen Chlors zum Methylchlorid beträgt 99,8%. Der Um
wandlungsgrad der im umgesetzten Methylalkohol enthaltenen
Methylgruppen zum Methylchlorid beträgt 98%. Die auf die
Bildung des Methylchlorids bezogene Raum-Zeit-Ausbeute be
trägt 252 kg/m³·h.
Das im Beispiel 1 beschriebene Verfahren zur direkten Um
setzung von Dimethyldichlorsilan und Methylalkohol wird mit
der dort beschriebenen Anlage mit der Abänderung wiederholt,
daß der Zufluß des Dimethyldichlorsilans auf 941 g/h und der
Zufluß des Methylalkohols auf 745 g/h eingestellt werden. Die
Temperatur im wäßrigen Reaktionsmedium beträgt im stationären
Zustand 112°C. Die Konzentration des Chlorwasserstoffs im
wäßrigen Reaktionsmedium beträgt 19,5 Gew.-%. Die Konzentration
des Methylalkohols im wäßrigen Reaktionsmedium beträgt
10 Gew.-%.
Nach der Einstellung des stationären Zustandes beträgt der
Abfluß des als Produkt erhaltenen Dimethylsiloxans 540 g/h.
Die kinematische Viskosität dieses Dimethylsiloxanproduktes
beträgt 4,9 mm²/s bei 25°C. Das Produkt enthält 64,5 Gew.-%
cyclische Bestandteile. Das weiterhin als Produkt erhaltene
Methylchlorid wird mit einem Abfluß von 732 g/h erhalten
und erhält 0,8 Gew.-% Dimethylether.
Der Umwandlungsgrad des im umgesetzten Dimethyldichlorsilan
enthaltenen Chlors zum Methylchlorid beträgt 98,6%. Der
Grad der Umsetzung der im verbrauchten Methylalkohol ent
haltenen Methylgruppen zum Methylchlorid beträgt 98,0% und
bei einem einmaligen Durchgang durch die Reaktorsäule 61,0%.
Die auf die Bildung des Methylchlorids bezogene Raum-Zeit-
Ausbeute beträgt 456 kg/m³·h.
Die direkte Umsetzung von Dimethyldichlorsilan und Methyl
alkohol wird in der im wesentlichen im Beispiel 2 beschriebenen
Weise wiederholt, jedoch mit der Ausnahme, daß beide
Raktanten unter Umgehung des Verdampfers in flüssiger Form
in die Reaktorsäule eingeführt werden. Die Temperatur im
wäßrigen Reaktionsmedium beträgt im stationären Zustand
unter Zuschaltung der Außenheizung 112°C. Die Konzentration
des Chlorwasserstoffs im wäßrigen Reaktionsmedium stellt
sich auf 17,3 Gew.-% ein. Die Konzentration des Methylalko
hols im wäßrigen Reaktionsmedium beträgt im stationären Zu
stand 6,6 Gew.-%.
Unter diesen stationären Reaktionsbedingungen wird das Pro
duktdimethylsiloxan mit einem Abfluß von 296 g/h erhalten.
Die kinematische Viskosität dieses Produktes beträgt
7,4 mm²/s bei 25°C. Das als Produkt erhaltene Dimethyl
siloxan enthält 43,9 Gew.-% cyclische Bestandteile und ent
hält weiterhin saure Bestandteile in einer Menge, die 310 ppm
Chlorwasserstoff entsprechen. Das Methylchlorid wird mit einem
Abfluß von 385 g/h erhalten und enthält 1,0 Gew.-% Dimethyl
ether.
Der Grad der Umsetzung des im umgesetzten Dimethyldichlorsilan
eingeführten Chlors zum Methylchlorid beträgt 94,3 Gew.-%.
94,0 Gew.-% der im verbrauchten Methylalkohol zugeflossenen
Methylgruppen werden zum Methylchlorid umgesetzt. Die auf
die Bildung des Methylchlorids bezogene Raum-Zeit-Ausbeute
beträgt 238 kg/m³·h.
