DE3144463C2 - - Google Patents
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- DE3144463C2 DE3144463C2 DE3144463A DE3144463A DE3144463C2 DE 3144463 C2 DE3144463 C2 DE 3144463C2 DE 3144463 A DE3144463 A DE 3144463A DE 3144463 A DE3144463 A DE 3144463A DE 3144463 C2 DE3144463 C2 DE 3144463C2
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Description
Die Erfindung betrifft eine Flanschverbindung der im Oberbegriff
des Patentanspruchs 1 angegebenen Art.
Eine solche Flanschverbindung ist aus der US 28 63 679 und
aus der US 28 78 041 bekannt, auf die weiter unten näher
eingegangen wird.
Leitungen für Arbeitsgase bestehen häufig aus axialen Abschnitten,
die an einer Flanschverbindung miteinander verbunden
sind. Die Flanschverbindung ist ein potentieller
Leckweg für das Arbeitsgas, wenn das Arbeitsgas unter einem
Druck steht, der höher als der Umgebungsdruck ist,
oder ein potentieller Leckweg für Umgebungsgase, wenn der
Umgebungsdruck höher als der Arbeitsgasdruck ist. Der
Leckweg wird häufig durch Toleranzveränderungen in der
Flanschverbindung, durch Verzug der Flanschverbindung aufgrund
von ungleichmäßiger Erhitzung und Abkühlung und
durch ungleichmäßige Wärmegradienten in der Flanschverbindung
verursacht. Es ist aus der US 35 20 544 bekannt, die
Flanschverbindung zwischen zwei Rohren mit einem Dichtring
zu versehen, um eine solche Leckage zu blockieren. Dieser
bekannte Dichtring hat einen Y-förmigen Querschnitt und
wird zwischen zwei Rohrflanschen angeordnet und hohen
Druckkräften ausgesetzt, so daß er bis zur Herstellung von
Linienkontakt zusammengedrückt und verformt wird. Beispiele
weiterer Dichtringe sind ein in der US 38 57 572
beschriebener Dichtring mit E-Querschnitt und ein in der
US 37 58 123 beschriebener Dichtring mit Omega-Querschnitt.
Bei anderen bekannten Dichtringen hat der Querschnitt
eine C-Form.
Die eingangs bereits erwähnten US 28 63 679 und US 28 78 041,
aus denen eine Flanschverbindung der im Oberbegriff
des Patentanspruchs 1 angegebenen Art bekannt ist, betreffen
jeweils eine als Rohrkupplung dienende Flanschverbindung.
Die in solchen Flanschverbindungen verwendeten
Dichtringe bilden sogenannte Breitbasisdichtungen, d. h.
sie haben einen radialen Querschnitt, bei dem die Basisabmessung
so groß wie die radial orientierte Länge des Querschnittes
ist. Solche Dichtringe erfordern eine größere
Nut und größere Flansche, was wegen der damit verbundenen
Gewichtszunahme insbesondere bei in Flugzeugen verwendeten
Axialströmungsmaschinen wie Gasturbinentriebwerken unerwünscht
ist. Weiter liegen bei diesen bekannten Flanschverbindungen
die Flansche der beiden miteinander zu verbindenden
Rohre nicht aneinander an, sondern haben zwischen
sich einen axialen Spalt. Die Flansche werden axial
so zusammengespannt, daß sie den Dichtring unter allen Betriebsbedingungen
ungeachtet der Größe des Spalts zwischen
den Flanschen zusammendrücken. Die erforderliche Dichtkraft
wird also durch das Zusammenspannen der Flansche erzeugt,
welche gegen den Dichtring drücken. Bei einer Flanschverbindung,
bei der die miteinander zu verbindenden und miteinander
abzudichtenden Enden keinen axialen Spalt zwischen
sich haben, also stets aneinander anstoßen, wie z. B.
bei den Gehäuseteilen des Stators eines Gasturbinentriebwerks,
kann eine solche auf den Dichtring ausgeübte Dichtkraft
aber nicht erzeugt werden. Wenn die Flansche unter
allen Betriebsbedingungen aneinander anliegen, muß also
der Dichtring die Dichtkraft zwischen sich und den Flanschen
selbst erzeugen.
