DE3141594A1 - Kontinuierliches verfahren zum nachchlorieren von polyvinylchlorid und vorrichtung hierfuer - Google Patents

Kontinuierliches verfahren zum nachchlorieren von polyvinylchlorid und vorrichtung hierfuer

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    • B01JCHEMICAL OR PHYSICAL PROCESSES, e.g. CATALYSIS OR COLLOID CHEMISTRY; THEIR RELEVANT APPARATUS
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    • B01J8/18Chemical or physical processes in general, conducted in the presence of fluids and solid particles; Apparatus for such processes with fluidised particles
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    • C08FMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
    • C08F8/00Chemical modification by after-treatment
    • C08F8/18Introducing halogen atoms or halogen-containing groups
    • C08F8/20Halogenation

Description

Kontinuierliches Verfahren zum Nachchlorieren von Polyvinylchlorid und Vorrichtung hierfür
Die Erfindung betrifft ein kontinuierliches Verfahren zum Nachchlorieren von Polyvinylchlorid auf trockenem Wege.
Bekanntlich lassen sich durch Nachchlorieren von Polyvinylchlorid chlorierte Polymerisate erhalten, die Glasübergangstemperaturen und eine Feuerbeständigkeit aufweisen, welche gegenüber den entsprechenden Eigenschaften der .Ausgangsprodukte stark verbessert sind.·
Man kann diese Nachchlorierung auf trockenem Wege ausführen. Die bekannten Arbeitsweisen bestehen darin, daß man die Chlorierung eines Polymerisats im Fließoder Wirbelbett, in einer Wirbelschicht in Drehrohr-(Öfen) oder auch in einem Festbett geringer Schichtstärke auf einem Endlosband ausführt. Diese Arbeitsweisen erfordern jedoch in den meisten Fällen, daß die Bestrahlungsquellen im Inneren der Reaktoren angeordnet sind, einen beträchtlichen Energieverbrauch
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und führen zu heterogenen nachchlorierten Produkten sowie zur Bildung von Agglomeraten und Abscheidungen auf den Reaktorwänden.
Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens werden diese Nachteile vermieden. Die Bestrahlungsquellen sind außerhalb des Reaktors angeordnet, die Vorrichtung ist einfacher ausgelegt und außerdem ist der Energieverbrauch gering, die nachchlorierten Produkte sind homogen und es bilden sich weder Agglomerate noch Abscheidungen oder Krusten.
Das erfindüngsgemäße kontinuierliche Verfahren zum Nachchlorieren von Polyvinylchlorid besteht darin, daß man kontinuierlich in mindestens einen Reaktor unter Bestrahlung einerseits Polyvinylchloridteilchen · und andererseits ein Chlorierungsgas, gegebenenfalls verdünnt mit einem Inertgas, einführt und das entstandene nachchlorierte Polyvinylchlorid abzieht; das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß die Polyvinylchloridteilchen in einer dünnen Schicht vorliegen und sich im Reaktor stoßweise mit einer kolbenartigen Strömung fortbewegen.
Das eingesetzte Polyvinylchlorid liegt in Form von Teilchen von vorzugsweise poröser Beschaffenheit vor; die Korngrößenverteilung liegt zwischen 50 und 150 /um, die Viskositätszahl beträgt 70 bis 150 und die Porosität 10 bis 40 ml/100 g. Derartige Teilchen werden mit Hilfe bekannter Polymerisationsverfahren erhalten, beispielswejs durch Lösungspolymerisation, durch Suspensionspolymerisation oder Emulsionspolymerisation und insbesondere durch Substanz- oder ■ Massepolymerisation;
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Die Polyvinylchloridteilchen, die nachchloriert werden sollen, können vor ihrem Einsatz mehr oder weniger stark chloriert worden sein. Dieses zunächst chlorierte Polyvinylchlorid wird mit Hilfe aller bekannten Verfahren und insbesondere mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens erhalten.
