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Rührwerk für Gärbehälter für Traubenmaische
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Die Erfindung bezieht sich auf ein Rlrhhrwerk fiir einen Gärbehälter
fiir Traubenmaische, das eine umlaufende Welle und blattförmige Mischflilgel aufweist,
die mindestens einen in einem Winkel schräg gegen die Umlaufrichtung angestellten
Abschnitt aufweisen.
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Bei durch die DE-OS 26 43 560 bekannt gewordenen Rührwerken dieser
Art folgt in radialer Richtung ein Abschnitt des Rührflilgels, der in einer Umlaufrichtung
den Behälterinhalt
nach oben ablegt und ein Rilhrflügelabschnitt,
der den Behälterinhalt nach unten ablenkt, aufeinander Diese Abschnitte sind in
einem verhältnismäßig großen Winkel gegen die Umlaufrichtung angestellt. Diese bekannten
Rührflgel eignen sich jedoch nicht zur Verwendung in Gärbehältern für Traubenmaische,
weil Traubenmaische von diesen bekannten Mischflügeln nur in unbefriedigendem Maße
von oben nach unten oder umgekehrt durchmischt wird, sondern von diesen Mischflügeln
zumeist in eine kreisende Bewegung mitgenommen wird0 Der letztgenannte Nachteil
wird in der Regel dadurch vermieden, daß von der Behälterinnenwand starre Gegenhalter
bis in den Bereich der Mischflügel hineingreifen0 Meist jedoch behindern diese Gegenhalter
eine gute vertikale Durchmischung der Traubenmaische, die Ja Trester, Hefes Saft
und Traubenkerne enthält, also Stoffe mit sehr unterschiedlicher Dichte. Insbesondere
das Durchmischen von bereits in Gärung befindlicher oder schon vergorener Traubenmaische
läßt sich mit diesen bekannten Rührwerken nur unbefriedigend ausführen.
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W§hlt man jedoch bei den bekannten WischRlilgeln nach der DE-OS 26
43 560 den Anstellwinkel relativ kleine so ist zwar die Tendenz, daß der Rührflügel
die Traubenmaische in eine kreisende Bewegung mitnimmt, geringer, es findet ,jedoch
nur eine sehr geringe Anhebung des Mischgutes und damit nur eine geringe und unbefriedigende
senkrechte Durchmischung von Traubenmaische statt. Man kann aber nicht schwach angestellte
Mischflügel in Umfangrichtung beliebig vergrößern, um auf diese Weise das Mischgut
hinreichend hoch anzuheben weil mit dieser Vergrößerung der Fläche der Mischflügel
wiederum die Tendenz wächst, daß das Mischgut in kreisende Bewegung versetzt und
nicht angehoben wird.
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Um eine vertikale Durchmischung der Traubenmaische zu erhalten, ist
in der Patentanmeldung P 30 12 829 vorgeschlagen worden, ein die vertikale Welle
im Abstand umgebendes, schneckengangförmig gewundenes und mit der vertikalen umlaufenden
Welle durch Stäbe gehaltenes Blechband vorzusehen, das mit der Welle umläuft und
in der einen Drehrichtung das Mischgut nach oben transportiert, sofern dieses nicht
mit dem verhältnismäßig breiten Blechband mitrotiert. Unmittelbar am Umfang der
Welle ist noch ein zweiter schneckengangförmiger Blechstreifen befestigt, der in
einem entgegengesetzten Gewindegang geformt ist, so daß in der einen Drehrichtung
der äußere Schneckengang Mischgut nach oben und der innere Schneckengang Mischgut
nach unten drückt. Diese Konstruktion ist außerordentlich aufwendig, die Blechbänder
sind schlecht zu reinigen und fördern wegen ihrer großen Fläche die Tendenz der
Traubenmaische, mit der Wihrvorrichtung mltzurotieren. Außerdem ist der Durchmischungsgrad
der Traubenmaische, insbesondere dann, wenn Rotweinmaische durchgemischt werden
soll, erheblich geringer als man theoretisch erwarten könnte.
