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Kabelmuffe
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Uberall dort, wo man an erdverlegte elektrische Leitungskabel für
die oberprüfung, Reparatur, den Austausch oder dgl. nicht einfach durch Ausgraben
herankommt, oder wo man dies vermeiden möchte also beispielsweise unter Straßendecken,
werden die Kabel in Zugsteinen oder -rohren-verlegtO Falls dann ein Kabel oder Kabelabschnitt
aus der Verlegung herausgenommen werden soll, kann man es durch den Führungskanal
des Zugsteines oder durch das Rohr ziehen. Diese Möglichkeit wird aber, abhängig
von der Art des Untergrundes, häufig dadurch sehr erschwert oder unmöglich gemacht,
daß in die Führungskanäle der Steine oder Rohre Erde, Sand, Schlamm oder dgl. eindringt
z0B. einschlämmt oder durch über die Straßendecke fahrende i'ahrzeuge eingerüttelt
wird. Dieses Material kann die Kanäle so weit ausfüllen und/oder sich mit der Zeit
so verfestigen und die Kanäle so verstopfen, daß die Kabel nicht mehr oder nur noch
sehr schwer gezogen werden können. Außerdem können mit den eindringenden Stoffen
mitgeführte Steine oder sonstige scharfkantige Körper den Kabelmantel beschädigen,
und zwar gerade beim Versuch, das Kabel zu ziehen.
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Um dies zu vermeiden und die Mündungen von Kabelzugsteinen und -rohren
abzudichten, sind sog.
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Einführtrichter bekanntgeworden. Sie beruhen auf dem Prinzip, daß
ein Trichter aus Kunststoff auf einfache Weise immer passend zu dem jeweiligen Durchmesser
des zu verlegenden Kabels gemacht werden kann und trotzdem mit seiner Außenwandung
den Kabelkanal an der Mündung oder den Mündungen im Zugstein oder -rohr abdichten
kann. Die Anpassung an den jeweiligen Kabeldurchmesser geschieht dadurch, daß ein
entsprechendes Stück vom Trichterende her, also bei dickeren Kabeln ein längeres
und bei dünnes ren Kabeln ein kürzeres Stück abgeschnitten wird.
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Wenn von dem Konus ein entsprechendes Stück so abgeschnitten wird,
daß das Kabel genau in den Trichter paßt, also der geringste innere Enddurchmesser
des Trichters dem Außendurchmesser des einzuführenden Kabels entspricht, dann ist
in hohem Maße die Gewähr dafür gegeben, daß von außen neben dem Kabel kein Schmutz,
Schlamm, Sand oder dgl. in den Führungskanal eines Zugsteines oder -rohres eindringen
kann.
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Der Nachteil dieser Methode liegt darin, daß in der täglichen Praxis
menschliche Schwächen zutage treten, d.h. darin, daß die--Trichter die ihnen zugedachte
Funktion deshalb häufig nicht erfüllen
können, weil es dem Benutzer
auf der Baustelle zu umständlich erscheint, Kabeldurchmesser und Konusdurchmesser
am Trichter zu messen und nur so viel abzuschneiden, wie für die jeweilige Kabeldicke
erforderlich ist. Praktisch steht häufig der Wunsch im Vordergrunds daß das Kabel
auf jeden Fall 11leicht durchgehen soll> und das heißt in der Regel, daß ein
zu langes Stück abgeschnitten wird, so daß der Konus an der Schnittstelle nicht
mehr dicht am Kabelmantel anliegt und zwischen diesem und der Innenkante des Einführtrichters
nach wie vor ein Spalt für das Eindringen von Erde, Sand und dgl, bleibte Hier schafft
die Erfindung Abhilfe, der demnach die Aufgabe zugrunde liegt, eine Kabelmuffe für
elektrische Leitungskabel zu schaffen, die> in die Mündung eines Kabelzugsteines
oder -rohres ein geführt, das Kabel dicht umschließt, und bei deren Verwendung es
nicht dem Benutzer überlassen bleibt irgendwelche Handgriffe für die Anpassung der
Dichtkanten an den Kabeldurchmesser vornehmen zu müssen.
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Diese Aufgabe wird durch die in den Ansprüchen angegebene Lehre gelöst.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung in verkleinertem Maßstab zur Anschauung
gebracht und anhand dieser nachfolgend beschrieben. Es stellen dar:
Fig.
1 eine Verschlußmuffe für elektrische Leitungskabel nach der Erfindung im nicht
geschlossenen Zustand und in der Aufsicht; t'ig. 2 eine muffe nach Fig. 1 im geschlossenen.Zustand;
Fig. 3 Den Muffenkörper einer Verschlußmuffe ohne Einlage in der Seitenansicht und
in einem gegenüber den Fig. 1 und 2 kleineren Maßstab; Fig. 4 ein Stück einer Muffeneinlage
im gestreckten Zustand.
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In der folgenden Beschreibung ist zur Vereinfachung nur von Kabelzugrohren
die Rede, ohne die Erfindung auf diese Anwendung zu beschränken. Die Kabelmuffe
nach der h'rfindung kann auch an Kabel zugsteinen und z.B. Nauerdurchführungen verwendet
werden.
