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Verfahren zur Herstellung von doppelschaligen Beton-
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Fertigteilen als Fertigelemente mit Fenster- und Türöffnungen und
Schalung zur Durchführung dieses Verfahrens Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren
zur Herstellung von doppelschaligen Beton-Fertigteilen als Fertigelemente mit Fenster-
bzw. Türöffnungen, gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 und auf eine Schalung
zur Durchführung dieses Verfahrens.
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Doppelschalige Beton-Fertigteile als Fertigelemente mit Fenster-
oder Türöffnungen gewinnen zunehmend an technischer Bedeutung. Derartige Elemente
können als massive ellerwände dienen, die bislang aufgrund ihrer großen geforderten
Stabilität und des damit verbundenen großen Gewichts nur fertigbetoniert werden
konnten. Weil derartige Fertigelemente doppelschalig aufgebaut sind und erst nach
erfolgter Montage vollgegossen werden, können sie wirtschaftlich transportiert werden.
Die Betriebs-Stabilität gewinnen derartige Elemente dann erst nach erfolgter Montage,
wenn der Hohlraum zwischen den Schalen mit Beton vollgegossen ist.
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Bislang ging man bei der Herstellung von doppelschaligen Beton-Fertigteilen
als Fertigelemente mit Fenster- oder Türöffnungen wie folgt vor: Auf eine Gießplatte
für die eine Schale wurde zunächst eine geschlossene Schalung in Form eines Blechrahmens
oder eines Styropor-Rerns gesetzt und bis zu einer bestimmten Höhe, die der Dicke
der ersten Schale entspricht, mit Beton umgossen. Diese Schalung stand dann im eingegossenen
Zustand um ein gewisses Maß vor, das der Summe aus der Dicke der zweiten Schale
und dem vorbestimmten Schalenabstand entsprach. Häufig war in die erste Schalung
eine den Schalenabstand überbrückende Bewehrung eingegossen. Nach dem Abbinden der
ersten Schale wurde auf einer anderen Gießplatte die zweite Schale gegossen, wobei
in dem Abschnitt, in dem die Ausnehmung verbleiben sollte, der Beton vor dem Aufsetzen
der ersten Schale weggenommen wurde. Die Schalung -saß dann auf der zweiten Gießplatte
auf, wobei die Bewehrungen in den noch weichen Beton der zweiten Schale eintauchten.
In dieser Lagezuordnung der beiden Schalen erfolgte die Aushärtung bzw. die Abbindung
des Betons der zweiten Schale, so daß ein doppelschaliges Beton-Fertigteil entstand,
welches dann zum Montageort verfahren werden konnte. An Ort und Stelle wurde dann
der Hohlraum zwischen den Schalen ausgegossen, wonach die Schalung entfernt wurde.
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Weil die zweite Schale bei diesem Herstellungsverfahren nicht durchgehend
gegossen werden kann, ist dieses bekannte Verfahren einerseits umständlich. Da der
am Einsatzort einzugießende Beton einen großen Druck auf die Schalung ausübt, muß
dieser ferner relativ stabil und damit aufwendig und teuer ausgebildet werden.
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Weil dieses Verfahren mit einer verlorenen Form arbeitet, wird es
durch die hohen Formkosten unwirtschaftlich.
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Man ging deshalb dazu über, die Fenster- bzw.
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Türzarge der Kellerwand-Ausnehmung als Schalung zu verwenden. Dies
führt jedoch dazu, daß die Zarge über die gesamte Dicke des Fertigelements sehr
formstabil ausgebildet werden muß, weil der beim Ausgießen auftretende Betondruck
direkt auf die Zarge einwirkt. Die Zarge wird deshalb teuer und dennoch ist die
Gefahr nicht auszuschließen, daß sich die Zarge beim Eingießen des Betons verformt,
so daß das Fenster nicht mehr exakt in die Zarge paßt.
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Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein<:Verfahren
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 und eine hierfür geeignete Vorrichtung
bzw. Schalung zu schaffen, mit dem bzw. mit der es auf einfache Weise und mit einfachen
Mitteln gelingt, die doppelschaligen Beton-Fertigteile äußerst wirtschaftlich und
die Fenster- bzw.
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die Tür-Ausnehmungen qualitativ hochwertiger herzustellen.