Bei dem vorgenannten Stand der Technik handelt es sich um
Dichtringe, bei denen während des Betriebes aufgrund von
Druck- und Temperaturschwankungen Relativbewegungen zwischen
den einzelnen Rohren auftreten können. Die Dichtringe
können sich diesen Relativbewegungen anpassen und
die Abdichtung auch bei gegenseitiger Verlagerung der
Rohre gewährleisten. Wenn bei der Flanschverbindung nach
der vorgenannten US 28 63 679 der Innendruck steigt, wird
durch diesen Innendruck der Dichtring radial nach außen
aufgeweitet, ohne daß es zur Leckage kommt. Der dadurch
verstärkte Dichtkontakt zwischen dem Ring und den Rohren
kann aber durch die axiale Beweglichkeit der Rohre aufgehoben
werden. Würde man die Schrauben, welche die Flansche
der Rohre zusammenhalten, so weit anziehen, daß sich die
Flansche aneinander anlegen, würde der Dichtring festgespannt
werden, so daß die Dichtkontakterhöhung mit steigendem
Innendruck nicht oder kaum möglich wäre. In Flugzeuggasturbinentriebwerken
ändert sich die Differenz zwischen
dem Arbeitsgasdruck und dem Umgebungsdruck mit der
Zeit. Demgemäß ist ein Dichtring erwünscht, der eine größere
Dichtkraft bei denjenigen Betriebsbedingungen des
Gasturbinentriebwerks ausübt, welche die größte Druckdifferenz
an dem Dichtring verursachen. Ein solcher Dichtring
muß also sowohl bei niedriger Innentemperatur und niedrigem
Innendruck als auch bei hoher Innentemperatur und hohem
Innendruck wirksam sein. Dabei darf aber der Dichtring
im Radialquerschnitt keine wesentliche Breite aufweisen,
um die Abmessungen der Flanschverbindung möglichst klein
zu halten.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Flanschverbindung der
im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Art so
auszubilden, daß auch bei aneinander anstoßenden Gehäuseteilen
mittels des Dichtringes bei steigender Temperatur
eine zunehmende Dichtkraft erzeugt wird.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden
Teil des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmale in
Verbindung mit den Oberbegriffsmerkmalen gelöst.
Die Flanschverbindung nach der Erfindung ist mit einem
Dichtring versehen, der zwischen zwei starr miteinander
verbundenen Gehäuseteilen, die flächig aneinander anliegen,
bei erhöhtem Innendruck radial nach außen aufweitbar
ist, um die Dichtkraft zu vergrößern. Bei niedrigem Innendruck
hat der Dichtring einen kleineren Durchmesser und
liefert eine geringere Dichtkraft, wogegen er bei erhöhtem
Innendruck einen größeren Durchmesser aufweist und eine
größere Dichtkraft liefert, da er bei seiner radialen Ausdehnung
stärker in axialer Richtung zusammengedrückt wird,
als dies bei der Herstellung der Flanschverbindung der
Fall ist. Der Dichtring kann sich in die keilförmige Nut
zwischen den beiden Gehäuseteilen fester und fester hineinziehen.
Der Dichtring der Flanschverbindung nach der
Erfindung muß bei dem Herstellen der Flanschverbindung nur
wenig axial zusammengedrückt werden, um die erforderliche
geringe Dichtkraft bei geringem Innendruck zu erzeugen. Es
kann deshalb ein Dichtring verwendet werden, der eine verhältnismäßig
kleine Breite in axialer Richtung im Vergleich
zu seiner Abmessung in radialer Richtung aufweist.
Dadurch brauchen die Abmessungen der Flanschverbindung
nicht wesentlich vergrößert zu werden, was für die Anwendung
bei einem Flugzeuggasturbinentriebwerk wesentlich
ist. Die erforderliche höhere Abdichtkraft bei höherem Innendruck
wird gewährleistet durch das stärkere axiale Zusammendrücken
des Dichtringes, wenn dieser sich radial
nach außen in die sich nach innen aufweitende keilförmige
Nut hineinzieht, ohne daß die Gehäuseteile axial ausweichen
können. Erfindungsgemäß kann also ein Dichtring verwendet
werden, der eine kleine Basisabmessung im Vergleich
zu der radial orientierten Länge hat, im Gegensatz zu dem
Stand der Technik, wo das Verhältnis dieser Abmessungen im
wesentlichen bei etwa 1 liegt, damit der Dichtring die erforderliche
Dichtkraft schon bei der Herstellung der Flanschverbindung
aufbringen kann.
