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Verfahren zur Herstellung von gezebenenfalls zellhaltigen
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Po.lyurethan-Elas t,omeren mit. hoher Verschleiß fest igkeit Die Herstellung
von Polyurethan-Elastomeren aus Polyester-polyolen, organischen Polyisocyanaten
und Kettenverlängerungsmitteln wird in zahlreichen Literaturveröffentlichungen und
Patentschriften beschrieben. Beispielhaft genannt seien die Publikationen J. Cell.
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Plast. 13, 303 (1977), J. Cell. Plast. 10, 283 (1974) und Polymer
Paint Colour J., Polyurethanes Symp. Univers.
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Surrey, Sept. 23/25. 1974 sowie die GB-PS 1 485 986 und die DE-OS
29 10 769.
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Neben vielen Eigenschaften dieser Polyurethan-Elastomeren, wie z.B.
mechanischen Festigkeitswerten, Dehnung, Elastizität und Härte, sind insbesondere
eine hohe Hydrolysebeständigkeit und Kältestabilität erwünscht; Eigenschaften, die
die Verschleißfestigkeit der Polyurethan-Elastomeren bestimmen.
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Diese Eigenschaften werden wesentlich durch die Wahl der die Polyurethan-Elastomeren
bildenden Ausgangsstoffe bestimmt. In der Praxis verwendet man als Polyolkomponente
bevorzugt endständize Hydroxylgruppen tragende, vorwiegend lineare Polyester, die
durch Kondensation von Dicarbonsäuren mit Diolen oder Polymerisation von Caprolactonen
hergestellt werden. Im Vergleich mit Polyurethanelastomeren auf Basis von Polyether-polyolen
zeichnen sich diese Polyester-polyurethane durch ein höheres mechanisches Eigenschaftsniveau
aus und zusätzlich noch durch eine geringere Anfälligkeit gegen Licht- und Oxidationsmitteleinwirkung.
Bedingt durch die in den Polyurethanen enthaltenen Estergruppen sind diese Elastomere
gegenüber Polyether-Polyurethan-Elastomeren anfa er gegen Hydrolyse, was sich im
Abfall der mechanischen Werte
'nach längerer Einwirkung von Wasser
oder Wasserdampf äuRert. Dies ist besonders bei Verwendung von Polyester--polyolen
der Fall, deren Diolkomponenten Ethylenglykol5 Diethylenglykol oder Propylenglykol
sind, Zur Verbesserung der Hydrolysebeständigkeit der Polyurethane wurden daher
Polyester-polyole auf Basis Adipinsäure/Hexandiol-1,6 verwendet. Diese Polyester-polyole
ergeben zwar ausgezeichneten-Hydrolyseschutz, nachteilig ist jedoch deren erhöhte
Kristallisationsneigung, die sich in einer Verhärtung und in einer schlechten Kältefestigkeit
der Elastomeren bemerkbar macht (schlechteres elastisches Verhalten bei tieren Temperaturen).
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Außerdem wird durch die Kristallisationsneigung in der Polyester-polyolkomponente
eine Verarbeitung als Zweikomponenten-one shot-System nach üblichen Bedingungen
auf Nieder- und Hochdruck-Schäummaschinen unmöglich gemacht.
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Durch Verwendung von die Kristallisation störenden Diolmischungen
in der Polyesterkomponente wurde versucht, das Kälteverhalten der Polyurethane zu
verbessern. Dafür bekannte Polyester-polyole aus Adipinsäure, Ethylenglykol und
Butandiol-1,4 ergeben jedoch Polyurethane mit nicht ausreichender Hydrolysebeständigkeit.
Weiterhin ist bekannt, die Hydrolysebeständigkeit der Elastomeren zu verbessern
und gleichzeitig deren Kristallisationstendenz zu vermindern, indem man in den Polyesterteil
verzweigte Diole, insbesondere 2,2-Dimethylpronandiol-1,3 neben Hexandiol-1,6 einbaut.
Aber auch die mit diesen Polyester-polyolen hergestellten Polyurethan-Elastomeren
sind bezilglich ihres Kälteverhaltens verbesserungswürdig.