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Jedoch stellt gerade die Durchmischung von Rotweinmaische während
der Gärung ein besonderes Problem dar. In Behältern ohne Riihrwerk setzen sich dabel
die Trester oben ab und bilden einen sehr festen Tresterkuchen. Soll der Rotwein
jedoch eine schlinge Farbe bekommen, so miissen die Traubentrester wihrend der Gärung
mit dem Saft innig in Berilhrung sein. Andererseits muß aber die Mischbewegung sehr
schonend erfolgen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Rührwerk filr einen
Behälter zu einwickeln, das Traubenmaische, insbesondere Rotweinmaische oder abgetropfte
Weißweinmaische so durchmischt, daß Rotwein eine schöne Farbe bekommt und Weißwein
ebenfalls optimal behandelt werden kann, im übrigen aber den Forderungen nach leichter
Reinigungsmöglichkeit und geringem Konstruktionsaufwand entspricht.
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Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß sich in
mindestens einer Umlaufrichtung gesehen an einen ersten Rührflügelabschnitt ein
zweiter in gleicher Richtung angestellter Flügelabschnitt anschließt, dessen Anstellwinkel
kleiner als der des ersten Abschnittes ist Während also bei der bekannten Anordnung
nach der DE-OS 26 43 560 von der senkrechten umlaufenden Welle aus in radialer Richtung
gesehen Rhrflgelabschnitte mit wechselnder Anstellungsrichtung aufeinanderfolgen,
folgen bei dem erfindungsgemäßen RÜhrwerk Mischflügelabschnitte mit unterschiedlichem
Anstellwinkel gleicher Anstellrichtung in Umlaufrichtung des Mischflilgels gesehen
aufeinander.
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Versuche haben ergeben, daß die erflndungsgemäßen Rührwerke bei der
Behandlung von Traubenmaische einen ausgezeichneten Durchmischungsgrad ergeben insbesondere
eignen sich diese Rührwerke zur Behandlung von gärender Maische, also für Gärbehälter
ftir Traubenmaische. Dies wird darauf zurckgeführt, daß der in Drehrichtung vordere
Flügelabschnitt mit kleinerem Anstellwinkel zunächst einen Schnitt in das Mischgut
führt.
Ist das Rührwerk in einem stehenden Behälter mit senkrechter RCihrwerkswelle angeordnet
und soll der betreffende RithrFlügel das Mischgut nach oben fö-rdern, so trennt
also der Flügelabschnitt mit dem kleineren Anstellwinkel das vor dem Flügel befindliche
Teilvolumen Traubenmaische von dem darunterliegenden Teilvolumen ab, wodurch die
vor dem FlÜgel befindliche Maischeportion an der Oberfläche des Flügelabschnittes'mit
dem größeren Anstellwinkel ohne Schwierigkeit nach oben gleitet. Dabei kann der
Anstellwinkel dieses in Drehrichtung nachfolgenden Fltigelabschnittes relativ groß
sein, beispielsweise 450 sein. Da die vor dem Flügel befindliche Maischeportion
durch den vorlaufenden Flügelabschnitt nach unten abgeschnitten ist, gleitet sie
auch bei-größeren Anstellwinkeln des nachfolgenden Abschnittes nach oben, ohne von
dem Flügel in kreisende Bewegung versetzt zu werden.
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Dieses Rührwerk löst auch das Problem der Farbstoffauslaugung bei
Rotwein befriedigend, denn durch das Rührwerk wird vor allem ein Heben und Senken
von Teilen des Tresterkuchens und dadurch eine besonders schonende Mischbewegung
erreicht.
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Die Anwendung der Erfindung ist jedoch nicht auf stehende Behälter
mit senkrechter Rilhrwerkswelle beschränkt, sondern sie kann auch bei Rührwerken
mit liegender Rilhrwerkswelle für liegende Behälter angewendet werden. Auch dort
erhält man eine sehr gute Durchmischung des Mischgutes.