Um die radiale Ausdehnung des Dichtringes zu erreichen,
macht sich die Erfindung die Tatsache zunutze, daß die
Druckerhöhung stets mit einer Temperaturerhöhung verbunden
ist. Der Dichtring der Flanschverbindung nach der Erfindung
wird demgemäß aus einem Material hergestellt, das
einen höheren Wärmeausdehnungskoeffizienten als die Gehäuseteile
aufweist. Dadurch spricht der Dichtring rasch auf
eine Temperaturerhöhung an und kann sich schnell radial
ausdehnen und bei dem erhöhten Innendruck die erhöhte
Dichtkraft liefern. Der spitze Winkel in dem Bereich zwischen
20° und 40° ist wesentliche, um den Dichtring einerseits
die erforderliche Flexibilität zu verleihen, damit
er die axiale Verformung aushält, und andererseits die erwünschte
Federsteife zu geben, um die Dichtkraft sowohl in
der Stellung mit kleinem Durchmesser als auch in der Stellung
mit großen Durchmesser zu gewährleisten. Durch die
Verwendung aller dieser Merkmale ist eine Flanschverbindung
geschaffen worden, die sich auch für die Verwendung
in einem Gasturbinentriebwerk od. dgl. eignet, wo zwei
starr miteinander verbundene Gehäuseteile mit aneinander
anstoßenden Flächen vorhanden sind und bei möglichst geringen
Abmessungen der Flanschverbindung der Dichtring bei
hohem Innendruck eine wesentlich höhere Dichtkraft als bei
geringerem Innendruck bereitstellen soll. Bei Verwendung
der Flanschverbindung nach der Erfindung in einem Gasturbinentriebwerk
ergibt sich ein Gewinn an Triebwerkswirkungsgrad
aufgrund des Blockierens der Leckage von Arbeitsgasen
zwischen den benachbarten Gehäuseteilen.
Schließlich ist ein noch weiterer Vorteil der Flanschverbindung
nach der Erfindung das Vermeiden einer Leistungseinbuße,
die bei C-förmigen Dichtringen auftritt, weil die
Größe der Flansche der Gehäuseteile zum Aufnehmen eines im
Querschnitt keilförmigen Dichtringes in der Nut nicht in
dem Ausmaß vergrößert zu werden braucht, das erforderlich
ist, um eine Nut für einen im Querschnitt C-förmigen
Dichtring zu schaffen, der eine gleichwertige Dichtkraft
entwickelt. Darüber hinaus wird bei der Flanschverbindung
nach der Erfindung die Möglichkeit einer Fehlausrichtung
des Dichtringes während des Zusammenbaus der Flanschverbindung
durch die Abmessungsstabilität des Dichtringes in
dem freien Zustand verringert, die sich aus dem Verhältnis
der radial orientierten Länge zu der Basisabmessung des
Querschnittes des Dichtringes ergibt.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung bilden die Gegenstände
der Unteransprüche.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden
unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher beschrieben. Es
zeigt
Fig. 1 eine vereinfachte Seitenansicht eines
Gasturbinentriebwerks, von dessen Gehäuse
ein Teil weggebrochen ist, um eine Flanschverbindung
sichtbar zu machen,
Fig. 2 einen vergrößerten Querschnitt der
Flanschverbindung,
Fig. 3 eine vergrößerte Querschnittansicht
eines Dichtringes,
Fig. 4 eine perspektivische Ansicht des in
Fig. 2 gezeigten Dichtringes im
nichteingebauten Zustand, und
Fig. 5 eine graphische Darstellung der normierten
Dichtkraft über der normierten
Verringerung der Basisabmessung
b des Dichtringes für einen
nichteingebauten Dichtring, für einen
eingebauten Dichtring und für einen
Dichtring während des Betriebes.
In Fig. 1 ist ein Turbofan-Gasturbinentriebwerk
gezeigt, das
eine Drehachse R hat. Die Hauptabschnitte des
Triebwerks sind ein Verdichtungsabschnitt 10, ein Verbrennungsabschnitt
12 und ein Turbinenabschnitt 14.
Ein im Querschnitt ringförmiger Strömungsweg 16 für
heiße Arbeit erstreckt sich axial durch das
Triebwerk. Ein Stator 18, der sich axial
durch das Triebwerk erstreckt, begrenzt den Strömungsweg
für die Arbeitsgase. Der Stator 18 hat
eine Flanschverbindung 20 in dem Turbinenabschnitt 14.
