-
Bezeiqhnung : Stützwandelement
-
Die Erfindung betrifft ein Stützwandelement aus Stahlbeton, bestehend
aus zwei einen rechten Winkel miteinander bildenden Wandschenkeln, die beide durch
eine mittlere Versteifungsrippe miteinander verbunden sind.
-
Solche Stützwandelemente werden als Stahlbe-tonfertigteile vorfabriziert
und zur Bildung einer Stützmauer nebeneinander gestellt. Auf der seite des liegenden
Schenkels erfolgt dann eine Kieshinterfüllung und eine Anschüttüng mit beliebigem
Baumaterial. Die Kieshinterfüllung ist zur Drainage notwendig. Solche Kieshinterfüllungen
sind jedoch teuer. Beim normalen Hausbau ist es auch schon bekannt, vor den Kellerwänden
Eternit-Wellplatten anzuordnen oder Drainageelemente bzw.
-
Betonfiltersteine aufeinander zu stappeln, um das im Erdreich vorhandene
Wasser abzuleiten. Der Bauaufwand einer derartigen Drainage ist jedoch hoch.
-
Aufgabe der Erfindung ist es, ein im Betonfertigteilwerk herstellbares
Stützwandelement zu schaffen, das schon eine vormontierte Drainageeinrichtung
aufweist,
um an der Baustelle mit geringstem Montageaufwand eine Stützmauer herstellen zu
können, die keinerlei Kieshinterfüllung mehr benötigt.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß beidseitig
der Verstärkungsrippe des Stützwandelementes parallel zum stehenden Wandschenkel
zwei jeweils im wesentlichen über die halbe Breite des Stützwandelementes reichende
Drainplatten gehaltert sind, die sich auf dem liegenden Wandschenkel abstützen.
-
Diese Drainplatten bestehen vorzugsweise aus wasserdurchlässigem Einkornbeton
und stellen somit Filterelemente dar. Vorzugsweise sind die Drainplatten an der
dem stehenden Schenkel zugewandten Plattenfläche mit parallelen vertikalen Wasserablaufnuten
versehen. Die Drainplatten sind dünnwandige, großflächige und druckübertragende
Platten, die vorfabriziert und im Fertigteilwerk schon an dem Stützwandelement befestigt
sind. Vorzugsweise werden die beiden Drainplatten jedes Stützwandelementes mittels
in den aufrechten Wandschenkel einbetonierten Eisenhaken im Bereich des Oberrandes
und
des äußeren Seitenrandes jeder Drainplatte gehaltert. Diese Haken oder Hakenbleche
werden nach dem Aufstellen der Drainplatten umgeschlagen, so daß sie den Oberrand
und/oder den äußeren Seitenrand jeder Drainplatte übergreifen.
-
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht noch darin,
daß die Verstärkungsrippe beidseitig unmittelbar an den stehenden Wandschenkel anschließende
und parallel zu diesem verlaufende Nuten aufweist, in die die Drainplatten eingreifen.
Alternativ und kumulativ ist eine entsprechende Bodennut im liegenden Wandschenkel
unmittelbar angrenzend an den stehenden Wandschenkel auf beiden Seiten der Versteifungsrippe
vorgesehen, in welche die beiden Drainplatten mit ihren Bodenrändern eingreifen.
Die Drainplatten sind also ohne sonstige Hilfsmittel an ihren inneren Längsrändern
und an ihren Bodenrändern formschlüssig gehalten und es werden dann lediglich noch
mindestens am äußeren Seitenrand die schon erwähnten Haken benötigt, um die Drainplatten
am Stützwandelement sichtbar zu haltern. Alternativ oder kumulativ ist es auch möglich,
die Drainplatten am Vertikalschenkel des Stützwandelementes anzukleben.
-
Die Drainplatten nehmen das anfallende Hang- und OberElächenwasser
auf der Erdseite der Stützwand auf und führen das Wasser nach unten, so daß die
Stützwand durch Wasserdruck nicht belastet wird.
-
Außerdem erübrigt sich eine Kieshinterfüllung, vielmehr kann die Stützwand
mit beliebigem Baumaterial an der Baustelle hinterfüllt werden.
