DE3137827A1 - Verfahren zum herstellen von feinblech, welches in seiner weiterverarbeitung einem tiefziehvorgang und einem beschichtungsvorgang unterworfen wird - Google Patents
Verfahren zum herstellen von feinblech, welches in seiner weiterverarbeitung einem tiefziehvorgang und einem beschichtungsvorgang unterworfen wirdInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß Oberbegriff des Patentanspruches 1. Es ist bekannt (Stahl u. Eisen, 88. Jahrgang 1968 j Seiten 484 - 491) „ daß in Strahlanlagen aufgeraute
Arbeitswalzen ihre Rauheit entsprechend den Walzbedingungen auf
das Blech übertragen. Dieser Effekt wird bei der abschließenden
Kaltverformung des Kaltwalzens, dem Dressieren mit einem "Verformungsgrad
um 1 % gezielt eingesetzt, um die technologischen Eigenschaften des kalt vorgewalzten und rekristallisierend geglühten
Bleches auf seine Weiterverarbeitung durch Tiefziehen und eine anschließende Lackierung einzustellen. Aus diesem Grunde wurden bisher Dressierwalzen in der Regel mit Stahlkorn gestrahlt,
um die'e gewünschte Oberflächeneigenschaft herzustellen»
Hierbei wurde sowohl das Strahlen mit einem Schleuderrad wie auch das Druckluftstrahlen angewandt. Dressierwalzen aus oder
mit einem Mantel aus hochchromlegiertem Stahl lassen sich wegen
ihrer außerordentlich hohen Härte allerdings mit Stahlkorn nicht befriedigend aufrauhen.
Es hat sich nun, wie die Veröffentlichung 3-08/2-A der Engineers and Consultants Inc. ausweist, herausgestellt, daß sieh die Oberflächenstruktur
des Feinbleches bei gleicher mittlerer Rauhtiefe verbessern läßt, wenn man von dem üblichen Strahl auf das elektrische
Aufrauhen der Dressierwalzenoberfläche durch Funkenerosion übergeht. Es wird dadurch nicht nur erreicht, daß eine
gleichmäßigere Verteilung, sondern auch eine geringere Breite der einzelnen, die Rauhigkeit bestimmenden Vertiefungen erreicht
wird. Die Kennung hierfür ist die Tiefenzahl, die im wesentlichen ein Maß für die mittlere Anzahl von Erhebungen der rauhen
Oberfläche ist. Sie wird im Zuge der Beschreibung der Versuche
noch näher erläutert.
Aufgabe der Erfindung ist es, die Oberflächenrauhigkeit von Peinblech
im Hinblick auf eine gute Tiefziehfähigkeit und eine gute
Haftfähigkeit für eine Beschichtung weiter zu verbessern. Auch
ist es eine weitere Aufgabe der Erfindung, hierfür mechanisch aufgerauhte hochchromhaltige Dressierwalzen einsetzen zu können.
Erfindungsgemäß wird daher vorgeschlagen, das gattungsgemäße Verfahren
nach den Merkmalen des Patentanspruches 1 zu gestalten. Auf Ausgestaltungen der Erfindung gemäß den Unteransprüchen wird
verwiesen.
Es war überraschend j daß durch die Verwendung von an sich bekannten
feinkörnigen anorganischen Strahlmitteln kristalliner Struktur mit einer Härte von etwa 9 und darüber zur abschließenden
mechanischen Oberflächenbehandlung der Dressierwalzen eines Kaltwalzwerkes zur Herstellung von Peinblech, welches anschließend
tiefgezogen und lackiert wird, überraschend gute Oberflächeneigenschaften
des Peinbleches bewirkt werden. Durch die Erfindung gelingt es auch, Verbundwalzen, deren Mantel
durch die in Anspruch 2 angegebenen Legierungselemente sehr hart
ist, im mechanisch aufgerauhten Zustand einzusetzen. Derartige Walzen konnten bisher nur durch Funkenerosion zufriedenstellend
aufgerauht werden.
