DE3140122A1

DE3140122A1 - Mehrschichtiges drucktuch

Info

Publication number: DE3140122A1
Application number: DE19813140122
Authority: DE
Inventors: Günter 3410 Northeim Spöring
Original assignee: Continental Gummi Werke AG
Current assignee: Continental AG
Priority date: 1981-10-09
Filing date: 1981-10-09
Publication date: 1983-04-28
Also published as: DE3140122C2; FR2514299A1; FR2514299B1; US4471011A

Description

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Beschreibung

Die Erfindung betrifft ein mehrschichtiges Drucktuch Bit ei aw Verstärkungsschicht (Unterbau), die aus einer oder mehreren Gewebelagen mit dazwischen angeordneten Gummierungsschichten aufgebaut ist, und mit einer Deckplatte, die eine Kompressions» schicht, eine Gewebelage und eine Deckschicht aufweisen kann..

Derartige Drucktücher kommen im Offset- und im Hochdruck zusa Einsatz. Im Offsetdruck wird während des Dpuckvorgange und beia Reinigen der aufgespannten Drucktuch©? Bit Medien wie Druck= farben, Waschmitteln und Wasser gearbeitet,, die bei ©iaera Sindringen in das Drucktuch eine mehr oder weniger starke Quellung bewirken können. Um ein derartiges Aufquellen zu verhindern, sind die Deckplattenqualitäten eines Drucktuch^ möglichst quellbeständig gegen die genannten Medien eingestellt. So werden bei der.Verwendung von Farben auf ölbasis Kautschuk» mischungen auf der Basis von Nitrilkautschuk verarbeitet, der bekanntlich ölbeständig ist. Ebenso ist es bekannt, bei der Verwendung von Farben auf der Basis von Estern und Ketonen in der Deckplatte eines Drucktuche dagegen beständige Mischungen auf der Basis von EPDM-Kautschuk zu verarbeiten«. Somit droht einem Drucktuch von der Oberseite, d.h. von der Deckplatte her kaum eine Gefahr bei Beaufschlagung mit den genannten Medien=

Eine weitere gefährdete Stelle bilden die Kanten einos Drucktuchs, das bekanntlich in großen Bahnen hergestellt und erst beim Verwender in gewünschte Formate zugeschnitten wird» Um ein seitliches Eindringen der genannten Medien in d®a Unterbau des Drucktuchs mit relativ quellungsempfindlichen Gewebelagen, Gummizwischenschichten oder mikroporösen Zwischenschichten so verhindern, werden bei bekannten Drucktiichern die Formatkanten und die benachbarten Ränder mit einer quellbeständigen Gummilösung eingestrichen. Weitere Maßnahmen gegen eine Quellung von Teilen eines Drucktuchs wurden bei bekannten Tüchern nicht für erforderlich gehalten.

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Langwierige Versuche haben jedoch zu dem Ergebnis geführt, daß es trotz einer vorschriftsmäßigen Aufspannung eines Drucktuchs auf einen Zylinder und trotz der beschriebenen Schutzmaßnahmen an den Tuchkanten immer wieder zu Schädigungen eines Drucktuchs aufgrund von Aufquellungen kommt. Eb wurde herausgefunden, daß diese unerwünschten Aufquellungen von Medien verursacht werden, die durch feinste Öffnungen zwischen den Kanten eines Drucktuchs und der Oberfläche eines Zylinders auf die relativ empfindliche Rückseite des Drucktuchs gelangen und dort den Gewebeunterbau angreifen. Dieses Eindringen schädigender Medien in die Rückseite des aufgespannten Drucktuchs wird bei kompressiblen Drucktüchern noch verstärkt durch eine gewisse Pumpwirkung im Druckbetrieb.

Die örtlichen Aufquellungen von Teilen des Drucktuchs, die sich anfänglich überwiegend in den Randbereichen des Drucktuchs befinden und nach und nach größere Bereiche erfassen, haben eine Dickenzunahme zur Folge, aus der wiederum eine höhere Beanspruchung im Druckspalt und damit ein vorzeitiger Verschleiß und Ausfall der Drucktücher und Druckplatten resultiert. Außer-. dem sind Maschinenteile wie Lager und Schnitzringe durch eine erhöhte und vor allem ungleichmäßige Beanspruchung gefährdet.

Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Drucktuch für Offset- und Hochdruck zu schaffen, das möglichst umfassend gegen quellungsaggressive Medien geschützt ist.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß auf der der Deckplatte abgewandten Seite der Verstärkungsschicht eine dünne Gummierungsauflage eingearbeitet ist, die auf der Basis eines solchen Kautschuktyps aufgebaut ist, der gegen Wasser, übliche Lösungsmittel und in Verbindung mit dem Drucktuch angewandte Farben weitestgehend quellbeständig ist.

