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Bauteile aus Beton
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Beschreibung Die Erfindung bezieht sich auf ein Bauteil aus Beton,
der im Oberbegriff von Anspruch 1 erläuterten Art.
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Bauteile aus Beton mit durch Hohlprofile erzeugten Ausnehmungen sind
z. B. aus der DE-OS 25 36 731 bekannt. Bei diesem Bauteil bestehen die Verdrängunskörper
aus in Abstand nebeneinander gesetzten, etwa kubischen, nach unten offenen Kunststoff-Spritzteilen.
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Weiterhin ist aus der DE-OS 26 31 707 ein recht zeitaufwendiges Verfahren
zum Herstellen von Stahlbetonverbunddecken bekannt, bei dem Verdrängungskörper in
Form von Strangpreßprofilen aus thermoplastischem Kunstharz parallel in Abstand
nebeneinanderliegend mit Zwischenstücken verbunden werden müssen, bevor der Beton
aufgefüllt wird.
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Verdrängungskörper dieser Art aus Kunststoff haben weiterhin die Nachteile,
daß sie das Bauteil unnötig verteuern,.da sie aus Gründen der Stabilität relativ
dickwandig ausgeführt bzw. mit Verstärkungsstreben versehen wurden müssen. Die Herstellung
dieser Verdrängungskörper ist darüberhinausan ganz bestimmte, dafür ausgerüstete
Betriebe gebunden.
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Weiterhin sind Bauteile aus Beton mit Ausnehmungen bekannt, die durch
Verdrängungskörper z. 3. aus Leicht
beton, gebranntem Ton, Holzpreßstoff
oder geschäumten Kunststoffen gefertigt wurden. Jeder dieser Werkstoffe zeigt jedoch
irgendeinen Nachteil; er ist entweder zu teuer, zu zerbrechlich für den rauhen Baustellenbetrieb,
zu kompliziert in der Herstellung, zu schwer oder für bestimmte Verwendungszwecke
nicht stabil genug.
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Aus der DE-OS 25 03 132 ist ferner bekannt, Schalungstafeln für die
Herstellung von Betonteilenauf der dem Beton zugewandten Seite mit Bewehrungsmatten
durch Punktschweißungzu verbinden, so daß die Dicke dieser Schalungstafeln bei Aufrechterhaltung
der vollen ragfähigkeit entscheidend verringert werden kann, so daß beispielsweise
auch dünne Bleche einsetzbar sind. Verdrängungskörper in einer derartigen Xonstruktion
sind jedoch nicht bekannt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Bauteile der genannten Art
bereitzustellen, die kostengünstig und einfach in der Herstellung sind und bei denen
der Vorteil der Gewichtsersparnis durch die ausgesparten Eohlräume nicht durch ein
hohes Eigengewicht der Verdrängui.
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elemente teilweise wieder kompensiert wird.
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Die Aufgabe wird durch die im Hauptanspruch angegebene Erfindung gelöst.
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Das erfindungsgemäße Bauteil mit dem Verdrängungskörper aus Gitterwerk
und flexibler Folie ist kostengünstig und schnell herstellbar. Der verwendete Verdrängungs
körper ist ausreichend stabil und trotzdem sehr leicht, so daß er das Gewicht des
fertigen Bauteils nicht merklich erhöht.
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Durch die Verwendung eines Verdrängungskörpers aus mehreren mittels
Zwischenstücken verbundenen Hohlprofilen ist eine unkomplizierte und schnelle Fertigung
möglich,
wobei die Zwischenstücke sowohl als Distanzhalter zwischen den Hohlprofilen als
auch als Verankerung wirken.
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Unteranspruch 3 beschreibt eine bevorzugte Ausführungs form als Rippenbetonteil.
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Durch die Verwendung einer Baustahlmatte zur Herstellung des Verdrängungskörpers
nach Unteranspruch 4 kann die Stabilität weiter erhöht werden.