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Diese Aufgabe wird hinsichtlich des Verfahrens durch die im kennzeichnenden
Teil des Patentanspruchs 1 angegebenen Verfahrensschritte und hinsichtlich der Schalung
durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 4 angegebenen Merkmale gelöst.
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Erfindungsgemäß wird mittels einer relativ dünnen und wiederverwendbaren
Schalung an die erste Schale eine Leibung bzw. ein Öffnungskranz gegossen, die bzw.
der beim Aufsetzen der ersten Schale auf die noch nicht abgebundene zweite Schale
mit dieser in Durchdringungs-Berührung kommt, so daß eine doppelschalige Wand entsteht,
die im Bereich der Öffnung nicht wie bisher über die Schalung oder die Zarge, sondern
über eine betonierte Öffnungsleibung bzw. einen Fensterkranz umlaufend überbrückt
ist. Die Schalung wird beim Gießen
nur einer geringen Flächenbelastung
ausgesetzt, so daß sie einfach und preisgünstig konzipiert werden kann.
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Darüber hinaus ist sie wiederverwendbar, da sie für den Ausgieß-Vorgang
nicht mehr - wie bislang - benötigt wird.
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Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird die Leibung im gesamten
Bereich von einem Betonkragen gebildet, der den Druck beim Vergießen des Zwischenraums
aufnehmen kann.
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Die Leibung wird daher exakter ausgebildet, so daß beim Einsetzen
der Fensterzarge keine durch Maßabweichungen bedingten Schwierigkeiten auftreten
können.
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Durch das erfindungsgemäße Verfahren eröffnet sich ohne größeren verfahrens-
und konstruktionstechnischen Aufwand gemäß Unteranspruch die Möglichkeit, die Aussteifung
der Schalungen der beiden Schalen zur Zentrierung der Schalungen heranzuziehen,
so daß die Teilung der Schalung keine Fluchtungsfehler der Öffnungen hervorrufen
kann.
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Die Schalung gemäß Patentanspruch 5 ist an das erfindungsgemäße Verfahren
angepaßt und sie bietet insbesondere in ihrer Weiterbildung gemäß Unteranspruch
6 über das oben bereits gesagte hinaus den zusätzlichen Vorteil, daß die Zentrierungsmittel
der Aussteifung der Innenschalung sowohl für die Außenschalung, als auch für die
Gegenschalung der zweiten Schale verwendbar ist. Dadurch werden Kosten gespart und
gleichzeitig die Genauigkeit der Leibungsoberfläche angehoben.
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Weil der Betondruck durch das erfindungsgemäße Herstellungsverfahren
nicht mehr von der Schalung, sondern vom angegossenen Ausnehmungskranz aufgefangen
wird, ist es möglich, ein Fenster bereits in die Leibung einzugießen, wobei sich
dabei die Zarge des Fensters lediglich über einen Teil der Leibungstiefe erstrecken
muß. Die Zarge bildet in diesem Fall einen Abschnitt der Innenschalung. Dies ist
möglich, weil der Gießdruck beim Gießen der ersten Schale nicht so groß ist, daß
das
Fenster bzw. die Zarge verformt oder beschädigt werden könnte.
Dadurch ergibt sich aber der weitere zusätzliche Vorteil, daß die Innenschalung
kompakter ausgeführt werden kann, so daß die Qualität der Leibung - die das äußere
Erscheinungsbild der Fensteröffnung stark beeinflußt - angehoben werden kann.
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Um die Schalungen leicht vom abgebundenen Beton abgehen zu können,
müssen die Schalungsflächen in Abziehrichtung geneigt verlaufen. Wenn nun ein Teil
der Innnenschalung der ersten Schale beispielsweise von der Fensterzarge gebildet
ist, so bedeutet dies, daß die Fensterleibung nur über einen dementsprechend verkürzten
Bereich mit dieser Entformungs-Schrägfläche versehen werden muß, so daß die Auslösung
der Schalung wesentlich vereinfacht und der ästhetische Effekt der Fenster- bzw.
Türausnehmung positiv beeinflußt wird.
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Außerdem kann auf diese Weise die Dicke des Offnungskranzes trotz
relativ großer Schalungsschräge im wesentlichen konstant gehalten werden, so daß
die Aushärtung bzw. das Abbinden des Betons im gesamten Bereich der ersten Schale
gleichmäßig erfolgt, wodurch die Beton-Qualität angehoben wird.
