DE3144814A1 - "zweikammerrinnenofen" - Google Patents
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Description
Zweikammerrinnenofen
10
15
Die Erfindung betrifft einen Zweikammerrinnenofen gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Die bekannten Zweikammerrinnenofen haben unter anderem den
Nachteil, daß es nicht möglich ist, die aktive, heizende Einheit separat auszutauschen. Dies bedeutet, daß man die
Auskleidung nicht getrennt in der heizenden Einheit, dem Induktor, erneuern kann, sondern gezwungen ist, den gesamten
Ofen mit derselben Auskleidung zu versehen, also mit einer Auskleidung, welche dem Teil des Ofens angepaßt sein
muß, der den größten Beanspruchungen ausgesetzt ist. Dies bedeutet, daß die Auskleidung insgesamt sehr teuer ist..
Ein anderes Problem besteht darin, eine einfache und wirksame Schlackenabscheidung aus beispielsweise einer im Ofen
befindlichen Stahlschmelze zu erreichen.
Ein weiteres Problem besteht darin, die Temperatur in der
Ofenfüllung und/oder an der Auslauföffnung konstant zu halten. .
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Zweikammerrinnenofen
der eingangs genannten Art zu entwickeln, bei dem die Induktoreinheit leicht auswechselbar ist und bei
dem eine gute Umrührung und gute Durchströmung im Ofen ohne Drooselstellen erzielt wird, die bei J3pi clnwcioc durch
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21 028 P
• *
-A-
Pinch-Effekte in den Induktorkanälen verursacht wurden.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein Zweikammerrinnenofen nach dem Oberbegriff des Anspruches 1 vorgeschlagen, der
erfindungsgeraäß die im kennzeichnenden Teil des Anspruches
genannten Merkmale hat.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
genannt.
Ein Zweikammerrinnenofen gemäß der Erfindung hat eine sehr hohe Lebensdauer. Die Induktoreinheit kann separat ausgetauscht
werden oder auf jeden Fall einfach vom übrigen Ofen, dem Ofenkörper, getrennt und mit den erforderlichen
Spezialmassen ausgekleidet werden. Dabei kann eine rationelle Applikationstechnik, wie beispielsweise Vibrationspackungen, angewendet werden. Die Auskleidung des restlichen
Ofens kann mit billigen Massen der Arf der üblichen Praxis erfolgen. Der Ofenkörper kann kleiner als bei bekannten
Zweikammerrinnenofen ausgeführt werden, beispielsweise ähnlich in der Aluminiumindustrie verwendeten Öfen.
Als zweckmäßiges Anwendungsgebiet für Öfen gemäß der Erfindung können Stahlschmelzen im Zusammenhang mit Stranggießen
genannt werden.
Während des Gießens sinkt die Temperatur der .Schmelze im
Ofen. Man war daher bisher gezwungen, die gesamte Schmelze zu überhitzen, um auch während der Endphase des Gießens
noch eine ausreichende Temperatur zu haben. Es gibt aber auch Probleme beim Beginn des Gießens, da die Temperatur
aufgrund eines kalten Überführungsraumes für"die Schmelze sinken kann. Die gemäß der Erfindung seitliche Anbringung
des Induktors (der Induktoren) gewährleistet jedoch, daß die gesamte Schmelze den aktiven Rinnehteil passiert. Ausserdem
erreicht man durch den Pinch-Effekt in der Rinne eine • gewisse Umrührung der Schmelze, wodurch man eine relativ
konstante Abgießtemperatur erhält.
.ti,"J :*■ .:.' .:- * "J .''· ■'21*028 P ■ . j
Bei einer bevorzugten Ausführungsform des Ofens gemäß der Erfindung ist der"Ofenkörper so ausgebildet, daß die Ein- j
lauf- und Ablaufkammer durch einen auf den Induktor gerich- ■
teten, vorzugsweise keilförmigen Teil getrennt werden, wo- j
bei zwischen dem keilförmigen Teil und dem Induktor nur I
ein verhältnismäßig schmaler Kanal verbleibt, der einen '
Teil des Sekundärkreises des Induktor bildet. Hierdurch erhält man eine gute Umrührung, die Schmelze wird ständig in
Bewegung gehalten und eine Krustenbildung wird vermieden.
Die Turbolenz an den Rinnenmündungen bewirkt eine Umrührung im gesamten Ofenraum, wodurch alle Teile der Schmelze gut
vermischt werden. Die Umrührung bewirkt außer der Temperaturhompgenisierung
auch eine Agglomeration von Schlackenpartikeln in der Schmelze, und der verhältnismäßig lange
Strömungsweg für die Schlacke läßt Zeit für eine gute Agglomeration und somit für eine verhältnismäßig hohe Schlackenfreiheit
der abgegossenen Schmelze. Die Schlacke kann, beispielsweise nach dem Abgießen einer Charge, einfach fortgeschafft
werden.