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Weiter kann die Erfindung sowohl bei RiShrwerken verwirklicht sein,
bei denen die Mischflügel unmittelbar an der Rührwerkswelle befestigt sind, als
auch bei Rührwerken, bei denen die umlaufende Welle von ihr abstehende Stäbe aufweist,
an denen Mischflügel befestigt sind. In diesem Falle kann bei Ausführungsformen
der Erfindung der Flügelabschnitt mit dem größeren Anstellwinkel an dem Stab befestigt
sein0 Bei AusfÜhrungsformen der Erfindung kann dem ersten F1ügelabschnitt mit größerem
Anstellwinkel nur ein zweiter Flügelabschnitt vorauslaufen, dessen Anstellwinkel
kleiner als der des ersten Abschnittes ist, bei anderen Ausführungsformen der Erfindung
kann sich jedoch in beiden - Umlaufrichtungen gesehen an den Flügelabschnitt mit
größerem Anstellwinkel Je ein Flilgelabschnitt mit kleinerem Anstellwinkel anschließen.
Dies hat zum einen den Vorteil, daß die in Drehrichtung vor dem Flügel befindliche,
in Längsrichtung der Welle transportierte Portion des Mischgutes sich nach dem Anheben
oder Herunterdrücken durch den Abschnitt mit größerem Anstellwinkel im Bereich des
Abschnittes mit kleinerem Anstellwinkel beruhigt. Zum anderen ist diese Ausführungsform
auch vorteilhaft bei Rilhrwerkens bei denen die Rührwerkswelle in beiden Umlaufrichtungen
angetrieben werden kann.
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Bei Ausführungsformen der Erfindung geht der Flilgelabschnltt mit
größerem Anstellwinkel iiber eine Kante in den Flgelabschnitt mit kleinerem Anstellwinkel
über Bei anderen Ausführungsformen der Erfindung kann dieser ttbergang durch
eine
Wölbung erfolgen. Schließlich kann bei weiteren Ausführungsformen der Erfindung
der ganze Flügel S-förmig gebogen sein.
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Bei Ausführungsformen der Erfindung steht der Fltigelabschnitt mit
dem kleineren Anstellwinkel in einem Winkel zwischen 0° und 150 zur Rotationsebene,
der Flgelabschnitt mit dem größeren Anstellwinkel kann in einem Winkel zwischen
15 und 450 zu dem Abschnitt mit kleinerem Anstellwinkel verlaufen.
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Bei der Ausführungsform der Erfindung, bei der die Mischfliigel an
radial von der Rührwerkswelle abstehenden Stäben befestigt sind, können die MFschflügel
auch so angeordnet sein, daß sie das Mischgut in radialer Richtung bewegen. Bei
Rührwerken mit senkrechter Rilhrwerkswelle kann beispielsweise eine solche waagrechte
Bewegung des Behälterinhalts angestrebt werden, wenn beabsichtigt ist, eine Entmischung
des Behälterinhalts und damit ein Absetzen von schweren Bestandteilen des Mischgutes
zu begünstigen.
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Die Mischflilgel zerteilen einen an der Oberfläche befindlichen Tresterkuchen
schonend und trotzdem vollständig und sorgen für eine intensive Durchmischung der
Maische, die dadurch auch sehr gut pumpfähig wird. Dieser Mischeffekt wird unabhängig
von der Füllhöhe gleichmäßig erreicht.
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Besonders zweckmäßig sind Ausführungsformen der Erfindung, bei denn
eine Gruppe von Mischflügeln in einer Drehrichtung und eine andere Gruppe von Mischflügeln
in einer der anderen
Drehrichtung, also mit in entgegengesetzter
Richtung angestellt ist. Dabei können die Mischflügel der beiden Gruppen in Drehrichtung
hintereinander angeordnet sein oder, zum Beispiel bei der Ausführungsform der Erfindung,
bei der die Mischflügel an Stäben angeordnet sind, auch in radialer Richtung nebeneinander
angeordnet sein. Folgen bei einem Rührwerk mit senkrechter Rührwerkswelle Mischflügel
der beiden Gruppen in Drehrichtung aufeinander, sind die Mischflügel oder die diese
haltenden Stäbe in der gleichen Ebene gegeneinander z.B. um 1800 versetzt auf der
Welle befestigt, so wird das Mischgut vom einen Mischflügel in der einen und vom
anderen Mischflügel in der entgegengesetzten Richtung transportiert. Durch die nach
der einen und anschließend nach der anderen Richtung erfolgende 'tSchüttelbewegung"
wird der Beälterinhalt besonders innig und doch schonend durchmischt, insbesondere
bei Rotweinmaische und abgetropfter Weißweinmaische wurden sehr gute Ergebnisse
erzielt.