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Die Außenschalung wird zweckmäßigerweise von einer durchgehenden
Platte getragen (Unteranspruch 8), die in der vorteilhaften Weiterbildung gemäß
Unteranspruch 9 auch Zentrierungsflächen, beispielsweise in Form von Zentrierungsbolzen,
trägt. Auf diese Weise kann im Bereich der ausgeschalten Öffnung die Wärmeabfuhr
reduziert werden, wodurch der Aushärtungsprozeß des Betons der ersten Schale beschleunigt
werden kann.
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Mit der Weiterbildung gemäß Unteranspruch 10 ergibt sich der weitere
Vorteil, daß auch die Gegenschalung zusätzlich zur Lagefixierung der ersten Schale
gegenüber
der zweiten Schale beitragen kann. Dabei wird ferner der Vorteil erzielt, daß die
Gegenschalung absolut zuverlässig verhindern kann, daß beim Aufsetzen der ersten
Schale noch nicht abgebundener Beton entlang der Außenfläche der Gegenschalung nach
oben verdrängt wird und so zwischen die Stirnflächen der Innenschalung und der Gegenschalung
eindringt, was einen negativen Einfluß auf das äußere Erscheinungsbild der Fenster-
bzw.
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Türleibung hätte.
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Durch die Unterteilung der Schalung kann eine große Vielfalt von
Leibungen gegossen werden, ohne an einen bestimmten Dickenverlauf des anzugießenden
Offnungskranzes festgelegt zu sein. Wenn das Fenster bereits eingegossen wird, so
wird die Gestaltungsfreiheit bei der Formgebung noch größer, wobei diese hierfür
zur Anwendung kommende Fensterzarge in vor.teilhafter Weise als zusätzliche Auflagefläche
für die Innenschalung dient.
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Dies kann weiterhin positiv zur Schaffung eines Leibungsabsatzes genutzt
werden, der damit die Leibung gliedert und das äußere Erscheinungsbild weiter aufwertet.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den übrigen
Unteransprüchen.
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Nachstehend wird anhand schematischer Zeichnungen ein Ausführungsbeispiel
der Schalung zur Durchführung des Verfahrens beschrieben. Es zeigen: Fig. 1 einen
Teilschnitt der ersten Schale im Bereich der Öffnungsleibung zu einem Zeitpunkt
unmittelbar nach dem Gießen der ersten Schale, Fig. 2 eine der Fig. 1 ähnliche Ansicht,
wo-
bei nach dem Abbinden des Betons die Außenschalung abgehoben
ist, Fig. 3 einen Teilschnitt der zweiten Schale im Bereich der Offnungsleibung,
und Fig. 4 einen Teilschnitt des doppelschaligen Beton-Fertigteils im Bereich der
zu gießenden Öffnung unmittelbar nach dem Aufsetzen der zweiten auf die erste Beton-Schale.
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Wie oben beschrieben, wird zur Herstellung von doppelschaligen Beton-Fertigteilen
als Fensterëlemente mit Fenster- bzw. Türöffnungen zunächst eine Schale unter Umgießen
einer die Öffnungsleibung bestimmenden Schalung hergestellt. Dabei gießt man den
Beton auf eine Gießplatte, auf der die Leibungsschalung fest verankert wird. Auf
einer zweiten Gießplatte stellt man durch einfaches Aufgießen von Beton die zweite
Schale her und schwenkt dann, nach dem Abbinden der ersten Schale, diese unter gleichzeitigem
Wenden über die ersten Schale, und bringt dadurch die beiden Schalen in eine parallele
Lagezuordnung, die solange aufrechterhalten wird, bis auch der Beton der zweiten
Schale abgebunden hat. In die erste Schale wird gewöhnlicherweise eine Bewährung
eingegossen, die aus der Schale um ein Maß vorsteht, das größer ist als der nach
der Fertigstellung des doppelschaligen Beton-Fertigteils verbleibende Freiraum zwischen
den Schalen. Beim Verschwenken der ersten Schale über..:die noch nicht abgebundene
zweite Schale taucht dann diese Bewehrung in die weiche Betonschicht der zweiten
Schale um ein vorbestimmtes Maß ein, das durch eine Mon-
tage-Distanzhalteeinrichtung
beliebig festlegbar ist. In dieser Lage zuordnung härtet der Beton der zweiten Schale
aus und es entsteht ein doppelschaliges Beton-Fertigteil, dessen Schalen über die
Bewehrung fest miteinander verbunden sind.
