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Vorrichtung zum Erzeugen von tomografischen Bildern
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eines Untersuchungsobjektes Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung
zum Erzeugen von tomografischen Bildern gemäß den Merkmalen des Oberbegriffs des
Patentanspruchs 1.
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Es sind Vorrichtungen aus der Nukleardiagnostik bekannt (z.B. US-PS
40 57 726), die einen einzelnen Detektor umfassen, der mit einer Vielzahl von Einzelschritten
um einen Patienten rotiert. Jedem Einzelachritt ist eine entsprechende Projektion
zugeordnet. Jede dieser Projektionen ist für die Rekonstruktion von Schichtbildern
erforderlich. Derartige Systeme sind jedoch einerseits vom mechanischen Aufbau her
sehr kompliziert und teuer; andererseits benötigen rotierende Detektoren unnötig
viel Zeit bei der tomografischen Abtastung. Zur Verringerung dieses Nachteils sind
bereits feststehende Detektor systeme mit einem einzelnen Detektor vorgeschlagen
worden, die, z.B. nach dem Prinzip der DE-AS 25 48 155, mit codierenden Aperturen
arbeiten. Durch solche Systeme wird zwar die Aufnahmezeit beträchtlich verringert;
im Vergleich mit den rotierenden Systemen ergibt sich aber auch der Nachteil, daß
nicht die vergleichbare räumliche Information erhalten wird.
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aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung der eingangs
genannten Art dahingehend weiterzubilden, daß bei beibehaltener kurzer Aufnahmezeit
wenigstens dieselbe räumliche Information erhalten wird wie bei herkömmlichen rotierenden
Systemen.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die kennzeichnenden
Merkmale des Patentanspruchs 1.
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Aufgrund der Erfindung ergeben sich in sehr kurzer Zeit Bilder mit
der vollen Rauminformation. Der geometrische Wirkungsgrad ist außerdem vom örtlichen
Auflösungsvermögen unabhängig Da Detektorsysteme eingesetzt werden, deren Detektoren,
wenn überhaupt, dann nur in eine sehr geringe Zahl von Winkelpositionen geschwenkt
werden müssen, ist der mechanische Aufbau der Vorrichtung insgesamt auch sehr viel
weniger aufwendig als bei herkömmlichen Vorrichtungen, bei denen das Detektorsystem
z.B. in einem Vollkreis um den Körper des Patienten rotiers Bevorzugte Ausgestaltungen
der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen 2 bis 18.
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Die Weiterbildungen der Ansprüche 3, 5 und 7, 7 wonach also ein Detektor
in die erwünschten Winkelpositionen geschwenkt wird, führen zu einer zeitlich aufeinanderfolgenden
Abtastung mit entsprechend geringfügig erhöhtem Zeitaufwand. Wird die Erfindung
hingegen nach der Lehre des Anspruchs 4 oder 6 ausgebildet, so erfolgt gleichzeitige
Abtastung aus den verschiedenen Winkelpositionen. Es entsteht also überhaupt kein
Zeitverlust mehr, so daß sich in diesem Falle also ein tomografisches Bild in optimal
kurzer Zeit erhalten läßt.
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Strahlenmeßgeräte mit wenigstens zwei separaten Detektoren sind an
sich schon ebenfalls z.B. durch die DE-PS 22 00 817 bekannt. Die betreffenden Detektoren
sind jedoch parallel, d.h. nicht winkelig, zueinander angeordnet. Darüber hinaus
ist das Anwendungsgebiet nicht das der Tomografie. Es werden also keine Körperschnitte
erfaßt, sondern es wird die Nierenfunktion ermittelt da-
durch,
daß mittels der beiden parallelen Detektoren die gesamte vom Patientenkörper ausgehende
Strahlung bis auf jenen Teil gemessen wird, der vom Nieren-Blasen-Bereich des Patienten
stammt, welcher Bereich durch einen zwischen den Detektoren liegenden Schild abgedeckt
ist.