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Bei anderen Ausführungsformen sind die Mischflügel der beiden Gruppen
so angeordnet, daß weniger eine "Schüttelbewiegung erfolgt, sondern in zylindermantelförmigen
Bereichen um die Rilhrwerkswelle mit größerem Radius das Mischgut im wesentlichen
in der einen Richtung, in einen um die Rührwerkswelle liegenden Bereich mit kleinerem
Radius jedoch Ln der anderen Richtung bewegt wird.
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Schließlich sind Ausführungsformen der Erfindung zweckmäßig> bei
denen die Volumbereiche, die von aufeinanderfolgenden Mischflflgeln überstrichen
werden, sich überlappen, beispielsweise zur Hälfte.
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Die Mischflilgel können bei Ausführungsformen der Erfindung längs
der Welle versetzt in der gleichen Drehlage und/oder in der Drehrichtung der Welle
versetzt zueinander angeordnet sein.
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Ausführungsformen der Erfindung können dahingehend weiter ausgebildet
sein, daß beispielsweise bei stehender Anordnung der Rührwerkswelle zwei übereinander
angeordnete Mischflügel einen relativ großen Abstand voneinander aufweisen, wenn
gegenläufig arbeitende Mischflügel übereinander angeordnet sind, damit der darüberliegende
Mischflilgel nicht den Mischguttransport des darunterliegenden Mischflügels bremst.
Bei anderen Ausführungsformen der Erfindung sind übereinanderliegend nur Mischflügel
angeordnet, die den Behälterinhalt in der gleichen Richtung bewegen. Dadurch ist
es möglich, daß der Abstand zwischen Übereinanderliegenden Mischflügeln klein gehalten
werden kann, weil in diesem Falle der darüberliegende Mischflügel die Transportbewegung
des darunterliegenden Mischflügels nicht bremst, sondern unterstützt.
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Bei Ausführungsformen der Erfindung können die Mischflllgel an Stäben
so befestigt sein, daß sie um eine zur Stabachse senkrechte Achse drehbar und einstellbar
sind. Auch können bei Ausführungsformen der Erfindung an Stäben befestigte Mischflilge.l
so befestigt sein, daß sie entweder nur oder zusätzlich zu der oben erwähnten Einstellbewegung
auch um eine zur Stabachse parallel verlaufende Drehachse an dem Stab befestigt
sind. Bei der letztgenannten Ausfflhrungsform kann der Mischflügel mit Hilfe eines
feststellbaren Kugelgelenkes
an dem Stab befestigt sein. Auch
diese Auführungsformen der Erfindung tragen dazu bei, die Einstellung der Mischflügel
individuell der Art und der Konsistenz des Behälterinhaltes und dem bei seiner Bearbeitung
erfolgten Zweck entsprechend zu wählen.
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Bei Ausführungsformen der Erfindung könnn die unmittelbar an der Welle
angeordneten Mischflügel oder die Stäbe, die die Mischflügel tragen, so an der Rührwerkswelle
be-festigt sein, daß ihre Achsen nicht rechtwinklig, sondern schräg zu der Rtihrwerkswelle
verlaufen. Dadurch lassen sich auf den oben liegenden Flächen der Stäbe und Rührflügel
nach dem Entleeren des Behälters noch verbleibende Reste durch AbspÜlen leicht entfernen.
Bei Ausführungsformen der Erfindung kann der Winkel, mit dem die Stäbe oder die
Flügel zu der Achse der Rührwerkswelle verlaufen, einstellbar und feststellbar sein.
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Der Querschnitt von die Mischflügel tragenden Stäben kann rund sein.
