Die vorliegende Erfindung betrifft einen Gasbrenner mit Vormischung
des Gas-Luft-Gemisches in einer Mischkammer und die Verwendung des Gasbrenners zur Erzeugung von Heissluft, insbesondere
für Trocknungsanlagen und Heizzwecke.
In der Technik sind verschiedene Gasbrenner bekannt. Bei dem
einen wird das Gas mit der Luft kurz vor oder in der Flammenzone gemischt, bei der anderen Kategorie erfolgt die Vermischung
von Gas und Luft früher, und an der Brennerdüse tritt bereits ein zündfähiges Gemisch aus.
Für industrielle Zwecke finden nur Brenner mit Vormischung
Verwendung, weil diese höhere Flamment^pmperaturen erzeugen
können. Ueblicherweise wird mit einer Düse Gas in ein Rohr eingeblasen. Die dabei erzeugte Strömung zieht durch gross
dimensionierte Oc*ff mangen im Rohr Luft nach, welche sich
mit dem Gas vermischt und am Rohrende entzündet werden kann.
Bei anderen Ausführungsformen von Brennern wird das Gas
und die Luft durch zwei, sich am Ort der Flamme treffende
Rohre zusammengeführt.
Die bekannten Brenner weisen den Nachteil auf, dass sie zur Erzeugung von Heissluft nicht geeignet sind, insbesondere
wenn zeitweise nur mit Teillast, d.h.. reduzierter Wärmeabgabe gearbeitet werden muss.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, die Nachteile der bekannten Vorrichtungen zu beseitigen und einen
Gasbrenner zu schaffen, der in allen Lastbereichen eine vollständige Verbrennung und damit einen hohen Wirkungsgrad
erreicht.
Eine weitere Aufgabe besteht darin, den Gasbrenner unmittelbar zur Erzeugung von Heißluft für Heiz- und
Trocknungszwecke einzusetzen.
Erfindungsgemäß werden die gestellten Aufgaben durch die Ansprüche 1 und 8 gelöst.
Weitere vorteilhafte Ausbildungen ergeben sich aus den Ansprüchen 2 bis 7 und 9.
Anhand eines illustrierten Ausführungsbeispieles wird die Erfindung näher beschrieben; es zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch den Gasbrenner,
Fig. 2 eine Anordnung des Brenners zur Erzeugung von Heißluft,
Fig. 3 eine Anordnung von mehreren Brennern in einem
Heißlufterzeuger für eine Trocknungsstrecke im
Längsschnitt.
In Fig. 1 werden durch die Öffnungen 1 und 2 Gas bzw.
Luft in einem für eine vollständige Verbrennung geeig^ neten Verhältnis in eine Mischkammer 3 eingeblasen und
dort miteinander vermischt. Durch mindestens eine Verbindungsleitung 4 strömt das Gas-Luft-Gemisch weiter zu
einer zweiten Misch- und Beruhigungskammer 5 und erfährt dort eine zusätzliche intensive Vermischung. Über mindestens
eine Leitung 6, die tangential in eine Bohrung 7 einmündet, gelangt das Gas mit z.B. einer Geschwindigkeit
von 50 - 200 m/s zum Brennermund 8. Die Leitungen 4,6 weisen Querschnitte auf, welche sicherstellen, daß
die Strömgeschwindigkeit unter allen Betriebsbedingungen (Voll- und Teillast und für beliebige Gemische inkl.
Wasserstoff) größer als die Zündgeschwindigkeit des
Gemisches ist. Wegen des tangentialen Eintritts in die Bohrung 7 fließt das Gas-Luft-Gemisch schraubenförmig
zum Brennermund 8 und verbrennt dort in einer kalottenförmigen
äußerst heißen Flamme 9.
Die Verbindungsiejtung 4, die eine Blende 4' aufweisen
kann, wie auch die Leitung 6, in welcher das Gemisch mit 50 - 200 m/s, vorzugsweise 80 - 150 m/s fließt, wirken
als Rückschlagsicherungen bei einem allfälligen Druckabfall
in der Mischkammer 3.