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Zur Herstellung eines Fenster- bzw. Türdurchbruchs im doppelschaligen
Beton-Fertigteil gießt man zunächst - wie dies in Fig. 1 dargestellt ist - auf einer
ersten Gießplatte 1 die erste Schale 2a des doppelschaligen Beton-Fertigteils 2.
Zu diesem Zweck wird auf der Gießplatte 1 eine Innenschalung 3 verankert, mit der
ein Abschnitt 4a der Öffnungsleibung 4 gegossen werden kann. Die Höhe H der Innenschalung
3 ist derart festgelegt, daß sie bei einem vorbestimmten Schalenabstand den dazwischen
bleibenden Freiraum überdeckt. Gemäß der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform ist
die Innenschalung 3 in einen inneren Schalungsabschnitt 3a und in einen äußeren
Schalungsabschnitt 3b unterteilt, der in dieser Ausführungsform von einer Fensterzarge
mit darin bereits festgelegtem Fenster 5 gebildet ist.
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Auf die Innenschalung 3a ist eine Außenschalung 6 gesetzt, die eine
zur Innenschalungsfläche 3a entgegengesetzt geneigte Außenfläche 61 besitzt, die
in einem gewissen Abstand zur Innenschalung 3, der die Leibungssta.ke festlegt,
zur Oberfläche der ersten Schale 2a verläuft. Die Höhe der Außenfläche 61 der Außenschalung
6 legt auf diese Weise die Höhe K des aus der ersten Schale 2a umlaufend vorstehenden
Öffnungskragens 7 fest. Auf diese Weise wird mit der Innenschalung 3 und der; Außenschalung
6 an die erste Schale 2a eine Öffnungsleibung 7 gegossen. Die Außenschalung 6 besitzt
zu diesem Zweck eine durchgehende Trägerplatte 62, die im Bereich der Offnungsleibung
mit - nicht dargestellten.- Durchbrüchen versehen
ist, um den Beton
in den zwischen den Schalungen verbleibenden Freiraum eingießen zu können. Im mittleren
Bereich ist die Trägerplatte 62 undurchbrochen und trägt Zentrierungsbolzen 63,
die mit entsprechenden Zentrierungsführungen 91 in Form von Zentrierungsbohrungen
einer Innenschalungs-Aussteifung 9 zusammenwirken können.
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Wie aus Fig. 2 deutlicher hervorgeht, besitzt die Trägerplatte 62
der Außenschalung 6 einen der Entformungsschräge der Innenschalung 3a angepaßten
Schalungsflächenansatz 64, der nach dem Einführen der Zentrierungszapfen 63 in die
Zentrierungsbohrungen 91 fluchtend auf der Innenschalung 3a aufsitzt, so daß auf
diese Weise die Außenschalung exakt auf der Innenschalung 3 fixiert ist. In diesem
Zustand kann die Leibung 7 gegossen werden. Die Höhe H64 des Schalenflächenansatzes
64 (vergleiche Fig. 2) wird so gewählt, daß die andere Schale 2b (vergleiche Fig.
3) ohne Schwierigkeiten, d. h.
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ohne Gefahr zu laufen, daß der Beton der zweiten Schale 2b in die
Leibungsausnehmung übertrittlgegossen werden kann.
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Für den Fall, daß das Fenster 5 noch nicht eingegossen wird, kann
anstatt der Fensterzarge 3b eine andere wiederverwendbare Innenschalung verwendet
werden, die in der entgegengesetzten Richtung zu der Innenschalung 3a entformt werden
kann. Es kann in diesem Fall die Aussteifung für den anderen Schalungsabschnitt
3b mit einer Aussteifung versehen sein, die, in Anlehnung an die Aussteifung 9 der
Innenschalung 3a, ebenfalls mit einer Zentriereinrichtung versehen ist, so daß die
Schalungshälften in einer exakten Lagezuordnung zueinander bleiben.