Er kann jedoch auch eine ebene Außenfläche aufweisen, in deren Bereich ein ebener
Abschnitt des Mischflügels am Stab befestigt wird. Bei einer AusfiShungsform der
Erfindung weist daher der Stabquerschnitt etwa die Form eines Dreiecks auf, wobei
dann die Mischflügel an den schräg nach oben verlaufenden Außenflächen des Querschnitts
befestigt werden. Der Stabquerschnitt kann jedoch auch die Form eines auf die Spitze
gestellten Dreiecks oder einer Raute mit unterschiedlicher Seitenlänge aufweisen,
deren zwei einander gegenüberliegende Winkel gleich sind
Bei einer
Weiterbildung dieser Ausführungsformen der Erfindung ist der Querschnitt der Stäbe
hohl. Dadurch ist es möglich, die Stäbe in ein Heiz- oder Kühlsystem mit einzubeziehen.
Vorzugsweise ist diese Ausführungsform der Erfindung dahingehend weiter ausgebildet,
daß der hohle Querschnitt durch eine längs verlaufende Zwischenwand in zwei Kanäle
unterteilt ist, die von dem Heiz- oder Kilhlmedium in unterschiedlicher Richtung
durchflossen werden.
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Die Tendenz des Mischgutes, mit dem Rührwerk mitzurotieren, nimmt
von der Wandfläche nach innen in Abhängigkeit von der Konsistenz des Mischgutes
ab. Der zweckmäßigste Abstand der Mischflügel von der Behälterwand hängt daher vom
Jeweiligen Mischgut ab. Bei Ausführungsformen der Erfindung beträgt der kleinste
Abstand eines Mischflügels von der Behälterinnenwand, also der radiale Abstand der
Enden eines gerade verlaufenden Mischflügels, etwa 1/20 des Behälterdurchmessers,
der größte Abstand des Mischflügels von der Behälterwand, also in der Mitte zwischen
den beiden Enden, beträgt ca. 1/10 des Behälterdurchmessers. Diese Maßverhältnisse
können jedoch in einem verhältnismäig breiten Bereich variieren.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung von Ausfiihrungsformen dfwr Erfindung in Verbindung mit den Anspriichen
und der Zeichnung. Die einzelnen Merkmale können Je einzeln für sich oder zu mehreren
in beliebiger Kombination bei einer Ausfflhrungsform der Erfindung verwirklicht
sein.
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In der Zeichnung sind Ausftlhrungformen der Erfindung dargestellt.
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Fig. 1 zeigt einen Schnitt durch eine Ausfilhrungsform de:; erfindungsgemäßen
Behälters, wobei der besseren Darstellung wegen an den unteren beiden Stäben keine
Mischflgel eingezeichnet sind; Fig. 2 zeigt eine Ansicht und einen Schnitt nach
der Linie II-II der Fig. 1 in größerem Maßstab; Fig. 3 zeigt einen Schnitt und eine
Ansicht nach der Linie III-III der Fig. 1, ebenfalls in größerem Maßstab; Fig. 4
zeigt einen Schnitt nach der Linie IV-IV der Fig. 1 in größerem Maßstab mit an dem
Stab befestigtem Mischflilgel; Fig. 5 zeigt einen Schnitt nach der Linie V-V der
Fig. 1 in vergrößertem Maßstab mit an dem Stab befestlgttm Mischflgel, Fig. 6 und
7 weitere AusfUhrungsformen von Mischflügeln.
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Bei der in der Zeichnung dargestellten Ausfilhrungsform der Erfindung
ist auf der oberen Abdeckung 1 eines Gärbehälter«; ein Getriebe-Elektromotor 2 befestigt,
der eine in dem zylindrischen Teil 3 des Gärbehälters zentrisch angeordnets Welle
antreibt, die in nicht gezeichneten Lagern drehbar gelagert ist. An der Welle 4
sind mit Hilfe von Muffen 5 in einer radialen Ebene abstehende Stäbe 6, 15, 16,
17 und 18 befestigt. Diese Stäbe verlaufen in einer die Achse der
Welle
4 enthaltenden radialen Ebene schräg nach außen und oben. An diesen Stäben sind
Mischflügel 7 und 8 befestigt, wobei in Fig. 1 der besseren Darstellung halber lediglich
am Arm 6 zwei Mischflügel 7 und 8 längs des Stabes 6 im Abstand voneinander eingezeichnet
sind.