Gemäß den Fig. 1 und 2 erstreckt sich die Flanschverbindung
20 in Umfangsrichtung um das Triebwerk und verbindet
zwei zylindrische Gehäuseteile 24, 26
an einem stromaufwärtigen Gehäuse 22. Mehrere
Löcher 28, die sich durch die Flanschverbindung 20
erstrecken, nehmen mit Muttern versehene Schrauben
30 auf, die
den stromaufwärtigen Gehäuseteil 24 und den stromabwärtigen Gehäuseteil
26 in gegenseitiger Anlage halten. Jeder Gehäuseteil hat
denselben Wärmeausdehnungskoeffizienten αc. Jeder
Gehäuseteil kann einen anderen Wärmeausdehnungskoeffizienten
haben.
Gemäß Fig. 2 hat die Flanschverbindung 20 zwei nach
außen konvergierende Seitenwände 32 und 34. Die Seitenwand
32 befindet sich an dem Ende des stromaufwärtigen
Gehäuseteils 24. Die Seitenwand 34 befindet sich an
dem stromabwärtigen Gehäuseteil 26. Ein Winkel R ist der
spitze Winkel zwischen den konvergierenden Seitenwänden
32, 34. Die konvergierenden Seitenwände 32, 34 bilden zusammen
eine Nut 36, die sich in Umfangsrichtung zwischen den
Gehäuseteilen 24, 26 erstreckt. Die Nut 36 ist eine sich
verengende Nut, weil die Seitenwände 32, 34 aufeinanderzu konvergieren.
Ein Dichtring 38 ist in der Nut 36 angeordnet und erstreckt
sich in Umgangsrichtung. Der Dichtring 38 ist
nicht in Segmente geteilt und ist freistehend. Der
Dichtring 38 hat eine sich nach innen erstreckende Lippe
40. Ein Tragring 42 hat eine sich nach außen erstreckende
Lippe 44. Die Seitenwand 32, die Seitenwand
34 und der Tragring 42 schließen gemeinsam den
Dichtring 38 in der radialen und in der axialen Richtung
ein. Der Dichtring 38 hat einen Wärmeausdehnungskoeffizienten
αs. Die gestrichelten Linien in der Nut 40
zeigen die bewegte Position des Dichtringes 38, die sich
während des Betriebes ergibt. Die gestrichelten Linien
außerhalb der Nut 36 zeigen den Dichtring 38 vor dem Zusammenbau
der Flanschverbindung 20.
Gemäß den Fig. 2 und 3 hat der Dichtring 38 einen keilförmigen
radialen Querschnitt 48. Der Querschnitt 48 hat
einen Spitzenbereich 50. Eine erste Fläche 52 erstreckt
sich von dem Spitzenbereich 50 einwärts. Eine zweite Fläche
54 erstreckt sich von dem Spitzenbereich 50 einwärts
und divergiert von der ersten Fläche 52 aus einwärts. Ein
Winkel R′ ist der spitze Winkel zwischen den beiden
Flächen 52, 54. Die Flächen 52, 54 könnten mit einem Material mit
niedriger Streckfestigkeit, wie beispielsweise Silber,
überzogen werden, um das Dichtvermögen des Dichtringes 38
zu verbessern. Der Querschnitt des Dichtringes 38 könnte
massiv oder hohl sein. In der gezeigten Ausführungsform
ist der Querschnitt des Dichtringes 38 hohl und besteht
aus einem Material mit einer Dicke t. Ein erster
Arm 56 und ein zweiter Arm 58 erstrecken sich von dem
Spitzenbereich 50 aus nach innen. Die Lippe 40 ist
mit dem zweiten Arm 58 verbunden. Die erste Fläche 52 befindet
sich an dem ersten Arm 56. Die zweite Fläche 54
befindet sich an dem zweiten Arm 58. Der Winkel zwischen
diesen Armen 56, 58 ist ungefähr der Winkel R′ zwischen den
Flächen 52, 54 an dem Dichtring 38.
Der keilförmige Querschnitt 48 hat eine Umfangssymmetriefläche
C in gleichem Abstand von der ersten Fläche
52 und der zweiten Fläche 54. Der Querschnitt 48 hat eine
radial orientierte Länge L gemessen längs der Fläche C.
