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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff
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des Patentanspruchs.
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Neugebinde werden in der Getränke industrie in Form von Dosen oder
als Neuglas benötigt. Und zwar wird eine Dosenabfüllanlage ausschließlich mit Neugebinden
beschickt, während eine Flaschenabfüllanlage in aller Regel auf wiederholt benutzten
Mehrwegflaschen basiert und Neuglas im wesentlichen nur in dem Umfange zugeführt
wird, wie zu Bruch gegangene Flaschen ersetzt werden müssen.
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Neugebinde, gleich ob Dosen oder Flaschen, werden vom Hersteller auf
Paletten angeliefert, wobei die Neugebinde zu jeweils eine ganze Palettenschicht
bildenden Gruppen zusammengefaßt sind und zwischen diesen Gruppen aus Karton bestehende
Tabletts angeordnet sind, die im Falle der Dosen als einfache planparallele Zwischenlagen
und im Falle des Neuglases als Stülpdeckel bzw. -böden ausgebildet sind.
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Dosenabfüllanlagen erfordern ab einer gewissen Leistungsgröße wegen
der ausschließlichen Beschickung mit Neugebinden vollselbsttätige Vorrichtungen
zum Entladen, die nach dem Abräumprinzip arbeiten. Mit Rücksicht auf das geringe
Gewicht der Dosen und ihren geringen Reibungskoeffizienten gegenüber der Kartonunterlage
einerseits und ferner mit Rücksicht auf die erhöhte Deformationsgefahr bedingende
Dünnwandigkeit andererseits werden die Dosenschichten aufwandsgünstig mittels eines
einfachen Abräumebalkens zwischen stationären Führungsgeländern von den festgehaltenen
Kartonzwischenlagen auf eine Abfördereinrichtung abgeschoben, und zwar auf flurfernem
Förderniveau, von dem sie in schonender Weise über Rutschengestänge unter Einwirkung
ihres Gewichts auf das flurnahe Abfüllniveau gelangen.
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Eine solche Vorrichtung ist zum Beispiel durch "Enzinger-
Nachrichten",
1979, Nr. 1, Seiten 104 bis 106,und DE-OS 26 35 638, bekannt.
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Übliche Abfüllanlagen für Mehrwegflaschen, auch oberhalb einer gewissen
Leistungsgröße, vermögen in: aller Regel eine vollselbsttätige, nach dem Abräumprinzip-arbeitende
aufwendige Vorrichtung zum Entladen von Neuglas, wie sie zum Beispiel durch die
deutschen Patentschriften 2 105 762 und 2 145 227 sowie durch "Enzinger Nachrichten",
1978, Nr. 2, Seiten 83 bis 85, vorbekannt ist und zum Beispiel zum Abräumen von
Einwegflaschen verwendet werden kann, nicht auszulasten. Das Entladen von Neuglas
geschieht daher vielfach mittels handbetätigter Geräte, mit denen das Neuglas jeweils
schichtweise auf flurfernem Niveau von der Palette abgehoben und alsdann auf flurnahem
Niveau einer Abfördereinrichtung aufgegeben wird.
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Die flurnahe Abgabe des Neuglases entspricht der flurnahen Zuführung
in Reinigungsmaschinen und erspart die aufwendige Überführung aus einem flurfernen
in das flurnahe Niveau, wobei die Robustheit der Flaschen die in der Regel mit Drängeln
verbundene Horizontalförderung im Gegensatz zu den empfindlichen Dosen ohne weiteres
gestattet.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Handhabung der Dosen-
und Mehrwegflaschenabräumung in Betrieben, die beide nebeneinander verwenden und
zwei Abräumvorrichtungen benötigen, zu verbilligen bzw. zu vereinfachen.
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Diese Aufgabe wird mit den im Kennzeichen des PatentanspruchS angegebenen
Mitteln gelöst.
