DE3136905C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Druckfilter für die Ab
scheidung von Rückständen aus der Naßveraschung
Pu-haltiger Abfälle
gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruches.
Die bisher übliche Trennung von Abfall und Filtrat
erfolgte durch Verdampfung der zur Naßveraschung
verwendeten Säure, z. B. Schwefelsäure, bei 450°C
[HEDL-TME 79-64, S. 3-5]. Diese Art der Trennung
bringt jedoch ein hohes Gefahrenspotential, zumindest
wenn in einer Box zu arbeiten ist, da Temperaturen
bis 450°C hohe Wärmekapazitäten der Stahlkokillen
erzeugen, in denen die Trennung zu erfolgen hat.
Demzufolge kann der Trennprozeß nur langsam ausge
führt werden, denn es sind Auf- und Abkühlzeiten von
ca. 10 Stunden notwendig. Korrosionsprodukte, die
beim Austreiben der Schwefelsäure durch Abtrag der Kokillen
entstehen, erschweren zudem die nachträglich durchzu
führende Abtrennung des Pu. Auch erhöhen sich die
Anforderungen an die Abdichtung der Kokille aufgrund
der auftretenden Schwefelsäuredämpfe.
Aus der zur Bildung des Oberbegriffes des Patentanspruches herangezogenen US-PS 40 19 984 ist ein Druckfilter für die
Abscheidung von Partikeln aus einer flüssigen Phase be
kannt, welcher aus Gehäuse, Filtertopf, Deckel und Sieb
korb besteht.
Für die Abscheidung Pu-haltiger Abfälle ist diese Vor
richtung jedoch nicht geeignet, da der Filterkuchen beim
Öffnen des Deckels unkontrolliert nach unten fällt, wo
mit eine erhöhte Kontaminationsgefahr verbunden ist.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht
nunmehr darin, ein Druckfilter der eingangs genannten
Art so auszugestalten, daß mit ihm eine schnelle Einsetzbarkeit des
Filterkorbes auch unter Raumtemperaturbedingungen ohne
bewegliche Teile durchführbar ist.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die
Merkmale des Anspruches 1.
Die besonderen Vorteile der Erfindung bestehen darin,
daß der Filterkuchen auf einem schnell und einfach
einsetzbaren Siebkorb entsteht und die Trennung von
Druck bzw. Auslaufzone durch eine Dichtung mit
axialer Wirkung an der Unterseite des Siebkorbes
erfolgt. Weiterhin wird der Anpreßdruck für die
Dichtung vom Betriebsdruck über die Filterfläche
im Siebkorb bewirkt. Eine mechanische Voranpressung
erweist sich als unnötig, könnte aber im Filter
vorgesehen werden.
Die Entnahme des Kuchens aus dem Filter wird ledig
lich aufgeteilt in zwei Schritte:
- - Herausnahme des Siebkorbes mit dem Filterkuchen aus dem Filtergehäuse und Ersatz durch ein leeres Gebinde und
- - Entnahme des Filterkuchens aus dem Korb erst am Ort der Weiterverarbeitung.
Dies hat die Vorteile, daß
- - der Zeitbedarf gering ist, d. h. der Filterzyklus wird kürzer bzw. die Kapazität des Filters höher,
- - das Auswechseln der Filterkörbe sich mechanisieren läßt,
- - der Transport des nicht mehr pumpfähigen und noch nicht rieselfähigen Filterkuchens erleichtert wird und mechanisierbar ist,
- - die im vorliegenden Fall besonders wichtige Geo metrie des Filterkuchens während des Transports erhalten bleibt und
- - die gut hantierbare Einheit Kuchen/Korb für die nachfolgenden Operationen (z. B. Trocknung) weiter verwendet werden kann.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Aus
führungsbeispiels mittels der Figur näher erläutert,
wobei die Figur einen Schnitt durch ein Druckfilter
wiedergibt und die aufgesetzte bzw. abgehobene Stellung
des Deckels eingezeichnet ist.