Die Nachchlorierung kann in Gegenwart eines Treib- oder Quellungsmittels für das Polyvinylchlorid ausgeführt werden, wodurch eine bessere Homogenität der chlorierten Teilchen erzielt wird, vor allem wenn die Teilchen wenig porös sind. Dies ist jedoch nicht unbedingt erforderlich. Als Quellungs- oder Treibmittel kommen beispielsweise Chlorkohlenwasserstoffe infrage, wie Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff, 2-Chlorbutan. Das Quellungs- oder Treibmittel wird dan Polymerisat entweder vor der Nachchlorierung zugegeben oder im Verlauf der Nachchlorierung, durch kontinuierliches Einführen des Treibmittels in den Reaktor, getrennt vom Chlorierungsgas jedoch gleich-
aber
zeitig)· oder/im Gemisch mit dem Chlorierungsgas. Nach
' der Nachchlorierung wird das Treibmittel mit Hilfe beliebig bekannter Arbeitsweisen entfernt, beispielsweise durch Vakuumverdampfung und/oder Erhitzen und/oder Austreiben mit einem Inertgas. Diese Abtrennung erfolgt vorteilhafterweise gleichzeitig mit der Abtrennung bzw. Abführung der Reaktionsgase.
Chlorierungsgas im Sinne der Beschreibung ist ent-30" weder Chlorgas oder jede beliebige Verbindung, die unter Bestrahlung Chlorradikale freisetzt, beispielsweise Thionylchlorid. Das Chlorierungsgas wird alleine eingesetzt oder verdünnt in einem Inertgas, d. h. in einem Gas ohne chemische Wirkung auf das Polyvinylchlorid und das Chlorierungsgas. Beispiele
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für Inertgase sind Argon, Stickstoff und Chlorwasserstoff. Die Temperatur des gegebenenfalls verdünnten Chlorierungsgases liegt allgemein im Bereich von 0 bis 80 0C.
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Um die Reaktion in Gang zu setzen,werden die Polyvinyl Chloridteilchen bestrahlt, und zwar vorzugsweise mit einer Wellenlänge von 290 bis 450 nm.
Um die Nachchlorierung zu erzielen, hängt die Zufuhrmenge bzw. -geschwindigkeit des Polyvinylchlorids, das den Reaktor durchwandert, von der Beschaffenheit des Polymerisats, der Größe des Reaktors, der Schichtdike der Polyvinylchloridteilchen und der Vorschubgeschwindigkeit dieser Teilchen im Reaktor ab./
Die Schichtdicke der Teilchen soll ausreichend gering sein, damit alle Teilchen bestrahlt werden und damit ihre Agglomer.ierung verhindert wird; die Schichtdicke beträgt allgemein 0,1 bis 5 mm.
Die Vorschubgeschwindigkeit der Polyvinylchlorid- . teilchen im Reaktor beträgt vorteilhafterweise 0,3 bis 70 m/h. Die Teilchen wandern individuell in aufeinanderfolgenden Sprüngen oder Sätzen bzw. Stoßen, die die Berührung der Teilchen mit dem Chlorierungsgäs begünstigen und aufgrund derer die gesamte Oberfläche jedes Teilchens bestrahlt werden kann; außerdem bewegen sich die Teilchen mit einer Kolbenströmung vorwärts, d. h, die Ortsveränderung erfolgt regel- · mäßig und mit konstanter Geschwindigkeit,' was eine homogene Chlorierung ermöglicht« Diese Ortsveränderung in aufeinanderfolgenden Stoßen oder Sprüngen mit Kolbenströmung wird mit Hilfe einfacher klassischer
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Mittel erzielt, beispielsweise mit elektromechanischen Mitteln.
Wieviel Chlorierungsgas eingesetzt wird, hängt von dem gewünschten Nachchlorierungsgrad des eingesetzten Polymerisats ab und entspricht maximal der stöchiometrischen Menge der Chlorradikale, die erforderlich sind, um ein nachchloriertes Polyvinylchlorid mit 73,2 Gew.-% Chlor zu erhalten. Je nach dem angestrebten Nachchlorierungsgrad beträgt die Zufuhrgeschwindigkeit oder -menge des Chlorierungsgases in den Reaktor vorteilhafterweise 5 bis 50 l/h, unabhängig davon, ob es sich um reines oder mit Inertgas verdünntes Chlorierungsgas handelt. ' -.■
Das gegebenenfalls verdünnte Chlorierungsgas durchströmt den Reaktor in gleicher Richtung wie die Polyvinylchloridteilchen diesen durchwandern oder im Gegenstrom. Die erstere Möglichkeit ist die bevorzugte Ausführungsform, weil auf diese Weise Turbulenzen und die Gefahr von Abscheidungen auf den Reaktorwänden vermieden werden.
