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Bezeichnung: Möbel system
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Die Erfindung betrifft ein Möbel system, das unter einheitlicher Verwendung
gleichartiger Profile insbesondere für Gestelle von Möbeln wie Stuhl- oder Tischgestelle
sowie für die Einfassung von Flächenelementen wie z.B.
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Seitenwänden hergestellt und mit Anordnungen zum Verbinden von Möbelteilen
insbesondere zum Verbinden aufeinanderstoßender Profile versehen ist.
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Die Verwendung von Profilen, wobei unter dem Begriff "Profil" ein
stangenförmiges, vorzugsweise aus Holz, insbesondere Hartholz bestehendes Bauelement
für Möbel verstanden wird, zum Herstellen von- Rahmen, Gestellen und als Einfassung
von plattenförmigen Möbelbauelementen, hier als "Flächenelemente bezeichnet, zur
Aussteifung und als Kantenschutz ist beispielsweise aus der DT-PS 25 25 791 des
Anmelders bekannt. Mittels besonderer Beschläge lassen sich die Profile in sehr
einfacher und dennoch äußerst stabiler Weise miteinander verbinden, so daß sich
die sehr viel-
seitig anwendbaren Möbel dieses bekannten Systems
durch ein hohes Maß an Festigkeit und Sicherheit der Verbindung der Profile gegenüber
allen in der Praxis bei Möbeln vorkommenden mechanischen Beanspruchungen auszeichnen.
Für die Eckverbindung der Profile sind indessen Beschläge erforderlich, die sich
nicht immer unsichtbar anordnen lassen. Die Profile weisen einen quadratischen Querschnitt
mit nur geringfügig abgeschrägten Ecken auf. In Verbindung mit den teilweise sichtbaren
Beschlägen geben die Profile den Möbeln dieses Systems ein funktionelles Aussehen,
das je nach Verwendungszweck und Käuferschicht vielfach bevorzugt wird. Als Alternative
hierzu wird jedoch ein ebenso vielseitig verwendbares Möbelsystem verlangt, das
sich unter Beibehaltung klarer Strukturen durch weichere Ubergänge zwischen Fläche
und Profilkante auszeichnet.
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Es besteht daher die Aufgabe, ein Möbelsystem zu schaffen, bei dem
unter einheitlicher Verwendung gleichartiger Profile insbesondere für Gestelle von
Möbeln wie Stuhl- oder Tischgestelle sowie für die Versteifung und Einfassung von
Flächenelementen Möbel für nahezu sämtliche wesentlichen Bereiche herstellbar sind,
die sich durch weiche Übergänge an Kanten sowie zwischen Fläche und Profil auszeichnen.
Die Einzelteile der Möbel sollen sich in einfacher, dauerhaft stabiler,insbesondere
eckverbindungssteifer Weise miteinander verbinden lassen, ohne daß Verbindungselemente
das Aussehen der Möbel beeinflussen.
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Als Lösung der Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß die Profile
im Querschnitt Kreisform aufweisen, aufeinanderstoßende Profile durch Verwendung
entsprechend abgerundeter Eckstücke ineinander übergehen und innenliegende Anordnungen
zum Verbinden der Profile miteinander und/oder mit den Flächenelementen vorgesehen
sind.
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Die erfindungsgemäße Lösung vereint die Vorteile von unter Verwendung
von Profilen hergestellten Möbel systemen und dadurch bedingten klaren Strukturen
mit den Vorteilen, die sich für die Handhabung und das Aussehen stark abgerundeter
Kanten und Elemente von Möbeln ergeben. Die Anwendung von Rundprofilen bzw. von
im Querschnitt kreisförmigen Profilen ermöglicht die gewünschten weichen Übergänge,
und innenliegende Anordnungen zum Verbinden sowohl der Profile miteinander als auch
der Profile mit den Flächenelementen vermeidet außen oder innen an Möbeln vorstehende
Beschläge und/oder Befestigungselemente, so daß auch auf diese Weise die Handhabung
der Möbel verbessert und die äußere Gestaltung der Möbel nicht zwangsläufig von
funktionellen Elementen wie Befestigungsbeschlägen oder dergl. beeinflußt wird.