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Zudem sind diese Polyester-polyole bei Raumtemperatur fest und müssen
vor der Verarbeitung aufgeschmolzen werden. Besonders für zellige Polyurethan-Elastomere
mit Härten von ungefähr 45 bis 75 Shore A und Dichten von
ungefähr
0,35 bis o,65 g/cm3, wie sie für Schuhsohlen verwendet werden, sind Gebrauchtstemperaturen
von -50C bis -400C in Ländern mit anhaltenden Frostperioden nicht ungewöhnlich.
Dementsprechend werden auch die Anforderungen für Qualitätsschuhsohlen aus Polyurethan-Elastomeren
gestellt und Dauerbiegeprürungen bei zur durchgeführt (z.B. SATRA Test Method PM.
60 in Anlehnung an ASTM D 1052-55 und RAL-RG 702/1 in Anlehnung an DIN 53 522).
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Diese Tests werden von marktgängigen5 für Schuhsohlen verwendbaren
Polyurethan-Elastomeren zwar bei Raumtemperaturen bestanden, nicht jedoch bei Prüftemperaturen
von -25°C.
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Für spezielle Anwendungsbereiche, wie z,B. antistatisch ausgerüstete
Arbeitssicherheitsschuhe, werden nach DIN 4843 bezüglich der Weiterreißfestigkeit
und Zugfestigkeit nach der Hydrolysealterung hohe Anforderungen gestellt. Vorteilhaft
wäre die gleichzeitige Erfüllung des Tests Dauerbiegeverhalten nach Hydrolyse der
antistatisch ausgerüsteten Probekörper, was nach bisherigen Erfahrungen mit handelsüblichen
Materialien ohne Beschädigung der Oberfläche (Bruch, Rißerweiterung, Haarrisse)
nicht gegeben ist.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung bestand darin, aus flüssigen
und daher einfach zu verarbeitenden, preisgünstigen Ausgangskomponenten kelteflexnble,
vorzugsweise zellhaltige Polyurethan-Elastomere herzustellen, die zusätzlich zur
Dauerbiegebeständigkeit bei -25°C eine hohe Hydrolysebeständigkeit aufweisen, die
kritischen Anforderungen der DIN 4843 erfüllen und den Dauerbiegetest nach Hydrolyse
ohne jegliche Oberflächenbeschädigung bestehen.
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Durch die Verwendung von speziellen Polyester-diolen bei der Herstellung
der Polyurethan-Elastomeren konnte J
diese Aufgabe überrsschenderweise
gelöst werden.
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Gegenstand der Erfindung ist daher ein Verfahren zur Herstellung von
gegebenenfalls zellhaltigen Polyurethan--Elastomeren durch Umsetzung von A) organischen
Polyisocyanaten mit B) Polyester-polyolen und C) Kettenverlängerungs- oder Vernetzungsmitteln
in Gegenwart von D) Katalysatoren sowie gegebenenfalls E) Treibmitteln, Hilfs- und
Zusatzstoffen das dadurch gekennzeichnet ist, daR man als Polyester-polyole Polyester-diole
mit Hydroxylzahlen von 30 bis 120 verwendet, die durch Polykondensation von Adipinsäure
mit einer Diolmischung hergestellt werden, die im wesentlichen besteht aus a) 20
bis 60 Gew.-% Butandiol-1,4, b) 20 bis 40 Gew.-% Hexandiol-1,6 und c) 20 bis 40
Gew.-% Neopentylglykol und/oder Diethylenglykol, wobei die Gew.- bezogen sind auf
das Gesamtgewicht der Diolmischung.
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Die aus den erfindungsgemäß verwendbaren Polyester-diolen hergestellten,
vorzugsweise zellhaltigen Polyurethan-Elastomere besitzen gute mechanische Eigenschaften
bei hoher Hydrolysebeständigkeit und gutem Tieftemperaturverhalten gemmR Dauerbiegeversuchen.
Auch mit antistatisch wirkenden Mitteln, insbesondere hochmolekularen quarternären
Ammoniumsalzen ausgerüstete Polyurethan-Elastomere erfüllen die Anforderungen nach
DIN 48a3 und den Dauerbiege-
'test nach Hydrolyse ohne sichtliche
Beschädigung der Oberfläche, z.B. durch Bruch, Rißerweiterung oder Haarrißbildung.