Unter Einhaltung dieser Bedingungen für die Einspeisung der Polymerisatteilchen und des Chlorierungsgases ist das Ausmaß der Nachchlorierung des Polyvinylchlorids umso größer, je länger die mittlere Verweilzeit des Polyvinylchlorids im Reaktor ist. Die mittlere Verweilzeit beträgt allgemein weniger als 8 Stunden und liegt vorzugsweise bei 1 bis 5 Stunden.
Da Sauerstoff eine nachteilige Wirkung auf die Reaktion und das angestrebte nachchlorierte Poly-
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merisat ausübt, werden vorzugsweise Produkte eingesetzt, die wenig Sauerstoff enthalten und die Vorrichtung wird von dem darin enthaltenen Sauerstoff befreit bzw. gespült; dies geschieht auf einfache Weise durch Hindurchleiten eines Inertgases.
Die Reaktionstemperatur liegt im Bereich zwischen Umgebungstemperatur und der Erweichungstemperatur des Produktes, das nachchloriert werden soll; sie wird Je nach der Beschaffenheit des Produktes, das angestrebt wird, entweder durch die abgegebene Reaktionswärme (exotherme Reaktion) und/oder durch Einsatz von heißem Chlorierungsgas und/oder durch die Bestrahlungsquelle eingestellt, wenn diese Wärmestrahlsn abgibt, deren Wellenlänge beispielsweise bis zu 3 000 nm betragen kann. In manchen Fällen kann es notwendig sein, das Erhitzen durch Einschränken der Bestrahlung und/oder durch Einwirkung auf die Temperatur der eintretenden Gase ζμ verringern, um. die Temperatur im Inneren des Reaktors konstant zu halten.
Im Verlauf der Nachchlorierung ist der Druck im Reaktor Atmosphärendruck oder ein leicht erhöhter Druck, nicht über 1,5 bar.
Das kontinuierlich abgezogene nachchlorierte Polyvinylchlorid wird von dem nicht umgesetzten Chlorierungsgas und dem entstandenen Chlorwasserstoff befreit, mit Hilfe beliebiger bekannter Mittel, beispielsweise durch Behandeln im Vakuum, Durchleiten eines nicht reaktionsfähigen Gases wie Luft durch die Teilchen, bei einer Temperatur unterhalb der Erweichungstemperatur des nachchlorierten PoIyvinylchlorid=; Gegebenenfalls erfolgt dieses Ent-
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gasen gleichzeitig mit der Entfernung
des Treibmittels.
Die aus dem Reaktor austretenden Gase, bestehend aus dem übershüssigen Chlorierungsgas, dem entstandenen Chlorwasserstoff und gegebenenfalls dem Inertgas können in anderen Fabrikationsanlagen eingesetzt oder in Umlauf "gebracht werden, nachdem die mitgerissenen Teilchen des nachchlorierten Polyvinylchlorids abgetrennt worden sind. Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens lassen sich unter Variieren der Arbeitsbedingungen innerhalb der vorgegebenen Grenzen,' beispielsweise der Zufuhrmengen an Polymerisatteilchen und Chlorierungsgas, Verweilzeit der Polymerisatteilchen im Reaktor, Temperatur, Bestrahlung, homogen nachchlorierte Polyvinylchloridsorten mit einem Chlorgehalt von 56,8 bis 73,2 Gew.-/6 herstellen,,
Die zur Durchführung des Verfahrens verwendete Vorrichtung setzt sich zusammen aus mindestens einem Reaktor,, der mit einer Bestrahlungsquelle versehen ist, einer Leitung für kontinuierliche Einspeisung der Polyvinylchloridteilchen, einer Zufuhr-Einrichtung für. das Chlorierungsgas alleine oder verdünnt mit einem Inertgas, einem System zum kontinuierlichen Austragen des entstandenen nachchlorierteri Polyvinylchlorids und einem System zum Abziehen des nicht umgesetzten Chlorierungsgases, des entstandenen Chlorwasserstoffes und gegebenenfalls des Inertgases; die Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, daß der Reaktor eine möglichst große Oberfläche aufweist, die der Bestrahlung ausgesetzt ■ ist, daß die Quelle für die Bestrahlung sich außerhalb des Reaktors befindet und daß die Innenfläche
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des Reaktors versehen ist mit einer Vorrichtung oder Einrichtung zum Fortbewegen der Polymerisatteilchen in aufeinanderfolgenden Sprüngen oder Stößen mit Kolbenströmung.