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Kunststoffolie ist bisher im Baugewerbe, bis auf Schalungseinlagen
zum Erzeugen einer profilierten Oberfläche, kaum verwendet worden. Sie gilt als
zuwenig rißfest und zu dehnbar unter Belastung. Es hat sich jedoch überraschenderweise
gezeigt, daß die mit Eunststoffolie hergestellten Verdrängungskörper nach Unteranspruch
5 durchaus in der Lage sind, dem Gewicht des aufgeschütteten Betons beim Herstellen
der Betonteile standzuhalten. Bauteile mit derartigen Verdrängungskörpern sind deshalb
sehr leicht, kostengünstig und wetterbestandig. Auch kann ein derartiger Verdrängungskörper
überall, also auch auf der Baustelle, ohne großen Aufwand und in großen Stückzahlen
hergestellt werden.
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Durch die Verwendung einer Schrumpffolie nach Anspruch 6 kann die
Folie mit einfachen Mitteln straff über das Gitterwerk gezogen werden.
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Der folienfreie Fußbereich nach Anspruch 7 verbessert die Verankerung
des Verdrängungskörpers mit dem ihn umgebenden Beton Die bei Bedarf leicht zerstörbare
Folie gemäß Unteranspruch 8, beispielsweise eine brenn- bzw. schmelzbare
Kunststoffolie,
kann auf einfache Weise entfernt werden, wenn die Ausnehmungen im Bauteil nachträglich
mit Beton ausgegossen werden sollen.
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Der weitgehend geschlossene Verdrängungskörper nach Unteranspruch
9 ist besonders einfach und kostengünstig herstellbar.
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Die annähernd rechtwinklig nach oben weisenden Randbereiche nach Anspruch
10 verbessern die Verankerung weiter bzw. sind als Fugenbewehrungen nutzbar.
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Nach Anspruch 11 ist der folienfreie Fußbereich des Verdrängungskörpers
mit der Bewehrung des Bauteils verbunden, wodurch der Herstellungsaufwand des gesamten
Bauteiles weiter verringert werden kann.
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Die rechtwinklig nach oben weisenden Randbereiche des Gitterwerks
nach Anspruch 10 bzw. der Bewehrungsmatte nach Anspruch 12 dienen der Bugenbewehrung.
Sie sindbei einer aus den erfindungsgemäßen Bauteilen hergestellte Decke, gemäß
Unteranspruch 13, zweckmäßigerweise mit einem U-förmigen Bügel überbrückt Die Ansprüche
14 bis 20 beschreiben besonders bevorzugte Verfahren zur Herstellung von Verdrängungskörpern
für das erfindungsgemäße Bauteil.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachstehend anhand der Zeichnungen
näher erläutert.
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Es zeigen: Fig. 1 einen Schnitt durch ein erfindungsgemäßes Bauteil
mit einem Verdrängungskörper in Form eines einzelnen Hohlprofils,
Fig.
2 Schnitt durch ein Bauteil mit einem Verdrängungskörper in Form mehrerer verbundener
Hohlprofile, Fig. 3 Schnitt durch ein Bauteil mit mehreren einzelnen Verdrängurlgskörpern,
die auf einer ebenen Bewehrung des Bauteils positioniert sind, Fig. 4 einen Schnitt
durch eine Decke, hergestellt unter Verwendung der Bauteile nach Fig. 3,und Fig.
5 Schnitt durch ein Bauteil mit einem kastenförmigen Verdrängungskörper Fig. 1 zeigt
einen Schnitt durch ein Bauteil aus Beton 1 mit einem darin eingeschlossenen Verdrängungskörper
in Form' eines Hohlprofils 2. Der Verdrängungskörper setzt sich aus einem geformten
Gitterwerk 3 und einer dieses überspannenden Folie 4 zusammen Das Gitterwerk 3 besteht
aus einer Baustahlmatte in Form eines kasten-bzw. köcherförmigen Hohlprofilse Die
Folie 4 ist eine Eunststoffolie, die hier aufgeschrumpft wurde.