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Für die Herstellung der gegebenenfalls zellhaltigen Polyurethan-Elastomeren
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren eignen sich die folgenden Aufbaukomponenten:
A) Als organische Polyisocyanate kommen beispielsweise 4,4'-Diphenylmethan-diisocyanat
und Allop-hanat-und/oder Carbodiimidgruppen enthaltende Polyisocyanate auf Basis
von 4,4'-Diphenylmethan-diisocyanat mit NCO-Gehalten von 25 bis 33 in Betracht.
Besonders bewährt haben sich jedoch und daher vorzugsweise verwendet als Polyisocyanate
werden Polyester-polyol--präpolymere mit NCO-Gehalten von kleiner als 25 Gew,-,
vorzugsweise 10 bis 20 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht. Die Polyesterpolyol-präpolymere
werden vorteilhafterweise hergestellt aus gegebenenfalls mit Allophanat- und/oder
Carbodiimidgruppen modifiziertem 4,4'-Diphenylmethan-diisocyanat und beliebigen
Polyester-polyolen, vorzugsweise jedoch den obengenannten Polyester-diolen, wobei
die Funktionalität der Polyester-polyole von 2,0 bis 3,0 betraen kann.
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B) Die erfindungszemäR verwendbaren Polyester-diole besitzen Hydroxylzahlen
von 30 bis 120, vorzugsweise von 4Q bis 80 und werden hergestellt durch Polykondensation
von Adipinsäure mit einer Diolmischung, die im wesentlichen besteht aus a) 20 bis
60 Gew.-%, vorzugsweise 30 bis 50 Gew.-% Butandiol-1,4 b) 20 bis 40 Gew,-X, vorzuzsweise
25 bis 35 Gew,-% Hexandiol 1,6
c) 20 bis 40 Gew.-%, vorzugsweise
25 bis 35 Gew.-% Neopentylglykol und/oder Diethylenglykol, wobei die Gew.- bezogen
sind auf das Gesamtgewicht der Diolmischung.
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Die Polyester-diole können als Einzelkomponenten oder in Form von
Mischungen untereinander zur Anwendung gelangen. Gegebenenfalls kann es auch zweckmAig
sein, die Polyester-diole mit höherfunktionellen Polyester-polyolen in untergeordneten
Mengen zu mischen, so daß die durchschnittliche Funktionalität des Polyester-polyolgemisches
maximal 2,5, vorzugsweise 2,0 bis 2,2 betrugt.
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Zur Herstellung von Polyester-polyolen mit einer Funktionalität größer
als zwei werden neben der erfindungsgemäß verwendbaren Diolmischung noch drei- und/oder
vienzertige Alkohole wie z.B. Glycerin, Trimethylolpropan oder Pentaerythrit mitverwendet.
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Die erfindungsgemäß zu verwendenden Polyester-diole und die gegebenenfalls
zusätzlich mitzuverwendenden Polyester-polyole können hergestellt werden nach an
sich bekannten Verfahren durch Polykondensation der Adipinsäure und der Diolmischung
bzw. der Gemische aus Diolmischung und anderen mehrwertigen Alkoholen bei Temperaturen
von 100 bis 2500C, vorzugsweise 130 bis 2200C, gegebenenfalls in Gegenwart von an
sich bekannten Veresterungskatalysatoren wie organischen Verbindungen von Titan,
Vanadium oder Zinn undoder Wasserschleppmitteln, wie Benzol, Toluol, Xylol oder
Chlorbenzol zur azeotropen Destillation des Kondenswassers, bevorzugt unter vermindertem
Druck in der Endphase der Polykondensation. Die erhaltenen
Polyester
diole bzw. -polyole weisen eine Säurezahl kleiner als 4, vorzugsweise kleiner als
1 mg KOH/g auf.
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C) Neben den Polyester-diolen werden als weitere mit Isocyanaten reagierende
Komponente Kettenverlängerungs-oder Vernetzungsmittel mit Molekulargewichten kleiner
als 300, vorzugsweise von 60 bis 200 zur Herstellung der Polyurethan-Elastomeren
verwendet. Als Kettenverlängerungsmittel genannt seien beispielsweise Diole mit
2 bis 6 Kohlenstoffatome oder deren Gemische, wie Ethandiol, Hexandiol-1,6 und vorzugsweise
Butandiol-1,4 sowie Vernetzungsmittel, wie Glycerin, Trimethylolpropan und Alkanolamine,
wie Di- und Triethanolamin. Das molare Verhältnis von Polyester-diol zu Kettenverlängerungs-
oder Vernetzungsmittel ist abhängig von der gewünschten Kälteflexibilität und Härte
der Polyurethan-Elastomeren und kann beispielsweise variiert werden von 1:0,5 bis
1:6, vorzugsweise 1:2 bis 4.