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Die Erfindung kann insbesondere in der Nukleardiagnostik (z.B. im
Zusammenhang mit Gammakameras) oder auch z.B. in der Röntgendiagnostik eingesetzt
werden. Im Röntgenfall kommt es dabei, bedingt durch Nichtlinearitäten, zu einer
Verminderung der Aussagefähigkeit der Bildinformation. Sofern dies in bestimmten
Anwendungsfällen stört, muß durch geeignete zusätzliche Signalkorrektur dieser Fehlereinfluß
vermindert oder beseitigt werden.
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Bei den codierenden Aperturen, die einem Detektor vorgeschaltet werden,
kann es sich um solche handeln, wie sie z.B. in der DE-AS 25 48 155 beschrieben
sind. Die Aperturen können also z.B. unterschiedlich ringförmig oder punktförmig
ausgebildet sein. Andere Strukturen sind ebenfalls denkbar. Im Falle der Durchstrahlung
mit z.B. Röntgenstrahlen kann die Strahlungsquelle beispielsweise dadurch codiert
werden, daß ein Funktionsgenerator die Apertur mit Hilfe des Elektronenstrahls auf
der Anode einstellt. Ebensogut kann als Apertur ein Target aus Zonenplatten dienen.
Ganz allgemein mit der Codierbarkeit von Röntgenstrahlen befaßt sich auch die Dissertationsarbeit
"Abbildungssysteme mit codierenden Aperturen und ihre Anwendung in der Radiologie"
des Erfinders Erich R. Reinhardt aus dem'Jahre 1979 auf den Seiten 97 bis 104.
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Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der
nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnung und in
Verbindung mit den restlichen Unteransprüchen.
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Es zeigen: Figur 1 ein Ausführungsbeispiel gemäß der Erfindung für
Detektion von radioaktiver Strahlung, insbesondere Gammastrahlung, von selbststrahlenden
Untersuchungsobjekten, mit schwenkbarem Detektor, Figur 2 die zugehörige Signalverarbeitungsschaltung
im Prinzipschaltbild, Figur 3 eine Vorrichtung entsprechend Figur 1, mit dem Unterschied,
daß in zwei unterschiedlichen Winkelpositionen zwei Detektoren starr angeordnet
sind, Figur 4 die zugehörige Signalverarbeitungsschaltung im Prinzipschaltbild,
Figur 5 en Ausführungsbeispiel der Erfindung für Detektion von Strahlung, nnsbesondere
Röntgenstrahlung, bei durchstrahlten Untersuchungsobjekten, wobei Detektor und zugehörige
Strahlungsquelle schwenkbar sind, Figur 6 die zugehörige Signalverarbeitungsschaltung
im Prinzipschaltbild, Figur 7 eine Vorrichtung gemäß der Figur 5, jedoch mit dem
Unterschied, daß in zwei unterschiedlichen Winkelpositionen je ein Detektor und
eine diametral gegenüberstehende Strahlungsquelle starr angeordnet sind,
Figur
8 die zugehörige Signalverarbeitungsschaltung im Prinzipschaltbild.
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In der Figur 1 umfaßt ein Gammakameradetektor 1 in der üblichen Weise
einen Szintillationskristall 2 sowie einen Teil 3 mit Fotomultiplierröhren für die
Umwandlung der Szintillationen in elektrische Ortssignale.
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Dem Gammadetektor 1 ist ein Tubus 4 mit einer codierenden Apertur
5 (z.B. Ringe, Punkte etc.) vorgeschaltet.
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Der Tubus mit der codierenden Apertur ist in Richtung des Doppelpfeiles
6 verschiebbar. Durch Distanzänderung lassen sich die Abbildungseigenschaften des
Systems ändern. Der Gammadetektor bildet ein Untersuchungsobjekt 7, z.B. Teil eines
menschlichen Körpers, ab, das Gammastrahlen aussendet. Die Gammastrahlen stammen
von einer radioaktiven Substanz, die sich innerhalb des Untersuchungsobjektes befindet,
z.B.