Korund ist als Strahlmittel hoher Härte bekannt (Pachberichte für Metallbearbeitung Heft 3 - 4/80, Seiten 98 - 100) und ergibt, je
nach angewandter Korngröße, immer mehr oder minder stark aufgerauhte Oberflächen, wie auch mit dem Strahlmittel Siliziumcarbid.
Die Erhöhung der Rauhigkeit ist jedoch nicht das erstrebenswerte Ziel gewesen, so daß wohl aus diesem Grunde die Verwendung von
beispielsweise Korund für Dressierwalzen nie in Erwägung gezogen
wurde. Vielmehr kam es darauf an, einen Effekt zu erzielen, wie
er durch das elektrische Abtragverfahren erreicht wird, und es war unvorhersehbar, daß ein derartiger Effekt mit besonders harten
mineralischen Strahlmitteln erreicht werden kann. Durch die Erfindung ist es gelungen die Tiefenzahl bei gleichbleibender
Rauhtiefe zu erhöhen.
Im nachfolgenden werden die Erfindung und die damit erzielbaren
Vorteile anhand von Versuchsergebnxssen beschrieben.
Strahlversuche wurden an Platten aus den Stahl 85 CrMo 7 durchgeführt,
der ein typischer Stahl für geschmiedete Dressierwalzen ist= Die Platten wurden in der gleichen Weise, wie es für die
Dressierwalzen üblich ist, für die Versuche vorbereitet, nämlich gehärtet, angelassen und geschliffen. Ihre Härte betrug
92 - 95 Shore C5 der arithmetischen Mittenrauh viert der geschliffenen
Oberfläche betrug 0.30 - 0.40 um.
Ergänzend wurden einige Strahlversuche an einer Platte aus hochchromlegiertem
Stahlguß (Werkstoff Cromanit P 1005), mit
19,85 % Cr, die in ihren Eigenschaften der Schale einer Verbundgußwalze
entspricht, durchgeführt. Die Härte der Platte betrug
93 - 96 Shore C, der arithmetische Mittenrauhwert der geschliffenen
Oberfläche 0,25 um. Auf Walzen aus diesem Werkstoff können wegen der hohen Härte die gewünschten Oberflächenrauheiten
mit Stahlgußstrahlkorn nicht hergestellt werden.
Die Korund-Strahlversuche mit Druckluft wurden mit üblichen
Druckluftstrahlanlagen im Druckbereich zwischen 1,5 und 4,0 bar, Vergleichsversuche mit Stahlkorn im Druckbereich von 5 bis
7,5 bar durchgeführt. Zum weiteren Vergleich wurden auch Versuche mit einer Schleuderradanlage für Stahlkorn angestellt.
Als Kenngröße der Oberflächenrauheit der gestrahlten Proben wurde neben dem bekannten arithmetischen Mittenrauhwert Ra , der
die Rauheit nur in senkrechter Richtung beschreibt, ein neuer
Kennwert, die sogenannte Tiefenzahl T^ ermittelt, die eine weitergehende
Beschreibung der Oberflächenrauheit ermöglicht. Die Tiefenzahl ist die Anzahl der Profilabweichungen, die die obere
eingestellte Schnittlinie überschreiten und nachfolgend die untere eingestellte Schnittlinie unterschreiten. Die obere und untere
Schnittlinie liegen symmetrisch im Abstand von 10 μτα. zur
Mittellinie. Die Messungen erfolgten bei einem cut-off von 2,5 mm auf einer Taststrecke von 15 mm.