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Zur Herstellung der kälteflexiblen, hydrolysestabilen gegebenenfalls
zellhaltigen Polyurethan-Elastomeren werden die Polyester-diole, Kettenverlängerungs-oder
Vernetzungsmittel und organischen Polyisocyanate in solchen Mengen zur Reaktion
gebracht, daß das Verhältnis von Zerewitinoff aktiven Wasserstoffatomen, beispielsweise
gebunden an OH-, NH2- oder NH-Gruppen, zu NCO-Gruppen 0,90 bis 1,15:1, vorzugsweise
ungefähr 1:1 beträgt.
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D) Geeignete Katalysatoren, welche die Reaktion zwischen Zerewitinoff
aktiven Wasserstoffatomen der Polyester-diole und Kettenverlängerungs- oder Vernetzungsmittel
und NCO-Gruppen der Polyisocyanate beschleunigen, sind die nach dem Stand der Technik
bekannten
und üblichen tertiären Amine wie z.B. Dimethylcyclohexylamin,
N-Methylmorpholin, N,Nt-Dimethyl-piperazin, das Harnstoffaddukt aus Hexamethylen-diisocyanat
und N-Methylethanolamin u.a. und vorzugsweise Diazabicyclo-(2,2,2)-octan sowie auch
organische Metallverbindungen wie Titansäureester, Eisenverbindungen z.B. Eisen(II)chlorid,
Eisen- oder Nickelacetonylacetonat, Zinkchlorid, Zinndiacetat, Zinndioctoat, Zinndilaurat
oder die Zinndialkylsalze aliphatischer Carbonsäuren wie Dibutylzinndiacetat, Dibutylzinndilaurat
oder ähnliche.
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Zur Erzielung günstiger Reaktionszeiten und in Abhängigkeit von der
Aktivität des gewählten Katalysators bzw. Katalysatorgemisches wird die einzusetzende
Menge empirisch ermittelt. Eingesetzt werden zweckmäßigerweise 0,01 bis 10 Gew.-%,
vorzugsweise 0,01 bis 3 Gew.-% Katalysator auf Basis tertiärer Amine, bezogen auf
das Polyester-polyolgewicht.
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Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren können kompakte und vorzugsweise
zellhaltige Polyurethan-Elastomere hergestellt werden.
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E) Zur Herstellung von zellhaltigen Produkten werden Treibmittel mitverwendet.
Ein geeignetes Treibmittel ist beispielsweise Wasser, das mit Isocyanatgruppen unter
Bildung von Kohlendioxid reagiert.
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Die Wassermengen, die zweckmäßigerweise verwendet werden können,
betragen 0,01 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise 0,05 bis 1,0 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht
an Polyester-polyol.
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Andere verwendbare Treibmittel, die gegebenenfalls allein oder zusätzlich
verwendet werden, sind niedrig-
siedende Flüssigkeiten, die unter
dem Einfluß der exothermen Polyadditionsreaktion verdampfen. Geeignet sind Flüssigkeiten,
welche gegenüber dem organischen Polyisocyanat inert sind und Siedepunkte von nicht
über 100C bei Atmosphärendruck, vorzugsweise zwischen -20 und +650C aufweisen. Beispiele
derartiger, vorzugsweise verwendeter Flüssigkeiten sind halogenierte Kohlenwasserstoffe,
wie Methylenchlorid, Trichlorfluormethan, Dichlordifluormethan, Dichlormonofluormethan,
Dichlortetrafluorethan und l;1,2-Trichlor-1,2,2,-trifluorethan sowie niedermolekulare
Alkane, wie Pentan. Auch Gemische dieser niedrigsiedenden Flüssigkeiten untereinander
und/oder mit anderen substituierten oder unsubstituierten Kohlenwasserstoffen können
verwendet werden.