Das Einscheiben-Horizontalfilter nach der Figur be
steht aus dem Gehäuse 1, dem zweiteiligen Filter
gehäusedeckel 2, 3, dem Filtertopf 5 mit dem Filter
einsatz 4 sowie dem herausnehmbaren Sieb
korb 6, der zur Trennung von Druck- und Auslaufzone
mittels zweier Dichtringe 9, 10 gegen den
Filtereinsatz 4 bzw. Filtertopf 5 abgedichtet ist.
Der Filterdeckel besteht aus dem eigentlichen Deckel
3 und der Haube 2. Das Gehäuse 1 wird verschlossen,
indem die Haube 2 auf den Topf 1 (Gehäuse) abgesenkt
wird (an einem Hebezeug hängend). Dabei greifen die
Klauen 11 der Haube 2 in Aussparungen am Topf 1. Durch
Drehen der Haube 2 an den Hebeln 35 bis zum Anschlag
greifen die Klauen 11 der Haube 2 unter Klauen 12
am Gehäuse 1. Mit Hilfe der Spindel 13, die Haube 2
und Deckel 3 verbindet, wird der innere Deckel 3 auf
das Gehäuse 1 gedrückt und die Haube 2 angehoben, so
daß die Klauen 11, 12 von Haube 2 und Gehäuse 1 gegen
einander gezogen werden. Die Klauen 11, 12 verhindern
über Haube 2, Spindel 13 und Deckel 3 ein Anheben
des Deckels 3 beim Betrieb als Druckfilter und sind
somit Voraussetzung für die Abdichtung des Filterge
häuses 1.
Die Abdichtung des Gehäuses 1 wird durch ein System
von 3 Dichtungen bewirkt. Aufgaben der verschiedenen
Dichtungen am Deckel 3 (Betriebsdruck max. 11 bar, Prüf
druck 14 bar) sind:
- - Abstreifring 14: Hilfsdichtung im unteren Bereich des Deckels 3. Streift Feststoffteilchen an dem Teil der Filterwand ab, wo später die Druckab dichtung erfolgen soll.
- - Dichtring 15: Hauptdichtung, die den eigentlichen Druckabschluß bewirkt.
- - Schutz- bzw. Kontrollring 16: in der Schulter 17 des Gehäuses 1 angeordnete Hilfsdichtung, die Leckagen durch die Bohrung 18 in der Gehäuse wandung geordnet zum Stutzen 32 kanalisiert und damit verhindert, daß evtl. Leckagen aus der Haupt dichtung 15 in die Umgebung spritzen (bei Druck filtrationen); außerdem zur Überwachung der Haupt dichtung 15 bei Druck- und Vakuumbetrieb.
Auf der Unterseite des Filtertopfes 5 sind radiale
Stege 19 angeschweißt, die der übergelaufenen
Flüssigkeit erlauben, zwischen dem Boden 26 und dem
Boden 37 des Gehäuses 1 zum Überlaufstutzen 20 zu
fließen. Der Überlaufstutzen 20 wird während der
Filtration mit einem Absperrhahn verschlossen. In
der Mitte des Einsatzes 5, 36 befindet sich der
Filtratablaufstutzen 21, der mit dem Filtertopf 5 ver
schweißt ist. Er wird gegen das Filtergehäuse 1 durch
zwei Dichtringe 22 abgedichtet.
Im Filtertopf 5 liegt der als Abstandshalter ausge
bildete Filtereinsatz 4, bestehend aus einem Loch
blech 23 mit beiderseitig aufgeschweißten radialen
Stegen 24, 25. Dieser wird von einem Haltering 26 um
geben, der einen Dichtring 9, 10 auf jeweils einer
Stirnfläche trägt, wobei auf dem Dichtring 9 der
Siebkorb 6 aufliegt. Diese Dichtungen 9, 10 trennen
Druck- und Auslaufzone voneinander.
Der Siebkorb 6 besteht aus einer gelochten Bodenplatte
27 mit verstärktem Außenrand 28 (Gewährleistung der
planen Auflage auf der Dichtung 9) sowie der Seiten
wand 29 mit den Ösen 30 für ein Hebezeug zum fernbe
dienten Auswechseln des Siebkorbes 6. Der Boden 27
des Siebkorbes 6 kann sich bei Durchbiegung auf die
Stege 25 des Abstandshalters bzw. Filtereinsatzes 4
abstützen.