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In Fig. 2 ist ein Bauteil aus Beton 1 ersichtlich, das mit mehreren
Ausnehmungen versehen ist. Diese Aus nehmungen werden durch mehrere Hohlprofile
aus dem Gitterwerk 3 aus einer Baustahlmatte und der aufgebrachten Fobe 4 aus Eunststoff
erseugt. Die einzelnen Hohlprofile 2, in diesem Palle nach unten offene Rinnenprofile,
weisen einen folienfreien Fußbereich 5 auf. Dieser folienfreie Fußbereich 5 erstreckt
sich über die gesamten unteren Längskanten der Hohlprofile 2. Untereinander sind
die Hohlprofile 2 durch Zwischenstücke 6 vexbunden. Die Zwischenstücke 6 sind als
Stege ausgebildet und verlaufen einstückig mit dem Gitterwerk 3 der Hohl-
profile
2. Das Gitterwerk 3 weist einen nach oben gerichteten, folienfreien Randbereich
7 zur besseren Verankerung im Beton 1 auf. Quer über die unteren offenen Seiten
der Hohlprofile 2 können, nicht gezeichnete, Verstärkungsstreben zur Stabilisierung
der Form angebracht sein. Die allseitig von Beton 1 umschlossenen Stege 6 können,
eventuell in Verbindung mit den Verstärkungsstreben, für weniger belastete Bauteile
als Bewehrung ausreichen.
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Fig. 3 zeigt ein Bauteil aus Beton 1-, in dem zur Erzeugung mehrerer
Ausnehmungen die entsprechende Anzahl Hohlprofile 2 eingebettet wurde. Die Hohlprofile
2 bestehen hier aus einzelnen, nach ,unten offenen Rinnenprofilen aus dem Gitterwerk
3 aus Drahtgewebe und der aufgebrachten Folie 4 aus Kunststoff. Die folienfreien
Fußbereiche 5 sind auf eine übliche Bewehrungsmatte 8 gesetzt.
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Die Beweinunmatte 8 ist in ihrem Randbereich 9 annähernd senkrecht
nach oben gebogen und reicht in eine ausgesparte Nut der Stoßkante des Bauteils.
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Fig. 4 zeigt zwei nebeneinander liegende Bauteile, speziell nach Fig.
3. Die nach oben weisenden Randbereiche 9 der Bewehrungsmatten 8 sind zur Ausbildung
einer Fugenbe wehrung mit einem U-förmigen Bügel 10 verdeckt. Danach kann die Fuge
verfüllt werden.
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Aus -Sig. 5 ist ein Bauteil mit einem Verdrängungskörper ähnlich Fig.
2 ersichtlich. Die Hohlprofile weisen hier eine kastenform auf, wobei die Schmalseiten
11 ebenfalls von Beton 1 umschlossen sind Es hat sich gezeigt, daß es bei derartigen
langgestreckten, schmalen Hohlprofilen, die auch an den Schmalseiten 11 geschlossen
werden sollen, durchaus genügt, die Wandung an diesen Schmalseiten 11 nur aus Folie
4 ohne das verstärkende Gitterwerk 3 auszuführen.
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Dadurch kann das Gitterwerk 3 aus einer Baustahlmatte ohne weitere
Schweiß- oder andere Verbindungsarbeit an den Begrenzungskanten der Schmalseiten
11 nur durch zBX Pressen oder Biegen hergestellt werden.
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Die Erfindung ist keinesfalls auf die oben beschriebenen flächigen
Bauteile beschränkt. Da der Verdrängungskörper in den unterschiedlichsten Formen
herstellbar ist, können Bauteile für die verschiedensten Verwendungszwecke hergestellt
werden. Bei Verwendung einer Baustahlmatte für das Gitterwerk 3 können weiterhin
Drahtdicke und Maschenweite je nach der erforderlichen Festigkeit variiert werden.
Für besondere Anwendungsfälle kann das Gitterwerk auch aus anderen Werkstoffen,
z.B. aus Kunststoff bestehen. Besonders leichte Bauteile werden erzielt, wenn zusätzlich
zu diesen kaum Eigengewicht aufweisenden Verdrangungsköreern ein beispielsweise
aus Beton und Schaumstoffflocken gemischter Leichtbeton eingesetzt wird.
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Weiterhin sind die folienfreien FuBbereiche nur da notwendig, wo der
Verdrängungskörper fest in den Beton des Bauteils verankert werden soll.
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Ein erfindungsgemäßes Bauteil gemäß Fig. 1 wird hergestellt, indem
der Verdrängungskörper auf eine Schalung bzw. eine Betonunterschicht aufgesetzt
und Beton in der üblichen Stärke aufgefüllt wird.