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in dieses vor Untersuchung-injiziert wurde. Der Raumwinkel der vom
Gammadetektor 1 erfaßten Strahlung ist z.B. mit « angegeben. Im Ausführungsbeispiel
der Figur 1 ist der Gammadetektor 1 aus einer Position A um F = 900 in eine Position
B schwenkbar. Zusätzlich zu Informationen aus der Position A erhält man jetzt auch
noch solche aus der Position B. Die unterschiedlichen Informationen lassen sich
so miteinander verknüpfen, daß sich Schichtbilder beliebig vorwählbarer Lagen im
Untersuchungsobjekt ergeben. Die Verknüpfung erfolgt vorzugsweise mittels eines
algebraischen Gleichungssystems, z.B. in entsprechender Erweiterung ähnlich jenem,
wie es von dem Erfinder Erich R. Reinhardt in der bereits vorstehend erwähnten Dissertationsschrift
"Abbildungssysteme mit codierten Aperturen und ihre Anwendung in der Radiologie",
insbesondere auf den Seiten 53 bis 55, beschrieben ist.
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Im Prinzipschaltbild der Figur 2 wird die Verknüpfung anhand eines
Rechners 8 durchgeführt, der auf die Ortungselektronik 9 des Detektors 1 folgt.
Das sich aufgrund der jeweiligen Verknüpfung ergebende Schichtbild aus der beliebig
vorwählbaren Lage im Untersuchungsobjekt kann dann üblicherweise am Bildschirm eines
Monitors 10, zoB Fernsehmonitors, dargestellt werden.
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Das Ausführungsbeispiel der Figur 3 zeigt eine Modifikation in dem
Sinne, daß nicht ein einzelner Detektor in zwei unterschiedliche Winkelpositionen
geschwenkt wird, sondern gleich zwei separate Detektoren in diesen Winkelpositionen
vorhanden sind. Diese Anordnung ermöglicht eine Messung aus gleichzeitig zwei unterschiedlichen
Winkelpositionen. Die Vorrichtung der Figur 3 umfaßt also wieder einen ersten Detektor
1 (entsprechend Figur 1), der sich jedoch bezüglich des Ohjektes 7 starr in der
Winkelposition A befindet. Demgegenüber um P = 900 versetzt befindet sich in der
Winkelposition B ein zweiter Detektor 11, der wieder einen Szintillationskristall
12, einen Verarbeitungsteil 13 mit Fotomultiplierröhren und einen Tubus 14 mit codierencler
Apertur 15 umfaßt. Der Tubus ist wieder in Richtung eines Doppelpfeiles 16 verschiebbar.
Die Form der codierenden Aperturen 5 bzw. 15 kann für beide Detektoren 1 und 11
gleich sein. Sie können gegebenenfalls aber auch verschieden sein.
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Die Figur 4 zeigt die zugehörige Signalverarbeitungsschaltung im Prinzipschaltbild.
Diese Schaltung unterscheidet sich von jener der Figur 2 dadurch, daß neben dem
zweiten Detektor 11 mit nachgeschalteter Ortungselektronik 16 im Rechner 8 jetzt
ein zweiter Eingang für die Informationen des zweiten Detektors 11 vorhanden ist.
Der Rechner 8 verknüpft jetzt also die jetzt gleichzeitig aus beiden Winkelpositionen
anfallenden
Informationen aus dem Untersuchungsobjekt 7 in der
Weise, daß sich Schichtbilder beliebig vorwählbarer Lagen im Untersuchungsobjekt
ergeben.
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Die Figur 5 zeigt eine Röntgenanordnung mit einem Röntgendetektor
18 und einer diametral gegenüberliegend angeordneten codierenden Röntgenquelle 19.
Die Gesamtanordnung ist um 0 = 900 drehbar in dem Sinne, daß der Detektor 18 aus
der Position A in die Position B bei entsprechender Schwenkung der Röntgenquelle
19 von der Position C in die Position D schwenkbar ist. Auch für den Fall einer
Durchstrahlung mit Röntgenstrahlen ergibt sich also aufgrund der Schwenkbewegung
Abtastung aus zwei unterschiedlichen Winkelpositionen.
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Der Detektor 18 besteht z.B.,wie das Prinzipschaltbild der Figur 6
andeutet, aus einem Röntgenbildverstärker 20 mit Fernsehaufnahmeröhre 21. Das Bauelement
22 ist ein Signalkonverter (A/D-Umsetzer) für das analoge Fernsehsignal der Fernsehaufnahmeröhre.