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Die zweckmäßigste Menge an niedrigsiedender inerter Flüssigkeit zur
Herstellung der zellhaltigen Polyurethan--Elastomeren hängt ab von der Dichte, die
man erreichen will, sowie gegebenenfalls von der verwendeten Wassermenge. Im allgemeinen
liefern Mengen von 0,5 bis 15 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des Polyester-polyols,
zufriedenstellende Ergebnisse.
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Der Reaktionsmischung können auch noch Hilfsmittel und Zusatzstoffe
einverleibt werden. Genannt seien beispielsweise Reaktionsverzögerer, Stabilisatoren,
Hydrolysenschutzmittel, Porenregler, fungizid und bakteriozid wirkende Substanzen,
Farbstoffe, Pigmente, Füllstoffe, oberflächenaktive Stoffe, Flammschutzmittel und
vorzugsweise antistatisch wirkende Verbindungen.
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In Betracht kommen beispielsweise oberflächenaktive Substanzen, welche
zur Unterstützung der Homogenisierung der Ausgangsstoffe dienen und gegebenenfalls
auch geeignet sind, die Zellstruktur der zellhaltigen Elastomeren
zu
regulieren. Genannt seien beispielshaft Siloxan-Oxyalkylen-Mischpolymerisate und
andere Organopolysiloxane, oxethylierte Alkylphenole, oxethylierte Fettalkohole,
Paraffinöle, Rizinusöl- bzw. Rizinolsäureester und Türkischrotöl, die. in Mengen
von 0,2 bis 6 Gewichtsteilen pro 100 Gewichtsteilen Polyester-polyol angewandt werden.
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Als Flammschutzmittel seien neben gegebenenfalls halogensubstituierten
Phosphaten, wie Trikresylphosphat, Tris--2-chlorethylphosphat, Tris-chlorpropylphosphat
und Tris--2, 3-dibrompropylphosphat und organischen Halogenverbindungen wie Polybromdiphenylether,
Bromoligomerstyrol, anorganische Flammschutzmittel, wie Antimontrioxid, Arsenoxid,
Ammoniumphosphat, Calciumphosphat und roter Phosphor genannt. Im allgemeinen hat
es sich als vorteilhaft erwiesen, 5 bis 50 Gewichtsteile, vorzugsweise 5 bis 25
Gewichtsteile eines oder mehrerer der genannten Flammschutzmittel für jeweils 100
Gewichtsteile Polyurethanmischung zu verwenden.
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Vorzugsweise werden den Reaktionsmischungen als Zusatzstoff antistatisch
wirkende Verbindungen einverleibt.
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Anwendung finden hochmolekulare quarternäre Ammoniumsalze der Formel
ENR ,R2,R3,R43+X in der R1-R4 gegebenenfalls substituierte Alkylreste mit vorzugsweise
8 oder mehr C--Atomen oder gegebenenfalls substituierte Aralkylreste und X Halogene
oder Alkylsulfate z.B. Methyl- oder Ethylsulfat, sind. Derartige Verbindungen sind
z.B. unter dem Warenzeichen RCatafor (Hersteller ABM Chemicals Ltd., Woodley Stockport
Cheshire, England) im Handel. Die antistatisch wirkende Verbindungen werden üblicherweise
in Mengen von 3 bis 5 Gew.-Teilen pro 100 Gew.-Teilen Polyester-diol eingesetzt.
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Nähere Angaben über die oben genannten anderen üblichen Hilfs- und
Zusatzstoffe sind der Fachliteratur, beispielsweise der Monographie von J.H. Saunders
und K.C. Frisch "High Polymers" Band XIV, Polyurethanes, Teil 1 und 2, Verlag Interscience
Publishers 1962 bzw. 1964, zu entnehmen.
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Die Herstellung der gegebenenfalls zellhaltigen Polyurethan-Elastomeren
geschieht nach den an sich bekannten Verfahren. Erfolgt die Herstellung kompakter
Polyurethan--Elastomerer beispielsweise nach dem Präpolymerverfahren, so wird zunächst
aus dem Polyester-diol und gegebenenfalls Polyester-polyol mit überschüssigem Polyisocyanat
ein isocyanatgruppenhaltiges Präpolymeres hergestellt, das nach Zugabe von weiterem
Polyester-diol und gegebenenfalls Polyesterpolyol sowie Kettenverlängerungs- oder
Vernetzungsmittel in eine Form gegossen und gegebenenfalls nach der Aushärtung in
ein Granulat übergeführt wird, das sich bei erhöhter Temperatur unter Formgebung
verpressen, extrudieren, spritzgießen oder kalandrieren läßt.