Ee sollte schon an dieser Stelle angemerkt werden, daß es für die Praxis nicht nur darauf ankommt, die Rückseite eines Druck-

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tuchß mit Hilfe einer quellbeständigen Qummiechieht beliebiger Dicke· und Zusammensetzung zu versiegeln, sondern es muß ein© GuTiri erungeauf lage gewählt werden, die auch die übrigen Anforderungen an ein Drucktuch erfüllt, insbesondere müssen bestimmte Reibwerte der Drucktuchrückseite in bezug auf die Stahloberfläche eines Zylinders oder in bezug auf die Oberfläche einer untergelegten Folie eingehalten werden. Weiterhin muß eine ausreichendemechanische Stabilität zwischen der Gummierungsauflage und der unteren Gewebelage der Drucktuchverstärkungsschicht gewährleistet sein. Dies wurde dadurch erreicht, daß ein© genügend dünne Gummierungsauflage nicht nur schlicht auf die Drucktuchrüekseite aufgetragen, sondern in das Gewebe der dortigen Lage eingearbeitet wurde.

Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfinduag ist die v. Gummi erungsauf lage so dünn gewählt und so intensiv in die mntep© Lage des Drucktuchunterbaus eingearbeitet, daß die Struktur des Lagengewebee sichtbar bleibt. Hiermit wird eine gewissermaßen punktförmige Auflage des Drucktuchs auf dem Zylinder erreicht, wobei die "Punkte" sich an den Kreuzungsstellen zweier Fäden der Abseitengewebelage befinden. Durch diese Maßnahme und durch die chemische Zusammensetzung der Gummierungsauflage werden Reibwerte erzielt, die etwa denen unversiegelter Drucktuchrückseiten entfiprechen. Damit ist trotz des Vorhandenseins einer Versiegelungsgummiauflage auf der Rückseite ein gleichmäßiges Spannen des Drucktuchs auf dem Zylindermantel möglich»

Das erfindungsgemäße Drucktuch bietet den Vorteil einer erhöhten Lebensdauer.

Durch die Vermeidung unterschiedlich©? Dicken aufgrund von Quellungen werden gleichmäßigere Druckeigenschaften erzielt, di© eine Verbesserung der Ausdruck- und Kontrastwerte zur Jolge haben.

Bei Verwendung des Tuchs im Offset-Druck mit Ölfarben besteht die rückwärtige Gummierungsauflage aus einem Gummi auf der Basis von Iiitrilkautschuk mit einer Härte zwischen ^ und 90 Shore A.' Besonders gut bewährt hat sich eine Härte von ca. 80 Shore A.

Der Reibwert LL der Drucktuchunterseite gegenüber der Oberfläche eines Stahlzylinders - gegebenenfalls gegenüber der einer zwischengelegten Folie - liegt im Bereich von 0,05 bis 0,25.

Die Gummierungsauflage kann in unterschiedlichen Fertigungsstadien des Drucktuchs und auf verschiedene Weise aufgebracht und eingearbeitet werden. So ist es möglich, die Abseitenlage der Verstärkungsschicht separat durch Tauchen oder Streichen mit der Gummierungsauflage zu versehen. Weiterhin kann die Auflage nach Fertigstellung der Verstärkungsschicht oder sogar nach der Verbindung letzterer mit der Deckplatte durch Streichen auf die Abseitenlage aufgebracht werden.

Die Vulkanisation der Gummierungsauflage kann sowohl bei Temperaturen von 80 C bis 16O C als auch bei Raumtemperatur erfolgen. Gemäß einer bevorzugten Herstellungsweise erfährt die Gummierungsauflage während der. Vulkanisation eine Druck-

belastung von ca. 20 bis HO N/m , die eine den Gleitwert positiv beeinflussende Verglättung zur Folge hat.

Gute Ergebnisse werden mit Kautschukmischungen für die Gummierungsauflage erzielt, die beim Auftragen eine Viskosität »_ von 20 bis 50 Pascal/sec aufweisen. Weiterhin kann es vorteilhaft sein, der Kautschukmischung zur Erhöhung der Gleitfreudigkeit 0,5 bis 5 # Siliconöl zuzufügen.

Soll das Drucktuch beim Druck mit Farben auf der Basis von Estern und Ketonen verwendet werden, so ist zur Versiegelung der Rückseite eine Gummierungsauflage auf der Basis von EPDM-Kautschuk zu wählen, während im übrigen die bereits aufgezeigten Punkte zu berücksichtigen sind.

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Nachfolgend wird ein Ausführungsbeiepiel der Erfissdung ia lahmem eines Drucktuchs für den Offset-Drock mit Ölfarben beschrieben und anhand einer Zeichnung erläutert.

Es zeigt

Fig. 1 den Schichtenauf bau eines Drucktucha

- in einem Teilquerseimitt (schematised),

Fig. 2 eine Ausschnittvergrößsrung des Kreis·=

bereichs der Fig. 1»

Das Drucktuch setzt sich aus einer Beckplatte und eiaos» Verstau= kungsschicht (Unterbau) zusammen. Di® Deckplatt©, auf de?©a Schichtenfolge es bei der vorliegenden Erfindung nicht ankommt, besteht in diesem Beispiel aus einer Kompressionsschieht 1, eines· Gewebeschicht 2 und einer Deckschicht 3 als Farbübe^tragungsschicht.