Mit 23 ist wieder ein Rechner bezeichnet, der die aus den unterschiedlichen Winkelpositionen
A und B erhaltenen Röntgeninformationen miteinander verknüpft in der Weise, daß
sich Schichtbilder beliebig vorwählbarer Lagen im Untersuchungsobjekt an einem Fernsehmonitor
24 ergeben.
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Das Ausführungsbeispiel der Figur 7 zeigt wieder eine Modifikation
in der Weise, daß zu einem festen Röntgendetektor 18 in der Position A um F = 900
versetzt ein zweiter Röntgendetektor 25 in der Position B vorhanden ist. Zusätzlich
zu der codierenden Röntgenquelle 19 in der Position C, die dem Röntgendetektor 18
in der Position A zugeordnet ist, ist für den Detektor 25 in der Position 3 eine
entsprechend diametral gegenüberliegende Röntgenquelle 26 in der Position D vorhanden.
Diese Anordnung ermöglicht wieder die gleichzeitige Aufnahme
von
Informationen aus zwei unterschiedlichen Winkelpositionen bei Durchstrahlung des
Untersuchungsobjektes.
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Die Ausführungsbeispiele der Figuren 5 und 7 lassen sich aber auch
noch beliebig modifizieren. So kann im Falle einer Durchstrahlung wahlweise auch
eine bewegliche codierende Strahlungsquelle bezüglich starr angeordneten Detektoren
oder wenigstens ein beweglicher Detektor gegenüber starr angeordneten codierenden
Strahlungsquellen in die jeweilige Diametralposition schwenkbar sein.
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Was das Ausführungsbeispiel der Figur 7 betrifft, so ergibt sich eine
entsprechende Modifikation auch in der zugehörigen Signalverarbeitungsschaltung.
Gemäß dem Prinzipschaltbild der Figur 8 ist entsprechend dem zusätzlichen zweiten
Röntgendetektor 25 ein zusätzlicher Röntgenbildverstärker 27 mit Fernsehaufnahmeröhre
28 mit einem weiteren Signalkonverter 29 vorgesehen. Der Rechner 23 umfaßt entsprechend
einen weiteren Eingang für die Informationen dieses zweiten Röntgendetektors zum
Zwecke der gleichzeitigen Verknüpfung der Informationen, die sowohl vom Detektor
18 als auch vom Detektor 25 geliefert werden.
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Wie schon vorher erwähnt, kann es sich bei den codierenden Aperturen
5 bzw. 15, die den Detektoren 1 bzw. 1 und 13 der Ausführungsbeispiele der Figuren
1 und 3 vorgeschaltet sind, um Zonenplatten handeln, bei denen z.B.
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Bleiringe oder Punkte in Blei auf Plexiglas aufgebracht sind. Die
codierenden Aperturen vor den Detektoren sollten vorzugsweise auswechselbar sein,
so daß von ein und demselben Detektor mit unterschiedlich codierten Aperturen voneinander
unabhängige Bildinformationen gewonnen werden. Im Falle der Ausführungsbeispiele
der Figuren 5 und 7 sollte zur Erreichung desselben Zieles die Codie-
rung
der jeweiligen Strahlungsquelle entsprechend änderbar sein. Ferner sollten die codierenden
Funktionen der jeweiligen codierenden Apertur bzw. der codierten Strahlungsquelle
beliebig reell oder komplex sein. Ferner sollten mehrere reell positivwertige Funktionen
der vorzuschaltenden Apertur oder der codierten Strahlungsquelle- so wählbar sein,
daß sich durch einfache Uberlagerung die gewünschte codierende Funktion ergibt.
Sowohl die Einzelfunktionen als auch Kombinationen einzelner Funktionen sollten
für die Gewinnung der Bildinformation herangezogen werden können. Insgesamt sollen
aber die codierenden Aperturen, die einem Detektor vorschaltbar sind, oder die Codierung
einer Strahlungsquelle solche Gestalt aufweisen, daß deren Autokorrelierte einer
Deltafunktion entspricht.
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Die in den Figuren 1 bis 8 dargestellten Ausführungsbeispiele der
Erfindung haben lediglich exemplarischen Charakter. Es gibt sicher beliebig andere
Modifikationen dieser Ausführungsbeispiele, die aber selbstverständlich alle mit
unter die Erfindung fallen sollen.
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8 Figuren 18 Patentansprüche
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