Der Querschnitt 48 hat eine Basis 60 mit einer Basisabmessung
b. Die Basisabmessung b wird auf einer Linie
gemessen, die zu der Fläche C in dem breitesten Teil
des Querschnittes 48 des Dichtringes 38 in der Nut 36
rechtwinklig ist. Weil der erste Arm 56 einen gekrümmten
Teil 62 und der zweite Arm 58 einen gekrümmten Teil
64 hat, wird die Basisabmessung zwischen diesen beiden
gekrümmten Teilen 62, 64 an deren Berühungslinie mit den Seitenwänden
32, 34 und der Fläche C gemessen. Die Basisabmessung
des Dichtringes 38 beträgt im nichteingebauten
Zustand bu und ist eine Nummer größer als die Basisabmessung
bi des Dichtringes im eingebauten Zustand. In
anderen Ausführungsformen kann die Basisabmessung bu
selbstverständlich gleich der Basisabmessung bi sein.
Im Betrieb nimmt die Basisabmessung b auf bo ab.
Fig. 4 zeigt eine vereinfachte perspektivische Darstellung
des Dichtringes 38, von welchem ein Teil weggebrochen
worden ist, um den Querschnitt 48 sichtbar zu
machen. Der Dichtring 38 hat eine Symmetrieachse A.
Eine Strecke Ro ist der Abstand zwischen der Symmetrieachse A
und dem Arm 56 des Dichtringes 38. In der gezeigten Ausführungsform
ist der Dichtring 38 kreisförmig und hat einen
konstanten Radius Ro. Der Dichtring 38 könnte irgendeine
gekrümmte Fläche sein, wie beispielsweise eine
Ellipse, oder ein anderes umfangsmäßig ununterbrochenes
Gebilde mit einem keilförmigen Querschnitt.
Die relative Wärmeausdehnung zwischen dem Dichtring 38
und den Gehäuseteilen 24, 26 vergrößert die Dichtkraft,
die durch den Dichtring ausgeübt wird. Die Dichtkraft
nimmt zu, wenn der Abstand Ro vergrößert wird, und
nimmt ab, wenn die radial orientierte Länge L zunimmt.
Ein empfohlener Bereich für das Verhältnis des Abstands
Ro zu der Länge L ist ein Bereich von etwa 75 bis etwa 170
Wenn sich das Verhältnis dem
unteren Ende des Bereiches nähert, sind das Ausmaß der
Wärmeausdehnung des Dichtringes 38 und die Dichtkraft kleiner
als an dem oberen Ende des Bereiches. An dem oberen
Ende des Bereiches ist die Wärmeausdehnung größer,
aber die Abmessungsstabilität des Dichtringes 38 in dem freien
Zustand wird verringert, und der Dichtring 38 kann die Möglichkeit
haben zu rollen. "Rollen" ist die Tendenz des Dichtringes
38, auf äußere Kräfte hin seine Innenseite nach
außen zu drehen. Das Rollen ist in dem Buch "Formulas for
Stress and Strain", Roark und Young, McGraw Hill Book
Company (5. Auflage, 1975), S. 384, erläutert. Der
Dichtring 38 muß eine ausreichende axiale Steifigkeit
haben, damit dieses Rollen nicht während des Zusammenbaus
auftritt. Der radiale Querschnitt des Dichtringes
38 muß jedoch ein schmales Profil haben, um den Einfluß
der Basisabmessung bi auf die Breite der Nut 36
und so auf die Größe der Flanschverbindung 20 zu minimieren.
Das schmale Profil und Überlegungen hinsichtlich des
Rollens führen zu einem Verhältnis der Länge L zur
Basisabmessung bu in einem Bereich von etwa 1,5 bis
etwa 3,5
Darüber hinaus muß der Dichtring
38 eine Flexibilität aufweisen, damit er eine
axiale Verformung aushält, wenn er sich aufgrund von
Wärmeausdehnung nach außen ausdehnt und nach innen
zusammenzieht, und trotzdem muß er eine ausreichend
hohe Federsteife haben, um zu gewährleisten, daß die
Dichtkraft aufgrund des thermischen Wachstums ausreichend
ist. Der spitze Winkel R′ zwischen den Flächen
52, 54 des Dichtringes 38 sollte in einem Bereich von
etwa 20° bis etwa 40° liegen ((20°R′40°). Der spitze
Winkel R zwischen den nach außen konvergierenden
Seitenwänden 32, 34 sollte in einem Bereich von etwa 20°
bis etwa 40° liegen (20°R40°). Unter einem Winkel
von 20° beginnt der Dichtring 38 als eine ebene Platte
zu wirken, und die Dichtkraft fällt mit zunehmender
Zusammendrückung schnell ab. Winkel oberhalb von 40°
bewirken, daß der Dichtring 38 bei einem relativ kleinen
radialen Wachstum an der Basis 60 stark zusammengedrückt
wird. Außerdem ist die Basisabmessung für die entwickelte
Dichtkraft groß, wodurch das Gewicht der Flanschverbindung 20
nachteilig beeinflußt wird. Es ist klar, daß sich
trotz vorstehender Empfehlungen wirkungsvolle Kombinationen
aus Gebilden ergeben können, die außerhalb
dieser Bereiche liegen, wenn eine oder mehrere der
obigen Überlegungen nicht von besonderer Bedeutung
sind.