-
Um nun das durch die Drainplatten nach unten geleitete Wasser abzuleiten,
ist gemäß einer wichtigen Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, daß im Eckbereich
zwischen den Drainplatten und dem liegenden Schenkel des Stützwandelementes ein
Drainrohr angeordnet ist, welches bekannterweise mit einer Vielzahl von Öffnungen
im Rohrmantel ausgestattet ist. Besonders vorteilhaft ist die Verwendung eines Drainrohres
mit einer Länge etwa gleich der Breite des Stützwandelementes, wobei in der Versteifungsrippe
des Stützwandelementes ein Loch so vorgesehen ist, daß dessen Mitte von der Oberfläche
des liegenden Wandschenkels etwa einen Abstand gleich der halben Lochhöhe und vom
stehenden Wandschenkel einen Abstand etwa gleich
der Summe aus
halber Lochweite und der Dicke der Dranplatte hat. In diesem Fall durchsetzt das
Drainrohr das Loch und benötigt keine weitere Halterung.
-
Außerdem ist gemäß einem Merkmal der Erfindung vorgesehen, daß der
liegende Schenkel des Stütz wandelementes an beiden Rändern jeweils eine unmittelbar
an den stehenden Schenkel anschließen de Randaussparung aufweist, in deren Bereich
das Drainrohr endet.
-
Mit dieser Weiterbildung wird erreicht, daß das in der Filterebene
ablaufende Wasser durch die Mantelöffnungen in das Drainrohr-gelangt und im Drainrohr
nach beiden Seiten zu den Randaussparungen im liegenden Schenkel des Stützwandelementes
geleitet wird, wo in einfachster Weise das Wasser nach unten austreten kann.
-
Das neue Stützwandelement läßt sich vollständig im Fertigteilwerk
vorfertigen und dank nur einer mittleren Versteifungsrippe platzsparend transportieren,
da eine Anzahl Elemente ineinandergeschachtelt werden kdnnen. An der Baustelle werden
die
Stützwandelemente nebeneinandergestellt und ausgerichtet und ggf. zusätzlich mittels
einem oder mehreren Eisenstäben orientiert, die durch fluchtende Löcher in den Versteifungsrippen
der Stützwandelemente hindurchgreifen. An den Stützwandelementensind keine weiteren
Montagen mehr nötig und da auch keine Kieshinterfüllung mehr erforderlich ist gewährleistet
die Erfindung eine kostengünstige Bauweise.
-
Weitere Vorteile Merkmale und Anwendungsmbglichkeiten ergeben sich
aus der nachfolgenden Beschreibung und den Unteransprüchen, sowie der Zeichnung.
-
Es zeigt: Fig. 1 eine vertikale Schnittansicht durch ein neuartiges
Stützwandelement längs der Linie 1-1 von Fig. 3, Fig 2 eine horizontale Schnittansicht
durch das Stützwandelement gemäß aer Schnittlinie 2-2 der Fig. 1, Fig. 3 eine hangseitige
Ansicht des Stützwandelementes und Fig. 4 eine hangseitige Ansicht einer aus mehreren
Stützwandelementen zusammengestellte
Stützmauer.
-
Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel eines Stützwandelementes
10, welches aus einem dünnwandigen stahlarmiertem Betonwinkel besteht, welches einen
stehenden Schenkel 12 und einen liegenden Schenkel 14 aufweist. Der stehende Schenkel
12 ist länger als der liegende Schenkel. Die Breite beider Schenkel ist gleich und
beträgt im Ausführungsbeispiel 0,75 m, obwohl das Stützwandelement 10 auch breiter
sein kann. Im Ausführungsbeispiel hat das Stützwandelement eine Höhe von 1,50m und
eine Tiefe von 1,00 m. In der vertikalen Mittelebene des Stützwandelementes 10 befindet
sich eine Versteifungsrippe 16, die die beiden Schenkel 12, 14 miteinander verbindet,
jedoch in Abständen von den Schenkelenden endet.
-
Unmittelbar angrenzend an den aufrechten Schenkel 12 des Stützwandelementes
10 hat die Rippe 16 Vertikalnuten 18. Der liegende Schenkel 14 hat ebenfalls unmittelbar
angrenzend an den stehenden Schenkel 12 beidseitig der Rippe 16 jeweils eine Bodennut
20. Die Nuten 18 und 20 sind gleich breit und laufen im inneren unteren Eck des
Stützwinkels zusammen,
Am aufrechten Schenkel 12 ist innenseitigbeidseitig
der Rippe 16 jeweils eine Drainplatte 22 angeordnet, welche mit ihrem Bodenrand
in die Bodennut 20 und mit ihrem inneren Längsrand in die Nut 18 der Rippe 16 eingreift.