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Nach einer anderen Arbeitsweise wird das Kettenverlängerungs- oder
Vernetzungsmittel sowie gegebenenfalls Polyester-polyole, die Hilfs- und Zusatzstoffe
dem Polyester-diol einverleibt und das erhaltene Gemisch im sogenannten Einstufenverfahren
mit dem Polyisocyanat oder isocyanatgruppenhaltigen Präpolymeren umgesetzt.
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Zur Herstellung von zellhaltigen Polyurethan-Elastomeren, die vorzugsweise
nach dem Einstufenverfahren erfolgt, wird üblicherweise eine Mischung aus Polyester-diol,
Kettenverlängerungs- oder Vernetzungsmittel, Katalysator, Treibmittel und gegebenenfalls
Polyester-polyol, Hilfs- und Zusatzstoffen und dem organischen Polyiso-
cyanat
oder vorzugsweise isocyanatgruppenhaltigen Präpolymeren bei Temperaturen von 15
bis 85°C, vorzugsweise 300 bis 700C zur Umsetzung gebracht. Bei Verwendung einer
Mischkammer mit mehreren Zulaufdüsen können die Ausgangskomponenten einzeln zugeführt
und in der Mischkammer intensiv vermischt werden. Als besonders zweckmäßig hat es
sich jedoch erwiesen, so daß diese Verfahrensweise bevorzugt angewandt wird, nach
dem Zweikomponenten-Verfahren zu arbeiten und das Polyester-diol, Katalysator, Treibmittel,
Kettenverlängerungs- oder Vernetzungsmittel und gegebenenfalls Polyester-polyol,
Hilfs- und Zusatzstoffe zu der sogenannten A-Komponente zu vereinigen und als B-Komponente
das organische Polyisocyanat oder vorzugsweise ein isocyanatgruppenhaltiges Präpolymeres,
insbesondere ein Polyesterpolyol-präpolymeres auf 4,4'-Diphenylmethan-diisocyanat-Basis
mit einem NCO-Gehalt von 25 bis 10 Gew.-; zu verwenden. Vorteilhaft ist hierbei,
daß die A- und B-Komponenten raumsparend transportiert und beschränkte Zeit gelagert
werden können und vor Herstellung der zellhaltigen Polyurethan-Elastomeren nach
dem bekannten Niederdruck- oder Hochdruckdosierverfahren nur noch intensiv gemischt
werden müssen.
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Die erfindungsgemäß hergestellten kompakten Polyurethan--Elastomeren
besitzen Dichten von 0,8 bis 1,2 g/cm3 und Shore-Härten von 35 Shore A bis 60 Shore
D. Die Produkte finden Verwendung als Verschleißfläche von Sportschuhen, Sohlen
für Arbeitsschuhe, Scheuerkanten u.a.
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Die zellhaltigen Polyurethan-Elastomeren besitzen Dichten von 0,1
bis 0,8 g/cm3 und eignen sich zur Herstellung von Schuhsohlen von Lauf-, Sportschuhen
und Stiefeln sowie sogenannten Trainings schuhsohlen und insbesondere Arbeitssicherheitsschuhen.
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Die gegebenenfalls zellhaltigen Polyurethan-Elastomeren besitzen ein
außerordentlich günstiges Kälteverhalten, insbesondere eine gute Dauerbiegebeständigkeit
bei Temperaturen von -20 bis -30°C und nach der Hydrolysealterung.
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Die in den Beispielen genannten Teile beziehen sich auf das Gewicht.
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Beispiele 1-3 und Vergleichsbeispiele I-II Zur Herstellung von zellhaltigen
Polyurethan-Elastomeren werden die in der Tabelle genannten Ausgangsstaffe zu der
A- bzw. B-Komponente vereinigt, durch intensives Rühren homogenisiert und mit Hilfe
einer Zweikomponenten--Dosiermaschine vom Typ EMB F 20 ST in den genannten Mengenverhältnissen
gemischt. Die Temperatur der A- und B-Komponente beträgt dabei 4000.