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Durch die Erfindung wird eine für das Entladen von Dosen benötigte
Vorrichtung, deren dosentypische Ausbildung insbesondere-mit Abräumbalken und stationårem
Geländer sowie Gebindeabgabe auf flurfernem Niveau - z.B. gemäß "Enzinger
Nachrichten",
1979, Nr. 1, Seiten 104 bis 106 - für das Gebindeabgabe auf flurnahem Niveau und
mit Rücksicht auf die große Reibung zwischen Flaschen und Kartonunterlage bevorzugt
an der Abschiebebewegung teilnehmende Seitenwangen des Abschiebewagens erfordernde
Entladen von Neuglas ungeeignet ist, dadurch zusätzlich für das gelegentliche'Entladen
von Neuglas nutzbar gemacht, daß eine flaschentypische Abräumvorrichtung, wie sie
insbesondere für ausschließlich auf Einwegflaschen basierende Abfüllbetriebe vorgesehen
und beispielsweise durch die deutsche Patentschrift 2 105 762 und durch "Enzinger
Nachrichten", 1978; Nr. 2, Seiten 83 bis 85,be-.
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kannt ist, als Dosenabräumer-eingesetzt wird. Dabei wird durch die
Erfindung ferner der Umstand nutzbar gemacht, daß zwecks kostensparender Typenbereinigung
vom Hersteller für einen bestimmten Einsatzzweck möglichst nur eine Maschinentype
angeboten wird, die einen großen Leistungsbereich abdeckt und mit ihrer Nennleistung
in der Regel oberhalb der Betriebsanforderung liegt.
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Im übrigen bietet die Erfindung in erweiterter Anwendung des in ihr
enthaltenen Grundgedankens die Möglichkeit, Neuglas wahlweise zwei getrennten Flaschenabfüllanlagen
ein und des selben Getränkebetriebes selbsttätig zuzuführen, wobei die Gebindeabgabe
für die eine Anlage auf flurnahem und die für die andere Anlage auf flurfernem Niveau
erfolgt, wodurch ein aufwendiges Weichensystem eingespart wird. Dabei ist es gleichgültig,
ob beide Abfüllanlagen mit gleich ausgebildetem Neuglas oder unter analoger Anwendung
des der durch-DE-OS 29 44 373'vorbekannten Vorrichtung zum sortenreinen Beladen
von Paletten mit Stückgut zugrundeliegenden Gedankens gegebenenfalls mit unterschiedlich
ausgebildetem Neuglas beschickt werden. Beide Abfüllanlagen könnten auf Mehrwegflaschen
basieren. Der Einsatz nur einer vollselbsttätigen Neuglas-Entladevorrichtung für
zwei Abfüllanlagen ist dann aufwandsmäßig gegebenenfalls vertretbar. Auch könnte
die eine
Abfüllanlage auf Einwegflaschen und die andere auf Mehrwegflaschen
basieren. Schließlich besteht auch die Möglichkeit -gegebenenfalls in Verbindung
mit einer geringfügig erweiterten Flaschenpufferung zwischen den beiden Abgabe stellen
der nur einen Abräumvorrichtung und der jeweiligen nachgeschalteten Behandlungsmaschine
- zwei mit Einwegflaschen betriebene Abfüllanlagen mittels der nur einen, nach der
Erfindung ausgebildeten Neugebinde-Entladevorrichtung zu-beschicken.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch
dargestellt, welches nachfolgend näher beschrieben wird. Es zeigen Fig. 1 eine Vorrichtung
zum Entladen von Neuglas-Paletten durch Abräumen, in einer Stellung, in der die
Abräumeinrichtung die obere Gebindelage abschiebebereit erfaßt hat, Fig. 2 die Vorrichtung
gemäß Fig. 1 in einer Stellung, in der die zuvor abgeschobene Gebindelage mittels
der Abräume inr ichtung auf flurnahem Niveau auf eine Abfördereinrichtung übergeschoben
wird, und Fig. 3 die Vorrichtung gemäß Fig. 1 und 2 bei der-Verwendung zum Entladen
von Dosen-Paletten , und zwar in einer Stellung, in welcher die Abräumeinrichtung
eine zuvor abgeräumte obere Dosenschicht auf- flurfernem Niveau auf eine zusätzlich
angeordnete Abfördereinrichtung für Dosen überschiebt.
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Vom Grundaufbau her handelt es- sich bei der in der Zeichnung dargestellten
Vorrichtung (N) zum Entladen von auf einer flurnahen Förderbahn 1 zugeführten, mit
mehreren, durch Tabletts 2 voneinander getrennten Schichten 3 von Neugebinden 4
beladenen Paletten 5, die eine in nicht näher dargestellter Weise auf Schienen 6
verfahrbare Abräumeinrichtung7 und wenigstens eine, flurnah angeordnete Abfördereinrichtung
8 für die abgeräumten Schichten 9 aufweist, um einen sogenannten Neuglas-Abräumer
mit Gebindeabgabe unten. (Vergleiche "Enzinger Nachrichten", 1978, Nr. 2, Seiten
83 bis 85;
DE-PS 21 05 762).