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Der außen am Stab 6 angeordnete Mischflgel 7 ist in seinen Maßen größer
als der innen angeordnete Mlschflitgel 8, jedoch hat der Mischflügel 8 die gleichen
Maßverhältnisse wie der Mischflügel 7. Es könnte auch der innere Flügel größer sein
als der äußere.
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Die Stäbe 6, 15, 16, 17 und 18 weisen einen hohlen Querschnitt auf,
der aus den Fig. 2 und 3 deutlicher hervorgeht.
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Der hohle Querschnitt weist eine Rautenforra mit unterschiedlich langen
Seiten auf, die beiden stumpfen Winkel des Rautenquerschnittes sind etwa gleich,
wogegen die beiden spitzen Winkel unterschiedlich groß sind, diejenigen Seitenflächen,
die den spitzigeren Winkel der beiden spitzigen Winkel des Rautenquerschnittes begrenzen,
sind größer als diejenigen Seitenflächen, die den stumpferen Winkel der beiden spitzigen
Winkel des Rautenquerschnittes begrenzen. Der hohle Querschnitt ist durch eine Zwischenwand
38 unterteilt, so daß sich in dem Stabquerschnitt zwei Kanäle 9 und 10 bilden, die
am freien Stabende miteinander verbunden sind und zum Durchfluß eines Heiz- oder
Kühlmediums dienen. In der Welle 4 sind ebenfalls zwei in der Zeichnung nicht dargestellte
Kanäle vorgesehen, die ebenfalls das Heiz- oder KÜhlmedium fuhren und die mit den
Kanälen 9 und 10 der Stäbe 6 verbunden sind.
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Die Stäbe 6 sind aus Edelstahlblechstreifen 11 und 12 hergestellt,
die zur Bildung der langen Querschnittsfläche und der kurzen Querschnittsfläche
eine Ab-kantung 13 aufweisen0 Längs ihrer oberen Kanten 14 und ihrer unteren Kanten
14' sind die Bleche 11 und 12 und auch das die Trennwand bildende Blech miteinander
verschweißt.
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Die Mischflügel 7 weisen einen mittleren Abschnitt 19 auf, an dessen
beiden einander gegenüberliegenden Seiten einander entgegengesetzt abgekantete Abschnitte
20 und 21 sich anschließen. Der Mischflügel 7 ist an dem Arm 6 an der kleineren
Wand 12 befestigt, in der Ansicht in Figo 1 an der Vor derseite des Armes 6. Der
abgekantete obere Teil 20 weist in Fig. 1 nach hinten, der abgekantete Teil 21 nach
vorn0 In der gleichen Weise ist der kleinere Mischflügel 8 an dem Arm 6 befestigt.
An dem Arm 16 sind die Mischflügel 7 und 8 in der gleichen Weise wie an dem Arm
6 befestigt Die Arme 6, 16 und 18 sind an der Welle 4 so befestigt, daß die kürzeren
Querschnittsseiten oben angeordnet sind. Demgegenüber sind die Arme 15 und 17 so
angeordnet, daß ihre längeren Querschnittsseiten nach oben ragen. An dem Arm 15
ist ein Mischflügel 22 so befestigt, daß sein Mittelteil 23 an der in Fig. 1 vorderen,
nach oben gerichteten längeren Fläche 24 anliegt. Der obere abgekantete Teil 25
dieses Mischflilgels 22 weist nach hinten, der untere abgekantete Teil 26 des Mischflügels
nach vorn. Die Welle 4 wird in Fig0 1 von oben gesehen im Uhrzeigersinn angetrieben0
Die Mischflügel 7 und 22 werden dann in der in den Fig0 4 und 5 mit dem Pfeil 27
bezeichneten Richtung durch den Behälterfnhalt hindurchbewegt. Dabei bewegt aer
Mischflügel 22 den Behälterinhalt
nach oben, der MisthflUgel 7
dagegen den Behälterinhalt nach unten. Die Länge der Mischflügel i5 so gewählt,
daß der ringförmlge Bereich, in dem der Mischflüel 22 umläuft, den ringförmigen
Bereich, in dem der MilschflUgel 7 umläuft, in axialer Richtung zur Hälfte überlappt.