Eine andere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung besteht darin, daß der Induktor mit seiner Rinne im Verhältnis
zum Ofenkörper, also zur Horizontalen, schräg angeordnet ist, wobei der am tiefsten liegende Teil der Rinne
in die Ablaufkammer mündet. Diese Anordnung ermöglicht es,
falls gewünscht, den Schmelzensumpf in der Rinne leicht abzulassen.
Anhand des in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispiels
soll die Erfindung näher erläutert werden. Es zeigen Figur 1 eine Ausführungsform eines Zweikammer-
rinnenofens gemäß der Erfindung im Querschnitt,
Figur 2 den Ofen gemäß Figur 1 in einem Schnitt längs der Linie A - A in Figur 1.
/6
Die Figuren zeigen einen Zweikammerrinnenofen mit einer
Einlaufkammer 1 mit einer EinlaufÖffnung 2, die im gezeigten
Fall für eine Stahlschmelze bestimmt ist. Natürlich sind auch andere Chargentypen möglich. Die Auslaufkammer
3 hat eine AuslaufÖffnung A, wobei es sich im gezeigten
Fall um einen Zapfenstein 6 mit einer Stapfenstange 5 handelt. Natürlich kann statt dieser Verschlußvorrichtung
auch eine andere verwendet werden, wie zum Beispiel ein Drehventil.
Zwischen der Einlaufkammer 1 und der Auslaufkammer 2 liegt im zentralen Teil des Ofenkörpers ein Drosselteil 7,.das
beispielsweise keilförmig ausgebildet sein kann und mit seiner Spitze auf den Induktor 8 mit der Rinne 9 gerichtet
ist. (Der Eisenkern und die Primärspule des Induktors sind bei 10 angedeutet).
Das Drosselteil 7 bewirkt eine Drosselung des Schmelzenflusses
am Induktor und zwingt die gesamte·Schmelze durch einen Teil der Rinne 9 des Induktors 8 hindurch. Dadurch
werden alle Teile der Schmelze erhitzt. Die Rinne 9 des Induktors schließt sich zum Sekundärkreis über den verhältnismäßig
schmalen Kanal, der zwischen dem Drosselteil 7 und dem Induktor frei gelassen ist. Die Einlauf- und Auslaufkammer
1 und 3 haben eine solche Tiefe bzw. Höhe, daß die Schmelzenspiegel 11 bzw. 12 in einem großen Abstand
über der Rinne 9 liegen.. Dadurch wird ein Drosseleffekt
aufgrund des Pinch-Effektes in den Rinnen vermieden. Der Pinch-Effekt hat dagegen eine gewünschte Umrührwirkung in
der Schmelze.
. Der Induktor 8 ist im Verhältnis zum Ofenkörper in einem
Winkel &. schräg angeordnet, und der unterste Teil der
Rinne 9 mündet in die Ablaufkammer 3, wobei der Sumpf (die Restschmelze in der Rinne), beispielsweise bei einem Qualitätstausch,
aus dem Ofen abgegossen werden kann.
/7
■■.■:··;. : : . .-.- : 21 028 ρ '
Die Induktoreinheit 8 kann auf geeignete Weise, beispielsweise mittels gekühlter Flanschorgane und/oder nichtgesinterter
Fugenmassen, austauschbar am Ofenkörper abgeordnet sein.
Die Turbulenz an den Rinnenmündungen 13, 14 bewirkt eine Umrührung in dem gesamten Ofenraum, also sowohl in der Kinlaufkammer
1 wie in der Auslaufkammer 3rfiatürlich auch in der oder den Rinnen 9. Die Induktoreinheit kann auch eine
solche mit mehreren Rinnen sein, und es ist auch möglich, mehrere Induktoren an einem Ofenkörper gemäß den Figuren
anzuordnen. Man erhält somit eine Durchmischung aller Teile der Schmelze und eine Agglomeration von Schlackenpartikeln
in der Schmelze, die eine verhältnismäßig lange Aufenthaltszeit im Ofen während des Transports der Schmelze von
der Einlaufkammer 2 zur Auslaufkammer 4 haben. Auf der
Schmelzenoberfläche in der Auslaufkammer 3 sammeln sich agglomerierte Schlackenteile, die beispielsweise nach beendetem
Abgießen einer Charge leicht beseitigt werden können.
Man bekommt also keine inaktiven Teile und vermeidet au:;-serdem,
daß einige Teile der Schmelze nicht erhitzt werden. Alle Teile der Schmelze passieren nämlich eine der
Rinnen 9 der Induktoreinheit 8. Somit erhält man also keinen "kurzgeschlossenen" Teil der Schmelze. Die Schmelze,
in diesem Fall der Stahl, wird ständig zwischen dem Einlauf 2 und dem Auslauf 4 in Bewegung gehalten, wodurch
nichtbewegte Teile der Schmelze und Krustenbildungen auf der Schmelze vermieden werden. Durch die obengenannte
Badhöhe (die Schmelzenspiegel 11 und 12) wird auch verhindert,
daß der Pincheffekt die Schmelzenbewegung in den Kanälen stoppt. Der Abstand zwischen dem keilförmigen Teil
7 und dem Induktor, das heißt dessen Primärteil, soll verhältnismäßig klein sein, damit hier passierende Schmelze
erhitzt wird. Der Keil zwingt also die Schmelze, den Induktorteil zu passieren.