Ein zufriedenstellender Dichtring 38 besteht aus der
Metallegierung AMS (Aerospace Materials Specification)
5596, der in einer Nut 36 angeordnet ist, die
durch zwei zylindrische Gehäuseteile 24, 26 aus der Metallegierung
AMS 5707 begrenzt wird. Der Wärmeausdehnungskoeffizient
der Legierung AMS 5596 αs=14,76×10-6 cm/cm°C.
Der Wärmeausdehnungskoeffizient der Legierung AMS 5707
ist αc=13,86×10-6 cm/cm°C. Dieser besondere Dichtring
hat eine Dicke t von 0,1524 mm, eine Basisabmessung
b von 2,54 mm und eine radial orientierte Länge
L von 4,064 mm. Das Verhältnis des Abstands Ro zu der
radial orientierten Länge L beträgt ungefähr 130
Diese Näherung wird durch Toleranzen des
Abstands Ro, die ungefähr 51,61 cm beträgt, verursacht.
Das Verhältnis der radial orientierte Länge
L zu der Basisabmessung b beträgt 1,6
Ein solcher
Dichtring wird ungefähr 20% der Basisabmessung bu beim
Zusammenbau zusammengedrückt.
Im Betrieb des Gasturbinentriebwerks strömen Arbeitsgase
auf dem ringförmigen Strömungsweg 16 einwärts
von den zylindrischen Gehäuseteilen
24 und
26. Ein Teil der Arbeitsgase findet seinen
Weg in die Nut 36 zwischen dem stromaufwärtigen Gehäuseteil
24 und dem stromabwärtigen Gehäuseteil 26 und um den Dichtring
38. Diese Leckage verringert den Triebwerkswirkungsgrad.
Wenn die Leckage in die Nut 36 strömen,
hetzen sie das stromaufwärtige Gehäuse 22, den stromaufwärtigen
Gehäuseteil 24 und den stromabwärtigen Gehäuseteil
26 auf. Die durch diese Teile gebildete Flanschverbindung
20 wird durch Strahlung und Konvektion nach
außerhalb in die umgebende Atmosphäre
gekühlt. Ein Temperaturgradient wird in der
Flanschverbindung 20 gebildet. Die Temperatur an der Innenseite
der Flanschverbindung 20 ist größer als die Temperatur an
der Außenseite der Flanschverbindung. Als Ergebnis des Temperaturanstieges
dehnen sich die Gehäuseteile 24, 26 und die
Flanschverbindung 20 von der Drehachse R weg nach außen aus. Der
Dichtring 38 ist in Berührung mit dem inneren Teil
des stromaufwärtigen Gehäuseteils 24 und des stromabwärtigen
Gehäuseteils 26. Der Dichtring 38, der sonst Abstand von
diesen Teilen aufweist, wird ansonsten an einer Bewegung
nach außen in der Nut 36 nicht behindert. Der
Dichtring 38, der mit den heißen Arbeitsgasen in
innigem Kontakt ist, empfängt Wärme aus den Arbeitsgasen.
Der Dichtring 38 verliert eine geringe Wärmemenge durch Leitung
zu dem stromaufwärtigem Gehäuseteil 24 und dem stromabwärtigen
Gehäuseteil 26 über den beinahe Linie-Linie-
Kontakt mit den gekrümmten Teilen 62, 64 der Arme
56, 58. Der Wärmegewinn bewirkt, daß der Dichtring
38 eine Betriebstemperatur erreicht, die ungefähr
55,6°C größer ist als die mittlere Temperatur der
Gehäuseteile 24, 26 während des Starts in Meereshöhe. Die Temperaturdifferenzen
und die Wärmeausdehnungsdifferenzen
zwischen dem Dichtring 38 und den Gehäuseteilen 24, 26 bewirken,
daß sich der Dichtring in bezug auf die Gehäuseteile
nach außen bewegt und die Basis 60 auf bo zusammendrückt,
wie es in Fig. 2 gezeigt ist. Als Ergebnis
dieser Zusammendrückung nimmt die Dichtkraft zu.