Dank der kurzen Flamme 9 ist der Brenner lageunempfindlichi
Druckschwankungen, wie sie im industriellen Einsatz vorkommen können, werden durch die Mischkammer 3 und die Beruhigungskammer
5, die als Speicher wirken, ausgeglichen.
Druckabfälle bis auf etwa 50 % des für den Brenner ausgelegten Wertes rufen kein Auslöschen der Flamme 9 hervor,
auch wenn sich diese in einem Luftstrom befindet.
Der beschriebene Brenner eignet sich daher sehr gut für die Erzeugung von Heißluft. In Fig. 2 ist eine Anordnung gezeigt,
in welcher der Brenner Verwendung als Heißlufterzeuger findet.
In Fig. 2 ist ein Brenner 11 in einem Gehäuse 10 schematisch
dargestellt. Durch eine öffnung 12 wird Luft zugeführt und
umströmt zuerst den Brennerkörper und anschließend die Flamme 9. Durch eine Öffnung 13 wird die erhitzte Luft dem Verbraucher zugeführt.
Es können auch mehrere Brenner 11 in einem gemeinsamen Gehäuse vorgesehen werden (Fig. 3). Die erhitzte Luft kann
entweder durch eine einzige oder durch eine Mehrzahl von
öffnungen 15 austreten. Beispielsweise können durch die
in einer Reihe angeordneten öffnungen 15 Heißluftströme
an zu trocknende, an den öffnungen 15 vorbeigeführte
— ο —
Werkstücke, z.B. frisch lackierte Dosen 16, die an einer
mit Magneten 17 versehenen Transportanlage 18 hängen, geleitet werden.
In der Verwendung in einem Heißlufterzeuger wird durch die
zugeführte Luft das Brennergehäuse laufend gekühlt, d.h. der Brenner 11 bleibt kalt und benötigt keine Isolation.
Die einströmende Luft ist somit bereits vorgewärmt, wenn sie die Flamme 9 erreicht. Die gesamte im Brenner 11 erzeugte
Wärmemenge wird an die Luft abgegeben und steht für den gewünschten Verwendungszweck zur Verfügung. Energieeinsparungen
von ca. 75 % sind gegenüber Konvektorheizungen möglich.
Es ist auch möglich, die in der oben beschriebenen Anordnung erzeugte Heißluft für beliebige andere Zwecke, z.B.
Heizen großer Räume, zu verwenden, weiter auch zum Biegen und Glätten von Kunststoffen u.a..
Der erfindungsgemäße Brenner wie auch seine Verwendung als
Heißlufterzeuger weist gegenüber der bekannten Vorrichtung
wesentliche Vorteile auf.
Der Brenner 11 weist einen äußerst einfachen Aufbau auf
und ist preisgünstig bei der Herstellung. Eine Isolation des Brennergehäuses entfällt.
Der Brenner 11 erfordert keine Wartung, da weder bewegliche
Teile noch schmutzempfindliche Rückschlaggitter oder Düsen vorliegen.
Die Vereinigung des Gases mit der Luft kann an einer zen- · tralen Stelle außerhalb des oder der Brenner erfolgen.
Da strömende Luft als Träger der Wärmeenergie vorliegt, kann die Energie unmittelbar und verlustlos dem Verbraucher
zugeführt werden; ein Transport mittels von einer Gasflamme aufgewärmten Konvektoren entfällt.
Der Vollastbetrieb wird innerhalb Sekunden erreicht; ein Teillastbetrieb ist durch Absenken des Druckes in der
Speiseleitung möglich.
Bei Verwendung des Heißlufterzeugers in Trocknungsanlagen werden die verdunstenden Flüssigkeiten, z.B. Lösungsmittel,
durch den Luftstrom weggeführt.
Unter günstigen Bedingungen kann die "gebrauchte" Heißluft
ganz oder teilweise vom Verbraucher wieder' in den Brenner
zurückgeführt und wieder erwärmt werden.
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