Die beiden Drainplatten 22 sind von identischer Gestalt und weisen eine Anzahl vertikaler
Nuten 24 auf, die der Innenfläche des stehenden Schenkels 12 zugewandt sind. Die
zwischen den Nuten 24 gebildeten Stege können am stehenden Schenkel 12 anliegen
und an diesem angeklebt sein. Alternativ oder kumulativ ist eine weitere Befestigungsmöglichkeit
in der Zeichnung dargestellt, die aus Eisenhaken oder Eisenblechen 26 besteht, welche
oberhalb des Oberrandes der Drainplatten 22 in dem stehenden Schenkel 10 einbetoniert
und vor der Montage der Drainplatten nach oben gestellt sind und die nach dem Einstellen
der Drainplatten umgebogen werden, so daß sie den Oberrand der Drainplatten übergreifen.
In gleicher Weise sind an den Seitenrändern des stehenden Schenkels 12 Eisenhaken
28 einbetoniert, die-nach der Montage die Seitenränder der Drainplatten übergreifen.
Die Drainplatten sind damit absolut sicher am Stützwandelement 10 gehalten, so daß
auch beim
Transport keine Probleme entstehen können.
-
Im unteren Eckbereich der Versteifungsrippe 16 befindet sich ein Loch
30, das im Ausführungsbeispiel kreisförmig ist. Die Lochmitte hat vom Boden des
liegenden Schenkels 14 einen Abstand gleich dem Lochradius und von der Innenfläche
des stehenden Schenkels 12 einen Abstand gleich dem Lochradius plus der Wandstärke
der Drainplatte 22. Das Loch 30 wird von einem Drainrohr 32 durchsetzt, welches
im Mantel einer Anzahl Öffnungen 34 aufweist. Der Außendurchmesser des Drainrohres
32 entspricht dem Innendurchmesser des Loches 30, so daß das Rohr 32 ohne weitere
Hilfsmittel ausreichend sicher im Stützwandelement 10 gehaltert ist.
-
An den beiden Seitenrändern des liegenden Schenkels 14 des Stützwandelementes
10 sind Randaussparungen 36 vorgesehen, die unmittelbar bis an den stehenden Schenkel
12 heranreichen und eine Breite mindestens gleich der Dicke der Drainplatten 22
plus dem halben Durchmesser des Drainrohres 32 aufweisen. Im Ausführungsbeispiel-ist
die etwas größere, vorzuziehende Breite für die
Aussparung 36 dargestellt,
die gleich dem Durch messer des Rohres 32 plus der Dicke der Drainplatte 22 ist.
Die Tiefe der Aussparung 36 ist vorzugsweise etwa gleich der halben Breite, so daß
bei zwei nebeneinander gestellten Stützelementen 10 eine etwa quadratische Bodenöffnung
gebildet wird. Im Ausführungsbeispiel schließen die Drainplatten 22 außenseitig
etwa mit dem Boden der Aussparung 36 ab, sind also gegenüber dem Außenrand des stehenden
Schenkels 1-2 etwas zurückgesetzt. Auch das Drainrohr 32-endet im Ausführungsbeispiel
im Bereich des Bodens der Aussparung 36, obwohl es aber auch möglich wäre, das Rohr
32 in die Aussparung 36 hineinragen zu lassen. In keinem Fall darf aber die Rohrlänge
die Breite des Stützelementes überschreiten.
-
Die Drainplatten 2 werden vorzugsweise aus Einkornbeton hergestellt,
so daß in den Platten 22 Kanäle gebildet werden durch welche Oberflächen- und Hangwasser
nach unten ab laufen kann. Zusätzlich kann dieses Wasser auch in den Nuten 24 der
Drainplatten nach unten laufen. Am Boden des Stützwandelementes tritt
das
Wasser durch die Mantelöffnungen 34 in das Drainrohr 32 ein und wird zu den Aussparungen
36 hingeleitet, wo das Wasser nach unten austreten kann.
-
Fig. 4 veranschaulicht die Ansicht einer Winkel-Stützmauer, die sich
aus einer Anzahl identisch ausgebildeter Stützwandelemente 10 zusammensetzt, welche
je mit zwei Drainplatten 22 und einem Drainrohr 32 ausgestattet sind. Die Versteifungsrippen
16 jedes der Stützwandelemente 10 weist mindestens ein Montageloch 38 auf. Da die
Löcher 38 bei der aufgestellten Winkelmauer ausgefluchtet sind, kann ein durchgehender
Eisenstab 14 durch die fluchtenden Löcher 38 gesteckt werden, um die Stützwandelemente
miteinander zu verankern.