Es ist wichtig, den Berührungsbereich zwischen dem
Dichtring 38 und den Gehäuseteilen 24, 26 in Fällen zu minimieren, in denen
die Wärmeausdehnungskoeffizienten nicht sehr verschieden
sind. Wenn nicht, wird die Temperaturdifferenz zwischen
dem Dichtring 38 und den Gehäuseteilen 24, 26 verringert, was
eine kleinere Ausdehnung des Dichtringes und einen kleineren
Anstieg der Dichtkraft verursacht.
Die Änderung in der Dichtkraft an den zusammenpassenden
Flächen zwischen dem Dichtring 38 und den Gehäuseteilen 24, 26
ist unter der Annahme eines im wesentlichen Linie-Linie-
Kontakts in Fig. 5 graphisch dargestellt. In Fig. 5
ist auf der vertikalen Achse die normierte Dichtkraft
aufgetragen, die als das Verhältnis der Dichtkraft FO
während des Betriebes dividiert durch die Dichtkraft
FI beim Einbau definiert ist. Die normierte Abnahme
der Basisabmessung b ist auf der horizontalen Achse
aufgetragen. Die Abnahme der Basisabmessung b ist für den
nichteingebauten Zustand, in welchem die Basisabmessung
gleich bu ist, null. Beim Einbau, bei dem die Basisabmessung
bi ist, ist die prozentuale Verringerung
der Basisabmessung bu minus bi dividiert durch bu mal
100%
Beim Start in Meereshöhe hat die
Basisabmessung weiter von bu auf bo abgenommen.
Gemäß Fig. 5 ergibt sich ein Ansteig der Dichtkraft von
45% aus der relativen Wärmeausdehnung zwischen dem Dichtring
38 und den zylindrischen Gehäuseteilen 24, 26. In der bewegten
Position hat sich die Dichtung 38 um eine Strecke
nach außen in bezug auf die Gehäuseteile 24, 26 ausgedehnt,
die etwas größer als 10% der radial orientierte Länge
L des Querschnittes 48 bei einer Temperaturdifferenz von
100°C ist. Die Differenz im thermischen Wachstum ergibt
sich, weil die zylindrischen Gehäuseteile 24, 26 durch
Konvektion und Strahlung Wärme an die Umgebung verlieren
und weil der Wärmeausdehnungskoeffizient αs
des Materials des Dichtringes 38 größer ist als der Wärmeausdehnungskoeffizient
αc der Gehäuseteile 24, 26. Dieser Dichtring 38
ist in jeder Konstruktion verwendbar, wo es erwünscht
ist, die Leckage zwischen zwei Flanschen zu blockieren,
und wo der Aufbau so angepaßt werden
kann, daß eine relative Wärmedehnung zwischen dem
Dichtring und den Flanschen auftritt. Der Dichtring 38
ist besonders bei Flugzeuggasturbinentriebwerken verwendbar,
und zwar wegen der schmalen Basisabmessung im
Vergleich zu im Querschnitt C-förmigen Dichtringen,
die dieselbe Dichtkraft liefern. Ein Dichtring, der
eine große Basisabmessung b hat, würde breitere Flansche
erfordern, was mit einer Gewichtszunahme
und mit einer zunehmenden Leistungseinbuße
des Gasturbinentriebwerks verbunden wäre. Darüber
hinaus verändern sich der Druck und die Temperatur
der Arbeitsgase in Gasturbinentriebwerken gemeinsam
in derselben Richtung, d. h., wenn der Druck
der Arbeitsgase zunimmt, nimmt auch die Temperatur
zu. Wenn die Druckdifferenz zwischen den Arbeitsgasen
und der umgebenden Atmosphäre zunimmt,
nimmt die Leckströmung bei einem bestimmten
Leckweg zu. Wenn die Temperatur ansteigt, dehnt sich
der Dichtring 38 in bezug auf die benachbarten Gehäuseteile 24, 26 aus,
und der Dichtring übt eine größere Dichtkraft auf diese
Gehäuseteile aus. Wenn sich die Notwendigkeit
einer größeren Dichtkraft ergibt, sorgt demgemäß der
Dichtring 38 für eine stärkere Abdichtung.