Der keilförmige Teil kann zweckmäßig mit einer Wasser-
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.*::*: : * : : : 21 028 P
kühlung 15 versehen sein, und im Kühlwasser kann ein Temperaturmeßglied
angeordnet sein, dessen Meßwert ein Maß für die Schmelzentemperatur ist und als Eingangssignal für
eine Temperaturregelung im Ofen dienen kann.
■ Der .Ofen ist zweckmäßigerweise so konstruiert, daß er um
eine 'horizontale Achse an oder neben der Einlaufkammer gekippt werden kann. Ein solches Kippen gestattet, Schmelze
aus dem Gießloch A zu entfernen! Im gekippten Zustand kann
ΊΟ man auch den Zapfenstein 6 auf einfache Weise austauschen,
ohne daß der Sumpf aus dem Induktor 8 abgelassen werden muß.
Die Auskleidung des Induktors kann, wie bereits erwähnt,
aus Spezialmassen bestehen, und der Induktur kann', wie oben angedeutet, auf bekannte Weise austauschbar, das
heißt vom Ofenkörper abnehmbar ausgeführt werden. Die Auskleidung des Ofenkörpers kann mit den üblicherweise billigeren
Auskleidungsmassen hergestellt werden, wodurch die Gesamtkosten für die Auskleidung erheblich niedriger als
bei konventionellen Öfen liegen. Dadurch wird der Unterhalt des Ofens billiger. Die aktiven Teile werden hierbei
kleiner. Insbesondere können der Eisenkern und das Kühlfutter verkleinert werden. Es können leicht austauschbare
Standardinduktoren verwendet werden. Der Gießkasten einschließlich des Ofenteils kann kleinere äußere Abmessungen
als bei bekannten Öfen haben.
Der Schrägungswinkel &■ für den Induktor kann ziemlich
klein sein. Auch eine nahezu horizontale Plazierung des Induktor an der Seite der Pfanne ist möglich, wobei jedoch
die Möglichkeit einer leicht zu entleerenden Induk- - torrinne 9 zum Teil verloren geht. Bei leichteren Erhitzungsfällen
kann jedoch auch ein solcher Induktor zweckmäßig sein.
Der vorstehend beschriebene Zweikammerrinnenofen kann im
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Rahmen des offenbarten allgemeinen Erfindungsgesdankens in
vielfacher Weise variiert werden.
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Claims (1)
- PATENTANSPRÜCHE1. Zweikammerrinnenofen mit mindestens einem Induktor (8) sowie einer Einlauföffnung (2) und einer Auslauföffnung (A) für Schmelze,dadurch gekennzeichnet, daß der Induktor (8) seitlich am zentralen Teil des Ofenkörpers angeordnet ist, der zum einen eine Einlaufkammer (1) und zum anderen eine Auslaufkammer (3) enthält, und daß der Induktor (8) vorzugsweise vom Ofenkörper abgenommen und ausgetauscht werden kann.2. Zweikammerrinnenofen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Induktor (8) mit seiner Rinne (9) im Verhältnis zum Ofenkörper zur Horizontalen schräg angeordnet ist, wobei der am tiefsten liegende Teil der Rinne in die Ablaufkammer (3) mündet.153. Zweikammerrinnenofen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Ofenkörper so ausgeführt ist, daß die Einlauf- und Auslaufkammer durch ein auf den Induktor gerichtetes, vorzugsweise keilförmiges Teil (7) voneinander· getrennt sind, wobei zwischen dem keilförmigen Teil und dem Induktor ein verhältnismäßig schmaler. Kanal erhalten bleibt, über den sich der Sekundärkreis, des Induktors schließt.A. Zweikammerrinnenofen nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der auf den Induktor gerichtete,vorzugsweise keilförmige Teil (7) mit einer Wasserkühlung (15) versehen ist, wobei in oder an dem Kühlwasser ein Temperaturmeßgerät zur Temperaturregelung des Ofens angeordnet ist.;!0 b. Zweikammorrinnenofcn nach einem der vorhot'ryhvnuvn An-·"*· ·· 28. 10. 1981:": : 21 028 ρsprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Einlauf- und Auslaufkammer so ausgebildet sind, daß man eine nicht unbedeutende Schmelzentiefe über der/den Induktorrinne(n) erhalten kann.6. Zweikammerrinnenofen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Ofen,um eine horizontale Achse in oder nahe der Einlaufkammer {1) kippbar ist, wodurch die Auslauföffnung {k) von Schmelze geleert und der Zapfenstein (6) des Auslaufes ausgetauscht werden kann, während gleichzeitig ein Schmelzensumpf in der/den Induktorrinne(n) zurückbleibt.
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