Die Ergebnisse der Strahlversuche sind zunächst in nachfolgender Tabelle dargestellt:
Tabelle: | Stahlmittel | 100 | Nenn | Druck | Ra | !!(Γ* mm"') |
Pr. | Korund | 100 | korngröße | (bar) | (um) ( | 106 |
Nr. | Korund | 100 | 0,106-0,150 | 1,5 | 2,22 | 77 |
1 | Korund | 80 | 0,106-0,150 | 3 | 3,25 | 69 |
ro | Korund | 80 | 0,106-0,150 | 3 | 3,40 | 95 |
3 | Korund | 80 | 0,150-0,212 | 1,5 | 3,oi | 83 |
4 | Korund | 80 | 0,150-0,212 | 2,5 | 3,76 | 78 |
VJl | Korund | 46 | 0,150-0,212 | 3 | 3,96 | 63 |
6 | Korund | 46 | 0,150-0,212 | 4 | 4,93 | 82 |
7 | Korund | 46 | 0,300-0,425 | 0,5 | 2,69 | 81 |
8 | Korund | Stahlkorn | 0,300-0,425 | 1,5 | 4,34 | 72 |
9 | Stahlkorn | 0,300-0,425 | 1,5 | 2,95 | 36 | |
10 | Stahlkorn | 0,25 -0,45 | 5 | 2,78 | 40 | |
11 | Stahlkorn | 0,25 -0,45 | 5,5 | 2,52 | 32 | |
12 | 0,25 -0,45 | 7,3 | 3,19 | 30 | ||
13 | 0,45 -0,63 | 7,5 | 4,04 | |||
14 | ||||||
Bei Stahlkorn wurde eine Düse von 5 mm 0 und bei Korund von
8 m/ benutzt. Der Abstand zur Probenoberfläche betrug l80 mm.
Die Vorschubgeschwindigkeit lag bei 2 m/min.
Die Versuche Nr. 3 und 10 betreffen hochchromlegierte Verbundgußplatten, die übrigen Platten aus 85 CrMo J.
Die die Erfindung betreffenden Versuche Nr. 1 bis 10 sind in Fig. 1 grafisch dargestellt. Sie entsprechen etwa den bekannten
mit dem elektrischen Erosionsverfahren Erreichbaren.
In Fig. 2 sind ,die in Fig. 1 niedergelegten Ergebnisse mit dem
Stand der Technik verglichen. In Fig. 2 ist wiederum die Tiefenzahl Τγ der gestrahlten Oberflächen in Abhängigkeit vom Ra -Wert
aufgetragen. Bei der Verwendung von Stahlgußstrahlkorn ist das Ergebnis praktisch unabhängig vom angewandten Strahlverfahren.
Bei gleichem Ra-Wert liegen die Tiefenzahlen der Oberflächen
beim Strahlen mit dem Schleuderrad nur geringfügig über den der durch Druckstrahlen aufgerauhten Proben.
Einen entscheidenden Einfluß hat jedoch das Strahlmittel. Mit
Korund werden bei gleichen ϋΛ-Werten etwa doppelt so große Tiefenzahlen
wie mit Stahlgußstrahlkorn erzielt. So werden z.B. beim Druckstrahlen mit Korund der Korngröße 0,300 - 0,425 nun
(Versuchsproben Nr. 8 und 9) Oberflächenstrukturen mit T -Werten von 81/10 mm in einem breiten R^-Wert-Bereich erhalten, wobei
der Ra-Wert über den Druck eingestellt werden kann. Eine Linie 1
deutet den erfindungsgemäß erzielbaren Effekt, eine gestrichelte
Linie 2 demgegenüber das vom Stand der herkömmlichen Strahltechnik Erreichbare größenordnungsmäßig an.
- ίο - ■
Die gleichen Tiefenzahlen werden auch auf den hochchromlegierten Verbundgußplatten erzielt, so daß durch das Strahlen mit Korund
die Möglichkeit eröffnet wird, die Vorteile dieses Walzenwerkstoffs
auch beim Dressieren von Bändern mit hohen Anforderungen an die Oberflächenrauheit zu nutzen.
Mit Stahlgußstrahlkorn etwa gleicher Korngröße werden dagegen beim Druckstrahlen nur T-/-Werte von ca. 35/10 mm (Versuchsproben
11 - 14) und beim Schleuderradstrahlen von 39/10 mm bei vergleichbaren Rß-Werten erreicht.