Die den Unterbau bildende Verstärkungssenieht enthält ©ine obere Gewebelage k und eine untere Gewebelage 5 aus einem dehnungs= armen Gewebe. Die beiden Gewebelagen k, 3 sind durch ein© Gumnierungsschicht 6 miteinander verbunden. Unterhalb der Gewebe·=· lage 5» also auf der Abseite des Drucktuchs, befindet sieh eine dünne Gummierungsauflage T, die aus einer Kautschukmischung auf der 3asis von Nitrilkautschuk hergestellt ist und gegenüber der Gummierungsschicht.6 eine größere Harte aufweist=

In Fig. 2 sind Teile der Gewebelagen 4_S 5 äer Gummierungssehisht und der Gummierungsauflage 7 vergrößert dargestellt, s© zelne Gewebefäden 8 im Querschnitt erkennbar sind. Die , rungsauflage 7 ist so dünn gewählt und so stark in die untere Gewebelage 5 eingearbeitet, daß die Oberfläche der Drucktuch» Unterseite an den Kreuzungepunkten von Gewebefäden 8 kuppen·» förraige Erhebungen aufweist, die von einem dünnen Film der Gummierungsauflage ? bedeckt sind. Durch das Eindringen dar

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Gummierungsauflage 7 in die Zwischenräume zwischen Gewebefäden S wird eine starke mechanische Verankerung der Gummierungsauflage 7 in der unteren Gewebeschicht 5 erreicht.

Hannover, den 7· Oktober 1981
81-32 P/Sch Sch/Fr

Claims

Ansprüche

1. Mehrschichtiges Drucktuch mit einer Veretärkungssehieht (Unterbau), die aus einer oder mehreren Gewebelagen mit dazwischen angeordneten Gummierungsschichten aufgebaut ist, und mit einer Deckplatte, die eine Kouipressionsschieht, eine Gewebelage und eine Deckschicht aufweisen kann, dadurch gekennzeichnet, daß auf der der Deckplatte abgewandten Seite der Verstärkungsschicht eine dünne Gummierungsauflage (7) eingearbeitet ist, die auf der Basis eines solchen Kautschuk» typs aufgebaut ist, der gegen Wasser, übliche Lösungsmittel und in Verbindung mit dem Drucktuch angewandte Farben weitest·= gehend quellbeständig ist.

2. Drucktuch nach Anspruch 1, das im Betrieb mit Farben auf Ölbasis beaufschlagt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Gummierungsauflage (7) aus einem Gummi auf der Basis von Nitrilkautschuk mit einer Härte zwischen 55 und 90 Shore A besteht.

3· Drucktuch nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß dar Gummi eine Härte von 80 Shore A aufweist.

k. Drucktuch nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch net, daß die Gumraierungsauflage (7) so dünn auf dar Verstärkungsschicht aufgetragen und so tief in ihr eingearbeitet ist, daß die Struktur des Gewebes (5) an der Unterseite des Drucktuchs sichtbar bleibt.

5· Drucktuch nach den Ansprüchen 1 odsr k, dadurch gekeonzeich net, daß der Reibwert LC der Drucktuchunteree-ite gegen Stahl 0,05 bis 0,25 beträgt.

6. Drucktuch nach Anspruch 1, dadurch gekennseiehnet, daß die Gummierungsauflage (7) durch Tauchan der untersten Gewebelage (5) der Veretärkungsschicht vor dem weiteren Aufbau des Drucktuchs eingearbeitet ist»

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7. Drucktuch nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gummierungeauflage (7) durch Beetreichen der untersten Gewebelage (5) der Verstärkungsschicht vor oder nach dem Aufbau der Verstärkungsschicht eingearbeitet ist.

8. Drucktuch nach den Ansprüchen 1, 6 oder 7» dadurch gekennzeichnet, daß die Gummierungsauflage (7) in einem gesonderten Arbeitsgang bei Temperaturen zwischen 80° C und 16O° C ausvulkanisiert ist oder daß die Vulkanisation bei Baumtemperatur erfolgt.

9· Drucktuch nach den Ansprüchen 1 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Gummierungsauflage (7) während der Vulkanisation einer Druckbelastung von 20 bis *tO N/m unterworfen ist, die eine den Gleitbeiwert positiv beeinflussende Verglättung zur Folge hat.

10. Drucktuch nach den Ansprüchen 1, 2, k, 6 oder 7i dadurch gekennzeichnet, daß die Kautschukmischung beim Auftragen der

auf
Gummierungs4age (7) eine Viskosität von 20 bis 50 Pascal/sec aufweist.

11. Drucktuch nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kautschukmischung für die Gummierungsauflage (7) 0,5 bis 5 % Siliconöl zugefügt ist.

12. Drucktuch nach Anspruch 1, das im. Betrieb mit Farben auf der Basis von Estern und Ketonen beaufschlagt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Gummierungsauflage (7) aus einem Gummi auf der Basis von EPDM-Kautschuk besteht.