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Die Vorrichtung N dient wahlweise einerseits zum Entladen von mit
Dosen 10 beladenen Paletten 5a und Abfördern der Dosenschichten 11 auf flurfernem
Förderniveau 12 und andererseits zum Entladen von mit Neuglas 13 beladenen Paletten
5 b und Abfördern der Neuglasschichten 14 auf flurnahem Förderniveau 15. (Fig. 1
bis 3).
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Die Vorrichtung N weist einen, in nicht näher dargestellter Weise
die Schienen 6 für die Abräumeinrichtung 7 bildenden Hubrahmen 16 mit einer Plattform
17 auf, derart, daß jeweils mittels der Abräumeinrichtung 7 die Neuglasschichten
9, 14-zunächst auf die Plattform 17 und nach entsprechender Höhenverstellung 18
des Hubrahmens 16 auf eine flurnah angeordnete Abfördereinrichtung 8 abschiebbar
sind. (Fig. 1 und 2).
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Schließlich weist die Vorrichtung N zusätzlich zu der flurnah angeordneten
Abfördereinrichtung 8, 15 eine in vertikaler Flucht zu dieser auf flurfernem Niveau
12 angeordnete weitere Abfördereinrichtung 19 auf, auf welche jeweils mittels der
Abräumeinrichtung 7 eine zuvor auf die Plattform 17 des Hubrahmens 16 von der Palette
5a abgeräumte Dosenschicht 11 anschließend von der Plattform 17 abschiebbar ist.
( Fig. 3).
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Dabei kann im Falle des Ausführungsbeispiels aufgrund der stufenweisen
Anhebung der Palette 5a der Hubrahmen 16 sich stationär verhalten.
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Die Vorrichtung N zum Entladen von mit Stülpdeckeln oder -gemäß der
Zeichnung - mit Stülpböden 20 palettiertem.Neuglas 13 und Gebindeabgabe auf flurnahem
Förderniveau 15 ist. zum Beispiel in "Enzinger Nachrichten", 1978, Nr. 2, Seiten
83 bis 85und in der deutschen Patentschrift 2 105 762 näher beschrieben, und zwar
sowohl mit auf ein konstantes Abräumniveau 12 bezüglich der jeweils oberen Gebindeschicht
stufen-
weise angehobener Palette 5 (t'Enzinger Nachrichten")als
auch mit niveaukonstant gehaltener Palette und stufenweisem Absenken des Abräumniveaus
durch Absenken des Hubrahmens 16 mit der Abräumeinrichtung und Plattform auf das
Niveau der jeweils nächst abzuräumenden oberen Neuglasschicht (DE-PS 21 05 762).
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Bei der in der Zeichnung schematisch dargestellten Abräumeinrichtung
7 handelt es sich um einen die Gebinde der jeweiligen Gebindeschicht 3, 14 bzw.
3, 11 innenseitig des Stülprandes des Stülpbodens 20 allseitig umschließenden Abschiebewagen.
Ein solcher Abschiebewagen, der wegen der starken Reibung zwischen den Flaschenböden
und der Kartonzwischenlage für das Abräumen von Neuglas bevorzugt wird, ist z.B.
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durch die deutschen Gebrauchsmusterschriften 7 218 383 und 7 702 099
vorbekannt. Ferner wird ergänzend darauf hingewiesen, daß bei mit Stülpböden palettiertem
Neuglas die in und entgegen der Abräumrichtung gemäß Pfeil 21 (Fig. 1) gerichteten
Seitenteile 22a, b des Stülprandes der Stülpböden 20 abgetrennt und heruntergeklappt
werden müssen, bevor das eigentliche Abräumen stattfindet. Eine solche Abtrenneinrichtung
ist der besseren Übersicht halber in der Zeichnung nicht dargestellt, aber zum Beispiel
durch DE-PS 21 45 227 vorbekannt. Im übrigen kann eine Abtrenneinrichtung bei ausschließlich
mit Stülpdeckeln palettiertem Neuglas, wie es im Rahmen der Erfindung ebenfalls
vorgesehen ist, entfallen.