Im Siebkorb 6 liegt ein Filtertuch 31 aus beispiels
weise Polypropylen ausgebreitet auf der Bodenplatte
27 auf.
Die Stutzen am Gehäuse 1 besitzen folgende Funktionen:
- - zentraler Stutzen 21 im Boden 27:
Sauganschluß bei Vakuumbetrieb oder Filtratablauf bei Druckbetrieb - - exzentrischer Stutzen 20 im Boden 37:
Suspensions-Überlauf - - mittlerer Stutzen 32 in der Wand:
Suspensions-Überlauf - - mittlerer Stutzen 32 in der Wand:
Anschluß für Kontrolle der tragenden Dichtung 16 - - äußerer Stutzen 33 in der Wand des Gehäuses 1:
1. Suspensions-Zulauf
2. Belüftung (Vakuumbetrieb) oder Druckluftanschluß (Druckfiltration)
Im Filterinnenraum 38 wird der Spalt zwischen Gehäuse
wand und Siebkorb 6 an der Stelle des Suspensions
zuflusses 33 mit einem Einsatzstück 34 überbrückt.
Der Betrieb des Druckfilters erfolgt in den Schritten:
- - Einsetzen des leeren Siebkorbes 6 mit Filtertuch 31 mittels Hebezeug bei geöffnetem Filtergehäuse1.
- - Verschließen des Filtergehäuses 1 mit dem Deckel 3.
- - Befüllen des Siebkorbes 6 bzw. des Innenraumes 38 mit Suspension, bis Suspension aus dem Überlauf stutzen 20 fließt, oder mit einer vorher auf das Fassungsvermögen des Filters begrenzten Menge.
- - Verschließen von Zulauf 33 und Abläufen 20, 21 mittels Absperrhähnen.
- - Filtration durch
- -Auflegen von Druckluft bei Verwendung als Druck filter bzw.
- - Anlegen von Vakuum bei Nutschenbetrieb.
Dabei sind
- - Druckluftstutzen 33 und Filtratablaufstutzen 21 geöffnet bzw.
- - Belüftungsstutzen 33 und Saugstutzen 21 geöffnet.
Das Ende der Filtration wird durch Beendigung des
Filtratflusses angezeigt.
- - Nach Ende der Filtration und Druckausgleich durch
- - Absperren des Druckluftanschlusses 33 und geöffne tem Filtratabfluß 21
- - Absperren der Saugleitung und geöffnetem Be lüftungsstutzen
- wird das Gehäuse 1 geöffnet und der Gehäusedeckel 3 abgehoben (mittels Hebezeug).
- - Entnehmen des Siebkorbes 6 mit dem Filterkuchen und ggf. Reinigen der Dichtungen 9, 10 unter dem Sieb korb 6.
- - Der Filterkuchen wird in dem Siebkorb 6 zur Weiter verarbeitung transportiert. Nach dem Entnehmen des Filterkuchens wird der Siebkorb 6 erneut im Ge häuse 1 eingesetzt.
Als Filtermaterial wird Polypropylen verwendet, das
nach Gebrauch im Prozeß der Naßveraschung zerstört
werden kann und somit nicht als Sekundärabfall anfällt.
Geeignet ist ein Filtertuch 31 der Porengröße 10 µm,
der Filterstärke 0,2 mm und des Durchmessers von 270 mm.
Die Bodenplatte 27 des Siebkorbes 6
bildet seine Stütze und besteht aus einem Lochblech, das
3 mm stark und mit Bohrungen vom Durchmesser von 3 mm
und 30% freier Durchlauffläche ist.
Die Suspension besteht aus Schwefelsäure (90 Gew.-%)
und anorganischem Rückstand mit folgenden Haupt
kationen: Al, Fe, Zn, Ca, Sn und Si. Der Feststoff
anteil beträgt ca. 150 g/l.