Claims (3)
1. Flanschverbindung zum Verbinden von zwei zylindrischen
Gehäuseteilen (24, 26), insbesondere der aneinanderstoßenden
Enden von zwei zylindrischen Gehäuseteilen (24, 26)
einer Axialströmungsmaschine,
mit zwei unter einem spitzen Winkel (R) nach außen konvergierenden Seitenwänden (32, 34), eine an jedem der aneinanderstoßenden Enden der zylindrischen Gehäuseteile (24, 26), die eine sich in Umfangsrichtung erstreckende Nut (36) zwischen den Gehäuseteilen (24, 26) bilden, und
mit einem Dichtring (38), der einen im wesentlichen keilförmigen Querschnitt (48) hat und in der Nut (36) in Richtung nach außen verschiebbar angeordnet ist, wobei der Dichtring (38) eine Symmetrieachse (A) hat, der innere Teil des Dichtringes (38) einen gewissen Abstand (Ro) von der Symmetrieachse (A) hat und der Querschnitt (48) des Dichtringes (38) eine bestimmte radial orientierte Länge (L) und eine bestimmte Basisabmessung (b) hat und aus zwei Armen (56, 58) gebildet ist, die sich von einem Spitzenbereich (50) des Querschnittes (48) des Dichtringes (38) nach innen erstrecken und nach innen divergieren und eine erste bzw. zweite Fläche (52, 54) aufweisen, welche einen weiteren spitzen Winkel (R′) miteinander bilden,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Verhältnis des Abstands (Ro) zu der Länge (L) in einem Bereich von 75 bis 170 liegt, daß das Verhältnis der Länge (L) zu der Basisabmessung (b) in einem Bereich von 1,5 bis 3,5 liegt, daß der Wärmeausdehnungskoeffizient des Dichtringes (38) größer als der Wärmeausdehnungskoeffizient der Gehäuseteile (24, 26) ist und daß die spitzen Winkel (R, R′) jeweils in einem Bereich zwischen 20° und 40° liegen.
mit zwei unter einem spitzen Winkel (R) nach außen konvergierenden Seitenwänden (32, 34), eine an jedem der aneinanderstoßenden Enden der zylindrischen Gehäuseteile (24, 26), die eine sich in Umfangsrichtung erstreckende Nut (36) zwischen den Gehäuseteilen (24, 26) bilden, und
mit einem Dichtring (38), der einen im wesentlichen keilförmigen Querschnitt (48) hat und in der Nut (36) in Richtung nach außen verschiebbar angeordnet ist, wobei der Dichtring (38) eine Symmetrieachse (A) hat, der innere Teil des Dichtringes (38) einen gewissen Abstand (Ro) von der Symmetrieachse (A) hat und der Querschnitt (48) des Dichtringes (38) eine bestimmte radial orientierte Länge (L) und eine bestimmte Basisabmessung (b) hat und aus zwei Armen (56, 58) gebildet ist, die sich von einem Spitzenbereich (50) des Querschnittes (48) des Dichtringes (38) nach innen erstrecken und nach innen divergieren und eine erste bzw. zweite Fläche (52, 54) aufweisen, welche einen weiteren spitzen Winkel (R′) miteinander bilden,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Verhältnis des Abstands (Ro) zu der Länge (L) in einem Bereich von 75 bis 170 liegt, daß das Verhältnis der Länge (L) zu der Basisabmessung (b) in einem Bereich von 1,5 bis 3,5 liegt, daß der Wärmeausdehnungskoeffizient des Dichtringes (38) größer als der Wärmeausdehnungskoeffizient der Gehäuseteile (24, 26) ist und daß die spitzen Winkel (R, R′) jeweils in einem Bereich zwischen 20° und 40° liegen.
2. Flanschverbindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß sich der Dichtring (38) relativ zu den Gehäuseteilen
(24, 26) um eine Strecke, die größer als 0,1 L ist,
bei einer Temperaturdifferenz von 55,6°C zwischen dem
Dichtring (38) und der mittleren Temperatur der Gehäuseteile
(24, 26) nach außen bewegt.
3. Flanschverbindung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Arme (56, 58) des im Querschnitt
keilförmigen Dichtringes (38) gekrümmte Teile (62, 64) haben,
über die der Dichtring (38) mit den Gehäuseteilen
(24, 26) in Linienberührung ist.
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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Family Applications (1)
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CA (1) | CA1163928A (de) |
DE (1) | DE3144463A1 (de) |
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Date | Code | Title | Description |
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Representative=s name: MENGES, R., DIPL.-ING., PAT.-ANW., 8000 MUENCHEN |
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