Jede Vorrichtung^die diesen Merkmalen entspricht, kann Verwendung finden. Vorzugsweise wird in einem Quader-förmigen Reaktor mit großer Oberfläche gearbeitet, dessen Verhältnis von Breite zu Länge ' 0,025 bis 0,15 beträgt und dessen Dicke vorzugsweise so gering wie möglich ist, um zu' verhindern, daß eine zu starke Schicht des Chlorierungsgases zwischen den Teilchen/die chloriert werden sollen und der Strahlungsquelle vorhanden ist.
· . .
Die Innenfläche des Reaktors ist mit einem beliebigen System ausgestattet, mit dem die Teilchen in der Richtung der Höhe und der Länge mit einer Kolbenströmung fortbewegt werden können, beispielsweise mit einem Vibrationsförderer oder einer Lochplatte für orientierte Gasstrahlen. Dieses System muß steuerbar sein, um unterschiedliche Vorschubgeschwindigkeiten der Teilchen und infolgedessen unterschiedliche Schichtstärken einstellen zu können oder erhalten zu können, je nach dem angestrebten Chlor- ■ gehalt des Endproduktes. So wird die Vorschubgeschwindigkeit umso geringer sein, je höher der angestrebte Chlorgehalt ist.
Die Bestrahlungsquelle wird über der größten Oberfläche des Reaktors angeordnet und liefert die für die Reaktion notwendige Strahlung, deren Wellenlänge im Bereich von 290 bis 450 mn liegt. Eine Strahlungsquelle, die eine Strahlung mit einer breiteren Wellenlängenverteilung, beispielsweise
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bis zu 3 000 nm abgibt, ermöglicht gleichzeitig die Durchführung der Reaktion und das Erhitzen des Reaktionsmediums. Jede Lichtquelle, die diese Strahlung liefert, kann Verwendung finden. Beispiele für der-5-artige Quellen sind u. a. Entladungslampen, Metallhalogenlampen sowie die Sonne, die eine besonders vorteilhafte Strahlungsquelle"darstellt.
Um die Wirkung der Strahlungsquelle zu verstärken kann es notweiüLg sein, Reflektoren einzusetzen, die um die Lampen und/oder um den Reaktor angeordnet sind.. -
Das System für die kontinuierliche Zuspeisung oder Einführung der Polymerisatteilchen muß eine Steuerungsvorrichtung für die einzuspeisende Menge und einen Verteiler umfassen, so daß eine gleichmäßige Schicht von Teilchen auf der gesamten Breite der Innenfläche des Reaktors erhalten wird.
Das System zum kontinuierlichen Austragen des- nachchlorierten Polyvinylchlorids ist.mit einem Desorptionsapparat verbunden, in dem die Teilchen von den Gasen und gegebenenfalls dem Treibmittel, das sie enthalten, befreit werden.
Das System zum Abziehen oder Entfernen der Gase steht vorteilhafterweise in Verbindung mit einer Rücklaufleitung für diese Gase.
Um die Produktion an nachchloriertem Polyvinylchlorid zu erhöhen, kann selbstverständlich ein Reaktor größerer Kapazität und/oder können mehrere aufeinanderfolgende Reaktoren verwendet werden. Im letzteren Falle fließt das Polymerisat von einem Reaktor zum
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anderen. Die Chlorierungsgase werden einerseits in jedem einzelnen Reaktor in gleicher Richtung wie das Polymerisat oder im Gegenstrom geführt, und andererseits im Gegenstrom zu dem von einem Reaktor zürn anderen geführten Polymerisat·, derart, daß der Chlorierungsgrad des Polymerisats von einem Reaktor zum nächsten zunimmt, während das Chlorierungsgas an Chlor verarmt. Die aus dem ersten Reaktor austretenden Gase werden in den letzten Reaktor zurückgeführt. Derartige Vorrichtungen, versehen mit mehreren Systemen für den kontinuierlichen Austrag von Polyvinylchlorid, angeordnet an verschiedenen Stellen eines großen Reaktors oder jeweils am Ende der aufeinanderfolgenden Einzelreaktoren ermöglicht im gleichen Arbeitsgang Polyvinylchloridsorten mit unterschiedlichem Chlorgehalt abzuziehen.