Sehr wesentlich ist die Kontinuität aufeinanderstoßender Profile durch Verwendung
entsprechend abgerundeter Eckstücke, und zwar wiederum unter dem doppelten Gesichtspunkt
der Verbesserung der Handhabung durch Vermeidung von Kanten und der Schaffung weicher
Übergänge auch an Ecken der vielgestaltigen und vielseitigen Möbel, die nach diesem
System herstellbar sind. Als Material für die Profile wird Hartholz bevorzugt, während
die Flächenelemente vorzugsweise aus beschichtetem Spanplattenmaterial oder in Einzelfällen
auch aus Massivholz bestehen.
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Das Eckstück weist vorzugsweise im wesentlichen die Form eines kurzen
Krümmers auf, wobei seine beiden Stirnseiten an den endseitigen Stirnseiten der
beiden aufeinanderstoßenden Profile anliegen und die Stirnseitenpaare durchdringende
Verbindungselemente in den Profilen und in dem Eckstück verankert sind. In diesem
Zusammenhang ist eine'erfindungsgemäße Weiterbildung wesentlich, nach der ein Verbindungselement
von der Form eines dem Winkel der Ecke entsprechenden Metallwinkels in achsparallelen
Bohrungen der Profile verankert und das Eckstück, das von der Innenecke her
dem
Verlauf des Verbindungselementes entsprechend geschlitzt ist, auf das Verbindungselement
aufgesetzt und dort befestigt ist. Dabei wird bevorzugt, daß das Verbindungselement
in den Bohrungen der Profile und an dem Eckstück mittels einer Vergußmasse aus Kunststoff
wie Polyamid, Polyurethan oder dergl. befestigt ist.
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Diese Lösung garantiert ein sehr hohes Maß an Festigkeit für Eckverbindungen
von Profilen, und insofern ist die Erfindung auch keineswegs auf die Verwendung
von Profilen mit kreisförmigem Querschnitt beschränkt.
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Trotzdem bleibt das in den Profilen versenkte und in unmittelbaren
Eckbereich von dem Eckstück abgedeckte Verbindungselement absolut unsichtbar. Schließlich
läßt sich diese Eckverbindung auch in wirtschaftlicher Weise herstellen. Das Eckstück
wird, soweit das Verbindungselement den zur Innenecke offenen Schlitz nicht ausfüllt,
innen gleichfalls mit Kunststoff vergossen, so daß das Verbindungselement auf diese
Weise nicht nur einen festen und genau positionierten Sitz in den Profilen sondern
gleichfalls gegenüber seiner Abdeckung im Eckbereich, nämlich dem Eckstück erhält.
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Auch wenn das Verbindungselement, wie vorstehend erwähnt, vollständig
von den Profilen und dem Eckstück verdeckt wird, kann es dennoch zur Befestigung
von anderen Bauteilen von Möbeln verwendet werden. So ist zweckmäßig vorgesehen,
daß das aus Metall bestehende Verbindungselement von der Außenseite der Profile
her über Bohrungen erreichbare Gewindebohrungen zur Aufnahme von Verbindungsschrauben
aufweist. Diese können beispielsweise zum Befestigen von Sitz- oder Polsterelementen
an aus Profilen gebildeten Gestellen dienen.
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Als Alternative zu der vorerwähnten Befestigungsart ist beispielsweise
für die Befestigung von Tischplatten an aus Profilen gebildeten Seitenteilen von
Tischen vorgesehen, daß in Längsrichtung der Profile, im Falle von
Tischplatten
in Längsrichtung des Zargenprofils, verlaufende Nuten und Querbefestigungen mittels
eines Gewindebolzens an jeder Befestigungsstelle vorgesehen sind, der jeweils von
einer Topfbohrung im Randbereich des Flächenelementes, also beispielsweise der Tischplatte,
her durch eine Bohrung in letzterem quer zur Nutrichtung in eine in dem betreffenden
Profil verankerte Gewindebuchse greift und dort unter Druck einschraubbar ist, damit
das Flächenelement sicher in die Nut gezogen und so verankert wird.
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Bei dieser Befestigungsart wird somit das Flächenelement in eine innenseitige
Nut eingelassen und dort in der vorbezeichneten Weise verschraubt. Im Bedarfsfall
kann hierbei auch auf die innenliegende Gewindebohrung eines Metallwinkels zurückgegriffen
werden, falls ein solcher als innenliegendes Verbindungselement benutzt wird.