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Die erfindungsgemäße Kabelmuffe ist aus zwei Hauptteilen zusammengesetzt,
nämlich dem Muffenkörper 1 und der Einlage 2. Der Muffenkörper 1 besteht aus Schalen,
z.B. zwei Halbschalen 3 und 4, die durch ein Scharnier verbunden sind. Dieses kann
beispielsweise ein sog. Filmscharnier sein oder auch einfach gemäß der Darstellung
der Fig. 1 dadurch
entstehen, daß ein Wandungsteil 5 bis auf ei.nen
verbleibenden Steg 6 der Länge nach mit einem Kerbschnitt 7 versehen wurde.
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Der Muffenkörper 1 besteht aus einem gegenüber der Einlage erheblich
steiferen Material. Um nicht für Kabelzugrohre verschiedener Durchmesser zu viele
Größen für Kabelmuffen bereithalten zu müssen, wobei zusätzlich zu beachten ist,
daß Rohre dieser Art für ihre dichte Verbindung untereinander meist an einem Ende
mit einem erweitertenS das Sunde des vorher verlegten Rohres übergreifenden Teil
versehen sind, also an beiden Enden unterschiedliche Durchmesser auSweisen, kann
die Muffe hierzu aus einem elastischen, aber relativ festen Kunststoffm Schaumstoff
gefertigt sein, der sich beim Einbringen in ein Rohr innerhalb gewisser Grenzen
zusammenpressen läßt und nach Aufhebung der Pressung wieder in seine Ursprungsabmessungen
zurückzuspringen bestrebt ist. Damit kann die Muffe nicht nur für verschiedene Rohr
oder Kanaldurchmesser innerhalb gewisser Grenzen verwendet werden, sondern auch
sowohl für das Stoß wie Muffenende eines Kabelzugrohres.
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Auf der Innenfläche 9 der Schalen 3 und 4 ist durchgehend, also zweckmäßig
den Schlitz 7 überbrückend, die allgemein mit 2 bezeichnete Einlage betestigt, z.B.
eingeklebt. Sie besteht aus einem
elastisch hoch verformbaren und
gegenüber dem Muffenkörper 1 wesentlich elastischeren Kunststoffschaum, z.B. einem
Schaumstoff und ist, wie die Fig. 4 veranschaulicht, mit Erhebungen 10 und zwischen
diesen mit Vertiefungen 11 versehen, die auf Lücke angeordnet sind. Die Anordnung
ist also z.B.
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derart, daß bei einer 100 mm breiten Muffe in der einen Reihe 12 immer
drei Erhebungen und in der folgenden Reihe 13 immer zwei Erhebungen 10 liegen. Dabei
soll die Höhe H der Einlage größer als der halbe Innendurchmesser D der Muffe sein.
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Wenn die in Fig. 4 dargestellte Einlage 2 eingerollt wird, wie dies
beim Zusammenführen der Muffenschalen 3 und 4 zur geschlossenen Muffe gemäß Fig.
2 geschieht, dann bewegen sich die Erhebungen aufeinander zu und füllen den Raum
zwischen den Schalen vollständig aus, teilweise dadurch, daß Erhebungen in Vertiefungen
eingreifen, teilweise dadurch, daß sie gegeneinanderstoßen und zusammengepreßt werden.
Es muß also durchaus nicht eine vollständige "Verzahnung" zwischen Erhebungen und
Vertiefungen eintreten, obwohl sie größtenteils eintreten wird, solange kein Kabel
durch die Muffe geführt wird. Die hochelastische und zusammenpreßbare Einlage mit
ihren teils ineinandergreifenden, teils sich gegenseitig zusammenpressenden, teils
aneinander entlangrutschenden Erhebungen füllt, und das ist ent-
scheidend,
den gesamten Innenraum der Muffe zwickelfrei aus, auch dann, wenn ein sehr dünnes
oder sehr dickes Kabel vor dem Schlieffen der Halbschalen eingelegt bzw. die Muffe
um das Kabel geschlossen wurde Diese zwickelfreie Ausfüllung des gesamten neben
dem Kabelquerschnitt verbleibenden Querschnitts zwischen den geschlossenen Schalen
gibt die Gewähr dafür, daß Sand, Erde und dgl. nicht in das Innere eines Kabelzugrohres
eindringen können.
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14 und 15 sind Zentrierzapfen und dazugehörige Löcher, die das Zusammenführen
der Halbschalen zur Muffe erleichtern.
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Gemäß Fig. 3 kann die Achse A des konischen Muffenkörpers 1 derart
schräg zu der Achse I des mit der Einlage 2 versehenen zylindrischen Innenraums
16 liegen, daß ein Querschnittsbereich 17 mit über die Länge gleicher Wanddicke
entsteht.
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Damit kann berücksichtigt werden, daß das unter Umständen verhältnismäßig
schwere Kabel auf einer gleichmäßig zusammenpreßbaren Muffenwand liegt0 Der Schlitz
7 liegt dann zweckmäßig außerhalb dieses Kabelauflagebereiches.
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Es hat sich herausgestellt, daß im Betrieb eine erfindungsgemäße
Muffe sicher gegen das Eindringen und Einschlämmen von Sand, Erde und dgl.
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in Kabelzugrohren abdichtet, weil die Einlage am Kabelmantel, gleich
ob es sich um ein dünnes oder dickes Kabel handelt, an genügend vielen Stellen zur
dichtenden Anlage kommt. Dies ist wahrscheinlich auf die "Freiheiten" zurückzuführen,
die die Erhebungen dabei haben, die sich sowohl in Achsrichtung umlegen, wie in
Vertiefungen eingreifen, wie gegenseitig zusammenpressen können. Man könnte demnach
die geschaffene Dichtung mit einer unregelmäßigen Labyrinth-Dichtung vergleichen.