Die Vorrichtung kann gegebenenfalls"auch zur Durchführung der Chlorierung von Polymerisaten und Copolymerisaten aus Olefinen und Diolefinen sowie von Polyvinylverbindungen wie Acrylpolymerisate und Polystyrolpolymerisate und von fluorierten Poly merisaten verwendet werden.
25. Die erfindungsgemäß nachchlorierten Polymerisate besitzen Eigenschaften, die denjenigen des Ausgangspolyvinylchlorids deutlich überlegen sind, vor allem hinsichtlich ihrer Glasübergangstemperatur und ihrer Feuerbeständigkeit. .
Das erfindungsgemäß erhaltene nachchlorierte Polyvinylchlorid wird zur Herstellung von Gegenständen verwendet, für die überlegene Eigenschaften gegen-? über dem Polyvinylchlorid benötigt werden, wie bei-
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spielsweise bei der Herstellung von Rohren, Fasern, Platten, durch Spritzformen hergestellte Anschlußoder Verbindungsstücke und Rostschutz-Uberzüge.
Die folgenden Beispiele dienen zur näheren Erläuterung der Erfindung.
Beispiel 1
Es wurde in einem rechteckigen Reaktor, Länge 60 cm, Breite 7 cm und Höhe 1 cm gearbeitet, der versehen war mit bzw. umfaßte:
einen Vibrationsförderer in Gestalt eines U-fÖrmigen Metallbehälters, dessen Boden mit einem Vibrationssystem ausgestattet war;
einer für UV-Strahlen durchlässigen oberen Wand aus Glas, - ;
an dem einen Ende eine Zuführleitung für das PoIyvinylchlorid, das nachchloriert werden soll, versehen mit einer Abgabesteuervorrichtung und einem Sieb, das das Pulver, auf der gesamten Breite des Reaktors abgibt und
einer Zufuhrleitung für Chlorierungsgas, an dem -anderen Ende eine Austrittsöffnung für das nachchlorierte Polyvinylchlorid und Austrittsöffnungen für die Gase; 7 cm oberhalb der oberen Wandung zwei Halogenlampen (Quarz-Jod mit Wolframfäden) a 1 000 Watt und einer Strahlung im Vfellenlängenbereichyon 300 bis 3000 mn, oberhalb derer Reflektoren angeordnet waren.
Der Reaktor wurde 10 Minuten mit Stickstoff gespült, um die darin befindliche Luft zu verdrängen; dann wurde reines Chlor bei Raumtemperatur in einer
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Menge von 5 l/h eingeführt; diese Geschwindigkeit wurde während der gesamten Reaktionsdauer beibehalten; der Druck Im Reaktor betrug dabei 1,2 bar.
Sobald der Reaktor mit Chlor gefüllt war, wurde mit der Einspeisung von Polyvinylchlorid, begonnen in einer Menge von 50 g/h. Das Polyvinylchlorid' hatte eine mittlere .Siebkorngröße von 100 /um, eine Viskositätszahl von 78 und eine Porosität von -16 ml/100 g Polymerisat. Gleichzeitig wurden die Lampen eingeschaltet und die Vibrationssysteme in Gang gesetzt, damit die Polyvinylchloridteilchen durch aufeinanderfolgende und gleichmäßige Stöße mit einer Geschwindigkeit von 36 cm/h in einer Schichtdicke von 1,5 mm durch den Reaktor geführt wurden. . · . ■
Nach 10 Minuten betrug die Temperatür des Reaktionsmediums 80 0C und stabilisierte sich bei· diesem Wert.
20. · .
Am Ausgang des Reaktors wurde das·' nachchlorierte Polyvinylchlorid abgezogen, im Vakuum entgast, um das überschüssige Chlor und den entstandenen Chlorwasserstoff abzuführen» Nach 2,5 Stunden wurden auf diese Weise 100 g homogen nachchloriertes Polyvinylchlorid mit einem Chlorgehalt von 63,6 % erhalten. Es wurden keinerlei agglomerierte Teilchen in dem nachchlorierten Polymerisat beobachtet, ebenso wenig irgendwelche Abscheidungen auf der durchsichtigen Wand des Reaktors.'