Durch Strahlen mit Korund ist demnach eine Oberflächenstruktur der Dressierwalzen erreichbar, die übertragen auf das zu dressierende
Blech oder Band zu einer Verbesserung der Tiefzieh- und Lackiereigenschaften führt.
eerseite
Claims (11)
1036
18.09.1981
ßy/H
Krupp Stahl Aktiengesellschaft, Bochum
"Verfahren zum Herstellen von Peinblech, welches in seiner Weiterverarbeitung einem Tiefziehvorgang und einem Beschichtungsvorgang unterworfen wird"
Patentansprüche:
Verfahren zum Herstellen von Peinblech, welches in seiner
Weiterverarbeitung einem Tiefziehvorgang und einem Beschichtung
svorgang unterworfen wird, durch Kaltwalzen, wobei das Kaltwalzen durch Dressieren abgeschlossen wird und wo dabei
die Oberflächenrauhigkeit des Peinbleches mittels mit
einem feinkörnigen anorganischen Strahlmittel aufgerauhter Dressierwalzen ausgebildet wird,
dadurch gekennzeichnet, daß zum Aufrauhen der Dressierwalzen die geschliffenen Dressierwalzen mit einem Strahlmittel gestrahlt werden, welches - nach der Mohsschen Härteskala - eine Härte von etwa und darüber aufweist.
dadurch gekennzeichnet, daß zum Aufrauhen der Dressierwalzen die geschliffenen Dressierwalzen mit einem Strahlmittel gestrahlt werden, welches - nach der Mohsschen Härteskala - eine Härte von etwa und darüber aufweist.
:■:■:■ 3137627
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß an sich bekannte Dresslerwalzen aus hochchromlegiertem
Stahlguß, die
enthalten, verwendet werden.
/3
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das Strahlmittel monokristalline Struktur aufweist.
4ο Verfahren nach einem der Ansprüche 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das Strahlmittel sich aus einem Gemisch zweier Gruppen
diskreter Teilchen zusammensetzt, von denen die Teilchen jeder Gruppe monokristalline Struktur aufweisen.
5ο Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß als Strahlmittel Korund verwendet wird.
β ο Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß als Strahlmittel Borcarbid verwendet wird.
J, Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß als Strahlmittel Carborund (SiC) verwendet wird.
8. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß als Strahlmittel ein Gemisch aus Korund und/oder Borcarbid
oder/und Carborund ist.
9· Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß mit Preßluft gestrahlt wird.
_ 4 _ : 3137927
10. Verfahren nach Anspruch 9j
dadurch gekennzeichnet, daß mit einem Druck von 1,5 bis 3 bar, einem Strahldüsenabstand von 150 bis 220 mm und einer Vorschubgeschwindigkeit von 1,5 bis 2,5 m/min gestrahl wird.
dadurch gekennzeichnet, daß mit einem Druck von 1,5 bis 3 bar, einem Strahldüsenabstand von 150 bis 220 mm und einer Vorschubgeschwindigkeit von 1,5 bis 2,5 m/min gestrahl wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Korngröße der Strahlmittelteilchen zwischen 0,100 und 0,500 ram liegt und mindestens 90 % der Teilchen in
einem Körnungsband liegen, dessen oberer Korngrößenwert das 1,5-fache des unteren Korngrößenwertes ist.
/5
Priority Applications (2)
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DE19813137827 DE3137827C2 (de) | 1981-09-23 | 1981-09-23 | Verfahren zum Aufrauhen der Walzenoberfläche einer Dressierwalze für das Nachwalzen von Feinblech |
EP82108716A EP0075322A3 (de) | 1981-09-23 | 1982-09-21 | Verfahren zum Aufrauben der Walzenoberfläche einer Dressierwalze für das Nachwalzen von Feinblech |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19813137827 Expired DE3137827C2 (de) | 1981-09-23 | 1981-09-23 | Verfahren zum Aufrauhen der Walzenoberfläche einer Dressierwalze für das Nachwalzen von Feinblech |
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DE102021121303A1 (de) * | 2021-08-17 | 2023-02-23 | Thyssenkrupp Steel Europe Ag | Verfahren zum Herstellen einer lasertexturierten Dressierwalze, Verfahren zum Dressieren eines Stahlblechs und entsprechend dressiertes Stahlblech |
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1982
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DE-Z.: "Blech", 4(1957), Nr. 11, S. 127 bis 132 * |
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EP0075322A2 (de) | 1983-03-30 |
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