Die andere Hälfte des durch den Mischflügel 22 bearbeiteten Bereichs des Behälter
inhalts wird durch den oberen Teil des Mischflügels 28 nochmals bearbeitet, der
auf dem Stab 16 in der gleichen Weise befestigt ist wie der Mischflügel 7 auf dem
Stab 6. Dem kleineren Mischflügel 8 auf dem Arm 6 entsprechende Misehflügel sind
in de- gleichen Weise wie die Mischflügel 22 und 28 auf den Stäben }5j 16, 17 und
18 befestigt, der Stab 18 trägt an seinem StPbende auch einen dem Mischflügel 28
entsprechenden großen-Mischflügel. Durch die Uberlappung der Arbeitsbereiche der
Mischflügel 22, 7 und 28 wird der Behälterinhalt aufeinanderfolgend durch den Mischflügel
7 nach unten, durch den Mchflügel 22 nach oben, durch den Mischflügel 28 wieder
nach unten und durch den am Arm 17 angeordneten Mischflügel wieder nach oben bewegt,
wobei zwischen den Einwirkungen der Mischflügel auf eine Volumeinheit eine Pause
eingeschaltet ist, da die Umlaufgeschwindigkeit der Welle 4 nicht besonders hoch
ist. Die Welle II dreht sich mit einer Geschwindigkeit von etwa 0,5 bis 30 Umdrehungen
pro Minute bei einem Rührwerkdurchmesser von ca. 1,30 m und einem Behälterdurchmesser
von etwa 1,35 m. Die Breite der Mischflügel beträgt ca. 25 cm und ihre Länge Uber
alles ca.
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60 cm. Diese Maßverhältnisse sollen nur eine ungefähre Vorstellung
vermitteln, sie können bei einzelnen Behältern auch anders gewählt set. Die Teile
des Behälters bestehen im Beispiel, wo immer möglich, aus Edelstahl.
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Die Endabschnittte ao, 21, 25, 26, 5 und 51 der Mischflügel sind im
Ausführungsbeispiel gegenilber der Waagrechten geringfügig geneigt, und zwar mit
einer zur Neigung des mittleren Abschnitts 19 bzw. 23 gleichenloder aber entgegengesetzten
Neigung. Eine in einem kleinen Winkel entgegengesetzte Neigung kann sich bei bestimmten
Befestigungsanlagen des Mischflügels ergeben, beeinträchtigt aber die vorschneidende
Wirkung der Endabschnitte nicht. Die Arme 6, 15 bis 18 sind um ihre Längsachse so
verdreht an der Welle 4 befestigt, daß diese Arme die Mischwirkung der an ihnen
befestigten Mischflügel unterstAtzen; das in der Symmetrieebene dieser Arme angeordnete
Blech 38 ist also gegenilber einer lotrechten Ebene geneigt, wie auch aus den Fig.
2 bis 5 hervorgeht. Bei anderen Ausführungsformen können die Stäbe so angeordnet
sein, dat bei ein- und demselben Behälter sowohl von der Achse nach außen hin ansteigende
Stäbe als auch von der Achse nach außen hin abfallende Stäbe vorhanden sind.
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Der Behälter kann rund oder kubisch sein, bei unterschiedlichen Behältern
können unterschiedliche Böden vorhanden sein, insbesondere ein gewölbter Boden oder
ebener Boden oder ein solcher mit einem exzentrischen Konus. Als Material kann Stahl,
Edelstahl oder Kunststoff verwendet sein, dies gilt sowohl filr den Behälter als
auch für die Teile des Rührwerks. Die Rührwerkswelle kann auch außerhalb der Achse
des Behälters angeordnet sein.