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Erfindungsgemäß ist ferner vorgesehen, daß als innere Verbindungselemente
zwischen den Profilen und dem Eckstück herkömmliche Holzdübel oder dergl. vorgesehen
sind und zur Versteifung der Eckverbindung ein Winkel aus Metallblech in der Nut
befestigt ist. Diese Befestigungsart ist vorgesehen für Flächenelemente, an die
sich im Falle von Tischplatten eine Zarge anschließt, so daß die Tischplatte sowohl
im Bereich der Tischplatte selbst wie auch an der Stirnseite der übereck verlaufenden
Zarge mit dem Gestell aus Profilen verbunden wird. Da diese Verbindung in Kombination
mit dem Metallblech bereits ein hohes Maß an Eckensteifigkeit gewährleistet, können,
wie erwähnt, herkömmliche Holzdübel als innere Verbindungselemente zwischen den
Profilen und dem Eckstück verwendet werden.
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Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels mit
Bezug auf die Zeichnungen näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen: Fig. 1 eine
Seitenansicht einer Eckverbindung von zwei aufeinander zulaufenden Profilen mit
kreisförmigem Querschnitt; Fig. 2 eine Vorderansicht zu Fig. 1; Fig. 3 eine Draufsicht
zu Fig. 1 und 2 im Schnitt entlang der Linie A - A von Fig. 2; Fig. 4 eine Vorderansicht
eines Eckbereichs eines Tischgestells mit daran befestigter Tischplatte, wobei das
Gestell aus Profilen mit kreisförmigem Querschnitt gebildet ist; Fig. 5 eine Seitenansicht
zu Fig. 4 im Schnitt entlang der Linie B - B von Fig. 4; Fig. 6 eine Draufsicht
zu Fig. 4 und 5 im Schnitt entlang der Linie A - A von Fig. 5; Fig. 7 eine schematische
Darstellung mehrerer in erfindungsgemäßer Weise hergestellter Möbel des Möbelsystems,
bei dem in einheitlicher Weise gleichartige Profile mit kreisförmigem Querschnitt
verwendet werden.
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Die in den Figuren 1,2 und 3 dargestellte Eckverbindung vonaufeinanderstoßenden
Profilen 1,2, die einen kreisförmigen Querschnitt aufweisen und vorzugsweise aus
Hartholz bestehen, weist ein Eckstück 3 vorzugsweise aus Massivholz wie die Profile
1,2 auf, das die Profile 1, 2 wie ein kurzer Krümmer so verbindet, daß die Profile
1, 2 praktisch übereck verlaufen.
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Zur Erreichung einer hohen Festigkeit ist in koaxialen Bohrungen 4,
5 der Profile 1, 2 ein innenliegendes Verbindungselement 6I in Gestalt eines aus
Stahlblech bestehenden Winkels eingesetzt, dessen Schenkel 6a und 6b jeweils mittels
einer Vergußmasse 9 aus einem Kunststoff wie Polyamid oder Polyurethan, der nicht
elastisch sein darf, in den Bohrungen 4, 5 fest verankert sind. Diese Verankerung
wird durch Bohrungen 7 in dem Verbindungselement 6It die ebenfalls von der Vergußmasse
9 durchdrungen sind, noch verstärkt.
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Damit das Eckstück 3 leicht montiert und befestigt werden kann, weist
dieses einen von der Innenseite der Ecke her in das Eckstück 3 geführten Schlitz
8 auf, dessen Dicke etwa dem Dickenmaß des Verbindungselementes 6 entspricht. So
kann das geschlitzte Eckstück 3 leicht auf den Eckabschnitt 6c des Verbindungselementes
6I aufgesetzt, stirnseitig jeweils zur Anlage an die benachbarten Stirnseiten 1a,
2a der Profile 1, 2 gebracht und ebenfalls mittels Kunststoffvergußmasse befestigt
werden.
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Das winkelförmige Verbindungselement 6 zeigt im inneren Eckbereich
10 eine gewölbt verlaufende Verbreiterung in Verbindung mit einem Eckenradius, der
möglichst dem inneren Radius des Eckstücks 3 entspricht.
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Mittels einer oder mehrerer an dem winkelförmigen Verbindungselement
6I angeschweißter Gewindemuttern 11 werden über entsprechend fluchtende Bohrungen
13 in dem jeweiligen Profil innenliegende Gewindebohrungen 12 zur Aufnahme von nicht
dargestellten Verbindungsschrauben geschaffen, mittels derer beispielsweise im Falle
von Stuhl- oder Sesselgestellen Sitz- und Polsterelemente fest mit dem Gestell verbunden
werden können.