Das Filtertuch 31 wird in den Siebkorb 6 eingelegt
und der Siebkorb 6 im Gehäuse 1 eingesetzt. Die Trübe
wird auf eine Schichthöhe von 30 mm über dem Filter
tuch 31 eingefüllt (Höhe des Siebkorbes 6). Das
ergibt ein Volumen von ca. 1,7 l. Dann wird der Filter
deckel 2, 3 aufgesetzt, abgedichtet und die Trübe
mit einem Druck von 4 bar beaufschlagt. Das Ende
des Filtrationsvorgangs ist durch Beobachtung des
Druckabfalles auf Atmosphärendruck feststellbar. Auf
den Filterkuchen wird abermals Trübe aufgegeben und
der Filtrationsvorgang wiederholt. Es wurden bis zu
4 Filtrationen durchgeführt, bevor der Filterkuchen
vom Filtertuch 31 entfernt wurde. Der Filtrations
vorgang ist erfolgreich, wenn der Filterkuchen trocken
und das Filtrat klar werden.
Das Ergebnis von Versuchen zeigte, daß das Filter
geeignet ist für die Abtrennung des Rückstandes
und sich wiederholt verwenden läßt. Die Filtrations
zeit für 1,7 l Trübe (150 g/l Feststoff) beträgt
ca. 10 min. Nach 59 Filtrationen stieg die Filtrier
zeit für ein und dasselbe Filter von 5 auf 12 min,
wenn jeweils nach einer Filtration der Filterkuchen
entfernt wurde bzw. von 12 auf 22 min, wenn nach
jeweils 3 Filtrationen der Filterkuchen entfernt
wurde.
Der Filterkuchen läßt sich restlos vom Filtertuch
31 abziehen bzw. entfernen.
Claims (1)
- Druckfilter für die Abscheidung von Rückständen aus der Naß veraschung Pu-haltiger Abfälle in einem Gehäuse mit Deckel, Filtertopf, Siebkorb, Sammelraum für das Filtrat, Filtratab laufstutzen und Zulauf für die Abfälle, in dem eine Trennung der Abfälle und des Filtrates erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß
- a) im Gehäuse (1) ein Filtertopf (5) angeordnet ist, in den der mit Ösen (30) zum Anheben und Einsetzen versehene Sieb korb (6) derart dicht auf einem Haltering (26) einsetzbar ist, daß zwischen der siebförmigen Bodenplatte (27) des Siebkor bes (6) und dem Boden des Filtertopfes (5) ein Sammelraum (8) entsteht, welcher mit dem Filtratablaufstutzen (21) verbunden ist,
- b) der Filtratablaufstutzen (21) mit Hilfe von Dichtungen (22) gegen das Gehäuse (1) abgedichtet und mit dem Filtertopf (5) verschweißt ist,
- c) ein Filtereinsatz (4) im Sammelraum (8) angeordnet ist, der mit Hilfe von zwei Dichtringen (9, 10) eine Abdichtung des eingesetzten Siebkorbes (6) gegenüber dem Filtertopf (5) bewirkt,
- d) zwischen dem Filtertopf (5) und der Gehäuseinnenwandung eine Überlaufzone (7) mit einem Überlaufstutzen (20) am Bo den (37) des Gehäuses (1) gebildet ist,
- e) der Deckel (2, 3) des Gehäuses (1) aus einem inneren Deckel (3) und einer mit Hebeln (35) versehenen Haube (2) besteht, welche durch eine Spindel (13) verbunden sind,
- f) am inneren Deckel (3) zwei parallel zueinander verlaufende Dicht ringe (14, 15) angeordnet sind, die das Gehäuse (1) abdich ten und ein Kontrolldichtring (16) in der Schulter (17) des Gehäuses (1) angeordnet ist,
- g) Haube (2) und Gehäuse (1) Verriegelungsklauen (11, 12) auf weisen, welche bei geschlossenem Druckfilter ineinander greifen,
- h) die Wandung des Gehäuses (1) eine Bohrung (18) aufweist, welche bei geschlossenem inneren Deckel (3) einen durch die beiden Dichtungen (15, 16) abgedichteten Bereich mit einem Stutzen (32) verbindet.
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