Das im Beispiel 2 beschriebene Verfahren wird mit der Ab
änderung wiederholt, daß statt des Dimethyldichlorsilans
Trimethylchlorsilan mit Methylalkohol umgesetzt wird. Der
Zufluß des Trimethylchlorsilans wird auf 868 g/h eingestellt.
Die Temperatur im wäßrigen Reaktionsmedium beträgt im sta
tionären Zustand 112°C. Die Konzentration des Chlorwasser
stoffs im wäßrigen Reaktionsmedium beträgt im stationären
Zustand 15,0 Gew.-%, während die Konzentration des Methyl
alkohols unter gleichen Bedingungen im wäßrigen Reaktions
medium 7,3 Gew.-% beträgt.
Der Abfluß des als Produkt erhaltenen Hexamethyldisiloxans
beträgt 647 g/h, während der Abfluß des ebenfalls als Pro
dukt gleichzeitig erhaltenen Methylchlorids 386 g/h beträgt.
Das als Produkt erhaltene Methylchlorid enthält 1,2 Gew.-%
Dimethylether.
Die Umwandlung des im verbrauchten Trimethylchlorsilan ent
haltenen Chlors zum Methylchlorid beträgt 94,4%. Der Umset
zungsgrad der im verbrauchten Methylalkohol enthaltenen Methyl
gruppen zum Methylchlorid beträgt 94,0%. Die auf die Bildung
des Methylchlorids bezogene Raum-Zeit-Ausbeute beträgt
238 kg/m³·h.
Das im Beispiel 1 beschriebene Verfahren wird mit der Äbande
rung wiederholt, daß statt des Dimethyldichlorsilans Vinyl
methyldichlorsilan mit Methylalkohol umgesetzt wird. Der Zu
fluß des Vinylmethyldichlorsilans wird auf 564 g/h eingestellt,
während der Zufluß des Methylalkohols auf 384 g/h einge
stellt wird. Die Temperatur im wäßrigen Reaktionsmedium
beträgt im stationären Zustand 112°C. Die Konzentration
des Chlorwasserstoffs im wäßrigen Reaktionsmedium beträgt
im stationären Zustand 17,2 Gew.-%, während unter gleichen
Bedingungen die Konzentration des Methylalkohols im wäßrigen
Reaktionsmedium 6,5 Gew.-% beträgt.
Das nach Einstellen der stationären Bedingungen als Produkt
erhaltene Vinylmethylsiloxan wird mit einem Abfluß von
340 g/h abgezogen. Die kinematische Viskosität des Produktes
beträgt 4,0 mm²/s bei 25°C. Das als Produkt erhaltene
Vinylmethylsiloxan enthält 70 Gew.-% an cyclischen Vinyl
methylpolysiloxanen und saure Bestandteile in einer Konzen
tration, die 200 ppm Chlorwasserstoff entsprechen. Das Methyl
chlorid wird mit einem Abfluß von 405 g/h erhalten und ent
hält 0,5 Gew.-% Dimethylether.
Das im verbrauchten Vinylmethyldichlorsilan enthaltene Chlor
wird zu 99,7% im Methylchlorid überführt. Die Umwandlung der
auf den verbrauchten Methylalkohol bezogenen Methylgruppen
zum Methylchlorid beträgt 66,5%. Die auf die Bildung von
Methylchlorid bezogene Raum-Zeit-Ausbeute beträgt
252 kg/m³·h.