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Es kann auch, abweichend von der in den Fig. 1, 2 und 4 gezeigten
Ausführungsform, vorgesehen sein, denn Leibungsabschnitt 4a mit einer einzigen und
nicht unterteilten Innenschalung 3 zu gießen, die dann
eine durchgehend
gleichgerichtete Entformungsneigung besitzt. Dio Entformuncrslleityung der Außenfläche
61 der AußenschaLung 6 sowie deren Gestaltung kann in diesem Fall unverändert ausgeführt
werden.
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Um wirksam verhindern zu können, daß sich die Schalungen 3a und 6
während des Abbindens bzw. Aushärtens des Betons der ersten Schale 2a unlösbar mit
der Schale verbinden, ist an den inneren Endabschnitt der Innenschalung 3a ein in
die Öffnung vorstehender Flanschabschnitt 32a und an den inneren (gemäß Fig. 1 unteren)
Endabschnitt der Außenfläche 61 ein von der Öffnung weg verlaufender Flanschabschnitt
65 angeformt bzw. angesetzt, so daß sich die jeweiligen Endabschnitte der Schalungsflächen
3a bzw. 61 nicht hintergreifend mit der Leibung verbinden können.
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Wenn der Beton der ersten Schale 2a abgebunden hat bzw. ausgehärtet
ist, wird die Außenschalung 6 durch heben der TrägerpLatte 62 vom Öffnungskragen
7 abgehoben und aus dem Bereich der ersten Schale 2a herausverschwenkt. Der untere
Abschnitt der Fig. 2 zeigt die erste Schale 2a nach dem Freilegen des Öffnungskragens
7, in dem jedoch weiterhin die Innenschalung 3a verspreizt ist.
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Der Öffnungskragen besitzt gemäß Fig. 2 eine vorstehende Höhe K und
er liegt auf der der Öffnung zugewandten Seite um einen Betrag H64 frei.
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Auf einer zweiten Gießplatte 10 wird nun (gemäß Fig. 3) die zweite
Schale 2b mit einer Dicke D2b gegossen. Auf dieser Gießplatte wird analog zum vorstehend
beschriebenen Gießablauf der ersten Schale 2a eine Gegenschalung 11 festgelegt,
deren Schalungsflächen zur Gießplatte 10 hin divergieren, so daß eine Entformungsschräge
entsteht. Die Gegenschalung 11 besitzt - ebenso wie die
Innenschalung
3a - eine Ausspreizung 12, die Zentrierbolzen 121 trägt, deren Lagezuordnung zueinander
der der Zentrierbolzen 63 auf der Trägerplatte 62 entspricht. Die Gegenschalung
11 ist derart ausgebildet, daß ihre - in Fig. 3 obere - Stirnfläche 111 mit der
- gemäß Fig. 2 oberen - Stirnfläche 31a der Innenschalung 3a kongruent ist. Die
Höhe H11 der Gegenschalung.11 ist zweckmäßigerweise so gewählt, daß sie die Dicke
D 2b der zweiten Schale 2b um einen Betrag übersteigt, der kleiner ist als die Höhe
H64 des Schalungsflächenansatzes 64.
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Wenn der Beton mit der Schale 2b noch weich ist, wird die bereits
abgebundene Schale 2a mit den gegebenenfalls eingegossenen Bewehrungen, die mindestens
um den Betrag K aus der Schale 2a vorstehen, nach erfolgtem Wenden über der zweiten
Schale 2b positioniert und unter in Eingriffbringen der Zentrierbolzen 121 und der
Zentrierbohrungen 91 abgesenkt. Dabei tauchen die nicht näher dargestellten Bewehrungen
sowie der Öffnungskragen 7 in die noch weiche Oberfläche der Schalung 2b ein, bis
die oben angesprochenen Stirnflächen 31a und 111 der Schalungen aneinander zu liegen
kommen. In dieser parallelen Lagezuordnung werden die beiden Schalen nun gehalten,
und in dieser Lagezuordnung härtet der Beton der zweiten Schale 2b aus. Auf diese
Weise entsteht ein Beton-Fertigelement mit einer Fenster- bzw. Türöffnung, deren
Leibung 4 ebenfalls aus Beton besteht und den Spalt zwischen den Schalen 2a und
2b umlaufend überbrückt. Wenn auch der Beton der zweiten Schale 2b ausgehärtet ist,
werden die Gießplatten 1 und 10, und anschließend die Gegenschalung 11 sowie die
Innenschalung 3a entfernt, wonach das Fertigelement für den Transport an den Einsatzort
fertiggestellt ist.