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Derartige Gewindebohrungen werden je nach Bedarf in der erforderlichen
Anzahl und Anordnung vorgesehen.
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Bei der in den Figuren 4,5 und 6 dargestellten Anordnung zum Verbinden
von Möbelteilen geht es, auch wenn diese Verbindungsart sehr vielseitig anwendbar
ist, speziell um die Eckverbindung von Profilen in Kombination mit der achsparallel
erfolgenden Befestigung eines Flächenelements, im vorliegenden Falle einer Tischplatte,
an einem oder mehreren der profile.
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Eine Eckverbindung eines Profils 21 (sämtliche Profile grundsätzlich
kreisförmiger Querschnitt), hier eines Tischbeins, mit einem horizontalen Profil
22, hier einer Längszarge des Tischgestells, wird durch ein Eckstück 23, das wiederum
einem kurzem Krümmer vergleichbar gestaltet ist, hergestellt, und zwar mittels in
die Profile 21, 22 einerseits und in das Eckstück 23 andererseits eingeleimte Holzdübel
als inneren Verbindungselementen 611 Auf diese Weise können für den Tisch zwei U-förmige
Seitenteile zusammengefügt werden.
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In der alls der. Zeichnung ersichtlichen Weise wird parallel zur Achsrichtung
des Profils 22 eine Nut 24 in dieses Profil eingefräst, die sich bis in das Eckstück
23 erstreckt. Eine entsprechende, jedoch nur ein kurzes Stück herabreichende Nut
25 (vergl. Fig. 4 und 5) wird in das Eckstück 23 und das Profil 21 eingearbeitet.
Die Nuten 24 und 25 dienen zur Aufnahme des die Tischplatte bildenden Flächenelementes
26 und der an beiden Seiten, wovon nur eine Seite dargestellt ist, mittels einer
Feder-Nut Verbindung befestigten Querzarge 27, die im vorliegenden Beispiel aus
einem im wesentlichen dreieckförmigen Randprofil 28 und einem darunter befestigten
Rechteckprofil 29 besteht. Mit den Querzargen bildet die Tischplatte folglich ein
U-förmiges Möbelelement.
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Zur Ausbildung einer Querbefestigung des Flächenelements 26 in der
Nut 24 weist das Flächenelement 26 an seiner Unterseite eine Topfbohrung 30 auf,
in der ein Bogenstück 31 und der Kopf eines in der aus der Zeichnung er sich
lichen
Weise gestalteten Gewindebolzens 32 angeordnet sind. Der Gewindebolzen 32 ist durch
eine Bohrung 33 in dem Flächen element 26 nach außen geführt und greift in eine
Gewindebuchse 34, die in dem Profil 22 verankert ist. Durch Festziehen des Gewindebolzens
32 wird das Flächenelement 26 bis zur sicheren Anlage an den Nutgrund in die Nut
24 gezogen und so dort befestigt.
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In gleicher Weise wird eine entsprechende Querbebestigung 35 für das
Rechteckprofil 29 am Profil 21 ausgebildet. Das Randprofil 28 findet in dem Eckstück
23 eine seiner Profilform entsprechende Ausnehmung.
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Als weiteres innenliegendes Verbindungselement 6III ist ein aus -Metallblech
bestehender Metallwinkel in einer Ausnehmung 36, die sich von dem Profil 22 über
das Eckstück 23 bis in das Profil 21 erstreckt, eingesetzt und beispielsweise mittels
Schrauben 37 gehalten. Ein Absatz des Gewindebolzens 32 kommt bei der Herstellung
dieser Querbefestigung zur Anlage an dieses winkelförmige Verbindungselement 6III,
wie aus der Zeichnung ersichtlich ist.
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Im vorliegenden Beispiel erhält die Eckverbindung folglich ihre hohe
Festigkeit durch die Verdübelung der Profile und des Eckstücks, ferner durch das
Einsetzen des Flächenelements 26 und der Querzarge 27 in die jeweilige Nut 24 bzw.
25 sowie durch das zusätzliche Verbindungselement 6III in Form des verdeckt eingesetzten
Metallwinkels.
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Die aus Fig. 7 ersichtlichen Beispiele von Möbeln unter Benutzung
von Rundprofilen in Kombination mit Flächenelementen und anderen Möbelbauteilen
veranschaulichen die vielseitige Anwendbarkeit der Erfindung.