Claims (6)
1. Verfahren zur gleichzeitigen Herstellung von Organo
siloxanen und Chlormethan aus einem Organochlorsilan
und Methanol in einem kontinuierlichen Verfahren, wobei
das Organochlorsilan und Methanol gleichzeitig in ein
wäßriges, Methanol und Chlorwasserstoff enthaltendes
Reaktionsmedium eingeleitet werden, das sich in einem
Reaktor befindet und
das Reaktionsmedium auf einer Temperatur im Bereich von 70 bis 150°C und unter einem Druck gehalten wird, der gleich oder größer als der atmosphärische Umge bungsdruck ist, und
das Mengenverhältnis des in den Reaktor eingeleiteten Organochlorsilans und Methanols so gewählt wird, daß die eingeführte Menge Methanol zumindest im wesentlichen äquimolar zu den in dem Organochlorsilan direkt gebundenen Chloratomen ist, und
das gebildete Organosiloxan und das Chlormethan ge trennt kontinuierlich aus dem Reaktor abgezogen werden,
dadurch gekennzeichnet,
das Reaktionsmedium auf einer Temperatur im Bereich von 70 bis 150°C und unter einem Druck gehalten wird, der gleich oder größer als der atmosphärische Umge bungsdruck ist, und
das Mengenverhältnis des in den Reaktor eingeleiteten Organochlorsilans und Methanols so gewählt wird, daß die eingeführte Menge Methanol zumindest im wesentlichen äquimolar zu den in dem Organochlorsilan direkt gebundenen Chloratomen ist, und
das gebildete Organosiloxan und das Chlormethan ge trennt kontinuierlich aus dem Reaktor abgezogen werden,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß die Reaktanten im Gleichstrom im Bodenbereich des Reaktors oder durch dessen Boden eingeführt werden,
- - daß der Zufluß des Organochlorsilans und der Zufluß des Methanols so geregelt werden, daß die Konzentration des Chlorwasserstoffs im wäßrigen Reaktionsmedium nicht größer als die azeotrope Konzentration zumindest an oder im Bereich der Oberfläche des wäßrigen Reaktionsmediums ist,
- - daß das wäßrige Reaktionsmedium keiner Zwangsdurch mischung unterliegt,
- - daß das bei der Reaktion des Organochlorsilans mit dem Methanol im wäßrigen Reaktionsmedium gebildete Chlor methan gasförmig zusammen mit dem vom Reaktionsmedium verdampfenden Wasser, Methanol und Chlorwasserstoff auf einen Rückflußkühler geleitet wird, der so eingestellt ist, daß das Dampfgemisch partiell in der Weise kondensiert wird, daß der nicht kondensierte Anteil der Dämpfe eine Wassermenge enthält, die der Menge an gebildetem Reak tionswasser entspricht, und dieser nicht kondensierte Anteil der Dämpfe zusammen mit dem gasförmigen Chlor methan aus dem Rückflußkühler abgezogen wird, während der ver flüssigte Anteil wieder zum wäßrigen Reaktionsmedium zurückfließt,
- - daß die gebildeten Organosiloxane in flüssiger Phase zusammen mit einem Teil des wäßrigen Reaktionsmediums über eine Überlaufleitung aus dem Rektor abgezogen werden und
- - daß das von den Organosiloxanen abgetrennte wäßrige Reaktionsmedium wieder im Kreislauf in den Reaktor zurückgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Betriebsdruck im Reaktor auf einen Wert im Bereich
von Atmosphärendruck bis zu ca. 1 MPa eingestellt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß sowohl das Organochlorsilan als auch das Methanol
in Dampfform in das wäßrige Reaktionsmedium eingeleitet
werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Organochlorsilan und das Methanol als Dampf-
Flüssigkeits-Gemisch in das wäßrige Reaktionsmedium
eingeleitet werden, und zwar in einem solchen Verhält
nis des Dampfes zur Flüssigkeit, daß die Temperatur
des wäßrigen Reaktionsmediums ohne zusätzliche Außen
heizung in einem Bereich von 70 bis 150°C gehalten
wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Volumen des wäßrigen Reaktionsmediums minde
stens 100 l je Kilomol des durch die Reaktion des Organo
chlorsilans mit dem Methanol je Stunde gebildeten Chlor
methans beträgt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Zufluß des Methanols auf molarer Basis das
0,5- bis 3,0fache des Zulaufs des Organochlorsilans be
trägt, berechnet auf der Basis der direkt an Silicium
atome gebundenen Chloratome.
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