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Durch Anordnung und Form der Mischflilgel kann zusätzlich zu der Schtittelbewegung
auch ein Wellengang bewirkt werden, der eine gleichmäßige Durchmischung des Behälterinhalts
unterstützt.
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Der erfindungsgemäße Behälter eignet sich insbesondere zur Behandlung
von Rotwelnmaische während der Gärung und zum Behandeln von Weißweinmaische nach
der Entsaftung, um dadurch die Weißweinmaische hinreichend fließfähig zu halten,
so daß sie aus dem Behälter nach der Entsaftung entleert werden kann.
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Die Fig. 6 und 7 zeigen in einer den Fig. 4 und 5 ähnlichen Darstellung
Ansichten weiterer Mischflügel und Arme. In Fig.
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6 ist ein im Querschnitt etwa S-förmig gebogener Flügel 33 an einem
viereckigen Träger 34 befestigt, wobei die beiden Endabschnitte 50, 51 des Flilgels
33 unterschiedlich stark gekriimmt sind. Die Bewegungsrichtung des Flügels 33 ist,
wie auch bei den weiteren Figuren, durch einen Pfeil 27 angedeutet. In Fig. 7 ist
wiederum ein etwa S-förmig gebogener Mischflllgel 35 an einem viereckigen Träger
36 befestigt, wobei die nacheilende Kante 37 dieses Flügels schaufelartig nach oben
gebogen ist, so daß dieser Flilgel für eine stärkere Durchwirbelung sorgt.
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Der zylindrische Abschnitt 3 des im Ausführungsbeispiel gezeigten
Behälters hat eine Höhe von etwa 2 m, die Länge der Arme beträgt etwa 210 cm. Zusammen
mit dem nur unvollständig dargestellten konusförmigen Unterteil hat der Behälter
eine Höhe von etwa 430 cm.
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Bei der Gärung steigen die Trester nach oben und bilden einen festen
Tresterkuchen. Daher würde eine reine Rilhrbewegung fÜr sich allein keinen Erfolg
haben, die Maische würde sich im wesentlichen mitdrehen. Durch die erfindungsgemäße
Ausbildung der Flilgel werden jedoch Teile des Tresterkuchens angeschnitten und
angehoben. -Der in entgegengesetzter Richtung angestellte erfindungsgemäße Flegel
schneidet ebenfalls vom Tresterkuchen ein Stück ab und deckt diesen nach unten in
den Saft ein. Durch dieses Heben und Senken der Trester wird aus den Traubenschalen
der Farbstoff ausgespült. Damit entsteht die schonenste Bewegung der Traubenmaische
mit großem Spiil- und Mischeffekt, der eine ausgezeichnete Farbe des Weines, jedoch
eine geringe Gerbstoffauslaugung der gärenden Maische bewirkt.
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Die Drehzahl des Rührwerks liegt zwischen 0,5 und 6 Drehungen pro
Minute, wobei das RÜhrwerk mit wechselnder Drehrichtung angetrieben werden kann
und wobei zwischen zwei Drehrichtungen Stillstandszeiten eingeschoben werden können.
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Auch er Trilbstoffgehalt ist bei diesem Rührverfahren sehr gering.
Das Einschalten von Stillstandszeiten des RÜhrwerks hat auch den Vorteil, daß die
Tendenz der Maische, mit dem Rührwerk mitzurotieren, außerordentlich gering ist,
insbesondere dann, wenn nach der Stillstandszeit oder aber anstelle der Stillstandszeit
die Drehrichtung des Rührwerks gewechselt wird. Je mehr aber bereits durch ein fljihrverfahren
die Tendenz der Maische zum Mitrotieren verringert wird, desto eher kann auf störende
Gegenhalter innerhalb des Behälters
verzichtet werden, die sowohl
die Bewegung der Trester in senkrechter Richtung behindern, als auch beim Reinigen
des Behälters besonders störend empfunden werden.
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Die erfindungsgemäßen Rührflügel eignen sich auch für das Durchmischen
der Maischen, die für die Gewinnung von technischem Alkohol hergestellt werden.