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320 g bzw. 260 g der erhaltenen Reaktionsmischung werden in eine Aluminiumform
mit den Abmessungen 200 mm x 200 mm x 10 mm und einer Formoberflächentemperatur
von 450 bis 500C eingefüllt und darin aushärten gelassen. Die Rohdichte der erhaltenen
Prüfplatten beträgt 0,8 g/cm3 bzw. 0,65 g/cm3.
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Die Ausgangskomponenten werden in der Tabelle wie folgt abgekürzt:
Polyester-diole: Polyester-diol A: Butandiol-1,4-Hexandiol-1,6-Neopentylglykol-adipat
mit einer OH-Zahl von 57. Gewichtsverhältnis von Butandiol-1,4: Hexandiol-1,6: Neopentylglykol
= 40:30:30.
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Polyester-diol B: Butandiol-1,4-Hexandiol-1,6-Diethylenglykol-adipat
mit einer OH-Zahl von 54. Gewichtsverhältnis von Butandiol--1,4: Hexandiol-1,5:
Diethylenglykol = 40:30:30.
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Polyesterol: Glykol-butandiol-adipat mit einer OH-Zahl von 56 Molverhältnis
Glykol : Butandiol = 2 : 1.
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Isocyanat: NCO-gruppenhaltiges Präpolymeres auf Basis von 4,4-Diphenylmethan-diisocyanat
und Diglykoladipat (OH-Zahl 42) mit einem NCO-Gehalt von 20,3 %.
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Herstellungsvorschrift: 60 Teile 4,4'-Diphenylmethan-diisocyanat werden
auf 80°C erwärmt; anschließend werden der Schmelze unter Rühren 40 Teile Diglykoladipat
(OH-Zahl 42) einverleibt und die Mischung bei 800 C 2 Stunden gehalten. Danach wird
auf 50 0C abgekühlt und 20 Teile carbodiimidgruppenhaltiges 4,4'-Diphenylmethan-diisocyanat
mit einem NCO-Gehalt von 29,6 hinzugefügt. Das erhaltene Präpolymere besitzt einen
NCO-Gehalt von 20,3 %.
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Tabelle Ausgangsstoffe/Beispiele/Vergleichsbeispiele 1 2 I 3 II A-Komponente:
Polyester-diol A (Gew.-Teile) 82,75 - - 86,03 -Polyester-diol B " - 82,75 - - -Polyester
" - - 82,75 - 86,03 Butandiol-1,4 " 12,88 12,88 12,88 - -Ethylenglykol " - - - 9,63
9,63 Wasser " 0,1 0,1 0,1 0,1 0,1 Triethylendiamin " 0,45 0,45 0,45 0,42 0,42 Silikonstabilisator
(DC 190 von Dow Corning) " 0,16 0,16 0,16 0,16 0,16 Catafor CA " 3,66 3,66 3,66
3,66 3,66 B-Komponente: Isocyanat " 84,0 84,0 84,0 93,0 93,0
Tabelle
(Fortsetzung) Ausgangsstoffe/Beispiele/Vergleichsbeispiele 1 2 I 3 II Eigenschaften
Raumgewicht [g/cm³] 0,8 0,8 0,8 0,65 0,65 Shore A 75 76 74 70 70 Reißdehnung [%]
500 460 500 450 440 Zugfestigkeit [N/mm²] 15 15 14 10 11 Weiterreißfestigkeit [N/mm]
21 20 22 12 12 nach Hydrolyse (nach DIN 4843) Reißdehnung [%] 520 590 420 535 460
Zugfestigkeit [N/mm²] 14 10 6 8 4 Weiterreißfestigkeit [N/mm] 20 23 14 11 9 Dauerbiegetest
[nach SATRA bei -25°C] Sticherweiterung [nach 30000 Biegungen in mm] - - - keine
20 Dauerbiegetest (nach RAL-RG 702/1) bei 23° Sticherweiterung [nach 30 000 Biegungen
in mm] vor Hydrolyse - - - keine keine nach Hydrolyse (nach RAL-RG 702/1) - - -
keine >10