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Sowohl die Ausspreizungen als auch die Schalungen können sämtlich
für den Gießvorgang des näch-
sten Fertigelements wiederverwendet
werden, so daß neben den durch die reduzierte Schalungsbelastung erzielbaren konstruktionstechnischen
Vorteilen zusätzlichdie Wirtschaftlichkeit des Gießverfahrens angehoben werden kann.
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Anstatt der in den Fig. 1 bis 4 dargestellten Zentrierungsbolzen
und Zentrierungsbohrungen können selbstverständlich andere Einrichtungen vorgesehen
sein, die den Zentrierungseffekt bewirken können. Insbesondere kann die Lage, die
Anzahl und die Größe der Zentrierungs-Wirkflächen den jeweiligen Anforderungen bzw.
Konstruktions-Randbedingungen angepaßt werden. Die Lage der Zentrierungsbolzen und
Zentrierungsöffnungen kann selbstverständlich auch vertauscht werden, so daß beispielsweise
die Aussteifung 9 der Innenschalung 3a die Zentrierungsbolzen und die Trägerplatte
62 bzw. die Aussteifung 12 der GegensChalung 11 die Zentrierungsbohrungen tragen.
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Für den Fall, daß - abweichend von der in den Fig. 1 bis 4 gezeigten
Ausführungsform - keine Fensterzarge 3b eingegossen wird, erkennt man aus der Darstellung
gemäß Fig. 4, daß nach dem Entfernen der ersten Gießplatte 1 ein ungehindertes Entfernen
einer weiteren Innenschalung möglich ist, die dann ebenfalls wiederverwendbar wird.
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Aus dem oben Gesagten ergibt sich, daß mit der beschriebenen Schalung
und unter Ausführung des beschriebenen Gießverfahrens ein doppelschaliges Beton-Fertigteil
geschaffen wird, dessen Gesamtdicke DGES etwas kleiner ist, als die Summe aus den-einzelnen
Schalendicken D2a und D2b und der Höhe K des Öffnungskranzes 7.
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Dadurch ist sichergestellt, daß die Leibung 4, die sich aus zwei Leibungsabschnitten
4a und 4b zusammensetzt, keine Trennfuge aufweist, die die Stabilität und das
positive
Erscheinungsbild der Tür- bzw. Fensteröffnung beeinträchtigen könnte.
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Vorstehend wurde eine Verfahrensvariante beschrieben, bei der eine
Gegenschalung 11 für die Schale 2b verwendet wird. Es soll jedoch hervorgehoben
werden, daß diese Gegenschalung 11 zur Realisierung des Erfindungsprinzips und zur
Lösung der dbr Erfindung zugrunde liegenden Aufgabe nicht unbedingt notwendig ist.
Man löst die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe auch dann, wenn man die doppelwandige
Schalung 3 und 6 der ersten Schale 2a so ausbildet, wie dies durch die gestrichelten
Linien in Figur 1 angedeutet wird. In diesem Fall wird die Innenschalung 3a derart
gestaltet, daß die Höhe des gegossenen Offnungskragens 7 auf der der Leibung zugewandten
Seite der Summe aus dem Schalenabstand A der Schalenstärke D 2a und der Schalenstärke
D 2b entspricht. Nach dem Abbinden des Öffnungskragens wird die Schale 2a - wie
vorstehend beschrieben - über die weiche zweite Schale 2b geschwenkt, auf der in
dem Bereich, in dem die Öffnung zu liegen kommen soll, der Beton auf einer Fläche,
die größer ist als die Querschnittsfläche des Öffnungskragens 7, weggenommen wurde.
Damit sitzt nach dem Absenken der verschwenkten Schale 2a der Innenrand des Öffnungskragens
7 auf der Gießplatte 10 auf. Durch Rütteln der Gießplatte 10 fließt der um die Öffnung
in der Schale 2b angehäufte Beton an den Öffnungskragen 7 heran und verbindet sich
damit intensiv. Bei dieser Verfahrensvariante kann die Gegenschalung 11 entfallen,
so daß das Verfahren vereinfacht wird.