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Die Bauteile nach den Figuren 2 bis 5 werden hergestellt, in dem zunächst
eine Betonunterschicht gegossen und der Verdrängungskörper, mit oder ohne Bewehrungsmatte,
bis zum Rand der Folie in diese eingedrückt wird, so daß die folienfreien Fußbereiche
die Stege und/oder die Bewehrungsmatte von Beton umschlossen sind. Danach kann Beton
in der gewünschten Form und Stärke aufgegossen werden. Natürlich kann auch nach
der letzteren Methode nur eine einzelne Ausnehmung im Beton hergestellt werden,
wenn
ein Verdrängungskörper in Form eines einzigen Hohlprofils mit folienfreiem Fußbereich
verwendet wird.
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Ein erstes Verfahren zur Herstellung eines Verdrängungskörpers für
ein erfindungsgemäßes Bauteil besteht darin, daß zunächst das Gitterwerk in der
gewünschten Form vorgefertigt wird und danach mit der Folie überzogen wird.
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Dieses Verfahren bietet sich vor allen Dingen dann an, wenn die Folie'aufgeschrumpft
werden soll, bzw. wenn das Gitterwerk aus nicht biegbaren Werkstoffen besteht.
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Bei diesem Verfahren kann die Folie entweder als schlauchförmige Schrumpffolie
kappenartig über die Hohlprofile gezogen oder aus einem flachen Folienstück gefaltet
und unter Wärmeeinwirkung befestigt werden, wobei sich die Schnittkanten fest miteinander
bzw. mit dem Gitterwerk verbinden.
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Nach einem zweiten Verfahren wird der Verdrängungskörper für die erfindungsgemäßen
Bauteile so hergestellt, daß die Folie mit dem noch ebenen Gitterwerk verbunden
und anschließend aus dem mit der Folie belegten Gitterwerk die Verdrängungskörper
gebogen werden. Dieses Verfahren erlaubt eine rasche und unkomplizierte Serienfertigung.
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Ein drittes Verfahren zum Herstellen von Verdrängungskörpern für ein
erfindungsgemäßes Bauteil besteht darin, daß auf ein ebenes Gitterwerk nur stellenweise
Folie aufgebracht und die mit Folie bedeckten Bereiche zu Verdrängungskörpern verformt
werden. Dieses Verfahren wird bevorzugt dann eingesetzt, wenn Verdrängunskörper
aus mehreren durch Stege verbundenen Hohlprofilen, beispielsweise der Verdrängungskörper
aus Fig. 2, hergestellt werden soll. Besonders vorteilhaft ist hier, daß die Wandungen
der Hohlprofile und die Stege einstückig ausgeformt werden können.
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Wenn die Ausnehmungen im Bauteil später mit Beton ausgegossen werden
sollen, kann es zweckmäßig sein, einen unter Normalbedingungen festen aber bei Bedarf
leicht zerstörbaren Folienwerkstoff zu verwenden, so daß im fertigen Betonteil keine
Trennwand verbleibt. Für diese Zwecke bieten sich besonders brenn- bzw. schmelzbare
Kunststofffolien an, die nach dem Vergießen der äußeren Schicht beispielsweise mit
einer gewöhnlichen Lötlampe ausgebrannt werden können.
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Die Folie kann außer dem schon beschriebenen Schrumpfen im Falle einer
Kunststoffolie auch durch andere Mittel und Methoden befestigt werden. Sie kann
entweder durch mechanische Mitteln, z.B. gewöhnliche Heftklammern oder Bindedraht,
oder durch übliche Kleber bzw. Klebstreifen befestigt werden. Auch ein Aufschweißen
ist mögli. . Bei allen Befestigungsarten muß lediglich darauf geachtet werden, daß
die Folie das Gitterwerk straff überspannt.
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Wenn dies der Fall ist, ist es völlig ausreichend, wenn lediglich
die Ränder der Folie am Gitterwerk befestigt werden.
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Durch die relativ einfachen Herstellungsverfahren, kann ein Verdrängungskörper
für ein erfindungsgemäßes Bauteil auch ohne weiteres direkt auf der Baustelle gefertigt
werden.