Beispiel 2
Es wurde wie in Beispiel 1 gearbeitet, jedoch die Lampen durch die Sonne gleicher Intensität ersetzt;
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außerdem wurde der Reaktor Wärme-isoliert. Nach 10 Minuten betrug die Temperatur des Mediums 5
80 0C und stabilisierte sich bei diesem Wert.
Nach 2,5 Stunden wurden 100 g homogen nachchloriertes Polyvinylchlorid erhalten, mit einem Chlorgehalt von 62,,B %. Es wurden weder Agglomerate noch Abscheidungen auf den Wänden beobachtet.
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Claims (1)

  1. Patentansp rü ehe
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    1. Kontinuierliches Verfahren zum Nachchlorieren von Polyvinylchlorid, bei dem kontinuierlich in mindestens einen Reaktor unter Bestrahlung einerseits Polyvinylchloridteilchen und andererseits ein Chlorierungsgas, gegebenenfalls verdünnt mit einem Inertgas, eingeführt und das entstandene nachchlorierte Polyvinylchlorid abgezogen wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Polyvinylchloridteilchen in einer dünnen Schicht vorliegen und sich mit einer Kolbenströmung stoßweise durch den Reaktor bewegen«
    2.
    Verfahren nach Anspruch' 1, dadurch gekenn
    zeichnet
    daß die Teilchen eine Siebkor'ngröße
    von 50 bis 150 /um, eine Viskositätszahl von 70 bis 15 150 und eine Porosität von 10 bis 40-ml/100 g.aufweisen.
    3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch g e k e η η zeichnet, daß das Chlorierungsgas Chlor oder 20 eine Verbindung ist, die unter Bestrahlung Chlorradikale freisetzt.
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    A. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur des Chlorierungsgases, allein oder verdünnt mit einem Inertgas, 0 bis 80 0C beträgt.
    5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Polyvinylchloridteilchen einer Bestrahlung im Wellenlängenbereich von 290 bis 450 nm ausgesetzt werden,,
    6. ; Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schichtdicke der Polyvinylchloridteilchen 0,1 bis 5 mm beträgt.
    7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Vorschubgeschwindigkeit der Polyvinylchloridteilchen 0,3 bis 70 m/h beträgt.
    8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch g e k e η η zeichnet, daß die Zufuhrgeschwindigkeit des Chlorierungsgases in den Reaktor 5 bis 50 l/h beträgt.
    9. ' Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verweilzeit des Polyvinyl- chlorids im Reaktor weniger als 8 Stunden beträgt.
    10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Chlorierung bei Atmosphärendruck oder unter einem Druck nicht über 1,5 bar ausgeführt wird.
    11. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, bestehend aus mindestens einem Reaktor, versehen mit einer Bestrahlungsquelle, einer Leitung zur· kontinuierlichen Zufuhr von .Polyvinyl -
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    Chloridteilchen, einer Vorrichtung zum Einleiten des Chlorierungsgases, alleine oder verdünnt mit einem Inertgas, einem System für kontinuierlichen Austrag des entstandenen nachchlorierten Polyvinyl-Chlorids und einem System zum Abführen des nicht umgesetzten Chlorierungsgases, des entstandenen Chlorwasserstoffs und gegebenenfalls des Inertgases, gekennzeichnet dadurch, daß der Reaktor eine möglichst große der Bestrahlung ausgesetzte Oberfläche aufweist, daß die Bestrahlungsquelle außerhalb des Reaktors angeordnet ist und daß die Innenfläche des Reaktors mit einer Einrichtung zum stoßweisen Fortbewegen der Polyvinylchloridteilchen. mit einer Kolbenströmung versehen ist.
    · ■ · :
    12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Bestrahlungsquelle eine oder mehrere Lampen oder die Sonne ist.
    13. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet , daß die Einrichtung zum Fortbewegen der Teilchen ein Vibrationsförderer oder eine Lochplatte für orientierte Gasstrahlen ist.
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JPS5798507A (en) 1982-06-18
BE890816A (fr) 1982-04-21
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